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Yrsin Yrrsinniger Kritiker
Anmeldungsdatum: 27.04.2006 Beiträge: 137
Wohnort: St.Gallen
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(#553757) Verfasst am: 28.08.2006, 17:03 Titel: Steuerreform? |
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Wir brauchen ein anderes Steuersystem
Was hält ihr von diesen Vorschlägen?
_________________ "Kein Mensch ist Solipsiist, wenn er auf dem Bürgersteig steht und versucht, sich die Scheisse von den Schuhen zu kratzen." Robert A. Wilson
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#553764) Verfasst am: 28.08.2006, 17:13 Titel: |
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Bereits den Vorschlag das Steuersystem ändern zu wollen begrüße ich. Die soziale Marktwirtschaft muss ihrem Namen ja auch irgendwann mal gerecht werden...Beim Überfliegen deiner geschriebenen Internetseite waren schon gute Ansätze dabei.
Zitat: | Aus diesen Negativeigenschaften ergeben sich für ein neues Steuersystem folgende Forderungen:
* Es muß einfach, übersichtlich und gerecht sein.
* Es muß logisch und verständlich sein.
* Es muß zur Umwelt-, Lebens- und Zukunftsicherung beitragen. |
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#553766) Verfasst am: 28.08.2006, 17:17 Titel: |
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Zitat: | Das heutige Steuersystem ist durch drei Faktoren belastet:
Es ist viel zu kompliziert und unübersichtlich.
Es ist in eklatanter Weise unsozial und ungerecht.
Es begünstigt Entwicklungen, die zunehmend Umwelt, Leben und Zukunft gefährden. |
Das heutige Steuersystem ist vor allem durch die Niedriglöhne und durch die Staatsverschuldung belastet.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#553769) Verfasst am: 28.08.2006, 17:19 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Das heutige Steuersystem ist durch drei Faktoren belastet:
Es ist viel zu kompliziert und unübersichtlich.
Es ist in eklatanter Weise unsozial und ungerecht.
Es begünstigt Entwicklungen, die zunehmend Umwelt, Leben und Zukunft gefährden. |
Das heutige Steuersystem ist vor allem durch die Niedriglöhne und durch die Staatsverschuldung belastet. |
Und dadurch, dass hauptsächlich Klein- und Mittelverdiener besteuert werden, nicht aber angemessen auch Großverdiener und Konzerne.
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Yrsin Yrrsinniger Kritiker
Anmeldungsdatum: 27.04.2006 Beiträge: 137
Wohnort: St.Gallen
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(#553805) Verfasst am: 28.08.2006, 17:43 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: |
Das heutige Steuersystem ist vor allem durch die Niedriglöhne und durch die Staatsverschuldung belastet. |
Die Verschuldung wird in diesem Text ebenfalls angesprochen. Die Niedriglöhne könnte man z.B. durch ein bedinungsloses Grundeinkommen bekämpfen (Tarvoc wäre da ein besserer Ansprechpartner als ich es bin). Aber auch die Umlaufgebühr trägt dazu bei, dass die Löhne ansteigen.
Hast du den ganzen Text eigentlich gelesen?
edit:
Algol hat folgendes geschrieben: | Besser ist es, am Gesunden zu verdienen und im Vorfeld zu verhindern, daß er überhaupt ernstlich krank wird, |
Eine Gesundheitssteuer würde indirekt auch diese Wünsche fördern.
_________________ "Kein Mensch ist Solipsiist, wenn er auf dem Bürgersteig steht und versucht, sich die Scheisse von den Schuhen zu kratzen." Robert A. Wilson
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#553821) Verfasst am: 28.08.2006, 17:57 Titel: |
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Yrsin hat folgendes geschrieben: | Hast du den ganzen Text eigentlich gelesen? |
Nein, da Deine Eingangspunkte in meinen Augen wie Umverteilungskosmetik aussehen.
Bei der "Luftsteuer" bin ich dann ausgestiegen, weil ich sie irrtümlich für einen Scherz hielt.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Yrsin Yrrsinniger Kritiker
Anmeldungsdatum: 27.04.2006 Beiträge: 137
Wohnort: St.Gallen
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(#553835) Verfasst am: 28.08.2006, 18:12 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: |
Nein, da Deine Eingangspunkte in meinen Augen wie Umverteilungskosmetik aussehen. |
Was verstehst du unter Umverteilungskosmetik?
Algol hat folgendes geschrieben: | Bei der "Luftsteuer" bin ich dann ausgestiegen, weil ich sie irrtümlich für einen Scherz hielt.  |
Wo liegt das Problem?
_________________ "Kein Mensch ist Solipsiist, wenn er auf dem Bürgersteig steht und versucht, sich die Scheisse von den Schuhen zu kratzen." Robert A. Wilson
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#553891) Verfasst am: 28.08.2006, 19:06 Titel: |
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Yrsin hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: |
Nein, da Deine Eingangspunkte in meinen Augen wie Umverteilungskosmetik aussehen. |
Was verstehst du unter Umverteilungskosmetik? |
Daß die Wurzel der finanziellen Misere nicht in unserem Steuersystem begründet ist.
Die Steuern bekommen hauptsächlich Bund, Länder und Gemeinden, die dadurch ihren Pflichten nachkommen sollten.
Wenn diese Gelder aber in der Hauptsache wegen der Begleichung von Schuldenzinsen und mit der Unterstützung Hilfsbedürftiger ausgegeben werden müssen, dann kann das Staatsgebilde anderen Aufgaben nicht mehr nachkommen.
Das ist mE das eigentliche Problem.
Eine Geldsteuer klingt zwar vernünftig (Guthaben werden dadurch entwertet und wollen ausgegeben werden), provoziert aber eine Kapitalflucht.
Wer eine Geldsteuer einführt, muß auch eine Gold-, Silber-, Kupfer, Zinn-, Aluminium-, Platin-, Diamanten-, Kunststeuer, usw. einführen.
Es ist doch besser, das Geld dort zu besteuern, wo es verdient wird, als einen Verbrauch, der bei Reichen evtl. gar nicht mehr im Inland stattfindet.
Außerdem würden Steuern auf Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (wie zB die Mehrwertsteuer) eher die Ärmeren zusätzlich belasten.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#553939) Verfasst am: 28.08.2006, 19:57 Titel: |
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Zitat: | ... zum anderen das volle Eigentumsrecht an den Ergebnissen ihrer Arbeit. |
Ein (Industrie)Staat ohne eigennützige, gewinnsüchtige hoch motivierte und clevere Kapitalisten verliert mittel- und langfristig den internationalen Anschluß (Kuba, DDR, China unter Mao, Rußland mit Ausnahme der Raumfahrt)
Zitat: | Aus diesem Grunde ist es erforderlich, die heute üblichen privaten Eigentumsrechte am Boden in private Nutzungsrechte umzuwandeln und damit den Boden für jeden Bürger gleichermaßen zugänglich zu machen. Als Voraussetzung dafür müssen auf lange Sicht die heutigen privaten Eigentumstitel gegen angemessene Entschädigung wieder in Gemeinschaftseigentum zurückgeführt werden. |
Der Bürger bezahlt durch seine Steuern seine eigene Enteignung - genialer Gedanke ...
Zitat: | Auch bleiben alle von den heutigen Besitzern bzw. späteren Nutzern geschaffenen Werte auf dem Boden, ob Häuser oder Anpflanzungen, immer privates Eigentum mit allen damit verbundenen Rechten. |
Der Bürger kann also alles weiterhin nutzen, nur gehört ihm der Boden unter seinem Haus nicht mehr? Wozu dann der ganze Aufwand?
Zitat: | Unabhängig von Wassergeld und -steuer sind natürlich auch für die öffentliche Nachbehandlung und -reinigung der Abwässer die bisherigen kostendeckenden Gebühren zu leisten. |
Also weiterhin Klärzwang und keine private Pflanzenkläranlage?
Das Wasser gewinnt man dann aus den Regenfällen - das kurbelt zwar kurzfristig die Konjunktur an, führt aber langfristig zu Steuerverlusten.
Dasselbe gilt für Energiesteuern: spätestens dann, wenn jede Familie ihr Nullenergiehaus (auf staatlichem Boden), ihr Solarmobil und ihre Fahrräder hat, fallen diese Steuern weg.
Dieser Trend führt letztlich zu völlig autarken Kleinststrukturen auf nichteigenem Boden. Der "Staat" wäre dann nicht nur überflüssig, sondern sogar lästig, denn wovon bezahlt man die immensen Bodensteuern, dann wohl die einzige Einnahmequelle des Staates?
(Und die Banken verzichten "freiwillig" auf ihr Geld, das der Staat ihnen schuldet?)
_________________ Leben kann tödlich sein
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Yrsin Yrrsinniger Kritiker
Anmeldungsdatum: 27.04.2006 Beiträge: 137
Wohnort: St.Gallen
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(#554012) Verfasst am: 28.08.2006, 21:34 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Daß die Wurzel der finanziellen Misere nicht in unserem Steuersystem begründet ist. |
Seh ich auch so. Die Wurzel liegt in unserer Geld- und Währungspolitik.
Algol hat folgendes geschrieben: |
Die Steuern bekommen hauptsächlich Bund, Länder und Gemeinden, die dadurch ihren Pflichten nachkommen sollten.
Wenn diese Gelder aber in der Hauptsache wegen der Begleichung von Schuldenzinsen und mit der Unterstützung Hilfsbedürftiger ausgegeben werden müssen, dann kann das Staatsgebilde anderen Aufgaben nicht mehr nachkommen.
Das ist mE das eigentliche Problem. |
Siehe: Freigeld ("Geldsteuer")
Algol hat folgendes geschrieben: | Eine Geldsteuer klingt zwar vernünftig (Guthaben werden dadurch entwertet und wollen ausgegeben werden), provoziert aber eine Kapitalflucht. |
Wieso?
Algol hat folgendes geschrieben: | Wer eine Geldsteuer einführt, muß auch eine Gold-, Silber-, Kupfer, Zinn-, Aluminium-, Platin-, Diamanten-, Kunststeuer, usw. einführen. |
Der Erwerb von dauerhaften Gütern (Gold, Silber, usw) ist für die Wirtschaft ohne jede negative Folge.
Zitat: | Es ist doch besser, das Geld dort zu besteuern, wo es verdient wird, als einen Verbrauch, der bei Reichen evtl. gar nicht mehr im Inland stattfindet. |
Wenn der Verbrauch nicht im Inland stattfindet, dann befindet sich der Verbraucher logischerweise auch gar nicht mehr im Innland. Auch heute bezahlt man nur dort Steuern wo man lebt.
Zitat: | Außerdem würden Steuern auf Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (wie zB die Mehrwertsteuer) eher die Ärmeren zusätzlich belasten. |
Hast du die zweite Seite gelesen?
_________________ "Kein Mensch ist Solipsiist, wenn er auf dem Bürgersteig steht und versucht, sich die Scheisse von den Schuhen zu kratzen." Robert A. Wilson
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Yrsin Yrrsinniger Kritiker
Anmeldungsdatum: 27.04.2006 Beiträge: 137
Wohnort: St.Gallen
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(#554031) Verfasst am: 28.08.2006, 22:10 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Zitat: | ... zum anderen das volle Eigentumsrecht an den Ergebnissen ihrer Arbeit. |
Ein (Industrie)Staat ohne eigennützige, gewinnsüchtige hoch motivierte und clevere Kapitalisten verliert mittel- und langfristig den internationalen Anschluß (Kuba, DDR, China unter Mao, Rußland mit Ausnahme der Raumfahrt) |
Du vergleichst hier Birnen mit Äpfeln. Eine Freiwirtschaft (mit genannter Steuerreform) ist nicht dem Kommunismus gleichzusetzen..
Und überhaupt: eine Volkswirtschaft mit niedrigen Zinsen (bzw. Zinsen um Null) hat mMn nur Vorteile. Ausserdem hätten auch ausländische Investoren reges Interesse in die Wirtschaft zu investieren.
Algol hat folgendes geschrieben: |
Der Bürger bezahlt durch seine Steuern seine eigene Enteignung - genialer Gedanke ... |
Hä?
Algol hat folgendes geschrieben: | Der Bürger kann also alles weiterhin nutzen, nur gehört ihm der Boden unter seinem Haus nicht mehr? Wozu dann der ganze Aufwand? |
Hast du die zweite Seite gelesen?
Algol hat folgendes geschrieben: | Also weiterhin Klärzwang und keine private Pflanzenkläranlage?
Das Wasser gewinnt man dann aus den Regenfällen - das kurbelt zwar kurzfristig die Konjunktur an, führt aber langfristig zu Steuerverlusten. |
Aha. Wäre natürlich wünschenswert, wenn der ganze Wasserverbrauch aus Regen gewonnen wird.
Algol hat folgendes geschrieben: | Dasselbe gilt für Energiesteuern: spätestens dann, wenn jede Familie ihr Nullenergiehaus (auf staatlichem Boden), ihr Solarmobil und ihre Fahrräder hat, fallen diese Steuern weg. |
Ebenfalls das gewünschte Ziel.
Algol hat folgendes geschrieben: | Dieser Trend führt letztlich zu völlig autarken Kleinststrukturen auf nichteigenem Boden. |
Was meinst du mit nichteigenem Boden?
Es stimmt zwar, dass der Boden Eigentum des Volkes ist. Aber er kann der privaten Bewirtschaftung durch öffentliche Verpachtung im Meistbietungsverfahren übergeben werden. Wo siehst du das Problem?
Algol hat folgendes geschrieben: |
Der "Staat" wäre dann nicht nur überflüssig, sondern sogar lästig, denn wovon bezahlt man die immensen Bodensteuern, dann wohl die einzige Einnahmequelle des Staates? (Und die Banken verzichten "freiwillig" auf ihr Geld, das der Staat ihnen schuldet?) |
Wie kommst du darauf, dass der Staat Bodensteuern zu bezahlen hat?
_________________ "Kein Mensch ist Solipsiist, wenn er auf dem Bürgersteig steht und versucht, sich die Scheisse von den Schuhen zu kratzen." Robert A. Wilson
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