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Spanien zahlt keine Steuergelder mehr an Kirchen
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hainer
frustrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 2539

Beitrag(#571942) Verfasst am: 25.09.2006, 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
hainer hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bislang waren der Kirche jährlich rund 30Millionen Euro aus der Staatskasse entrichtet worden. Über die Steuerbeiträge flossen ihr im Jahr rund 100 Millionen Euro zu.


Mal zum Vergleich: Die Kirchensteuer in Deutschland bringt den Kirchen ca. 4 Milliarden. Davon werden 40% durch die Absetzbarkeit vom Staat subventioniert.

Von den vielen anderen Zuschüssen ganz zu schweigen.

Sind Kirchensteuern nicht 100% absetzbar? Inwiefern sind das Subventionen?


Insofern, als durch die volle Absetzbarkeit die Kirchenmitglieder nur einen Teil des tatsächlich bei den Kirchen ankommenden Beiträge selbst zahlen. Und man darf es mit Recht Subvention nennen, da es die Bundesregierung in ihrem Subventionsbericht erwähnt.

Ich wollte es zuerst nicht glauben, und dachte ich würde Dich nicht richtig verstehen. Ich hatte ehrlich noch nach dieser letzten Antwort gezweifelt, ob ich Deine Worte richtig verstehe. Aber ein Blick in den Subventionsbericht sagte mehr als tausend Worte. zwinkern Überrascht
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#571956) Verfasst am: 25.09.2006, 09:05    Titel: Re: Spanien zahlt keine Steuergelder mehr an Kirchen Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Immerhin sind in Spanien laut wikipedia 12% der Einwohner konfessionsfrei und stellen somit die zweitgrößze Bevölkerungsgruppe. Ich vermute allerdings, dass sich diese Zahl höher bewegt, da in Spanien der Kirchenaustritt mit keinem geldwerten Vorteil behaftet ist.


Meiner Kenntnis nach ist der Kirchenaustritt in Spanien sehr schwierig. Offenbar gibt es keine verbindliche, gesetzliche Regelung, was dazu fuehrt, dass die einzelnen Gemeinden den jeweiligen Apostaten alle moeglichen Hindernisse in den Weg legen koennen. Ich habe gehoert, dass von manchen Abtruennigen verlangt wird, sie muessen bei der Gemeinde den Austritt erklaeren, in welcher sie getauft wurden, was z.B. nach einem Umzug sehr aufwendig ist. Wer des Spanischen, Katalanischen oder Galizischen maechtig ist - ich bin es nicht -, kann unter http://apostasia.es/ Genaues erfahren.


ich hab's mal mit dem katalanischen Text versucht (alles versteh ich leider auch nicht, aber so um die 70-80% blick ich durch, ist dem Okzitanischen ähnlich zwinkern )

die bieten ein Austritts-Formular in pdf-Format zum Runterladen an (das ist dann leider in Spanisch, da hapert's dann mit dem Verständnis Verlegen ), das man ausgefüllt plus fotokopie des Personalausweises an das für den Wohnort zuständige Bistum schicken soll. Von dieser Sendung zur Sicherheit Fotokopie machen und falls die Zicken machen (post nicht erhalten etc), sich damit an das Amt für Datenschutz wenden (welches offenbar die Kirche dazu verpflichten kann, die Austrittserklärung anzunehmen und vor allem: dann auch im Taufregister abzutragen)
Wie's aussieht, macht die Dïözese Valencia des öfteren Zicken, daher gibt's extra eine Version des Formulars für Valencia.

soweit ich verstanden haben, verlangen manche kirchliche Stellen eine Kopie des Taufscheines.

In Frankreich erklärt man des Austritt bei der Taufgemeinde, nicht bei der des Wohnorts, aber das ist problemlos per Post möglich. Schulterzucken (Da gibt's aber auch keine Kirchensteuer)
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"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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ostfriese
Kriechender Maccaroni-Drache



Anmeldungsdatum: 03.09.2006
Beiträge: 44
Wohnort: Eisenach

Beitrag(#573039) Verfasst am: 26.09.2006, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon, Heike: Danke für Links und Recherchen über Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft. Die Desinformation, der ich in diesem Punkt aufgesassen war, verdanke ich meinem ehemaligen Religionslehrer, der mich in seiner späteren Funktion als Kirchenfunktionär vollgejammert hat, dass angeblich immer mehr gedankenlose Austreter den Betrieb von Kindergärten, Heimen, etc. gefährdeten.

Nun, da ich es besser weiß, werde ich keine Zeit mehr verlieren und mein letztes Band mit der Kirche zerschneiden. An dem Geld, das ich damit sparen werde, gebührt Euch eigentlich ein erheblicher Anteil. Aber vielleicht seid Ihr einverstanden, wenn ich den zukünftig jährlich an die GBS spende? zwinkern

(Au weia, jetzt könnte Sokrateer mich gleich wieder ob meiner Naivität schelten: Da hab ich doch als Atheist tatsächlich meinem Religionslehrer vertraut!!)
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#573119) Verfasst am: 27.09.2006, 03:10    Titel: Antworten mit Zitat

Demokritos hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht beschämend, daß ausgerechnet das Mutterland des Jesuitenordens und der spanischen Inquisition in den dreißig Jahren seit dem Ende der Franco-Diktatur bei der Trennung von Kirche und Staat schon weiter gelangt ist als wir hier?


Ich, als alter Kirchenfeind, ziehe dann doch die weitgehende Demokratisierung Deutschlands vor; in Spanien blieben die Elemente von Francos Diktatur unangetastet und die Demokratie besteht gleichsam nur von deren Gnaden. Die Distanz zwischen CDU und Nationalsozialismus ist vielfach größer als die Distanz zwischen Partido Popular und dem Franquismus – man denke daran, dass die Tyrannis Francos noch immer nicht verurteilt wurde, dessen Opfer nicht rehabilitiert wurden und erst jetzt die Denkmäler und Symbole der Diktatur geschleift werden. Die Kirchen sind zwar ein teuerer Spaß, aber tauschen möchte ich mit den Spaniern deshalb trotzdem nicht...
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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spaghettus
Pastafarianer



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark

Beitrag(#573143) Verfasst am: 27.09.2006, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

Nee, auch ich möchte nicht mit den Spaniern tauschen, bis eben auf diesem einen Gebiet, das Demokritos angesprochen hat.
Ich glaube, auch er würde nicht tauschen wollen, jedenfalls habe ich das nicht herausgelesen.

Demokratie und Kirchenpolitik nach spanischer Art sind doch keine unvereinbaren Gegensätze.
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Demokritos
deaktiviert



Anmeldungsdatum: 20.08.2006
Beiträge: 124

Beitrag(#573250) Verfasst am: 27.09.2006, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Es lag mir fern, Spanien einzig wegen seiner Kirchenpolitik als Paradies auf Erden idealisiseren zu wollen. Aber in diesem einen Punkt sehe ich das spanische Vorbild positiv - auch wenn es dort noch genug andere Bereiche gibt, die man zu Recht kritisieren kann. Ich bewundere den Mut der spanischen Sozialisten angesichts dieser Entscheidung und ich wünsche ihren hiesigen Kollegen mehr davon.
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#573252) Verfasst am: 27.09.2006, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Cato hat folgendes geschrieben:
Demokritos hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht beschämend, daß ausgerechnet das Mutterland des Jesuitenordens und der spanischen Inquisition in den dreißig Jahren seit dem Ende der Franco-Diktatur bei der Trennung von Kirche und Staat schon weiter gelangt ist als wir hier?


Ich, als alter Kirchenfeind, ziehe dann doch die weitgehende Demokratisierung Deutschlands vor; in Spanien blieben die Elemente von Francos Diktatur unangetastet und die Demokratie besteht gleichsam nur von deren Gnaden. Die Distanz zwischen CDU und Nationalsozialismus ist vielfach größer als die Distanz zwischen Partido Popular und dem Franquismus – man denke daran, dass die Tyrannis Francos noch immer nicht verurteilt wurde, dessen Opfer nicht rehabilitiert wurden und erst jetzt die Denkmäler und Symbole der Diktatur geschleift werden. Die Kirchen sind zwar ein teuerer Spaß, aber tauschen möchte ich mit den Spaniern deshalb trotzdem nicht...
Du meinst also, dass in Spanien jederzeit wieder ein Putsch möglich wäre?
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#573790) Verfasst am: 28.09.2006, 05:04    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Du meinst also, dass in Spanien jederzeit wieder ein Putsch möglich wäre?


Prinzipiell ja; sollte Zapatero tatsächlich die alten Würdenträger Francos vor Gericht stellen lassen, neofaschistische Umtriebe verbieten, faschistische Elemente rücksichtslos aus dem Staatsapparat - namentlich der Armee und der Polizei - entfernen, den Regionen weitgehende Autonomie einräumen oder gar die Kirche enteignen, wegen deren Verrat an der Republik, dann könnte es einen Putsch geben. Es könnte aber auch viel weniger ausreichen. Das hängt von der Stimmung im Volk ab, der internationalen Lage und der Entschlossenheit der Faschisten. Allerdings nimmt die Gefahr mit der Zeit ab, da die Schuldigen in Rente gehen und die Gesellschaft sich an die Demokratie gewöhnt – ähnlich wie in Deutschland oder frei nach Machiavelli: Das Alter verleiht einer politischen Ordnung Festigkeit. Allerdings ist Spanien noch immer tief gespalten in Republikaner und Faschisten. Aufgearbeitet werden das Unrecht der Francodiktatur und die Katastrophe des Bürgerkriegs erst jetzt und das auch nur zögerlich. Sicher fühlen kann sich die Demokratie weder in Spanien noch in Chile, da sie hier nicht erkämpft sondern gewährt wurden – und dies auch noch von ihren erklärten Todfeinden.
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