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Papstbesoffen...
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Autor Nachricht
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#560005) Verfasst am: 07.09.2006, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Verkauft etwa DER SPIEGEL die Fanartikel??? Geschockt

Nein.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#560048) Verfasst am: 07.09.2006, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
War Podli eigentlich dabei? zwinkern


Auf den Arm nehmen

Ich bin erst am Sonntag in Regensburg anwesend ... da wir aber nächste Woche, dank Papst, mehr als 3x soviel arbeit haben werden, als sonst (unsere Niederlassung in Regensburg darf ab Freitag nicht beliefert werden, aus "Sicherheitsgründen"), hät ich auch nix gegen eine Festnahme .. müsst ich wenigstens ned arbeiten zynisches Grinsen
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#560117) Verfasst am: 08.09.2006, 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade auf n-tv gesehen:

Eine englischsprachige Frau berichtet darüber, was der Papst laut einer Rede bekämpfen möchte:

Agnostizismus, Atheismus, Liberalismus, Marxismus, Msytizismus(??), radikaler Individualismus...

Pillepalle Ungustiöses im Blickfeld
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#561096) Verfasst am: 09.09.2006, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

spiegel.de hat folgendes geschrieben:
Horst Köhler begrüßte den Papst mit den Worten: "Wir freuen uns sehr, dass Sie wieder bei uns sind." Er würdigte den zweiten Deutschland-Besuch Benedikts als starkes Bekenntnis zu seiner Heimat. Köhler sprach sich für ein stärkeres Zusammenrücken der beiden großen christlichen Kirchen aus. Die evangelische und die katholische Kirche verbinde viel mehr als sie trenne.

Man könne zwar fast 500 Jahre unterschiedlicher theologischer und glaubenspraktischer Entwicklung nicht mit einem Federstrich beenden, so der Bundespräsident. Auch wisse er, dass gerade in den vergangenen 50 Jahren schon sehr viel Annäherung geschehen sei. Köhler betonte: "Ich darf aber, als evangelischer Christ, meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass diese ökumenische Entwicklung weitergeht, vor allem in gegenseitigem Respekt und in Anerkennung der tiefen und wesentlichen Gemeinsamkeiten."


Hielt der Köhler eigentlich als Bundespräsident oder als Privatperson und Christ eine Begrüßungsansprache.
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#561171) Verfasst am: 09.09.2006, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
spiegel.de hat folgendes geschrieben:
Horst Köhler begrüßte den Papst mit den Worten: "Wir freuen uns sehr, dass Sie wieder bei uns sind." Er würdigte den zweiten Deutschland-Besuch Benedikts als starkes Bekenntnis zu seiner Heimat. Köhler sprach sich für ein stärkeres Zusammenrücken der beiden großen christlichen Kirchen aus. Die evangelische und die katholische Kirche verbinde viel mehr als sie trenne.

Man könne zwar fast 500 Jahre unterschiedlicher theologischer und glaubenspraktischer Entwicklung nicht mit einem Federstrich beenden, so der Bundespräsident. Auch wisse er, dass gerade in den vergangenen 50 Jahren schon sehr viel Annäherung geschehen sei. Köhler betonte: "Ich darf aber, als evangelischer Christ, meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass diese ökumenische Entwicklung weitergeht, vor allem in gegenseitigem Respekt und in Anerkennung der tiefen und wesentlichen Gemeinsamkeiten."


Hielt der Köhler eigentlich als Bundespräsident oder als Privatperson und Christ eine Begrüßungsansprache.



Ich habe schon einige Zeit den Eindruck, dass dieser Unterschied zunehmend verschwimmt. Ich glaube, bei Herrn Köhler hat sich ein Bewusstseinswandel vollzogen, eine Rückkehr zur Monarchie Marke Sonnenkönig, in der der Staat und sein Oberhaupt eins waren. Für ihn ist es inzwischen eine Selbstverständlichkeit, dass seine Untertanen denken und fühlen, was und wie er denkt und fühlt.
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Krabat
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.09.2006
Beiträge: 784

Beitrag(#561532) Verfasst am: 10.09.2006, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:


Hielt der Köhler eigentlich als Bundespräsident oder als Privatperson und Christ eine Begrüßungsansprache.


Mir scheint weder noch. Offenbar hat er als Protestant gesprochen. Das hätte er auch sein lassen können.
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DrBecks
Haijopai



Anmeldungsdatum: 29.09.2004
Beiträge: 87

Beitrag(#562439) Verfasst am: 11.09.2006, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

In dem Zusammenhang ganz interessant:

Vor einigen Monaten schrieb ich mal eine Mail ans Präsidialamt, in der ich die christlichen Neigungen unseres Bundes-Horstes kritisierte. Von einer beflissenen Hilfstussi unseres Präsis erhielt ich keine konkrete Antwort, sondern nur die (fast) kommentarlose Übersendung des Luther-Traktats "Die Freiheit eines Christenmenschen". Hat mich in Sachen Protestantismus weitergebildet, aber ansonsten? Krass, oder...?!

Verlegen
_________________

"Der Mensch mit Charakter lebt zu Hause, ohne seinen Geist zu üben, und handelt, ohne sich Gedanken darum zu machen... Er wirkt dümmlich und geht umher wie jemand, der von seinem Weg abgekommen ist. Er hat reichlich Geld zum Ausgeben, weiß aber nicht, woher es kommt." (Tschuang-tse)
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#562451) Verfasst am: 11.09.2006, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ganz schön dreist, aber hast du nochmal geantwortet?
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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DrBecks
Haijopai



Anmeldungsdatum: 29.09.2004
Beiträge: 87

Beitrag(#562463) Verfasst am: 11.09.2006, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hab mal meine Mails gecheckt. Ich antwortete:

Zitat:

Hallo, liebe Sylvie Reichel,

ist das eigentlich üblich, dass das Bundespräsidialamt christliche Schriften verschickt? Ich gebe zu bedenken, dass auch ein Atheist wie ich diesen "Service" mit seinen Steuergeldern mitfinanziert... Oder haben Sie die Kopien aus eigener Tasche bezahlt?! Die Verquickung zwischen Christentum und Staatsorganen ist es ja gerade, die mir ein wenig Kopfschmerzen macht...
Nun kann man natürlich nicht sagen, dass Luthers Schrift "Von der Freiheit eines Christen" besonders dumm ist. Wenigstens hat er die paulinische Theologie voll und ganz verstanden und sie in einer beeindruckenden Klarheit dargelegt. Das gehört eigentlich in die Bibel, meinen sie nicht auch?
Aber ob unser Horst Köhler Luther da wirklich begreift?! Ich wage es mal zu bezweifeln. Und Sie: verstehen Sie, was der Herr Luther da schreibt? Sind Sie schon von Gottes Geboten gedemütigt worden?! Und haben sich verzweifelt in Christi Arme geworfen?! Oder werden Sie - wie ich - im ewigen Feuer schmoren?!

Liebe Grüße,
***



... ganz gut, oder...?!
Verlegen

Danach war der Dialog mit Sylvie schon vorbei... Schade irgendwie.... zwinkern
_________________

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BrainDamage
Dipl.-Psilocybinologe



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 208
Wohnort: Kiel

Beitrag(#562502) Verfasst am: 11.09.2006, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Verkauft etwa DER SPIEGEL die Fanartikel??? Geschockt

Nein.


Zumindest scheinen die Spiegel-Redakteure LSD-getränkte Hostien gefressen zu haben. Auf Spiegel-Online haben die das ganze Wochenende über einen Jubelbericht an den nächsten gereiht, ohne auch nur mit einem Absatz Kritik an diesem geistlosen Karneval der Zombies zu erwähnen.
_________________
"Sie werden von einem betrunkenen Polizisten eskortiert, um sich in einer riesigen öffentlichen Toilette registrieren zu lassen. Die aufgenommenen Personalien werden auf Haken gespießt und dienen als Toilettenpapier." -- W.S.B.
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#562510) Verfasst am: 11.09.2006, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

BrainDamage hat folgendes geschrieben:
Ich bin schwul und werde in der Hölle schmoren Sehr glücklich


Ich bin noch nicht mal das! Was wird dann mit mir geschehen? Geschockt
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Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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BrainDamage
Dipl.-Psilocybinologe



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 208
Wohnort: Kiel

Beitrag(#562518) Verfasst am: 11.09.2006, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Ich bin noch nicht mal das! Geschockt


Das tut mir jetzt aber leid. Aber: irgendwas ist ja immer. zwinkern
_________________
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Pixelhexe
Die mit dem Zahnpastalächeln



Anmeldungsdatum: 17.04.2006
Beiträge: 52
Wohnort: Münsterland

Beitrag(#564283) Verfasst am: 14.09.2006, 00:07    Titel: Re: Papstbesoffen... Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Nun ist es soweit: der Papst besucht „sein“ Bayern; und Deutschland ist im Freudentaumel wie zum Weltjugendtag in Köln vergangenen Jahres. Eine Wiederentdeckung der Religiosität, oder sollte man besser sagen: der religiösen Gefühle scheint sich in unserem Land aufzutun, eine Neuauflage des deutschen „Wir“-Gefühls, nur auf einer anderen Ebene! Oder etwa doch nicht?

Die Fußball-WM zeigte schon, daß es heutzutage keine Schande mehr ist, als Deutscher sich seiner Nationalität bewußt zu sein und auch zu ihr zu stehen, ohne gleich ins politische Rechtsaußenlager gestellt zu werden. Doch was durch die Wahl des Kardinals Josef Ratzinger zum neuen Papst nach Johannes Paul II. geschah, vermochten die vier Wochen Fußball-WM nicht erreichen können. Das alltägliche „Volks“-Blatt des kleinen Mannes, genannt „BILD“, postulierte sofort nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses aus der sixtinischen Kapelle: „Wir sind Papst!“ Jawohl, wir (sic!) sind Papst, und nicht nur der kleine, alte Mann in dem für ihn viel zu großen Haus in Rom. Und um dieses wunderbare Ereignis gebürtig zu feiern, sponsert der „Völkische Beobachter“ des 21. Jahrhunderts noch die passende „Volks-Bibel“ mit Goldumschlag; „für alle gläubigen Volksgenossinnen und Volksgenossen!“, möchte man am Liebsten ergänzend hinzufügen. Die Botschaft ist eindeutig…!

Daß nach ein paar Jahrhunderten es wieder ein deutscher Kardinal auf den Papststuhl geschafft hat, beflügelte nicht nur das innere Zusammengehörigkeitsgefühl, sondern auch die Religiosität des Landes. Vergessen sind all die Zeiten der Aufklärung, vergessen auch die Abermillionen Opfer der Kirche in ihrer 2000jährigen Geschichte. Niemand will es wissen. Niemand will die gegenseitige Abhängigkeit und Verbindungen von staatlichen und religiösen Machthabern erkennen, oder den Zusammenhang zwischen Religiosität und Gewalt. Nur wenn die Gewalt von anderen Religionen ausgeht, ist das Entsetzen und das Geschrei nach schärferen Gesetzen gegen religiöse Fundamentalisten groß. Ist ein Vergleich des ach so offenen und toleranten Christentums mit dem intoleranten und gewaltbereiten Islam doch nicht redlich! Ist es nicht? War es im Christentum etwa nicht gefährlich, einer „falschen“ Religion anzugehören? Wie viele Juden wurden z. B. durch den Großinquisitor Tomás de Torquemada (1420 – 1498) zwangsgetauft, und wie viele wurden von ihm auf den Scheiterhaufen geschickt oder sind in den Kerkern und unter der Folter elendig verreckt? Und wer weiß, daß dieser Menschenschlächter von der Kirche bis heute geschützt wird? Schwere Mißhandlungen von Schutzbefohlenen in christlichen Kinderheimen bis in die 80er Jahre des 20sten Jahrhunderts, Beihilfe zum Völkermord in Ruanda durch katholische Nonnen: die Liste der kirchlichen „Verfehlungen“ ist lang; sehr lang, viel zu lang, um mißachtet zu werden!

Doch warum schweigt die Masse des deutschen Volkes über die eigenen Religions-Fundamentalisten? Selbst die Medien, welche mit ihren Informationen sich selbst als Aufklärer betrachten, verhalten sich außergewöhnlich zurückhaltend, wenn es um die Kirche geht. Die ARD widmet einige Internetseiten alleinig nur zum Papstbesuch am Wochenende, inklusive der „Privataudienz“ von vier – selbstverständlich kirchenunkritschen - Journalisten vor laufender Kamera. Daß man dieses angebliche Interview nicht als journalistische Arbeit betrachten kann, sondern als widerwärtige Anbiederung von Propaganda-Dienstleistungen an die Kirche, ergibt sich schon aus der Auswahl der Interviewer und aus den Fragestellungen der Journalisten selbst. Nicht nur die räumliche Distanz der Journalisten zum „Heiligen Vater“ wurde bewahrt, sondern auch die Distanz zu religionskritischen Fragen. Will der Journalismus es sich nicht mit der Kirche verscherzen!

Apropos „verscherzen“: Noch zu laut klingen die Töne des Karikaturenstreites nach, will man sich doch nicht mehr gerne daran erinnern. Nur zu eifrig griffen konservative Kräfte in diesem Land den Streit zum Anlaß auf, um gegen jegliche Kritikern gegen den (Aber-)Glauben auch hierzulande politische Front zu machen. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber forderte eine Verschärfung des Paragraphen 166 StGB, in dem er den Zusatz „…geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,…“ ersatzlos streichen will! Bis zu drei Jahren Haft für die abscheulichen Lästermäuler. Der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer durfte dies am eigenen Leib spüren, als er wegen seinem Buch „Das Leben des Jesus“ in Griechenland im Jahr 2005 zu 6 Monaten Haft verurteilt wurde. So will es auch unser Stoibi; so soll es sein! Doch sind nicht etwa Befürchtungen der Grund, daß Gewaltexzesse religiöser Fanatiker das weiß-blaue Bayernland überschwemmen könnten, sondern das religiöse Dogma der Wahrhaftigkeit der Kirche! Denn wer den Mut hat, sich über den Islam lustig zu machen, der traut sich das auch gegen das abendländische Heiligtum, die katholische Kirche!. Schnell findet man auch Zustimmung bei allen anderen in Deutschland stark vertretenen Religionen, profitieren sie ebenfalls von dieser Verschärfung. Vergessen sind da plötzlich die Diskrepanzen zwischen den Glaubensrichtungen. Brüder im Geiste, hat man doch einen gemeinsamen Feind entdeckt: Religionskritiker!

Ebenfalls schlägt unsere Familienministerin in die gleiche Kerbe und glaubt mit der neu entdeckten deutschen Religiosität der Jugend christliche Werte vermitteln zu können. Doch Halt: Was genau sind denn „christliche“ Werte? Welcher ach so aufklärerische Journalist hat je diese Frage ernsthaft gestellt? Liegt es vielleicht daran, daß man nicht anecken will; daß die Berufskarriere und die political correctness gegenüber einer Glaubensgemeinschaft höher zu bewerten ist, als das Sammeln und publizieren von Fakten? Ist es etwa eine differenzierte Interpretation von christlichen Werten, die darüber einen Streit auslösen könnte? Sind die von Frau von der Leyen erwähnte „Werte“ keine christlichen, sondern normale Benimm- und Anstandsregeln, die auch in jeder anderen Religion oder einer säkularen Gesellschaft zu finden sind? „Die Ehrfurcht zu Gott“ als festgesetztes Erziehungsziel für die Jugend in der Schule. Ungeachtet der Tatsache, daß eine solche Forderung ein eklatanter Verstoß gegen Artikel 4 des Grundgesetzes ist, welches unser Staat zur Neutralität gegenüber jeder Weltanschauung verpflichtet, drängt sich die Frage auf, ob dadurch ein Schüler mit atheistischer Weltanschauung das Klassenziel zwangsläufig nicht erreicht!? Dies wird in den Medien nicht behandelt. Stattdessen scheint es wichtiger zu sein, wo man die besten Ärzte für die nächste anstehende Schönheits-OP findet. Face-Lifting, Fettabsaugung und Silikonimplantate für das Ego scheinen nach Ansicht einiger Redakteure interessanter zu sein. Oder scheuen die Medien eine Auseinandersetzung mit dem religiösen Moloch, welcher jede Form von Aufklärung im Keim ersticken will und das Gegenteil propagiert? Doch auch hier lauert eine ketzerische Frage, was denn genau das Gegenteil von Auf-klärung sei? Etwa Vernebelung, Verschleierung, Verdunkelung? Ein Schelm, wer böses dabei denkt…!

Vorbei die Zeiten, in denen kritische Journalmagazine wie „Stern“ oder „Spiegel“ sich mit solch grundlegenden Fragen auseinandersetzten. Selbst diese sind mittlerweile zu dressierten Schoßhündchen der mächtigen Kirchen geworden, zu Lakaien derer Propaganda. „Aufklärung? Gott bewahre…!“ heißt es in den Redaktionsbüros deutscher Medien. Dabei sägen sie selbst an dem Ast, auf dem sie sitzen. Denn die journalistische Freiheit, die sie genießen, war zuvor gegen den massiven Widerstand der Kirchen errungen worden. Die unzähligen Opfer, die dieser Kampf gekostet hat, wird höflicherweise ignoriert. Dabei genügt nur ein Blick auf Kollegen in streng islamischen Ländern, um zu erkennen, wie diese durch die Macht der Religionen instrumentalisiert werden. „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, postulierte Immanuel Kant schon im 18. Jahrhundert. Doch ungehört von den journalistisch Verantwortlichen verhallen seine Worte im Schleier des christlichen Dunstkreises! Der religiöse Trend ist eine willkommene Einnahmequelle, das haben die Redaktionen erkannt! Wenn durch die Euphorie Kauf- und Einschaltquoten, und somit der Umsatz gesteigert werden kann, ist man gerne bereit, auf diesen Zug aufzuspringen und die Schere im Kopf zu akzeptieren, die das selbstständige Denken beschneidet. Der eigentliche Sinn des Journalismus für die breite Öffentlichkeit geht dabei verloren. Daß dabei der Journalismus die Zeit unweigerlich zurückdreht, scheint ihn nicht wirklich zu stören. Gleichfalls auch die Erkenntnis aus der Geschichte, in der das deutsche Volk schon mehrfach unter dem Zeichen eines Kreuzes agierte, auch wenn die Kreuze in ihrer Form variierten! In allen Fällen „glaubte“ das deutsche Volk an die Unfehlbarkeit und Wahrhaftigkeit der Kreuzträger, „glaubte“ deren stereotypen Heilsversprechen; und in allen Fällen wurde es eines Besseren belehrt. Aber wen interessiert das alles? Egal! Hauptsache der Papst ist Deutscher…!


Ebend, es wird Zeit, dass sich eine gut organisierte atheistische Gegenfront formiert. Der Papst hat Angst vor der zunehmenden Aufklärung, und da muss angesetzt werden.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#564303) Verfasst am: 14.09.2006, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Deutschland ist Papst und Italien ist Fussball-Weltmeister. Ich finde, unsere Verhandlungsgrundlage für einen Tausch ist gar nicht so schlecht.
_________________
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jaybeeone
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.09.2006
Beiträge: 89

Beitrag(#564445) Verfasst am: 14.09.2006, 12:40    Titel: Endlich weiss ich was päpstliche Bullen bedeutet! Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Zum Thema: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/655/84571/ skeptisch


Die Bullen haben ja nicht alle Latten am Zaun!
Pillepalle

Leute festnehmen, weil diese Flugblätter verteilen. Das erinnert aber stark an die Situation in China...

Willkommen im Gottesstaat. Erbrechen

Wohl wahr. Ne Kopie des Flugblattes gibts bei der taz (wie man sieht, reine Tatsachenbehauptung). Böse


Auch wenn ich weniger behinderte eher als Polizeibeamte titulieren würde.
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