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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#606302) Verfasst am: 21.11.2006, 09:25 Titel: |
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Ich bin katholisch erzogen, musste Sonntags in die Kirche, aber sonst gemäßigt. Mein Vater starb als ich sechs war, und da muss ich sagen, die Vorstellung, dass Papi irgendwo noch ist und von der Wolke mein weiteres Leben verfolgt, war für mich wirklich wichtig.
Die Frage, wieso wollte das Gott, dass mein Vater stirbt, stellte ich mir nie. Mit seiner Krankheit kann man nicht leben, das leuchtete mir immer ein. Also der Gott, der alles lenkt war schon als Kind für mich Käse. Dann fällt einem auf, dass die Leute, die brav in die Kirche gehen nicht immer die netteren und besseren sind, einerseits dann die Sprüche vom lieben, gütigen Gott (an den glaubte ich), und anderseits die Horrorstories und Drohungen (glaubte ich halt dann nicht, weil das geht ja nicht zusammen, folglich redet der Pfarrer oftmals Quark, schloss ich)dann kommt die Zwangsbeichte und das Denken beginnt. Mit 13 weigerte ich mich in die Kirche gehen, war dann bis ca 30 nur zu Beerdigungen, Taufen, Hochzeiten (auch atheistische oder agnostische Leute heiraten anscheinend gern kirchlich...? ) habe mir aber auch wenig Gedanken gemacht, unreflektierter Agnostizismus, würde ich mal sagen.
Dann zogen wir in ein Dorf im Pfaffenwinkel (...!), beschlossen die Kinder taufen zu lassen, wegen dem dabeisein usw, hier läuft vieles mit und über die Kirche. Und mit den Kindern ging ich dann sporadisch wieder in Familiengottesdienste, Martinsumzüge, Christmetten usw, besonders in dem Jahr der Kommunion. Also habe ich mich erst die letzten jahre überhaupt mit dem Thema näher befasst, bin irgendwo zwischen Agnostizismus und Atheismus und denke weiter. Mit den Kindern rede ich viel über das, was sie erleben und hören und was ich dazu meine, das funkioniert ganz gut, sie schauen sich das an, sind aber bereits kritisch und hinterfragen. Wenn dann eine schwammige Antwort kommt, lernen sie viel daraus.
Kleine Annekdote: Meine Tochter im Kindergarten kriegt mit, dass Pfarrer weder heiraten noch Kinder haben dürfen. "Also Mama", sagte sie streng: "Ist des net übertrieben?"
_________________ Tja
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606654) Verfasst am: 21.11.2006, 21:12 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...und anderseits die Horrorstories und Drohungen (glaubte ich halt dann nicht, weil das geht ja nicht zusammen, folglich redet der Pfarrer oftmals Quark, schloss ich) |
Echt, euer Pfarrer hat euch Horrorstories erzählt? Ist heutzutage eh out...
astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...dann kommt die Zwangsbeichte und das Denken beginnt. Mit 13 weigerte ich mich in die Kirche gehen... |
Ist nachvollziehbar.
Ich finde es immer wieder erstaunlich in welchen Fundi-Kreisen die hiesigen Ex-Katholiken aufgewachsen sind! Mir ist das noch nie begegnet, obwohl ich schon ein paar Jährchen dabei bin (allerdings nicht in Bayern). In Ottonormalpfarreien laufen die Predigten meistens auf Friede-Freude-Eierkuchen raus und in den intellektuelleren Hochschulgemeinden gibt's meistens was Mystisches. Ich hab' aber noch nie eine Horrorgeschichte zu hören bekommen.
Unter solchen Bedingungen, wie du sie beschreibst astrate, würde ich auch die Flucht ergreifen.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#606672) Verfasst am: 21.11.2006, 21:37 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...und anderseits die Horrorstories und Drohungen (glaubte ich halt dann nicht, weil das geht ja nicht zusammen, folglich redet der Pfarrer oftmals Quark, schloss ich) |
Echt, euer Pfarrer hat euch Horrorstories erzählt? Ist heutzutage eh out...
astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...dann kommt die Zwangsbeichte und das Denken beginnt. Mit 13 weigerte ich mich in die Kirche gehen... |
Ist nachvollziehbar.
Ich finde es immer wieder erstaunlich in welchen Fundi-Kreisen die hiesigen Ex-Katholiken aufgewachsen sind! Mir ist das noch nie begegnet, obwohl ich schon ein paar Jährchen dabei bin (allerdings nicht in Bayern). In Ottonormalpfarreien laufen die Predigten meistens auf Friede-Freude-Eierkuchen raus und in den intellektuelleren Hochschulgemeinden gibt's meistens was Mystisches. Ich hab' aber noch nie eine Horrorgeschichte zu hören bekommen.
Unter solchen Bedingungen, wie du sie beschreibst astrate, würde ich auch die Flucht ergreifen. |
Echt? Hat man dir nicht erzählt, Gott hätte außer Noah alle Menschen ertränkt, Kinder, Schwangere, Verliebte, Alte... nur so als Beispiel. ich konnte das nicht mit Güte und Liebe und Gnade zusammenbringen. Und dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht brav in die Kirche geht und beichtet? Ist das keine Horrorstory, ich finde schon.
Und war bei dir nicht Pflicht, vor der Kommunion und der Firmung zur Beichte zu gehen? Ist bei meinen Kindern noch so. Die gehen im Unterricht geschlossen zum Beichten. Da kommt keiner aus, der nicht evangelisch oder konfessionslos ist.
Und Horror gibts auch heut noch, Guckst du hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=604100&highlight=#604100
Die liberalen Katholiken hab ich um mich, gegen die sag ich nix, die finden auch so manches zum...ähm, also reformbedürftig.
Lola, bist du Katholikin?
_________________ Tja
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606695) Verfasst am: 21.11.2006, 22:07 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Echt? Hat man dir nicht erzählt, Gott hätte außer Noah alle Menschen ertränkt, Kinder, Schwangere, Verliebte, Alte... nur so als Beispiel. ich konnte das nicht mit Güte und Liebe und Gnade zusammenbringen. |
Ich glaube, das war mal bei den Osterlesungen dabei und das eher als ein Bild...
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Und dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht brav in die Kirche geht und beichtet? Ist das keine Horrorstory, ich finde schon. |
Ich finde auch, dass das eine Horrorstory ist, aber ich habe sowas noch nie in einer Predigt gehört.
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Und war bei dir nicht Pflicht, vor der Kommunion und der Firmung zur Beichte zu gehen? Ist bei meinen Kindern noch so. Die gehen im Unterricht geschlossen zum Beichten. Da kommt keiner aus, der nicht evangelisch oder konfessionslos ist.
Und Horror gibts auch heut noch, Guckst du hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=604100&highlight=#604100
Die liberalen Katholiken hab ich um mich, gegen die sag ich nix, die finden auch so manches zum...ähm, also reformbedürftig. |
Eben das erstaunt mich ja so sehr! Ich habe noch nie eine solche Predigt erlebt, nicht mals ansatzweise! Und das obwohl ich (aufgrund meines etwas unsteten Lebenswandels) in recht vielen verschiedenen Gemeinden war/bin. Ich kenne mindestens 7 Gemeinden (ganz normale und Studentengemeinden) ziemlich gut und war auch in vielen anderen. Dabei habe ich mir diese Gemeinden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt oder bin einfach in die am nähesten gelegene gegangen. Kann doch nicht sein, dass ich immer wie von Zauberhand in eine liberale Gemeinde komme, während sie doch normalerweise sooo konservativ sind. Wo findet man sie nur?
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola, bist du Katholikin? |
Ja, aber ich bin in einem völlig atheistischen Umfeld aufgewachsen und habe dann im Erwachsenenalter dazu gefunden. Und sagen wir mal...ich bin alles andere als eine typische "CSU-Wählerin" ))
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#606719) Verfasst am: 21.11.2006, 22:41 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Echt? Hat man dir nicht erzählt, Gott hätte außer Noah alle Menschen ertränkt, Kinder, Schwangere, Verliebte, Alte... nur so als Beispiel. ich konnte das nicht mit Güte und Liebe und Gnade zusammenbringen. |
Ich glaube, das war mal bei den Osterlesungen dabei und das eher als ein Bild... |
Was bildlich gemeint war und was nicht kann man als Grundschülerin wohl nicht unterscheiden. Wird das bei der Lesung denn bei dir immer dazu gesagt?
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Und dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht brav in die Kirche geht und beichtet? Ist das keine Horrorstory, ich finde schon.
Ich finde auch, dass das eine Horrorstory ist, aber ich habe sowas noch nie in einer Predigt gehört. |
Na wenn man sündig stirbt, ohne Absolution kommt man in die Hölle. So hammers gehört. Das ist allerdings in den Siebzigern gewesen und der Pfarrer dort war wohl recht konservativ. Heute erzählt das der Pfarrer anders. Hölle ist der Zustand des Getrenntseins von Gott, wenn man also im Stande der Sünde stirbt, dann ist man getrennt von Gott. Oder so ähnlich, ich muss sagen der Ausdrucksweise der hochwürdigen Herren kann ich mich nicht gut bedienen.
lola hat folgendes geschrieben: |
Ja, aber ich bin in einem völlig atheistischen Umfeld aufgewachsen und habe dann im Erwachsenenalter dazu gefunden. Und sagen wir mal...ich bin alles andere als eine typische "CSU-Wählerin" )) |
Vielleicht liegt es daran, dass du die Kommunion und Firmung nicht als Kind mitgemacht hast. Aber wird den Drittklässlern in den Gemeinden, die du kennst, freigestellt, ob sie beichten wollen? Und wenn nicht, dürfen sie zur Kommunion? Die Dinge die sie Kindern erzählen sind anders, als die, die sie bei normalen Predigten erzählen. Teilweise kindgerecht und nett, aber teilweise auch übel manipulativ. Ich hab mal gelesen, es gibt die Theologie fürs Volk (für die Dummen) und die für die Intellektuellen (an den Unis), und da sind gewaltige Unterschiede.
Ich muss dazu sagen, gerechterweise, es gibt nicht nur das, was ich da so heranziehe. Unser Pfarrer ist einwenig besonders, mag sein...sicher gibt es Pfarrer, die durchaus gute Denkanstöße geben können. Der Wisch den ich zitiert habe, hat meine Tochter echt heimgebracht, das war allerdings der Gipfel, so hammerhart hat ers noch nie gebracht, normalerweise kann er gut mit Kindern ( fast nur mit denen) und macht viel Gaudi mit ihnen. Bei der Beichte ist anscheinend schluss mit lustig.
_________________ Tja
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606829) Verfasst am: 22.11.2006, 02:13 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Was bildlich gemeint war und was nicht kann man als Grundschülerin wohl nicht unterscheiden. Wird das bei der Lesung denn bei dir immer dazu gesagt? |
Bei der Lesung nicht, aber oft bei der anschließenden Predigt. Zudem gibt es eigentlich spezielle Gottesdienste für Kinder.
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Na wenn man sündig stirbt, ohne Absolution kommt man in die Hölle. So hammers gehört. Das ist allerdings in den Siebzigern gewesen und der Pfarrer dort war wohl recht konservativ. |
Na da bin ich aber erleichtert. Ich dachte schon du hättest das vor kurzem in einer normalen (also nicht: sedisvakantistischen Gemeinde) gehört.
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht liegt es daran, dass du die Kommunion und Firmung nicht als Kind mitgemacht hast. |
Kann sein.
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Aber wird den Drittklässlern in den Gemeinden, die du kennst, freigestellt, ob sie beichten wollen? Und wenn nicht, dürfen sie zur Kommunion? |
Das weiß ich nicht. Ich kenne leider so wenig Drittklässler Aber letztens hatten wir einen Familiengottesdienst und da haben die Kinder so eine Art Schuldbekenntniss formuliert. Das ging in etwa so: "Es tut uns leid, weil wir zu einem anderen Kind nicht nett waren, es tut uns leid, dass wir zu unserer Lehrerin nicht nett waren..." Ich sehe da nichts Schlimmes drin.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Ich hab mal gelesen, es gibt die Theologie fürs Volk (für die Dummen) und die für die Intellektuellen (an den Unis), und da sind gewaltige Unterschiede. |
Das auf jeden Fall. Und wenn man die Unigottesdienste gewohnt ist, hat man es manchmal schwer "normale" Pedigten zu hören...Aber ich kann nicht sagen, dass das eine irgendwie düsterer oder angstmachender wäre als das andere. Es werden einfach andere Akzente gesetzt.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Unser Pfarrer ist einwenig besonders, mag sein...sicher gibt es Pfarrer, die durchaus gute Denkanstöße geben können. Der Wisch den ich zitiert habe, hat meine Tochter echt heimgebracht, das war allerdings der Gipfel, so hammerhart hat ers noch nie gebracht, normalerweise kann er gut mit Kindern ( fast nur mit denen) und macht viel Gaudi mit ihnen. Bei der Beichte ist anscheinend schluss mit lustig. |
Ich verstehe irgendwie nicht so ganz warum du deine Tocher hinschickst.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#606860) Verfasst am: 22.11.2006, 07:09 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...und anderseits die Horrorstories und Drohungen (glaubte ich halt dann nicht, weil das geht ja nicht zusammen, folglich redet der Pfarrer oftmals Quark, schloss ich) |
Echt, euer Pfarrer hat euch Horrorstories erzählt? Ist heutzutage eh out...
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Die Geschichte, in der der Vater bereit ist, auf Befehl seinen Sohn zu schlachten, ist nicht out. Dafür ist sie für die Entstehungsgeschichte des Glaubens offenbar zu wichtig.
Und als die Freundinnen meiner Tochter (damals ca. 9 Jahre) dann noch meinten, dass wäre doch o.k., wenn Gott das befiehlt... Beim gemeinsamen Tannenbaumschmücken mit den Mädels in unserer Wohnung haben meine Tochter und ich die Sache dann mal hinterfragt.
Die Geschichte haben die übrigens aus dem evgl. RU (3. oder 4. Klasse) gehört.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606866) Verfasst am: 22.11.2006, 10:00 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...und anderseits die Horrorstories und Drohungen (glaubte ich halt dann nicht, weil das geht ja nicht zusammen, folglich redet der Pfarrer oftmals Quark, schloss ich) |
Echt, euer Pfarrer hat euch Horrorstories erzählt? Ist heutzutage eh out...
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Die Geschichte, in der der Vater bereit ist, auf Befehl seinen Sohn zu schlachten, ist nicht out. Dafür ist sie für die Entstehungsgeschichte des Glaubens offenbar zu wichtig.
Und als die Freundinnen meiner Tochter (damals ca. 9 Jahre) dann noch meinten, dass wäre doch o.k., wenn Gott das befiehlt... Beim gemeinsamen Tannenbaumschmücken mit den Mädels in unserer Wohnung haben meine Tochter und ich die Sache dann mal hinterfragt.
Die Geschichte haben die übrigens aus dem evgl. RU (3. oder 4. Klasse) gehört. |
Und wie wurde sie aufbereitet? Letztendlich ging es ja darum, dass Abraham bereit war das Liebste was er hat aufzugeben und nicht, dass gläubige Eltern jederzeit ihre Kinder zu opfern bereit sind. Das Kind, Isaak, soll damals übrigens stattliche 37 Jahre alt gewesen sein...
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#606874) Verfasst am: 22.11.2006, 11:02 Titel: |
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Meine Geschichte:
1. Ich bin ein Kind des Ostens und in der dritten Generations konfessionslos. Weihnachten und Ostern habe ich schon recht bald als sinnleere Rituale erlebt, auf die man sich freute, weil es Geschenke und tollen Braten gab. Religion war etwas sehr fernes. Ich war damals nie in einer Kirche und verdrehe auch heute noch die Augen, wenn auf Ausflügen sämtliche Freunde immer auch unbedingt die örtliche Kirche besichtigen wollen.
2. Ich war eine Zeit lang begeisterter Startrek-Fan und habe dabei sowohl die Wissenschaftlichkeit als auch den Humanismus der Zukunftsutopie genossen.
3. Ich habe auf einer Indien-Exkursion das Atheist-Center in Vijayawada kennengelernt und war beeindruckt, unter welch schwierigen Bedingungen (eine durch und durch religiöse Gesellschaft) dort hervorragende Sozialarbeit geleistet wird.
4. Ich bin Lehrer und unterrichte jetzt zusätzlich Ethik (fachfremd). Das zwingt mich zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen Religion. Dabei wird mir die Absurdität religiöser Glaubensinhalte mehr und mehr bewusst. Über den Lehrplan hinaus möchte ich mit den Schülern die Religionen wissenschaftspropädeutisch und kritisch/kontrovers behandeln.
5. Auf der Suche nach geeigenten Unterrichtsmaterialien bin ich u.a. auf die Giordano-Bruno-Stiftung gestoßen und bin Mitglied in deren Förderkreis geworden.
Andreas
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Scout2001 registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 548
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(#606880) Verfasst am: 22.11.2006, 11:19 Titel: |
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Meine Mutter war eine tiefe gläubige Frau, mein Vater ein stiller Atheist. Wie es nun mal so war, arbeitete mein Vater 6 Tage die Woche von morgens bis abends, und hatte wenig Einfluss auf unsere Erziehung.
Trotzdem war meine Mutter keine Frau, die was von der Kirche hielt, aber trotzdem mit einem imaginären Erziehungssystem abnervte. Gott beobachtet dich immer, und so was. Auch philosophierte sie gerne über das Thema, und sah ihren eignen Vater als heiligen an, der gerne die Bibel las.
Meine Mutter schien aber auch von den 68er beeinflusst gewesen zu sein. Toleranz gegenüber Homosexuelle und Menschen anderer Kulturen pflegte sie immer und lehrte es uns auch.
Mein Freundeskreis in der Kindheit und Jugend bestand hauptsächlich aus Agnostiker und Gläubigen. Irgendwie war Religion und Gott kein wirkliches Gesprächthema.
Aus mehrere Gründen entwickelte ich mich mit 14 zu einem toleranten Agnostiker, dass sich bis zum ~20 Lebensjahr hielt.
Plötzlich änderte sich meine Welt. Ständig wurde ich durch meinen damals recht großen Bekanntenkreis mit dem Glauben konfrontiert. Zu regelmäßig wurde ich gefragt, wieso ich nicht an Gott glaube, dabei entnahm meistens einen entsetzten Blick war. Diese Frage mit diesem Blick konnte ich eine zeitlang gar nicht verstehen. Ich hab’ doch kein Kind gegessen. Warum dieses Entsetzen? Was hab’ ich verbrochen? Wo ist da die angebliche christliche Toleranz? Die christliche Feindesliebe?
Selbstkritisch wie ich so bin, entschied ich die Bibel zu lesen, um mein Resultat zu überprüfen. Dabei schwappte ich zum schwachen Atheismus über.
Na ja, dann war dieses Thema wieder ein zeitlang unwichtig, bis ich durch eine neue Liebe mal wieder damit konfrontiert wurde. Sie betteten um meine Seele , sich nahmen mich mit zur Wahlfahrtstätten etc..
Mein Bruder hatte zeitgleich das gleiche Glück. Eine katholische Freundin, inder die Mutter auch wieder diese Frage stellte, und mal wieder mich mit einen entsetzen Blick anschaute.
Ihre Argumenten waren Schuld, dass ich mit der Zeit zum starken Atheismus übertrat. Ein Beispiel ist dieses 2D Menschen – Beispiel in diesem Thread. In einer 2D-Welt kann ein 2D Objekt weder sehen, noch gehen, noch existieren. Es gibt keine Höhe. Nicht mal soviel, dass er ein Strich sehen könnte, sonst wäre es doch 3D.
Stell dir mal vor...., es gibt Sachen die sind für den Mensch nicht fassbar..... pla pla pla.
Obwohl ich Popper rechte gebe, dass man behutsam mit Allausagen umgehen sollte, schreib ich es trotzdem: Ich habe noch nie einen Beweis gehört, um Gott als Existenz anzunehmen. Jede Annahme basieren auf nicht falsifizierbare und nicht verifizierbare Träumerei. Meistens nehmen diese Gottesbeweise einen unerträglichen Zustand an. Eine pure Beleidigung meines kleines Verstandes. Die Welt und die Wissenschaft wird sophistisch dargestellt, außer Gott natürlich. Alles ist relativ real, außer Gott natürlich.
Da wird was als real verkauft, inder die Gläubigen selbst nichteinmal einig sind, wie der ausschaut, welche Ziele er hat, welche Religion seine ist, usw. usf. Letztendlich sind die gesamten Definitionen über Gott beliebig und selbstwidersprüchlich.
Aber es geht ja noch weiter.
- Christliche Moral? Ja was ist denn das genau?
- Jesus? Den biblischen Jesus gab es nicht!
- David, Moses, Adam, Noah, Josef, Petrus etc.? Gab’s die nun wirklich? Alle mit Sicherheit nicht!
- Viele biblische Angabe können nur falsch sein. Alleine das biblische Alter ist eine lächerliche Angabe. In Sonnenjahren zu lang. In Monden zu kurz.
- Seele? Was für ein Ding? Auch beliebige, selbstwidersprüchliche und von der Wirklichkeit entfernte Definitionen. Z.B. Eine Seele ist unsterblich, sofern das Gehirn kein Schaden bekommt. Genau!
- Sünde? Wenn man alles zusammen nimmt, müsste man glauben, dass eine Sünde nicht wirklich was schlimmes sein kann. Soll es aber angeblich.
- Geist? Verstand und/oder Huipuh, der in den Himmel kommt. Oder in die Höhle, Fegefeuer, Distanziert von Gott oder auf der Erde weilt. Was nun? Besser gesagt, was ist das genau?
Sowie diese parteiische Diskriminierungen. Wer nicht getauft ist, kommt nicht in den Himmel. Egal wie er als Mensch ist. Damit fängt es an, und geht nach Konfession spezifisch weiter.
Zuletzt bearbeitet von Scout2001 am 22.11.2006, 11:35, insgesamt einmal bearbeitet |
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#606881) Verfasst am: 22.11.2006, 11:21 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Was bildlich gemeint war und was nicht kann man als Grundschülerin wohl nicht unterscheiden. Wird das bei der Lesung denn bei dir immer dazu gesagt? |
Bei der Lesung nicht, aber oft bei der anschließenden Predigt. Zudem gibt es eigentlich spezielle Gottesdienste für Kinder. |
Gabs damals nicht.
lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Aber wird den Drittklässlern in den Gemeinden, die du kennst, freigestellt, ob sie beichten wollen? Und wenn nicht, dürfen sie zur Kommunion? |
Das weiß ich nicht. Ich kenne leider so wenig Drittklässler Aber letztens hatten wir einen Familiengottesdienst und da haben die Kinder so eine Art Schuldbekenntniss formuliert. Das ging in etwa so: "Es tut uns leid, weil wir zu einem anderen Kind nicht nett waren, es tut uns leid, dass wir zu unserer Lehrerin nicht nett waren..." Ich sehe da nichts Schlimmes drin. |
Das ist das seltsame, meinem Sohn vier Jahre zuvor gab der gleiche Pfarrer zur gleichen Gelegenheit einen "Beichtspiegel" der ähnlich formuliert war, wie das, was du gehört hast. Da dachte ich, hey hat sich glatt in 30 Jahren was getan! Und vier jahre später kommt er mich dem andern Schmarrn an (drauf angesprochen meinte er: er dachte es wär kindgerechter )
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Ich hab mal gelesen, es gibt die Theologie fürs Volk (für die Dummen) und die für die Intellektuellen (an den Unis), und da sind gewaltige Unterschiede.
Das auf jeden Fall. Und wenn man die Unigottesdienste gewohnt ist, hat man es manchmal schwer "normale" Pedigten zu hören...Aber ich kann nicht sagen, dass das eine irgendwie düsterer oder angstmachender wäre als das andere. Es werden einfach andere Akzente gesetzt. |
Nach meinem Eindruck hat die kK die Oberfläche durchaus dem modernen Denken angepasst. Aber die alten Menschenbilder, und das Gottesbild ist gleich geblieben und das gibt Widersprüche, die sich in solchen Dingen dann zeigen.
lola hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe irgendwie nicht so ganz warum du deine Tocher hinschickst. |
Weil sie es möchte. Sie wollte an der Kommunion teilnehmen, und nahm den sauren Apfel der Beichte in Kauf. Sie hat sich diesen Versuch, ihr bekloppte Schuldgefühle einzureden nicht angezogen. Da hab ich drauf geachtet. Wenn ich das Gefühl hätte, sie lässt sich von sowas runterziehen, hätt ich sie rausgenommen. IMO kann sie viel dabei lernen: auch Autoritäten haben Meinungen und nicht die Erkenntniss mit Löffeln gefressen, nicht alles passt zusammen, nicht alles muss man glauben, eine gesunde Distanz ist gut, deswegen muss man aber auch nicht gleich das ganze verwerfen. Die Kinder müssen ja gerüstet sein für eine Welt, wo allerhand Leute ihnen was erzählen wollen und da differenzieren lernen. Wenn die Regierungen Probleme nicht gut auf die Reihe kriegen, darf man nicht gleich die Demokratie verwerfen.
_________________ Tja
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#606889) Verfasst am: 22.11.2006, 11:51 Titel: |
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Auf das Menschenbild im Christentum, besonders in der kK möchte ich noch mal eingehn (In anderen Religionen kenne ich mich zuwenig aus), weil das ein Grund ist, wieso ich von mir sage: ich bin kein gläubiger Christ, ich bin nur Mitglied der kK.
In den Regeln und Lehrsätzen spiegelt sich noch immer eine Auffassung, die meinen Empfinden stark widerspricht. "Die Ehe ist gut, aber Jungfräulichkeit ist besser - um des Himmelreiches willen", es entfernt einen vom Himmelreich, wenn man die normalste und schönste Variante der Liebe lebt? Ganz im Gegenteil, meine ich!!
Gerechtigkeit, Frieden wird gefordert, aber als die Kirche Macht hatte, war es gar nicht gerecht und überhaupt nicht friedlich! Daraus ziehe ich den Schluss: die KK ist nur friedlich, wenn man ihren Einfluss stark beschränkt, sie ist eine Organisation, die wie alle anderen ihren Fortbestand als wichtigstes Ziel hat und sich unentbehrlich machen will. Nix heilige Kirche!
Wieso soll ich einer Kirche Glaubensgehorsam entgegenbringen, die meiner Toleranz, meinem Gerechtigkeitsempfinden gewaltig hinterherhinkt? Und ich bin nicht besonders edel, nur ganz normal.
Sexualitätsfeindlich, frauenfeindlich, leibfeindlich, menschenfeindlich das kommt immer wieder durch. Und wenn ich an den umgang mit Homosexualität denke, an Verhütung, an die "Argumente" gegen das Frauenpriestertum...
Noch ein Beispiel: wieder was, was meine Kids heimgebracht haben, ein Heftchen in dem u.a. ein Gebet "eines Jungmannes der Priester werden will" in dem der Gute um "Liebe zur Abtötung" betet. (Mein Mann meint ja, des wär wenn der Pfarrer die Freundin zur Abtreibung schickt... )
Die Opfergeschichte, die Demutsforderung, blinder Gehorsam, (lest im Katechismus: freiwilliger Glaubenszweifel ist Sünde gegen den Glauben) und so weiter und so weiter...
Ein Gott der alles, also sämtliche Galaxien und was es sonst noch gibt, wovon wir noch keine Ahnung haben, erschaffen haben soll und sich darum kümmert, ob ich eine Pille, Latextütchen oder sonst was zur Familienplanung benutze, neeee....
_________________ Tja
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606898) Verfasst am: 22.11.2006, 12:43 Titel: |
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@astarte007
Ich habe im Moment leider keine Zeit, um genauer auf deine Beiträge einzugehen. Das mache ich dann später. Aber eine ganz kurze Frage: Bist du dir sicher, dass ihr in einer normalen katholischen Pfarrei seid? Allein schon die Terminologie macht mich etwas stutzig. "Abtötung", "Gekreuzigter Heiland", "Wasche mich rein mit deinem Blut", "Sünde gegen den Glauben"...das ist alles etwas verdächtig...
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#606904) Verfasst am: 22.11.2006, 13:28 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Ich habe im Moment leider keine Zeit, um genauer auf deine Beiträge einzugehen. Das mache ich dann später. Aber eine ganz kurze Frage: Bist du dir sicher, dass ihr in einer normalen katholischen Pfarrei seid? Allein schon die Terminologie macht mich etwas stutzig. "Abtötung", "Gekreuzigter Heiland", "Wasche mich rein mit deinem Blut", "Sünde gegen den Glauben"...das ist alles etwas verdächtig... |
Ganz normale Dorfpfarrei, bzw Pfarrverband. Sünde gegen den Glauben ist aus dem katholischen Katechismus von 1993:
http://theol.uibk.ac.at/itl/377-10.html
Zitat: | Glaube
2087. Unser sittliches Leben wurzelt im Glauben an Gott, der uns seine Liebe offenbart. Der hl. Paulus spricht vom „Gehorsam des Glaubens" (Röm 1,5; 16,26) als der ersten Pflicht. Im „Verkennen" Gottes sieht er den Grund und die Erklärung für alle sittlichen Verfehlungen [Vgl. Röm 1,18--32] Wir haben Gott gegenüber die Pflicht, an ihn zu glauben und ihn zu bezeugen.
2088. Das erste Gebot verlangt von uns, unseren Glauben zu nähren, ihn umsichtig und wachsam zu behüten und alles zurückzuweisen, was ihm widerspricht. Man kann auf verschiedene Weisen gegen den Glauben sündigen:
Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Vernachlässigung oder Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt. Unfreiwilliger Zweifel besteht im Zögern, zu glauben, in der Mühe, über Einwände gegen den Glauben hinwegzukommen, oder auch in der Angst, die durch das Dunkel des Glaubens hervorgerufen wird. Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.
2089. Unglaube besteht in der Mißachtung der geoffenbarten Wahrheit oder in der willentlichen Weigerung, ihr zuzustimmen. „Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer mit göttlichem und katholischem Glauben zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit; Apostasie nennt man die Ablehnung des christlichen Glaubens im ganzen; Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche" (CIC, can. 751).
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Man solte das mal lesen, wenn man sich als Katholik bezeichnet. Ich meine doch, dass die Annerkennung dieses Buches ganz wesentliches Kennzeichen eines Katholiken ist. Ich kenne allerdings viele, die den noch nie gelesen haben, aber überzeugt sind, Katholiken zu sein.
Noch ein paar Punkte daraus.
Es ist nicht angemessen, das persönliche Gewissen und die Vernunft dem moralischen Gesetz oder dem Lehramt der Kirche entgegen zu setzen.
Der Tod ist Folge der Sünde (der Urväter)
Jede Handlung ist verwerflich, die..., beim Ablauf des ehelichen Aktes darauf abzielt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel.
Jede Diskriminierung ist verboten, (also es gibt auch viel Annehmbares in dem Schrieb, aber was die Kirche zu Frauen, Homosexuellen, oder Wiederverheirateten, Unverheirateten sagt ist IMO Diskriminierung! )
Was viele als Inkonsequenz oder gar Verlogenheit bezeichnen, finde ich an der heutigen Kirche (die Gemeinschaft - nicht das Haus, nicht die Leitung) eher sympathisch: Man schert sich oftmals wenig darum, was der Vorstand spricht. Wiederverheiratete Geschiedene z. B. kriegen hier anstandslos die Kommunion, das dürfte nicht sein. Das sind zT ganz engagierte, aktive Gemeindemitglieder, der Pf. wär verrückt, wenn er die so vor den Kopf stoßen würde. Wären alle konform, könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, da zahlendes Mitglied zu sein.
_________________ Tja
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606913) Verfasst am: 22.11.2006, 14:05 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Ganz normale Dorfpfarrei, bzw Pfarrverband. |
Sicher? Keine Nähe zu den Pius-Brüdern o.ä.?
Ja, im Katechismus steht so manches, was derart abstrakt ist, dass kaum einer versteht, was damit gemeint ist. Seltsam ist, dass diese Ausdrücke in Predigten/Materialien für Kinder verwendet werden. Das einzige, wo man noch was vom "Heiland" hören kann, sind Bachkantaten/Passionen.
Glaubenszweifel an sich ist sicher ein großes Thema und wid oft angesprochen, aber nie (zumindest meines Wissens nach) im Kontext einer "Sünde gegen den Glauben".
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Man solte das mal lesen, wenn man sich als Katholik bezeichnet. Ich meine doch, dass die Annerkennung dieses Buches ganz wesentliches Kennzeichen eines Katholiken ist. Ich kenne allerdings viele, die den noch nie gelesen haben, aber überzeugt sind, Katholiken zu sein. |
Wer sagt, dass man das gelesen haben muss? Ich habe nur den ersten Teil des Katechismus gelesen. Bin ich jetzt eine halbe Katholikin?
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Was viele als Inkonsequenz oder gar Verlogenheit bezeichnen, finde ich an der heutigen Kirche (die Gemeinschaft - nicht das Haus, nicht die Leitung) eher sympathisch: Man schert sich oftmals wenig darum, was der Vorstand spricht. Wiederverheiratete Geschiedene z. B. kriegen hier anstandslos die Kommunion, das dürfte nicht sein. Das sind zT ganz engagierte, aktive Gemeindemitglieder, der Pf. wär verrückt, wenn er die so vor den Kopf stoßen würde. Wären alle konform, könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, da zahlendes Mitglied zu sein. |
Glaubst du eigentlich an Gott?
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#606920) Verfasst am: 22.11.2006, 14:19 Titel: |
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Zitat: | Ja, im Katechismus steht so manches, was derart abstrakt ist, dass kaum einer versteht, was damit gemeint ist. |
Ich fand das der gepostete Text sehr deutlich zu verstehen ist.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606921) Verfasst am: 22.11.2006, 14:22 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ja, im Katechismus steht so manches, was derart abstrakt ist, dass kaum einer versteht, was damit gemeint ist. |
Ich fand das der gepostete Text sehr deutlich zu verstehen ist. |
Na prima, dann erklär ihn mir.
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Celsus-2006 Unpapst
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland
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(#606928) Verfasst am: 22.11.2006, 14:42 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Ich habe im Moment leider keine Zeit, um genauer auf deine Beiträge einzugehen. Das mache ich dann später. Aber eine ganz kurze Frage: Bist du dir sicher, dass ihr in einer normalen katholischen Pfarrei seid? Allein schon die Terminologie macht mich etwas stutzig. "Abtötung", "Gekreuzigter Heiland", "Wasche mich rein mit deinem Blut", "Sünde gegen den Glauben"...das ist alles etwas verdächtig... |
Mir scheint, hier liegt ein häufiger und typischer Fall von Realitätsverdrängung vor. Wenn man auf die konkreten Unsinnigkeiten und Zitate der RKK hinweist, wird es als nicht typischer Einzelfall o.ä. abgetan, oder täusche ich mich?
Natürlich ist es so, dass in vielen Gemeinden relativ locker die Religion ausgeübt wird, ohne sich um Dogmen und Papst zu scheren, aber das ist dann nicht "die Religion" sondern Inkonsequenz.
Zuletzt bearbeitet von Celsus-2006 am 22.11.2006, 15:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#606931) Verfasst am: 22.11.2006, 14:57 Titel: |
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@ Lola:
Was gibts da nicht zu verstehen? Beispiel:
Zitat: | Glaube
2087. Unser sittliches Leben wurzelt im Glauben an Gott, der uns seine Liebe offenbart. Der hl. Paulus spricht vom „Gehorsam des Glaubens" (Röm 1,5; 16,26) als der ersten Pflicht. Im „Verkennen" Gottes sieht er den Grund und die Erklärung für alle sittlichen Verfehlungen [Vgl. Röm 1,18--32] Wir haben Gott gegenüber die Pflicht, an ihn zu glauben und ihn zu bezeugen. |
1. Moralisches Handeln wurzelt im Glauben an Gott (gemeint ist auschließlich der Christliche).
2. Wer diesen Glauben nicht hat läuft Gefahr "sittliche Verfehlungen" zu begehen.
Als Atheist hat man da nicht gerade gute Karten, was?
Außer natürlich, man verwirft den Katechismus einfach. Es ist mir sowieso schleierhaft, warum der eine oder andere Katholik in diesem Werk sowas wie eine "mystische Wahrheit" sucht.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606937) Verfasst am: 22.11.2006, 15:09 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | @ Lola:
Was gibts da nicht zu verstehen? Beispiel:
Zitat: | Glaube
2087. Unser sittliches Leben wurzelt im Glauben an Gott, der uns seine Liebe offenbart. Der hl. Paulus spricht vom „Gehorsam des Glaubens" (Röm 1,5; 16,26) als der ersten Pflicht. Im „Verkennen" Gottes sieht er den Grund und die Erklärung für alle sittlichen Verfehlungen [Vgl. Röm 1,18--32] Wir haben Gott gegenüber die Pflicht, an ihn zu glauben und ihn zu bezeugen. |
1. Moralisches Handeln wurzelt im Glauben an Gott (gemeint ist auschließlich der Christliche).
2. Wer diesen Glauben nicht hat läuft Gefahr "sittliche Verfehlungen" zu begehen.
Als Atheist hat man da nicht gerade gute Karten, was?
Außer natürlich, man verwirft den Katechismus einfach. Es ist mir sowieso schleierhaft, warum der eine oder andere Katholik in diesem Werk sowas wie eine "mystische Wahrheit" sucht. |
Es ging eigentlich um die andere Stelle.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#606939) Verfasst am: 22.11.2006, 15:18 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...und anderseits die Horrorstories und Drohungen (glaubte ich halt dann nicht, weil das geht ja nicht zusammen, folglich redet der Pfarrer oftmals Quark, schloss ich) |
Echt, euer Pfarrer hat euch Horrorstories erzählt? Ist heutzutage eh out...
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Die Geschichte, in der der Vater bereit ist, auf Befehl seinen Sohn zu schlachten, ist nicht out. Dafür ist sie für die Entstehungsgeschichte des Glaubens offenbar zu wichtig.
Und als die Freundinnen meiner Tochter (damals ca. 9 Jahre) dann noch meinten, dass wäre doch o.k., wenn Gott das befiehlt... Beim gemeinsamen Tannenbaumschmücken mit den Mädels in unserer Wohnung haben meine Tochter und ich die Sache dann mal hinterfragt.
Die Geschichte haben die übrigens aus dem evgl. RU (3. oder 4. Klasse) gehört. |
Und wie wurde sie aufbereitet? . |
Keine Ahnung. Ich erlebte nur, wie die Story bei den Freundinnen meiner Tochter ankam. Sohn schlachten auf Befehl Gottes ist in Ordnung... Das muss man dann machen.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#606940) Verfasst am: 22.11.2006, 15:19 Titel: |
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@ Lola:
Zitat: | Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Vernachlässigung oder Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt. Unfreiwilliger Zweifel besteht im Zögern, zu glauben, in der Mühe, über Einwände gegen den Glauben hinwegzukommen, oder auch in der Angst, die durch das Dunkel des Glaubens hervorgerufen wird. Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Die hier? Die Botschaft ist doch eindeutig. Aktiver Skeptizismus ist eine Sünde - wobei der schleimige Schreiberlig nicht das Wort "Skeptizismus", sondern den umständlichen Ausdruck "Freiwilliger Glaubenszweifel" der aus einer "Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt" besteht benutzt. Hier wird wohlgemerkt die "Wahrhaftigkeit" des Glaubens als wahr vorausgesetzt. Zugegermaßen, ein einigermaßen intelligenter Gläubige wird sich vielleicht fragen was diese Stelle genau bedeuten mag. Und zwar deshalb weil er den - für mich - offensichtlichen Schwachsinn nicht wahrhaben will...
Und zum Schluss:
Zitat: | Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Jaja das kennen wir ja. Wissenschaftliche Methoden (Falsifikationsprinzip) sind in der "Theologie" nicht erlaubt.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Daseinsberechtigung Der Ami, der kein Ami ist:The Eternal Road Warrior
Anmeldungsdatum: 05.10.2006 Beiträge: 72
Wohnort: Fernosten, Suedkorea
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(#606944) Verfasst am: 22.11.2006, 15:43 Titel: |
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Jeder Saeugling ist als Atheist geboren; mein Entstehen war die Erfahrung, die mich zum Atheismus fuehrte...
_________________ Quoting scripture as if it described reality has no upside. There's always somebody who knows more theology than you do. The amount of nonsense that one can know about nothing is infinite.-Daseinsberechtigung
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Celsus-2006 Unpapst
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland
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(#606951) Verfasst am: 22.11.2006, 15:54 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | @ Lola:
Zitat: | Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Vernachlässigung oder Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt. Unfreiwilliger Zweifel besteht im Zögern, zu glauben, in der Mühe, über Einwände gegen den Glauben hinwegzukommen, oder auch in der Angst, die durch das Dunkel des Glaubens hervorgerufen wird. Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Die hier? Die Botschaft ist doch eindeutig. Aktiver Skeptizismus ist eine Sünde - wobei der schleimige Schreiberlig nicht das Wort "Skeptizismus", sondern den umständlichen Ausdruck "Freiwilliger Glaubenszweifel" der aus einer "Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt" besteht benutzt. Hier wird wohlgemerkt die "Wahrhaftigkeit" des Glaubens als wahr vorausgesetzt. Zugegermaßen, ein einigermaßen intelligenter Gläubige wird sich vielleicht fragen was diese Stelle genau bedeuten mag. Und zwar deshalb weil er den - für mich - offensichtlichen Schwachsinn nicht wahrhaben will...
Und zum Schluss:
Zitat: | Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Jaja das kennen wir ja. Wissenschaftliche Methoden (Falsifikationsprinzip) sind in der "Theologie" nicht erlaubt. |
Der Katechismus zeigt doch sehr schön, wie aufklärungsfeindlich die Kirche ist. Weiter so.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606977) Verfasst am: 22.11.2006, 16:32 Titel: |
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Celsus-2006 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Ich habe im Moment leider keine Zeit, um genauer auf deine Beiträge einzugehen. Das mache ich dann später. Aber eine ganz kurze Frage: Bist du dir sicher, dass ihr in einer normalen katholischen Pfarrei seid? Allein schon die Terminologie macht mich etwas stutzig. "Abtötung", "Gekreuzigter Heiland", "Wasche mich rein mit deinem Blut", "Sünde gegen den Glauben"...das ist alles etwas verdächtig... |
Mir scheint, hier liegt ein häufiger und typischer Fall von Realitätsverdrängung vor. Wenn man auf die konkreten Unsinnigkeiten und Zitate der RKK hinweist, wird es als nicht typischer Einzelfall o.ä. abgetan, oder täusche ich mich? |
Du täuscht dich. Es geht nicht um Unsinnigkeiten, sondern um bestimmte Terminologie, die heutzutage nur in bestimmten Kreisen verwendet wird. Keinder spricht z.B. vom Heiland ausser ein paar Traditionalisten.
Celsus-2006 hat folgendes geschrieben: |
Natürlich ist es so, dass in vielen Gemeinden relativ locker die Religion ausgeübt wird, ohne sich um Dogmen und Papst zu scheren, aber das ist dann nicht "die Religion" sondern Inkonsequenz. |
Natürlich scheren wir uns um die Dogmen und um den Papst. Seine Werke werden oft empfohlen (und gelesen) und er wird in jeder Messe erwähnt. Was will man noch?
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606979) Verfasst am: 22.11.2006, 16:33 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: |
Keine Ahnung. Ich erlebte nur, wie die Story bei den Freundinnen meiner Tochter ankam. Sohn schlachten auf Befehl Gottes ist in Ordnung... Das muss man dann machen. |
Und was haben die Mädchen aus der Geschichte geschlussfolgert? Abraham ist böse? Gott ist böse?
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#606981) Verfasst am: 22.11.2006, 16:34 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | @ Lola:
Zitat: | Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Vernachlässigung oder Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt. Unfreiwilliger Zweifel besteht im Zögern, zu glauben, in der Mühe, über Einwände gegen den Glauben hinwegzukommen, oder auch in der Angst, die durch das Dunkel des Glaubens hervorgerufen wird. Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Die hier? Die Botschaft ist doch eindeutig. Aktiver Skeptizismus ist eine Sünde - wobei der schleimige Schreiberlig nicht das Wort "Skeptizismus", sondern den umständlichen Ausdruck "Freiwilliger Glaubenszweifel" der aus einer "Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt" besteht benutzt. Hier wird wohlgemerkt die "Wahrhaftigkeit" des Glaubens als wahr vorausgesetzt. Zugegermaßen, ein einigermaßen intelligenter Gläubige wird sich vielleicht fragen was diese Stelle genau bedeuten mag. Und zwar deshalb weil er den - für mich - offensichtlichen Schwachsinn nicht wahrhaben will...
Und zum Schluss:
Zitat: | Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Jaja das kennen wir ja. Wissenschaftliche Methoden (Falsifikationsprinzip) sind in der "Theologie" nicht erlaubt. |
Und wo ist jetzt das Problem? Klar hält die Kirche das für wahr, was sie pedigt...
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#606988) Verfasst am: 22.11.2006, 16:39 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | @ Lola:
Zitat: | Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Vernachlässigung oder Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt. Unfreiwilliger Zweifel besteht im Zögern, zu glauben, in der Mühe, über Einwände gegen den Glauben hinwegzukommen, oder auch in der Angst, die durch das Dunkel des Glaubens hervorgerufen wird. Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Die hier? Die Botschaft ist doch eindeutig. Aktiver Skeptizismus ist eine Sünde - wobei der schleimige Schreiberlig nicht das Wort "Skeptizismus", sondern den umständlichen Ausdruck "Freiwilliger Glaubenszweifel" der aus einer "Weigerung, für wahr zu halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt" besteht benutzt. Hier wird wohlgemerkt die "Wahrhaftigkeit" des Glaubens als wahr vorausgesetzt. Zugegermaßen, ein einigermaßen intelligenter Gläubige wird sich vielleicht fragen was diese Stelle genau bedeuten mag. Und zwar deshalb weil er den - für mich - offensichtlichen Schwachsinn nicht wahrhaben will...
Und zum Schluss:
Zitat: | Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt, kann er zu geistiger Verblendung führen.. |
Jaja das kennen wir ja. Wissenschaftliche Methoden (Falsifikationsprinzip) sind in der "Theologie" nicht erlaubt. |
Und wo ist jetzt das Problem? Klar hält die Kirche das für wahr, was sie pedigt... |
Wahr ist das falsche Wort. Vielmehr geht sie von der unumstößlichen Richtigkeit ihrer Doktrin aus, ohne zuzulassen selbige aktiv zu hinterfragen. Eine solche Haltung kann man nur als ignorant bezeichnen unabhängig davon ob die Doktrin nun "wahr" ist, oder nicht.
Persönlich würde mich jetzt übrigens auch mal interessieren ob du das alles glaubst (was im Katechismus steht).
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#607015) Verfasst am: 22.11.2006, 17:39 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Wahr ist das falsche Wort. Vielmehr geht sie von der unumstößlichen Richtigkeit ihrer Doktrin aus, ohne zuzulassen selbige aktiv zu hinterfragen. Eine solche Haltung kann man nur als ignorant bezeichnen unabhängig davon ob die Doktrin nun "wahr" ist, oder nicht. |
Von mir aus. Ich kann damit leben.
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Persönlich würde mich jetzt übrigens auch mal interessieren ob du das alles glaubst (was im Katechismus steht). |
Ich denke nicht, dass ich in jedem Punkt mit völlig mit allem übereinstimme. Das tut eh keiner.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#607064) Verfasst am: 22.11.2006, 20:09 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Ganz normale Dorfpfarrei, bzw Pfarrverband. |
Sicher? Keine Nähe zu den Pius-Brüdern o.ä.?
Ja, im Katechismus steht so manches, was derart abstrakt ist, dass kaum einer versteht, was damit gemeint ist. Seltsam ist, dass diese Ausdrücke in Predigten/Materialien für Kinder verwendet werden. Das einzige, wo man noch was vom "Heiland" hören kann, sind Bachkantaten/Passionen.
Glaubenszweifel an sich ist sicher ein großes Thema und wid oft angesprochen, aber nie (zumindest meines Wissens nach) im Kontext einer "Sünde gegen den Glauben".
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Man solte das mal lesen, wenn man sich als Katholik bezeichnet. Ich meine doch, dass die Annerkennung dieses Buches ganz wesentliches Kennzeichen eines Katholiken ist. Ich kenne allerdings viele, die den noch nie gelesen haben, aber überzeugt sind, Katholiken zu sein. |
Wer sagt, dass man das gelesen haben muss? Ich habe nur den ersten Teil des Katechismus gelesen. Bin ich jetzt eine halbe Katholikin?
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Was viele als Inkonsequenz oder gar Verlogenheit bezeichnen, finde ich an der heutigen Kirche (die Gemeinschaft - nicht das Haus, nicht die Leitung) eher sympathisch: Man schert sich oftmals wenig darum, was der Vorstand spricht. Wiederverheiratete Geschiedene z. B. kriegen hier anstandslos die Kommunion, das dürfte nicht sein. Das sind zT ganz engagierte, aktive Gemeindemitglieder, der Pf. wär verrückt, wenn er die so vor den Kopf stoßen würde. Wären alle konform, könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, da zahlendes Mitglied zu sein. |
Glaubst du eigentlich an Gott? |
So, zurück von der Arbeit.
Wohin unser Pfarrerchen tendiert, ob er mit irgendwelchen Brüdern sympathisiert oder Opus Dei-Fritze ist, oder einfach stockkonservativ, weiß ich nicht, er hat sich nicht geoutet.
Eines kapiere ich nicht, Lola, du hast dich als Erwachsene für den katholischen Glauben entschieden. Wie hast du dich informiert, was der k. Glaube ist, was er beinhaltet, was er für Werte vertritt, worauf er sich begründet usw.? Die allermeisten werden als Säugling getauft, wachsen in der kath. Umgebung auf und da kommt die Frage oft gar nicht auf. Aber mich bewusst dafür zu entscheiden, da geht man doch ganz anders drauf zu?
Ich habe nach der Phase wo ich kaum mal drin war, in der Kirche zugehört, hab gelesen, was so an Enzykliken und Verlautbarungen und Briefen alles so aus dem Vatikan, von Bischöfen usw kommt. Doch wie du auch ein paar mal gesagt hast: ich fragte mich, sind das Einzelmeinungen oder was repräsentiert nun, was Katholiksein eigentlich ist, und da mein ich ist der Katechismus die Zusammenfassung und drum hab ich das gelesen. Bischöfe und Höchwürdigkeiten haben oft moniert: Man nimmt sich raus, was mir passt, glaub der Predigt, die mit gefällt, und den Rest.. geht mir am A... vorbei. Aber die meisten tun genau das, schon weil sie die Grundlage gar nicht kennen.
Ob ich an Gott glaube? An den perönlichen Gott, der in der Bibel beschrieben ist? Nein. Aber die Bibel soll man ja wieder nicht wörtlich nehmen, oder nur manchmal, oder nur wenns das Lehramt sagt...egal.
Ein Schöpfer, der persönlich sämtliche Galaxien geschaffen hat, geplant, alles vorbestimmt und das kleinste Detail meines Verhaltens beurteilt? Nein. Sich in einem Buch, mit dem alle Grausamkeiten der Menschheit schon gerechtfertigt wurden, den Menschen offenbart hat? Nein.
Was mir noch am sympathischten an der Dreifaltigkeit ist, ist der Geist. Der ist so schön abstrakt. Ein Geist, der in jedem und allem ist, der alles verbindet (Natur, Tierwelt, Athmosphäre, alles) und sich beim Menschen im Gewissen, in Hilfsbereitschaft, in Liebe, in Zusammenhalt usw äußert, das kann ich mir am ehesten vorstellen. In jedem ist der "gute Geist" und in jedem ist der Hang zum "Bösen" mit dem er umgehen lernen muss. Und das ist ganz und gar vollkommen und absolut unabhängig von Glauben oder Unglauben und Gehorsam gegenüber Institutionen und dem Einhalten irgendwelcher Riten!!
Und drum glaube ich NICHT an die "heilige" katholische Kirche, die sagt, außerhalb ihr wäre kein Heil. Außerhalb ist genausoviel Heil wie innerhalb sie ist ein Versuch sich zusammenzutun und einen guten Weg zu finden. Mehr nicht.
_________________ Tja
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