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cptchaos kritischer Rationalist
Anmeldungsdatum: 17.07.2006 Beiträge: 304
Wohnort: Hamburg
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(#597467) Verfasst am: 06.11.2006, 00:45 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | wieso ist die Vollstreckung einer Todesstrafe Mord? |
Hachja... Physik gut, Philosophie schlecht. Wie gibt es denn sowas?? (Nur ein Scherz!!)
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Mord hat wohl mehr mit Jura zu tun, oder?
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Mord ist das zielgerichtete, planvolle Töten eines oder mehrerer Menschen - oder?
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nein, das ist in der regel Totschlag. Im StGB steht dazu:
"Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet."
(StGB §211 Absatz 2)
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Ist die Todesstrafe Mord? Ja.
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naja, wie gesagt nicht zwingend.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Ist Schwarzenegger in meinen Augen ein Mörder? Definitiv ja!
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Also niedere Beweggründe können wir wohl mal annehmen
Aber heimtückisch, grausam oder mit gemeingefährlichen mitteln...
wird schwierig!
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Meiner Meinung nach sind die, die diese Strafe benutzen schlimmere Mörder als der, der einen anderen im Affekt tötet. |
Naja, dass kommt darauf an.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen wie man Todesstrafe in einem Rechtsstaat umsetzen können sollte, ohne das Rechtsstaatsprinzip zu beschädingen oder den Aufwand für einen Prozess, auf den als Strafe der tot steht, in astronomische höhen zu schrauben.
Kurz ich halte Todesstrafe in einem Rechtsstaat für impraktikabel.
Abgesehen davon halte ich sie nicht für eine Strafe, sondern für eine Abschreckungsmaßnahme, bei welcher man vermutlich mit weniger irreversieblen methoden den gleichen Abschreckungsfacktor erlangen kann.
Wenn man schon als Strafe den Tot auswählt, also das Lebensrecht des Täters "abschafft", warum nimmt man nicht ein anderes Menschenrecht, wie z.B.: persöhliche Freiheit und (in grenzen) Körperliche unversehrtheit.
Ich schlage Leuten die für Todesstrafe plädieren meistens vor, sie sollten doch eher für den Verkauf in die Sklaverei plädieren. Ist eine weniger Starke einschränkung der Menschenrechte des Täters aber billiger nützlicher und effizienter ...
Komischerweise wollen mir diese Leute aber dabei nicht folgen.
Ich kann aber keinen Argumentationsfehler entdecken.
Ihr vielleicht?
grüße Eike
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#597468) Verfasst am: 06.11.2006, 00:51 Titel: Re: Ist der Tod wirklich eine Strafe? |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Strafe dient hauptsächlich zur Abschreckung von Dritten. |
Nein, auch zur Vergeltung (Rache) und zur instrumentellen Konditionierung ... |
Habe ja auch hauptsächlich geschrieben.
Abschreckung ist meiner Meinung nach die ethische Rechtfertigung für staatlich verhängte Strafen. |
Und wenn sich herausstellen würde, das Strafen nicht abschrecken, sollte man dann nicht bestrafen? |
So ist es. Ausnahmen sind Täter, vor denen die Gesellschaft geschützt werden muss.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Greg hat folgendes geschrieben: | Ist der Tod wirklich eine Strafe für einen Menschen?
Was ist eine Strafe überhaupt und wozu ist sie gut?
Ist eine Strafe nicht für den Täter dazu da, daraus lernen?
Kann man aus dem eigenen Tod lernen?
Außerdem soll die Todesstrafe andere davon abhalten das Gleiche zu tun. Tut sie aber nicht. |
Strafe dient hauptsächlich zur Abschreckung von Dritten. |
Wenn das der tiefere Sinn der Todestrafe sein soll, dann kann man bloss feststellen, dass die Todesstrafe ihren Zweck nicht erfuellt! Nicht von ungefaehr gibt es in den USA, wo ueberwiegend die Todestrafe droht, mit die meisten Morde auf unserem Planeten. |
Sie hat offenbar kein größeres Abschreckungspotential als lebenslängliches Gefängnis.
Das mit den meisten Morden stimmt nicht mehr so. Die sind seit den früheren 90ern auf einen Bruchteil gesunken. Man müsste sich mal anschauen, wo die heute im Ranking stehen.
Ansonsten teile ich deine Einschätzung.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#597484) Verfasst am: 06.11.2006, 01:19 Titel: |
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Natürlich ist der aufgrund von Jurisdikton zugefügte Tod eine Strafe. Was soll die Sophisterei eigentlich? Die Frage ist doch wohl eher, ob sie eine vertretbare Strafe ist und ich meine, dass sie in gravierenden Fällen, wenn ein Irrtum ausgeschlossen ist (mehrere Zeugen, etc), durchaus angewand werden kann und soll. Im Übrigen glaube ich nicht, dass die Todesstrafe nicht abschreckender wirkt. Die Amis haben eh ein bescheuertes Rechtssystem, bei denen brauchen wir erst gar nicht nachsehen. Ausserdem, wer weiss schon, wie deren Kriminalstatistik ohne TS aussehen würde.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#597487) Verfasst am: 06.11.2006, 01:23 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Wenn es keine gesetzlichen Strafen mehr gibt, strafen nur mehr die Starken nach ihrem Gutdünken. Was ist dir lieber? |
Also wie in England?
cptchaos hat folgendes geschrieben: | Ich schlage Leuten die für Todesstrafe plädieren meistens vor, sie sollten doch eher für den Verkauf in die Sklaverei plädieren. Ist eine weniger Starke einschränkung der Menschenrechte des Täters aber billiger nützlicher und effizienter ... |
Sollte man ernsthaft überlegen.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Greg hat folgendes geschrieben: | Ist der Tod wirklich eine Strafe für einen Menschen?
Was ist eine Strafe überhaupt und wozu ist sie gut?
Ist eine Strafe nicht für den Täter dazu da, daraus lernen?
Kann man aus dem eigenen Tod lernen?
Außerdem soll die Todesstrafe andere davon abhalten das Gleiche zu tun. Tut sie aber nicht. |
Strafe dient hauptsächlich zur Abschreckung von Dritten. |
Wenn das der tiefere Sinn der Todestrafe sein soll, dann kann man bloss feststellen, dass die Todesstrafe ihren Zweck nicht erfuellt! Nicht von ungefaehr gibt es in den USA, wo ueberwiegend die Todestrafe droht, mit die meisten Morde auf unserem Planeten. |
Sie hat offenbar kein größeres Abschreckungspotential als lebenslängliches Gefängnis.
Das mit den meisten Morden stimmt nicht mehr so. Die sind seit den früheren 90ern auf einen Bruchteil gesunken. Man müsste sich mal anschauen, wo die heute im Ranking stehen.
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Wenn dem so wäre, läge es aber ebenfalls nicht an der Todesstrafe, dass die Mordrate sank, oder? Was wäre dann eine mögliche Ursache?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
Zuletzt bearbeitet von Valen MacLeod am 06.11.2006, 15:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#597498) Verfasst am: 06.11.2006, 01:39 Titel: |
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Sklaverei würde bedeuten, dass irgendjemand aus der Strafe des Verurteilten profit ziehen kann. Wenn das jemand anderes als der Staat ist, ist es offensichtkliches Unrecht. Ansonsten würde ich mir für manche Fälle auch Zwangsarbeit überlegen. Es geht immer darum wie genau das effektive Strafmaß sich an das theoretische hält. Vergewaltigungen auf dem Klo oder die Gefahr von Knastmorden sind im Schuldspruch eigentlich nicht inbegriffen. Da fängt m.E Justizschlamperei bereits an. Misshandlungen und Lebensbedrohende Umstände sollte bei Zwangsarbeit dann natürlich ausschließbar sein, wenn man über eine Einführung nachdenkt. Ausserdem ist Beschäftigung immernoch besser, als einsperren und vergessen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#597589) Verfasst am: 06.11.2006, 08:20 Titel: Re: Ist der Tod wirklich eine Strafe? |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Die Strafe aber besteht darin, wenn Deine Frage darauf abzielt, das Leben gegen den Willen des Individuums zu beenden. Und diese Gewalt scheint mir jedenfalls staatlicherseits eine Bestrafung zu sein. |
Und was könnte einem Staat das Recht zu töten geben? |
Das Recht gibt er sich selbst.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Doch was ist sie selbst anders als Mord? |
Nach juristischer Definition ist die Todesstrafe kein Mord.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wer wird dann für diesen Mord getötet? Und wer für den Folgenden? |
Ein Staat kann nicht getötet werden. Der oder die Henker jedoch.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wer trägt die Verantwortung??? |
Für das Töten eines Verurteilten? Verschiedene Personen, abhängig vom Fall.
Übrigens bin ich überzeugter Gegner der Todesstrafe.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#597603) Verfasst am: 06.11.2006, 09:32 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Natürlich ist der aufgrund von Jurisdikton zugefügte Tod eine Strafe. Was soll die Sophisterei eigentlich? Die Frage ist doch wohl eher, ob sie eine vertretbare Strafe ist und ich meine, dass sie in gravierenden Fällen, wenn ein Irrtum ausgeschlossen ist (mehrere Zeugen, etc), |
Dann leg' doch mal allgemeinverbindlich fest, wie ein Fall auszusehen hat, bei dem ein Irrtum ausgeschlossen ist.
Die Anforderung hört man ja nun des öfteren, und es sagt sich so einfach ... aber ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, daß jemand solche Kriterien sinnvoll hätte festlegen können. Wenn man das tut, wird man vermutlich feststellen, daß der Aufwand nicht lohnt, bei den paar Fällen die die Kriterien jemals erfüllen könnten.
Wenn man jetzt noch die Schnittmenge mit den "gravierenden Fällen" berücksichtigt wird am ende eh keiner hingerichtet.
Rasmus.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#597619) Verfasst am: 06.11.2006, 11:00 Titel: Re: Ist der Tod wirklich eine Strafe? |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Raedingens hat folgendes geschrieben: | Strafe... ... der ewige Tod ist die Endstrafe für diejenigen, die sich zu Lebzeiten nicht haben bestrafen = zurechtweisen lassen wollen. |
Nanu?
Bist Du nicht der Schnuckel, der das ewige Leben und Gottes Liebe predigt???
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Der Staat liebt seine Bürger, indem er ihnen klar aufzeigt,
was sie bei missachtung der Regeln erwartet..
Ist das nicht lieb von ihm?
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#597774) Verfasst am: 06.11.2006, 15:27 Titel: |
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Puh... da hast Du ja eine Menge zusammengeworfen!
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Sklaverei würde bedeuten, dass irgendjemand aus der Strafe des Verurteilten profit ziehen kann. Wenn das jemand anderes als der Staat ist, ist es offensichtkliches Unrecht. |
Das nennt man Gewinnmaximierung und ist im Kapitalismus üblich. Was wäre, wenn der Ertrag an die Familie des Opfers ginge?
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Ansonsten würde ich mir für manche Fälle auch Zwangsarbeit überlegen. |
Gibt es doch schon. Heisst 1-Euro-Job.
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Es geht immer darum wie genau das effektive Strafmaß sich an das theoretische hält. |
Da stimme ich zu. Lebenslänglich sllte auch lebenslänglich sein. Nicht nur 15 Jahre.
Es geht aber vielmehr darum, welches Strafmass man für das angemessene hält.
Skandalös finde ich immer noch, das Strafen für wirtschaftliche Schäden höher ausfallen, wie solche für Leib und Leben.
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Vergewaltigungen auf dem Klo oder die Gefahr von Knastmorden sind im Schuldspruch eigentlich nicht inbegriffen. Da fängt m.E Justizschlamperei bereits an. |
Das kann man nicht einkalkulieren.
Der Staat hat für die Sicherheit dessen den er einsperrt zu bürgen! Kann er das nicht, darf er ihn nicht einsperren! Er darf sich auch nicht aus der Verantwortung dafür schleichen in dem behauptet wird, es läge nicht im Machtbereich des Staates. Schliesslich schafft er die Voraussetzungen für Verbrechen im Strafvollzug.
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Misshandlungen und Lebensbedrohende Umstände sollte bei Zwangsarbeit dann natürlich ausschließbar sein, wenn man über eine Einführung nachdenkt. |
Gilt das nicht gleichsam für den Freiheitsentzug und jeden Eingriff des Staates in die Freiheitsrechte des Individuums?
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Ausserdem ist Beschäftigung immernoch besser, als einsperren und vergessen. |
???
Was ist nicht besser als das? Aber was möchtest Du denn nun? Strafe oder einen möglichst angenehmen Strafvollzug?
Wie ich hörte ist Saddam Hussein nun zum Toade verurteilt. ich weiss aber noch nicht von wem und für was eigentlich.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#597782) Verfasst am: 06.11.2006, 15:41 Titel: |
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hä-hä. 1 € Jobs sind eine Strafe für ganz D.
Ich rede nicht von einem angenehmen Stravollzug sondern von produktivem. Am besten sollen sie als das eingesetzt werden, was sie gelernt haben, allerdings ohne lohn. Der Gewinn wird eingesetzt um den Knast zu finanzieren und der Überschuss, falls vorhanden, wandert in die Staatskasse.
Zuletzt bearbeitet von Ermanameraz am 06.11.2006, 15:51, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#597786) Verfasst am: 06.11.2006, 15:44 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Natürlich ist der aufgrund von Jurisdikton zugefügte Tod eine Strafe. Was soll die Sophisterei eigentlich? Die Frage ist doch wohl eher, ob sie eine vertretbare Strafe ist und ich meine, dass sie in gravierenden Fällen, wenn ein Irrtum ausgeschlossen ist (mehrere Zeugen, etc), |
Dann leg' doch mal allgemeinverbindlich fest, wie ein Fall auszusehen hat, bei dem ein Irrtum ausgeschlossen ist.
Die Anforderung hört man ja nun des öfteren, und es sagt sich so einfach ... aber ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, daß jemand solche Kriterien sinnvoll hätte festlegen können. Wenn man das tut, wird man vermutlich feststellen, daß der Aufwand nicht lohnt, bei den paar Fällen die die Kriterien jemals erfüllen könnten.
Wenn man jetzt noch die Schnittmenge mit den "gravierenden Fällen" berücksichtigt wird am ende eh keiner hingerichtet.
Rasmus. |
Würüm? Das glaube ich nicht. Überführte Kindesmörder beispielsweise sollten m.E. ausnahmslos hingerichtet werden. Die Abschreckung steht dabei m.E. aucgh nicht unbedingt gnaz im Vordergrund. Die Meisten kriminellen Taten werden aufgrund hazardöser Risikospekulation motiviert, esist im Grunde ähnlich wie Spielsucht, wobei es hier tatsächlich ein erfolgreiches System zu finden gibt.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#597790) Verfasst am: 06.11.2006, 15:52 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | hä-hä. 1 € Jobs sind eine Strafe für ganz D.
Ich rede nicht von einem angenehmen Stravollzug sondern von produktivem. Am besten sollen sie als das eingesetzt werden, was sie gelernt haben, allerdings ohne lohn. Der Gewinn wird eingesetzt um den Knast zu finanzieren und der Überschuss, falls vorhanden, wandert in die Staatskasse. |
Tut er das nicht in den Einrichtungen die Tüten kleben etc.?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#597792) Verfasst am: 06.11.2006, 15:58 Titel: |
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Sicher kann man Gefängnisse nicht zu kleinen Industriesiedlungen umfunktioniern und nicht jeder wird gemäß seiner Ausbildung beschäftigt werden können, abere s geht sicher noch produktiver als Tütenkleben.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#597914) Verfasst am: 06.11.2006, 19:49 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Sicher kann man Gefängnisse nicht zu kleinen Industriesiedlungen umfunktioniern und nicht jeder wird gemäß seiner Ausbildung beschäftigt werden können, abere s geht sicher noch produktiver als Tütenkleben. |
Viele dort benötigen erstmal eine Ausbildung derer gemäß sie beschäftigt werden könnten.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Greg auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2006 Beiträge: 1098
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(#598505) Verfasst am: 07.11.2006, 19:26 Titel: |
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Der Tod ist eine Grenze, die überschritten wird.
Vom Lebendigen hin zum Nicht-mehr-Lebendigem.
Aber auch nur aus der Sicht der Lebendigen...
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Brahms Geschwafelkommodore
Anmeldungsdatum: 15.06.2005 Beiträge: 495
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(#599474) Verfasst am: 09.11.2006, 12:08 Titel: |
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Tod an und für sich ist keine Strafe. Ähnlich wie Blasphemie ist Töten ein Verbrechen ohne Opfer. Schmerz gibt es hier nur für emotionell eingebundene Personen im Umfeld.
Wenn mir jemand 5 Euro klaut, mir eine in die Fresse haut oder sonst etwas, dann muss ich mit den Folgen leben. Beim getötet werden, dem Sterben generell, ist lediglich der Prozess problematisch. Aus der Opferperspektive des Getötetetn ist das Endergebnis für mich wenig bedeutsam, da ich ja als Toter ja keinerlei Bewusstsein habe und daher auch keine Ahnung von meinem Tod, ja nicht einmal meinem Leben vorher habe.
Was meinen Erlebnishorizont anbelangt ist also ein Mord an mir schlimmstenfalls als schwere Körperverletzung zu betrachten: der Schmerz und Schrecken den ich also vor Todeseintritt verspüre, falls überhaupt.
Natürlich kann das opferlose Verbrechen Mord der Gesellschaft insgesamt auch Nutz bringen. Wenn der Mörder sich mit einem Nachschlüssel in die Sozialwohnung der alten vergichteten, inkontinenten Oma ohne Verwandte oder sonstwelche Freunde einschleicht und diese im Schlaf erschägt. Die Beerdingungskosten werden durch die paar tausend Euro aufgebracht welche der Mörder nicht fand, die Rente wird fürderhin gespart, ebenso die medizinischen Versorgungskosten. Die Sozialwohnung kann zu einem höheren Ertrag an die bislang obdachlose Familie Schneider weitervermietet werden. Friede, Freude, Eierkuchen; und die Oma hat auch keine monumentalen Schmerzen von der Gicht mehr auszuhalten.
Trotz allem werde ich den Mörder nicht unverfolgt lassen, und schon gar nicht eine Geldprämie oder gar das Bundesverdienstkreuz für Verdienste um die Humanität im Allgemeinen, die Bundesrepublik im besonderen, und natürlich ganz im besonderen um die Familie Schneider geben.
Hie handelt is sich nach wie vor um Mord, wenngleich ich diesen hier etwas in das Licht der Euthanasie, dem Mord zum angenommenen Allgemeingesellschaftlichen Vorteil, gerückt habe.
Das Töten eines Menschen ist ein Tabubruch, auch wenn die Gesellschaft davon profitiert! Daher lehne ich auch grundsätzlich die Todesstrafe ab, denn die Entscheidung, ab wann ich einen Tabubruch befürworten soll, also quasi institutionalisieren ist stark von Willkür abhängig. Auch wird damit eine Schiebetüre einen Spalt geöffnet von dem es immer leichter wird diese noch weiter zu öffnen. Letztendlich wird sich der "Mann auf der Strasse" zum Urteil gerechtfertigt befinden und damit einen Mord rechtfertigen.
Noch wichtiger ist mir allerdings als Grund, dass ich lieber in einer Gesellschaft lebe in der keiner bereit ist das Leben eines Mitmenschen zu nehmen - nicht mal als vom Staat bezahlter Henker.
Wehret den Anfängen der Verrohung der Sitten - die Umkehrung des Prozesses ist sehr schwierig. Schwieriger als der Weg des Populismus allemal.
Persönliche Anerkennung geht von mir innerhalb dieses Threads an die Beitäge von
*beachbernie und
*Valen MacLeod
Statistiken zu Mord:
Global: http://corporatism.tripod.com/homicide.htm
USA: http://www.disastercenter.com/crime/uscrime.htm
_________________ Headjob yes - hejab no!
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