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Zum Ableben von Milton Friedman
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#610264) Verfasst am: 28.11.2006, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Demokratie bedeutet nicht nur Wahl- sondern auch Freiehitsrechte. Freier Markt erfordert freie wirtschaftliche Betätigung = gleich freies Auftreten am markt = MIenungsfreiheit und Handlungsfreiheit.

Rückzug des Staates = Schwächung autoritärer Machtstrukturen.


=Macht des Stärkeren=Umweltzerstörung=Ausbeutung=Abbau von Arbeitnehmerrechten=Mißachtung von Menschenrechten?

Nein, Demokratie bedeutet nicht den Markt alle Freiheiten zu geben. Wie kommst du nur auf solchen Blödsinn?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#610415) Verfasst am: 29.11.2006, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:

=Macht des Stärkeren=

Ok.


Zitat:
Umweltzerstörung

Nein. Umweltschutz lässt sich aber auch mit den Mitteln des Marktes erreichen.


Zitat:
=Ausbeutung=

Nichtssagender Begriff.


Zitat:
Abbau von Arbeitnehmerrechten

Ok.


Zitat:
=Mißachtung von Menschenrechten?

Lässt sich auch mit Mitteln des Marktes erreichen.

Zitat:
Wie kommst du nur auf solchen Blödsinn?

Wie kommst du auf den Irrsinn, dass ein freier Makrt nur Armut und Elend bedeutet?
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#610424) Verfasst am: 29.11.2006, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Wie kommst du auf den Irrsinn, dass ein freier Makrt nur Armut und Elend bedeutet?

Falsche Gegenfrage. Ich sagte:
Zitat:
Nein, Demokratie bedeutet nicht den Markt alle Freiheiten zu geben. Wie kommst du nur auf solchen Blödsinn?


Oder wolltetst du das Thema wechseln? Am Kopf kratzen Das hatten wir nämlich schon (zu) oft, aber die Frage, wie gut Demokratie und ein freier Markt zusammenpassen, bzw. sich vertragen, wäre doch mal viel spannender, oder?
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Brahms
Geschwafelkommodore



Anmeldungsdatum: 15.06.2005
Beiträge: 495

Beitrag(#610554) Verfasst am: 29.11.2006, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth, deine Intelligenz beschränkt sich auf das Element "sozialverträglich" zu sein. Du kommunizierst auskömmlich. Du hast gute Worte, bist beliebt und eckst nicht an. Fortschritt ist eine grosszügig gegönnte Zimmerpalme in der Raucherecke.

Die Religion der Anbiederung.

Du bist, und bleibst die Impersonifikation eines geistig-moralischen Stillstandes, der per Definition ein Rückschritt ist.
_________________
Headjob yes - hejab no!
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#610560) Verfasst am: 29.11.2006, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Ausbeutung

Nichtssagender Begriff.

Dass er dir nichts sagt, ist durchaus möglich. Aber über die Konsequenzen dieser Äußerung hast du nicht wirklich nachgedacht.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#610717) Verfasst am: 29.11.2006, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Brahms hat folgendes geschrieben:
Xamanoth, deine Intelligenz beschränkt sich auf das Element "sozialverträglich" zu sein. Du kommunizierst auskömmlich. Du hast gute Worte, bist beliebt und eckst nicht an. Fortschritt ist eine grosszügig gegönnte Zimmerpalme in der Raucherecke.

Die Religion der Anbiederung.

Du bist, und bleibst die Impersonifikation eines geistig-moralischen Stillstandes, der per Definition ein Rückschritt ist.


Wenn Xamanoth für irgend etwas stehen sollte, dann doch wohl viel eher für konsequent rationale Argumentation.


Manchmal liegts auch am eigenen Horizont und nicht an der "Dummheit" des anderen, dass man einem Argument nicht folgen kann. Ein Beispiel für ein meiner Meinung nach beschränktes Denken findet sich hier:
brahms hat folgendes geschrieben:
Und da hatte ich auch Recht, und kollektiv trifft das auch zu. Wenn wir alle Arbeitslosen und Frühverrenteten und sonstig statistisch umgewerteten Arbeitslosen über nacht einen Arbeitsplatz geben würden und den Urlaub für alle wieder auf drei bis vier wochen zurückfahren würden blieben rund vier Stunden tägliche Arbeit für alle bei in etwa gleichem, wohl sogar etwas besserem Lebenstandard als vor 30 Jahren übrig.


Alles was man erfinden kann, ist schon erfunden
worden.

Charles H. Duell, Direktor des Patent-Amtes der USA,
1899.

Prost Mahlzeit, wenn unsere Großeltern sich damals auf Verwaltung des Stillstandes geeinigt hätten.



Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Was die globale Ungleichverteilung von Reichtum angeht tendiere ich zB dazu Friedmanns Hypothese "mangelhafte Umsetzung des freien Marktes" wenigstens als eine nicht unwesentliche Ursache anzusehen.

Das ist einfach nur der gleiche Fundamentalismus, den man auch bei den Marxisten und Keynsianisten sieht. Alles, was positiv ist, wird als Verdienst des Lieblingsmodells zugesprochen. Alles Negative kommt daher, dass das Lieblingsmodell ja nirgends wirklich umgesetzt wurde. So selektieren sich dogmatische Fundi-Ökonomen ihr Weltbild zurecht.
Die Wissenschaft bleibt auf der Strecke.

Was ein Quatsch. Zahlreiche Entwicklungsländer werden dadurch klein gehalten, dass sie -wenn überhaupt- hauptschächlich nur Rohprodukte, nicht aber industriell gefertigte Produkte, auf unseren Märkten absetzen können und gleichzeitig mit subventionierten Produkten aus unseren Breiten überflutet werden.
Du solltest mal besser aufpassen, dass bei deinem "Wissenschaftsfundametalismus" nicht an allen Ecken und Enden der Mensch auf der Strecke bleibt.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#610754) Verfasst am: 29.11.2006, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Was die globale Ungleichverteilung von Reichtum angeht tendiere ich zB dazu Friedmanns Hypothese "mangelhafte Umsetzung des freien Marktes" wenigstens als eine nicht unwesentliche Ursache anzusehen.

Das ist einfach nur der gleiche Fundamentalismus, den man auch bei den Marxisten und Keynsianisten sieht. Alles, was positiv ist, wird als Verdienst des Lieblingsmodells zugesprochen. Alles Negative kommt daher, dass das Lieblingsmodell ja nirgends wirklich umgesetzt wurde. So selektieren sich dogmatische Fundi-Ökonomen ihr Weltbild zurecht.
Die Wissenschaft bleibt auf der Strecke.

Was ein Quatsch. Zahlreiche Entwicklungsländer werden dadurch klein gehalten, dass sie -wenn überhaupt- hauptschächlich nur Rohprodukte, nicht aber industriell gefertigte Produkte, auf unseren Märkten absetzen können und gleichzeitig mit subventionierten Produkten aus unseren Breiten überflutet werden.

Dass freier Marktzugang in vielen Fällen bessere Verteilung bringen würde, ist unumstritten. Zu behaupten, dass er das immer tut und jedes Nichterreichen der Chimäre Euqilibrum auf andere Phänomene abschiebt, ist Fundamentalismus. Übrigens hat Milton Friedmann immer behauptet, dass sich Länder über subventionierte Importe freuen und diese ausnutzen sollten.

Latenight hat folgendes geschrieben:

Du solltest mal besser aufpassen, dass bei deinem "Wissenschaftsfundametalismus" nicht an allen Ecken und Enden der Mensch auf der Strecke bleibt.

Das ist billige Polemik, wie wir sie von Quacksalbern und Hochstaplern zur Genüge kennen. Auf der Strecke bleibt der Mensch bei Leuten, die die Existenz der Gesellschaft leugnen und für die "Markt über alles" gilt.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#610925) Verfasst am: 29.11.2006, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Wenn Xamanoth für irgend etwas stehen sollte, dann doch wohl viel eher für konsequent rationale Argumentation.

Wie langweilig. zwinkern
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#610972) Verfasst am: 30.11.2006, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Wenn Xamanoth für irgend etwas stehen sollte, dann doch wohl viel eher für konsequent rationale Argumentation.

Wie langweilig. zwinkern


Wie falsch.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#610973) Verfasst am: 30.11.2006, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Ausbeutung

Nichtssagender Begriff.

Dass er dir nichts sagt, ist durchaus möglich. Aber über die Konsequenzen dieser Äußerung hast du nicht wirklich nachgedacht.


Welche?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#611091) Verfasst am: 30.11.2006, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Wenn Xamanoth für irgend etwas stehen sollte, dann doch wohl viel eher für konsequent rationale Argumentation.

Wie langweilig. zwinkern


Wie falsch.

Wie lustig.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#611095) Verfasst am: 30.11.2006, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:

Oder wolltetst du das Thema wechseln? Am Kopf kratzen Das hatten wir nämlich schon (zu) oft, aber die Frage, wie gut Demokratie und ein freier Markt zusammenpassen, bzw. sich vertragen, wäre doch mal viel spannender, oder?


Nun, Wirtschaftsordnung und politische müssen nicht unbedingt korrelieren. Selbstverständlcih schließt ein streng reglemtentierter Markt demokratische Freiheitsrechte nicht aus. Ich denke nur, dass ein weitgehent freier Markt - was letztlich einen weitgehenden Rückschritt des Staates bedeuten würde - an dem die wirtschaftliche, und somit die allgemeine Handlungs und Meindungsfreiheit des Einzelnen weieitgehenst geschützt wäre, curchaus zusammenpassen können.

Was du anzweifelst, ist die weitgehende Steuerung der Politik durch wirtschaftliche Lobbyinteressen.
Darüber habe ich nachgedacht, dass sehe ich inzwischen gar nicht mehr als solches Problem. Politik hat den Auftrag, meistmögliche Interessen bestmöglich abzugleichen. Und dazu ist es durchaus förderlich, die Interessenvertreter (allerdings natürlich gleichberechtigt) zu berücksichtigen.

Was den Aspekt der Ausbeutung betrifft - das ist nunmal ein unbestimmter Begriff, den jeder so auslegen kann, wie es ihm passt - und damit wertlos, nichtssagend, keine Hilfe in einer Diskussion. Die marxistische Definition dieses Begriffs hat für mich keinerlei Überzeugunskraft.

Brahms, ich danke für die netten Worte. Vielleicht kommentiere ich sie, wenn ich sie verstanden habe. Jetzt gehe ich Sachenrecht lernen.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#611119) Verfasst am: 30.11.2006, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Was du anzweifelst, ist die weitgehende Steuerung der Politik durch wirtschaftliche Lobbyinteressen.

Nein, nicht im Geringsten. Wie kommst du darauf?

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Politik hat den Auftrag, meistmögliche Interessen bestmöglich abzugleichen. Und dazu ist es durchaus förderlich, die Interessenvertreter (allerdings natürlich gleichberechtigt) zu berücksichtigen.

Sehe ich anders. Politik hat zum Wohle aller und nicht zum Wohle einer Mehrheit zu handeln. Außerdem vertreten die finanzstarken Lobbyisten nicht einmal die Interessen der Mehrheit, sondern nur ihre eigenen. Von Gleichberechtigung der Lobbyisten nicht die Spur.

Manchmal glaube ich du träumst dir deine Welt nur zusammen.
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Brahms
Geschwafelkommodore



Anmeldungsdatum: 15.06.2005
Beiträge: 495

Beitrag(#611248) Verfasst am: 30.11.2006, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Manchmal liegts auch am eigenen Horizont und nicht an der "Dummheit" des anderen, dass man einem Argument nicht folgen kann. Ein Beispiel für ein meiner Meinung nach beschränktes Denken findet sich hier:
brahms hat folgendes geschrieben:
*
Der Markt braucht auch klare Regeln die immer wieder ihrer Zeit angepasst werden müssen. Vor Jahrzenhnten prognostizierte ich einmal, dass wir dank Computern und Robotern im Jahre 2000 alle nur noch halb soviel arbeiten müssen.

Und da hatte ich auch Recht, und kollektiv trifft das auch zu. Wenn wir alle Arbeitslosen und Frühverrenteten und sonstig statistisch umgewerteten Arbeitslosen über nacht einen Arbeitsplatz geben würden und den Urlaub für alle wieder auf drei bis vier Wochen zurückfahren würden blieben rund vier Stunden tägliche Arbeit für alle bei in etwa gleichem, wohl sogar etwas besserem Lebenstandard als vor 30 Jahren übrig.


Alles was man erfinden kann, ist schon erfunden
worden.

Charles H. Duell, Direktor des Patent-Amtes der USA,
1899.

Prost Mahlzeit, wenn unsere Großeltern sich damals auf Verwaltung des Stillstandes geeinigt hätten.

* kursiv, das vervollsändigte Zitat

Ich bewerte Fortschritt nicht notwendigerweise nach Durchschnittseinkommen. Auch nicht danach wieviele Millionäre sie schafft oder wieviele davon sich sogar zum Milliardär hocharbeiten und -erben können. Vielmehr erachte ich die Abwesenheit von absoluter und relativer Armut als ein Merkmal von höchster Qualiät.

Daher muss ich den quasi-Ausschluss von rund einem Drittel der Bevölkerung an standardmässigen Prozessen aufs schärfste ablehnen! Sowas hat für mich nichts mit "Fortschritt" zu tun sondern ist in meinen Augen ein schwerwiegender Rückschritt. Dies ist umsomehr der Fall, als das für viele in dieser Gruppe nicht als ein temporäres Zwischenstadium sondern ein schier unabänderlicher Dauerzustand ist.

Von den abeitenden Armen habe ich dabei noch nicht einmal gesprochen.

Insgesamt betrachte ich das als ein Armutszeugnis für eine sich modern nennende Gesellschaft. Das hat nichts mit artgerechter Menschenhaltung zu tun, wenn man voraussetzt, dass der mensch ja ein soziales Herdentier ist.

Das soll nicht heissen dass ich eine gewisse Bandbreite bei der Verteilung des Wohlstandskuchens grundsätzlich ablehne, das darf aber wie gesagt nicht zu einer Ausgrenzung eines grossen Teils der Gesellschaft führen, und schon überhaupt nicht dauerhaft!
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#611352) Verfasst am: 30.11.2006, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Was du anzweifelst, ist die weitgehende Steuerung der Politik durch wirtschaftliche Lobbyinteressen.

Nein, nicht im Geringsten. Wie kommst du darauf?

Hatte mich verschrieben. Ankreidest statt anzweifelst hätte es heißen müssen.



Zitat:
Sehe ich anders. Politik hat zum Wohle aller und nicht zum Wohle einer Mehrheit zu handeln.

Ja, aber es haben nciht alle dieselben Interessen.

Zitat:
Außerdem vertreten die finanzstarken Lobbyisten nicht einmal die Interessen der Mehrheit, sondern nur ihre eigenen. Von Gleichberechtigung der Lobbyisten nicht die Spur.

Ist mir auch klar. Mal abgesehen davon, dass ich eine bevorzugung der finanzstarken lobbyisten (sprich der arbeitgeberseite) für so falsch nicht halte, meinte ich doch, dass lobbyismus an sich nichts schlechtes ist. Das ist aber nicht zwangsweise eine Verteidigung des Status quo.



Zitat:
Manchmal glaube ich du träumst dir deine Welt nur zusammen.

Nun, in gewisser Weise tut das jeder.... Die Welt ist meine Vorstellung... Man könnte aus diesem Quasi- ad hominem eine wunderbare philosophische Disputation starten...
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#611546) Verfasst am: 01.12.2006, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Sehe ich anders. Politik hat zum Wohle aller und nicht zum Wohle einer Mehrheit zu handeln.

Ja, aber es haben nciht alle dieselben Interessen.

Ist klar, deswegen sind Kompromisse angesagt und nicht die Befriedigung irgendeiner Mehrheit.


Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Manchmal glaube ich du träumst dir deine Welt nur zusammen.

Nun, in gewisser Weise tut das jeder.... Die Welt ist meine Vorstellung... Man könnte aus diesem Quasi- ad hominem eine wunderbare philosophische Disputation starten...

Das ist kein ad hominem, sollte es jedenfalls nicht sein. Ich meinte damit, daß deine Vorstellungen eines menschlichen Kapitalismus, an der wahren Natur unserer Spezies zerbrechen würden.
Was du dir unter freien Märkten erhoffst, wird es nicht geben. Die ansatzweise Umsetzung der neoliberalen Theorien eines Friedmanns, zeigen schon im Anfangsstadium wohin die Reise geht. Das einzige "Argument" dagegen ist der "wahre Schotte".
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#612177) Verfasst am: 02.12.2006, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

@brahms

Ich habe mich auf deine Rechnung der Art "wenn... dann müssten wir nur noch ... arbeiten" bezogen und gezeigt, dass man schon zu anderen Zeiten angenommen hat, einen recht annehmbaren Gipfel erreicht zu haben. Hätten unsere Großeltern so gehandelt, würden wir heute wohl nicht am Rechner unsere Zeit in Internetforen totschlagen. In 100 Jahren wird man unseren Lebensstandard auch als ärmlich empfinden und froh sein, dass solche Gedankenspielchen auch Gedanken blieben.

brahms hat folgendes geschrieben:
Vielmehr erachte ich die Abwesenheit von absoluter und relativer Armut als ein Merkmal von höchster Qualiät.

Die absolute Armut dürften wir in unseren Breiten weitgehend abgehakt haben. Und relative Armut wird es immer geben.
Selbst -aus unserer Sicht- primitive, nichtmonetäre Gesellschaften entwickeln Armutsbegriffe, die sich dann eben auf andere Bereiche beziehen. Jede Gesellschaft entwickelt Mechanismen, die Prestgige, Chancen und in letzter Konsequenz auch Teilhabe verteilen.

brahms hat folgendes geschrieben:
Daher muss ich den quasi-Ausschluss von rund einem Drittel der Bevölkerung an standardmässigen Prozessen aufs schärfste ablehnen!

Wann in der Menschheitsgeschichte hat man für so wenig Gegenleistung soviel Kaufkraft bekommen?

Sogar der "kleinste Mann" partizipiert tagtäglich wie selbstverständlich an einer ganzen Reihe an gesellschaftlichen Errungenschaften, neben denen die Konsumfähigkeit wirklich nicht die Hauptrolle in der Beurteilung gesellschaftlicher Strukturen zu spielen hat.

brahms hat folgendes geschrieben:
Der Markt braucht auch klare Regeln die immer wieder ihrer Zeit angepasst werden müssen. Vor Jahrzenhnten prognostizierte ich einmal, dass wir dank Computern und Robotern im Jahre 2000 alle nur noch halb soviel arbeiten müssen.

Wie Märkte geregelt sind, hat nichts mit der Frage der Teilhabe zu tun. Je effektiver die Wirtschaft arbeitet, desto mehr Teilhabe ist potenziell möglich.
"Klare Regeln" werden meist ins Gespräch gebracht, wenn man den Abfluss von Kapital ins Ausland unterbinden will.
Heißt in diesem Fall konkret, dass durch "klare Regeln" die aufstrebenden armen Volkswirtschaften von unserem Reichtum ferngehalten werden sollen, damit wir noch mehr Easymodus fahren können.

brahms hat folgendes geschrieben:
Insgesamt betrachte ich das als ein Armutszeugnis für eine sich modern nennende Gesellschaft. Das hat nichts mit artgerechter Menschenhaltung zu tun, wenn man voraussetzt, dass der mensch ja ein soziales Herdentier ist.

Stimmt sogar. Wenn man sich die Kostenposten im Gesundheitswesen ansieht (z.B. unter destatis.de), dann wird schnell klar, dass die größten Gesundheitsrisiken viel zu viel Essen und viel zu wenig Bewegung sind. Verglichen mit anderen Teilen der Welt oder Menschen, die noch die Nachkriegszeit auf dem Land mitgemacht haben, scheint sich die Lebenszufriedenheit auch umgekehrt proportional zur Kaufkraft entwickelt zu haben.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#612184) Verfasst am: 02.12.2006, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Wann in der Menschheitsgeschichte hat man für so wenig Gegenleistung soviel Kaufkraft bekommen?

Sogar der "kleinste Mann" partizipiert tagtäglich wie selbstverständlich an einer ganzen Reihe an gesellschaftlichen Errungenschaften, neben denen die Konsumfähigkeit wirklich nicht die Hauptrolle in der Beurteilung gesellschaftlicher Strukturen zu spielen hat.


Pack' deine Strohpuppe wieder ein. Es geht nicht um Wohlstand und Errungenschaften an sich, sondern um die Verteilungsgerechtigkeit derselben. Aber wem erzähle ich das... Mit den Augen rollen
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#612203) Verfasst am: 02.12.2006, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Wann in der Menschheitsgeschichte hat man für so wenig Gegenleistung soviel Kaufkraft bekommen?

Sogar der "kleinste Mann" partizipiert tagtäglich wie selbstverständlich an einer ganzen Reihe an gesellschaftlichen Errungenschaften, neben denen die Konsumfähigkeit wirklich nicht die Hauptrolle in der Beurteilung gesellschaftlicher Strukturen zu spielen hat.


Pack' deine Strohpuppe wieder ein. Es geht nicht um Wohlstand und Errungenschaften an sich, sondern um die Verteilungsgerechtigkeit derselben. Aber wem erzähle ich das... Mit den Augen rollen


Und mir sind ein paar andere Dinge eben wichtiger, als wieviel Kohle "die da oben" haben. Weder du noch ich können unseren Lebensstandard durch unsere eigene Leistung begründen.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#612206) Verfasst am: 02.12.2006, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Und mir sind ein paar andere Dinge eben wichtiger, als wieviel Kohle "die da oben" haben.

Mir auch. Trotzdem geht es bei der Kritik an Friedmanns Thesen, am Kapitalismus, hauptsächlich um die Gerechtigkeit. Denn die viele Kohle derer da "oben", wird von denen da unten zu einem Löwenanteil miterwirtschaftet.

Latenight hat folgendes geschrieben:

Weder du noch ich können unseren Lebensstandard durch unsere eigene Leistung begründen.

Welchen Vergleich stellst du an, um zu diesem schlechten Gewissen zu gelangen?
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#612235) Verfasst am: 02.12.2006, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kein Vergleich. Wir haben das große Glück, in ein Wirtschaftsystem geboren zu sein, das seit einigen Jahrzehnten einen sehr guten Mechanismus dafür entwickelt hat, Arbeitskraft und Kapital dort zu bündeln, wo es besonders gewinnbringend eingesetzt ist.
"Die da oben" sind Symptom dieses Mechanismus und "deren" Profitinteresse war auch Grund dafür, dass sich eine so gute Infrastruktur entwickelt hat. Deswegen habe ich auch kein Problem damit. Und ich habe auch kein Problem damit, dass eine Reihe von Entwicklungsländern momentan sehr schnell wachsen kann, ua indem sie sich an unserem Kapital bedient.

Wir leben nicht so gut, weil wir so besonders schlau oder fleißig sind, sondern schlicht und einfach deswegen, weil wir zufälligerweise den Luxus ererbt haben, für unsere Arbeitskraft eine hochproduktive Infrastruktur nutzen zu können.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#612245) Verfasst am: 02.12.2006, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Kein Vergleich. Wir haben das große Glück, in ein Wirtschaftsystem geboren zu sein, das seit einigen Jahrzehnten einen sehr guten Mechanismus dafür entwickelt hat, Arbeitskraft und Kapital dort zu bündeln, wo es besonders gewinnbringend eingesetzt ist.


Nur die halbe Wahrheit, denn das alleine würde nicht ausreichen. Denn ohne Energie, Rohstoffe und Absatzmärkte wäre unser Wohlstand nicht zu erreichen gewesen.

usw., gleich geht es weiter mit den Ressourcen der dritten Welt, Kinderarbeit...ich habe noch nicht wieder Lust dazu Schulterzucken
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#612327) Verfasst am: 02.12.2006, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Nur die halbe Wahrheit, denn das alleine würde nicht ausreichen. Denn ohne Energie, Rohstoffe und Absatzmärkte wäre unser Wohlstand nicht zu erreichen gewesen.

Mit den Augen rollen
Es gibt ein für uns Normalbürger recht gut lesbares Buch, "Die Geburt des Wohlstands".

Aus dem Klappentext: "Kurz nach den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts begann der Wohlstand Fahrt aufzunehmen in einem bisher nicht da gewesenen Tempo. Mit jeder Generation wurde das Leben komfortabler, angenehmer und vorhersagbarer. Die Menge der Informationen wuchs exponentiell. Doch was war in den Jahrhunderten davor, in den vielen hundert Jahren zurück bis Christi Geburt. Warum blieb der größte Teil der Menschheit auf einem Niveau stehen, warum gab es solch eine langsame und ineffiziente Entwicklung? Und was war im 19. Jahrhundert anders, als die industrielle Revolution und unser heutiger Wohlstand geboren wurden."

Sicher kein alles erschöpfendes Werk, aber ein angenehm zu lesender Einstieg in die Wirtschaftsgeschichte und eine Fragestellung, über die sich so mancher Umverteilungsprophet hier offensichtlich noch keine erschöpfenden Gedanken gemacht hat.

Ich hab nämlich auch keine Lust, immer wieder bei den selbstverständlichsten Grundlagen anzufangen. zwinkern
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