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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#485108) Verfasst am: 29.05.2006, 21:40 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: |
mit anderen worten: kubaner die abhauen wissen, das es eine reise ohne (bzw. mit problematischer) widerkehr ist. also nicht "mal florida ausprobieren, und wenns nicht klappt dann geh ich halt zurück" ist dir der hintergrund jetzt klarer?
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Also "Diese Bewertung beruht vor allem auf der von der Willkür der Behörden ge- prägten Situation in Kuba." hört sich auch nicht gerade sehr gut für die normalen Einwohner an.
Außerdem haben die Kubaner ja Kontakt zur Aussenwelt (Meine ehemalige Professorin kennt einige Kubaner, die in Kuba leben und mit denen sie per E-Mail kommuniziert) also ich glaube die wissen schon so ungefähr was da in der Aussenwelt so abläuft. |
lies doch mal was ich geschrieben habe und kommentiere das, ok?
hab ich behauptet, dass kuba ein freies land ist?
leute die damit klarkommen, haben gute möglichkeiten sich zu entfalten, natürlich nicht politisch...
um missverständnissen vorzubeugen: ich lebe auch lieber hier. ich finde es aber beeindruckend das sich dieses system so stabil halten konnte. wenn castro weg ist, werden die usa sicherlich auf eine oder andere weise intervenieren, direkt oder indirekt...
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#485114) Verfasst am: 29.05.2006, 21:47 Titel: |
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Wow, Umunmutamnaks Postingqualität hat sich drastisch verbessert
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#485120) Verfasst am: 29.05.2006, 21:54 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Diese Bewertung beruht vor allem auf der von der Willkür der Behörden ge- prägten Situation in Kuba. Eine gesetzliche Grundlage für Bestrafungsmaßnahmen existiert nicht, doch liegen Straffreiheit oder die Verurteilung zu – auch übertrieben hohen – Strafen ganz im Belieben der kubanischen Behörden. |
Könnte es vielleicht rein theoretisch möglicherweise nur ganz hypothtisch gesprochen sein, dass genau diese existentielle Abhängigkeit von einer willkürlichen Administration der Grund dafür ist, dass Leute ihr Leben riskieren und sich übers mehr davon machen und nicht umgekehrt...?!?
Ich halts im Kopf nicht aus.
Keine Ahnung, ob ich der einzige bin, der die von dir gezeigte Kombination aus geradezu penetrant vor dir hergetragenem "Humanismus" und offensichtlicher partieller Blindheit für massives menschliches Leid, geradezu grotesk findet.
So bizarr müssen Diskussionen in den Umerziehungslagern der Sowjets abgelaufen sein.
Entschuldigung im voraus. Aber genau diese extreme Fähigkeit des kognitiven Apparates zum Konstruktivismus macht mir ernsthaft Angst.
Da ist 1% der Kubaner sowieso im Gefängnis, und der Rest lebt ohne Möglichkeit, eine selbständige Existenz aufzubauen unter einer willkürlichen Administration und du kommst mit dem schönen interessanten idyllischen Land, über das man sich mal informieren sollte. Müssen ja glücklich sein die Kubaner, warum könnten sie sonst so gut tanzen?
Oder in Südamerika setzen ein paar verrückte Egozentriker alles daran, ihrem Volk jede Perspektive zu zerstören, zum Westen aufzuschließen. Nur um den großen Macker zu markieren und du "gratulierst" den Menschen dazu...
Schon spannend, wie unterschiedlich man die Welt wahrnehmen kann...
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#485216) Verfasst am: 30.05.2006, 00:59 Titel: |
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http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22765/1.html
Zitat: | Chavez und Morales treffen Kooperationsvereinbarungen, die Regierung Boliviens will eine "Volksbank" gründen und eine umfassende Landreform durchführen
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Zitat: | Chávez warnte, US-Präsident Bush habe "grünes Licht" für eine Konspiration gegen Morales gegeben. |
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#485526) Verfasst am: 30.05.2006, 15:52 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Diese Bewertung beruht vor allem auf der von der Willkür der Behörden ge- prägten Situation in Kuba. Eine gesetzliche Grundlage für Bestrafungsmaßnahmen existiert nicht, doch liegen Straffreiheit oder die Verurteilung zu – auch übertrieben hohen – Strafen ganz im Belieben der kubanischen Behörden. |
Könnte es vielleicht rein theoretisch möglicherweise nur ganz hypothtisch gesprochen sein, dass genau diese existentielle Abhängigkeit von einer willkürlichen Administration der Grund dafür ist, dass Leute ihr Leben riskieren und sich übers mehr davon machen und nicht umgekehrt...?!?
Ich halts im Kopf nicht aus.
Keine Ahnung, ob ich der einzige bin, der die von dir gezeigte Kombination aus geradezu penetrant vor dir hergetragenem "Humanismus" und offensichtlicher partieller Blindheit für massives menschliches Leid, geradezu grotesk findet.
So bizarr müssen Diskussionen in den Umerziehungslagern der Sowjets abgelaufen sein.
Entschuldigung im voraus. Aber genau diese extreme Fähigkeit des kognitiven Apparates zum Konstruktivismus macht mir ernsthaft Angst.
Da ist 1% der Kubaner sowieso im Gefängnis, und der Rest lebt ohne Möglichkeit, eine selbständige Existenz aufzubauen unter einer willkürlichen Administration und du kommst mit dem schönen interessanten idyllischen Land, über das man sich mal informieren sollte. Müssen ja glücklich sein die Kubaner, warum könnten sie sonst so gut tanzen?
Oder in Südamerika setzen ein paar verrückte Egozentriker alles daran, ihrem Volk jede Perspektive zu zerstören, zum Westen aufzuschließen. Nur um den großen Macker zu markieren und du "gratulierst" den Menschen dazu...
Schon spannend, wie unterschiedlich man die Welt wahrnehmen kann... |
wenn "sich zum westen aufschliessen" bedeutet, die bevölkerung finanziell ausbluten zu lassen, und die daraus folgende kinderarbeit eine selbstverständlichkeit ist, dann halte ich es durchaus für möglich, das es menschen gibt die weniger freiheit in kauf nehmen.
ich halte es übrigens für ein unding, politische freiheit gegen schutz vor ausbeutung auszuspielen.
man kann es die wahl zwischen pest oder cholera nennen.
allein die tatsache, das sich die leute mehr politische freiheit wünschen deutet auf mindestens gute grundlagen in hinsicht auf ernährung und sonstige lebensverhältnisse hin.
ich möchte nicht die menschenrechtsverletzungen beschönigen oder auch nur verharmlosen.
alles was ich sage ist: besser satt und mit wohnung und kein luxus und dafür auch keine armut, als freiheit (vor allem für leute die geld haben) und die "freiheit" arm zu sein.
wie dem auch sei ich habs oben schon geschrieben wozu wiederhol ich mich eigentlich?
ich nehme an, deine wahrnehmung ist nicht von armut oder entbehrungen geprägt, daher ist es sicherlich schwer dir vorzustellen, warum jemand seine armut mit unfreiheit austauschen sollte!
man kann sich lange drüber streiten ob das von dir beschriebene "menschliche leid" in kuba schlimmer ist als das leid der "working poor" in den usa, die dafür ach so frei sind, oder nicht.
beides ist nicht gerade toll.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#485535) Verfasst am: 30.05.2006, 16:09 Titel: |
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weil grad alle über cuba sprechen: also ich fand dort letztes jahr folgende situation vor:
1. keine freie presse
2. keine extreme armut
3. keine reisefreiheit
4. sehr gutes gesundheitssystem
5. sehr gespaltenene meinungen über castro, davon die auf dem land tendenziell für castro, die in der hauptstadt tendenziell eher gegen castro
6. einen sehr alten und nicht eben agilen präsidenten
7. wenig kriminalität
8. sehr einseitiger büchermarkt in havanna
9. internetzugang für jeden möglich, aber relativ teuer (1 dollar pro minute)
10. Importware sehr teuer, für cubaner fast unerschwinglich
man hat mir gesagt, die pressefreiheit sei nicht eingeschränkt. sie sei allerdings von den imperialistischen (=amerikanischen) Agenten befreit. klingt unglaubwürdig. ist aber so abwegig nicht.
ich hatte auch gelegenheit mit einer jungen frau zu sprechen, die mit dem boot nach usa gefahren war. sie wurde kurz vor erreichen des festlandes von der amerikanischen polizei aufgebracht und zurück geschickt. in cuba wurden sie registriert und nach hause gefahren. konsequenzen gab es nur für ihren mann, der zuvor im turismusbereich gearbeitet hatte. ihm wurde ein anderer arbeitsplatz zugewiesen. die frau meinte, es hätte sie gewundert, dass die behördlichen reaktionen so harmlos gewesen seien.
_________________ "Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#486180) Verfasst am: 31.05.2006, 16:03 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wenn "sich zum westen aufschliessen" bedeutet, die bevölkerung finanziell ausbluten zu lassen, und die daraus folgende kinderarbeit eine selbstverständlichkeit ist, dann halte ich es durchaus für möglich, das es menschen gibt die weniger freiheit in kauf nehmen. |
Heißt "zum Westen aufschließen" denn, ein finanzielles Ausbluten der Bevölkerung samt Kinderarbeit anzustreben?
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | besser satt und mit wohnung und kein luxus und dafür auch keine armut, als freiheit (vor allem für leute die geld haben) und die "freiheit" arm zu sein. |
Eine Wohnung, die der Presidente aber mit einem Fingerschnipp nehmen kann ohne Perspektive, dir was Eigenes zu schaffen, auf das du dann ein verbrieftes Recht hast.
Eine Wohnung, die die Administration dir ohne Prozess oder sonst was gegen eine schmucke Zelle austauschen kann? Wie gesagt ein gutes Prozent der Kubaner sitzt im Knast.
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | allein die tatsache, das sich die leute mehr politische freiheit wünschen deutet auf mindestens gute grundlagen in hinsicht auf ernährung und sonstige lebensverhältnisse hin. |
Wie bitte? Weil die Leute genug übrige Energie haben, um Mucken zu machen, kann es ihnen so schlecht nicht gehen??
(Tut es in puncto materieller Grundsicherung auch nicht und in puncto Gesundheitswesen sowieso nicht - verglichen mit vielen Entwicklungsländern. Das Argument finde ich nur sehr schräg)
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | man kann sich lange drüber streiten ob das von dir beschriebene "menschliche leid" in kuba schlimmer ist als das leid der "working poor" in den usa, die dafür ach so frei sind, oder nicht.
beides ist nicht gerade toll. |
Ich würde mal sagen, man kann gar nicht darüber streiten, weil dieses Empfinden komplett subjektiv ist. K.A. was ich vorziehen würde.
Mein Vater beispielsweise ist jemand, der auch mit dem Habe eines Diogenes rundum glücklich sein könnte, solange man ihm seinen Kopf lässt. Auf einen goldenen Käfig würde er dankend verzichten. Und er hat schon an unserer (wenig verbindlichen) Gesellschaft sehr gelitten.
Das Ärgernis an diesem Thread ist für mich nach wie vor das kollektive "Mensch, jetzt haben sie's den Pennern aber richtig gezeigt!".
Das haben sie wohl, aber ihren Bürgern auch die Chancen auf richtigen Wohlstand gewaltig gestutzt. Wie gesagt benötigt Wohlstand eine produktive Infrastruktur in die benötigt Kapital, das in den betreffenden Staaten wohl zwangsläufig am schnellesten aus dem Ausland kommen kann.
Dieses Kapital wird aber nicht mehr kommen, wenn die Investoren nicht sicher sein können, dass ihnen ihr Eigentum garantiert wird. Und auch wohlhabende Einheimische werden noch motivierter sein, ihr Kapital da anzulegen, wo es ihnen nicht einfach weggenommen wird.
Ganz zu schweigen davon, dass jemand einem eine solche Investition zu einem vernünftigen Preis versichert.
Die Enteignung ist eine rein populistische Maßnahme, die spätestens dann zu einem bösen Erwachen führt, wenn alles Kapital verkonsumiert ist.
Zwischen "die Ölkonzerne wüten lassen" und "Quasienteignung" gibt es eine unerschöpfliche Palette an Maßnahmen, die Steuern abschöpfen, die Arbeitsbedingungen der Einheimischen verbessern, die Umwelt schützen und gleichzeitig den Konzernen noch soviel Gewinne lassen, dass ein Engagement sich rechnet und man noch mehr Investoren ins Land locken kann.
Aber was wiederhole ich mich
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#486391) Verfasst am: 31.05.2006, 19:35 Titel: |
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Keiner sagt, daß Kuba ein freies Land ist.
Aber ist man denn in der sogenannten 1. Welt frei? Ich würde sagen: Nein.
Und unsere Beurteilung anderer Länder, baut doch zu 99% auf die Meinung unserer Mainstreammedien, oder?
In dem Heisebericht kommt das ganz anders rüber. Wie würden wir denken, wenn alle Presseberichte wären wie Heise oder Indymedia?
Mir jedenfalls fällt es im Traum nicht ein, europäische Freiheit zu loben und Kuba oder Venezuela zu verurteilen.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#486397) Verfasst am: 31.05.2006, 19:38 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Keiner sagt, daß Kuba ein freies Land ist.
Aber ist man denn in der sogenannten 1. Welt frei? Ich würde sagen: Nein. |
Zumindest Europa: Ich würde sagen - ja.
Aber natürlich gilt es weiter an der Freiheit zu arbeiten.
Zitat: | Und unsere Beurteilung anderer Länder, baut doch zu 99% auf die Meinung unserer Mainstreammedien, oder? |
Ja. SPIEGEL, FAZ, Zeit und Junge Freiheit.
Zitat: | In dem Heisebericht kommt das ganz anders rüber. Wie würden wir denken, wenn alle Presseberichte wären wie Heise oder Indymedia? | Indymedia ist eine Propagandasite der Antifa und verwandgter Gruppierungen. Toll.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#486410) Verfasst am: 31.05.2006, 19:50 Titel: |
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Indymedia ist was
Wer sagt das? Sabine Christiansen?
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#486413) Verfasst am: 31.05.2006, 19:52 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Indymedia ist was
Wer sagt das? Sabine Christiansen? |
Nein, das sage ich. Vielleicht verwechsle ich was, aber von der Homepage der Antifa freiburg führt der Links im Bereich News direkt zu Indymedia.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#486554) Verfasst am: 31.05.2006, 22:16 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wenn "sich zum westen aufschliessen" bedeutet, die bevölkerung finanziell ausbluten zu lassen, und die daraus folgende kinderarbeit eine selbstverständlichkeit ist, dann halte ich es durchaus für möglich, das es menschen gibt die weniger freiheit in kauf nehmen. |
Heißt "zum Westen aufschließen" denn, ein finanzielles Ausbluten der Bevölkerung samt Kinderarbeit anzustreben? |
in letzter konsequenz? ja. klickma!
Latenight hat folgendes geschrieben: |
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | besser satt und mit wohnung und kein luxus und dafür auch keine armut, als freiheit (vor allem für leute die geld haben) und die "freiheit" arm zu sein. |
Eine Wohnung, die der Presidente aber mit einem Fingerschnipp nehmen kann ohne Perspektive, dir was Eigenes zu schaffen, auf das du dann ein verbrieftes Recht hast.
Eine Wohnung, die die Administration dir ohne Prozess oder sonst was gegen eine schmucke Zelle austauschen kann? Wie gesagt ein gutes Prozent der Kubaner sitzt im Knast. |
dieses argument ist ja wohl eher ein eigentor, nicht?
soll ich dir sagen wieviel Prozent der Bevölkerung des "Land of the Free" im Knast sitzen und wofür? so funktioniert das nicht...
Latenight hat folgendes geschrieben: |
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | allein die tatsache, das sich die leute mehr politische freiheit wünschen deutet auf mindestens gute grundlagen in hinsicht auf ernährung und sonstige lebensverhältnisse hin. |
Wie bitte? Weil die Leute genug übrige Energie haben, um Mucken zu machen, kann es ihnen so schlecht nicht gehen??
(Tut es in puncto materieller Grundsicherung auch nicht und in puncto Gesundheitswesen sowieso nicht - verglichen mit vielen Entwicklungsländern. Das Argument finde ich nur sehr schräg)
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das magst du schräg finden, aber auf die statistiken der uno kann man sich doch verlassen, oder?
ach nein, die fälscht Castro ja auch, hmm wie dumm...
Latenight hat folgendes geschrieben: |
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | man kann sich lange drüber streiten ob das von dir beschriebene "menschliche leid" in kuba schlimmer ist als das leid der "working poor" in den usa, die dafür ach so frei sind, oder nicht.
beides ist nicht gerade toll. |
Ich würde mal sagen, man kann gar nicht darüber streiten, weil dieses Empfinden komplett subjektiv ist. K.A. was ich vorziehen würde.
Mein Vater beispielsweise ist jemand, der auch mit dem Habe eines Diogenes rundum glücklich sein könnte, solange man ihm seinen Kopf lässt. Auf einen goldenen Käfig würde er dankend verzichten. Und er hat schon an unserer (wenig verbindlichen) Gesellschaft sehr gelitten.
Das Ärgernis an diesem Thread ist für mich nach wie vor das kollektive "Mensch, jetzt haben sie's den Pennern aber richtig gezeigt!".
Das haben sie wohl, aber ihren Bürgern auch die Chancen auf richtigen Wohlstand gewaltig gestutzt. Wie gesagt benötigt Wohlstand eine produktive Infrastruktur in die benötigt Kapital, das in den betreffenden Staaten wohl zwangsläufig am schnellesten aus dem Ausland kommen kann.
Dieses Kapital wird aber nicht mehr kommen, wenn die Investoren nicht sicher sein können, dass ihnen ihr Eigentum garantiert wird. Und auch wohlhabende Einheimische werden noch motivierter sein, ihr Kapital da anzulegen, wo es ihnen nicht einfach weggenommen wird.
Ganz zu schweigen davon, dass jemand einem eine solche Investition zu einem vernünftigen Preis versichert. |
nein. geld bedeutet macht, den preis festzulegen. ab da funktioniert die marktwirtschaft nicht mehr, der versprochene wohlstand löst nach den investitionen schnell in luft auf. es profitiert allenfalls eine korrupte regierungselite wie z.b. in nigeria. wenn die bevölkerung eines landes es gewagt hat, diese korrupte regierung aus dem amt zu jagen, haben die usa eben interveniert. die iran-contra-affäre wird dir sicher was sagen.
Latenight hat folgendes geschrieben: |
Die Enteignung ist eine rein populistische Maßnahme, die spätestens dann zu einem bösen Erwachen führt, wenn alles Kapital verkonsumiert ist.
Zwischen "die Ölkonzerne wüten lassen" und "Quasienteignung" gibt es eine unerschöpfliche Palette an Maßnahmen, die Steuern abschöpfen, die Arbeitsbedingungen der Einheimischen verbessern, die Umwelt schützen und gleichzeitig den Konzernen noch soviel Gewinne lassen, dass ein Engagement sich rechnet und man noch mehr Investoren ins Land locken kann.
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sorry, das kann ich einfach nur naiv nennen. sicher ist die massnahme populistisch, doch nicht ausschliesslich. es gehört zum ausgleich der kräfte dazu, übers ziel hinauszuschiessen. erst recht wenn die kapitalistischen auswüchse es bereits getan haben!
Latenight hat folgendes geschrieben: |
Aber was wiederhole ich mich  |
tja, dadurch wirds auch nicht wahrer.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#486722) Verfasst am: 01.06.2006, 03:23 Titel: |
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Zitat: | Latenight hat folgendes geschrieben: | Heißt "zum Westen aufschließen" denn, ein finanzielles Ausbluten der Bevölkerung samt Kinderarbeit anzustreben? |
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | in letzter konsequenz? ja. klickma! |
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Würde man über ein Land sagen "Es hat zum Westen aufgeschlossen", was würde man in puncto Kinderarbeit dann von diesem Land erwarten?
Zitat: | Latenight hat folgendes geschrieben: | Eine Wohnung, die der Presidente aber mit einem Fingerschnipp nehmen kann ohne Perspektive, dir was Eigenes zu schaffen, auf das du dann ein verbrieftes Recht hast.
Eine Wohnung, die die Administration dir ohne Prozess oder sonst was gegen eine schmucke Zelle austauschen kann? Wie gesagt ein gutes Prozent der Kubaner sitzt im Knast. |
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | dieses argument ist ja wohl eher ein eigentor, nicht?
soll ich dir sagen wieviel Prozent der Bevölkerung des "Land of the Free" im Knast sitzen und wofür? so funktioniert das nicht... |
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Was war denn meine Aussage?
Zitat: | Latenight hat folgendes geschrieben: | Wie bitte? Weil die Leute genug übrige Energie haben, um Mucken zu machen, kann es ihnen so schlecht nicht gehen??
(Tut es in puncto materieller Grundsicherung auch nicht und in puncto Gesundheitswesen sowieso nicht - verglichen mit vielen Entwicklungsländern. Das Argument finde ich nur sehr schräg) |
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | das magst du schräg finden, aber auf die statistiken der uno kann man sich doch verlassen, oder?
ach nein, die fälscht Castro ja auch, hmm wie dumm... |
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Wie sich meinem Beitrag unschwer entnehmen lässt, habe ich geschrieben, dass es den Kubanern verglichen mit vielen Entwicklungsländern materiell nicht schlecht geht und in puncto Gesundheitswesen auch nicht (das ist nämlich hervorragend - außer für Häftlinge).
Schräg bzw. besser gesagt abstoßend finde ich deine Logik: "allein die tatsache, das sich die leute mehr politische freiheit wünschen deutet auf mindestens gute grundlagen in hinsicht auf ernährung und sonstige lebensverhältnisse hin".
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | sorry, das kann ich einfach nur naiv nennen. sicher ist die massnahme populistisch, doch nicht ausschliesslich. es gehört zum ausgleich der kräfte dazu, übers ziel hinauszuschiessen. erst recht wenn die kapitalistischen auswüchse es bereits getan haben! |
Na wenn man Spaß dran hat, dass den bösen Kapitalisten mal wirklich eingeschenkt wurde, dann gehört das wohl dazu.
Wenn man aber in erster Linie Anteil am Schicksal der betroffenen Menschen nimmt, dann gehört alles dazu, was diesen eine langfristige Perspektive schafft.
Und eine Perspektive auf Wohlstand führt eben nur über eine produktive Infrastruktur.
Stefan hat folgendes geschrieben: | Und unsere Beurteilung anderer Länder, baut doch zu 99% auf die Meinung unserer Mainstreammedien, oder? |
In jedem Fall besser als wenn sie zu 99% auf indymedia aufbauen würde.
Stefan hat folgendes geschrieben: | Mir jedenfalls fällt es im Traum nicht ein, europäische Freiheit zu loben und Kuba oder Venezuela zu verurteilen. |
Mir allerdings schon. Ich lobe einfach mal los:
Die Freiheit Reisen zu dürfen
Die Freiheit meiner eigenen Meinung
Die Versammlungsfreiheit
Das Recht auf einen fairen Prozess
Das Recht auf den Schutz meines Eigentums
Die Freiheit das Internet zu nutzen
Die Gewissheit, dass ein einzelner Mann mir nicht willkürlich grundlegende Freiheiten absprechen kann
Irgendwie habe ich das Gefühl, ein paar Leute hier können sich nicht ansatzweise vorstellen, wie es ist, einem Verwaltungsapparat existentiell komplett ausgeliefert zu sein.
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erebus wandelndes Paradoxon
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 998
Wohnort: ius talionis
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(#488451) Verfasst am: 03.06.2006, 14:57 Titel: |
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So, um mal wieder von Kuba weg und zum Thema zu kommen
Interview mit Lord Browne, dem Vorstandsvorsitzenden von BP
Nebenbei: Der Mann heißt wie Gebäck?
Sei's drum.
Es grüßt
Erebus
_________________ Es reicht bereits den physikalischen Gesetzen und den biologischen Regeln zu unterliegen.
Wir brauchen keine gesellschaftlichen Zwänge, die uns letztendlich zerbrechen.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#488472) Verfasst am: 03.06.2006, 15:31 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Mir jedenfalls fällt es im Traum nicht ein, europäische Freiheit zu loben und Kuba oder Venezuela zu verurteilen. |
Mir allerdings schon. Ich lobe einfach mal los:
Die Freiheit Reisen zu dürfen
Die Freiheit meiner eigenen Meinung
Die Versammlungsfreiheit
Das Recht auf einen fairen Prozess
Das Recht auf den Schutz meines Eigentums
Die Freiheit das Internet zu nutzen
Die Gewissheit, dass ein einzelner Mann mir nicht willkürlich grundlegende Freiheiten absprechen kann
Irgendwie habe ich das Gefühl, ein paar Leute hier können sich nicht ansatzweise vorstellen, wie es ist, einem Verwaltungsapparat existentiell komplett ausgeliefert zu sein. |
Kann ich auch nicht. Trotzdem.
Du darfst reisen, warum auch nicht? Es stört das System nicht. Im Gegenteil, ist ja auch eine Art Konsum.
Du darfst deine Meinung sagen. Abweichende Meinungen sind das Gewürz in der geBILDeten Volksmeinung.
Du hast auch das Recht auf Versammlungsfreiheit. Aber erst mal brav gegehmigen lassen, damit der Staat schön aufpassen kann.
Du kannst auch das Internet frei nutzen. Noch. Das kriegen die schwer in den Griff. Obwohl: Vorsichtshalber werden deine Daten erstmal gespeichert und Zensur gibt es auch bei uns!
Und das wir einem einzelnen Diktator regiert werden, wird nicht geschehen. Der Kapitalismus hat kein Interesse daran die Macht auf Einzelne zu beschränken.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#488769) Verfasst am: 04.06.2006, 00:03 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Oder was ist mit Haiti? Vor über 200 Jahren unabhängig geworden, nur gut 20 Jahre nach den USA. |
Kann man wirklich revoltierende Sklavenmassen mit einem bürgerlichen Gemeinwesen vergleichen, das sich seine Freiheit mühsam gegen ein Weltreich erkämpft? Tragen die haitianischen Sklavenmassen den gleichen Charakter wie die Sklaven die Spartakus gegen Rom führte so wundert einen nichts mehr – der Mensch der die Sklaverei ertrug, wird auch in Freiheit immer noch von diesem verderblichen Zustand geprägt sein und ein Gemeinwesen aus ehemaligen Sklaven umso mehr...
RdC hat folgendes geschrieben: | Oder was ist mit Nepal? Wenn ich richtig informiert bin waren die nie kolonialisiert und der Einfluß von Aussen war immer sehr klein. |
Die maoistischen Rebellen dürften – zumindest ideologisch – sehr wohl von außen kommen und nicht alle Menschen müssen den Weg der westlichen Welt gehen...
RdC hat folgendes geschrieben: | Oder hast du jemals einen Koreaner oder einen Chinesen über die Kolonialzeit jammern hören? |
Zumindest die japanische Kolonisation scheint dort nachhaltige Irritationen verursacht zu haben, die sich beispielsweise in China in regelmäßigen antijapanischen Krawallen äußern...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#488777) Verfasst am: 04.06.2006, 00:30 Titel: Re: Morales verstaatlicht Öl- und Gasindustrie |
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Umunmutamnak hat folgendes geschrieben: | http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,414011,00.html
In Bolivien wird der Versuch unternommen, die Öl- und Gasindustrie zu verstaatlichen. Ein größerer Anteil der Einnahmen durch die Bodenschätze soll der armen Bevölkerung zugute kommen. Ein Schritt, der sicherlich in den USA als "not really amusing" gewertet werden wird.
Obwohl ich hier im Forum (wirtschaftlich) wohl eher zur "kapitalistischen Fraktion" gehöre, finde ich diesen Schritt des Bolivianischen Präsidenten mutig und richtig. Diese Länder müssen sich selbst aus der Ausbeutung und Bevormundung durch Großkonzerne befreien. Man kann nur inständig hoffen, daß das alles nicht in einem heillosen Chaos aus Korruption, Veternwirtschaft und schlimmeren Folgen endet. Daß in Bolivien Menschenrechte, Demokratsche Werte etc. eingehalten werden. Und das die USA dieses Signal richtig verstehen. Bush (und seine Öl-Lobbyisten) wird ja zum Glück nicht mehr lang an der Macht sein können.
Wie in der Vergangenheit (Allende etc) werden die USA nicht mehr agieren können, denke ich. |
Ja , diese Ansicht teile ich auch . Allerdings dürfen sie sich nicht zu weit vom demokratischenKonzept entfernen . Morales ist ein Visionär , hoffen wir das er lange genug lebt um einen teil davon umsetzen zu können. Aber vielleicht hat er wenigstens die Mafia im Lande auf seiner Seite , soviel ich weiß will er ja auch den Coca anbau legalisieren und kultivieren .
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#537809) Verfasst am: 07.08.2006, 09:21 Titel: |
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Zitat: | Boliviens Präsident Evo Morales hat rund sechs Monate nach seinem Amtsantritt eine versprochene Agrarreform offiziell in Gang gesetzt. Er übergab in der Gemeinde Ucurena, wo vor 53 Jahren die erste Bodenreform des Landes begann, mehrere Traktoren an soziale Organisationen zur Weitergabe an Bauern.
Der linksgerichtete indio-stämmige Präsident forderte außerdem das Parlament auf, einen Gesetzentwurf zur Enteignung von wirtschaftlich nicht genutzten Grundstücken zu billigen. Morales will Land neuverteilen und dabei besonders die seit Jahrzehnten benachteiligten Frauen berücksichtigen. |
Quelle
Bei solchen Meldungen wird mir immer warm ums Herz.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#537951) Verfasst am: 07.08.2006, 13:39 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Boliviens Präsident Evo Morales hat rund sechs Monate nach seinem Amtsantritt eine versprochene Agrarreform offiziell in Gang gesetzt. Er übergab in der Gemeinde Ucurena, wo vor 53 Jahren die erste Bodenreform des Landes begann, mehrere Traktoren an soziale Organisationen zur Weitergabe an Bauern.
Der linksgerichtete indio-stämmige Präsident forderte außerdem das Parlament auf, einen Gesetzentwurf zur Enteignung von wirtschaftlich nicht genutzten Grundstücken zu billigen. Morales will Land neuverteilen und dabei besonders die seit Jahrzehnten benachteiligten Frauen berücksichtigen. |
Quelle
Bei solchen Meldungen wird mir immer warm ums Herz.  |
mir auch.
die cia hingegen feilt sicher bereits an wirksamen plänen die zur absetzung, abwahl, oder sonstiger entfernung von morales führen werden, ehe es ihm andere präsidenten gleichtun.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#587280) Verfasst am: 21.10.2006, 01:17 Titel: |
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Nun folgt:
Zitat: | Der bolivianische Präsident Evo Morales hat eine Verstaatlichung der Minen des Landes angekündigt. Mineralien wie Zinn, Silber und Gold müssten unter die Kontrolle des bolivianischen Staates und die soziale Kontrolle des Volkes kommen, erklärte Morales am Sonntag in der Stadt Challapata. |
Meine Meinung:
Quelle
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Kent registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.10.2006 Beiträge: 71
Wohnort: Darmstadt
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(#587281) Verfasst am: 21.10.2006, 01:35 Titel: |
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Meine Gastschwester kommt aus Bolivien, genauer Tarija. Sie hat mir öfter erzählt wie scheiße der Zustand ist und wie scheiße sie Evo Morales findet... Sie sagt auch, dass ganz Tarija wohl Morales ziehmlich scheiße findet und sie hat auch mal von einer großen Demo erzählt, als Morales wohl mit seinem Flieger nicht in Tarija landen konnte, weil die Menschen auf der Landebahn standen.
Allgemein ist es ja so, dass Tarija und andere Gebiete Boliviens sich trennen wollen, und sie hat jetzt schon Angst im Januar nach Bolivien zu kommen, wenn dort möglicherweise Bürgerkrieg ist.
_________________ "Einen neuen Stolz lehrte mich mein Ich, den lehre ich die Menschen: nicht mehr den Kopf in den Sand der himmlischen Dinge zu stecken, sondern frei ihn zu tragen, einen Erden-Kopf, der der Erde Sinn schafft!"
F. Nietzsche in "Also Sprach Zarathustra"
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#587288) Verfasst am: 21.10.2006, 02:35 Titel: |
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Kent hat folgendes geschrieben: | Meine Gastschwester kommt aus Bolivien, genauer Tarija. Sie hat mir öfter erzählt wie scheiße der Zustand ist und wie scheiße sie Evo Morales findet... Sie sagt auch, dass ganz Tarija wohl Morales ziehmlich scheiße findet und sie hat auch mal von einer großen Demo erzählt, als Morales wohl mit seinem Flieger nicht in Tarija landen konnte, weil die Menschen auf der Landebahn standen.
Allgemein ist es ja so, dass Tarija und andere Gebiete Boliviens sich trennen wollen, und sie hat jetzt schon Angst im Januar nach Bolivien zu kommen, wenn dort möglicherweise Bürgerkrieg ist. |
weshalb findet sie ihn scheisse?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#587295) Verfasst am: 21.10.2006, 08:37 Titel: |
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Sie ist die Tochter eines Minenbesitzers / Großgrundbesitzers?
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Kent registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.10.2006 Beiträge: 71
Wohnort: Darmstadt
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(#587365) Verfasst am: 21.10.2006, 13:25 Titel: |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Sie ist die Tochter eines Minenbesitzers / Großgrundbesitzers? |
Zitat: | weshalb findet sie ihn scheisse? |
Nein, ihr Vater hat scheinbar unter einer alten Regierung gearbeitet, hat jetzt keine Arbeit mehr und ihre Mutter hat einen Einrichtungsshop oder ähnlich. Sie sagt auch nicht, dass nur sie Morales findet, es geht scheinbar um ganz Tarija bzw. um die ganzen ösltlichen Gebiete, so kam es mir auch vor als ich einen Artikel letztens über die Lage in Bolivien gelesen habe.
Erstmal kann sie Indianer allgemein überhaupt nicht leiden, das kann ich zwar nicht verstehen, aber da ist sie ganz überzeugt, und Evo Morales ist ja bekanntlich Indianer. Sie macht die Indianer auch etwas verantwortlich, sie sagt es gibt ca. 50% Indianer in Bolivien und die Indianer wollen nicht das, was sie wollen.
Sie kann noch nicht so perfekt Deutsch, ich hoffe ich hab das richtig verstanden, als sie mir das gesagt hat... Also wenn man in Bolivien 4 Häuser hat, gehören die, die man nicht braucht automatisch dem Staat, so will es Morales.
Sie sagt, sie brauchen Hilfe aus Amerika, um gegen Morales vorzugehen... Sie hat gesagt, sie würde lieber tot sein als Evo Morales die Hand zu geben. Ansonsten ist sie aber sehr nett
Ich frag mich wo die Eltern das ganze Geld herhaben... in Bolivien ist alles verdammt billig (Zigaretten 20cent/Packung...) und in Deutschland und Europa für sie sehr teuer. Und die Eltern wollen sie nach Opus Dei nach Argentinien schicken, das kostet auch alles... Sie haben 4 Autos, glaub 3 Häuser, sie will sich grade einen iPod kaufen und die Eltern sagen, das ist kein Problem und schicken die 300 EUR rüber. Für bolivianische Verhältnisse scheint mir das nicht normal...
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#587368) Verfasst am: 21.10.2006, 13:39 Titel: |
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Kent hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | Sie ist die Tochter eines Minenbesitzers / Großgrundbesitzers? |
Zitat: | weshalb findet sie ihn scheisse? |
Nein, ihr Vater hat scheinbar unter einer alten Regierung gearbeitet, (...) |
aha.
ich finde, wer mehr als vier häuser hat, kann ruhig die restlichen dem staat überlassen. zur verteilung an leute ohne immobilienbesitz.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#587426) Verfasst am: 21.10.2006, 15:16 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wer vier Häuser hat... |
Finde ich nicht. Was kann der mit den vier Häusern dafür, dass die anderen keine haben?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#587436) Verfasst am: 21.10.2006, 15:24 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wer vier Häuser hat... |
Finde ich nicht. Was kann der mit den vier Häusern dafür, dass die anderen keine haben? |
wenns für 10 leute 15 häuser gibt, und 3 leute 4 häuser haben, führt die gier der (zufälligerweise) reichen, zur armut der verbleibenden.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#587444) Verfasst am: 21.10.2006, 15:35 Titel: |
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Jain. Es ist ja nicht jeder zufällig reich, sondern einige sind reich, weil sie sich angestrengt oder mit guten Ideen Erfolg gehabt haben, und einige sind arm, weil sie sich weder anstrengen noch ihren Grips bemühen. Ich sehe das sehr zwiespältig, Rohstoffe, für die Infrastruktur wichtige Institutionen sollten staatlich sein, aber wer baut zum Beispiel noch Mietshäuser, wenn er Gefahr läuft, dass sie enteignet werden?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#587455) Verfasst am: 21.10.2006, 15:47 Titel: |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Jain. Es ist ja nicht jeder zufällig reich, sondern einige sind reich, weil sie sich angestrengt oder mit guten Ideen Erfolg gehabt haben, und einige sind arm, weil sie sich weder anstrengen noch ihren Grips bemühen. Ich sehe das sehr zwiespältig, Rohstoffe, für die Infrastruktur wichtige Institutionen sollten staatlich sein, aber wer baut zum Beispiel noch Mietshäuser, wenn er Gefahr läuft, dass sie enteignet werden? |
ich sehe ein, das enteignungen ein radikales mittel zur schaffung eines geringeren gegensatzes zwischen armen und reichen ist. es sollte letztes mittel bleiben, wenn alles andere wirkungslos blieb.
das vorurteil, den armen automatisch faulheit vorzuwerfen, und den reichen fleiss zuzuschreiben geht m.e. an der realität vorbei und grenzt an zynismus. gerade in einer heute extrem automatisierten industrie muss man fast von zufall reden, um nachzuvollziehen, warum zwei leute mit ähnlichen vorraussetzungen unterschiedliche karriere machen.
ich sehe eine parallele zur biologischen evolution: es ist schlicht zufall ob eine genkombination erfolgreicher ist als die andere. die konsequenzen dort sind natürlich gnadenlos, doch wir sollten aufgrund unserer eigenschaft als soziale wesen diese härten auffangen.
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