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Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass ein Gott existiert? |
ich bin mir 100%ig sicher, dass ein Gott existiert |
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3% |
[ 3 ] |
99.9% |
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1% |
[ 1 ] |
zwischen 50% und 99% |
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0% |
[ 0 ] |
50% |
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5% |
[ 5 ] |
zwischen 1% und 50% |
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1% |
[ 1 ] |
1 zu einem googol |
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46% |
[ 41 ] |
ich bin mir 100%ig sicher, dass kein Gott existiert |
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42% |
[ 37 ] |
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Stimmen insgesamt : 88 |
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Autor |
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#607932) Verfasst am: 24.11.2006, 17:41 Titel: |
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Verzweifler hat folgendes geschrieben: | Ermanameraz hat folgendes geschrieben: | So nebenbei: http://www.pm-magazin.de/de/specials/artikel.asp?id=148
Entweder ist das Propaganda oder da ist was faul im Staate Dänemark. Nicht zuzulassen, dass die eigenen Kinder zu Gläubigen erzogen werden ist etwas anderes als mündigen Menschen ihre Ansichten verbieten zu wollen. Selbst Atheisten sind im Amiland offenbar nicht ganz dicht oder ist das ein christlicher Versuch sich als Opfer darstellen zu wollen? |
Nun, ich denke, dass, wenn man die Kritik an Religionen weiterdenkt und sich selbst humanistische Werte setzt, irgendwann die innere Stimme einen fragt -> Darf ich zulassen, dass Menschen nicht nur in die Irre geführt werden, sondern im Namen von Religionen andere Menschen beeinflußen, bestrafen und gar töten? Kommt man da nicht an einen Punkt wo schon das Zusehen eine unterlassene Hilfeleistung ist?
Ich für meinen Teil lasse andere Menschen gerne in Ihren Überzeugungen schwelgen - aber irgendwann (die Frage ist halt wann, wo) wirkt das zwangsläufig auf einen zurück.
Gibt es das Buch von Hr. Dawkins irgendwo schon auf Deutsch? Notfalls würde ich mich aber auch gerne in seine Gedanken auf englisch einlesen  |
Ja, türlich. Die Einstellung, dem Christenpack Strafen dafür anzudrohen, dass es glaubt, ist ungemein humanistisch und strotzt nur so von ethischem Anspruch
Ich muss mich schon wundern langsam...
edit: Straftaten sind Straftaten, egal vor welchem Hintergrund.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#608080) Verfasst am: 24.11.2006, 22:04 Titel: |
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M. Hester hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Daß ich mir 100% sicher bin, heißt ja nicht, daß es logisch bewiesen ist. Ich bin mir z.B. 100% sicher, daß ich runterfalle, wenn ich aus dem Fenster springe. Obwohl - ganz genau weiß ich es erst hinterher. Und nicht mal dann, ich könnte mich täuschen und nur glauben, ich falle herunter. | Dass du dir 100-prozentig sicher bist, heißt, dass du glaubst, es ist bewiesen. |
Nehmen wir an, es gäbe eine Wette folgender Art:
Ein Stein wird aus dem Hochhaus geworfen. Du mußt gegen mich wetten, ob er runterfällt oder hoch. Ich tippe: "runter". Wenn ich gewinne, bekomme ich 10 Euro. Wenn Du dagegen tippst und gewinnst, darfst Du den Gewinn selbst festlegen. Ab welchem Gewinn würdest Du dagegen tippen?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#608104) Verfasst am: 24.11.2006, 22:44 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Die Antwort ist natürlich: 100%.
Beweis:
P1. Man kann sich unendlich viele Götter vorstellen
P2. Die gestellte Frage in diesem Thread ist sinnvoll, sonst wäre sie bestimmt nicht gestellt worden, d.h. man kann also hier Wahrscheinlichkeiten festlegen
P3. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein möglicher Gott aus P1 existiert, Null ist, ist sehr sehr gering
P4. Also ist die Wahrscheinlichkeit bei den meisten Göttern aus P1 größer als Null
P5. Daher gibt es unendliche viele Wahrscheinlichkeiten größer als Null, dass ein Gott aus P1 existiert
-> Summiert man nun also diese unendlich vielen Wahrscheinlichkeiten auf, so nähert sich die Gesamtwahrscheinlichkeit unweigerlich den 100%
------
q.e.d.
Ich weiß allerdings selber nicht, ob ich nun bewiesen habe, dass es mindestens einen Gott aus P1 geben muss oder ob ich sogar bewiesen habe, dass es unendlich viele Götter aus P1 gibt. *schulterklopf* |
Damit ist ja mal rein gar nichts bewiesen!
Babyface hat folgendes geschrieben: | Eine Argumentation, dass so ein Gott wahrscheinlich nicht existiert basiert auf der theoretischen Wahrscheinlichkeitsdefinition:
Wahrscheinlichkeit von A = Anzahl aller für A günstigen Fälle / Anzahl aller gleichmöglichen Fälle
D.h. bei einem Würfel wäre die Wahrscheinlichkeit für eine 6 P(6) = 1/6.
Es sind nun unendlich viele Welten denkbar, in denen Gott nicht existiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir gerade in der Welt mit Gott leben, strebt also gegen Null. Folglich ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert unendlich klein.
Widerlegung:
Die theoretische Wahrscheinlichkeitsdefinition ist tautologisch, da "gleichmögliche" Fälle nichts anderes bedeutet als "gleich wahrscheinliche Fälle". Damit sinnvolle Aussagen über Wahrscheinlichkeiten einzelner Ereignisse getroffen werden können, muss daher auf empirische Wahrscheinlichkeitsdefinitionen zurückgegriffen werden. So wissen wir aus eigener Anschauung bzw. relativen Häufigkeiten, dass beim Würfeln alle Fälle gleichmöglich sind. Über die Wahrscheinlichkeitsverteilung aller denkbaren Welten (inklusive der mit Gott) liegt dagegen kein ausreichend empirisches Wissen vor. So könnte eine Welt mit Gott theoretisch sehr wahrscheinlich sein und die Wahrscheinlichkeiten aller anderen Welten sehr klein.
Die Hypothese, Gottes Existenz sei unwahrscheinlich kann also nur empirisch begründet werden. Empirisch werden Wahrscheinlichkeiten durch relative Häufigkeiten bestimmt bzw. geschätzt, d.h:
geschätze Wahrscheinlichkeit von A = Häufigkeit der für A günstigen Fälle / Anzahl aller beobachteten Fälle
Beim Würfeln: Wahrscheinlichkeit einer 6 ist die Anzahl aller gewürfelten sechsen / Anzahl aller bisherigen Würfe
Was unsere Welt und Gott betrifft, müsste man als Gottesleugner nun auf Basis dieser Definition zeigen, dass folgender allgemeiner Satz wahrscheinlich wahr ist:
Satz: "Alle Versuche, Gott zu beobachten, misslingen"
Wenn dieser Satz wahrscheinlich wahr ist, dann ist es auch wahrscheinlich wahr, dass Gott nicht existiert, da er ja beobachtbar sein soll (s.o.).
Trägt man nun alle unsere bisherigen Versuche, Gott zu beobachten zusammen und wendet die empirische Wahrscheinlichkeistdefinition an, dann erhält man für das Ergeignis, dass ein einzelner Beobachtungsversuch misslingt, eine maximale Wahrscheinlichkeit von 100% bzw. eine relative Häufigkeit von 1, da alle bisherigen Beobachtungsversuche misslungen sind.
Wendet man nun das Multiplikationstheorem der Wahrscheinlichkeitstheorie an, um die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass alle (also theoretisch unendlich viele Beobachtungsversuche) misslingen, erhält man logischerweise ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit von 100% bzw. 1 (1*1*1*1...=1)
Demnach wäre also die Wahrscheinlichkeit, dass Gott nicht existiert P = 100%.
Widerlegung:
Statistiken wie relative Häufigkeiten sind lediglich Schätzer ihrer wahren Werte bzw. in diesem Fall wahrer relativen Häufigkeiten ("wahre" Wahrscheinlichkeiten) und streuen stets um diese wahren Werte. D.h. eine auf einer ausreichend großen Stichprobe von Beobachtungen empirisch ermittelte Wahrscheinlichkeit von z.b. 50% bedeutet, dass die wahre Wahrscheinlichkeit mit einer relativ großen Sicherheit in einem Intervall 50+/- x liegt (je mehr Beobachtungen, desto kleiner das x). Die Wahrscheinlichkeit, dass sie genau 50% beträgt, ist hingegen sehr gering!
Da wir aber für die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen misslungenen Beobachtungsversuchs eine 1 (100%) ermittelt haben, liegt die wahre Wahrscheinlichkeit nach der Stichprobentheorie mit großer Sicherheit irgendwo nahe unter 1 (darüber kann sie per definitionem nicht liegen). Damit strebt aber die Wahrscheinlichkeit, dass alle Beobachtungsversuche misslingen gegen Null, da das Produkt aller Wahrscheinlichkeiten kleiner 1 unendlich aufmultipliziert unendlich klein ist (also 0.99 * 0.99 * 0.99... = x ; x strebt gegen 0)
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beobachtbarer Gott nicht existiert ist somit unendlich klein.
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So geht das.
_________________ posted by Babyface
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#608128) Verfasst am: 24.11.2006, 23:57 Titel: |
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Einspruch!
Mein Beweis ist viel kürzer als Deiner, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich geirrt habe, sehr viel kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich geirrt hast. Wahrscheinlich habe ich also recht.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#608186) Verfasst am: 25.11.2006, 09:58 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Einspruch!
Mein Beweis ist viel kürzer als Deiner, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich geirrt habe, sehr viel kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich geirrt hast. Wahrscheinlich habe ich also recht. |
Einspruch abgewiesen. Deiner ist zugegeben kürzer als meiner. Aber dafür ist meiner länger. Und wir kennen ja die Regel von Ockhams blindem Huhn und dem Korn. Ich hab viel länger gepickt als Du!
_________________ posted by Babyface
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#608190) Verfasst am: 25.11.2006, 10:13 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Einspruch abgewiesen. Deiner ist zugegeben kürzer als meiner. Aber dafür ist meiner länger. |
Es geht doch immer und überall nur darum.
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Dawkinsist dummer Name
Anmeldungsdatum: 08.09.2006 Beiträge: 105
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(#608202) Verfasst am: 25.11.2006, 11:05 Titel: |
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Man hat es hierbei mit zwei verschiedenen Theorien zu tun. Eine, welche meint, es gibt einen solchen Gott; eine andere wiederum, welche selbiges negiert. Das Wort "Theorie" steht hier selbstverständlich nicht im Sinne einer empirischen oder wissenschaftlichen Theorie.
Wie jedem bekannt sein sollte, kann man keine der beiden Theorien beweisen oder widerlegen. Zwar müssen einige Gottesbilder aufgrund ihrer Definition und ihres empirischen Gehalts falsch sein. Die Vorstellung beispielsweise, es gibt einen guten Gott, der den Menschen hilft, muss aufgrund des Elends in der Welt falsch sein. Es sind auch zahlreiche Gottesbilder bedeutungslos. Wenn ein Pantheist denkt, alles sei Gott und Gott sei alles, dann ist das Wort "Gott" nur mehr ein Synomym für das Wort "Alles". Die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit einer der beiden Theorien kann man ebenfalls nicht angeben. Eine Wahrscheinlichkeitsrechnung setzt empirische oder analytische Daten voraus, die hier aber offensichtlich nicht gegeben sind.
Daher stellt sich vielmehr die Frage, ob und in wie weit man seine Überzeugung mit einer Prozentzahl angeben kann. Eine solche Einteilung oder besser Festlegung ist äußerst dogmatisch. Allerdings ändert diese Dogmatik nichts daran, dass sie möglich und legitim ist.
Dennoch setzt sie Gewissheit voraus. Auch derjenige, der nicht auf 100% oder 0% tibbt, ist sich seiner Meinung sicher und glaubt, dass es so etwas wie Gewissheit gibt. Aus fallibilistischer Sicht und allgemein aus rationalistischer Sicht ist es daher nicht möglich, solch eine Prozentzahl anzugeben.
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Mr.Sunshine auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.08.2006 Beiträge: 327
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(#608212) Verfasst am: 25.11.2006, 11:41 Titel: |
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so nachdem am anfang des threads über die agnostiker hergezogen wurde, muss jetzt was raus was mir schon länger auf der zunge liegt.
korrigiert mich wenn irgendwo ein krasser denkfehler liegt.
atheismus ist quasi die trotzeinstellung aller menschen die von der kirche entäuscht wurden. Sei es nur in der art und weise, dass sie erkennen mussten das es schwachsinn ist was einem die religionen vorspielen...
daraus folgt dann: ich glaube nicht an irgendeienn gott! (wie ein kleines trotziges kind....)
klar ihr räumt hier gott minimale chancen ein und macht euch aber gleichzeitig darüber lustig wie klein diese chancen sind.
woher wisst ihr das???
ihr wisst gar nichts!!
ihr GLAUBT nur dass es so ist und kein gott existiert!
_________________ "Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren".Friedrich Rückert
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#608230) Verfasst am: 25.11.2006, 12:21 Titel: |
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Mr.Sunshine hat folgendes geschrieben: |
atheismus ist quasi die trotzeinstellung aller menschen die von der kirche entäuscht wurden. |
Es mag dein Weltbild zerstören, aber es gibt auch Menschen, die als Kind überhaupt nicht getauft wurden.
In welche Schublade schmeißt du die?
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Dawkinsist dummer Name
Anmeldungsdatum: 08.09.2006 Beiträge: 105
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(#608235) Verfasst am: 25.11.2006, 12:36 Titel: |
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Zitat: | atheismus ist quasi die trotzeinstellung aller menschen die von der kirche entäuscht wurden. |
Es ist weder der Fall, dass alle Atheisten von der Kirche enttäuscht wurden, noch dass jeder, der von der Kirche enttäuscht wurde, ein Atheist ist.
Zitat: | daraus folgt dann: ich glaube nicht an irgendeienn gott! |
Nein, für den Atheismus gibt es sehr viele, verschiedene Begründungen und Denkweisen, die ihn begründen.
Zitat: | (wie ein kleines trotziges kind....) |
Bist du mit prominenten Vertretern des Atheismus vertraut?
Zitat: | klar ihr räumt hier gott minimale chancen ein und macht euch aber gleichzeitig darüber lustig wie klein diese chancen sind. |
Ein ganz klares:Njet. Atheismus muss keineswegs heißen, dass man Gott minimale Chancen einräumt, und noch viel weniger, dass man sich über irgendetwas lustig macht. Viele atheistische Philosophen sagen beispielsweise, sie gehen aus bestimmten Gründen davon aus, dass kein Gott existiert. Und sich über von den eigenen abweichenden Vorstellungen lustig zu machen ist nichts weiter als schäbige Polemik.
Zitat: | woher wisst ihr das??? |
Auch wenn manche Personen, sich so sicher sind, dass sie fast sagen, sie wüssten es, weiß man es natürlich nicht. Aber die Dummheit einzelner sagt nichts über den Atheismus im Allgemeinen aus.
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Mr.Sunshine auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.08.2006 Beiträge: 327
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(#608254) Verfasst am: 25.11.2006, 13:15 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Mr.Sunshine hat folgendes geschrieben: |
atheismus ist quasi die trotzeinstellung aller menschen die von der kirche entäuscht wurden. |
Es mag dein Weltbild zerstören, aber es gibt auch Menschen, die als Kind überhaupt nicht getauft wurden.
In welche Schublade schmeißt du die? |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=14966&highlight=
und ich entschuldige mich für meine verallgemeinerung.
aber warum kann man den agnostizimus belächeln und als schwachen atheismus beschreiben?
so wie: "ich bin noch xtremer von der kirche weggekommen, ich bin toller als du..."
_________________ "Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren".Friedrich Rückert
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#608374) Verfasst am: 25.11.2006, 17:48 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Einspruch!
Mein Beweis ist viel kürzer als Deiner, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich geirrt habe, sehr viel kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich geirrt hast. Wahrscheinlich habe ich also recht. |
Einspruch abgewiesen. Deiner ist zugegeben kürzer als meiner. Aber dafür ist meiner länger. |
Naja, jemand, der Länge schon als Qualitätskriterium per se auffasst, tut dies wahrscheinlich auch mit epischer Breite. Dem ist aber mit Nichten so!
Babyface hat folgendes geschrieben: | Und wir kennen ja die Regel von Ockhams blindem Huhn und dem Korn. Ich hab viel länger gepickt als Du! |
Jetzt lenk mal bloß nicht ab! Du bist wahrscheinlich weder ein Huhn, noch blind, daher nehme ich Dir auch Dein angebliches Picken nicht ab. Ich könnte wetten, dass Du, wenn Du überhaupt mal einen Korn findest, diesen nicht pickst, sondern trinkst, was aber, ganz im Vertrauen, die Wahrscheinlichkeit einer schlüssigen Beweisführung Deinerseits zusätzlich nochmal erheblich vermindert.
Nehmen wir aber tatsächlich einmal an, man würde versuchen, ein blindes Huhn einen sinnvollen Text abfassen zu lassen und ihm daher eine Schreibmaschinentastatur vorhalten, auf die es picken kann. Dann wirst Du doch wohl zugeben müssen, dass die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines sinnvollen Textes umso größer ist, je weniger oft man das Huhn picken lässt. Lässt man es z.B. nur zweimal picken, dann könnte durchaus ein sinnvolles "er", "am", ei", "so", "da", "nö" usw. entstehen. Lässt man es aber 100.000mal picken, dann geht die Wahrscheinlichkeit doch wohl stark gegen Null. Also!
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#608454) Verfasst am: 25.11.2006, 22:00 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Nehmen wir aber tatsächlich einmal an, man würde versuchen, ein blindes Huhn einen sinnvollen Text abfassen zu lassen und ihm daher eine Schreibmaschinentastatur vorhalten, auf die es picken kann. Dann wirst Du doch wohl zugeben müssen, dass die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines sinnvollen Textes umso größer ist, je weniger oft man das Huhn picken lässt. Lässt man es z.B. nur zweimal picken, dann könnte durchaus ein sinnvolles "er", "am", ei", "so", "da", "nö" usw. entstehen. Lässt man es aber 100.000mal picken, dann geht die Wahrscheinlichkeit doch wohl stark gegen Null. Also! |
Diese These ist längst empirisch widerlegt. So baten Wanderer et al. (2005) ihre Versuchpersonen völlig unmotiviert mit dem Kopf über die Tastatur zu rollen, um ihre Postingzahl zu erhöhen. Ergebnis: je länger sie den Kopf rollten, desto gehaltvoller und intelligenter war das Resultat. Aber möge sich der unvoreingenommene Leser bitte selbst davon überzeugen.
_________________ posted by Babyface
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#608540) Verfasst am: 26.11.2006, 01:16 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Diese These ist längst empirisch widerlegt. So baten Wanderer et al. (2005) ihre Versuchpersonen völlig unmotiviert mit dem Kopf über die Tastatur zu rollen, um ihre Postingzahl zu erhöhen. Ergebnis: je länger sie den Kopf rollten, desto gehaltvoller und intelligenter war das Resultat. Aber möge sich der unvoreingenommene Leser bitte selbst davon überzeugen. |
In der Tat muss ich widerstrebend einräumen, dass auch die schönste, plausibelste und weithin anerkannteste Theorie, und um eben eine solche handelte es sich ja hier, durch empirische Untersuchungen vom Tisch gefegt werden kann. Die von Dir vorgelegte Untersuchung von den honorigen Wanderer et al. hält wohl den wissenschaftlich fundiertesten Einwänden stand; die erbrachten Ergebnisse müssen einem objektiven Betrachter ohne Zweifel intelligenter erscheinen als die sonstigen Beiträge in diesem Forum. Daher sehe ich mich gezwungen, so leid es mir auch für mich selber tut, meinen im Endeffekt allzu theoretischen und nun durch die Praxis widerlegten Einwand gegen Deinen Beweis zurückzuziehen.
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