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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#463011) Verfasst am: 30.04.2006, 22:58 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Weder will ich meine Leser hinters Licht führen noch lüge ich |
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Hahahahahaha! Selten so gelacht. Ich hab Dir Deine Verlogenheiten hier für alle nachlesbar dargelegt (völlige Verdrehung einer Bibelstelle, Deine Behauptung, Du hättest Christen und Nazís nicht gleichgesetzt, Holocaustverharmlosung...).
Auch Deine theoretischen politischen Ergüsse zeugen von jemandem, der sich im Leben zu kurz gekommen fühlt ("das Primat der Mehrheitsparteien zu brechen und allen gesellschaftlichen Kräften und Außenseitern Zugang zu Ämtern und Würden zu verschaffen", 28.4.06, 19:18h), sich offenbar zu Höherem berufen fühlt, aber im realen Leben nix auf die Reihe bekommt.
Beweg selbst Deinen Arsch ! Such Dir ne sinnvolle Beschäftigung (Job, Sport,..), dann kommst Du auch nicht auf krumme Gedanken und guck nicht so oft auf das Darth Vader Poster in Deinem Kinderzimmer. Das scheint Dir nicht zu bekommen. Zieh bei Mami aus, auch wenn's schwer fällt.
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Das wird nen Krieg ! Wie Unten, so Oben.
_________________ Geh' weiter
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#463259) Verfasst am: 01.05.2006, 13:17 Titel: |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Hahahahahaha! Selten so gelacht. Ich hab Dir Deine Verlogenheiten hier für alle nachlesbar dargelegt (völlige Verdrehung einer Bibelstelle, Deine Behauptung, Du hättest Christen und Nazís nicht gleichgesetzt, Holocaustverharmlosung...). |
So, so das hast du also? Die Fakten sprechen eindeutig dagegen, dass Nazis und Christen ihre Feinde als biologische Schädlinge betrachten ist zweifelfrei erwiesen, wozu also all der Terz? Und die Bibelstelle kann man auch nicht verdrehen:
Zitat: | Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist's, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!
- Matthäus (13, 36 - 42) |
Wer derart menschenverachtende Ansichten hat und verbreitet, der braucht sich nicht wundern, wenn man ihm diese verhält; allerdings frage ich mich noch immer, wo ich denn die Verbrechen der Nazis verharmlost haben soll. Seit wann würde der Verweis auf ein anderes, gleichartiges Verbrechen ein Verbrechen verharmlosen? Eine höchst eigenartige Rechtsauffassung scheint mir dies...
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Auch Deine theoretischen politischen Ergüsse zeugen von jemandem, der sich im Leben zu kurz gekommen fühlt ("das Primat der Mehrheitsparteien zu brechen und allen gesellschaftlichen Kräften und Außenseitern Zugang zu Ämtern und Würden zu verschaffen", 28.4.06, 19:18h), sich offenbar zu Höherem berufen fühlt, aber im realen Leben nix auf die Reihe bekommt. |
Ich komme nicht umhin mich für die erwiesene Wertschätzung zu bedanken und möchte dies mit einem kleinen Nietzschezitat tun: "Diese kleinen Mucker verrechnen sich nämlich in der Hauptsache. Sie greifen an, aber Alles, was von ihnen angegriffen wird, ist damit ausgezeichnet. Wen ein "erster Christ" angreift, den besudelt er nicht ... Umgekehrt: es ist eine Ehre, "erste Christen" gegen sich zu haben. Man liest das neue Testament nicht ohne eine Vorliebe für das, was darin misshandelt wird, - nicht zu reden von der "Weisheit dieser Welt", welche ein frecher Windmacher "durch thörichte Predigt" umsonst zu Schanden zu machen sucht ..."
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Beweg selbst Deinen Arsch ! Such Dir ne sinnvolle Beschäftigung (Job, Sport,..), dann kommst Du auch nicht auf krumme Gedanken und guck nicht so oft auf das Darth Vader Poster in Deinem Kinderzimmer. Das scheint Dir nicht zu bekommen. Zieh bei Mami aus, auch wenn's schwer fällt. |
Da ist aber jemand wütend, und das so ganz ohne echten Grund. Das ist aber gar nicht so viele Unflätigkeiten und Zorn; nicht das du mir noch platzt... á propos: hast du dir jetzt eigentlich einen Keks gekauft, wie ich es dir geraten habe? Offenbar nicht.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Das wird nen Krieg ! Wie Unten, so Oben. |
Jetzt droht man mir schon mit offenem Krieg? Nun gut - wenn ihr das so haben wollt, bitte. Ich will aber hinterher keine Klagen hören, wenn eurer Krieg anders ausgeht als geplant...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#463275) Verfasst am: 01.05.2006, 13:39 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Ich bin nur nicht für das allgemeine Draufschlagen.
Ich war doch ziemlich konkret. Du wolltest einfach nur
platt alle Christen zu Nazis abstempeln. |
Na bei den Kommunisten tust du das aber erschreckend gerne, abgesehen davon mache ich weder Christen zu Nazis noch Nazis zu Christen sondern verweise auf die Parallelen in Denken und Handeln, die erschreckend hoch sind – obwohl es da natürlich auch große Schnittmengen zwischen beiden zu geben scheint, wie man an den "Deutsche Christen" sehen kann...
Selbst heute noch:
http://f27.parsimony.net/forum66220/messages/3140.htm
Zitat: | Dazu gehört eine wesentliche Grundkategorie des Christentums, das sich darin eins weiß mit der gesamten vormodernen Menschheit, nämlich, dass im Sein des Menschen immer ein Sollen liegt, dass der Mensch nicht selbst aus Zweckmäßigkeitberechnungen Moral erfindet, sondern er Moral im Wesen der Dinge vorfindet. Menschliche Vernunft beruht auf der Fähigkeit, diese Botschaft der Dinge zu vernehmen und danach sein Handeln auszurichten. Vernunft hat etwas mit vernehmen zu tun. Der Tatsache, dass es den einen Menschen in zwei Grundausstattungen gibt, nämlich als Mann und Frau, geht eine Botschaft aus, nämlich, dass der Mann auf die Frau hin geordnet ist und die Frau auf den Mann, dass sie sich in der Ehe gegenseitig ergänzen und in der Familie fruchtbar werden, sodass der Fortbestand der Menschheit damit gesichert ist. Homosexualität etwa ist in der Schöpfungsordnung nicht vorgesehen. |
Läuft es einem teilweise noch eiskalt den Rücken runter, wenn sich die Abgesandten dieser Religion der Liebe daran machen diese Liebe der Welt zu verkünden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | http://www.schmidt-salomon.de/atheismus.htm |
Wird darin auf das Problem der "Vorsehung", an die Hitler glaube, eingegangen? Nein, also...?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Igitt ! Da hat einer gerade nicht gemerkt, dass ich den Konjunktiv benutzt habe. Das ich eine derartige Argumentation dümmlich finde hatte ich ja bereits vorher
gesagt. Du wolltest es aber noch mal genauer wissen. Ich schrieb Religiöse
könnten genauso argumentieren wie Du und z.B. Atheisten mit Nazis gleichsetzen.
Ich schrieb das sei dämmlich. |
Nein, nein – wer sich so dagegen wert, das seine Argumentation mit der Martin Hohmanns verglichen wird, der wird sich dabei schon was gedacht haben...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das ist keine Rechtfertigung.
Manche Sachen laufen für mich schlicht unter der Gürtellinie.
Das wäre z.B. Antisemitismus oder Leute die meinen sie
müssten ihren Hass auf das Christentum unter die Leute
bringen. Das ist keine sachliche Auseinandersetzung. |
Ist es nicht die Spezialität der Christen Hass unter die Leute zu bringen? Mir unverständlich, wie man einerseits den Antisemitismus verdammen kann, aber andererseits kein Problem damit hat, wenn Nichtchristen als zu vernichtendes Unkraut bezeichnet werden...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#463286) Verfasst am: 01.05.2006, 13:56 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Ich bin nur nicht für das allgemeine Draufschlagen.
Ich war doch ziemlich konkret. Du wolltest einfach nur
platt alle Christen zu Nazis abstempeln. |
Na bei den Kommunisten tust du das aber erschreckend gerne, |
- Nö. Es war nur ein Beispiel. Es gibt viele verschiedene Spielarten des Atheismus.
Bei den Kommunisten zeigt sich nur sehr anschaulich, dass Atheismus nicht
ausschließlich was für Gutmenschen ist. Nicht nur religiöse Menschen handeln
verbrecherisch. Das ist keine ausschließliche Spezialität von Religiösen,
sondern allzumenschliches.
Zitat: | abgesehen davon mache ich weder Christen zu Nazis noch Nazis zu Christen sondern verweise auf die Parallelen in Denken und Handeln, |
- Ruderst wohl inzwischen wieder zurück.
Das kommt davon, wenn man so ne große Klappe hat.
Ich führe hier auch keinen Krieg und auch keinen Krieg mit
Dir. Ich möchte die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass Du
auch mal was mitkriegst und Dich vielleicht änderst,
bzw. veränderst. Es sei denn Du gehörst zu den
"Ewig Gestrigen". Mit den politischen Vorstellungen
eines Nietzsche lebst Du heute jedenfalls im falschen
Jahrhundert.
Du solltest mit Deinen Äußerungen aufpassen.
Irgendwer könnte die wirklich mal beleidigend finden.
Zitat: | Läuft es einem teilweise noch eiskalt den Rücken runter, wenn sich die Abgesandten dieser Religion der Liebe daran machen diese Liebe der Welt zu verkünden... |
- Mir läuft es aber nicht nur bei vielen Christen eiskalt den Rücken runter.
Ich kriege auch das Kotzen bei vielen die sich Atheisten schimpfen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | http://www.schmidt-salomon.de/atheismus.htm |
Wird darin auf das Problem der "Vorsehung", an die Hitler glaube, eingegangen? Nein, also...? |
- Er hat Nietzsche gelesen und glaube wohl an sowas wie die ewige Wiederkehr, etc.
Jedenfalls kann ich mir diesen Fatalismus gut vorstellen. Vorsehung ist übrigens
nicht das gleiche wie der Glaube an einen personalen Gott, etc.
Eine Pseudo-Religion.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Igitt ! Da hat einer gerade nicht gemerkt, dass ich den Konjunktiv benutzt habe. Das ich eine derartige Argumentation dümmlich finde hatte ich ja bereits vorher
gesagt. Du wolltest es aber noch mal genauer wissen. Ich schrieb Religiöse
könnten genauso argumentieren wie Du und z.B. Atheisten mit Nazis gleichsetzen.
Ich schrieb das sei dämmlich. |
Nein, nein – wer sich so dagegen wert, das seine Argumentation mit der Martin Hohmanns verglichen wird, der wird sich dabei schon was gedacht haben... |
- Ich habe Dich ja auch nicht mit den Papst in eine Schublade gesteckt.
Diffamieren ist nicht meine Sache. Dir ist wohl jedes Mittel recht,
um andere schlecht zu machen ? Mir ist die genannte Person
ehrlich gesagt herzlich egal. Du stellst wiedermal zusammenhänge
her die es nicht gibt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Das ist keine Rechtfertigung.
Manche Sachen laufen für mich schlicht unter der Gürtellinie.
Das wäre z.B. Antisemitismus oder Leute die meinen sie
müssten ihren Hass auf das Christentum unter die Leute
bringen. Das ist keine sachliche Auseinandersetzung. |
Ist es nicht die Spezialität der Christen Hass unter die Leute zu bringen? |
- Nein. Ist es nicht Sache der Deutschen Hass unter die Leute zu bringen ?
Oder der Juden ? Oder der Italiener ? Was sind das für dumme Sprüche................
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#463303) Verfasst am: 01.05.2006, 14:36 Titel: |
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Zitat: | Ist es nicht Sache der Deutschen Hass unter die Leute zu bringen ?
Oder der Juden ? Oder der Italiener ? |
Nicht das ich mich unnötig in eure Diskussion einklincken möchte, aber Idelogien mit Ethnien gleichzusetzen ist ihmo falsch.
Cato's Haltung gegenüber den Christen mag verkrampft sein, aber fundamentalistische Christen sind allein schon ihrer Glaubensauslegung wegen häufig der Grund für Spaltung, bzw. indirekt auch für Hass (den direkten Hass besorgen die Islamisten).
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#463313) Verfasst am: 01.05.2006, 14:55 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ist es nicht Sache der Deutschen Hass unter die Leute zu bringen ?
Oder der Juden ? Oder der Italiener ? |
Nicht das ich mich unnötig in eure Diskussion einklincken möchte, aber Idelogien mit Ethnien gleichzusetzen ist ihmo falsch. |
- Das hat die Nationalsozialisten zumindest nicht weiter gekümmert.
Der Punkt ist(für mich), dass "Verallgemeinerungen" nicht weiterhelfen.
Ebenso wie ich nicht glaube, dass es Sinn macht sich einen
"Sündenbock" für die Übel der Welt herauszusuchen.
Zitat: | Cato's Haltung gegenüber den Christen mag verkrampft sein, aber fundamentalistische Christen sind allein schon ihrer Glaubensauslegung wegen häufig der Grund für Spaltung, bzw. indirekt auch für Hass (den direkten Hass besorgen die Islamisten). |
- Es gibt auch fundamentalistische Atheisten.
http://www.schmidt-salomon.de/atheismus.htm
Gelegentlich hatte ich bei diesem Link das Gefühl
einiges aus diesem Forum wiederzuerkennen.
Aber ist ja nur ein Gefühl.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#463322) Verfasst am: 01.05.2006, 15:08 Titel: |
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Zitat: | - Es gibt auch fundamentalistische Atheisten. |
Das deren Haltung ebenso gefährlich ist, habe ich nicht bestritten.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#463364) Verfasst am: 01.05.2006, 15:58 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nietzsche wollte die Leiden noch in die Unendlichkeit steigern,
weil seiner Meinung nach nur so sich Übermenschen aus der
Masse herausheben. Zum Beispiel. Aber eigentlich habe
ich bereits soviele Kritikpunkte gebracht...die Dir
irgendwie am Allerwertesten vorbei gehen. |
So ist es. (Nebenbei wollte Nietzsche Freude und Leiden ins übermenschliche aber nicht ins unendliche steigen sehen: "Seit es Menschen giebt, hat der Mensch sich zu wenig gefreut: Das allein, meine Brüder, ist unsre Erbsünde!")
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Sklaverei ist bei Dir wohl O.K. ?
Antifeminismus ?
Antidemokratisch ?
Antimoralisch ? (Alles ist erlaubt)
etc., usw., usf. |
Die übliche Verdammungslitanei; im Gegensatz zu dir muss ich andere Ansichten und Gedanken nicht hastig aburteilen und in irgendwelche Schubladen einsortieren, zumal wenn sie einer ganz anderen Zeit angehören. Eine Ausnahme mache ich bei allem was als gut und ewig verkauft wird und dazu noch das genaue Gegenteil von dem ist. Ansonsten sehe ich mir erst mal meine Zeit an, dann die Zeit des Urhebers und schließlich die jeweiligen Werturteile einer Aussage. Es liegt mir also fern zu richten, ebenso wie es mir eigentlich fremd ist mich oder die heiligen Werte meiner Zeit zum Kriterium über andere Zeiten zu setzen – so käme es mir nie in den Sinn, die attische Demokratie mit dem richten zu wollen, was man heute Demokratie heißt – und so ist es auch mit der Sklaverei: Sicher man könnte sie in der alten Welt verdammen, aber ändert das etwas an den gegenwärtigen Zuständen im Arbeits- und Berufsleben? Der Sklave in der alten Zeit fühlte seine Ketten und man lies keinen Zweifel an der Art seines Daseins: "Soviel Sklaven, soviel Feinde" sagten die Römer sprichwörtlich; heute ist es subtiler, die Menschen sind nach wie vor versklavt, fühlen ihre Ketten aber nicht – Konsum und Wohlstand sind kein minder großes Opium als es die Religion war - was Rosa Luxemburg zu der Bemerkung veranlasste: "Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht." und von so einer Zeit aus, wo so viele Menschen wirtschaftlich abhängig sind von so Wenigen, soll ich die Antike für ihre Sklaverei richten oder Nietzsche weil er diese guthieß? Allenfalls ist mir Nietzsche ein Ansporn diese Ketten zu zerreisen, da er keine Lügen und schönen Illusionen nährt, sondern stets nüchtern und klar in seinen Worten und Begriffen ist...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Na, da dürften die Meinungen auseinander gehen.
Nietzsches "Parodie" bezieht sich dann in weiten Teilen
auf das alte Indien, bzw. deren Philosophien.
Nach-christliche pantheistische Einflüsse
sind ja wohl kaum zu übersehen. |
Das die Meinungen, über die verschiedenen Dinge, auseinander gehen, ist ebenso natürlich wie segensreich, wenn auch nicht immer; es gehört allerdings viel Unkenntnis dazu, die eindeutigen Bibelparodien im Zarathustra nicht zu erkennen:
Zitat: | So wir nicht umkehren und werden wie die Kühe, so kommen wir nicht in das Himmelreich. Wir sollten ihnen nämlich Eins ablernen: das Wiederkäuen.
Und wahrlich, wenn der Mensch auch die ganze Welt gewönne und lernte das Eine nicht, das Wiederkäuen: was hülfe es! Er würde nicht seine Trübsal los. |
Zitat: | (...)Und eben begann der hässlichste Mensch zu gurgeln und zu schnauben, wie als ob etwas Unaussprechliches aus ihm heraus wolle; als er es aber wirklich bis zu Worten gebracht hatte, siehe, da war es eine fromme seltsame Litanei zur Lobpreisung des angebeteten und angeräucherten Esels. Diese Litanei aber klang also:
Amen! Und Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Stärke sei unserm Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit!
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Er trägt unsre Last, er nahm Knechtsgestalt an, er ist geduldsam von Herzen und redet niemals Nein; und wer seinen Gott liebt, der züchtigt ihn.
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Er redet nicht: es sei denn, dass er zur Welt, die er Schuf, immer Ja sagt: also preist er seine Welt. Seine Schlauheit ist es, die nicht redet: so bekommt er selten Unrecht.
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Unscheinbar geht er durch die Welt. Grau ist die Leib-Farbe, in welche er seine Tugend hüllt. Hat er Geist, so verbirgt er ihn; Jedermann aber glaubt an seine langen Ohren.
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Welche verborgene Weisheit ist das, dass er lange Ohren trägt und allein ja und nimmer Nein sagt! Hat er nicht die Welt erschaffen nach seinem Bilde, nämlich so dumm als möglich?
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Du gehst gerade und krumme Wege; es kümmert dich wenig, was uns Menschen gerade oder krumm dünkt. Jenseits von Gut und Böse ist dein Reich. Es ist deine Unschuld, nicht zu wissen, was Unschuld ist.
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Siehe doch, wie du Niemanden von dir stössest, die Bettler nicht, noch die Könige. Die Kindlein lässest du zu dir kommen, und wenn dich die bösen Buben locken, so sprichst du einfältiglich I-A.
- Der Esel aber schrie dazu I-A.
Du liebst Eselinnen und frische Feigen, du bist kein Kostverächter. Eine Distel kitzelt dir das Herz, wenn du gerade Hunger hast. Darin liegt eines Gottes Weisheit.
- Der Esel aber schrie dazu I-A. |
Zitat: | Da aber geschah es, dass Zarathustra, verwundert über lauter solche Schelmen-Antworten, zur Thür seiner Höhle zurück sprang und, gegen alle seine Gäste gewendet, mit starker Stimme schrie:
"Oh ihr Schalks-Narren allesammt, ihr Possenreisser! Was verstellt und versteckt ihr euch vor mir!
Wie doch einem jeden von euch das Herz zappelte vor Lust und Bosheit, darob, dass ihr endlich einmal wieder wurdet wie die Kindlein, nämlich fromm, -
- dass ihr endlich wieder thatet wie Kinder thun, nämlich betetet, hände-faltetet und "lieber Gott'' sagtet!
Aber nun lasst mir diese Kinderstube, meine eigne Höhle, wo heute alle Kinderei zu Hause ist. Kühlt hier draussen euren heissen Kinder-Übermuth und Herzenslärm ab!
Freilich: so ihr nicht werdet wie die Kindlein, so kommt ihr nicht in das Himmelreich. (Und Zarathustra zeigte mit den Händen nach Oben.)
Aber wir wollen auch gar nicht in's Himmelreich: Männer sind wir worden, - so wollen wir das Erdenreich.'' |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Dafür übt er an den "Atheisten" aber ganz schön Kritik.
Atheismus ergab sich für ihn aus einem Selbstverständnis heraus. |
Sehr genau beobachtet, viele von ihnen scheinen Nietzsche den nötigen Ernst bei der Sache vermissen zu lassen:
Zitat: | Es ist nothwendig zu sagen, wen wir als unsern Gegensatz fühlen - die Theologen und Alles, was Theologen-Blut im Leibe hat - unsre ganze Philosophie ... Man muss das Verhängniss aus der Nähe gesehn haben, noch besser, man muss es an sich erlebt, man muss an ihm fast zu Grunde gegangen sein, um hier keinen Spaass mehr zu verstehn (- die Freigeisterei unsrer Herrn Naturforscher und Physiologen ist in meinen Augen ein Spaass,- ihnen fehlt die Leidenschaft in diesen Dingen, das Leiden an ihnen -) |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Die Stiftung eines neuen Glaubens ?
Das kommt doch ganz darauf an was er lehrte.
Allerdings ist sein Schaffen, Ausdruck einer Krisis -
einer tiefen Selbstzerrissenheit. |
Wie wäre es mal, wenn du mal über die Unterschiede zwischen einer Philosophie/Ethik einerseits und einem Glauben andererseits nachdenken würdest? Ersteres schuf Nietzsche, letzteres unterstellst du ihm...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du meinst Nietzsche weißt alle Verantwortung für sein Werk von sich ? |
Es gibt keine Verantwortung für ein Werk und Nietzsche möchte mit diesem bescheidenen Hinweis vermutlich den Leser darauf aufmerksam machen, doch bitte nicht alles so bitterernst zu nehmen – am Ende steigen ihm die Leute wirklich noch auf Berge, leben in einsamen Höllen und reden mit Adlern und Schlangen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du bist nicht sehr aufmerksam.
Nochmal die kurzen Stichworte:
Kastensystem, Sklaverei, Herren- und Herdenmoral , die Forderung nach Vernichtungskriegen,
die Züchtung einer gesamteuropäischen Herrenrasse, etc. |
Das Kastensystem ist faschistisch? Demzufolge würde in Indien seit tausenden von Jahren der Faschismus grassieren. Sklaverei ist faschistisch? Nu ja, somit wäre ein Großteil der Welt zu dem weitaus größten Teil seiner Geschichte faschistisch gewesen – selbst Athen und Rom, ja sogar die Schweiz bis 1950 – nur einer nicht und zwar der Namensgeber für den Faschismus, nämlich Mussolinis Italien, dort gab es keine Sklaverei; zu den letzten beiden Punkten hätte ich doch gerne mal einen Textbeleg und was die Herren- und Herdenmoral anbelangt:
Zitat: | - Jede Zeit hat in ihrem Maass von Kraft ein Maass auch dafür, welche Tugenden ihr erlaubt, welche ihr verboten sind. Entweder hat sie die Tugenden des aufsteigenden Lebens: dann widerstrebt sie aus unterstem Grunde den Tugenden des niedergehenden Lebens. Oder sie ist selbst ein niedergehendes Leben, - dann bedarf sie auch der Niedergangs-Tugenden, dann hasst sie Alles, was aus der Fülle, was aus dem Überreichthum an Kräften allein sich rechtfertigt. Die Aesthetik ist unablöslich an diese biologischen Voraussetzungen gebunden: es giebt eine décadence-Aesthetik, es giebt eine klassische Aesthetik, - ein "Schönes an sich" ist ein Hirngespinst, wie der ganze Idealismus. - In der engeren Sphäre der sogenannten moralischen Werthe ist kein grösserer Gegensatz aufzufinden, als der einer Herren-Moral und der Moral der christlichen Werthbegriffe: letztere, auf einem durch und durch morbiden Boden gewachsen (- die Evangelien führen uns genau dieselben physiologischen Typen vor, welche die Romane Dostoiewsky's schildern), die Herren-Moral ("römisch", "heidnisch", "klassisch", "Renaissance") umgekehrt als die Zeichensprache der Wohlgerathenheit, des aufsteigenden Lebens, des Willens zur Macht als Princips des Lebens. Die Herren-Moral bejaht ebenso instinktiv, wie die christliche verneint ("Gott", "Jenseits", "Entselbstung" lauter Negationen). Die erstere giebt aus ihrer Fülle an die Dinge ab - sie verklärt, sie verschönt, sie vernünftigt die Welt -, die letztere verarmt, verblasst, verhässlicht den Werth der Dinge, sie verneint die Welt. "Welt" ein christliches Schimpfwort. - Diese Gegensatzformen in der Optik der Werthe sind beide nothwendig: es sind Arten zu sehen, denen man mit Gründen und Widerlegungen nicht beikommt. Man widerlegt das Christenthum nicht, man widerlegt eine Krankheit des Auges nicht. Dass man den Pessimismus wie eine Philosophie bekämpft hat, war der Gipfelpunkt des gelehrten Idiotenthums. Die Begriffe "wahr" und "unwahr" haben, wie mir scheint, in der Optik keinen Sinn. |
- da hat er sich aber gut versteckt, der Faschismus.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es gab aber, dass was den Faschismus aus macht.
z.B. das Bestreben Macht und Gewalt an die Stelle der Vernunft zu setzen. |
Demzufolge wäre die ganze historische und politische Entwicklung der Menschheit faschistisch; selbst die Errichtung der Bundesrepublik basiert auf Macht und Gewalt der Alliierten, die das Dritte Reich gewaltsam beseitigten und die Demokratie wiederherstellen ließen – und auch keinen Zweifel daran gelassen haben, dass sie nicht bereit seien, eine andere Staatsform in ihren Besetzungszonen zu dulden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein, Du kannst das klar nachlesen.
"Jenseits von Gut und Böse":
"Die Juden sind aber ohne allen Zweifel die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt; sie verstehen es, selbst noch unter den schlimmsten Bedingungen sich durchzusetzen (besser sogar als unter günstigen), vermöge irgendwelcher Tugenden, die man heute gerne zu Lastern stempeln möchte – dank vor allem einem resoluten Glauben, der sich vor den ‘modernen Ideen’ nicht zu schämen braucht; sie verändern sich, wenn sie sich verändern, immer nur so, wie das russische Reich seine Eroberungen macht – als ein Reich, das Zeit hat und nicht von gestern ist –: nämlich nach dem Grundsatz ‘so langsam als möglich!’" |
Da Nietzsche den Begriff nicht biologisch-genetisch verwendet, lese ich das einfach mal mit Menschenschlag bzw. Menschentyp; und auch sonst kümmert es mich wenig: Denn würde man jeden so kritisieren, der an die Rassenidee angeknüpft hat, so könnte dies böse enden; selbst Kant hat darüber sich darüber höchst kompromittierend und ausführlich geäußert...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | In "Zur Genealogie der Moral":
"Ich gebrauche das Wort 'Staat'; es versteht sich von selbst, wer damit gemeint ist - irgend ein Rudel blonder Raubtiere, eine Eroberer- und Herren-Rasse, welche, kriegerisch organisiert und mit der Kraft, zu organisieren, unbedenklich ihre furchtbaren Tatzen auf eine der Zahl nach vielleicht ungeheuer überlegene, aber noch gestaltlose, noch schweifende Bevölkerung legt. (...) Wer befehlen kann, wer von Natur 'Herr' ist, wer gewalttätig in Werk und Gebärde auftritt - was hat der mit Verträgen zu schaffen!" |
Wie furchtbar... wobei ich weiterhin bezweifeln möchte, das die Nazis jenen Begriff unbedingt von Nietzsche übernommen haben, der Begriff war im 19. und 20. Jahrhundert recht geläufig.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein, die hatten mehr sowas wie "Weltherrschaft" im Auge... |
Sofern eine völkische Kollektivideologie und eine totalitäre Diktatur im Inneren und die Eroberung von Lebensraum im Osten und die Schaffung einer blutreinen Rasse identisch sind mit der Weltherrschaft schon, ansonsten eher nicht.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ob Aristoteles in mancher Hinsicht genauso mies drauf war
oder nicht rechtfertigt nunmal in keiner Weise Nietzsche. |
Das nicht, aber das du Aristoteles und Nietzsche gleichermaßen ablehnst ist nicht gerade förderlich bei deiner eigenen Rechtfertigung.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | [i]Der deutsche Nationalsozialismus und der italienische Faschismus bezogen sich selektiv auf Bruchstücke aus Nietzsches Werk. Besonders Benito Mussolini war von Nietzsche begeistert und wurde in seiner Lesart aus dem Nietzsche-Archiv bestärkt. |
Diese Diktatorenparodie soll tatsächlich Nietzsche gelesen haben? Nun ja, sollte es war sein, so ist der Philosoph nicht für seine Leserschaft verantwortlich zu machen; allerdings ist die Quelle nicht unbedingt besonders geeignet als glaubwürdiger Beweis erachtet zu werden...
Zitat: | - Beides Despoten. Ich würde die allerdings nicht gleichsetzen.
Nietzsche verheerlichte die schlimmsten Diktatoren.
Hitler, Stalin, Mussolini hat er ja nicht mehr erleben dürfen.
Für Nietzsche war "Napoleon" sogar das Ereignis des Jahrhunderts.
Alkibiades, Cesare Borgia, Ivan der Schreckliche,
Macchiavelli...Herrenmenschen die nach Macht streben
fand er super. |
Diese immergleiche Litanei; was Alkibiades den nun schon wieder verbrochen haben soll, frage ich mich hier allerdings und Machiavelli? Da hat wohl jemand weder den Fürsten noch die Discorsi gelesen... armselig.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Der Antichrist, 2. Kapitel. |
Was hat den das bitte mit Nietzsches Elitegedanken zu tun?
Zitat: | Diess ist mein Mitleid mit allem Vergangenen, dass ich sehe: es ist preisgegeben, -
- der Gnade, dem Geiste, dem Wahnsinne jedes Geschlechtes preisgegeben, das kommt und Alles, was war, zu seiner Brücke umdeutet!
Ein grosser Gewalt-Herr könnte kommen, ein gewitzter Unhold, der mit seiner Gnade und Ungnade alles Vergangene zwänge und zwängte: bis es ihm Brücke würde und Vorzeichen und Herold und Hahnenschrei.
Diess aber ist die andre Gefahr und mein andres Mitleiden: - wer vom Pöbel ist, dessen Gedenken geht zurück bis zum Grossvater, - mit dem Grossvater aber hört die Zeit auf.
Also ist alles Vergangene preisgegeben: denn es könnte einmal kommen, dass der Pöbel Herr würde und in seichten Gewässern alle Zeit ertränke.
Darum, oh meine Brüder, bedarf es eines neuen Adels, der allem Pöbel und allem Gewalt-Herrischen Widersacher ist und auf neue Tafeln neu das Wort schreibt "edel''.
Vieler Edlen nämlich bedarf es und vielerlei Edlen, dass es Adel gebe! Oder, wie ich einst im Gleichniss sprach: "Das eben ist Göttlichkeit, dass es Götter, aber keinen Gott giebt!'' |
Das hier trifft es schon eher und wie man dies mit dem Führerprinzip vereinbaren will, das fragt sich allerdings.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das ist keine Frechheit. Sie haben sich schließlich sogar direkt auf ihn berufen. |
Das taten die Christen mit Platon und Aristoteles auch, sind sie deshalb mit Schuld an deren Bekehrungskriegen, Inquisition und Hexenverbrennungen? – Ein Philosoph kann nichts für seine Leser und Bewunderer.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe das ja auch nicht gleichgesetzt.
Es ist jedoch eine Legende, dass jede Verbindung Nietzsches mit dem Faschismus
alleine an seiner "bösen, bösen" Schwester lag. In Jenseits von gut und böse
hat Nietzsche schon seine politischen Vorstellungen zur Genüge kund getan. |
Mag sein, aber wer von den Nazis hat denn bitte Nietzsche gelesen?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein, ich schrieb Nietzsches Werk beinhalte faschistoides Gedankengut.
Vom Nationalsozialismus war da noch keine Rede. Die haben sich später
bei Nietzsche bedient. Es gibt ja auch vieles an Nietzsches Philosophie
das sich z.B. Erkenntnistheorie auseinandersetzt. Was also wesentlich
unpolitischer gelesen werden kann. Trotzdem wird Nietzsche bei
mit nicht zu nem Unschuldslamm. Er sah sich ja sogar selbst
als Raubtier. |
Und weiter? Der Mensch ist nun mal ein Raubtier... "unpolitisch" bei Nietzsche? Nietzsche politisch lesen zu wollen, ist hier die eigentliche Dummheit – man beachte dazu seine Unzeitgemäßen Betrachtungen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Tatsächlich ? Wie denkst Du denn ist uns die Erkenntnis gegeben ?
Vermittels der Sinnlichkeit wie Kant einmal feststellte.
Ich konsumiere wirklich nicht jeden Mist. Könnte verdammt ungesund sein.
Es sei denn Du bringst es fertig nen Liter Benzin zu trinken.
Ist jedenfall nicht mein Geschmack. |
Muss es das? Tu was du willst, aber das du hier krampfhaft versucht anderen den Appetit zu verderben und das auch noch auf eine so unanständige Art und Weise, nein das zeugt nun wahrlich nicht von Geschmack...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nicht nur das. Er hat sogar geklaut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Russel_Wallace
Darwin hat die ganzen "Lorbeeren" eingeheimst.
Kein Schwein kennt Alfred Russel Wallace. |
Ich weiß und die Wikinger waren vor Kolumbus in Amerika...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du erklärst Gerechtigkeit für eine Illusion.
Wenn das so ist, kommst Du auch nicht umhin,
alles was dazugehört mit zu einer Illusion zu erklären.
Damit dürftest Du zumindest den menschlichen
Lebensumständen nicht mehr "gerecht" werden. |
Eigentlich relativiere ich die Gerechtigkeit nur und stelle fest, dass es diese im Absoluten nicht geben könne und auch die Vorstellungen, was denn gerecht sei sehr weit auseinander gehen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Keine Ahnung. Vermutlich glaubst Du, der Mensch sei
eine Ansammlung von Schrauben und Nieten oder so.
Menschen verhalten sich gewöhnlich aber ohnehin
nicht rational. Bei Dir ist vermutlich alles Kampf
ums Dasein, etc. Der Mensch lebt nicht vom
Brot allein. |
Ein bio-chemischer Prozess und was haben denn bitte Auswahl- und Selektionsprozesse mit einem Kampf ums Dasein zu tun? In bestimmten Umgebungen und Gesellschaften haben eben manche Menschentypen und deren Eigenschaften mehr oder weniger Erfolg - je nachdem, womit man Erfolg erringen kann und was als Erfolg angesehen wird; man sieht wie sehr das moderne Bildungswesen das jahrtausende alte Primat der Männer brechen könnte und diesen die untergeordnete Rolle zuweisen könnte, die bisher die Frauen innehatten...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Schon längst nicht mehr. Menschen heiraten keineswegs immer nur die Stärksten und Durchsetzungsfähigsten. Überhaupt ist der natürliche Ausleseprozess der in
der Natur stattfindet, beim Menschen keineswegs mehr "so" geben. |
Er kommt zurück, wenn man ihn mittels der Genetik nicht endgültig bändigt und zum Werkzeug des menschlichen Willens macht...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Evolution meint nicht automatisch Höherentwicklung,
sondern hat mehr mit Anpassung zu tun. |
Eigenartig und ich meinte immer die Menschen wären die ersten Lebewesen auf der Erde gewesen, die Atombomben gezündet und Raketen ins All geschossen haben...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Es gibt da ja viele gute Gedanken, die sich auch bei uns durchgesetzt haben. Der Kommunismus ist ja in einer Zeit entstanden wo das Kapital die Menschen
sehr stark ausgebeutet hat. Also der soziale Friede letztlich gesprengt wurde. |
Welche kommunistischen Gedanken wurden denn bitte hier umgesetzt? Und überhaupt ist das Kapital zu Zeit ja mal wieder fleißig dabei, den sozialen Frieden zu sprengen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ist das bereits ein diffamieren ?
Marx hat sich sehr wohl auf die Natur bezogen.
(Materialist) |
Sofern du den Zusammenhang zwischen dem marxschen Materialismus und einem Bienenstaat nicht verdeutlichen kannst schon.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Totalitär, würde ich das nennen. |
Der Marxist würde so auch die Herrschaft des Marktes über die Menschen nennen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Christen und Kommunisten passen nicht wirklich gut zusammen. |
Stimmt, aber "DerThorsten" bestreitet dies vehement... (er behauptet sogar eine Weltformel gefunden zu haben, die diese Antinomie aufheben würde.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Wie heißt es so schön: Wenn man keine Ahnung hat... |
Keine Ahnung zu haben, ist aber etwas, was du vortrefflich kannst - muss ich jetzt wirklich mal lobend erwähnen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das ist kein Pessimismus. Schopenhauer war ein Pessimist.
Allerdings ist der in Bezug auf den Buddhismus auf halben Wegen
praktisch stehen geblieben. Bei Buddha geht es ja gerade darum,
dass Leiden zu überwinden. Der "Mittlere Pfad" ist da ein Begriff.
Nietzsche ist völlig über das Ziel hinausgeschossen,
ebenso unheilsam. Er ist mit seiner Philosophie
letztlich so gescheitert wie Marx. Utopie. |
Bei weitem nicht so sehr wie du mit deinen Urteilen über ihn und andere... und das Leben als Leiden zu betrachten, ist unzweifelhaft pessimistisch...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Und was hat das jetzt mit dem Buddhismus zu tun ?
Das ist eine Kritik am Christentum Du Schlauberger.
Nietzsche hat sich doch gerade beim Buddhismus
bedient. Allerdings hat er vieles verzerrt dargestellt
und für seine Zwecke umgedeutet. Eine wahre
und eine scheinbare Welt gibt es nur bei
Dualisten. Da bist Du bei Buddha an
der falschen Adresse.
Es geht bei Buddha auch nicht darum,
dass Leiden wegzulügen. Vor dem
Leiden kann man sich nicht verstecken.
Es will bewältigt sein. Siehe z.B. den 8fachen Pfad. |
Bitte jetzt keinen New Age Einführungskurs in den Buddhismus – für Nietzsche gibt das, was du hier als "ewiges" Wissen verklären willst, die Formel ab für décadence; und der Buddhismus wird im Antichristen ebenso abgehandelt wie das Christentum...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Besser kann man "Leben ist Leiden" nicht ausdrücken.
Allerdings ist Nietzsches Anspruch völlig daneben.
Statt das Leiden zu bewältigen, will er es "steigern". |
Vielleicht solltest du dein Leiden an Nietzsche mal bewältigen, immerhin sagst du selbst, es wäre nicht dein Geschmack. Nebenbei: Rauben und Totschlagen ist Leiden? Bitte was? Die müssen ja damals ordentlich gelitten haben die Wikinger auf ihren Drachenschiffen und dabei berichten doch die christlichen Mönche, dass die nordischen Barbaren einen Heidenspaß auf ihren Raubzügen hatten...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nun, alle Kinder werden irgendwann erwachsen. |
Sicher? Dafür dauert mir die Kindheit der Menschheit aber ziemlich lange und den Rückfall ins Religiöse in der Spätantike sollte man nicht unterschätzen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Z.B. außerreligiöse Quellen oder meinetwegen objektiv-historische Quellen.
Ich hatte ein Buch empfohlen: Der historische Buddha.
Der Palikanon in dem z.B. viele Lehrreden Buddhas
schriftlich niedergelegt sind umfasst viele Tausend Seiten.
Sehr viel sachlicher und "klarer" dargelegt als die Bibel.
Trotzdem nicht für jeden ganz leicht zu lesen,
weil der Stil sehr anspruchsvoll ist. |
Da hat doch jemand mal wieder Quelle und Sekundärliteratur verwechselt; die Frage ist hier ob es von nichtbuddhistischen und nichtreligiösen Zeitzeugen Berichte über Buddha gibt und nicht ob es moderne Bücher dazu gibt...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
Zuletzt bearbeitet von Cato am 01.05.2006, 16:15, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#463365) Verfasst am: 01.05.2006, 15:59 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Es war nur ein Beispiel. Es gibt viele verschiedene Spielarten des Atheismus. Bei den Kommunisten zeigt sich nur sehr anschaulich, dass Atheismus nicht
ausschließlich was für Gutmenschen ist. Nicht nur religiöse Menschen handeln
verbrecherisch. Das ist keine ausschließliche Spezialität von Religiösen,
sondern allzumenschliches. |
Eigenartig, niemand hat jemals behauptet, dass Atheisten bessere Menschen wären; die Religiösen behaupten dies jedoch ständig von sich selbst, obwohl die Geschichte dass exakte Gegenteil aussagt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ruderst wohl inzwischen wieder zurück.
Das kommt davon, wenn man so ne große Klappe hat.
Ich führe hier auch keinen Krieg und auch keinen Krieg mit
Dir. |
Ich tue bitte was? Ich rechne Christentum und Nationalsozialismus zu den verbrecherischen und totalitären Ideologien - und zwar beide sowohl wegen ihrer Taten als auch ihrer Lehren; dies der Kern meiner Aussage. Die Behauptung ich würde beide als identisch erachten stammt von dir...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich möchte die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass Du
auch mal was mitkriegst und Dich vielleicht änderst,
bzw. veränderst. Es sei denn Du gehörst zu den
"Ewig Gestrigen". Mit den politischen Vorstellungen
eines Nietzsche lebst Du heute jedenfalls im falschen
Jahrhundert. |
Es wäre mir neu, dass ich dieselben politischen Vorstellungen hätte wie Nietzsche – aber da dies von dir kommt und als Vorwurf bzw. Anklage gedacht ist, nehme ich dies als Kompliment auf.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Du solltest mit Deinen Äußerungen aufpassen.
Irgendwer könnte die wirklich mal beleidigend finden. |
So was nennt sich Meinungsfreiheit: schön das man seine Rechte wahrnehmen kann. (spätestens seit den Angriffen auf Dänemark verstehe ich hier keinen Spaß mehr - schließlich ist die Meinungsfreiheit seit je her das Palladium der Demokratie.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mir läuft es aber nicht nur bei vielen Christen eiskalt den Rücken runter.
Ich kriege auch das Kotzen bei vielen die sich Atheisten schimpfen. |
Wobei wiederum viele bei deinem Schimpfen das Kotzen bekommen, womit sich der Kreis wieder mal schließen dürfte...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Er hat Nietzsche gelesen und glaube wohl an sowas wie die ewige Wiederkehr, etc. Jedenfalls kann ich mir diesen Fatalismus gut vorstellen. Vorsehung ist übrigens
nicht das gleiche wie der Glaube an einen personalen Gott, etc.
Eine Pseudo-Religion. |
Ach ja, richtig: Du musst ja immer noch den Unterschied zwischen einer Pseudoreligion und einer echten Religion erläutern. Und Hitler soll Nietzsche gelesen haben? Ist dieses Faktum etwa allen Biographen entgangen und selbst Trotzkis spitzer Feder? Na dann:
http://www.gegenstandpunkt.com/mszarx/phil/nietzsche.htm
(man achte auf den Exkurs)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe Dich ja auch nicht mit den Papst in eine Schublade gesteckt.
Diffamieren ist nicht meine Sache. Dir ist wohl jedes Mittel recht,
um andere schlecht zu machen ? Mir ist die genannte Person
ehrlich gesagt herzlich egal. Du stellst wiedermal zusammenhänge
her die es nicht gibt. |
Das möchte ich sehen, wie könntest du mich bitte mit dem Papst in eine Schublade stecken? Mit Julius II. oder Alexander VI. gerne aber sonst?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein. Ist es nicht Sache der Deutschen Hass unter die Leute zu bringen ? Oder der Juden ? Oder der Italiener ? Was sind das für dumme Sprüche................ |
Mehr als ein fröhliches "Gott will es!" fällt mir dazu nicht ein; jedoch bleibt dein Widerspruch in sich bestehen: Wie kommt es also, dass du den Antisemitismus, mit seinem Judenhass, verurteilst, nicht aber das Christentum, mit seiner Feueroffen-Unkraut-Lehre?
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#463443) Verfasst am: 01.05.2006, 17:25 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nietzsche wollte die Leiden noch in die Unendlichkeit steigern,
weil seiner Meinung nach nur so sich Übermenschen aus der
Masse herausheben. Zum Beispiel. Aber eigentlich habe
ich bereits soviele Kritikpunkte gebracht...die Dir
irgendwie am Allerwertesten vorbei gehen. |
So ist es. (Nebenbei wollte Nietzsche Freude und Leiden ins übermenschliche aber nicht ins unendliche steigen sehen: "Seit es Menschen giebt, hat der Mensch sich zu wenig gefreut: Das allein, meine Brüder, ist unsre Erbsünde!") |
Die Zucht des Leidens, des grossen Leidens - wisst ihr nicht, dass nur diese Zucht alle Erhöhungen des Menschen bisher geschaffen hat? Jene Spannung der Seele im Unglück, welche ihr die Stärke anzüchtet, ihre Schauer im Anblick des grossen Zugrundegehens, ihre Erfindsamkeit und Tapferkeit im Tragen, Ausharren, Ausdeuten, Ausnützen des Unglücks, und was ihr nur je von Tiefe, Geheimniss, Maske, Geist, List, Grösse geschenkt worden ist: - ist es nicht ihr unter Leiden, unter der Zucht des grossen Leidens geschenkt worden?
(U. a. Jenseits von Gut und Böse, Aph 225.)
Samyutta Nikaya
S.2.5. Dāmali
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Sklaverei ist bei Dir wohl O.K. ?
Antifeminismus ?
Antidemokratisch ?
Antimoralisch ? (Alles ist erlaubt)
etc., usw., usf. |
Die übliche Verdammungslitanei; |
- Nö, ich bin ja kein Schwarz/Weiß-Denker so wie Du. Allerdings
fresse ich nicht alles, was man mir vorsetzt. Du kriechst Nietzsche
hinterher. Übersiehst geflissentlich alle seine Charakterschwächen.
Verdammst das Christentum. Ganz grundsätzlich. Mir gefällt auch
nicht alles am Christentum. Deshalb hasse ich es allerdings nicht.
Und ich habe es auch nicht nötig andere zu diffamieren oder
irgendwie schlecht zu machen. Dafür ist mir meine Zeit
auch zu schade. Hast Du sonst keine Hobbies ?
Zitat: | Wie wäre es mal, wenn du mal über die Unterschiede zwischen einer Philosophie/Ethik einerseits und einem Glauben andererseits nachdenken würdest? Ersteres schuf Nietzsche, letzteres unterstellst du ihm... |
- Nö. Nietzsche nannte sein Werk sogar selbst das fünfte Evangelium.
Der Gläubigste aller Atheisten. Jünger des Dionysos.
"Ethik" in Bezug auf Immoralisten ist mal was neues.
Naja, er war wohl doch nicht so unmoralisch.
Er wollte eine andere Moral. (Nämlich seine)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Du bist nicht sehr aufmerksam.
Nochmal die kurzen Stichworte:
Kastensystem, Sklaverei, Herren- und Herdenmoral , die Forderung nach Vernichtungskriegen,
die Züchtung einer gesamteuropäischen Herrenrasse, etc. |
Das Kastensystem ist faschistisch? |
Majjhima Nikaya 93
"..."
'Dieser Asket Gotamo behauptet, daß alle vier Kasten rein wären'
"..."
Zitat: | Demzufolge würde in Indien seit tausenden von Jahren der Faschismus grassieren. |
- Nur, weil eine Handlungsweise länger existiert, heißt es nicht, dass sie richtig ist.
Das ist auch keine Rechtfertigung.
Zitat: | Sklaverei ist faschistisch? |
- Na klar. Der Kern aller faschistischen Ideen ist zumeist die "Idee des auserwählt seins" und eine Erhöhung des Eigenen und die Entwertung des anderen, alles Fremden.
Bei den Griechen heißt es zum Beispiel "die Barbaren".
Zitat: | Nu ja, somit wäre ein Großteil der Welt zu dem weitaus größten Teil seiner Geschichte faschistisch gewesen – selbst Athen und Rom, |
- Stimmt.
Z.B. Dein Aristoteles:
Wenn aber bei den Barbaren Weib und Sklave dieselbe Stellung haben, so liegt der Grund hiervon darin, daß ihnen überhaupt dasjenige fehlt, was von Natur zum Regieren bestimmt ist, vielmehr die Gemeinschaft hier nur die Verbindung einer Sklavin mit einem Sklaven ist. Daher sagen denn auch unsere Dichter: 'Ja, mit Fug den Griechen sind die andern untertan', um damit auszudrücken, daß Barbar und Sklave von Natur dasselbe sind."
Zitat: | ja sogar die Schweiz bis 1950 – nur einer nicht und zwar der Namensgeber für den Faschismus, nämlich Mussolinis Italien, dort gab es keine Sklaverei; |
- Sklaverei ist ja nicht das einzige Kriterium für faschistisches Gedankengut.
Vielleicht solltest Du Dir mal den Werdegang von Mussolini anschauen
und dann erzähl mir noch mal das es da nix faschistisches gab...
Zitat: | zu den letzten beiden Punkten hätte ich doch gerne mal einen Textbeleg und was die Herren- und Herdenmoral anbelangt: |
Unentbehrlicher Krieg bei Nietzsche:
"Es ist eitel Schwärmerei und Schönseelenthum, von der Menschheit noch viel (oder gar: erst recht viel) zu erwarten, wenn sie verlernt hat, Kriege zu führen. Einstweilen kennen wir keine anderen Mittel, wodurch mattwerdenden Völkern jene rauhe Energie des Feldlagers, jener tiefe unpersönliche Hass, jene Mörder-Kaltblütigkeit mit gutem Gewissen, jene gemeinsame organisirende Gluth in der Vernichtung des Feindes, jene stolze Gleichgültigkeit gegen grosse Verluste, gegen das eigene Dasein und das der Befreundeten, jenes dumpfe erdbebenhafte Erschüttern der Seele ebenso stark und sicher mitgetheilt werden könnte, wie diess jeder grosse Krieg thut: von den hier hervorbrechenden Bächen und Strömen, welche freilich Steine und Unrath aller Art mit sich wälzen und die Wiesen zarter Culturen zu Grunde richten, werden nachher unter günstigen Umständen die Räderwerke in den Werkstätten des Geistes mit neuer Kraft umgedreht. [...] Man wird noch vielerlei [..] Surrogate des Krieges ausfindig machen, aber vielleicht durch sie immer mehr einsehen, dass eine solche hoch cultivirte und daher nothwendig matte Menschheit, wie die der jetzigen Europäer, nicht nur der Kriege, sondern der grössten und furchtbarsten Kriege - also zeitweiliger Rückfälle in die Barbarei - bedarf, um nicht an den Mitteln der Cultur ihre Cultur und ihr Dasein selber einzubüssen." (Menschliches, Allzumenschliches, Aph. 477).
- Es ist schon amüsant zu sehen wie so manche Nietzsche-Verehrer immer wieder
versuchen sich Nietzsches Aussagen noch irgendwie zurecht zubiegen.
Sklavenmoral sei nach Nietzsche durch die Herrenmoral abzulösen.
Sklavenmoral diffamierte er als jüdisch-christliches.
Herrenmoral ist die Haltung der Herrschenden:
also z.B. vornehm, schön, mächtig, glücklich, stolz, etc.
Bei ihm geht es also nicht um "Demokratie", sondern um
"Rangordnung". (Vergleiche auch seine Vorstellungen vom Kastensystem)
"..."
Mitleiden mit euch! das ist freilich nicht das Mitleiden, wie ihr es meint: das ist nicht Mitleiden mit der socialen "Noth", mit der "Gesellschaft" und ihren Kranken und Verunglückten, mit Lasterhaften und Zerbrochnen von Anbeginn, wie sie rings um uns zu Boden liegen; das ist noch weniger Mitleiden mit murrenden gedrückten aufrührerischen Sklaven-Schichten, welche nach Herrschaft - sie nennen's "Freiheit" - trachten.
"..."
- Das die "Sklaven" auch noch murren. Sowas blödes.
Zitat: | Zitat: | - Jede Zeit hat in ihrem Maass von Kraft ein Maass auch dafür, welche Tugenden ihr erlaubt, welche ihr verboten sind. Entweder hat sie die Tugenden des aufsteigenden Lebens: dann widerstrebt sie aus unterstem Grunde den Tugenden des niedergehenden Lebens. Oder sie ist selbst ein niedergehendes Leben, - dann bedarf sie auch der Niedergangs-Tugenden, dann hasst sie Alles, was aus der Fülle, was aus dem Überreichthum an Kräften allein sich rechtfertigt. Die Aesthetik ist unablöslich an diese biologischen Voraussetzungen gebunden: es giebt eine décadence-Aesthetik, es giebt eine klassische Aesthetik, - ein "Schönes an sich" ist ein Hirngespinst, wie der ganze Idealismus. - In der engeren Sphäre der sogenannten moralischen Werthe ist kein grösserer Gegensatz aufzufinden, als der einer Herren-Moral und der Moral der christlichen Werthbegriffe: letztere, auf einem durch und durch morbiden Boden gewachsen (- die Evangelien führen uns genau dieselben physiologischen Typen vor, welche die Romane Dostoiewsky's schildern), die Herren-Moral ("römisch", "heidnisch", "klassisch", "Renaissance") umgekehrt als die Zeichensprache der Wohlgerathenheit, des aufsteigenden Lebens, des Willens zur Macht als Princips des Lebens. Die Herren-Moral bejaht ebenso instinktiv, wie die christliche verneint ("Gott", "Jenseits", "Entselbstung" lauter Negationen). Die erstere giebt aus ihrer Fülle an die Dinge ab - sie verklärt, sie verschönt, sie vernünftigt die Welt -, die letztere verarmt, verblasst, verhässlicht den Werth der Dinge, sie verneint die Welt. "Welt" ein christliches Schimpfwort. - Diese Gegensatzformen in der Optik der Werthe sind beide nothwendig: es sind Arten zu sehen, denen man mit Gründen und Widerlegungen nicht beikommt. Man widerlegt das Christenthum nicht, man widerlegt eine Krankheit des Auges nicht. Dass man den Pessimismus wie eine Philosophie bekämpft hat, war der Gipfelpunkt des gelehrten Idiotenthums. Die Begriffe "wahr" und "unwahr" haben, wie mir scheint, in der Optik keinen Sinn. |
- da hat er sich aber gut versteckt, der Faschismus. |
- Die dualistische Aufteilung in eine Herrenmoral und Sklavenmoral ist nur
eine begriffliche. So wie Nietzsche feststellte, dass es nichts "Schönes an sich"
gäbe, so gibt es auch keine Herrenmoral "an sich". Wo Nietzsche also
noch von "aufsteigend" und "absteigend" redet, wird doch bereits deutlich,
dass das sich gegenseitig ablösende Kategorien sind. Gut und Böse.
Herren und Sklaven. Schwarz und weiß. Also nicht wirklich
jenseits von gut und böse, wie er so gerne betonte.
Wo er andere gerne beschuldigte "moralin-sauer"
zu sein, so ist er doch selber Moralist. Nur, dass
er die zu seiner Zeit vorherrschende Moral
verändern oder sogar ins Gegenteil
verkehren wollte. Also ein Immoralist.
Statt Juden oder Christen - Römer.
(So als wenn das ein ständiger Gegensatz gewesen wäre)
Auf eine "Moral" ganz verzichten wollte er dann doch nicht.
Dafür relativiert er. Die miesesten Typen der Geschichte
werden bei ihm zum Ereignis. Z.B. Napoleon oder
Ivan der Schreckliche. Nun, wer weiß, ob ihm
die nachfolgenden "miesen Typen" auch
so gut gefallen hätten. Die fanden sein
Werk sei eine hervorragende Bestätigung
für ihre gierigen Machtbestrebungen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Es gab aber, dass was den Faschismus aus macht.
z.B. das Bestreben Macht und Gewalt an die Stelle der Vernunft zu setzen. |
Demzufolge wäre die ganze historische und politische Entwicklung der Menschheit faschistisch; |
- Nein, es sei denn Du behauptest die Menschen würden grundsätzlich auf jede
"Vernunft" verzichten. Es ist ein Unterschied, ob einem ein Krieg aufgezwungen wird
oder nicht. Wobei ich nicht behaupten will, dass die Kriegsgegner Deutschland
immer "gut" gehandelt hätten. Nietzsches Werk mußte nach dem zweiten
Weltkrieg ja erstmal entnazifiziert werden und "rein-gewaschen"
werden...
Zitat: | selbst die Errichtung der Bundesrepublik basiert auf Macht und Gewalt der Alliierten, |
- Und Du meinst die hatten "alle" das Bestreben nach (Welt-)herrschaft ?
Zitat: | die das Dritte Reich gewaltsam beseitigten und die Demokratie wiederherstellen ließen – und auch keinen Zweifel daran gelassen haben, dass sie nicht bereit seien, eine andere Staatsform in ihren Besetzungszonen zu dulden... |
- Ach so, und das rechtfertigt jetzt Hitler oder wie ?
Zitat: | Da Nietzsche den Begriff nicht biologisch-genetisch verwendet, |
- Deshalb ist bei ihm auch von "Züchtung" die Rede...
Zitat: | lese ich das einfach mal mit Menschenschlag bzw. Menschentyp; und auch sonst kümmert es mich wenig: Denn würde man jeden so kritisieren, der an die Rassenidee angeknüpft hat, so könnte dies böse enden; selbst Kant hat darüber sich darüber höchst kompromittierend und ausführlich geäußert... |
- Hat er das ? Ich bin kein Anhänger Kants.
Von daher...was rechtfertigt das ?
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#463464) Verfasst am: 01.05.2006, 17:59 Titel: |
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Ich gehe jetzt nur noch auf mir wesentlich erscheinendes ein.
Cato hat folgendes geschrieben: | Eigenartig, niemand hat jemals behauptet, dass Atheisten bessere Menschen wären; die Religiösen behaupten dies jedoch ständig von sich selbst, obwohl die Geschichte dass exakte Gegenteil aussagt. |
- Wiedermal nur eine platte Verallgemeinerung.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Die Behauptung ich würde beide als identisch erachten stammt von dir... |
- Du verdrehst (schon wieder) die Tatsachen.
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#463508) Verfasst am: 01.05.2006, 18:47 Titel: |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Ich habe Dir Deine Verlogenheiten hier für alle nachlesbar dargelegt (völlige Verdrehung einer Bibelstelle, Deine Behauptung, Du hättest Christen und Nazis nicht gleichgesetzt, Holocaustverharmlosung...). |
Cato hat folgendes geschrieben: | die Bibelstelle kann man auch nicht verdrehen:.....(Matth.13, 36 - 42) |
.
Hahaha! Jetzt stehst Du noch nicht einmal zu einer Deiner diversen Verlogenheiten. Du sprachst davon, daß Jesus einen "vornehmen Römer" (Pilatus) danach befragte, was Wahrheit sei. Es war genau umgekehrt. Als Geschichtsfälscher hättest Du gute Karten in George Orwells "Ministry of Truth" oder auch bei der mittelalterlichen Inquisition. Und nun kommst Du mit einer völlig anderen Bibelstelle daher (Matth. 13, 36-42). Du windest Dich wie eine Schlange. Du bist noch nicht einmal in der Lage, eigene Fehler einzugestehen. Lächerlich !
Cato, Freund des Bösen, wenn Du schon auf Darth Vaders Spuren wandeln möchtest, dann gehe den ganzen Schritt und ergib Dich Deinem Haß. Du mußt, um Deine Existenz hier zu rechtfertigen, derart tief in der Mottenkiste der Geschichte der Menschheit nach Verfehlungen buddeln, daß einen förmlch ein tiefes Gefühl von Mitleid Dir gegenüber packt. Dein Gesülze mag hier zwar so langsam den Unterhaltungswert eines Magnusfe einnehmen, bedenke jedoch, daß naive Enthusiasten Deine Holocaustverharmlosungen oder auch Deine Christenhetze (O-Ton: "christliche Seuche") dazu zum Anlaß nehmen könnten, Deinen Formulierungen schreckliche Taten folgen zu lassen.
Deine vor Selbstmitleid triefenden Ausführungen (Schuld sind bei Dir immer die anderen) und Deine Manipulationsversuche sind geradezu erbärmlich, so leicht durchschaubar wie sie sind. Selbst bei solchen Versuchen bist Du zu faul, Dich ordentlich ins Zeug zu legen. Gib Dir mehr Mühe.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Das wird nen Krieg ! Wie Unten, so Oben |
Cato hat folgendes geschrieben: | Jetzt droht man mir schon mit offenem Krieg? |
Du begreifst ja noch nicht einmal einen Threadtitel, hahahahaha!
()
_________________ Geh' weiter
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#466720) Verfasst am: 05.05.2006, 18:27 Titel: |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Hahaha! Jetzt stehst Du noch nicht einmal zu einer Deiner diversen Verlogenheiten. Du sprachst davon, daß Jesus einen "vornehmen Römer" (Pilatus) danach befragte, was Wahrheit sei. Es war genau umgekehrt. Als Geschichtsfälscher hättest Du gute Karten in George Orwells "Ministry of Truth" oder auch bei der mittelalterlichen Inquisition. Und nun kommst Du mit einer völlig anderen Bibelstelle daher (Matth. 13, 36-42). Du windest Dich wie eine Schlange. Du bist noch nicht einmal in der Lage, eigene Fehler einzugestehen. Lächerlich ! |
Wie so sollte ich Fehler eingestehen, die keine sind? George Orwell zu zitieren ist hier übrigens höchst unvorteilhaft, schließlich rechnet jener unverhohlen die christliche Kirche ebenso wie die deutschen Nationalsozialisten und die russischen Bolschewisten zu den Vorläufern seines imaginären Totalitarismus. Die Geschichte fälschen kann man im Bezug auf die Bibel auch nicht, es handelt sich dabei ja lediglich um ein profanes Märchenbuch, das wohl eher Wunschdenken als historische Tatsachen enthält. Die andere Bibelstelle hat damit nichts zu tun, da diese meine Vorwürfe gegen das Christentum und dessen Anhänger untermauert; was du da mit deren komischen Erlöser willst, erscheint mir nicht lächerlich sondern höchst fragwürdig.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Cato, Freund des Bösen, wenn Du schon auf Darth Vaders Spuren wandeln möchtest, dann gehe den ganzen Schritt und ergib Dich Deinem Haß. |
Auf wessen Spuren soll ich wandeln? Wer ist denn dieser "Darth Vader"? Einer der Gegenspieler von diesem drittklassigen, amerikanischen Schauspieler Clint Eastwood? Der möglicherweise von dir als Gott angebetet wird und in seinen Filmen für gewöhnlich die Masturbationsfantasien Spätpubertärer verkörpert? Oder handelt es sich bei diesem Darth Vader um irgendeine Figur aus der christlichen Mystik? Ich bin da ehrlich gesagt überfragt: Satan, Antichrist, Luzifer, Belzebub, Teufel, Lilith, etc. kenne ich ja noch, aber von einem Darth Vader habe ich noch nie etwas gehört.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Du mußt, um Deine Existenz hier zu rechtfertigen, derart tief in der Mottenkiste der Geschichte der Menschheit nach Verfehlungen buddeln, daß einen förmlch ein tiefes Gefühl von Mitleid Dir gegenüber packt. |
Seit wann müsste denn ein Mensch seine Existenz rechtfertigen? Ein sehr gestörtes Verhältnis zu unseren freiheitlich-demokratischen Grundwerten muss jemand haben, der so etwas denkt - ganz und gar verfassungswidrig möchte man meinen. Ebenso wie die Ansicht, Verbrechen würden mit der Dauer der Zeit weniger schlimm werden. Eigenartig, dass diese Ansicht von den aller selben Leuten vertreten wird, die eben dies bei den Verbrechen der Nationalsozialisten verhindern wollten. Liegt dem Ganzen eine geistige Verwirrung zu Grunde oder wird hier willentlich bei den gleichen Verbrechen mit zweierlei Maß gemessen?
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Dein Gesülze mag hier zwar so langsam den Unterhaltungswert eines Magnusfe einnehmen, bedenke jedoch, daß naive Enthusiasten Deine Holocaustverharmlosungen oder auch Deine Christenhetze (O-Ton: "christliche Seuche") dazu zum Anlaß nehmen könnten, Deinen Formulierungen schreckliche Taten folgen zu lassen. |
Memento mori. "Naive Enthusiasten", bitte was? Höre ich da etwa den billigen Versuch heraus, die moralische Lüge zu beschwören? Außerdem bleibt noch immer fraglich, wo und wann ich denn bitte den Holocaust verharmlost haben soll. Ferner möchte ich hier energisch dagegen protestieren, dass man die Verbrechen der Nationalsozialisten auf die Ermordung von Juden reduziert. Mag man dies auch hier mit einem erheblichen Mangel an Bildung erklären können, so wäre dies willentlich eine Leugnung von NS-Verbrechen.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Deine vor Selbstmitleid triefenden Ausführungen (Schuld sind bei Dir immer die anderen) und Deine Manipulationsversuche sind geradezu erbärmlich, so leicht durchschaubar wie sie sind. Selbst bei solchen Versuchen bist Du zu faul, Dich ordentlich ins Zeug zu legen. Gib Dir mehr Mühe. |
Ei, sieh an: was so ein nicht gekaufter Keks doch alles für Folgen haben kann. Dennoch, deine menschenverachtenden Äußerungen sind nicht zu tolerieren. Geht man davon aus, dass ich hier die Verbrechen des Christentums anklage, so ist deine Äußerung nicht anders zu deuten, als dass die Opfer der christlichen Bekehrungskriege, des Hexenwahns oder der Inquisition die Schuld an ihrer Ermordung trügen – ich bin nicht gewillt derartiges zu dulden: Stellt man hierzulande das Leugnen, Verharmlosen oder Billigen von NS-Verbrechen unter Strafe, so hat dies auch mit den Schandtaten des Christentums zu geschehen.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Das wird nen Krieg ! Wie Unten, so Oben |
Cato hat folgendes geschrieben: | Jetzt droht man mir schon mit offenem Krieg? |
Du begreifst ja noch nicht einmal einen Threadtitel, hahahahaha! |
Aber sicher doch: in einem an mich gerichteten, überaus beleidigenden Post zielt diese Drohung natürlich auf die iranischen Auswüchse ab.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
Zuletzt bearbeitet von Cato am 05.05.2006, 20:38, insgesamt einmal bearbeitet |
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#466817) Verfasst am: 05.05.2006, 20:14 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö, ich bin ja kein Schwarz/Weiß-Denker so wie Du. Allerdings
fresse ich nicht alles, was man mir vorsetzt. Du kriechst Nietzsche
hinterher. Übersiehst geflissentlich alle seine Charakterschwächen. |
Ich krieche Nietzsche hinterher? Woraus schließt du denn bitte so was? Und was haben so genannte "Charakterschwächen" mit den Aussagen und Gedanken eines Menschen zu tun? Da sähe es für den guten Cicero aber erheblich schlechter aus...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Verdammst das Christentum. Ganz grundsätzlich. Mir gefällt auch
nicht alles am Christentum. Deshalb hasse ich es allerdings nicht.
Und ich habe es auch nicht nötig andere zu diffamieren oder
irgendwie schlecht zu machen. Dafür ist mir meine Zeit
auch zu schade. Hast Du sonst keine Hobbies ? |
Überlegene Argumentation, aber damit auch eine Gute? Mehr als 1500 Jahre totalitärer Klerikalfaschismus, unzählige Kriege und Verfolgungsopfer und da darf man die dafür verantwortliche Lehre noch nicht mal grundsätzlich verdammen? Unter diesem Gesichtspunkt, verstehe ich wirklich nicht, was du gegen den Antisemitismus einzuwenden hast - zumal dieser ja nicht zu unerheblichen Teilen christlich geprägt ist.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Nietzsche nannte sein Werk sogar selbst das fünfte Evangelium.
Der Gläubigste aller Atheisten. Jünger des Dionysos.
"Ethik" in Bezug auf Immoralisten ist mal was neues.
Naja, er war wohl doch nicht so unmoralisch.
Er wollte eine andere Moral. (Nämlich seine) |
Das will jeder Philosoph – wobei man bei Nietzsches Werk eine ordentliche Portion Sarkasmus und Ironie findet. Ein mir allseits willkommenes Antidot gegen Pessimismus und moralinsaure Heuchelei.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Das Kastensystem ist faschistisch? |
Majjhima Nikaya 93
"..."
'Dieser Asket Gotamo behauptet, daß alle vier Kasten rein wären'
"..." |
Das ändert an deren faschistischen Organisation nichts, sollte eigentlich einem leidenschaftlichen Feind des absolutistischen Ständestaates aufgefallen sein. Nebenbei vergisst dieser komische Asket doch völlig die Unberührbaren – die werden wohl kaum rein sein.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Na klar. Der Kern aller faschistischen Ideen ist zumeist die "Idee des auserwählt seins" und eine Erhöhung des Eigenen und die Entwertung des anderen, alles Fremden.
Bei den Griechen heißt es zum Beispiel "die Barbaren". |
Eigenartig, deine Vorwürfe laufen wieder mal völlig ins Leere: Die Griechen nannten alle Völker nichtgriechischer Zunge Barbaren (Stotterer), eine rassistische oder xenophobische Wertung ist dies durchaus nicht. Das Wort Barbar erhielt seine heutige, negative Bedeutung erst in spätrömischer Zeit als Bezeichnung für die einfallenden und brandschatzenden Völker an Rhein und Donau. Ebenso wurden später die Vandalen und die Wikinger von den Christen verteufelt. Nebenbei hat der Faschismus ganz andere Elemente und Zielsetzungen – eine durchaus moderne Ideologie...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Z.B. Dein Aristoteles:
Wenn aber bei den Barbaren Weib und Sklave dieselbe Stellung haben, so liegt der Grund hiervon darin, daß ihnen überhaupt dasjenige fehlt, was von Natur zum Regieren bestimmt ist, vielmehr die Gemeinschaft hier nur die Verbindung einer Sklavin mit einem Sklaven ist. Daher sagen denn auch unsere Dichter: 'Ja, mit Fug den Griechen sind die andern untertan', um damit auszudrücken, daß Barbar und Sklave von Natur dasselbe sind." |
Ach ja, "mein" Aristoteles – wo er diese Untertanen der Griechen zu seiner Zeit allerdings erblickt hat, ist mir schleierhaft: Die Griechen in Kleinasien waren - durch die kindlichen Zänkereien Spartas und Athens - wieder zu Untertanen des persischen Großkönigs geworden, in Griechenland selbst zeichnete sich die Hegemonie der nichtgriechischen Makedonier ab, in Italien die Roms und auf Sizilien die Karthagos.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Sklaverei ist ja nicht das einzige Kriterium für faschistisches Gedankengut.
Vielleicht solltest Du Dir mal den Werdegang von Mussolini anschauen
und dann erzähl mir noch mal das es da nix faschistisches gab... |
Mussolini hat ihn ja erfunden den Faschismus; nur Sklaverei - im engeren Sinne - gab es bei ihm nicht und du betrachtest diese ja als unverzichtbar für so einen richten Faschismus.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Unentbehrlicher Krieg bei Nietzsche: |
Aufstieg und Verfall von Zivilisationen, tausend mal in Worte gefasst, wie auch hier von Nietzsche nicht anders...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es ist schon amüsant zu sehen wie so manche Nietzsche-Verehrer immer wieder versuchen sich Nietzsches Aussagen noch irgendwie zurecht zubiegen.
Sklavenmoral sei nach Nietzsche durch die Herrenmoral abzulösen.
Sklavenmoral diffamierte er als jüdisch-christliches.
Herrenmoral ist die Haltung der Herrschenden:
also z.B. vornehm, schön, mächtig, glücklich, stolz, etc. |
Bestreite ich dies in irgendeiner Form? Ich für meinen Teil herrsche lieber, als das ich mich beherrschen lasse – und spätestens zwischenstaatlich hat jeder Staat nur diese Wahl, alles andere ist Trugbild und falsche Sicherheit; die liebe Schweiz hätte mit ihrer immerwährenden Neutralität nach einem Sieg Hitlers Schiffbruch erlitten – wobei es an ein Wunder grenzt, dass sie von ihren Nachbarn so lange in Ruhe gelassen wurde. Amerikas Außenpolitik, mit ihren weltweiten Interventionen und Bündnissen, erscheint mir da weitaus klüger: auch wenn die amerikanische Symmachie ihre Feuertaufe erst noch bestehen muss.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bei ihm geht es also nicht um "Demokratie", sondern um
"Rangordnung". (Vergleiche auch seine Vorstellungen vom Kastensystem)
- Das die "Sklaven" auch noch murren. Sowas blödes. |
...sagt Nietzsche, dass es ihm um Demokratie gehe? Nein, und was deine rebellierenden Sklaven anbelangt: Ganz so von der Hand zu weisen ist seine Kritik da nicht. Menschen die einmal gelernt haben Sklaven zu sein und zu dienen, wieder ins Licht der Freiheit zu führen ist so unsäglich schwer; wie man an der französischen Revolution und den vielen anderen gescheiterten Insurrektionen sehen kann. In solch unruhigen und ungefestigten Staaten fällt es einem Napoleon leicht den Platz des eben gestürzten Herrschers einnehmen, mit Zustimmung der erst kürzlich befreiten Menschen – bedauerlicherweise ist zur Errichtung einer neuen Tyrannei noch nicht einmal ein Napoleon von Nöten.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wo er andere gerne beschuldigte "moralin-sauer"
zu sein, so ist er doch selber Moralist. Nur, dass
er die zu seiner Zeit vorherrschende Moral
verändern oder sogar ins Gegenteil
verkehren wollte. Also ein Immoralist.
Statt Juden oder Christen - Römer.
(So als wenn das ein ständiger Gegensatz gewesen wäre) |
Natürlich ist er das; nur dass die Römer – als Volk – schon dahin geschwunden waren, als das Christentum aufkam, und mit Tacitus und anderen sich die letzten Römer verabschiedeten; mit Marc Aurel saß der letzte "Römer" auf dem Kaiserthron; ihm folgte bereits ein Mann aus dem ehemaligen karthagischen Gebiet: Septimius Severus und mit ihm endgültig das Soldatenkaisertum. Nebenbei: Die Moral des 19. Jahrhunderts mit ihrem Imperialismus, dem damit verbundenen Rassismus und ihrer sozialen Kälte ersetzen zu wollen, hielte ich für dringend geboten, wenn auch Nietzsches Vorschläge hier nicht immer konstruktiv sein mochten.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Auf eine "Moral" ganz verzichten wollte er dann doch nicht.
Dafür relativiert er. Die miesesten Typen der Geschichte
werden bei ihm zum Ereignis. Z.B. Napoleon oder
Ivan der Schreckliche. Nun, wer weiß, ob ihm
die nachfolgenden "miesen Typen" auch
so gut gefallen hätten. Die fanden sein
Werk sei eine hervorragende Bestätigung
für ihre gierigen Machtbestrebungen. |
Zumindest die Faschistischen und Nationalsozialistischen gefielen jenen, die du nicht grundsätzlich verdammt wissen möchtest, außerordentlich gut und es ist deshalb unwahrscheinlich, dass sie bei Nietzsche Gefallen gefunden hätten - und mit dem Sozialismus hätte er ja auch so seine Probleme... Nietzsche relativiert? Was denn? Übrigens: Napoleon als einen der "miesesten Typen" der Geschichte bezeichnen zu wollen, zeugt allenfalls davon, von selbiger keinerlei Kenntnis zu haben: Selbst Blücher und Wellington würden sich solche Schmähungen Napoleons verbitten. Dessen Wirken ist durchaus nicht negativ: Die Säkularisierung ist wesentlich sein Werk, ebenso wie die Einflüsse des Code Napoleon auf das europäischen Rechtswesen sich nicht leugnen lassen. Eine solche Beurteilung Napoleons erwartet man allenfalls von Ultradeutschnationalen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein, es sei denn Du behauptest die Menschen würden grundsätzlich auf jede "Vernunft" verzichten. Es ist ein Unterschied, ob einem ein Krieg aufgezwungen wird
oder nicht. Wobei ich nicht behaupten will, dass die Kriegsgegner Deutschland
immer "gut" gehandelt hätten. Nietzsches Werk mußte nach dem zweiten
Weltkrieg ja erstmal entnazifiziert werden und "rein-gewaschen"
werden... |
Nette Ausrede, aber primär ging es darum seinen Nachlass von den Fälschungen seiner Schwester zu bereinigen... aber sag an, was ist denn das für eine Vernunft, auf die die Menschheit nicht immer verzichte? Die Vernunft an sich etwa? Auch mit deinen aufgezwungenen Kriegen sieht es schlecht aus: Rom wurden nämlich auch alle seine Kriege aufgezwungen und am Ende beherrschte es den ganzen Mittelmeerraum; wer Krieg führen will, der findet immer auch seinen gerechten Vorwand dazu. Mir ist da ein ehrlicher Zyniker - wie den Makedonenkönig Philipp V. - der frei heraus erklärt warum er Krieg führe: "eben wie die großen Fische die kleinen auffressen" bedeutend lieber.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | selbst die Errichtung der Bundesrepublik basiert auf Macht und Gewalt der Alliierten, |
- Und Du meinst die hatten "alle" das Bestreben nach (Welt-)herrschaft ? |
Ei, wir erinnern uns: Auf der Konferenz von Potsdam teilten die USA und die Sowjetunion die Welt untereinander auf und legten die Einfluss und Interessensphären fest, die danach für ein halbes Jahrhundert Gültigkeit besitzen sollten. Die USA mag man entschuldigen, da diese – wie Rom einst in Griechenland - erkannt hatten, dass die Europäer aus eigner Kraft nicht frei sein können und wohl unter die Herrschaft Stalins fallen würden, sollte sich die USA ein weiteres Mal aus Europa zurückziehen. Die Freiheit und Unabhängigkeit die Europa heute besitzt verdankt es der amerikanischen Milde und dass die Amerikaner der Versuchung widerstanden haben, die europäischen Staaten zu Untertanen zu machen. Eine historische Ausnahme, wie man sie in der Welt kaum ein zweites Mal findet – allenfalls Roms Philhellenismus verbrachte ähnliches... über die expansiven Ziele der Sowjetunion unter Stalin braucht man wohl kein erklärendes Wort mehr zu verlieren. Auch die nicht, die damals in der DDR die Rechtfertigungen für den Hitler-Stalin-Pakt auswendig gelernt haben...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die das Dritte Reich gewaltsam beseitigten und die Demokratie wiederherstellen ließen – und auch keinen Zweifel daran gelassen haben, dass sie nicht bereit seien, eine andere Staatsform in ihren Besetzungszonen zu dulden... |
- Ach so, und das rechtfertigt jetzt Hitler oder wie ? |
Eine historische Tatsache rechtfertigt Hitler? Wäre mir zwar neu, aber wenn du das so haben willst. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie schnell so ein idealistisches Konstrukt zerplatzt, wenn es mit der Wirklichkeit in Berührung kommt: Die Demokratie wurde diesem Lande aufoktroyiert – in Potsdam wurde die Demokratisierung beschlossen (wobei Stalin wohl einen sehr eigenartigen Demokratiebegriff hatte) und in den Frankfurter Dokumenten gaben die Westalliierten klar zu verstehen, welches Ergebnis sie vom Parlamentarischen Rat erwarteten. Selbst, als dann die Bundesrepublik errichtet wurde, behielten sich die Alliierten das Recht vor, jederzeit einzugreifen, sollte sich eine Gefahr für die demokratische Ordnung ergeben. Ob man nun die Bundesrepublik ab 1955 oder erst ab 1990 als einen vollständig souveränen Staat betrachtet, ist wohl eine Glaubensfrage. Du siehst also: Vernunft hat die Demokratie nicht zurückgebracht. Rechtlich und moralisch sehe ich kein Problem darin, einem Volk die Demokratie gewaltsam zu bringen – nur, ein Paradoxon ist es schon, ein Volk mit Waffengewalt zwingen zu wollen frei zu sein. Daher ist es fraglich, ob die Freiheit hier von Dauer sein wird – es sei dem der Kalte Krieg hätte wirklich Wunder im Geiste Machiavellis gewirkt. Aber dass mir nun ausgerechnet jemand hier Vorhaltungen macht, weil ich auf nüchterne, historische Tatsachen hinweise, der dieselbe Methode im Irak verurteilt, das wundert mich dann schon ein Stück.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Hat er das ? Ich bin kein Anhänger Kants.
Von daher...was rechtfertigt das ? |
Nichts, nur dass die Verkörperung der Aufklärung eine Abhandlung mit dem Titel "Über die verschiedenen Rassen der Menschen" geschrieben hat, ist für die Advokaten derselbigen vielleicht ebenso wenig vorteilhaft wie es für die Vorkämpfer der klassenlosen Gesellschaft ist, dass ausgerechnet Engels das böse R-Wort in ähnlicher Form gebraucht hat...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#467009) Verfasst am: 06.05.2006, 00:00 Titel: |
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|
- Wie gesagt erspare ich mit jetzt mal unnötige Wiederholungen.
Eigentlich ist bereits alles gesagt und wir sind ja längst Off-Topic.
Auf ständige "Ego-Spielchen" stehe ich ohnehin nicht sonderlich.
So ein bisschen mehr piano und weniger lautes Gehabe ist
doch auch mal ganz nett.
Du stellst das Christentum unter Generalverdacht
und meinst das Wesentliche an der Lehre des Christentums
sei es Gewalt anzuwenden. Ich schrieb zwischen der Lehre
einer Religion und der Anhängern lässt sich noch mal
unterscheiden. Es ist nicht der grundsätzliche
Anspruch der Christen(der Lehre gemäß)
Gewalt zu gebrauchen. Der biblische Jesus
hat sich ja sogar selbst gekreuzigt, um
der "Feindschaft" ein Ende zu machen.
Man stelle sich vor "ein (sog.) Gott" der
sich selbst kreuzigt. Wo doch die meisten
Götter in vielen anderen Religionen als
die totalen Überflieger und Supermänner
dargestellt werden. Tja, und dann ist da
dieser Jesus am Kreuz...ganz erbärmlich
und jämmerlich leidend.
Kein Kriegsgott.
Ich streite ja gar nicht ab, dass die "Menschen",
bzw. Christen im Verlauf ihrer Geschichte Verbrechen
begangen haben. Ich glaube aber nicht, dass Atheisten
die besseren Menschen sind. Mit anderen Worten
von einer Kollektivschuld halte ich nix.
Immerhin hat es der vorangegangene Papst
fertig gebracht, sich für Verfehlungen zu
entschuldigen...was doch in Bezug
auf einen Unfehlbarkeitsanspruch
zu denken gibt. Er ist in dieser Hinsicht
sicherlich über seinen Schatten gesprungen.
Wenn ich versuchen sollte alle Verbrechen
von z.B. Atheisten aufzuzählen die z.B. in 2000
Jahren begangen worden sind, wäre das
eine Sisyphus-Aufgabe. Und danach
wäre immer noch keinem damit
geholfen. Mir gefällt auch vieles
am Christentum nicht.
So what ? Gibt ja Religionsfreiheit.
Missionierende eifernde Atheisten
gehen mir genauso auf den Sack.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | Das Kastensystem ist faschistisch? |
Majjhima Nikaya 93
"..."
'Dieser Asket Gotamo behauptet, daß alle vier Kasten rein wären'
"..." |
Das ändert an deren faschistischen Organisation nichts, |
- War das jetzt ein Argument ? Ist ja leicht andere zu beschuldigen.
Wenn man keine Ahnung hat...Buddha hat das Kastensystem vernichtend
kritisiert.
Zitat: | sollte eigentlich einem leidenschaftlichen Feind des absolutistischen Ständestaates aufgefallen sein. |
- Du redest wieder wirres Zeug.
http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus
Zitat: | Nebenbei vergisst dieser komische Asket doch völlig die Unberührbaren – die werden wohl kaum rein sein. |
- Aber sicher doch.
Majjhima Nikaya 98.
Buddha lehnte das Kastensystem rigoros ab.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Na klar. Der Kern aller faschistischen Ideen ist zumeist die "Idee des auserwählt seins" und eine Erhöhung des Eigenen und die Entwertung des anderen, alles Fremden.
Bei den Griechen heißt es zum Beispiel "die Barbaren". |
Eigenartig, deine Vorwürfe laufen wieder mal völlig ins Leere: Die Griechen nannten alle Völker nichtgriechischer Zunge Barbaren (Stotterer), eine rassistische oder xenophobische Wertung ist dies durchaus nicht. Das Wort Barbar erhielt seine heutige, negative Bedeutung erst in spätrömischer Zeit als Bezeichnung für die einfallenden und brandschatzenden Völker an Rhein und Donau. Ebenso wurden später die Vandalen und die Wikinger von den Christen verteufelt. Nebenbei hat der Faschismus ganz andere Elemente und Zielsetzungen – eine durchaus moderne Ideologie... |
- Staat und Wirtschaft der Griechen beruhte vorwiegend auf Sklavenarbeit.
Die Griechen selbst fühlten sich in dieser Hinsicht zu höherem berufen.
In Bezug auf Menschenrechte und Gerechtigkeit war die vielgerühmte
Demokratie im alten Griechenland nicht allzuviel wert.
Rechtelose Sklaven, d.h. "Nicht-Griechen" waren
für die Griechen Barbaren, d.h. nicht mal Untermenschen,
sondern hatten eher den Wert von Tieren und Pflanzen.
Der Reichtum in Griechenland beruhte auf Eroberung.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Z.B. Dein Aristoteles:
Wenn aber bei den Barbaren Weib und Sklave dieselbe Stellung haben, so liegt der Grund hiervon darin, daß ihnen überhaupt dasjenige fehlt, was von Natur zum Regieren bestimmt ist, vielmehr die Gemeinschaft hier nur die Verbindung einer Sklavin mit einem Sklaven ist. Daher sagen denn auch unsere Dichter: 'Ja, mit Fug den Griechen sind die andern untertan', um damit auszudrücken, daß Barbar und Sklave von Natur dasselbe sind." |
Ach ja, "mein" Aristoteles – wo er diese Untertanen der Griechen zu seiner Zeit allerdings erblickt hat, ist mir schleierhaft: |
- Nicht-Griechen oder meinetwegen auch Makedonier oder schlicht Sklaven.
"Barbaren". Aristoteles setzt die Barbaren ja mit den Sklaven sogar
gleich. 'Ja, mit Fug den Griechen sind die andern untertan'.
Die Griechen pflegten z.B. die Makedonier als Barbaren zu betrachten.
Feinde.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Sklaverei ist ja nicht das einzige Kriterium für faschistisches Gedankengut.
Vielleicht solltest Du Dir mal den Werdegang von Mussolini anschauen
und dann erzähl mir noch mal das es da nix faschistisches gab... |
Mussolini hat ihn ja erfunden den Faschismus; |
- Na, die entsprechende Handlungsweise hat er wohl kaum erfunden...
Zitat: | nur Sklaverei - im engeren Sinne - gab es bei ihm nicht und du betrachtest diese ja als unverzichtbar für so einen richten Faschismus. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus#Faschismus_im_engeren_Sinn:_Italien
- Führerkult, ein an der Antike ausgerichteter Traditionalismus, der sich besonders im Kult der römischen Vergangenheit äußerte, ideologische Verherrlichung von Gewalt, extrem nationalistische, populistische Herrschaftsform, Der exzessive Gebrauch von politischen Symbolen wie Fahnen, Marschkolonnen und Uniformen in rituellen Massenzeremonien.
etc.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Unentbehrlicher Krieg bei Nietzsche: |
Aufstieg und Verfall von Zivilisationen, tausend mal in Worte gefasst, wie auch hier von Nietzsche nicht anders... |
- Ach so, er hat das alles gar nicht so gemeint, sondern er meinte das nur symbolisch...
Hätte ich mit ja denken können. Alles ganz harmlos. Was ich mir nur wieder gedacht
habe.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Es ist schon amüsant zu sehen wie so manche Nietzsche-Verehrer immer wieder versuchen sich Nietzsches Aussagen noch irgendwie zurecht zubiegen.
Sklavenmoral sei nach Nietzsche durch die Herrenmoral abzulösen.
Sklavenmoral diffamierte er als jüdisch-christliches.
Herrenmoral ist die Haltung der Herrschenden:
also z.B. vornehm, schön, mächtig, glücklich, stolz, etc. |
Bestreite ich dies in irgendeiner Form? Ich für meinen Teil herrsche lieber, als das ich mich beherrschen lasse |
- Au weia. Kommt da der Forums-Dominator bei Dir durch ?
Vielleicht noch ein bisschen Weltherrschaft gefällig ?
Kontrolliert sein, ist noch was anderes als andere
zu kontrollieren. Sich selbst zu beherrschen
wäre doch zunächst ein guter Anfang...
Zitat: | – und spätestens zwischenstaatlich hat jeder Staat nur diese Wahl, alles andere ist Trugbild und falsche Sicherheit; |
- Kriege lösen langfristig keine Probleme.
Die Welt ist dafür schon viel zu klein geworden.
Mit Kooperation lässt sich auch eine Menge erreichen.
Europa ist dafür ein gutes Beispiel. Für Deutschland
ist diese lange Zeit des Friedens, seit dem zweiten
Weltkrieg jedenfalls ein Segen. Das siehst Du
vermutlich anderes.
Zitat: | die liebe Schweiz hätte mit ihrer immerwährenden Neutralität nach einem Sieg Hitlers Schiffbruch erlitten – |
- Die Welt hätte nach einem Sieg Hitlers Schiffbruch erlitten.
Zitat: | wobei es an ein Wunder grenzt, dass sie von ihren Nachbarn so lange in Ruhe gelassen wurde. Amerikas Außenpolitik, mit ihren weltweiten Interventionen und Bündnissen, erscheint mir da weitaus klüger: auch wenn die amerikanische Symmachie ihre Feuertaufe erst noch bestehen muss. |
- Ob das so klug ist, Milliarden über Milliarden Dollars
für einen Bürgerkrieg aus dem Fester zu werfen ?
Mal abgesehen von ner Menge Staub, gibts da
noch das Öl. Das aber auch nicht bis in alle
Ewigkeit reichen wird.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Bei ihm geht es also nicht um "Demokratie", sondern um
"Rangordnung". (Vergleiche auch seine Vorstellungen vom Kastensystem)
- Das die "Sklaven" auch noch murren. Sowas blödes. |
...sagt Nietzsche, dass es ihm um Demokratie gehe? Nein, und was deine rebellierenden Sklaven anbelangt: Ganz so von der Hand zu weisen ist seine Kritik da nicht. Menschen die einmal gelernt haben Sklaven zu sein und zu dienen, wieder ins Licht der Freiheit zu führen ist so unsäglich schwer; wie man an der französischen Revolution und den vielen anderen gescheiterten Insurrektionen sehen kann. In solch unruhigen und ungefestigten Staaten fällt es einem Napoleon leicht den Platz des eben gestürzten Herrschers einnehmen, mit Zustimmung der erst kürzlich befreiten Menschen – bedauerlicherweise ist zur Errichtung einer neuen Tyrannei noch nicht einmal ein Napoleon von Nöten. |
- Ich kenne keinen Mann der Gewalttat mit dem es ein gutes Ende genommen hat.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wo er andere gerne beschuldigte "moralin-sauer"
zu sein, so ist er doch selber Moralist. Nur, dass
er die zu seiner Zeit vorherrschende Moral
verändern oder sogar ins Gegenteil
verkehren wollte. Also ein Immoralist.
Statt Juden oder Christen - Römer.
(So als wenn das ein ständiger Gegensatz gewesen wäre) |
Natürlich ist er das; nur dass die Römer – als Volk – schon dahin geschwunden waren, als das Christentum aufkam, und mit Tacitus und anderen sich die letzten Römer verabschiedeten; mit Marc Aurel saß der letzte "Römer" auf dem Kaiserthron; ihm folgte bereits ein Mann aus dem ehemaligen karthagischen Gebiet: Septimius Severus und mit ihm endgültig das Soldatenkaisertum. Nebenbei: Die Moral des 19. Jahrhunderts mit ihrem Imperialismus, dem damit verbundenen Rassismus und ihrer sozialen Kälte ersetzen zu wollen, hielte ich für dringend geboten, wenn auch Nietzsches Vorschläge hier nicht immer konstruktiv sein mochten. |
- Du neigst zu Untertreibung. Nietzsche wollte doch die Sklaverei.
Wollte die Aristokratie. Mitleid, Selbstlosigkeit und sowas sind für ihn pöbelhafte Instinkte
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Auf eine "Moral" ganz verzichten wollte er dann doch nicht.
Dafür relativiert er. Die miesesten Typen der Geschichte
werden bei ihm zum Ereignis. Z.B. Napoleon oder
Ivan der Schreckliche. Nun, wer weiß, ob ihm
die nachfolgenden "miesen Typen" auch
so gut gefallen hätten. Die fanden sein
Werk sei eine hervorragende Bestätigung
für ihre gierigen Machtbestrebungen. |
Zumindest die Faschistischen und Nationalsozialistischen gefielen jenen, die du nicht grundsätzlich verdammt wissen möchtest, |
- Die wären ?
Zitat: | außerordentlich gut und es ist deshalb unwahrscheinlich, dass sie bei Nietzsche Gefallen gefunden hätten - und mit dem Sozialismus hätte er ja auch so seine Probleme... Nietzsche relativiert? Was denn? |
- z.B. Gut und böse.
Zitat: | Übrigens: Napoleon als einen der "miesesten Typen" der Geschichte bezeichnen zu wollen, zeugt allenfalls davon, von selbiger keinerlei Kenntnis zu haben: |
- Wohl nicht "der" mieseste Typ der Geschichte aber ein mieser Typ in der Geschichte.
Sind ne Menge Tote. Eine Million Tote in ganz Europa.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,2025450,00.html
http://www.pm-history.de/de/nurinternet/artikel_id322.htm
Zitat: | Selbst Blücher und Wellington würden sich solche Schmähungen Napoleons verbitten. |
- Was interessiert mich das ?
Zitat: | Dessen Wirken ist durchaus nicht negativ: |
- Eine faustische Frage.
Faust:
Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
Mephistopheles:
Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Faust:
Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?
Mephistopheles:
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Zitat: | Die Säkularisierung ist wesentlich sein Werk, ebenso wie die Einflüsse des Code Napoleon auf das europäischen Rechtswesen sich nicht leugnen lassen. Eine solche Beurteilung Napoleons erwartet man allenfalls von Ultradeutschnationalen. |
- Damit kann ich nicht dienen. Ich bin Weltbürger.
Oder mal mit Nietzsche: Gut deutsch sein, heißt sich entdeutschen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Nein, es sei denn Du behauptest die Menschen würden grundsätzlich auf jede "Vernunft" verzichten. Es ist ein Unterschied, ob einem ein Krieg aufgezwungen wird
oder nicht. Wobei ich nicht behaupten will, dass die Kriegsgegner Deutschlands
immer "gut" gehandelt hätten. Nietzsches Werk mußte nach dem zweiten
Weltkrieg ja erstmal entnazifiziert werden und "rein-gewaschen"
werden... |
Nette Ausrede, |
- Nö.
Zitat: | aber primär ging es darum seinen Nachlass von den Fälschungen seiner Schwester zu bereinigen... |
- "Nach" dem zweiten Weltkrieg ging es noch um einiges mehr an Bereinigung
in Bezug auf Nietzsches Werk, als die Fälschungen Nietzsches Schwester.
Zitat: | aber sag an, was ist denn das für eine Vernunft, auf die die Menschheit nicht immer verzichte? Die Vernunft an sich etwa? |
- Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, dass "an sich" existiert.
Allerdings bin ich gar nicht scharf auf den dionysischen göttlichen Wahnsinn,
bzw. auf einen völlig entgrenzten rauschartigen hemmungslosen Wahn, der
in maßloser Zerstörung endet. Es ist keine wirkliche Befreiung allen
seinen Trieben freien Lauf zu lassen, wenn man anderen damit
weh tut. Danach tritt die Ernüchterung ein. Kopfschmerzen
sind da noch das geringst Übel. Die Leidenschaft flieht...und
man ist so unbefriedigt wie zuvor. Ziemlich lieblos.
Wo zwei zusammenstoßen, siegt der Besonnene.
Laotse, (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)
Zitat: | Auch mit deinen aufgezwungenen Kriegen sieht es schlecht aus: Rom wurden nämlich auch alle seine Kriege aufgezwungen |
- Von "Rom" war in Bezug auf aufgezwungene Kriege bei mir gar nicht die Rede.
Deine Bemerkung das Rom alle Kriege aufgezwungen wurde finde ich köstlich.
Bei den Römern gabs ja nur "gerechte Kriege".
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | selbst die Errichtung der Bundesrepublik basiert auf Macht und Gewalt der Alliierten, |
- Und Du meinst die hatten "alle" das Bestreben nach (Welt-)herrschaft ? |
Ei, wir erinnern uns: |
- Ei, wir erinnern uns. Wer hat denn den Krieg angefangen...
Eine müssige Frage. Es gibt immer irgendwelche Leute die sogar
die Expansionspläne eines Hitlers als Selbstverteidigung ausdeuten...
Zitat: | Auf der Konferenz von Potsdam teilten die USA und die Sowjetunion die Welt untereinander auf und legten die Einfluss und Interessensphären fest, die danach für ein halbes Jahrhundert Gültigkeit besitzen sollten. |
- Und was hat das jetzt mit dem Bestreben nach Weltherrschaft zu tun ?
Du unterstellst die Siegermächte wären auf nen Dritten Weltkrieg aus gewesen ?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | die das Dritte Reich gewaltsam beseitigten und die Demokratie wiederherstellen ließen – und auch keinen Zweifel daran gelassen haben, dass sie nicht bereit seien, eine andere Staatsform in ihren Besetzungszonen zu dulden... |
- Ach so, und das rechtfertigt jetzt Hitler oder wie ? |
Eine historische Tatsache rechtfertigt Hitler? |
- Nein. Aber mir ist nicht klar, warum die Siegermächte den Nationalsozialismus
hätten tolerieren sollen ? Warum sollten die eine andere Staatsform in den
Besatzungszonen dulden.
Zitat: | Wäre mir zwar neu, aber wenn du das so haben willst. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie schnell so ein idealistisches Konstrukt zerplatzt, wenn es mit der Wirklichkeit in Berührung kommt: Die Demokratie wurde diesem Lande aufoktroyiert – |
- Eh ? Was ist denn das für eine Argumentation.
Willst Du den Nationalsozialismus damit rechtfertigen,
dass z.B. die Siegermächte den zweiten Weltkrieg beendet
haben. Ich würde eher sagen, die Deutschen sind von
nem faschistischen Regime befreit worden.
Der "Rechtsstaat" wurde eingeführt.
Was wäre Dir denn lieber gewesen ?
Zitat: | Du siehst also: Vernunft hat die Demokratie nicht zurückgebracht. |
- Du meinst die Amerikaner hätten da nicht nachgedacht ?
Das ist eine sehr eigenwillige Interpretation.
Zitat: | Rechtlich und moralisch sehe ich kein Problem darin, einem Volk die Demokratie gewaltsam zu bringen |
- Das liegt vermutlich daran, dass Du blind bist.
Ich denke vieles in diesem Thread hat sich nun zur Genüge wiederholt
und ich will nicht "schon wieder" alles von vorne durchkauen.
Wir werden uns in Bezug auf viele Dinge nicht einig werden.
Damit möchte ich es bewenden lassen.
"Ende". Jedenfalls genügt "mir" das jetzt.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#467148) Verfasst am: 06.05.2006, 11:50 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Du stellst das Christentum unter Generalverdacht
und meinst das Wesentliche an der Lehre des Christentums
sei es Gewalt anzuwenden. Ich schrieb zwischen der Lehre
einer Religion und der Anhängern lässt sich noch mal
unterscheiden. Es ist nicht der grundsätzliche
Anspruch der Christen(der Lehre gemäß)
Gewalt zu gebrauchen. Der biblische Jesus
hat sich ja sogar selbst gekreuzigt, um
der "Feindschaft" ein Ende zu machen.
Man stelle sich vor "ein (sog.) Gott" der
sich selbst kreuzigt. Wo doch die meisten
Götter in vielen anderen Religionen als
die totalen Überflieger und Supermänner
dargestellt werden. Tja, und dann ist da
dieser Jesus am Kreuz...ganz erbärmlich
und jämmerlich leidend.
Kein Kriegsgott. |
Dies ändert nichts – zumal die Bibel in einem Zustand völliger Schwäche und Machtlosigkeit verfasst wurde; einer Zeit als der römische Staat diesen Kult argwöhnisch beäugte und ihn in den allgemeinen Menschenhass verdächtigte – später, als sie zur Macht gekommen waren, da waren sie weitaus weniger pazifistisch gesinnt und meinten mit ihren Gewalttaten gute Werke zu tun... und dass dies kein Auswuchs späterer Zeit ist, sondern dass der Keim dazu bereits in den ersten Postulaten enthalten war, daran besteht kein Zweifel: Dieses Machwerk wimmelt von Hasstiraden gegen die Heiden und die Welt als solches, über die ein göttliches Strafgericht kommen, usw.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich streite ja gar nicht ab, dass die "Menschen",
bzw. Christen im Verlauf ihrer Geschichte Verbrechen
begangen haben. Ich glaube aber nicht, dass Atheisten
die besseren Menschen sind. Mit anderen Worten
von einer Kollektivschuld halte ich nix. |
Wer redet hier von einer erblichen Kollektivschuld? Aber bestimmte Lehren sind eben weit eher dazu geeignet, Verbrechen und Gräueltaten hervorzurufen als andere – und das Christentum ist und bleibt eine Solche, wie man vielleicht schon bald ein weiteres Mal beobachten können wird: Dann nämlich, wenn sich in Amerika die widernatürliche Chimäre aus Christentum und Demokratie als gescheitert erweißt und die Amerikaner am Ende doch noch mit der Religion um ihre Freiheit ringen müssen – wie dies alle europäischen Nationen irgendwann einmal tun mußten, selbst die Schweiz musste den papsthörigen Sonderbund knechten...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Immerhin hat es der vorangegangene Papst
fertig gebracht, sich für Verfehlungen zu
entschuldigen...was doch in Bezug
auf einen Unfehlbarkeitsanspruch
zu denken gibt. Er ist in dieser Hinsicht
sicherlich über seinen Schatten gesprungen. |
Sicher, wem solche Ausflüchte genügen. Doch er hat die Schuld auf Einzelne abgeschoben, die im Namen des Glaubens Unrecht gegangen haben sollen, und nicht eingeräumt, dass die Kirche dieses Unrecht systematisch und institutionell begangen hat, mit der Zustimmung der breiten Masse ihrer Gläubigen. Aber das Christentum hat gesiegt und die Welt mit Gewalt und Propaganda nach seinem Bild geformt, somit sind sie die Guten – der Nationalsozialismus unterlag und wird nun als böse betrachtet; Art und Ausmaß der jeweiligen Verbrechen allerdings lassen diese Unterscheidung recht merkwürdig erscheinen. Nicht auszudenken, wenn es anders gekommen wäre und nun Stimmen gegen den Nationalsozialismus laut würden – er würde wohl ebenso verteidigt werden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wenn ich versuchen sollte alle Verbrechen
von z.B. Atheisten aufzuzählen die z.B. in 2000
Jahren begangen worden sind, wäre das
eine Sisyphus-Aufgabe. Und danach
wäre immer noch keinem damit
geholfen. Mir gefällt auch vieles
am Christentum nicht. |
Worin bestünde denn diese Sisyphusarbeit, im Finden der Verbrechen oder darin deren unglaubliche Zahl der ratlosen Welt zu berichten? Würde mich brennend interessieren, welche Verbrechen denn explizit im Namen des Atheismus begangen wurden sein sollen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | So what ? Gibt ja Religionsfreiheit.
Missionierende eifernde Atheisten
gehen mir genauso auf den Sack. |
Es gibt missionierende und eifernde Atheisten? Wo sind denn diese zu finden? Kommen die zu einem an die Türe und versuchen einen davon zu überzeugen, dass es tatsächlich keinen Gott gäbe oder treten diese im Fernsehen auf und behaupten, das Grundgesetz ruhe auf dieser Erkenntnis und man bräuchte atheistische Werte in der Erziehung?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - War das jetzt ein Argument ? Ist ja leicht andere zu beschuldigen.
Wenn man keine Ahnung hat...Buddha hat das Kastensystem vernichtend
kritisiert. |
Mag ja sein, aber das hat weder den Hinduismus noch dessen Kastensystem besonders aus der Fassung gebracht und so existiert dieses System bis zum heutigen Tage...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Staat und Wirtschaft der Griechen beruhte vorwiegend auf Sklavenarbeit.
Die Griechen selbst fühlten sich in dieser Hinsicht zu höherem berufen.
In Bezug auf Menschenrechte und Gerechtigkeit war die vielgerühmte
Demokratie im alten Griechenland nicht allzuviel wert. |
Ich will mit einem Zitat antworten: "Nach dem gleichen Naturgesetz, weshalb der geringste Organismus unendlich mehr ist als die kunstvollste Maschine, ist auch jede noch so mangelhafte Verfassung, die der freien Selbstbestimmung einer Mehrzahl von Bürgern Spielraum läßt, unendlich mehr als der genialste und humanste Absolutismus; denn jene ist der Entwicklung fähig, also lebendig, dieser ist was er ist, also tot." ...und mit der Frage woher diese Behauptung, über Ausmaß und Bedeutung der Sklaverei im alten Griechenland, kommt. Außer Sparta kennt die Geschichten keinen griechischen Staat, indem die Sklaverei eine nennenswerte Rolle gespielt hätte, also die Zahl der Sklaven die der Freien überstiegen hätte – Zustände, wie sie in der späten römischen Republik herrschten, sind dem alten Griechenland fremd.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Rechtelose Sklaven, d.h. "Nicht-Griechen" waren
für die Griechen Barbaren, d.h. nicht mal Untermenschen,
sondern hatten eher den Wert von Tieren und Pflanzen.
Der Reichtum in Griechenland beruhte auf Eroberung. |
Da müssen die Griechen aber ordentlich in Troja geplündert haben, dies ist nämlich die einzige Eroberung der Griechen von der sie berichten; ansonsten blühte Griechenland durch Handel, Seefahrt und Handwerk. Die griechische Kolonisation des Mittelmeerraums kann man nun nicht gerade Eroberung nennen... (nebenbei: Das Wesen der Sklaverei besteht eben darin, einen Menschen zum Besitz eines anderen, zu einer Sache, zu machen und dies geschieht in allen Staaten in denen es Sklaverei gab oder gibt – und griechische Sklaven konnten auch keine Barbaren sein, da diese ja des Griechischen mächtig waren...)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nicht-Griechen oder meinetwegen auch Makedonier oder schlicht Sklaven.
"Barbaren". Aristoteles setzt die Barbaren ja mit den Sklaven sogar
gleich. 'Ja, mit Fug den Griechen sind die andern untertan'.
Die Griechen pflegten z.B. die Makedonier als Barbaren zu betrachten.
Feinde. |
Aristoteles mit den Griechen gleichzusetzen dürfte wenig sinnvoll sein; und auch diese Feindschaft gegen die Barbaren, die du so krampfhaft zu erkennen glaubst, findet wohl eher in deinem Kopf statt als in der Geschichte: Die griechischen Stadtstaaten befehdeten sich selbst weit mehr als sie mit fremden Stämmen und Völkern Krieg führten und in ihren Fehden bedienen sie sich gerne der Hilfe auswärtiger Staaten – namentlich Makedonien und Persien – eine Dummheit, die Griechenland dann seine Freiheit kostete...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Na, die entsprechende Handlungsweise hat er wohl kaum erfunden... |
Welches System vor ihm weißt denn die spezifisch faschistischen Charakteristika auf?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Führerkult, ein an der Antike ausgerichteter Traditionalismus, der sich besonders im Kult der römischen Vergangenheit äußerte, ideologische Verherrlichung von Gewalt, extrem nationalistische, populistische Herrschaftsform, Der exzessive Gebrauch von politischen Symbolen wie Fahnen, Marschkolonnen und Uniformen in rituellen Massenzeremonien.
etc. |
Nett, aber der Gebrauch von antiken Symbolen erzeugt noch keine Verbindung zur Antike selbst; Mussolini mag die Liktorenbündel als Abzeichnen seines Staates verwenden, mit dem römischen Staat, vor dessen Magistraten sie hergetragen wurden, hat dies nichts zu tun. Außerdem erklärt das noch immer nicht, wo denn nun die Sklaverei sich in Mussolinis Staat versteckt hat.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ach so, er hat das alles gar nicht so gemeint, sondern er meinte das nur symbolisch... Hätte ich mit ja denken können. Alles ganz harmlos. Was ich mir nur wieder gedacht
habe. |
Wieso sollte diese allgemein bekannte Tatsache symbolisch gemeint sein? Freilich, es gibt Schlimmere als Nietzsche (zumal noch solche, die durchaus nicht so unpolitisch sind wie der Dichter):
Zitat: | Kraft des Gesetzes, daß das zum Staat entwickelte Volk die politisch unmündigen, das zivilisierte die geistig unmündigen Nachbarn in sich auflöst - kraft dieses Gesetzes, das so allgemeingültig und so sehr Naturgesetz ist wie das Gesetz der Schwere, war die italische Nation, die einzige des Altertums, welche die höhere politische Entwicklung und die höhere Zivilisation, wenn auch letztere nur in unvollkommener und äußerlicher Weise, miteinander zu verbinden vermocht hat, befugt, die zum Untergang reifen griechischen Staaten des Ostens sich untertan zu machen und die Völkerschaften niedrigerer Kulturgrade im Westen, Libyer, Iberer, Kelten, Germanen, durch ihre Ansiedler zu verdrängen - eben wie England mit gleichem Recht in Asien eine ebenbürtige, aber politisch impotente Zivilisation sich unterworfen, in Amerika und Australien ausgedehnte barbarische Landschaften mit dem Stempel seiner Nationalität bezeichnet und geadelt hat und noch fortwährend bezeichnet und adelt. Die Vorbedingung dieser Aufgabe, die Einigung Italiens, hatte die römische Aristokratie vollbracht; die Aufgabe selber hat sie nicht gelöst, sondern die außeritalischen Eroberungen stets nur entweder als notwendiges Übel oder auch als einen gleichsam außerhalb des Staates stehenden Rentenbesitz betrachtet. Es ist der unvergängliche Ruhm der römischen Demokratie oder Monarchie - denn beides fällt zusammen -, daß sie jene höchste Bestimmung richtig begriffen und kräftig verwirklicht hat. |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Kontrolliert sein, ist noch was anderes als andere
zu kontrollieren. Sich selbst zu beherrschen
wäre doch zunächst ein guter Anfang... |
Richtig, die Anhänger allerlei Erlösungslehren streben ja immer nach Selbstzüchtigung, danach ihr Ich aufzulösen und selbst los zu werden – begreiflich leidet ihr Ich ja an der Welt und der einfachste Weg diesem Leiden zu entgehen ist nun mal, dieses Ich zu zerstören. Politisch wünschenswert kann man solche Geisteshaltungen allerdings nicht nennen, mit einem Volk, das derartigen Lehren anhängt, ist nicht viel Staat zu machen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Kriege lösen langfristig keine Probleme.
Die Welt ist dafür schon viel zu klein geworden.
Mit Kooperation lässt sich auch eine Menge erreichen.
Europa ist dafür ein gutes Beispiel. Für Deutschland
ist diese lange Zeit des Friedens, seit dem zweiten
Weltkrieg jedenfalls ein Segen. Das siehst Du
vermutlich anderes. |
So ist es, schließlich ist es höchst gefährlich, wenn ein Volk durch Frieden und Wohlstand verweichlicht ist; man sieht dies nun an der Haltung der Europäer gegenüber dem Iran. Nur der kriegerische Mensch bleibt auf Dauer ein freier Mensch und wer das Kämpfen verlernt hat, der ist unrettbar verloren und der Willkür anderer ausgeliefert... einzig die Schweiz ist heute, unter allen Staaten Europas, dafür zu loben: Dort hat man die Ursachen und Notwendigkeiten der eigenen Freiheit nicht vergessen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die liebe Schweiz hätte mit ihrer immerwährenden Neutralität nach einem Sieg Hitlers Schiffbruch erlitten – |
- Die Welt hätte nach einem Sieg Hitlers Schiffbruch erlitten. |
Derart apokalyptischer Pessimismus hilft in so einer Situation auch nicht weiter – und schon gar nicht der Schweiz, da die Nazis keinen Hehl daraus machten, diese zerschlagen zu wollen, um deren Bevölkerung in ihr Reich zu assimilieren. Mehr als einen glorreichen Untergang vermochte die Schweiz nach dem Fall Frankreichs nicht mehr zu erreichen, während sie davor durchaus die Macht gehabt hätte dem Nazireich zu schaden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ob das so klug ist, Milliarden über Milliarden Dollars
für einen Bürgerkrieg aus dem Fester zu werfen ?
Mal abgesehen von ner Menge Staub, gibts da
noch das Öl. Das aber auch nicht bis in alle
Ewigkeit reichen wird. |
Wie? Die amerikanische Außenpolitik erschöpft sich im Irakkrieg? Wo sie doch bereits 1812 – als Napoleon gegen Russland zog – versuchten die Briten aus Kanada zu vertreiben und wenig später mit der Monroe-Doktrin den bis heute gültigen Staatsgrundsatz aufstellten, Hegemonialmacht des amerikanischen Kontinents zu sein, welche die Einmischung fremder Mächte nicht dulden würde. Später dann das imperiale Sendungsbewusstsein, der Welt Demokratie und Freiheit bringen zu wollen – verknüpft natürlich mit zahlreichen wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen; die Intervention im Ersten Weltkrieg war gänzlich ein Produkt dieses Denkens. Allerdings musste Amerika erkennen, dass sich seine Ideale nicht von selbst verwirklichen würden und noch einmal siegte der Isolationismus – was zum Interregnum von 1918-39 führte, als Großbritannien seine Führungsrolle verloren hatte und Amerika nicht bereit war in dessen Fußstapfen zu treten. Im Zweiten Weltkrieg freilich bedürfte es des japanischen Überfalls um Amerika aus seinem liederlichen Pazifismus und schimpflichen Isolationismus zu reißen: Mit knapper Not warf man das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Japan nieder, bevor beide sich ihre Nachbarn vollständig unterworfen hatten – wodurch sie, im Verbund, zu einer ernstlichen Gefahr für Amerika selbst geworden wären und werden mußten, schließlich schwebte Amerikas Macht wie ein Damoklesschwert über ihnen... und nach diesem Muster ist Amerika nun weltweit präsent, wenn auch nicht immer zum Guten.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich kenne keinen Mann der Gewalttat mit dem es ein gutes Ende genommen hat. |
Was ja auch nicht weiter verwunderlich ist, schließlich kennst du ja auch die Geschichte nicht; ich wüsste nicht wo ich da anfangen und aufhören sollte:
Zitat: | (...)Es ergriff selbst starre Herzen, als der Mann, der bis dahin mit dem Leben und dem Eigentum von Millionen nach Willkür geschaltet hatte, auf dessen Wink so viele Häupter gefallen waren, dem in jeder Gasse Roms, in jeder Stadt Italiens Todfeinde wohnten und der ohne einen ebenbürtigen Verbündeten, ja genau genommen ohne den Rückhalt einer festen Partei sein tausend Interessen und Meinungen verletzendes Werk der Reorganisation des Staates zu Ende geführt hatte, als dieser Mann auf den Marktplatz der Hauptstadt trat, sich seiner Machtfülle freiwillig begab, seine bewaffneten Begleiter verabschiedete, seine Gerichtsdiener entließ und die dichtgedrängte Bürgerschaft aufforderte zu reden, wenn einer von ihm Rechenschaft begehre. Alles schwieg; Sulla stieg herab von der Rednerbühne und zu Fuß, nur von den Seinigen begleitet, ging er mitten durch ebenjenen Pöbel, der ihm vor acht Jahren das Haus geschleift hatte, zurück nach seiner Wohnung. |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du neigst zu Untertreibung. Nietzsche wollte doch die Sklaverei.
Wollte die Aristokratie. Mitleid, Selbstlosigkeit und sowas sind für ihn pöbelhafte Instinkte |
Nicht nur, Nietzsche ist auch ein zynischer und genauer Beobachter des menschlichen Treibens:
Zitat: | Die Arbeiter-Frage. - Die Dummheit, im Grunde die Instinkt-Entartung, welche heute die Ursache aller Dummheiten ist, liegt darin, dass es eine Arbeiter-Frage giebt. Über gewisse Dinge fragt man nicht: erster Imperativ des Instinktes. - Ich sehe durchaus nicht ab, was man mit dem europäischen Arbeiter machen will, nachdem man erst eine Frage aus ihm gemacht hat. Er befindet sich viel zu gut, um nicht Schritt für Schritt mehr zu fragen, unbescheidner zu fragen. Er hat zuletzt die grosse Zahl für sich. Die Hoffnung ist vollkommen vorüber, dass hier sich eine bescheidene und selbstgenügsame Art Mensch, ein Typus Chinese zum Stande herausbilde: und dies hätte Vernunft gehabt, dies wäre geradezu eine Nothwendigkeit gewesen. Was hat man gethan? - Alles, um auch die Voraussetzung dazu im Keime zu vernichten, - man hat die Instinkte, vermöge deren ein Arbeiter als Stand möglich, sich selber möglich wird, durch die unverantwortlichste Gedankenlosigkeit in Grund und Boden zerstört. Man hat den Arbeiter militärtüchtig gemacht, man hat ihm das Coalitions-Recht, das politische Stimmrecht gegeben: was Wunder, wenn der Arbeiter seine Existenz heute bereits als Nothstand (moralisch ausgedrückt als Unrecht -) empfindet? Aber was will man? nochmals gefragt. Will man einen Zweck, muss man auch die Mittel wollen: will man Sklaven, so ist man ein Narr, wenn man sie zu Herrn erzieht. - |
(wobei es hier nicht die Schuld des Dichters ist, dass es so gänzlich anders gekommen ist und man den Sklaven dann doch noch erreicht hat – zumindest teilweise...)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - z.B. Gut und böse. |
Wie könnte man seit jeher im höchsten Maße subjektive und relative Werturteile relativieren? Nietzsche zerschmettert nur die christliche Lüge von einem ewigen Gut & Böse...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Wohl nicht "der" mieseste Typ der Geschichte aber ein mieser Typ in der Geschichte. Sind ne Menge Tote. Eine Million Tote in ganz Europa. |
Im Vergleich zu was? Für Ausmaß und Größe des Kriegs sind es erschreckend wenige – im Dreißigjährigen Krieg beispielsweise kamen in Mitteleuropa 10 Millionen Menschen um... (und dabei hat Napoleon den Krieg noch nicht mal angefangen.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Damit kann ich nicht dienen. Ich bin Weltbürger.
Oder mal mit Nietzsche: Gut deutsch sein, heißt sich entdeutschen. |
Bei Nietzsche kann man das ja noch verstehen: Die Auswüchse des Bismarckstaates. Aber sonst? Wie soll denn dieses "entdeutschen" konkret aussehen? Immerhin bedienst du dich der deutschen Sprache.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - "Nach" dem zweiten Weltkrieg ging es noch um einiges mehr an Bereinigung
in Bezug auf Nietzsches Werk, als die Fälschungen Nietzsches Schwester. |
Sollten da Colli und Montinari der Welt einiges verschwiegen haben
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, dass "an sich" existiert.
Allerdings bin ich gar nicht scharf auf den dionysischen göttlichen Wahnsinn,
bzw. auf einen völlig entgrenzten rauschartigen hemmungslosen Wahn, der
in maßloser Zerstörung endet. Es ist keine wirkliche Befreiung allen
seinen Trieben freien Lauf zu lassen, wenn man anderen damit
weh tut. Danach tritt die Ernüchterung ein. Kopfschmerzen
sind da noch das geringst Übel. Die Leidenschaft flieht...und
man ist so unbefriedigt wie zuvor. Ziemlich lieblos. |
So schön hat sich schon lange niemand rausgeredet – deine Ablehnung des Dionysischen erläutert noch lange nicht welche Art der Vernunft hier gemeint ist; Tugend nach Aristoteles – als Mittelweg zwischen zwei schädlichen Extremen wird wohl kaum gemeint sein...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Von "Rom" war in Bezug auf aufgezwungene Kriege bei mir gar nicht die Rede. Deine Bemerkung das Rom alle Kriege aufgezwungen wurde finde ich köstlich.
Bei den Römern gabs ja nur "gerechte Kriege". |
Auch die Ironie erfreute sich bei den alten Römern höchster Beliebtheit und so hätte damals wohl niemand meine Zeilen missverstanden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ei, wir erinnern uns. Wer hat denn den Krieg angefangen...
Eine müssige Frage. Es gibt immer irgendwelche Leute die sogar
die Expansionspläne eines Hitlers als Selbstverteidigung ausdeuten... |
Stimmt, du hattest ja neulich gemeint, Stalin trüge die Schuld an einem Großteil der Kriegstoten – da hilft natürlich auch kein Konjunktiv.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Und was hat das jetzt mit dem Bestreben nach Weltherrschaft zu tun ?
Du unterstellst die Siegermächte wären auf nen Dritten Weltkrieg aus gewesen ? |
Wahrlich man müsste ein Schelm sein, würde man Arges dabei denken, wenn die beiden führenden Mächte die Welt untereinander aufteilten; wobei eine Konfrontation zwischen beiden unvermeidlich gewesen wäre: so wie Sparta und Athen aufeinander prallen mussten, wie Rom mit Karthago um die Vorherrschaft im Mittelmeerraum ringen musste und wie die Entente und die Mittelmächte einander bekriegen mussten, so wäre auch eine Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion unvermeidlich gewesen – die ewigen Imperative der Machtpolitik oder der politischen Macht, wenn man's lieber hört – nur die Atombombe, und die mit ihr verbundene Perspektive der unausweichlichen, eigenen Zerstörung im Kriegsfalle, ersparte der Welt diesen Waffengang. Amerika siegte dennoch, ohne kämpfen zu müssen rüstete sich die Sowjetunion selbst zu Tode, in ihrem absurden Streben nach Ebenbürtigkeit mit den USA.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein. Aber mir ist nicht klar, warum die Siegermächte den Nationalsozialismus hätten tolerieren sollen ? Warum sollten die eine andere Staatsform in den
Besatzungszonen dulden. |
Vom Standpunkt der Machtpolitik und der Staatsräson verbietet sich eine Tolerierung des Nationalsozialismus in Deutschland natürlich, aber vom Standpunkt des Selbstbestimmungsrechts der Völker ("Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung.") eine zwanghafte Demokratisierung nicht minder... (immer diese moralischen Dilemmas in der Geschichte)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Eh ? Was ist denn das für eine Argumentation.
Willst Du den Nationalsozialismus damit rechtfertigen,
dass z.B. die Siegermächte den zweiten Weltkrieg beendet
haben. Ich würde eher sagen, die Deutschen sind von
nem faschistischen Regime befreit worden. |
Heute würde man das sagen, aber damals wurde dies durchaus nicht als Befreiung empfunden, ganz und gar nicht – daher bleibe ich bei meiner Frage, wieso diese simplen historischen Tatsachen den Nationalsozialismus rechtfertigen sollten? Die Deutschen haben sich diesen eben freiwillig erwählt und hätten ihn niemals aus freien Stücken wieder abgeschafft...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Der "Rechtsstaat" wurde eingeführt.
Was wäre Dir denn lieber gewesen ? |
Eine ordentliche, demokratische Revolution – natürlich: ansonsten wird dieser Rechtsstaat wohl kaum von Dauer sein; die Revolution ersetzt nämlich auch keine Westintegration, Herr Bundesgartenbauminister Fischer. Namentlich fehlt der hiesigen Politik der Instinkt für die Macht, was auch nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass man hier die Freiheit nicht aus eigener Kraft erringen musste, somit fehlen deren Fundamente und diese nachträglich zu legen hat man gründlich versäumt...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du meinst die Amerikaner hätten da nicht nachgedacht ?
Das ist eine sehr eigenwillige Interpretation. |
Für die Amerikaner gibt es nichts zu überlegen: die Demokratie ist für sie aere perennius und die Vorstellung, ein Volk wollte nicht in selbst regierter Freiheit leben, für sie völlig unglaublich. Die zukünftige Staatsform Deutschlands stand also nicht zu Debatte...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#471020) Verfasst am: 10.05.2006, 16:24 Titel: |
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Heute im Deutschlandfunk hörte ich, dass Israel dem Iran nun mit totaler Vernichtung droht.
Der Kommentar dazu: Wer beständig mit Vernichtung droht, muss es hinnehmen, wenn der Spieß umgedreht wird.
Diese Äußerung der Israelis wird um so brisanter, als Israel ja bereits über Atomwaffen verfügt.
Neuer Thread
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Deus ex Machina registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2006 Beiträge: 789
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(#471594) Verfasst am: 10.05.2006, 23:18 Titel: |
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Ahmadinejad hat folgendes geschrieben: | Warum wird jeder technologische und wissenschaftliche Fortschritt im Nahen Osten als Bedrohung des Zionistischen Regimes dargestellt? Sind nicht Forschung und Entwicklung eines der grundlegenden Rechte von Nationen?
Liberalismus und Demokratie nach westlichem Muster waren nicht in der Lage, die Ideale der Menschheit zu verwirklichen. Heute sind diese beiden Konzepte gescheitert. Die Einsichtigen können schon hören, wie die Ideologie und das Gedankengut des liberalen demokratischen Systems zerbrechen und untergehen.
Mir ist gesagt worden, dass Ihre Exzellenz [Bush] den Lehren Jesu folgt un an das göttliche Versprechen einer Herrschaft der Gerechten auf Erden glaubt. Wir sehen mehr und mehr, dass die Menschen in der ganzen Welt zu einem zentralen Punkt zusammenströmen - das ist er allmächtige Gott. Meine Frage an Sie lautet: "Wollen Sie sich ihnen nicht anschliessen?"
Die Geschichte lehrt uns, dass repressive und grausame Regierungen nicht überleben. |
Sein Wort in Gottes Ohr.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#522617) Verfasst am: 14.07.2006, 00:40 Titel: |
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*schieb*
Iran-Streit zurück an UN-Sicherheitsrat
Die Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der USA:
Einem Land wird etwas abverlangt, das es unmöglich erfüllen kann ohne vollständigen Gesichtsverlust zu erleiden. Das Land soll auch gar nicht die Forderungen erfüllen.
Es wird gedroht, zum Schein verhandelt, andere Staaten mit Zuckerbrot oder Peitsche hinter sich bringend eine große Koaltion geschmiedet.
Mit Bedienung von Klischees, Lügen, Verbrechen (Staatsterror duch Geheimdienste) und Vorurteilen - kurz mit Propaganda - wird das eigene Volk kriegsgeil gemacht.
Wozu das ganze? Ausschließlich zur Erschließung neuer Märkte für den, vorzugsweise amerikanischen, Kapitalismus. Hauptsächlich eben zum Vorteil der USA.
So, nun könnt ihr mich einen Verschwörungstheoretiker nennen.
Wer anderer Ansicht ist, möge mich bitte widerlegen - wenn sie/er kann.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#523649) Verfasst am: 16.07.2006, 00:07 Titel: |
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Kann der UN-Sicherheitsrat eigentlich Maßnahmen gegen den Iran beschließen, ohne seine Legitimation zu verlieren und zum Werkzeug der USA zu werden? Oder ist dieses ist schon längst geschehen?
Zitat: | Die Ziele der UNO sind freundschaftliche Beziehungen zwischen den Nationen auf Grundlage der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker und die Zusammenarbeit bei der Lösung internationaler Probleme. |
Sicher, niemandem paßt es, wenn der Iran Atomwaffen besitzt. Gilt das dann aber nicht für alle Staaten? Muß das nicht für alle Staaten gelten?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#554868) Verfasst am: 30.08.2006, 09:01 Titel: |
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Zwei Tage vor Ablauf des Ultimatums gegen den Iran erklärt Rumsfeld, daß die USA millitärisch nicht überfordert seine und durchaus einen neuen Krieg führen könnten.
Das das US-Millitär aber wohl doch zu sehr belastet ist, zeigt sich darin, daß Rumsfeld Atomsprengköpfe US-Interkontinentalraketen durch schwere konventionelle Sprengköpfe ersetzen lassen und diese zum Einsatz bringen will.
Erst die Schwierigkeiten Israels hätten dem erfahrensten Kriegsführern angeblich erst gezeigt, daß es anders nicht möglich ist die unterirdischen Atomanlagen des Iran zu zerstören.
JungeWelt hat folgendes geschrieben: | Kritiker warnen, der Abschuß einer konventionell bewaffneten Interkontinentalrakete könnte irrtümlich für einen Atomangriff gehalten werden und die Gefahr eines Gegenschlags heraufbeschwören. Von diesem Argument hält Rumsfeld wenig: Die USA würden Rußland über eine Umwandlung von Atomraketen »in völliger Transparenz« informieren, so daß es keinen Raum für Mißverständnisse gebe. 30 Minuten nach einem Einschlag würde »jeder in der Welt« wissen, daß die Rakete keinen Atomsprengkopf getragen habe. |
Welche Arroganz zu erwarten, mit einem Gegenschlag 30 Minuten zu warten.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#554883) Verfasst am: 30.08.2006, 09:14 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Zwei Tage vor Ablauf des Ultimatums gegen den Iran erklärt Rumsfeld, daß die USA millitärisch nicht überfordert seine und durchaus einen neuen Krieg führen könnten.
Das das US-Millitär aber wohl doch zu sehr belastet ist, zeigt sich darin, daß Rumsfeld Atomsprengköpfe US-Interkontinentalraketen durch schwere konventionelle Sprengköpfe ersetzen lassen und diese zum Einsatz bringen will.
Erst die Schwierigkeiten Israels hätten dem erfahrensten Kriegsführern angeblich erst gezeigt, daß es anders nicht möglich ist die unterirdischen Atomanlagen des Iran zu zerstören.
JungeWelt hat folgendes geschrieben: | Kritiker warnen, der Abschuß einer konventionell bewaffneten Interkontinentalrakete könnte irrtümlich für einen Atomangriff gehalten werden und die Gefahr eines Gegenschlags heraufbeschwören. Von diesem Argument hält Rumsfeld wenig: Die USA würden Rußland über eine Umwandlung von Atomraketen »in völliger Transparenz« informieren, so daß es keinen Raum für Mißverständnisse gebe. 30 Minuten nach einem Einschlag würde »jeder in der Welt« wissen, daß die Rakete keinen Atomsprengkopf getragen habe. |
Welche Arroganz zu erwarten, mit einem Gegenschlag 30 Minuten zu warten.
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Verstehe ich dieses Argument nicht richtig und ist es einfach äää dämlich? Warum soll Russland einen Gegenschlag starten, wenn die USA Terroristen bombardieren?
Ich trau der Bushtruppe ja einiges zu, aber sie werden die Terroristen ja kaum auf russischem Staatsgebiet angreifen....
_________________ Storm by Tim Minchin
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#554897) Verfasst am: 30.08.2006, 09:29 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Verstehe ich dieses Argument nicht richtig und ist es einfach äää dämlich? Warum soll Russland einen Gegenschlag starten, wenn die USA Terroristen bombardieren?
Ich trau der Bushtruppe ja einiges zu, aber sie werden die Terroristen ja kaum auf russischem Staatsgebiet angreifen.... |
Wenn die Russen die Rakete bemerken, werden sie lange Zeit nicht wissen können, welchen Kurs das Geschoß nimmt: Iran oder Russland.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#554903) Verfasst am: 30.08.2006, 09:36 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Verstehe ich dieses Argument nicht richtig und ist es einfach äää dämlich? Warum soll Russland einen Gegenschlag starten, wenn die USA Terroristen bombardieren?
Ich trau der Bushtruppe ja einiges zu, aber sie werden die Terroristen ja kaum auf russischem Staatsgebiet angreifen.... |
Wenn die Russen die Rakete bemerken, werden sie lange Zeit nicht wissen können, welchen Kurs das Geschoß nimmt: Iran oder Russland. |
Ja? Haben die kein GPS?
Also mal ehrlich: es ist doch lächerlich anzunehemen, die Russen (ebenfalls große Terroristenjäger ) würden nicht vorher informiert und sich angegriffen fühlen.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#554912) Verfasst am: 30.08.2006, 09:42 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Verstehe ich dieses Argument nicht richtig und ist es einfach äää dämlich? Warum soll Russland einen Gegenschlag starten, wenn die USA Terroristen bombardieren?
Ich trau der Bushtruppe ja einiges zu, aber sie werden die Terroristen ja kaum auf russischem Staatsgebiet angreifen.... |
Wenn die Russen die Rakete bemerken, werden sie lange Zeit nicht wissen können, welchen Kurs das Geschoß nimmt: Iran oder Russland. |
Ja? Haben die kein GPS?
Also mal ehrlich: es ist doch lächerlich anzunehemen, die Russen (ebenfalls große Terroristenjäger ) würden nicht vorher informiert und sich angegriffen fühlen. |
GPS? Wird für andere abgestellt wenn die Amis ihr Feuerwerk starten.
Ein geiles Szenario: Die USA starten eine Interkontinentalrakete, sagen der Regierung des Ziel-Staates: "Haltet die Füße still, ist nicht gegen euch".
Nee, so geht das nicht...
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#554918) Verfasst am: 30.08.2006, 09:47 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | "Haltet die Füße still, ist nicht gegen euch". |
Im Fall Rußland - USA wird imo genauso eine Art von Memo zwischen den Generalstäben hin und herflitzen, wenn der Iran bombardiert wird.
(Lassen wir mal ausser Acht, dass die USA kein Motiv haben Russland anzugreifen und die Russen das auch wissen. Und die Russen noch immer einen massiven atomaren Gegenschlag auslösen könnten)
_________________ Storm by Tim Minchin
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#554920) Verfasst am: 30.08.2006, 09:49 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | "Haltet die Füße still, ist nicht gegen euch". |
Im Fall Rußland - USA wird imo genauso eine Art von Memo zwischen den Generalstäben hin und herflitzen, wenn der Iran bombardiert wird.
(Lassen wir mal ausser Acht, dass die USA kein Motiv haben Russland anzugreifen und die Russen das auch wissen. Und die Russen noch immer einen massiven atomaren Gegenschlag auslösen könnten) |
Wahrscheinlich. Dazu gehört aber eben Vertrauen. Und Rußland ist ja auch nur einer der Kritiker.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#554934) Verfasst am: 30.08.2006, 09:58 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | "Haltet die Füße still, ist nicht gegen euch". |
Im Fall Rußland - USA wird imo genauso eine Art von Memo zwischen den Generalstäben hin und herflitzen, wenn der Iran bombardiert wird.
(Lassen wir mal ausser Acht, dass die USA kein Motiv haben Russland anzugreifen und die Russen das auch wissen. Und die Russen noch immer einen massiven atomaren Gegenschlag auslösen könnten) |
Wahrscheinlich. Dazu gehört aber eben Vertrauen. Und Rußland ist ja auch nur einer der Kritiker. |
Ach die kennen sich doch schon seit dem kalten Krieg gut - da gibt es sicher einige verläsliche "Kanäle"
Die Interkontinentalraketen - Idee ist übrigens nicht blöd: Man fördert mal einen anderen Bereich der Rüstungsindustrie, es macht sehr eindrucksvoll *rumms* und die "chirurgische Präzision" wird auch nicht wahnsinnig absacken.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#554938) Verfasst am: 30.08.2006, 10:01 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Die Interkontinentalraketen - Idee ist übrigens nicht blöd: Man fördert mal einen anderen Bereich der Rüstungsindustrie, es macht sehr eindrucksvoll *rumms* und die "chirurgische Präzision" wird auch nicht wahnsinnig absacken. |
Ja, das hatte ich auch gedacht. Aus Sicht der US-Strategen naheliegend. Und Bodentruppen kan man sich auch sparen: Den Schaden kann man per Satellit beurteilen.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#554943) Verfasst am: 30.08.2006, 10:05 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Die Interkontinentalraketen - Idee ist übrigens nicht blöd: Man fördert mal einen anderen Bereich der Rüstungsindustrie, es macht sehr eindrucksvoll *rumms* und die "chirurgische Präzision" wird auch nicht wahnsinnig absacken. |
Ja, das hatte ich auch gedacht. Aus Sicht der US-Strategen naheliegend. Und Bodentruppen kan man sich auch sparen: Den Schaden kann man per Satelit beurteilen. |
Stimmt - und man riskiert nicht mal Piloten-Leben, wie bei den bisherigen Luftschlägen.
uhhh der Iran sollte sich warm anziehen - wieviel Kawumm passt in so eine Rakete? Das sind doch die Riesen-Dinger, die sich eindrucksvoll aus den Raketensilos heben...
_________________ Storm by Tim Minchin
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