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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#553703) Verfasst am: 28.08.2006, 16:13 Titel: Moralvorstellungen |
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Hallo,
gibt es im Christentum, Hinduismus und im Islam gleiche Moralvorstellungen, welche sich überschneiden oder auch welche, die sich komplett voneinander unterscheiden?
Würdet ihr den Religionen überhaupt eine Moralvorstellung zuweisen oder muss man eine Religion immer im Zusammenhang mit der Zeit sehen? Früher rief man zum Völkermord auf, heute predigt man Nächstenliebe. Wenn ja, wie und warum haben sich Moralen in Religionen geändert? Welche Moralen überschneiden sich oder sind gleich (sowohl früher als auch heute)?
Und wie kann man beweisen, dass bspw. die Nächstenliebe eine Moralvorstellung des Christentums ist, wenn in der Bibel Gegensätze dazu stehen? Stimmen Moralen des Christentums/Islams/Hinduismus mit denen der Bevölkerung überein?
Für Antworten danke ich im voraus!
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#553739) Verfasst am: 28.08.2006, 16:51 Titel: |
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Ach was, die Moral kommt direkt von Gott und ist UNVERÄNDERLICH.
Wenn sie heute anders ist als früher, liegt das daran, weil man heute viel besser weiß, was Gott EIGENTLICH schon damals gemeint hat.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Vital Newbie
Anmeldungsdatum: 14.06.2006 Beiträge: 41
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(#554024) Verfasst am: 28.08.2006, 21:56 Titel: |
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Moralvorstellung und Nächstenliebe ergeben sich aus Intelligenz und Reife. Eine Organisation, die Massenmorde zu verantworten hat, ist nicht befähigt, hohe menschliche Werte zu vermitteln. Will sie ja auch garnicht. Die abrahamitischen Religionen setzen auf Machterhalt durch Verdummung und Unterdrückung. Was also Moralvorstellung und Nächstenliebe betrifft; ich bin seit meinem 5. Lebensjahr, also seit den Klapperstorch-, Osterhasen- und Weihnachtsmannlügen ungläubig. Ich bin jetzt 57 Jahre alt und stand nie als Beschuldigter vor einem Gericht. Ich habe nie die Zeche geprellt und auch nie meine Frau betrogen. Ich bin in der Lage, den größten Deppen zuzugestehen, dass sie es besser machen würden, wenn ihnen die entsprechenden Fähigkeiten gegeben wären. (Nächstenliebe) Ich kann also mit ein wenig Stolz behaupten, dass ich ein integerer Mann bin. Ergo, ich habe es nicht "trotzdem" geschafft, sonder WEIL ich diesen Dünnschiß rechtzeitig durchschaut habe und mir in existenzieller Hinsicht mein Weltbild selbst erschaffen musste. Du solltest Dir den Gefallen tun und nicht weiter über spitzfindige Konstellationen wie "Moralvorstellungen und Kirche" nachzudenken. Don´t waste your time! Oder besser gesagt: Carpe Diem. Alles Liebe!
_________________ Ich bin klein, mein Herz ist rein ...
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Michaelodw1964 registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.08.2006 Beiträge: 31
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(#554038) Verfasst am: 28.08.2006, 22:25 Titel: Moralvorstellung |
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Ich sehe es so. Wird der Ursprung der Moral nicht im Göttlichen gesehen, so kann der Ursprung eben nur im Historischen liegen. Damit ist die Moral aber nichts Unveränderliches, resp. unterliegt dem jeweiligen historischen Kräfteverhältnis der jeweils historisch bestehenden sozialen Interessen. Welches soziale Interesse hat die Kraft ihre Sinn stiftenden Vorstellungen dem Rest der Gesellschaft aufzunötigen. Bekanntlich wird in jedem staatlich verordneten Krieg der Mord zur Ehrenpflicht. Die moralische Vorgabe „Du sollst nicht töten“ kennt offenbar ihre interessierten Ausnahmen. Was sagt uns das über die Moral?
Gruß
_________________ "Die Lehre, daß die Subjekte der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung stets nach ihren Interesse handelten, ist sicher falsch. Nicht alle Unternehmer handeln nach ihren Interessen, es pflegen nur die, welche es nicht tun, zugrunde zu gehen." Max Horkheimer
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satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
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(#554388) Verfasst am: 29.08.2006, 15:10 Titel: |
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Dienstag, 29. August 2006 um 17.05 Uhr
SWR2 Forum
War Gott der größte Physiker?
Hans Küng und Harald Lesch diskutieren über das
Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft
Es diskutieren:
Harald Lesch, Professor für Astrophysik an der LMU in München;
Hans Küng, em. Professor für Ökumenische Theologie in Tübingen;
Moderation: Ralf Caspary
Die Astrophysik konnte in den letzten Jahren faszinierende Erkenntnisse über Ursprung und Geschichte des Kosmos sammeln, die dem Laien kaum mehr verständlich sein dürften. Es geht um Quarks und die String-Theorie, um Paralleluniversen und natürlich den Big Bang. Und obwohl die "harten" Naturwissenschaften in diesen Gedankengebäuden eine große Rolle spielen, schmuggeln sich hartnäckig philosophische Fragen ein. Denn kein Mensch interessiert sich für den Kosmos, weil er lediglich etwas über die Hintergrundstrahlung erfahren will, sondern weil er etwas über den Anfang aller Dinge wissen möchte, über den Ursprung des Lebens. Wo mündet die Astrophysik in die Religion? Brauchen wir neue Brücken zwischen beiden Disziplinen?
45 min.
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Die Moral der Physik oder wer hat meine Doktorarbeit versaut?
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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rotwang Kreator des Homunculus
Anmeldungsdatum: 24.03.2006 Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum
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(#554397) Verfasst am: 29.08.2006, 15:22 Titel: |
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Moralvorstellung sind nichts weiteres als sozio-kulturelle Begrifflichkeiten, um das Zusammenleben in einer Gemeinschaft besser zu organisieren, bzw. die Gemeinschaft nach außen hin zu schützen und durch die zeitgleiche Gemeinsamkeit eines Moral-Kodex bei allen Angehörigen einer Gemeinschaft das Gemeinschaftsgefühl zu steigern.
_________________ Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz..
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Mr.Sunshine auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.08.2006 Beiträge: 327
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(#554402) Verfasst am: 29.08.2006, 15:26 Titel: |
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satsche hat folgendes geschrieben: | Dienstag, 29. August 2006 um 17.05 Uhr
SWR2 Forum
War Gott der größte Physiker?
Hans Küng und Harald Lesch diskutieren über das
Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft
Es diskutieren:
Harald Lesch, Professor für Astrophysik an der LMU in München;
Hans Küng, em. Professor für Ökumenische Theologie in Tübingen;
Moderation: Ralf Caspary
Die Astrophysik konnte in den letzten Jahren faszinierende Erkenntnisse über Ursprung und Geschichte des Kosmos sammeln, die dem Laien kaum mehr verständlich sein dürften. Es geht um Quarks und die String-Theorie, um Paralleluniversen und natürlich den Big Bang. Und obwohl die "harten" Naturwissenschaften in diesen Gedankengebäuden eine große Rolle spielen, schmuggeln sich hartnäckig philosophische Fragen ein. Denn kein Mensch interessiert sich für den Kosmos, weil er lediglich etwas über die Hintergrundstrahlung erfahren will, sondern weil er etwas über den Anfang aller Dinge wissen möchte, über den Ursprung des Lebens. Wo mündet die Astrophysik in die Religion? Brauchen wir neue Brücken zwischen beiden Disziplinen?
45 min.
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Die Moral der Physik oder wer hat meine Doktorarbeit versaut?  |
frage: kommt das heute um kurz nach 5? oder kann man das später noch anhören?
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#554437) Verfasst am: 29.08.2006, 15:56 Titel: |
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Mal on topic:
Islam: Polygamie.
Christentum: Monogamie
Judentum: Je nach Richtung.
Islam, Judentum: Scheidung erlaubt
Christentum: Scheidung verboten
Christentum: Fleisch generell erlaubt.
Islam, Judentum: Schweinefleisch verboten
Hinduismus: Fleisch verboten, Kühe ganz besonders (für die, die das akzeptieren)
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#554452) Verfasst am: 29.08.2006, 16:15 Titel: |
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Christentum (Mormonen): Polygamie
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Michaelodw1964 registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.08.2006 Beiträge: 31
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(#554643) Verfasst am: 29.08.2006, 20:05 Titel: Moralvorstellungen |
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rotwang schreibt: " ... um das Zusammenleben in einer Gemeinschaft besser zu organisieren ..."
Kennt diese "Gemeinschaft" keine sozialen Interessensgegensätze? Und wenn ja, wem dient die moralische Vorgabe "Du sollst keinen Diebstahl begehen". Und das in einer "Gemeinschaft" in welcher tagtäglich die überwiegende Anzahl von Menschen ganz legal materiell "bestohlen" (moralisch formuliert) wird. Welcher Diebstahl ist denn dann mit dieser Vorgabe eigentlich gemeint? Und wer hat etwas davon, resp. für welche sozialen Gegenstätze ist dieser moralische Kitt dann offensichtlich notwendig? Was setzt diese moralische Vorgabe eigentlich an gesellschaftlichen Zuständen voraus? Warum sollte Diebstahl überhaupt vorkommen? Setzt dieser nicht Privateigentum voraus? Wenn ja, ist dieser von moralischem Wert? Ist Privateigentum an den gesellschaftlich notwendiegen Lebensmitteln (Mittel zur Produktion des Lebens) nicht auch Historisch und damit der Vergänglichkeit ausgesetzt ...
Fragen über Fragen ...
Gruß
_________________ "Die Lehre, daß die Subjekte der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung stets nach ihren Interesse handelten, ist sicher falsch. Nicht alle Unternehmer handeln nach ihren Interessen, es pflegen nur die, welche es nicht tun, zugrunde zu gehen." Max Horkheimer
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#554778) Verfasst am: 29.08.2006, 23:11 Titel: |
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Mr.Sunshine hat folgendes geschrieben: | frage: kommt das heute um kurz nach 5? oder kann man das später noch anhören? |
Hier gibt´s das als Podcast, weiß aber nicht wie das funtioniert...
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#554785) Verfasst am: 29.08.2006, 23:31 Titel: |
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rotwang hat folgendes geschrieben: | Moralvorstellung sind nichts weiteres als sozio-kulturelle Begrifflichkeiten, um das Zusammenleben in einer Gemeinschaft besser zu organisieren, bzw. die Gemeinschaft nach außen hin zu schützen und durch die zeitgleiche Gemeinsamkeit eines Moral-Kodex bei allen Angehörigen einer Gemeinschaft das Gemeinschaftsgefühl zu steigern. |
Ich hab da mal was von nem sehr bewanderten Psychologen gelesen. Er sagt, dass Moral grundsätzlich auch immer politische Interessen zu Grunde hat.
Ein Problem wäre es ethisch nicht erklärbare Moralvorstellungen einzuführen. Das Problem wurde durch die Religion behoben, denn über der Ethik steht dann der Wille eines unsichtbaren, höheren Wesens.
Beispielsweise ist "Du sollst nicht töten" ethisch erklärbar. Trotzdem wird in der Bundeswehr effektives töten gelehrt. Und wenn unsere Regierung ein politisches Interesse hat einen Krieg zu führen, dann sind wir die jenigen die sich die Rübe wegknallen lassen - natürlich nicht um den Ansichten der Regierung Nachdruck zu verleihen, nein man tut das alles für Gott.
Ein Teil unserer heutigen Moralvorstellungen lassen sich ethisch nicht erklären. Beispielsweise die Sexualmoral.
Interessant ist im übrigen auch die staatliche Lenkung der Sexualmoral. In schwierigen Zeiten wird sie angezogen (2. WK durch die Nazis) und in Blütezeiten gelockert (Russland vor dem kalten Krieg)...Man sollte mal das Buch "Geschichte der Sexualität" lesen - Ist echt interessant!
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#554810) Verfasst am: 30.08.2006, 00:53 Titel: |
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AntagonisT hat folgendes geschrieben: | Mr.Sunshine hat folgendes geschrieben: | frage: kommt das heute um kurz nach 5? oder kann man das später noch anhören? |
Hier gibt´s das als Podcast, weiß aber nicht wie das funtioniert...  |
http://mp3.swr.de/swr2/forum/swr2_forum_20060829_religion_und_naturwissenschaft.6444m.mp3
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#554824) Verfasst am: 30.08.2006, 02:01 Titel: |
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Aua! Da kriegt Lesch jetzt aber ein dickes minus. Er ist "fröhlicher Protestant" und mein "niemand, selbst der größte Atheist, kommt ohne Gott aus"
Wie kann ein Wissenschaftler der ja faktisch den ganzen Tag nix anderes macht als die Bibel zu widerlegen so einen Unsinn reden? Ich bin echt schockiert...
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#554827) Verfasst am: 30.08.2006, 02:24 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | Hallo,
gibt es im Christentum, Hinduismus und im Islam gleiche Moralvorstellungen, welche sich überschneiden oder auch welche, die sich komplett voneinander unterscheiden? |
Religionen ähneln sich nicht so sehr in den Moralvorstellungen, die sie vermitteln, sondern wie sie diese begründen. Religiöse Begründungen folgen immer dem Prinzip "Es wurde offenbart/Es steht geschrieben/Gott will/Unser Glaube fordert ein bestimmtes Menschenbild - und daraus folgt..."
Natürlich haben viele Religionen auch durchaus zustimmungswürdige Moralverstellungen zu bieten, aber sie haben meist kein ethisches Prinzip, das dahintersteht und mit dem man begründen kann, warum Mord verboten ist, aber z.B. die Ermordung von Homosexuellen oder Ehebrechern nicht. Religionen zeichnen sich durch eine primitive Moral aus, die zwar jemanden wie Readingens vermittelbar ist, die aber in sich nicht konsistent und mit rationalen Argumenten nicht zu begründen ist.
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#554836) Verfasst am: 30.08.2006, 03:38 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | Hallo,
gibt es im Christentum, Hinduismus und im Islam gleiche Moralvorstellungen, welche sich überschneiden oder auch welche, die sich komplett voneinander unterscheiden? |
Religionen ähneln sich nicht so sehr in den Moralvorstellungen, die sie vermitteln, sondern wie sie diese begründen. Religiöse Begründungen folgen immer dem Prinzip "Es wurde offenbart/Es steht geschrieben/Gott will/Unser Glaube fordert ein bestimmtes Menschenbild - und daraus folgt..."
Natürlich haben viele Religionen auch durchaus zustimmungswürdige Moralverstellungen zu bieten, aber sie haben meist kein ethisches Prinzip, das dahintersteht und mit dem man begründen kann, warum Mord verboten ist, aber z.B. die Ermordung von Homosexuellen oder Ehebrechern nicht. Religionen zeichnen sich durch eine primitive Moral aus, die zwar jemanden wie Readingens vermittelbar ist, die aber in sich nicht konsistent und mit rationalen Argumenten nicht zu begründen ist. |
Stimme Dir absolut zu.
Ein bekannter Soziologe meinte mal zu mir, dass wir gesellschaftlich noch im Mittelalter leben! Der Weg der Aufklärung hat zwar Früchte getragen aber dieser Weg musste entgegen der Mächtigen durchgesetzt werden, die an "Aufklärung" kein Interesse haben. Es mussten einige Revolutionen her um soweit zu kommen wir wir heute sind und trotzdem stehen wir erst am Anfang eines gesellschaftlichen Wandels.
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#554843) Verfasst am: 30.08.2006, 07:10 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: |
Und wie kann man beweisen, dass bspw. die Nächstenliebe eine Moralvorstellung des Christentums ist, wenn in der Bibel Gegensätze dazu stehen?
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Nächstenliebe ist dem Nächsten nichts wegzunehmen - nichts falsches über ihn reden - nichts zu tun, was ihm schadet.
Nächstenliebe ist aber auch, wenn die Regierung diejenigen bestraft, die dem Nächten eben diese Dinge tun.
Die Steigerung von Nächstenliebe ist dann, nicht nur nicht das zu tun, was ihm schadet,
sondern ihm darüber hinaus noch gutes zu tun.
Liebe ist das schlechte nicht tun - schlechtes nicht ungestraft lassen und gutes tun.
Je nach Moralvorstellung eines Landes oder eines einzelnen Menschen, kann das stark varieren.
Die 10 Gebote regeln einfach das Zusammenleben der Menschen auf eine Art, dass niemand zu schaden kommt.
Die Bibel lehrt, dass Jesus den Menschen etwas schenken möchte, damit sie weit über jede Moralvorstellung gehen können.
Zusammengefasst heisst das: Liebe Deine Feinde...
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#554854) Verfasst am: 30.08.2006, 08:11 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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raejeschua hat folgendes geschrieben: | Autoterrorist hat folgendes geschrieben: |
Und wie kann man beweisen, dass bspw. die Nächstenliebe eine Moralvorstellung des Christentums ist, wenn in der Bibel Gegensätze dazu stehen?
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Nächstenliebe ist dem Nächsten nichts wegzunehmen - nichts falsches über ihn reden - nichts zu tun, was ihm schadet.
Nächstenliebe ist aber auch, wenn die Regierung diejenigen bestraft, die dem Nächten eben diese Dinge tun.
Die Steigerung von Nächstenliebe ist dann, nicht nur nicht das zu tun, was ihm schadet,
sondern ihm darüber hinaus noch gutes zu tun.
Liebe ist das schlechte nicht tun - schlechtes nicht ungestraft lassen und gutes tun.
Je nach Moralvorstellung eines Landes oder eines einzelnen Menschen, kann das stark varieren.
Die 10 Gebote regeln einfach das Zusammenleben der Menschen auf eine Art, dass niemand zu schaden kommt.
Die Bibel lehrt, dass Jesus den Menschen etwas schenken möchte, damit sie weit über jede Moralvorstellung gehen können.
Zusammengefasst heisst das: Liebe Deine Feinde... |
Woher weißt du eigentlich, daß dein Gotte unter dem Begriff "Liebe" das gleiche versteht wie wir? Vielleicht ist ja Liebe für deinen Gott, wenn wir uns einander den Schädel einhauen?
Kann doch sein, wo doch schon Logik für deinen Gott nach deiner Aussage etwas ganz anderes ist als für uns.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#554856) Verfasst am: 30.08.2006, 08:23 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Ich würde es so ausdrücken Ralf:
Wir verstehen leider nicht das Gleiche unter dem Begriff "Liebe" wie Gott.
Was Liebe für unseren Gott bedeutet, sehen wir an dem Beispiel, als Er Judas,
Seinem Verräter die Füsse wusch...
Die Logik - das logisch denken können haben wir von unserem Schöpfer erhalten.
Das ist für Ihn nicht etwas anderes als für uns.
Es ist nur so, dass es auch noch Dinge im Leben gibt, die über unser Denkvermögen gehen.
Die wir mit unserer Logik - mit dem Verstand und der Vernunft nicht fassen können.
Das nennt man Wunder.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#554857) Verfasst am: 30.08.2006, 08:25 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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raejeschua hat folgendes geschrieben: | Ich würde es so ausdrücken Ralf:
Wir verstehen leider nicht das Gleiche unter dem Begriff "Liebe" wie Gott.
Was Liebe für unseren Gott bedeutet, sehen wir an dem Beispiel, als Er Judas,
Seinem Verräter die Füsse wusch...
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Ach so, der Maso-Trip.
Tja, wohl eher nicht mein Fall.
Ach übrigens: dein Gott, nicht unserer.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#554860) Verfasst am: 30.08.2006, 08:31 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Ach so, der Maso-Trip.
Tja, wohl eher nicht mein Fall.
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Unsere Moralvorstellungen sind sehr unterschiedlich..
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#554867) Verfasst am: 30.08.2006, 08:59 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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raejeschua hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Ach so, der Maso-Trip.
Tja, wohl eher nicht mein Fall.
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Unsere Moralvorstellungen sind sehr unterschiedlich.. |
Auf diese Feststellung lege ich auch unbedingt Wert.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#554873) Verfasst am: 30.08.2006, 09:06 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Auf diese Feststellung lege ich auch unbedingt Wert. |
Ohne ein mindestmass an Moral kann eine Gesellschaft auf die Länge nicht funktionieren.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#554876) Verfasst am: 30.08.2006, 09:09 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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raejeschua hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Auf diese Feststellung lege ich auch unbedingt Wert. |
Ohne ein mindestmass an Moral kann eine Gesellschaft auf die Länge nicht funktionieren. |
Hab ich was anderes behauptet? (Wobei statt Moral Ethik viel besser ist). Nur die Sklavenmoral deines Christengottes braucht kein Mensch.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#554887) Verfasst am: 30.08.2006, 09:18 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Nur die Sklavenmoral deines Christengottes braucht kein Mensch. |
Mit dieser Moral hätten wir den Himmel auf Erden..
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#554907) Verfasst am: 30.08.2006, 09:40 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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raejeschua hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Nur die Sklavenmoral deines Christengottes braucht kein Mensch. |
Mit dieser Moral hätten wir den Himmel auf Erden..  |
Hätten wir nicht. Es wäre eher so wie zur Zeit der Inquisition oder auch gerne Pinochets in Chile oder Francos in Spanien.
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Pixelhexe Die mit dem Zahnpastalächeln
Anmeldungsdatum: 17.04.2006 Beiträge: 52
Wohnort: Münsterland
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(#554922) Verfasst am: 30.08.2006, 09:49 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | raejeschua hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Nur die Sklavenmoral deines Christengottes braucht kein Mensch. |
Mit dieser Moral hätten wir den Himmel auf Erden..  |
Hätten wir nicht. Es wäre eher so wie zur Zeit der Inquisition oder auch gerne Pinochets in Chile oder Francos in Spanien. |
Toller Link, Doc Extropy, danke
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#554926) Verfasst am: 30.08.2006, 09:53 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | raejeschua hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Nur die Sklavenmoral deines Christengottes braucht kein Mensch. |
Mit dieser Moral hätten wir den Himmel auf Erden..  |
Hätten wir nicht. Es wäre eher so wie zur Zeit der Inquisition oder auch gerne Pinochets in Chile oder Francos in Spanien. |
Es gibt Leute, denen gefällt sowas.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Demokritos deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.08.2006 Beiträge: 124
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(#554928) Verfasst am: 30.08.2006, 09:53 Titel: |
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Ein Problem mit der religiös begründeten Moral ist, daß sich aus religiösen Gründen fast alles begründen läßt. In allen Religionen findet man fanatisch-religiöse Schurken ebenso wie selbstlose Philanthropen. Der Großinquisitor Torquemada bezeichnete sich ebenso als Christ wie Albert Schweitzer.
Deswegen bleibt einer offenen Gesellschaft wie der unseren nichts anderes übrig, als sich demokratisch auf einen ethischen Grundkonsens zu einigen. Ein solcher Konsens findet sich in den Grundrechten (Artikel 1 bis 19 des Grundgesetzes) oder in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#554960) Verfasst am: 30.08.2006, 10:16 Titel: Re: Moralvorstellungen |
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Doch Doc, hätten wir.
Mit der Moral von der Lehre des Christus hätten wir Himmel auf Erden.
Mit der Moral von Menschen, die sich Christen nennen und keine sind, natürlich nicht.
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