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Die abhanden gekommenen Kriegsgruende

 
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#571775) Verfasst am: 24.09.2006, 21:19    Titel: Die abhanden gekommenen Kriegsgruende Antworten mit Zitat

Wir erinnern uns, was uns der Maerchenonkel Schorsch damals alles auftischte, weshalb es notwendig wurde den alten Spezi von Maerchenonkel Ronald durch eine Invasion des Irak zu stuerzen.



Kriegsgrund Nr.1: Der Irak entwickelt Massenvernichtungswaffen und bedroht damit den Rest der Welt.

Die Wahrheit: Der Irak beendete nach dem 1.Irakkrieg vereinbarungsgemaess alle Programme zu Entwicklung von Massenvernichtungswaffen. Der Regierung Bush war dies bekannnt!


Kriegsgrund Nr.2: Der Irak arbeitet mit Al Quaida zusammen und traegt Mitschuld an den Anschlaegen des 11.September.

Die Wahrheit: Der Irak arbeitete in keinster Weise mit Al Quaida zusammen und wiess sogar eine diesbezuegliche Anfrage Al Quaidas zurueck! Der Regierung Bush war dies bekannt und Bush persoenlich hat kuerzlich erst zugegeben dass die von ihm behauptete “Zusammenarbeit” frei erfunden war. Es ist auch laengst erwiesen, dass der Ueberfall auf den Irak bereits vor dem 11.September geplant wurde und man nur noch auf einen “Kriegsgrund” wartete, den man der Oeffentlichkeit praesentieren konnte.


Kriegsgrund Nr.3: Der Irakkrieg war notwendig um die schlimmen Menschenrechtsverletzung durch das Saddam-Regime zu beenden.

Die Wahrheit: Wie BBC-world erst kuerzlich berichtete hat die Zahl von Menschenrechtsverletzungen seit der Invasion durch die US-Army und ihre Verbuendeten dramatisch zugenommen und ist heute wesentlich groesser als zu Zeiten Saddams! Insbesondere Folter und wahllose Verschleppungen und Morde haben wahrhaft apokalyptische Ausmasse erreicht. Unter den Taetern finden sich aufstaendische Gruppen, sunnitische und schiitische Milizen, irakische “Regierungs”organisationen wie Armee und Polizei, US-special forces und US-Army.


Kriegsgrund Nr.4: Der Irakkrieg war notwendig um die Gefahr des internationalen Terrorismus zu bannen oder zumindest zu verringern.

Die Wahrheit: Wie ein gerade erst bekannt gewordene Bericht US-amerikanischer Geheimdienstkreise belegt, ist durch den mittlerweile ueber 3 Jahre andauernden Irakkrieg die Gefahr durch islamistischen Terrorismus weltweit gestiegen! Die Gefahr ist auch diffuser und somit schwerer bekaempfbar geworden. Waehrend Al Quaida selbst wohl kaum noch ueber die Mittel verfuegt direkt groessere Anschlaege auszufuehren, ist eine Vielzahl von Al Quaida unabhaengiger aber gleichwohl durch deren Ideologie inspirierte Gruppen entstanden, die zusammengenommen wesentlich gefaehrlicher sind als Al Quida jemals war!


Weshalb also mussten ueber 2500 US-Soldaten und eine unbekannte, wesentlich groessere Zahl unschuldiger irakischer Zivilisten sterben?

Die 3 wahren Kriegsgruende lauten:

1. Erdoel!
2. Erdoel!!
3. Erdoel!!!

Der Irakkrieg wurde von einer Bande von Managern der US-Erdoelindustrie ,die sich durch Wahlfaelschung ins Weisse Haus gemogelt hatten, aus reinem Profitstreben heraus kaltbluetig geplant und ausgefuehrt. Alle anderen “Kriegsgruende” haben sich mittlerweile als reine Propagandaluegen erwiesen!

In Ungarn sind derzeit Zigtausende auf der Strasse, weil sich herausstellte, dass die derzeitige ungarische Regierung die letzten Wahlen aufgrund dreister Luegen fuer sich entscheiden konnten
In den USA protestiert niemand auf der Strasse, obwohl das derzeitige Regime nicht nur aufgrund dreister Wahlfaelschung ins Weisse Haus eingezogen ist, sondern ausserdem mit genauso dreisten Luegen die USA in einen blutigen und nicht gewinnbaren Krieg stuerzte. Was haben eigentlich die Ungarn, was den Amerikanern fehlt? Mehr Selbstachtung? Schaetzen die ihre politische Freiheit mehr? Oder ist der augenfaellige Unterschied in einer tiefer verwurzelten politischen Kultur zu suchen?

Gruss, Bernie
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#571779) Verfasst am: 24.09.2006, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Und weiter? Erzähl uns was neues Mit den Augen rollen
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Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
So rise up, rise up! Dance and scream and love

(Cursive - Rise up! Rise up!)
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Upset
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.09.2006
Beiträge: 52

Beitrag(#571780) Verfasst am: 24.09.2006, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Favorit und sozusagen der Lamborghini unter den Kriegsgründen ist nach wie vor der berühmte Hufeisenplan:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hufeisenplan

Aber das ist natürlich auch schon wieder ein paar Kriege her.
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Signaturen stinken.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#571790) Verfasst am: 24.09.2006, 21:47    Titel: Re: Die abhanden gekommenen Kriegsgruende Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
bernie, baust du langsam ab?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
In den USA protestiert niemand auf der Strasse, obwohl das derzeitige Regime nicht nur aufgrund dreister Wahlfaelschung ins Weisse Haus eingezogen ist, sondern ausserdem mit genauso dreisten Luegen die USA in einen blutigen und nicht gewinnbaren Krieg stuerzte. Was haben eigentlich die Ungarn, was den Amerikanern fehlt? Mehr Selbstachtung? Schaetzen die ihre politische Freiheit mehr? Oder ist der augenfaellige Unterschied in einer tiefer verwurzelten politischen Kultur zu suchen?
Weiss nicht, ich lese ständig von Bushs sinkender Wählergunst, zunehmend lautstarken Protest, Demonstrationen gegen den Irak-Krieg. Den ganzen September gab es zB Camp democracy in Washington DC mit vornehmlich Ex-Soldaten. Wirkung und Umfang dieser Aktionen kann ich von hier zwar schlecht beurteilen, aber dein Vergleich mit Ungarn ist allerhöchstens grotesk.

Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 24.09.2006, 23:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#571836) Verfasst am: 24.09.2006, 23:35    Titel: Re: Die abhanden gekommenen Kriegsgruende Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
bernie, baust du langsam ab?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
In den USA protestiert niemand auf der Strasse, obwohl das derzeitige Regime nicht nur aufgrund dreister Wahlfaelschung ins Weisse Haus eingezogen ist, sondern ausserdem mit genauso dreisten Luegen die USA in einen blutigen und nicht gewinnbaren Krieg stuerzte. Was haben eigentlich die Ungarn, was den Amerikanern fehlt? Mehr Selbstachtung? Schaetzen die ihre politische Freiheit mehr? Oder ist der augenfaellige Unterschied in einer tiefer verwurzelten politischen Kultur zu suchen?
Weiss nicht, ich lese ständig von Bushs sinkender Wählergunst, zunehmend lautstarken Protest, Demonstrationen gegen den Irak-Krieg. Den ganzen September gab es zB Camp democracy in Washington DC mit vornehmlich Ex-Soldaten. Wirkung und Umfang dieser Aktionen kann ich von hier zwar schlecht beurteilen, aber dein Vergleich mit Ungarn ist allerhöchstens grotesk.


In dem Zusammenhang fällt mir ein "Happening" von Jello Biafra wieder ein: Das Problem ist, wie die Medien einen Sachverhalt darstellen. Bekanntermaßen kann man hundert Demonstranten (je nach seiner Haltung dazu) als "das ganze Land ist unserer Meinung" oder "wir sind umgeben von Feinden", hunderttausend Protestierende aber genauso als unbedeutend darstellen.

Aber um wieder das bekannteste UseNet-Law zu erfüllen: Trotzdem die Bush-Regierung mittlerweile zugeben mußte, daß ihre schönen Kriegsgründe nur auf Lügen oder "großzügiger Interpretation" beruhen, hat sich der Glaube daran, daß die Kriegsgründe (zumindest zu der Zeit, als man sie erfunden hatte) wahr gewesen sein mußten, unverrückbar in die Köpfe etwa der Hälfte der USAner eingehämmert...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 25.09.2006, 00:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#571845) Verfasst am: 24.09.2006, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Und weiter? Erzähl uns was neues Mit den Augen rollen


Im Westen bzw. Nahen Osten nichts neues Cool
_________________
Storm by Tim Minchin
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#571855) Verfasst am: 25.09.2006, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Titel: Die abhanden gekommenen Kriegsgründe...

Es ist ein weiterer abhandengekommen, jedenfalls vielleicht...

Die Gerüchte um den Tod Bin Ladens wurden von offizieller amerikanischer Seite sehr schnell als zu unfundiert abgetan. Wenn die USA jetzt auch noch ihren, zum Staatsfeind Nr.1 ernannten, Vorzeigeterroristen verlieren sollten, muß die Bush-Administration sich echt schnell was gescheites einfallen lassen. zynisches Grinsen
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#571881) Verfasst am: 25.09.2006, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Alles schön und gut.

"Den" Kriegsgrund "Erdöl!" hätte ich aber gerne mal erklärt.

Wieso überhaupt einen Finger rühren, wenn man doch sowieso die Transportwege kontrolliert?

Warum nicht lieber den Diktator richtig stützen, damit die Region stabil und er dankbar ist?
Und wie wäre das Volk erst dankbar gewesen, wenn auf Druck der USA die Sanktionen beendet worden wären...

An einer "Stützpolitik" hätten auch die Konzerne wesentlich größeres Interesse. Was wohl allein die Versicherungen für Investitionen in den Irak derzeit kosten würden?
Und wie schön wäre es für US-Konzerne, wenn sie den Diktator exklusiv bedienen dürften, anstatt diesen Herbst mit dem Rest der Konkurrenz um die besten Häppchen bieten zu müssen?
Momentan sind im Irak ja nur kleine Ölfirmen, wie z.B. die norwegische DNO aktiv.

Und Iraq, Iran to sign deal to develop shared oilfields spricht jetzt auch nicht gerade so für den riesigen, alles bedeckenden US-Pantoffel.

Die Situation ist schon ein wenig komplizierter als "Öl! Öl! Öl!".

Leider kriegt man in unseren Medien nur sehr spärliche Hintergrundinformation jenseits der täglichen Anschläge skeptisch
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#571888) Verfasst am: 25.09.2006, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Die Situation ist schon ein wenig komplizierter als "Öl! Öl! Öl!".


Ja, das war für mich auch der Wermutstropfen im Eröffnungsthread. Ganz so einfach ist es in der Tat nicht. Der Hintergrund ist sicher ENERGIE, aber diese Sicherung kann nur (aus Sicht der USA) durch Kontrolle der Märkte gewährleistet werden.
Für den amerikanischen Kapitalismus ist gleichsam die Erschließung neuer Absatzmärkte wichtig, hier sind viele Dinge verzahnt.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#571901) Verfasst am: 25.09.2006, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Alles schön und gut.

"Den" Kriegsgrund "Erdöl!" hätte ich aber gerne mal erklärt.

Wieso überhaupt einen Finger rühren, wenn man doch sowieso die Transportwege kontrolliert?

Warum nicht lieber den Diktator richtig stützen, damit die Region stabil und er dankbar ist?
Und wie wäre das Volk erst dankbar gewesen, wenn auf Druck der USA die Sanktionen beendet worden wären...

An einer "Stützpolitik" hätten auch die Konzerne wesentlich größeres Interesse. Was wohl allein die Versicherungen für Investitionen in den Irak derzeit kosten würden?
Und wie schön wäre es für US-Konzerne, wenn sie den Diktator exklusiv bedienen dürften, anstatt diesen Herbst mit dem Rest der Konkurrenz um die besten Häppchen bieten zu müssen?
Momentan sind im Irak ja nur kleine Ölfirmen, wie z.B. die norwegische DNO aktiv.

Und Iraq, Iran to sign deal to develop shared oilfields spricht jetzt auch nicht gerade so für den riesigen, alles bedeckenden US-Pantoffel.

Die Situation ist schon ein wenig komplizierter als "Öl! Öl! Öl!".

Leider kriegt man in unseren Medien nur sehr spärliche Hintergrundinformation jenseits der täglichen Anschläge skeptisch


Villeicht hat das ja auch damit zu tun, dass der boese Diktator anfing unbotmaessig zu werden. Dadurch z.B. dass er plante seine Oelfaesser in Zukunft nur noch gegen Euronen rauszuruecken oder dass er vorwiegend mit franzoesischen und russischen Oelfirmen zusammenarbeitete und die amerikanischen eher mied?

Wieso war es eigentlich so, dass den amerikanischen Terroristenjaeger die Bewachung irakischer Oelanlagen wichtiger war als die irakischer Waffenlager? Erstere wurden innerhalb weniger Tage mit Truppen gesichert, letztere blieben ueber Wochen unbewacht, sodass ein jeder sich ungestoert bedienen konnte.
Waere die Terriostenjagd ein wichtigeres Anliegen als der Oeldurst gewesen, dann waere das genau umgekehrt gewesen... Cool

Gruss, Bernie
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#571905) Verfasst am: 25.09.2006, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

@ stefan

Dass der Westen von einer "kaptialistischen Kontrolle" der Ölförderung im Irak profitiert, leuchtet mir ein. Mal abgesehen von den Ländern, die selbst Öl fördern.
Aber die Kontrolle gabs ja vorher schon. Die Amerikaner hatten und haben den Daumen auf dem Transportweg aus dem Golf und wenn ich richtig informiert bin, dann waren es französische und russische Ölkonzerne, die vor dem Krieg im Irak dominiert haben.

Die beste zu erwartende Aussicht im Zuge des Krieges war für die US-Konzerne also, dass die Karten neu gemischt werden.
Und nur mal angenommen, die Öllobby hätte wirklich lenkenden Einfluss auf die Irakpolitik der Regierung, was wäre dann besser?

* Der Krieg mit all seinen Folgen und wenn überhaupt einer Neuordnung, in deren Rahmen man sich im Optimalfall mit der großen internationalen Konkurrenz prügeln darf

oder

* Ein mit Zugeständnissen gekaufter Clan, der für Ruhe in der Kiste sorgt und einen gewissen Anteil an der Förderung garantiert

?


Wäre ich Ölstratege, dann wären mir zig Varianten der zweiten Alternative tausendmal lieber, als das Pulverfass zu zünden. Erst recht bei den gängigen Konzernstrukturen, wo sich Beurteilung Vergünstigungen stark nach Quartalszahlen richten. Im "Saddam rocks!" - Shirt hätte ich ihm den neuesten BMW persönlich nach Bagdad gefahren.

Und mal ganz abgesehen davon, sooo stark profitiert die US-Regierung von neuen Märkten für die US-Ölmultis ja auch nicht, weil die stark international aufgestellt sind und in allererster Linie ihr Süppchen kochen und sich nicht besonders viel für speziell amerikanische Probleme interessieren.
Sicher gibt es da etliche Seilschaften, die könnten aber mit deutlich weniger Aufwand viel glücklicher gemacht werden...


Na ja, man wird wohl sehen Sehr glücklich


beachbearnie hat folgendes geschrieben:
Villeicht hat das ja auch damit zu tun, dass der boese Diktator anfing unbotmaessig zu werden. Dadurch z.B. dass er plante seine Oelfaesser in Zukunft nur noch gegen Euronen rauszuruecken oder dass er vorwiegend mit franzoesischen und russischen Oelfirmen zusammenarbeitete und die amerikanischen eher mied?

Wie gesagt, da gäbe es soviele Leckerchen, die man Saddam hätte um den Mund schmieren können...

beachbearnie hat folgendes geschrieben:
Wieso war es eigentlich so, dass den amerikanischen Terroristenjaeger die Bewachung irakischer Oelanlagen wichtiger war als die irakischer Waffenlager? Erstere wurden innerhalb weniger Tage mit Truppen gesichert, letztere blieben ueber Wochen unbewacht, sodass ein jeder sich ungestoert bedienen konnte.
Waere die Terriostenjagd ein wichtigeres Anliegen als der Oeldurst gewesen, dann waere das genau umgekehrt gewesen...

Welche halbwegs vernünftige Entscheidungsträger hätte es anders gemacht?
Immerhin hat man auf amerikanischer Seite ein großes Interesse daran, dass der Irak schnell auf die Füße kommt. Das würde mit brennenden Ölfeldern kaum gehn.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#571962) Verfasst am: 25.09.2006, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo latenight,



Latenight hat folgendes geschrieben:
-Konzerne also, dass die Karten neu gemischt werden.
Und nur mal angenommen, die Öllobby hätte wirklich lenkenden Einfluss auf die Irakpolitik der Regierung, was wäre dann besser?



Die amerikanische Oellobby hat keinen lenkenden Einfluss auf die US-Regierung, sondern die US-Regierung besteht zum Grossteil selbst aus Oellobbyisten. Angefangen beim texanischen Oelprinz selber ueber den Haliburton-Manager Cheney, bis hin zu dem als Afghanen verkleideten amerikanischen Oelmanager, den man in Kabul als Praesident installiert hat! Halliburton gehoert zu den groessten Kriegsgewinnlern beim Irakkrieg, da man zu vielfach ueberhoehten Preisen die amerikanischen Soldaten versorgt (Zufall? Cool ) und Karsai war vor seinem Praesidentenjob Spitzenmanager ausgerechnet der Firma, die an der Oelpipeline durch Afghanistan, bei deren Bau die Taliban nicht mehr mitzuspielen drohten, verdienen wird und die jetzt, oh Wunder, doch gebaut wird. Diese amerikanische Regierung inklusive ihrer Vasallen ist nicht korrupt, sondern da die Oelindustrie selbst im Weissen Haus sitzt spart man sich sogar das Schmiergeld... Wenn diese Herrschaften Geschaefte mit der Regierung machen, dann sitzen sie gleich auf beiden Seiten des Verhandlungstisches und handeln mit sich selber, weshalb Halliburton auch Phantasiepreise fuer seine Dienste berechnen kann!

Gruss, Bernie
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#571974) Verfasst am: 25.09.2006, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hi bernie,

schon klar, dass da gemauschelt wird und dass in den USA Wirtschaft und Regierung traditionell viel verflochtener sind als bei uns.

Trotzdem haben die die US-Konzerne vom Umsturz im Irak nicht mehr als alle anderen. Wie gesagt bin ich der Meinung, dass eine starke Hand ohne Druck des Marktes für die Ölkonzerne wesentlich attraktiver gewesen wäre als ein Krieg mit auch vorher ungewissem Ausgang.
Und gerade bei der extremen amerikanischen Position im Sicherheitsrat hätte es viele viele Annäherungsmöglichkeiten gegeben, für die sich Saddam sicherlich mehr als erkenntlich gezeigt hätte.
Man stelle sich nur vor, wieviel mehr Öl nach einem Ende des Embargos hätte gefördert werden können und wieviel mehr an Bohrrechten es zu verteilen gegeben hätte. Und ein Saddam, der mit amerikanischer Unterstützung sein Volk wieder in den Wohlstand führt und sich noch dazu als großen Helden, der dem Druck der Welt getrotzt hat, aufspielen kann.

Wie gesagt, als strategischer Entscheider mit wirklichem Einfluss wäre es in meinen Augen lukrativer, den Präsidenten zum Kuscheln aufzufordern anstatt zum Bomben.

Aber ich wiederhole mich Sehr glücklich
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#572561) Verfasst am: 26.09.2006, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Japan, China, Nord-Korea, Bosnien, Sudan, Jugoslavien, Afganistan - All diese Länder haben eines gemeinsam! Was ist das? Diese Länder sind in den vergangenen Jahren von amerikanischen Truppen bombardiert wurden. Das bedeutet 8 Millionen Tote in 22 Nationen! Wenn jemand glaubt das wäre Gerecht - Sowas wie Gerechtigkeit werdet ihr nirgendwo finden
Amerika hat den Weltkrieg der Deutschen beendet und zum eigenen gemacht.

Das Kriegsgründe meist Erfindungen sind, ist doch normal. Sämtliche Kriege in der Vergangenheit, inklusive beider Weltkriege, basieren auf Lügen, Inszenierungen und Verschwörungen. Da machen die Ammies nix neu.

Es gäbe aber auch viel zu wenig echte Gründe für einen Krieg, da ein Krieg nicht auf dem Prinzip "gut gegen böse" basiert (auch wenn es natürlich so hingestellt wird, um die Massen zu mobilisieren) - Es geht immer um die Interessen der Kriegstreiber.

Nietzsche schrieb da mal was sehr schönes:
Ihr führt Krieg? Ihr fürchtet euch vor einem Nachbarn? So nehmt doch die Grenzsteine weg - so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und deshalb erst setztet ihr die Grenzsteine.
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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