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Ontologischer Gottesbeweis - Alternatives Verständnis (nach Peter Knauer)

 
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#606802) Verfasst am: 22.11.2006, 00:40    Titel: Ontologischer Gottesbeweis - Alternatives Verständnis (nach Peter Knauer) Antworten mit Zitat

Wikipedia: Ontologischer Gottesbeweis - Alternatives Verständnis (nach Peter Knauer)

Ich habe den Text jetzt dreimal gelesen. Ganz ehrlich: Ich kapiere ihn überhaupt nicht. Entweder bin ich zu doof, oder der Text ist sinnloses Geschwurbel. Ich habe jedoch den Eindruck, dass da jemand mit vielen Worten etwas zu erklären versucht, dass er selber zu verstehen meint. Ich weiss nur nicht, was er meint, verstanden zu haben.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606813) Verfasst am: 22.11.2006, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Eine wahre Perle, die du da gefunden hast!

Zitat:
Der Gedankengang des ontologischen Gottesbeweises ist folgender: Gedacht sei ein Wesen, das vollkommener ist, als alle anderen, welche man sich vorstellen kann. Wenn dieses Wesen nur eine abstrakte Idee wäre, könnte man sich ein noch vollkommeneres Wesen vorstellen, nämlich eben das gerade vorgestellte, welches nun zusätzlich noch existierte. Das vollkommenste Wesen muss also existieren - und trägt den Namen "Gott".


Das beruht einfach auf einer falschen Definition: Die Definition eines vollkommenen Wesens ist eben keine Definition eines vollkommenen Wesens, wenn diese Definition in sich bedingt, dass es wegen der Möglichkeit, dies [den Umstand, die Existenz von etwas Vollkommenem erwägen zu können] zu abstrahieren, a priori ein noch vollkommeneres Wesen geben muss.

Kurz: Das Wort 'vollkommen' hat nur einen linguistischen Superlativ, der jedoch genaugenommen streng logisch nicht existiert. Entweder etwas ist vollkommen oder es ist nicht vollkommen. Ausserdem kann man sich etwas Vollkommenes im strengen sinne nicht 'vorstellen', wenn das bedueten soll, das man alle relevanten Details erfasst. Dazu müsste man selbst vollkommen im strengen Sinne sein.


Aber darum geht es Centerbury eigentlich nicht. Er meint:

Zitat:
Zunächst definiert er im Sinn der christlichen Botschaft die Bedeutung des Wortes „Gott“ in zweifacher Weise: Es könne über Gott hinaus „nichts Größeres gedacht werden“, zugleich aber sei Gott „größer als alles, was gedacht werden kann“ (Proslogion 15). In beiden Definitionen geht es nicht um eine Wesensbestimmung Gottes und auch nicht um einen Gedanken- oder Vorstellungsinhalt, von dem zu fragen wäre, ob ihm auch eine Wirklichkeit entspricht. Vielmehr stellt Anselm nur Denkregeln in Bezug auf Gott auf: Aussagen in Bezug auf Gott können nur dann zutreffen, wenn sie nicht steigerungsfähig, sondern unüberbietbar sind.


Solche Aussagen können aber schlicht und ergreifend per Definition nicht formuliert werden. Er spricht ein Gedöns an, das mir ebenfalls dereinst im Kopf herumspukte; salopp formuliert: Aussagen, die auf der Zugehörigkeit einer ihrer Prämissen zu einer Menge dessen, was nicht gedacht werden kann beruhen, sind auch nicht denkbar. Genau dieses Kriterium erhebt er jedoch effektiv. Übrigens ist die kursiv geschriebene Aussage genaugenommen falsch (bzw. ihr Wahrheitswert ist unentscheidbar), es kann aber im Prinzip nicht anders plausibel gemacht werden. Diesen Umstand kann man eben nicht wirklich verstehen, man kann nur den Umstand es nicht verstehen zu können verstehen und damit auf die Absurdität dieser Begrifflichkeit schließen (was der eigentliche Witz dabei ist).



Zitat:
Es geht bei der so verstandenen Geschöpflichkeit der Welt nicht um eine Erklärung der Entstehung der Welt, sondern um eine Erklärung der Welt einfachhin, nämlich wie es möglich ist, sie anders als logisch widersprüchlich zu beschreiben. Solange eine Beschreibung der Welt nicht von einem logischen Widerspruch unterscheidbar ist, kann sie noch nicht zutreffend sein.

Dieses Verständnis von Geschöpflichkeit steht in keinem Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Aussagen wie etwa der Behauptung einer Evolution. Auch eine Evolution kann nur als geschaffen überhaupt existieren. Selbst den Zufall kann es nur als geschaffen geben. Geschöpflichkeit würde nur dann nicht bestehen, wenn es in der Welt irgendeinen Sachverhalt gebe, der anders denn als Einheit von Gegensätzen beschrieben werden könnte. Einen solchen Sachverhalt gibt es jedoch nicht. So ist Geschöpflichkeit auch nicht nur eine Erklärung der Welt neben anderen, sondern umfasst alle sonstigen Erklärungen. Die Aussage, Gott sei „ohne wen nichts ist“, lässt sich deshalb auch nicht als bloße Hypothese verstehen.


Es steht sehr wohl im Gegensatz dazu. Der Autor ist sich der Bedeutung des Begriffes 'Wissenschaftlichkeit' unbestreitbar offensichtlich nicht bewußt. Damit erübrigt sich der Rest eigentlich.


Zitat:
Der Beweisansatz Anselms von Canterbury ist in genauer und weiterführender Analyse in Wirklichkeit kein Versuch eines „Gottesbeweises“ im strengen Sinn, dass Gott selbst bewiesen würde; es geht vielmehr um einen „Gottesbeweis“ nur in dem Sinn, dass Geschöpflichkeit als Hinweis auf die Existenz Gottes bewiesen wird. Es handelt sich um einen „ontologischen Geschöpflichkeitsbeweis“, der ganz auf der Seite der Welt bleibt; in diesem Verständnis dürfte Anselms Ansatz bisher nicht widerlegt worden sein.


Blödsinn muss auch nicht widerlegt werden, da die Widerlegung inklusive ist Lachen

letzte Überarb. 12:31
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606818) Verfasst am: 22.11.2006, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich dabei interessieren würde, ist das soziologische Phänomen, dass offensichtlich nicht gerade dumme Menschen bereit sind, für ihre tendenziöse Religiosität Blödsinn für logisch konsistent zu erklären. Ist es wirklich so einfach, dass die Grunderwartung das Sortiment an Regeln, die man bereit ist wahrzunehmen, festlegt oder steckt da mehr dahinter? Können im Gegenzug (bewußte) Atheisten von sich behaupten hier objektiv zu sein?
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606824) Verfasst am: 22.11.2006, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

Oder irre ich mich und es geht gar nicht um logische Konsistenz, sondern nur um das Formulieren? In diesem Fall könnte es sein, dass die Formulierung an sich bereits eine - ich weiss nicht wie ich es anders nennen soll - 'Gewissensberuhigung' auslöst, also tatsächlich wie eine Art 'Anrufungsformel' funktioniert (was durchaus intellektuell beanspruchend sein kann... ev. fataler Weise), die sich lediglich die Sprache der Aufklärung als zeitgenössische (dennoch stark etablierte) Erscheinungsform bedient? Vielleicht kann man auf dieser Basis Reiligion weitgefasster definieren.
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Critic
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Beitrag(#606825) Verfasst am: 22.11.2006, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich sollte ich das nochmal sacken lassen, weil Theologensprech mir heute etwas viel ist...Am Kopf kratzen.

Ich war da bei der Vorstellung von der Kopfschmerztablette, die in Wasser aufgelöst zunächst nicht anders erscheint als das Wasser vor dem Hineinwerfen der Kopfschmerztablette. Was natürlich an sich Käse ist, weil sich chemisch und physikalisch natürlich was ändert: Die Bestandteile, aus denen sich die Tablette zusammensetzt, verteilen sich darin nur so fein, daß man mit bloßem Auge nichts mehr von ihnen sehen kann. Es besteht also rein logisch kein Zwang dafür, daß das Wasser existieren muß.

Ich habe mich jedenfalls an der Herleitung gestört, Gott sei "ohne wen nichts ist". Selbst wenn ein Gott existiert, dann muß dieser noch lange nichts mit der Existenz der Welt zu tun haben. Er könnte zeitgleich mit ihr entstanden sein, aus ihr hervorgegangen sein, oder gar aus einer anderen Welt gekommen sein, bräuchte weder Allmacht noch Allwissenheit, um als allmächtiges oder allwissendes Wesen darzustellen, wenn er sich zeigt. Das alles ist Spekulation. Hier wird m.E. etwas konstruiert, ohne daß es dafür einen zwingenden Grund gäbe, sondern einfach "qua Glaube".
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Beitrag(#606826) Verfasst am: 22.11.2006, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Doch, zwingend erscheinende Gründe werden natürlich schon formuliert. Es ist nicht großzügig das zuzugestehen. Ich habe die entsprechenden Passagen oben zitiert.

Es handelt sich im Grunde um die Meditation, dass aufgrund der angeblichen Möglichkeit das 'Volkommene' denken (abstrahieren) zu können, es einen Gott geben müsse. Also eine Art Cogito-Variante, was durchaus nicht einer gewissen Eleganz entbehrt. Nur ist es eben aus genannten Gründen einfach falsch.
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Beitrag(#606828) Verfasst am: 22.11.2006, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

Delikat ist natürlich, dass erst im Anschluss darauf hingewiesen wird, dass es sich nicht eigentlich um einen Gottesbeweis handelt, was m.E. stark auf eine Suggestivtaktik hindeutet, bzw darauf, dass man selbst nicht wirklich versteht, was man da zusammengebastelt hat.
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nocquae
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Beitrag(#606830) Verfasst am: 22.11.2006, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

http://tinyurl.com/yk3uzx

hehe
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Beiträge: 3932

Beitrag(#606831) Verfasst am: 22.11.2006, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:


Ich habe mich jedenfalls an der Herleitung gestört, Gott sei "ohne wen nichts ist". Selbst wenn ein Gott existiert, dann muß dieser noch lange nichts mit der Existenz der Welt zu tun haben.


Der Einwand ist natürlich ebenfalls berechtigt

Zitat:
Der Gedankengang des ontologischen Gottesbeweises ist folgender: Gedacht sei ein Wesen, das vollkommener ist, als alle anderen, welche man sich vorstellen kann. Wenn dieses Wesen nur eine abstrakte Idee wäre, könnte man sich ein noch vollkommeneres Wesen vorstellen, nämlich eben das gerade vorgestellte, welches nun zusätzlich noch existierte. Das vollkommenste Wesen muss also existieren - und trägt den Namen "Gott".


Der Zusammenhang zwischen Idee und Existenz ist nicht zwingend und daher ein Scheinzusammenhang.
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
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Beitrag(#606834) Verfasst am: 22.11.2006, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

De Comic bringt es gut auf den Punkt:

Es ist

1) nicht ohne weiteres sicher, dass etwas in irgend einem Sinn 'größer' ist, wenn es nicht nur als Idee sondern auch in der Realität existiert.

2) ist die Abtrennung der Realität von der Idee ein äusserst wackeliger Aspekt.

3) - was am wesentlichsten ist - Um es aufgrund eines Beweises als wahrhaftig anerkennen zu können, dass Gott existiert, muss man erkennen können, was das Volkommendste ist und diese Erkenntnis anerkennen. Wenn aber die Erkennbarkeit eines Dinges X notwendiges Kriterium für die Imperfektion dieses Dinges X ist, dann kann dies niemals zu der anerkennbaren Beweisführung Gottes führen, da - absurder Weise - durch eben diese Gott nicht in seiner Volkommenheit erfasst werden kann und der Begriff 'Gott' eine Worthülse bleibt.

Centerbury sagt ja eben auch, dass es sich hierbei auch nicht um einen Gottesbweis handelt, sondern um eine 'Denktechnik'. Es beweist rein gar nichts, sondern ist eher das, was ich vorhin als 'Meditation' bezeichnete, die einer Anrufung nicht unähnlich ist.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606837) Verfasst am: 22.11.2006, 02:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Wenn andererseits nach der ersten Definition in Bezug auf Gott gelten soll, dass über ihn hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, dann müsste dies heißen, dass auch „Gott plus Welt“ nicht noch mehr als Gott sein kann.

Dann aber ist die Aussage, dass über Gott hinaus nichts Größeres gedacht werden kann und somit
auch Gott plus Welt nicht mehr als Gott ist, zunächst und direkt nur eine Aussage über die Welt: Wenn die Welt nicht zu Gott wie etwas Zusätzliches zu ihm addiert werden kann und dennoch nicht selber Gott ist, dann kann sie nur etwas sein, das völlig darin aufgeht, ohne ihn gar nicht sein zu können. Sie muss in ihrer gesamten Eigenwirklichkeit, in allem, worin sie sich vom Nichts unterscheidet, ein „restloses Bezogensein auf … / in restloser Verschiedenheit von …“ sein. Es muss sich um eine Relation handeln, die zum Sein der Welt nicht hinzukommt, sondern dieses Sein konstituiert.

Man weiß also nicht erst, wer Gott ist, um ihm danach die Schöpfung der Welt zuzuschreiben, sondern die einzige Weise, überhaupt sinnvoll von ihm zu sprechen, besteht darin, die Welt als das zu verstehen, was ohne ihn nicht sein kann. Er ist, so lautet die Formulierung der Schöpfungslehre, das Woraufhin (der „terminus ad quem“) dieses „restlosen Bezogenseins auf … / in restloser Verschiedenheit von …“. So ist Gott „ohne wen nichts ist“.


Demgemäß müsste man eigentlich folgern, dass Gott genau das ist, 'was nicht sein kann', genauer: was man nicht erfassen kann. Diese Aussage ist selbstbezüglich und unentscheidbar. Genau dieser Versuch, 'sinnvoll' von ihm zu sprechen, ist unmöglich! Centerbury hat somit unabsichtlich eine sehr starke atheistische Position bezogen!

Ferner ist die Bedingung widersprüchlich

- ohne Gott kann nichts sein

- über Gott ist nichts denkbar (was bereits unentscheidbar ist)

aufgrund dessen ließe sich der Schluss ziehen, Gott sei der, der die Welt (Realität) konstituiert, was im Widerspruch zu der zweiten Prämisse stünde, angenommen sie sei konsistent, was sie nicht ist.

Er erkennt sozusagen das Dilemma und weicht aber lediglich auf eine Umformulierung aus, von der er ad hoc annimmt, dass man auf diese Weise 'sinnvoll' von Gott denken kann - offenbar rein aufgrund des Bewußtseins darüber, dass er eien Ausweichversuch unternommen hat (Gewissensberuhigung). Tatsächlich bleibt die Zwickmühle aber bestehen.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606846) Verfasst am: 22.11.2006, 04:04    Titel: Antworten mit Zitat

In Konsequenz dessen muss man sich also mit folgenden Tatsachen abfinden:

- Entweder ich kann Aussagen über Gott machen und er hat Eigenschaften, die erfassbar sind. Ich nenne das mal 'Gott-Version A'.

- Oder Gott hat nur und auschließlich erfassbare Eigenschaften... 'Gott-Version B'.

Ein Gott, der sich gänzlich dem menschlichen Verständnis entzieht, ist nicht 'denkbar'. Der letzte Satz ergibt genaugemmen keinen Sinn, aber man kann verstehen, dass es unmöglich ist, sich gedanklich an dieses Nicht-Erfassbare überhaupt zu nähern. Es kann in keinerlei theologischer oder spiritueller Argumentation vorkommen, ganz gleich welchen Anspruch an Präzision oder Objektivität sie erhebt. Es existiert für uns effektiv nicht und wenn es doch auf irgend eine Weise existiert, dann auf keine Weise, die für den Menschen von irgendwelcher Relevanz wäre, da es (per Def) überhaupt keinen Informationsaustausch geben kann. Letzteres kann man schon sagen, da man eben die Selbstbezüglichkeit des Satzes 'Gott ist nicht erfassbar' verstehen kann und folglich nur schließen kann, dass es sich um eine Aussage handelt, die alle Verknüpfungen, die sie in irgend einer Form enthalten, gleichsam zu unentscheidbaren Aussagen werden lässt.

Zu Gott-Version A: Nur die erfassbaren Eigenschaften können für den Menschen eine Rolle spielen und können Grundlage für irgendeinen Informationsaustausch sein. Angenommen ein Argumentator formuliert, Gott sei zum Teil erfassbar und zum Teil nicht erfassbar, dann ist diese Aussage gemäß obiger Ausführung kaputt. Dies lässt sich wie gesagt feststellen aufgrund der Identifizierbarkeit der Selbstreferenz. Ebenso lässt sich einwandfrei formulieren, dass Gott zum Teil erfassbar sein kann, Gott-Version A also eine konsistente Definition ist, da dies nur impliziert, dass ein solcher Gott zum Teil entweder erfassbar sein könnte oder auch nicht. Der Aspekt des Nicht-Erfassbaren wird ja nur als Möglichkeit offen gelassen, nicht aber als Postulat gefordert, in welchselbigem Fall es eben gerade wieder auf eine Inkonsistenz hinauslaufen würde.

Zu Gott-Version B: Dies ist ebenfalls eine konsistente Aussage, man könnte sagen 'Definition', die zwar noch nichts über die Details verrät, jedoch erzwingt, welcher Art diese Deteils grundsätzlich nur sein können, nämlich prinzipiell erfassbar. Ein solcher Gott ist der einzig nicht-triviale Gott, allerdings zum Preis der Imperfektion. Es kann sich nur um ein prinzipiell sterbliches Wesen begrenzter, wenngleich potentiell immenser, Macht handeln - ein Alien? Kann man ferner den Sinn der Religion definitiv in Frage stellen, wenn es sich um ein Alien handelt? Sind nicht auch die klassischen Polytheismen letztendlich Mythen, die von mächtigen, aber nicht allmächtigen Wesen handeln? Rein prinzipiell gefragt natürlich. Da es sowieso keine sinnvolle Alternative gibt, ist es etwas voreilig zu schließen, dass die Menschheit in der Vergangenheit von Aliens schikaniert wurde.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#606895) Verfasst am: 22.11.2006, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fürchte, Anselm von Canterbury und Thomad von Aquin haben die Existenz einer suggerierten Märchengestalt zu beweisen oder zu diskutieren versucht - mit enstprechenden Ergebnissen.
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Daseinsberechtigung
Der Ami, der kein Ami ist:The Eternal Road Warrior



Anmeldungsdatum: 05.10.2006
Beiträge: 72
Wohnort: Fernosten, Suedkorea

Beitrag(#606941) Verfasst am: 22.11.2006, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Leute, Leute, Leute...wenn wir Atheisten solches Gelaber, wie ontologische Beweise Gottes Existenz, mit Antwort und Diskussion wuerdigen, begehen wir den Fehler, dem Thema eine Wichtigkeit, beizumessen, die es ganz einfach nicht verdient hat. Der weltbekannte Entwicklungsbiologe Richard Dawkins laesst sich nicht auf Diskussionen ueber IT (Intelligent Design) ein, weil er korrekterweise erkannt hat, dass wenn er das taete, verliehe er einer schwachsinnigen Idee bzw. einer Verkleidung des Kreationismus Gueltigkeit, wenn sie in Wahrheit keinerlei Gueltigkeit hat. Ich betrachte solche Argumente fuer die Existenz Gottes als etwas Aehnliches. Wir koennten genau so gut Argumente vorbringen, die 'ontologische Beweise fuer die Existenz des unsichtbaren, rosafarbenen Einhorns' heissen wuerden...lasst uns es lieber nicht tun; die Realitaet hat genug Diskussionswertes zu bieten...

„Und ich sah die Unwürdigkeit in IHREN Augen, denn ich war ein Sünder, verdammt dazu, mein Dasein in Gegenwart der unheiligen Lila Auster zu fristen, ihre Schale zu bohnern und ihre verachtenswürdigen, schleimigen Füße zu massieren. Denn sie hat wahrlich Füße und auch Beine und Zehen, die ihr Herrschaft verleihen über die Muscheln des Meeres und ihr erlauben, zu den Kindern des Menschengeschlechts zu wandeln, um sie bis zur Zerstörung zu verführen.“

– Die Offenbarung von Sankt Bryce dem Langatmigen (Teilweise), Kapitel 1, Vers 9 – 11
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Quoting scripture as if it described reality has no upside. There's always somebody who knows more theology than you do. The amount of nonsense that one can know about nothing is infinite.-Daseinsberechtigung
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#606943) Verfasst am: 22.11.2006, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
„Und ich sah die Unwürdigkeit in IHREN Augen, denn ich war ein Sünder, verdammt dazu, mein Dasein in Gegenwart der unheiligen Lila Auster zu fristen, ihre Schale zu bohnern und ihre verachtenswürdigen, schleimigen Füße zu massieren. Denn sie hat wahrlich Füße und auch Beine und Zehen, die ihr Herrschaft verleihen über die Muscheln des Meeres und ihr erlauben, zu den Kindern des Menschengeschlechts zu wandeln, um sie bis zur Zerstörung zu verführen.“

– Die Offenbarung von Sankt Bryce dem Langatmigen (Teilweise), Kapitel 1, Vers 9 – 11


HAHAHAHA Mr. Green

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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606947) Verfasst am: 22.11.2006, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:
Leute, Leute, Leute...wenn wir Atheisten solches Gelaber, wie ontologische Beweise Gottes Existenz, mit Antwort und Diskussion wuerdigen, begehen wir den Fehler, dem Thema eine Wichtigkeit, beizumessen, die es ganz einfach nicht verdient hat. Der weltbekannte Entwicklungsbiologe Richard Dawkins laesst sich nicht auf Diskussionen ueber IT (Intelligent Design) ein, weil er korrekterweise erkannt hat, dass wenn er das taete, verliehe er einer schwachsinnigen Idee bzw. einer Verkleidung des Kreationismus Gueltigkeit, wenn sie in Wahrheit keinerlei Gueltigkeit hat. Ich betrachte solche Argumente fuer die Existenz Gottes als etwas Aehnliches. Wir koennten genau so gut Argumente vorbringen, die 'ontologische Beweise fuer die Existenz des unsichtbaren, rosafarbenen Einhorns' heissen wuerden...lasst uns es lieber nicht tun; die Realitaet hat genug Diskussionswertes zu bieten...



Mit den Augen rollen

1. ist es interessant zu zeigen, dass diese Beweise falsch sind und weshalb sie falsch sind

2. ist es viel eher ein Zeichen von Bedeutung, wenn man die Diskussion dieses Themas wie ein Tabu meidet. Der einzige Grund dafür ist, dass man fürchtet keine Gegenargumente zu finden, was allerdings unnötig ist, wie man sieht.

3. gibt es prinzipiell nichts, dessen Diskussion man meiden müsste.

4. ist die Diskussion sehr wichtig, um einen starken Atheismus begründen zu können.

5. habe ich diesbezüglich ja bereits weiterführende Denkansätze geliefert, an die man ev. anküpfen könnte, da es eben naheliegend ist, dies eher als sozialpsychologisches Phänomen zu betrachten, denn als Scheidepunkt in gegensätzlichen und gleichberechtigten Weltanschauungen.


Zitat:
Was mich dabei interessieren würde, ist das soziologische Phänomen, dass offensichtlich nicht gerade dumme Menschen bereit sind, für ihre tendenziöse Religiosität Blödsinn für logisch konsistent zu erklären. Ist es wirklich so einfach, dass die Grunderwartung das Sortiment an Regeln, die man bereit ist wahrzunehmen, festlegt oder steckt da mehr dahinter? Können im Gegenzug (bewußte) Atheisten von sich behaupten hier objektiv zu sein?


Zitat:
Oder irre ich mich und es geht gar nicht um logische Konsistenz, sondern nur um das Formulieren? In diesem Fall könnte es sein, dass die Formulierung an sich bereits eine - ich weiss nicht wie ich es anders nennen soll - 'Gewissensberuhigung' auslöst, also tatsächlich wie eine Art 'Anrufungsformel' funktioniert (was durchaus intellektuell beanspruchend sein kann... ev. fataler Weise), die sich lediglich die Sprache der Aufklärung als zeitgenössische (dennoch stark etablierte) Erscheinungsform bedient? Vielleicht kann man auf dieser Basis Reiligion weitgefasster definieren.
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Daseinsberechtigung
Der Ami, der kein Ami ist:The Eternal Road Warrior



Anmeldungsdatum: 05.10.2006
Beiträge: 72
Wohnort: Fernosten, Suedkorea

Beitrag(#606953) Verfasst am: 22.11.2006, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:
Leute, Leute, Leute...wenn wir Atheisten solches Gelaber, wie ontologische Beweise Gottes Existenz, mit Antwort und Diskussion wuerdigen, begehen wir den Fehler, dem Thema eine Wichtigkeit, beizumessen, die es ganz einfach nicht verdient hat. Der weltbekannte Entwicklungsbiologe Richard Dawkins laesst sich nicht auf Diskussionen ueber IT (Intelligent Design) ein, weil er korrekterweise erkannt hat, dass wenn er das taete, verliehe er einer schwachsinnigen Idee bzw. einer Verkleidung des Kreationismus Gueltigkeit, wenn sie in Wahrheit keinerlei Gueltigkeit hat. Ich betrachte solche Argumente fuer die Existenz Gottes als etwas Aehnliches. Wir koennten genau so gut Argumente vorbringen, die 'ontologische Beweise fuer die Existenz des unsichtbaren, rosafarbenen Einhorns' heissen wuerden...lasst uns es lieber nicht tun; die Realitaet hat genug Diskussionswertes zu bieten...



Mit den Augen rollen

1. ist es interessant zu zeigen, dass diese Beweise falsch sind und weshalb sie falsch sind

2. ist es viel eher ein Zeichen von Bedeutung, wenn man die Diskussion dieses Themas wie ein Tabu meidet. Der einzige Grund dafür ist, dass man fürchtet keine Gegenargumente zu finden, was allerdings unnötig ist, wie man sieht.

3. gibt es prinzipiell nichts, dessen Diskussion man meiden müsste.

4. ist die Diskussion sehr wichtig, um einen starken Atheismus begründen zu können.

5. habe ich diesbezüglich ja bereits weiterführende Denkansätze geliefert, an die man ev. anküpfen könnte, da es eben naheliegend ist, dies eher als sozialpsychologisches Phänomen zu betrachten, denn als Scheidepunkt in gegensätzlichen und gleichberechtigten Weltanschauungen.


Zitat:
Was mich dabei interessieren würde, ist das soziologische Phänomen, dass offensichtlich nicht gerade dumme Menschen bereit sind, für ihre tendenziöse Religiosität Blödsinn für logisch konsistent zu erklären. Ist es wirklich so einfach, dass die Grunderwartung das Sortiment an Regeln, die man bereit ist wahrzunehmen, festlegt oder steckt da mehr dahinter? Können im Gegenzug (bewußte) Atheisten von sich behaupten hier objektiv zu sein?


Zitat:
Oder irre ich mich und es geht gar nicht um logische Konsistenz, sondern nur um das Formulieren? In diesem Fall könnte es sein, dass die Formulierung an sich bereits eine - ich weiss nicht wie ich es anders nennen soll - 'Gewissensberuhigung' auslöst, also tatsächlich wie eine Art 'Anrufungsformel' funktioniert (was durchaus intellektuell beanspruchend sein kann... ev. fataler Weise), die sich lediglich die Sprache der Aufklärung als zeitgenössische (dennoch stark etablierte) Erscheinungsform bedient? Vielleicht kann man auf dieser Basis Reiligion weitgefasster definieren.


Haelst Du auch IT vs. Evolution fuer dikussionswert?
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#606956) Verfasst am: 22.11.2006, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat Kramer: "oder der Text ist sinnloses Geschwurbel"

Prost

Diese pseudologischen, sich selbst mit Wortungetümen erwürgenden Gottesbeweise gibt es doch zuhauf. Ich nehme an, sie werden gebraucht, um weniger hellen Lichtern einzureden, es gebe auch "wissenschaftliche" und "logische" Gottesbeweise. Mehr Sinn können sie ja nicht haben.

Mit derselben Logik kann man die Existenz von allem beweisen, auch die einer sprechenden Teekanne, die uns alle liebt und unglaubliche Blähungen hat.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#606961) Verfasst am: 22.11.2006, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:


Haelst Du auch IT vs. Evolution fuer dikussionswert?


du verstehst da etwas falsch. Ich diskutiere nicht mit Theisten, sondern ich diskutiere allenfalls deren Traktate und zeige, dass sie nicht logisch konsistent sind. Das ist weder ein Fehler, noch Zeitverschwendung. Darüber zu streiten, ob es das doch sein könnte, halte ich übrigens für Zeitverschwendung.
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Daseinsberechtigung
Der Ami, der kein Ami ist:The Eternal Road Warrior



Anmeldungsdatum: 05.10.2006
Beiträge: 72
Wohnort: Fernosten, Suedkorea

Beitrag(#606962) Verfasst am: 22.11.2006, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Zitat Kramer: "oder der Text ist sinnloses Geschwurbel"

Prost

Diese pseudologischen, sich selbst mit Wortungetümen erwürgenden Gottesbeweise gibt es doch zuhauf. Ich nehme an, sie werden gebraucht, um weniger hellen Lichtern einzureden, es gebe auch "wissenschaftliche" und "logische" Gottesbeweise. Mehr Sinn können sie ja nicht haben.

Mit derselben Logik kann man die Existenz von allem beweisen, auch die einer sprechenden Teekanne, die uns alle liebt und unglaubliche Blähungen hat.


Gröhl... Ich mag lieber das unsichtbare, rosafarbene Einhorn...viel schoener.... diablo
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Daseinsberechtigung
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Beitrag(#606963) Verfasst am: 22.11.2006, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:


Haelst Du auch IT vs. Evolution fuer dikussionswert?


du verstehst da etwas falsch. Ich diskutiere nicht mit Theisten, sondern ich diskutiere allenfalls deren Traktate und zeige, dass sie nicht logisch konsistent sind. Das ist weder ein Fehler, noch Zeitverschwendung. Darüber zu streiten, ob es das doch sein könnte, halte ich übrigens für Zeitverschwendung.


Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass er bei Theisten nicht wirkt. Durch den Glauben macht sich der Theist gefeit gegen logische Argumentation und vernuenftige Diskussion; um einen meiner Lieblingsautoren zu zitieren: 'Faith is the reason why you don't have to give reasons'....
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Quoting scripture as if it described reality has no upside. There's always somebody who knows more theology than you do. The amount of nonsense that one can know about nothing is infinite.-Daseinsberechtigung
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Ermanameraz
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Beitrag(#606965) Verfasst am: 22.11.2006, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:
Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:


Haelst Du auch IT vs. Evolution fuer dikussionswert?


du verstehst da etwas falsch. Ich diskutiere nicht mit Theisten, sondern ich diskutiere allenfalls deren Traktate und zeige, dass sie nicht logisch konsistent sind. Das ist weder ein Fehler, noch Zeitverschwendung. Darüber zu streiten, ob es das doch sein könnte, halte ich übrigens für Zeitverschwendung.


Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass er bei Theisten nicht wirkt. Durch den Glauben macht sich der Theist gefeit gegen logische Argumentation und vernuenftige Diskussion; um einen meiner Lieblingsautoren zu zitieren: 'Faith is the reason why you don't have to give reasons'....


Offenbar versuchen sie aber durch logische Argumentation ihren Glauben begründen zu können. Dieser Centerbury ging sehr konsequent vor und ist im Grunde auf eine wirksame Begründung eines starken Atheismus gestoßen ohne es zu merken. Soetwas nimmt man nicht wahr wenn man nur polemisiert und es als selbstverständlich ansieht, dass das alles einfach nur Quatsch ist, womit man die Kultur und Geschichte der letzten Jahrtausende einfach ignoriert.

Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:
Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Zitat Kramer: "oder der Text ist sinnloses Geschwurbel"

Prost

Diese pseudologischen, sich selbst mit Wortungetümen erwürgenden Gottesbeweise gibt es doch zuhauf. Ich nehme an, sie werden gebraucht, um weniger hellen Lichtern einzureden, es gebe auch "wissenschaftliche" und "logische" Gottesbeweise. Mehr Sinn können sie ja nicht haben.

Mit derselben Logik kann man die Existenz von allem beweisen, auch die einer sprechenden Teekanne, die uns alle liebt und unglaubliche Blähungen hat.


Gröhl... Ich mag lieber das unsichtbare, rosafarbene Einhorn...viel schoener.... diablo


Das führt zu nichts. Man muss den Atheismus als zu verbreitendes und zu verteidigendes Prinzip betrachten. Es bringt nichts sich in seiner Selbstzufriedenheit zu sulen.
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Celsus-2006
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Beitrag(#606968) Verfasst am: 22.11.2006, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Da hast du Recht. Aber ich denke, ich kann die Kirchenferne auch nicht dadurch fördern, indem ich lange und intensiv mit Gottesbeweisern über den Nonsens ihrer Pseudologik zu diskutieren, zumal sie in aller Regel Argumentationsresistent sind, wie du ja auch schreibst.
Aber das ist natürlich die Entscheidung jedes Einzelnen.
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Daseinsberechtigung
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Beitrag(#606975) Verfasst am: 22.11.2006, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:
Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:


Haelst Du auch IT vs. Evolution fuer dikussionswert?


du verstehst da etwas falsch. Ich diskutiere nicht mit Theisten, sondern ich diskutiere allenfalls deren Traktate und zeige, dass sie nicht logisch konsistent sind. Das ist weder ein Fehler, noch Zeitverschwendung. Darüber zu streiten, ob es das doch sein könnte, halte ich übrigens für Zeitverschwendung.


Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass er bei Theisten nicht wirkt. Durch den Glauben macht sich der Theist gefeit gegen logische Argumentation und vernuenftige Diskussion; um einen meiner Lieblingsautoren zu zitieren: 'Faith is the reason why you don't have to give reasons'....


Offenbar versuchen sie aber durch logische Argumentation ihren Glauben begründen zu können. Dieser Centerbury ging sehr konsequent vor und ist im Grunde auf eine wirksame Begründung eines starken Atheismus gestoßen ohne es zu merken. Soetwas nimmt man nicht wahr wenn man nur polemisiert und es als selbstverständlich ansieht, dass das alles einfach nur Quatsch ist, womit man die Kultur und Geschichte der letzten Jahrtausende einfach ignoriert.

Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:
Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Zitat Kramer: "oder der Text ist sinnloses Geschwurbel"

Prost

Diese pseudologischen, sich selbst mit Wortungetümen erwürgenden Gottesbeweise gibt es doch zuhauf. Ich nehme an, sie werden gebraucht, um weniger hellen Lichtern einzureden, es gebe auch "wissenschaftliche" und "logische" Gottesbeweise. Mehr Sinn können sie ja nicht haben.

Mit derselben Logik kann man die Existenz von allem beweisen, auch die einer sprechenden Teekanne, die uns alle liebt und unglaubliche Blähungen hat.


Gröhl... Ich mag lieber das unsichtbare, rosafarbene Einhorn...viel schoener.... diablo


Das führt zu nichts. Man muss den Atheismus als zu verbreitendes und zu verteidigendes Prinzip betrachten. Es bringt nichts sich in seiner Selbstzufriedenheit zu sulen.


Einerseits stimme ich Dir zu, dass man das Offensichtliche ans Licht fuehren muss, andererseits halte ich den Atheismus fuer kein Prinzip;

Sam Harris schrieb:

"Atheism is not a philosophy; it is not even a view of the world; it is simply a refusal to deny the obvious. Unfortunately, we live in a world in which the obvious is overlooked as a matter of principle. The obvious must be observed and re-observed and argued for. This is a thankless job. It carries with it an aura of petulance and insensitivity. It is, moreover, a job that the atheist does not want."
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Ermanameraz
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Beitrag(#606990) Verfasst am: 22.11.2006, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant. Es wird also aus philosophischen Gründen verweigert, den Atheismus als Philosophie anzusehen und daraus wird dann auch noch abgeleitet diesen nicht zu verbreiten. Klingt mir danach sich zu weigern auf den Füßen zu gehen und sich aber beide Hände abschneiden zu lassen, sodass man nichtmal auf den Händen gehen kann.

Egal. Ein Prinzip ist eben keine Philosophie. Die Ablehnung von etwas, dessen Schlussfolgerungen sich anhand dieses Prinzips als unschlüssig erweisen, ist sehr wohl Philosophie und muss als solche behandelt werden.
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Ermanameraz
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Beitrag(#606995) Verfasst am: 22.11.2006, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Da hast du Recht. Aber ich denke, ich kann die Kirchenferne auch nicht dadurch fördern, indem ich lange und intensiv mit Gottesbeweisern über den Nonsens ihrer Pseudologik zu diskutieren, zumal sie in aller Regel Argumentationsresistent sind, wie du ja auch schreibst.
Aber das ist natürlich die Entscheidung jedes Einzelnen.


Die Bereitschaft der Theisten zu kämpfen erzwingt die Notwendigkeit zu kämpfen auch für Atheisten, sofern diese gewinnen wollen. Hieraus ergibt sich direkt die Notwendigkeit zu erwägen, diesbezüglich seinen Individualismus etwas zu hintefragen, es sei denn man hat weder die Absicht zu kämpfen noch zu siegen und ist bereit die Nachwelt den Theisten zu überlassen.
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Daseinsberechtigung
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Beitrag(#606997) Verfasst am: 22.11.2006, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Da hast du Recht. Aber ich denke, ich kann die Kirchenferne auch nicht dadurch fördern, indem ich lange und intensiv mit Gottesbeweisern über den Nonsens ihrer Pseudologik zu diskutieren, zumal sie in aller Regel Argumentationsresistent sind, wie du ja auch schreibst.
Aber das ist natürlich die Entscheidung jedes Einzelnen.


Die Bereitschaft der Theisten zu kämpfen erzwingt die Notwendigkeit zu kämpfen auch für Atheisten, sofern diese gewinnen wollen. Hieraus ergibt sich direkt die Notwendigkeit zu erwägen, diesbezüglich seinen Individualismus etwas zu hintefragen, es sei denn man hat weder die Absicht zu kämpfen noch zu siegen und ist bereit die Nachwelt den Theisten zu überlassen.


Fine, fine, fine you win Anbetung des lila Einhorns
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Ermanameraz
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Beitrag(#607004) Verfasst am: 22.11.2006, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Daseinsberechtigung hat folgendes geschrieben:


Fine, fine, fine you win Anbetung des lila Einhorns


Jagutt.. dann zeige mir dass es zwangsläufig ist, dass der Theismus verschwinden wird, auch wenn Atheisten nichts dafür tun. Die Ansicht (sofern das Ironie war) klingt mir übrigens verdächtig nach Heilsverkündung. Schulterzucken
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HFRudolph
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Beitrag(#607133) Verfasst am: 22.11.2006, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Daseinsbereichtigung schrieb:
Leute, Leute, Leute...wenn wir Atheisten solches Gelaber, wie ontologische Beweise Gottes Existenz, mit Antwort und Diskussion wuerdigen, begehen wir den Fehler, dem Thema eine Wichtigkeit, beizumessen, die es ganz einfach nicht verdient hat.


Propagandistisch wohl richtig.

Allerdings halte ich mich intellektuell auch an Ermanameraz, denn grundsätzlich muss man alles ausdiskutieren können.
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