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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#600749) Verfasst am: 11.11.2006, 19:31 Titel: Was kann man denn nun eigentlich wissen? |
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Ich kann nicht wissen ob das was ich für wahr halte, tatsächlich wahr ist, bzw. Ich kann Wahrheit wissen, aber ich kann prinzipiell nicht überprüfen ob sie tatsächlich wahr ist - und selbst diese Aussage kann ich nicht mit Absolutheit als "wahr" abuurteilen.
Tatsache: Der gesunde Menschenverstand hört da auf, wo die Logik anfängt, denn es ist möglich logische Ansichten zu konstruieren, die man nicht verstehen kann. Wenn ich sage "diese oder jene Aussage ist logisch und dementsprechend wahr", so geschieht das unter der Prämisse das logische Aussagen wahr sind, was ich allerdings wiederum nur logisch begründen kann. Oder besser: Ich kann nur aus logischer Sicht Dinge als "wahr", oder als "unwahr" bezeichnen, dass mir die Logik jedoch "Wahrheit" liefert ist Glaube. Ein begründeter Glaube zwar, allerdings kann ich die "empirischen" Daten die mir mein Umfeld liefert kaum als letzgültigen Beweis annehmen, denn sie könnten ja alle blos Täuschung sein.
Wie seht ihr das? Warum ist es eurer Meinung nach notwendig rational zu handeln, d.h. irrationales Gedankengut vollständig aus jeder Diskussion zu verbannen?
Mein Ansatzt wäre das Irrationales Gedankengut sich kaum von belieben "Gefassel" unterscheidet. Allerdings: Inwieweit unterscheidet sich meine Position von beliebigen "Gefassel", wenn ich einfach Annehme die menschliche Logik sei eine "unumstößliche Größe", diese Annahme jedoch nicht falsifizierbar ist?
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#600754) Verfasst am: 11.11.2006, 19:42 Titel: Re: Was kann man denn nun eigentlich wissen? |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Mein Ansatzt wäre das Irrationales Gedankengut sich kaum von belieben "Gefassel" unterscheidet. Allerdings: Inwieweit unterscheidet sich meine Position von beliebigen "Gefassel", wenn ich einfach Annehme die menschliche Logik sei eine "unumstößliche Größe", diese Annahme jedoch nicht falsifizierbar ist? |
Die Logik ist keine "Größe", sondern die beste Methode die wir haben, um in der von wahrgenommenen Umwelt zu funktionieren. Ob diese Umwelt nun eine Illusion ist oder nicht, ist unerheblich: Logik ist dazu konsistent, andere Methoden nicht.
Klar könnte morgen jemand auf Matrix 2.0beta updaten und alles wird anders. Aber darüber mache ich mir vorläufig keine Gedanken, weil es dazu weder einen Grund gibt, noch überhaupt Anhaltspunkte dafür, daß wir in einer rational nicht erfassbaren Welt leben würden.
Ras "oh, schau: eine Katze!" mus.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#600758) Verfasst am: 11.11.2006, 19:47 Titel: |
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Als "wahr" kann eine Aussage bezeichnet werden, die mit den Operatoren einer Logik aus deren Axiomen folgt. So etwas geht also nur in einem formalen System. Und selbst da kann es AUssagen geben, die wahr sind, aber von denen wir es nicht beweisen können.
Die hypothetisch reale Welt ist derzeit nicht eindeutig als ein solches formales System identifiziert. Daher kann "wahr" in bezug auf Aussagen über die hypothetische Realität nur in einem eingeschränkten Sinne benutzt werden:
- Widerlegungsvorbehalt (derzeit beste Theorien und dgl.)
- Modellvorbehalt (Sprach- und Wahrnehmungssystem sind Teil der Welt und der Theorie)
- methodischer Vorbehalt (empirische Überprüfung von Voraussagen anstelle von logischen Folgerungen)
Daß man überhaupt wenigstens eingeschränkt von "wahren" Aussagen über die Welt" sprechen kann, daß also die wissenschaftliche Methode funktioniert, ist eine weitere "Tatsache", für die wir nur sehr gute (!) Evidenz, aber keinen Beweis im formalen Sinne haben.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Warum ist es eurer Meinung nach notwendig rational zu handeln, d.h. irrationales Gedankengut vollständig aus jeder Diskussion zu verbannen? |
Weil es nach derzeit bestbestätigter Theorie die besten intersubjektiv überprüfbaren Voraussagen liefert, wenn man Theorien kritisch-rational diskutiert.
Und nur wenn man dieses Ziel hat (also ein voraussagekräftigeres Modell der Welt zu erhalten), ist es überhaupt besser, rational zu diskutieren. Es könnte auch Ziele geben, für die irrationale Diskussionstaktiken besser geeignet sind, z.B. wenn man sich momentan durchsetzen will, oder wenn man seine Ruhe haben oder sich etwas einreden möchte.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#600775) Verfasst am: 11.11.2006, 20:36 Titel: |
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Ich weiß, daß ich nichts weiß, wusste schon Sokrates..
Und dieses Wissen sollte uns demütig machen, dass das bisschen Wissen auf das wir Menschen so stolz sind,
evtl. nur die Spitze des Eisberges ist.
Das unsere Logik sehr schnell an die Grenzen des natürlichen stosst.
Ein Blick in die Weite des Universums sollte einem das eigentlich als logisch erscheinen lassen.
Das es mehr gibt...
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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Leukrit registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.09.2006 Beiträge: 248
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(#600785) Verfasst am: 11.11.2006, 20:45 Titel: |
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Rae hat folgendes geschrieben: | Ich weiß, daß ich nichts weiß, |
Dass du nichts weißt, das weiß ich auch.
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#600798) Verfasst am: 11.11.2006, 21:18 Titel: |
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Rae hat folgendes geschrieben: | Ich weiß, daß ich nichts weiß, wusste schon Sokrates..
Und dieses Wissen sollte uns demütig machen, dass das bisschen Wissen auf das wir Menschen so stolz sind,
evtl. nur die Spitze des Eisberges ist.
Das unsere Logik sehr schnell an die Grenzen des natürlichen stosst.
Ein Blick in die Weite des Universums sollte einem das eigentlich als logisch erscheinen lassen.
Das es mehr gibt... |
Beweis 101
ARGUMENT FROM AGNOSTICISM
(1) I don't know and you don't know either.
(2) Therefore, God exists.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#600803) Verfasst am: 11.11.2006, 21:30 Titel: |
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Rae hat folgendes geschrieben: | Ich weiß, daß ich nichts weiß |
Besser: Ich weiß, daß ich nichts sicher weiß.
Rae hat folgendes geschrieben: | [emotionaler Glaubensappell] |
Übersetzt: darum sollte man Dinge glauben, die man schon prinzipiell nicht wissen kann.
Klingt nicht sehr überzeugend.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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phoenix64 Entkommen.
Anmeldungsdatum: 24.09.2006 Beiträge: 203
Wohnort: Brazil
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(#600839) Verfasst am: 11.11.2006, 22:53 Titel: |
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Rae hat folgendes geschrieben: | Ich weiß, daß ich nichts weiß, wusste schon Sokrates..
Und dieses Wissen sollte uns demütig machen, dass das bisschen Wissen auf das wir Menschen so stolz sind,
evtl. nur die Spitze des Eisberges ist.
Das unsere Logik sehr schnell an die Grenzen des natürlichen stosst.
Ein Blick in die Weite des Universums sollte einem das eigentlich als logisch erscheinen lassen.
Das es mehr gibt... |
FULL ACK.
Mehr, als wir Menschen zu verstehen jemals in der Lage sein werden. Und deshalb sollten wir auch nicht versuchen, dieses gewaltige Unbekannte dadurch herabzuwürdigen, indem wir es mit einem albernen kleinen anthropozentrischen "Gott" füllen und damit den albernen kleinen Schlusspunkt der Erklärungen setzen.
Sondern im Gegenteil sollten wir versuchen, die Größe und die Kompliziertheit des Universums (und damit auch unseren Stellenwert) dadurch zu erkennen, indem wir zumindest das verstehen und wissen, wozu wir in der Lage sind. Schon weil uns jede neue Erkenntnis zeigt, wie gewaltig unser Wissen mittlerweile ist - und wie viel gewaltiger der Teil, den wir nicht kennen.
_________________ "If God exists, I hope he has a good excuse" - Woody Allen
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Rene Hartmann Säkular? Na klar!
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main
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(#600841) Verfasst am: 11.11.2006, 22:55 Titel: Re: Was kann man denn nun eigentlich wissen? |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Tatsache: Der gesunde Menschenverstand hört da auf, wo die Logik anfängt, denn es ist möglich logische Ansichten zu konstruieren, die man nicht verstehen kann. Wenn ich sage "diese oder jene Aussage ist logisch und dementsprechend wahr", so geschieht das unter der Prämisse das logische Aussagen wahr sind, was ich allerdings wiederum nur logisch begründen kann. Oder besser: Ich kann nur aus logischer Sicht Dinge als "wahr", oder als "unwahr" bezeichnen, dass mir die Logik jedoch "Wahrheit" liefert ist Glaube. Ein begründeter Glaube zwar, allerdings kann ich die "empirischen" Daten die mir mein Umfeld liefert kaum als letzgültigen Beweis annehmen, denn sie könnten ja alle blos Täuschung sein.
Wie seht ihr das? Warum ist es eurer Meinung nach notwendig rational zu handeln, d.h. irrationales Gedankengut vollständig aus jeder Diskussion zu verbannen?
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Grundsätzlich muss ich zwischen logisch aus Axiomen abgeleiteten Aussagen (konzeptionelle Ebene) und empirischen Aussagen (empirische Ebene) unterscheiden. Soviel mal vorneweg.
Aus Ökonomiegründen bin ich gezwungen, irgendwo mit der Überprüfung von Hypothesen aufzuhören. Ich muss dann z.B. eine Ansicht als wahr akzeptieren, die ich bloß irgendwo in einer mir als zuverlässig geltenden Quelle gelesen habe, weil die Überprüfung einfach zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde. Ich muss z.B. Aussagen über naturwissenschaftliche Experimente aus der Fachliteratur i.d.R. als wahr akzeptieren, weil mir die Mittel fehlen, die Experimente selbst durchzuführen.
So gesehen könnte man argumentieren, dass da kein prinzipieller Unterschied zu einem religiösen Menschen besteht, der Autoritäten wie die Bibel oder den Koran oder den Papst oder einen Imam ohne weitere Überprüfung anerkennt.
Es gibt aber doch einen Unterschied: Nämlich dass der Gläubige meint, dass ihm die Überprüfung grundsätzlich unmöglich ist, während der rational-wissenschaftlich orientiert Mensch der Meinung ist, dass er grundsätzlich alles überprüfen kann, nur eben irgendwann aus den erwähnten Ökonomiegründen irgendwo aufzuhören gezwungen ist.
_________________ "Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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Norton dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 4372
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(#600852) Verfasst am: 11.11.2006, 23:17 Titel: |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | ich weiss dass ich gläubig bin und ich weiss dass die wissensschufte grösstenteils ungläubige sind
aber nicht alle |
Dich hab ich schon mal gesehen, Magnusfe. Du lauerst wirklich überall,wieso spielst du eigentlich hier?
Putziges Wissenschaftsverständnis das Du so hast.
Zitat: | magnusfe schrieb folgendes:
Adam war der erste Mensch, das steht so geschrieben
Er stammt nicht von anderen Menschen ab wie es heutzutage der Fall ist, d.h.
er hatte keinen Vater und Mutter, er wurde direkt geschaffen
Auch Eva wurde direkt geschaffen ohne Sex
Erst danach gab es sexuelle Fortpflanzung mit anschliessendem Ableben (Tod)
Alles andere wäre Unsinn, warum sollte der Mensch sich erst langsam durch Evolution
entwickeln, das wäre doch pure Zeitvergeudung und die Schrift schreibt ja nichts davon |
Ich weiß im übrigen nicht warum Rae meine Freundin sein soll.
NN
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#600893) Verfasst am: 12.11.2006, 00:41 Titel: Re: Was kann man denn nun eigentlich wissen? |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Ich kann nicht wissen ob das was ich für wahr halte, tatsächlich wahr ist, bzw. Ich kann Wahrheit wissen, aber ich kann prinzipiell nicht überprüfen ob sie tatsächlich wahr ist - und selbst diese Aussage kann ich nicht mit Absolutheit als "wahr" abuurteilen. |
Tatsächlich?
_________________ Leben kann tödlich sein
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#600967) Verfasst am: 12.11.2006, 04:38 Titel: |
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du verstehst dass das übernatürliche materiell rational nicht begreifbar ist aber dass man es rational erkennen kann wenn es mit der materie interagiert (gotterfahrungen im alltag)
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#600983) Verfasst am: 12.11.2006, 09:44 Titel: |
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Norton hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß im übrigen nicht warum Rae meine Freundin sein soll.
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Was man noch nicht weiss muss nicht heissen, dass man es nie wissen wird..
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#600989) Verfasst am: 12.11.2006, 10:35 Titel: Re: Was kann man denn nun eigentlich wissen? |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Ich kann nicht wissen ob das was ich für wahr halte, tatsächlich wahr ist, bzw. Ich kann Wahrheit wissen, aber ich kann prinzipiell nicht überprüfen ob sie tatsächlich wahr ist - und selbst diese Aussage kann ich nicht mit Absolutheit als "wahr" abuurteilen. |
Tatsächlich? |
Tatsächlich.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#601017) Verfasst am: 12.11.2006, 11:48 Titel: |
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Rae hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Ich weiß, daß ich nichts weiß, wusste schon Sokrates.. |
Also wenn Sokrates weiß, daß er nichts weiß, dann konnte er ja gar nicht wissen, daß er nichts weiß!
Rae hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Und dieses Wissen sollte uns demütig machen, dass das bisschen Wissen auf das wir Menschen so stolz sind...... |
Und was haste von deiner Demut??
Dann wäre es für dich sicher das beste, du hättest überhaupt kein Wissen, legst alles Wissen ab, dann könntest du all deine Demut, deren du sicher fähig bist, voll und ganz dem Herrn dort droben im Himmel zu Verfügung stellen, der legt da sehr großen Wert darauf!
Und wäre unser Wissen noch so gering - was es aber zweifellos im Vergleich zu zu deinem lieben Herrn Jesus Wissen aber nicht ist - warum in aller Welt sollte uns das demütig machen und wir nicht berechtigt stolz darauf sein???
Das hieße doch im Umkehrschluß, je dümmer ein Mensch, umso weniger Demut
erforderlich!
Ist schon was dran ....selig sind die, die da geistig arm sind!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#601019) Verfasst am: 12.11.2006, 11:57 Titel: |
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Wenn ihr etwas nicht wisst, fragt mich halt. Ist doch kein Problem.
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#601060) Verfasst am: 12.11.2006, 14:38 Titel: |
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Ich weiss nicht, wesshalb Du Dich so zierst, uns mal in die Augen zu schauen..
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#601103) Verfasst am: 12.11.2006, 16:16 Titel: Re: Was kann man denn nun eigentlich wissen? |
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Es gab bereits erhellende Antworten. Aber ich möchte nochmal detailliert auf einzelne Punkte eingehen.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Ich kann nicht wissen ob das was ich für wahr halte, tatsächlich wahr ist |
Ja. Das ist richtig.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Ich kann Wahrheit wissen |
Nein. Ich kann etwas wissen. Aber Wahrheit ist eine Qualität von Aussagen. Eine Aussage kann wahr oder falsch sein.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | aber ich kann prinzipiell nicht überprüfen ob sie tatsächlich wahr ist |
Es gibt keine absolute Gewissheit. Aber das wissen über diese Tatsache (daß es keine absolute Gewissheit gibt) ist nicht alltagstauglich. Wir leben fast immer so, als hätten wir Gewissheit.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | und selbst diese Aussage kann ich nicht mit Absolutheit als "wahr" abuurteilen. |
Ja.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Tatsache: Der gesunde Menschenverstand hört da auf, wo die Logik anfängt, denn es ist möglich logische Ansichten zu konstruieren, die man nicht verstehen kann. |
Im oben genannten Sinne gebe ich Dir Recht. Der "Gesunde Menschenverstand" trägt uns durch unser Leben. Was Du mit "logischen Ansichten" meinst, verstehe ich aber nicht. Wenn Du damit meinst, daß wir Dinge wissen, die unseren unmittelbaren Sinneseindrücken, also unserer Erfahrung widersprechen. Ja, das ist so.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Wenn ich sage "diese oder jene Aussage ist logisch und dementsprechend wahr", so geschieht das unter der Prämisse das logische Aussagen wahr sind, was ich allerdings wiederum nur logisch begründen kann. |
Logisch wahr, also mit absoluter Sicherheit können Aussagen nur aus logischen Gründen werden. Logisch wahre Sätze ebthalten aber keine Information über die empirische Welt:
"Ein Haus ist grün oder es ist nicht grün." wäre ein solcher Satz.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Oder besser: Ich kann nur aus logischer Sicht Dinge als "wahr", oder als "unwahr" bezeichnen |
Das finde ich nicht. Es ist sehr wichtig, die Bedeutung des Wortes "Wahr", so wie es in der Logik verwendet wird, von der Bedeutung im Alltag zu unterscheiden. Es endet sonst in heilloser Verwirrung. Im Alltag kommt man ohne die beschränkte Bedeutung des Wortes nicht zurecht.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | dass mir die Logik jedoch "Wahrheit" liefert ist Glaube. |
Das ist nicht richtig. Solange wir von binärer Logik sprechen, ist das, was logisch wahr ist, unumstößlich wahr. Aber es ist eben leer.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Ein begründeter Glaube zwar, allerdings kann ich die "empirischen" Daten die mir mein Umfeld liefert kaum als letzgültigen Beweis annehmen, denn sie könnten ja alle blos Täuschung sein. |
Die Logik liefert keine empirischen Daten. Mit der Logik kannst Du die Gültigkeit von Schlüssen überprüfen, beispielsweise. Daß empirische Daten alle vorgetäuscht sein könnten, ist nicht auszuschliessen.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Wie seht ihr das? Warum ist es eurer Meinung nach notwendig rational zu handeln |
Es ist meiner Meinung nach überhaupt nicht notwendig, immer rational zu handeln. Es wäre dies für das Alltagsleben sogar schädlich. Man muss hier auch zwischen rational und Rationalisierung unterscheiden.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | d.h. irrationales Gedankengut vollständig aus jeder Diskussion zu verbannen? |
Das ist meiner Meinung nach ebenfalls überhaupt nicht notwendig. Kommunikation, Diskussion beinhaltet mehr als rationale Rede. Und weder ist die rationale Rede eine Qualität für sich, noch ist die nicht rationale Rede überflüssig. Allerdings ist Ratio das Instrument, um Verbindlichkeit zu erzeugen.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Allerdings: Inwieweit unterscheidet sich meine Position von beliebigen "Gefassel", wenn ich einfach Annehme die menschliche Logik sei eine "unumstößliche Größe", diese Annahme jedoch nicht falsifizierbar ist? |
Es ist falsch zu sagen, die Vernunft wäre eine unumstößliche Größe. Sie ist nur eine dünne Eisdecke, von der einige (ich auch) hoffen, daß sie sich als tragfähig für das Fortkommen der menschlichen Zivilisation erweist. Ich bin mir nicht sicher. Alleine wird sie wohl nicht tragen.
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#601497) Verfasst am: 13.11.2006, 01:35 Titel: |
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Zitat: | Dich hab ich schon mal gesehen, Magnusfe. Du lauerst wirklich überall,wieso spielst du eigentlich hier?
Putziges Wissenschaftsverständnis das Du so hast. |
Ich will alle Freigeister einfangen und auf der Schafwiese einsperren damit sie wie die Schafe gras fressen den ganzen tag und ich ihnen dabei zugucken kann, das ist himmlisch schöner anblick
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Conan registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 738
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(#601505) Verfasst am: 13.11.2006, 02:00 Titel: |
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Sag mal magnusfe, meinst du das eigentlich ernst oder ist das nur eine geniale Gesprächstechnik, die den ganzen Gläubigen zeigt, wie sie so ticken, wenn man ihre Sinnbilder mal ein wenig erweitert sieht?
Zelig, wenn Vernunft allein nicht ausreicht, was soll dann unterstützend wirken?
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#601575) Verfasst am: 13.11.2006, 11:32 Titel: |
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Conan hat folgendes geschrieben: | Zelig, wenn Vernunft allein nicht ausreicht, was soll dann unterstützend wirken? |
Äh, das wird jetzt ein wenig pathetisch, aber ich mein es so.
Zuneigung zum Menschen und Mitgefühl.
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#601580) Verfasst am: 13.11.2006, 11:43 Titel: |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: |
Ich will alle Freigeister einfangen und auf der Schafwiese einsperren damit sie wie die Schafe gras fressen den ganzen tag und ich ihnen dabei zugucken kann, das ist himmlisch schöner anblick |
Beim Oberhirten weiden alle
Schafe freiwillig
auf grünen Wiesen
ohne Schäferhunde und Zäune.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#601586) Verfasst am: 13.11.2006, 11:52 Titel: |
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Jemand der sein Gehirn abstellt, kann gar nicht mehr freiwillig handeln.
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#601596) Verfasst am: 13.11.2006, 12:09 Titel: |
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Freiwillig handeln geschieht durch denken, sonst wäre es nur ein Reflex.
Das Hirn abstellen geschieht durch einen schweren Unfall oder durch "Drogen".
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#601606) Verfasst am: 13.11.2006, 12:24 Titel: |
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Oder durch Gehirnwäsche.
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#601608) Verfasst am: 13.11.2006, 12:28 Titel: |
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Eine so starke Beeinflussung ist gewaltanwendung und kann nicht mehr als
freiwillig bezeichnet werden.
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Mondschaf Schosshundi
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 428
Wohnort: Mond, wo sonst?
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(#602421) Verfasst am: 14.11.2006, 17:35 Titel: |
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Huhu
/hmm ich bin nicht der Hirsch in Philo, aber eine objektive Realität gibt es nicht oder? (-->NEwb<--)
also kann ich nur wissen, dass ich nichts weiss. In meinen Augen stimmt das nicht. Da ich diese Aussage auch aufgrund der Wahrnehmung treffe. Wahrnehmung ist nie objektiv oder? also kann ich mir nie sicher sein was ich weiss... also weiss ich nur (mathematisch) Lösungsmenge = ( ) (leere Menge)
ob nun leere Menge nichts ist weiss ich nicht. Aber sie ist zumindest nicht 0!
Gruss an Herrn Sauter oder andere Philo profs in den meine aussagen wohl nichts wert sind!
Biba Mondschaf
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#602424) Verfasst am: 14.11.2006, 17:41 Titel: |
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Rae hat folgendes geschrieben: | Das Hirn abstellen geschieht durch einen schweren Unfall oder durch "Drogen". |
Oder aber z.B., was letztlich auf eine verhängnisvolle Mischung aus beidem hinausläuft, durch bestimmte religiöse Konditionierungen...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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(#602575) Verfasst am: 14.11.2006, 22:12 Titel: |
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Mondschaf hat folgendes geschrieben: | Huhu
/hmm ich bin nicht der Hirsch in Philo, aber eine objektive Realität gibt es nicht oder? (-->NEwb<--)
also kann ich nur wissen, dass ich nichts weiss. In meinen Augen stimmt das nicht. Da ich diese Aussage auch aufgrund der Wahrnehmung treffe. Wahrnehmung ist nie objektiv oder? also kann ich mir nie sicher sein was ich weiss... also weiss ich nur (mathematisch) Lösungsmenge = ( ) (leere Menge)
ob nun leere Menge nichts ist weiss ich nicht. Aber sie ist zumindest nicht 0!
Gruss an Herrn Sauter oder andere Philo profs in den meine aussagen wohl nichts wert sind!
Biba Mondschaf |
Ich ha dich gern - Schöfli und das weiss ich ganz sicher - Philo-Menge-Objektiv-Lösung-blablabla
hin oder her..
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