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GiordanoBruno ...
Anmeldungsdatum: 01.04.2006 Beiträge: 1516
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(#584983) Verfasst am: 17.10.2006, 15:25 Titel: Unterschicht... |
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Endlich hat das Kind einen Namen.
Und wer hats erfunden? Na? Die Bildzeitung.
Das Ausmass den diese Realsatire annimmt ist schon nicht mehr zu überbieten. Dazu ein schönes, schon experimentelles, Beispiel wie Sprache unsere Wahrnehmung von der Umwelt steuert und Politik nicht von der Realität sondern dem Image derselben gesteuert wird.
Schön das ganze live zu erleben.
Vorher nichts, dann Unterschicht.
Catchphrase sagt man wohl Werbesprech dazu.
Und alle wehre sich gegen den Ausdruck und ebenso "alle" benützt ihn begeistert. Auch nicht schlecht.
Interessant find ich ja die Definitionen derselben, nämlich u.a. geringe Ausbildung und Bildungsverweigerung. Und die Reflexe aus der SPD Linken, "Das hat der Schröder mit Harz 4 verbrochen."
Fast schon lustig, wär das Thema nicht so ernst.
Harz vier hat die Decke weggezogen. Das Problem gab es schon viel länger. Imigranten mit einer fast schon inbrünstigen Kultur- und Bildungsverweigerung bilden mit 40% den Sockel der 8% "Unterschicht". Damit wird die Aussage, dass mehr Geld das Problem lösen könnte, ad absurdum geführt. Geld macht die Decke nur wieder zu aber sie löst die Probleme der Menschen nicht, sondern nur das Einrichten in denselben leichter.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl das ist Deutschland bereits genug.
Hab ich recht?
gb
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#584988) Verfasst am: 17.10.2006, 15:47 Titel: |
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Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat ..."Prekariat" (von präkerer Situation) ist jedenfalls m.E. eine Ausgeburt des Schwachsinns sondergleichen...
Klare Dinge kann man auch offen beim Namen nennen, aber man diskutiert wahrscheinlich jetzt erstmal 2 Jahre über die Begriffsdefinition bevor man sich des Problems selbst annimmt.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#584992) Verfasst am: 17.10.2006, 15:54 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | ..."Prekariat" (von präkerer Situation) ist jedenfalls m.E. eine Ausgeburt des Schwachsinns sondergleichen...
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Nein, nein, das kommt in meine Euphemismussammlung. Schlägt zwar nicht "robustes Mandat", ist aber nahe dran.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#584996) Verfasst am: 17.10.2006, 16:04 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | ..."Prekariat" (von präkerer Situation) ist jedenfalls m.E. eine Ausgeburt des Schwachsinns sondergleichen...
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Nein, nein, das kommt in meine Euphemismussammlung. Schlägt zwar nicht "robustes Mandat", ist aber nahe dran. | ...ja das stimmt wohl. Ehrlicher wäre dann wirklich, man spräche gleich von Asi´s oder Underdogs.
Hauptsache der Zugang zur Bildung ist durch ein selektives Schulsystem und Studiengebühren versperrt. Durch Letzteres sind die Anmeldung zu Studiengängen, wie heute veröffentlicht wurde, stark gesunken. Naja, usw. - immer schön entgegen aller Empfehlungen regieren und reagieren.
Es ist einfach nur noch zum heulen
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Celsus-2006 Unpapst
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland
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(#585013) Verfasst am: 17.10.2006, 16:42 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | ..."Prekariat" (von präkerer Situation) ist jedenfalls m.E. eine Ausgeburt des Schwachsinns sondergleichen...
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Nein, nein, das kommt in meine Euphemismussammlung. Schlägt zwar nicht "robustes Mandat", ist aber nahe dran. | ...ja das stimmt wohl. Ehrlicher wäre dann wirklich, man spräche gleich von Asi´s oder Underdogs.
Hauptsache der Zugang zur Bildung ist durch ein selektives Schulsystem und Studiengebühren versperrt. Durch Letzteres sind die Anmeldung zu Studiengängen, wie heute veröffentlicht wurde, stark gesunken. Naja, usw. - immer schön entgegen aller Empfehlungen regieren und reagieren.
Es ist einfach nur noch zum heulen  |
Ich kann dir nur kopfschüttelnd zustimmen. Insbesondere deine Befürchtung, dass jetzt einige Monate lang über den richtigen Begriff gestritten wird, sehe ich genauso.
Dass es, wie GB schrieb, insbesondere ein Immigrantenproblem sei, ist so höchstens halb richtig, denn in Ostdeutschland sind 20% in "dieser Schicht", davon wohl über 90% Deutsche.
Gruß,
Celsus
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#585017) Verfasst am: 17.10.2006, 16:45 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat  |
Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#585027) Verfasst am: 17.10.2006, 16:54 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat  |
Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?  |
Nein, ich kaufe z.B. weil ich es mir derzeit leisten kann, zu 70% Biolebensmittel. Meine Bildung ist m.E. gut. Auch familiär ist bei mir alles im Lot. Ich würde mich also wohl eher in der oberen Mittelschicht suchen. Aber das kann sich leider alles sehr schnell ändern. Gerade als Selbstständiger lebt man ohne Netz und doppelten Boden (keine Sozialversicherung) und reitet auf einer Rasierklinge. Und genau deshalb fühle ich mich auch dennoch vom Begriff Unterschicht angesprochen und bedroht. Sozialer Abstieg kann schnell gehen. Er ist wie ein Damoklesschwert vor dem die Wenigsten sicher sein können.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#585046) Verfasst am: 17.10.2006, 17:09 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?  |
Nein, Ich würde mich also wohl eher in der oberen Mittelschicht suchen. Aber das kann sich leider alles sehr schnell ändern. Gerade als Selbstständiger lebt man ohne Netz und doppelten Boden (keine Sozialversicherung) und reitet auf einer Rasierklinge. Und genau deshalb fühle ich mich auch dennoch vom Begriff Unterschicht angesprochen und bedroht. Sozialer Abstieg kann schnell gehen. Er ist wie ein Damoklesschwert vor dem die Wenigsten sicher sein können. |
Dito.
Es ist weiterhin so, daß sich meine Familie im Laufe der letzten 100 Jahre aus dieser ominösen Unterschicht herausgearbeitet hat, und zwar mit dem z.Z. beschworenen Willen zum Aufstieg.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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GiordanoBruno ...
Anmeldungsdatum: 01.04.2006 Beiträge: 1516
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(#585049) Verfasst am: 17.10.2006, 17:13 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?  |
Warum glaubst du, dass das so ist?
gb
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#585055) Verfasst am: 17.10.2006, 17:25 Titel: Re: Unterschicht... |
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GiordanoBruno hat folgendes geschrieben: | Hab ich recht? |
Nein!
Celsus-2006 hat folgendes geschrieben: | Ich kann dir nur kopfschüttelnd zustimmen. |
Was mit Sicherheit sehr lustig aussieht.
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Sethnacht registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.06.2004 Beiträge: 240
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(#585063) Verfasst am: 17.10.2006, 17:40 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat  |
Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?  |
Nein.
Des weiteren halte ich dich auch nicht dür einen Bildungsverweigerer.Das Neue an dieser neuen Unterschicht ist die Nichtwahrnehmung von Aufstiegschancen. Das sehe ich an unseren Auszubildenden sehr gut. Die Berufsschule ist ein Ort zum schlafen oder Radau machen, wenige haben Lust auf (Aus)Bildung. Aber sie sind nicht materiell arm. Die meisten kommen aus normalen Familien, und durch das BAB ist genügend Geld vorhanden. Aber der Wille, überhaupt mal als Grundlage einen handwerklichen Beruf zu lernen, ist nicht vorhanden. Geschweige denn darauf aufbauend irgend etwas anderes zu erreichen
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#585071) Verfasst am: 17.10.2006, 17:46 Titel: |
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Sethnacht hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat  |
Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?  |
Nein.
Des weiteren halte ich dich auch nicht dür einen Bildungsverweigerer.Das Neue an dieser neuen Unterschicht ist die Nichtwahrnehmung von Aufstiegschancen. Das sehe ich an unseren Auszubildenden sehr gut. Die Berufsschule ist ein Ort zum schlafen oder Radau machen, wenige haben Lust auf (Aus)Bildung. Aber sie sind nicht materiell arm. Die meisten kommen aus normalen Familien, und durch das BAB ist genügend Geld vorhanden. Aber der Wille, überhaupt mal als Grundlage einen handwerklichen Beruf zu lernen, ist nicht vorhanden. Geschweige denn darauf aufbauend irgend etwas anderes zu erreichen |
Es ist zwar richtig, aber man sollte die Armutsdebatte auch nicht zu sehr auf Bildung und Bildungsverweigerer reduzieren. "Insgesamt sind mindestens zehn Millionen Menschen in der Bundesrepublik betroffen, wenn man Arbeitslose, Sozialleistungsbezieher und prekär Beschäftigte zusammenzählt. Da spielt individuelles Versagen nur eine untergeordnete Rolle."(Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Interview Tagesschau). Weiter stellt er wie ich finde zurecht fest: ""Selbstverantwortung" wäre ein würdiges "Unwort des Jahres", weil dieser Begriff davon ablenkt, dass sich Staat, Wirtschaft und Gesellschaft aus ihrer sozialen Verantwortung zurückziehen. Statt noch mehr Druck auf die Unterschichten zu machen, könnte man auch den Druck auf die Oberschichten erhöhen. Warum zahlen Franz Beckenbauer, Jürgen Klinsmann, Günther Netzer, Michael Schumacher, Thomas Gottschalk und andere Multimillionäre hierzulande keine Steuern, sondern entfliehen ihrer finanziellen Verantwortung für das Gemeinwesen? Sozial gerecht ist das nicht [...] Mich stört die Pädagogisierung des Armutsproblems, das momentan beinahe durchgängig auf "Bildungsarmut" verkürzt wird. Zwar werden die Armen dumm gemacht, die Klugen aber deshalb nicht reich. Anders gesagt: Fehlende oder mangelhafte Bildung kann die Armut zementieren, ist jedoch nur deren Auslöser, nicht die Ursache materieller Not. Umgekehrt führt materielle Armut fast immer zur Bildungsbenachteiligung. Bildung taugt deshalb nicht als Wunderwaffe im Kampf gegen allgemeine und Kinderarmut, zumal sie zusehends privatisiert und damit zu einer Ware wird, die sich Arme gar nicht leisten können."
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Antichrist O_o
Anmeldungsdatum: 14.10.2005 Beiträge: 132
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(#585072) Verfasst am: 17.10.2006, 17:46 Titel: |
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Was ein Deja-Vu, dazu habe ich heute erst was gelesen, was die ganze Farce gut zusammenfasst:
http://agitpopblog.org/index.php/?p=285
_________________ Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Pong verfilmt werden muss
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#585075) Verfasst am: 17.10.2006, 17:52 Titel: Re: Unterschicht... |
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GiordanoBruno hat folgendes geschrieben: | Imigranten mit einer fast schon inbrünstigen Kultur- und Bildungsverweigerung |
Applaus!
Du sprichst mir aus dem Herzen, danke.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#585089) Verfasst am: 17.10.2006, 18:25 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat  |
Dachte ich auch. Aber wie dem auch sei: Ich fühle mich dieser "Unterschicht" irgendwie zugehörig. Und Ihr?  |
Warum fühlst du dich zugehörig? Ich möchte der Auffassung widersprechen, daß der Begriff Unterschicht allein eine Einkommenstatsache ausdrückt. Vielmehr ist es auch eine Kultur- und Bildungstatsache.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#585094) Verfasst am: 17.10.2006, 18:30 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Umgekehrt führt materielle Armut fast immer zur Bildungsbenachteiligung. |
Das kann man m.E. so pauschal nicht sagen. Der Schulbesuch ist kostenlos, und auch den Jahresbeitrag für die öffentliche Biblothek kann sich jeder leisten. Viel schwerer wiegt wohl der Umstand, daß Armut häufig mit einem desolaten sozialen und familiären Umfeld einhergeht.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Scharif ibn Nur ibn Aiman auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.10.2006 Beiträge: 616
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(#585106) Verfasst am: 17.10.2006, 19:15 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Das kann man m.E. so pauschal nicht sagen. |
Jedoch führt die Mittellosigkeit zu einer erschwerten Situation für die Schüler und ihrer Familien!
Ein Beispiel wäre der Umstand, dass sich Jugendliche auch gerne etwas kaufen möchten, aber wenn ihnen diese Möglichkeit verwehrt wird, da sie kein Taschengeld bekommen, so müssen sie andere Quellen finden, um Geld zu erhalten. Ein "Nebenjob" (oder wie dies heißt) dient dazu, um diesen Notstand zu beseitigen, jedoch schränkt dies erheblich die Freizeitgestaltung ein, weshalb die Lernbereitschaft durch die zusätzliche Belastung leiden kann, was zu Leistungseinbrüchen führen kann.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Der Schulbesuch ist kostenlos, |
Der Besuch der Schule nicht, aber die Arbeitsmaterial und die Schulbücher kosten viel!
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Viel schwerer wiegt wohl der Umstand, daß Armut häufig mit einem desolaten sozialen und familiären Umfeld einhergeht. |
Dies kann man so auch nicht pauschal sagen, da auch gutverdienende Familien ein merkwürdiges Verständnis von Familie haben! (z.B. Scheidungen)
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#585107) Verfasst am: 17.10.2006, 19:18 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Umgekehrt führt materielle Armut fast immer zur Bildungsbenachteiligung. |
Das kann man m.E. so pauschal nicht sagen. Der Schulbesuch ist kostenlos, und auch den Jahresbeitrag für die öffentliche Biblothek kann sich jeder leisten. Viel schwerer wiegt wohl der Umstand, daß Armut häufig mit einem desolaten sozialen und familiären Umfeld einhergeht. |
Materielle Armut und Bildungsbenachteiligung treten gehäuft gemeinsam auf. Die "Unterschicht" unterscheidet sich aber nicht nur in der materiellen Ausstattung von den anderen Schichten. Andere Punkte sind beispielsweise mehr Fernsehkonsum, weniger Bücher pro Haushalt, weniger Neigung zum Lesen, generell niedrigere Erwartungen an den Bildungsabschluss der Kinder ("Lern was gscheids, geh am Bau"). Da findet man in der Forschungsliteratur eine ganze Latte.
gb hat folgendes geschrieben: | Damit wird die Aussage, dass mehr Geld das Problem lösen könnte, ad absurdum geführt. Geld macht die Decke nur wieder zu aber sie löst die Probleme der Menschen nicht, sondern nur das Einrichten in denselben leichter. |
Gutes Beispiel ist auch das Gesundheitswesen. Was wird geschrien nach mehr Geld. Schaut man sich die Kosten mal an, dann sind die drei größten Punkte Herz-Kreislauf, Muskeln und Skelett und Verdauung mit gut 40% Anteil an den Kosten. Zig Milliarden geben wir aus, weil die Damen und Herren Fressen Fressen und Sitzen Sitzen.
Natürlich schreit man bei uns aber zuerst nach mehr Geld um dann auf Kapitalisten und Unternehmen zu schimpfen, die nicht mehr abdrücken wollen.
@Nordseekrabbe
ist der Begriff "Unterschicht" für dich in Ordnung, sprich nicht diskriminierend?
Ich hab gedacht ich seh eine Parlamentsdebatte aus Nordkorea (haha) als Münte gemeint hat man soll die Gesellschaft nicht künstlich unterteilen. Hat gerade noch gefehlt, dass er als Alternative "Konsumverweigerer" vorschlägt.
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erebus wandelndes Paradoxon
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 998
Wohnort: ius talionis
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(#585202) Verfasst am: 17.10.2006, 22:21 Titel: |
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Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Das kann man m.E. so pauschal nicht sagen. |
Jedoch führt die Mittellosigkeit zu einer erschwerten Situation für die Schüler und ihrer Familien!
Ein Beispiel wäre der Umstand, dass sich Jugendliche auch gerne etwas kaufen möchten, aber wenn ihnen diese Möglichkeit verwehrt wird, da sie kein Taschengeld bekommen, so müssen sie andere Quellen finden, um Geld zu erhalten. Ein "Nebenjob" (oder wie dies heißt) dient dazu, um diesen Notstand zu beseitigen, jedoch schränkt dies erheblich die Freizeitgestaltung ein, weshalb die Lernbereitschaft durch die zusätzliche Belastung leiden kann, was zu Leistungseinbrüchen führen kann. |
Ich würde mich nicht wundern, wenn Kinder einkommensschwacher Familien nicht weniger, sondern mehr Taschengeld bekommen, als Kinder der Mittelschicht. Ich vergleiche die Gegend meiner Kindheit (Kleinstadt mit großem Anteil Beamter und quasi-Beamter, zu dt. Mitarbeiter des nahegelegenen Hauptsitzes eines Konzerns) mit meiner jetzigen Umgebung (riesige Bauvereinsiedlung, mit ca. 50% Wohnberechtigungsscheinen).
Was meinst Du, wo die Kinder früher den Drang hatten besonders erwachsen zu wirken und dafür Unsummen ausgeben?
Dort, wo ich aufgewachsen bin, sind die Kinder einmal die Woche zum nächsten Kiosk, der schon recht weit weg war, hier ist der Kiosk direkt um die Ecke...
Für mich ist auch eher die Frage, was man für einen Nebenverdienst erhält;
Nachhilfe und Zeitungen austragen sind zwei verschiedene Welten.
Einkaufen für die alte Frau von Nebenan speigelt auch ganz andere Werte wider, als am Getränkemarkt Kisten zu schleppen.
Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Der Schulbesuch ist kostenlos, |
Der Besuch der Schule nicht, aber die Arbeitsmaterial und die Schulbücher kosten viel! |
Wenn man wirklich extrem schwach ist, was das Finanzielle anbelangt, bekommt man hierfür Zuschüsse beim Sozialamt.
Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Viel schwerer wiegt wohl der Umstand, daß Armut häufig mit einem desolaten sozialen und familiären Umfeld einhergeht. |
Dies kann man so auch nicht pauschal sagen, da auch gutverdienende Familien ein merkwürdiges Verständnis von Familie haben! (z.B. Scheidungen) |
In gutverdienenden Familien wird den Kindern aber auf andere Art näher gebracht, weshalb sie lernen müssen und wann es sich besonders lohnt sich anzustrengen.
In meiner väterlichen Linie bin ich der erste, der studiert und in der gesamten Familie der zweite;
und das obwohl ich im Allgemeinen von meiner Familie als Mittelschicht reden würde.
Die Unterstützung "Jung, wir finden toll, dass Du studierst" ist quasi nicht vorhanden.
Wie wird es wohl in einer Familie aussehen, in welcher der höchste Abschluss der einer Hauptschule ist?
Nicht zu vernachlässigen sind allerdings die Wohnungen, welche in einkommensschwachen Familien eher kleiner sind. In einem Durchgangszimmer lässt es sich verflucht scheiße lernen...
So, das war mein Senf dazu für heute,
schönen Abend noch
Es grüßt
Erebus
_________________ Es reicht bereits den physikalischen Gesetzen und den biologischen Regeln zu unterliegen.
Wir brauchen keine gesellschaftlichen Zwänge, die uns letztendlich zerbrechen.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#585233) Verfasst am: 17.10.2006, 23:37 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Ich dachte das war der Kurt Beck, der zwischenzeitlich aber wieder Abstand vom Begriff "Unterschicht" genommen hat  |
Nein, es war Harald Schmidt im Zusammenhang mit dem Unterschichtenfernsehen.
Ja, das paßt so gut ins Klischee: Nachmittasgs die erste Flasche Bier öffnen und Gerichtsshows auf RTL gucken...
gb, was versuchst du hier eigentlich wieder <s>abzuziehen</s> zu vermitteln? Das es keine Unterschicht (oder sozial und finanziell schwache Menschen, wenn es besser gefällt) gibt, oder das dieser Personenkreis selber Schuld an seiner Lage ist?
Ein Trauerspiel, daß die SPD nun so überrascht ist oder tut. Sind die alle hirnverbrannt? Das Ergebnis dieser Studie, das die Friedrich-Ebert-Stiftung übrigens erst im Dezember veröffentlichen will, war ja wohl zu erwarten!
Nein, es liegt nicht ausschließlich an den finanziellen Situationen der Betroffenen. Es ist vielmehr die Perspektivlosigkeit, die Hoffnungslosigkeit, die aber sicherlich real sind. Und auch die Verlustängste in der kleiner werdenden Mittelschicht sind berechtigt.
Deutschland hat sich längst zu einer Klassengesellschaft entwickelt. Das kann man drehen und wenden wie man will. Und man kann wohl nicht abstreiten, daß unsere unsoziale Ellenbogengesellschaft politisch gewollt, zumindest aber billigend in Kauf genommen wird. Der noliberalen Lobby sei es gedankt.
Vielleicht bricht jetzt ein winziger Flügelkampf in der SPD aus. Mehr als ein Strohfeuer wird es nicht werden, der Sozialabbau wird weitergehen. Keine Angst gb, kannst ruhig durchatmen...
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#585234) Verfasst am: 17.10.2006, 23:41 Titel: |
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Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben: | ... auch gutverdienende Familien ein merkwürdiges Verständnis von Familie haben! (z.B. Scheidungen) |
Wieso ist eine gescheiterte Ehe merkwürdiges Familienverhalten?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#585246) Verfasst am: 18.10.2006, 00:12 Titel: |
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Lest mal was DIE ZEIT schon im März letzten Jahre zu diesem Thema schrieb:
Zitat: | [...]
Die Republik teilt sich. Nie in ihrer Geschichte lagen Reich und Arm weiter auseinander. »Auf der einen Seite wächst der Wohlstand, auf der anderen die Gruppe der wirtschaftlich Ausgegrenzten«, sagt der Berliner Sozialforscher Martin Kronauer. Nach dem neuen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung gehört den wohlhabendsten zehn Prozent der Deutschen inzwischen fast die Hälfte des gesamten Nettovermögens. Die unteren zehn Prozent besitzen nichts mehr. Sie haben nur Schulden.
[...]
Die einen sind tief gefallen, die anderen haben nie abgehoben. Unten treffen sie sich. Finanziell gesehen, haben sie vom Leben nichts mehr zu erwarten, das haben sie gemeinsam.
[...]
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air
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(#585267) Verfasst am: 18.10.2006, 01:44 Titel: |
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(1) erebus hat folgendes geschrieben: | In meiner väterlichen Linie bin ich der erste, der studiert und in der gesamten Familie der zweite;
und das obwohl ich im Allgemeinen von meiner Familie als Mittelschicht reden würde.
Die Unterstützung "Jung, wir finden toll, dass Du studierst" ist quasi nicht vorhanden.
Wie wird es wohl in einer Familie aussehen, in welcher der höchste Abschluss der einer Hauptschule ist? |
Ich bin auch der erste, der das Abitur gemacht hat und studiert. Bei der Großmutter, die mehrere Enkel hat, wurde das auch kaum zur Kenntnis genommen, sondern es war viel interessanter, daß meine Cousine <s>Friseuse</s> Friseurin wurde.
Aber das hat nicht generell mit "Bildungsferne" zu tun, sondern sehr häufig auch mit ökonomischen Notwendigkeiten. In großen Familien konnte man nicht das Geld aufbringen. Der Urgroßvater sagte immer "Gleiche Brüder, gleiche Kappen": Mehrere seiner Kinder waren intelligent genug, aber er hatte nur das Geld, eins seiner Kinder auf eine höhere Schule zu schicken. Er hatte es nicht übers Herz bringen können, sie gegeneinander auszuspielen, sondern hat dann lieber jedem ein paar Mark zugeschossen. Die "Proletarier" früherer Zeiten hatten ja schon auch Bildung als ein Ideal (nicht umsonst gab es auch Arbeiterbildungsvereine).
Mein Vater, der damals möglichst schnell zum Arbeiten geschickt wurde -- für einen 15jährigen ist schließlich die wichtigste Lebensperspektive, eine gute Rente zu haben, so hatte seine Mutter damals gemeint --, hatte eigentlich selbst lieber das Abitur machen und studieren wollen. Meine Mutter hatte eigentlich selbst mehr werden wollen, aber damals in der 10.Klasse in Mathe "kläglich versagt", so daß sie ihren Eltern irgendwann sagte, eine Ausbildung wäre für sie doch besser. Bei uns zuhause sind die Schränke jedenfalls geradezu brechend voll mit Büchern (auch mit Sachbüchern, an die ich ältere Erinnerungen habe als an irgendwelche Romane oder Geschichten).
(2) Allerdings sorgt andererseits die Politik tatsächlich für einen Verfall des Bildungsniveaus. Heute stand auf der Titelseite der hiesigen Tageszeitung, daß die in NRW mittlerweile von fast allen Unis und FHs erhobenen Studiengebühren abschreckten. Trotzdem die laut dem Herrn Rüttgers doch so sozialverträglich sein sollen. Wobei er allerdings seine Kinder auch für zwanzig Semester studieren schicken kann, wenn die solange brauchen sollten. Empfehlung der OECD war glaube ich gewesen, die Zahl der Studierenden in Deutschland sollte gesteigert werden. Statt dessen sinken die Studentenzahlen, und blockieren jetzt Leute, die eigentlich hatten studieren wollen, Ausbildungsplätze in möglicherweise vergleichbaren Berufen -- wo man in der Berufsschule dann überwiegend das lernt, was man ggf. aus der Mittelstufe noch können sollte --, weil man dort wenigstens noch nicht dafür zahlen muß. Und die all zu offensichtliche Reaktion der Politik wird wohl sein, in Zukunft die Ausbildungsvergütung entweder zu kürzen oder sogar noch Ausbildungsgebühren zu erheben. Damit gräbt sich Deutschland zwar selbst das Wasser ab, aber was soll's, schließlich sind die Studenten ja so faul... .
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#585297) Verfasst am: 18.10.2006, 08:55 Titel: Re: Unterschicht... |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | GiordanoBruno hat folgendes geschrieben: | Imigranten mit einer fast schon inbrünstigen Kultur- und Bildungsverweigerung |
Applaus!
Du sprichst mir aus dem Herzen, danke. |
Deine Muselklatsche ist hier wohl fehl am Platz. Oder glaubst du, wenn alle Zuwanderer den unbändigen Willen zur Integration und Bildung hätten, würde das hier thematisierte Problem ausschlaggebend kleiner?
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#585304) Verfasst am: 18.10.2006, 09:08 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Warum fühlst du dich zugehörig? Ich möchte der Auffassung widersprechen, daß der Begriff Unterschicht allein eine Einkommenstatsache ausdrückt. Vielmehr ist es auch eine Kultur- und Bildungstatsache. |
Das sehe ich genau so. Sogar in erster Linie. Oder anders gesagt, diese Gruppe hat bereits eigene "Kultur" entwickelt. Wesentliches Zeichen dieser "Kultur" ist auch, der Kultur der übrigen Gesellschaft ablehnend bis zur Verweigerung gegenüber zu stehen.
Deshalb, Stefan, Stefan hat folgendes geschrieben: | Oder glaubst du, wenn alle Zuwanderer den unbändigen Willen zur Integration und Bildung hätten, würde das hier thematisierte Problem ausschlaggebend kleiner? |
wirst du wohl recht haben, dass durch Bildungs- und Intergrationswillen der Zuwanderer das Problem nur etwas und nicht ausschlaggebend kleiner werden würde.
Aber nur, weil die Unterschicht mit 20% besonders im Osten existent ist. Wenn auch die bildungswilliger werden würden, hätte das sicher Wirkung. Allerdings fehlt es ihnen an Anreiz durch Beispiele. Sollte es doch mal einer schaffen, ist der sofort Richtung Westen unterwegs und damit aus ihren Augen verschwunden.
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#585309) Verfasst am: 18.10.2006, 09:14 Titel: |
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Ich würde aber noch mal eine interessanten Aspekt diskutieren, den ich heute bei Spiegel online gefunden habe http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,442941,00.html :
"Es gibt viele Gründe, wieso Menschen in Armut abgleiten oder nicht aus ihr herauskommen. Trotzdem gibt es Merkmale, die für die gesamte neue Unterschicht gelten: Zum "abgehängten Prekariat" zählen der Studie zufolge überdurchschnittlich viele
* Männer,
* Ostdeutsche,
* Landbewohner,
* Konfessionslose,
* mit einfacher oder mittlerer Bildung. "
Die ersten vier Punkte treffen bei mir voll zu Aber was mich interessiert ist nicht, ob ich nun besonders gefährdet bin.
Warum Konfessionslose?
Schützt da jemand seine Schäfchen? Haben die mehr Bildung? Hilft ihnen die Gemeinschaft in der Kirche? Sind sie besser integriert, weil Teile des Arbeitsmarktes allein ihnen vorbehalten sind? Oder liegt es daran, dass im Osten einfach mal 80% konfessionslos sind?
Was denkt ihr?
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hainer frustrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 2539
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Louseign (-)
Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 5585
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(#585313) Verfasst am: 18.10.2006, 09:24 Titel: |
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Warum überrascht es mich nicht, GB und Latenight in diesem Thread wiederzufinden? Das hat ja fast schon missionarische Züge.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#585314) Verfasst am: 18.10.2006, 09:25 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: |
Warum Konfessionslose?
Schützt da jemand seine Schäfchen? Haben die mehr Bildung? Hilft ihnen die Gemeinschaft in der Kirche? Sind sie besser integriert, weil Teile des Arbeitsmarktes allein ihnen vorbehalten sind? Oder liegt es daran, dass im Osten einfach mal 80% konfessionslos sind?
Was denkt ihr? |
Letzteres wahrscheinlich. Eine unwichtige Schnittmenge so hervorzuheben liegt wohl im Trend. Der neue Patriotismus geht wohl mit dem neuerwachten kuschelchristlichen Bewußtsein einher. Zufall?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#585318) Verfasst am: 18.10.2006, 09:30 Titel: |
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Das hättest du wohl gern. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Will sagen, C. Müller ist nicht die Linkspartei, bzw. schon gar nicht die linke Bewegung.
Mach hier nicht so'n Affen wegen eines rhetorischen Fehltrittes einer Politikerin. Was gab es da nicht schon alles auf der "anderen" Seite, ohne daß es einen Neoliberalen den Tag versaut hätte.
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