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Verbot des Nikolausfestes - hier mit Quelle
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#613351) Verfasst am: 03.12.2006, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
Wieso, das ist ca. 5000 Jahre alte Kultur in Europa, dass man sich was schenkt am 6. Dezember.
Übrigens:
- "Advent" soll ja laut Kirche von "Adventus" ("Ankunft") kommen. Wahrscheinlicher ist aber: "An der Wend" -> die Sonnenwende betreffend. Die Feste sind Naturfeste - warum sollten wir sie nicht heute noch begehen? Solange kein christlicher Bezug gegeben ist...

"An der Wend" ist eher unwahrscheinlich ...
natürlich warten wir alle auf die Geburt des Sonnenkindes.
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Leben kann tödlich sein
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#613355) Verfasst am: 03.12.2006, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
- "Advent" soll ja laut Kirche von "Adventus" ("Ankunft") kommen. Wahrscheinlicher ist aber: "An der Wend" -> die Sonnenwende betreffend.

Wen willst Du damit veralbern? Dich oder uns?

Vielleicht wußte er es nicht besser - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. zwinkern
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#613358) Verfasst am: 03.12.2006, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
- "Advent" soll ja laut Kirche von "Adventus" ("Ankunft") kommen. Wahrscheinlicher ist aber: "An der Wend" -> die Sonnenwende betreffend.

Wen willst Du damit veralbern? Dich oder uns?

Vielleicht wußte er es nicht besser - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. zwinkern

In diesem Fall: weniger Brustton. zwinkern
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2008 – Jahr der Mathematik
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#613359) Verfasst am: 03.12.2006, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Die indogermanischen Wurzeln für "wenden" und "kommen, venire" sind verschieden.

Danke für den geilen Link!
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#613693) Verfasst am: 04.12.2006, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer (derStandard.at zitierend) hat folgendes geschrieben:
Das Nikolaus-Hausverbot in Kindergärten habe es nie gegeben, sagt die Wiener Jugendstadträtin Grete Laska.

Die Wiener Jugendstadträtin Grete Laska nimmt "nichts zurück, weil ich nichts verboten hab". Der Nikolaus sei natürlich weiterhin Teil der Jahresfeste - nur: als freundliche Figur. Angst und Strafe seien falsche Erziehungsmittel. Lokalverbot hat nur der Krampus

Das dürfte wohl die Entsprechung unseres "Knecht Ruprechts" sein. Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit, als den "weniger folgsamen" Kindern gezielt Angst vor ihm eingejagt wurde. Finde ich gut, dass sie den endlich einmotten. Im Kindergarten meiner Kinder gab es den zum Glück auch nicht mehr.
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Waldorf
Rassiger Nutzer



Anmeldungsdatum: 07.09.2006
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Beitrag(#615011) Verfasst am: 06.12.2006, 12:20    Titel: Auch dem Knecht sein Recht! Antworten mit Zitat

Werter Herr Kolja,
kolja hat folgendes geschrieben:
Das dürfte wohl die Entsprechung unseres "Knecht Ruprechts" sein. Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit, als den "weniger folgsamen" Kindern gezielt Angst vor ihm eingejagt wurde. Finde ich gut, dass sie den endlich einmotten.

der Nikolaus hat eben eine omnipotente Lobby.
Das Proletariat aber soll beschäftigungslos und notfalls im Untergrund leben?
Hat denn eigentlich niemand mehr Respekt? Sehr glücklich

hlg Waldorf
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#615014) Verfasst am: 06.12.2006, 12:31    Titel: Re: Auch dem Knecht sein Recht! Antworten mit Zitat

Waldorf hat folgendes geschrieben:
der Nikolaus hat eben [...]

Ich schrieb aber nicht vom Nikolaus, sondern von "Knecht Ruprecht", "Krampus", oder wie auch immer der gerade heißen mag. Nur dieser Teil des Brauchs, der darin besteht, den Kindern mittels eines schwarzgekleideten und rutenschwingenden Begleiters des Nikolaus Angst einzujagen, wurde wohl in Wien abgeschafft.
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Waldorf
Rassiger Nutzer



Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 231
Wohnort: Daheim

Beitrag(#615058) Verfasst am: 06.12.2006, 14:02    Titel: Auch dem Knecht sein Recht! Antworten mit Zitat

Werter Herr Kolja

kolja hat folgendes geschrieben:
Nur dieser Teil des Brauchs, der darin besteht, den Kindern mittels eines schwarzgekleideten und rutenschwingenden Begleiters des Nikolaus Angst einzujagen, wurde wohl in Wien abgeschafft.

Na dann ist ja alles in schönster Ordnung.

Aber wer macht jetzt die "Drecksarbeit"?
Wer versohlt nun den erwachsenen Kinderschrecken den Allerwertesten?

Also bei uns war der Knecht jedenfalls immer mal wieder so respektabel! Sehr glücklich

hlg Waldorf
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Brahms
Geschwafelkommodore



Anmeldungsdatum: 15.06.2005
Beiträge: 495

Beitrag(#615067) Verfasst am: 06.12.2006, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zurück zum Thema ...

Auch meine Eltern haben weiland alljährlich den Studentenschnelldienstler anrücken lassen, der mir die Litanei meiner Sünden aufzählte, mit dem Grampus drohte, letztlich aber dennoch mit dem Sack von Naschwerken rausrückte.

Da gibt es noch Fotos wie ich bibbernd vor dem jungen Mann - mit eindeutig falschen Bart - herumdruckste.

Ob das ganze pädagogisch sinnvoll war stelle ich mal anheim.


... dann wieder zurück ins Chaos der Diskussion

Unter der rein theoretisch gegebenen Trennung von Staat und Kirche haben religiöse Symbole aller Art nichts auf öffentlichem Grund und Boden zu suchen. Das ist natürlich auch der Fall wenn der "liebe" Nikolaus vielleicht auch eher einen historisch heidnischen Ursprung hat.

Nun, der Nikolaus verkörpert, zumal aufgrund seiner komplett unbiblischen Qualität eine Schnittstelle eine Schnittstelle zwischen Heidenreligion und Christentum.

Damit sind wir dann auch bei einer für einen Atheisten eher delikateren Situation angelangt. Ab wann ist heidnisches Ritual nicht mehr Religion sondern Kultur, und dann, natürlich, ab wann trifft daas auch für das Christentum zu?
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#615491) Verfasst am: 07.12.2006, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bei uns kommt auch der Nikolaus. Hat für mich auch nichts mit Kirche zu tun. Liegt es daran, dass ich ihn nicht im Zusammenhang mit Kirche vermittelt bekommen habe? Für mich ist der Nikolaus einfach nur ein Spaß für die Kinder (und Erwachsenen).

Der Nikolaus ist Brauchtum. Eine Kultfigur, die auch mit aus vorchristlichen Bräuchen abgeleitet ist. Dieser Mann, der da mal irgendwann armen Kindern Süßes geschenkt hat und zufällig christlich war und dem die Kichen heute den Nikolaustag weihen, stößt wegen seiner Gutmütigkeit auch nicht auf meine Ablehnung.

Dere Vorläufer des Adventkranzes war übrigens der nordische Julkranz. Ist also auch keine Erfindung der Christen.

Weihnachten ist ursprünglich kein christliches Fest. Es wurde nur von denen einverleibt. Daher kann ich beruhigt Weihnachten feiern. Anstoß nehme ich nur daran, dass überall behauptet wird, wir dürften den Christen dankbar sein, dass wir ihr Weihnachtsfest mitfeiern dürfen. Wenn dann den Kindern noch vermittelt wird, dankt den Christen für den Nikolaus oder für den Weihnachtsmann, dann geht´s mir auch zu weit.
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Lola
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Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#615496) Verfasst am: 07.12.2006, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Bei uns kommt auch der Nikolaus. Hat für mich auch nichts mit Kirche zu tun. Liegt es daran, dass ich ihn nicht im Zusammenhang mit Kirche vermittelt bekommen habe? Für mich ist der Nikolaus einfach nur ein Spaß für die Kinder (und Erwachsenen).

Der Nikolaus ist Brauchtum. Eine Kultfigur, die auch mit aus vorchristlichen Bräuchen abgeleitet ist. Dieser Mann, der da mal irgendwann armen Kindern Süßes geschenkt hat und zufällig christlich war und dem die Kichen heute den Nikolaustag weihen, stößt wegen seiner Gutmütigkeit auch nicht auf meine Ablehnung.

Dere Vorläufer des Adventkranzes war übrigens der nordische Julkranz. Ist also auch keine Erfindung der Christen.

Weihnachten ist ursprünglich kein christliches Fest. Es wurde nur von denen einverleibt. Daher kann ich beruhigt Weihnachten feiern. Anstoß nehme ich nur daran, dass überall behauptet wird, wir dürften den Christen dankbar sein, dass wir ihr Weihnachtsfest mitfeiern dürfen. Wenn dann den Kindern noch vermittelt wird, dankt den Christen für den Nikolaus oder für den Weihnachtsmann, dann geht´s mir auch zu weit.



Du scheinst schlecht informiert zu sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#615518) Verfasst am: 07.12.2006, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Schwester (Kindergärtnerin) hat mir heute erzählt:
Wenn nächstes Jahr ihr Kindergarten, der zZ noch durch die Pfarrei selbst betrieben wird, in die neue Trägerschaft übergeht, nämlich KiTA GmbH (oder so), gibts klare Anweisungen. Der Weihnachtsmann fliegt dann aus dem Programm. Darf nicht mehr gebastelt werden und so.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 07.12.2006, 04:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#615526) Verfasst am: 07.12.2006, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

gelöscht

Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 07.12.2006, 04:45, insgesamt einmal bearbeitet
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Sebastianboss
Gast






Beitrag(#615587) Verfasst am: 07.12.2006, 03:06    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Femina hat folgendes geschrieben:
Bei uns kommt auch der Nikolaus. Hat für mich auch nichts mit Kirche zu tun. Liegt es daran, dass ich ihn nicht im Zusammenhang mit Kirche vermittelt bekommen habe? Für mich ist der Nikolaus einfach nur ein Spaß für die Kinder (und Erwachsenen).

Der Nikolaus ist Brauchtum. Eine Kultfigur, die auch mit aus vorchristlichen Bräuchen abgeleitet ist. Dieser Mann, der da mal irgendwann armen Kindern Süßes geschenkt hat und zufällig christlich war und dem die Kichen heute den Nikolaustag weihen, stößt wegen seiner Gutmütigkeit auch nicht auf meine Ablehnung.

Dere Vorläufer des Adventkranzes war übrigens der nordische Julkranz. Ist also auch keine Erfindung der Christen.

Weihnachten ist ursprünglich kein christliches Fest. Es wurde nur von denen einverleibt. Daher kann ich beruhigt Weihnachten feiern. Anstoß nehme ich nur daran, dass überall behauptet wird, wir dürften den Christen dankbar sein, dass wir ihr Weihnachtsfest mitfeiern dürfen. Wenn dann den Kindern noch vermittelt wird, dankt den Christen für den Nikolaus oder für den Weihnachtsmann, dann geht´s mir auch zu weit.



Du scheinst schlecht informiert zu sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra



Ne, issa nich, Du verfehlst nurmal wieder das Thema. Die Kirche hat bei allen Festen und Kultorten der Heiden Etikettenschwindel begangen - es gibt kein einziges christliches Fest; es gibt auch keine christliche Kultur. Dass es nen Typen "Nikolaus" gab, bestreitet keiner - es bestreitet auch keiner, dass die Kirche die Lüge verbreitet, das Nikaolausfest rühre von ihm, aber dem ist nicht so. Angeblich - das ist meine Information - gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.
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rotwang
Kreator des Homunculus



Anmeldungsdatum: 24.03.2006
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Beitrag(#615726) Verfasst am: 07.12.2006, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.


Klingt interessant und ich würde gerne mal mehr darüber wissen. Nenn mal bitte Deine Quellen.

Schon selbst gefunden. Du, da steht aber auch:

Zitat:
Während in der heutigen Forschung etymologische Herleitungen, wie sie etwa Jacob Grimm versuchte, indem er Ruprecht auf das althochdeutsche hruodperaht = Ruhmglänzender und damit in die Nähe des germanischen Gottes Wotan verwies, nicht mehr haltbar sind, wird vielmehr mit der Herkunft des Namens auf Brauchfiguren aus dem Alpenland verwiesen. Die Herleitung aus rûhperht = rauhe Percht beinhaltet einen Verbindung zu winterlichen Umzugsgestalten, die vorwiegend an Epiphanie auftreten. Allerdings lassen sich genauere Herleitungen auf Grund der Quellenlage nicht bestätigen.

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Zuletzt bearbeitet von rotwang am 07.12.2006, 13:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Sebastianboss
Gast






Beitrag(#615730) Verfasst am: 07.12.2006, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.


Klingt interessant und ich würde gerne mal mehr darüber wissen. Nenn mal bitte Deine Quellen.


"Götter, Mythen, Jahresfeste" von Geza von Nemenyi -> der ist zwar nicht gerade unparteiisch, bezieht sich in seinen Büchern aber stets nur auf das, was er recherchieren konnte (darin finden sich auch recht viele Zitate aus z.B. Klosterdokumenten).
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rotwang
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Anmeldungsdatum: 24.03.2006
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Wohnort: Bochum

Beitrag(#615733) Verfasst am: 07.12.2006, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.


Klingt interessant und ich würde gerne mal mehr darüber wissen. Nenn mal bitte Deine Quellen.


"Götter, Mythen, Jahresfeste" von Geza von Nemenyi -> der ist zwar nicht gerade unparteiisch, bezieht sich in seinen Büchern aber stets nur auf das, was er recherchieren konnte (darin finden sich auch recht viele Zitate aus z.B. Klosterdokumenten).


Och bitte: Nicht so einen Eso-Kauz als Quelle angeben. Ich dachte jetzt schon, dass sei etymologisch vernünftig (also wissenschaftlich) nachweisbar. Und mit Zitaten um sich schmeissen kann jeder, aber das allein macht noch keine vrume Aussage.
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Ermanameraz
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Beitrag(#615737) Verfasst am: 07.12.2006, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das Nikolaus-Hausverbot in Kindergärten habe es nie gegeben, sagt die Wiener Jugendstadträtin Grete Laska

Zitat:
Die Wiener Jugendstadträtin Grete Laska nimmt "nichts zurück, weil ich nichts verboten hab". Der Nikolaus sei natürlich weiterhin Teil der Jahresfeste - nur: als freundliche Figur. Angst und Strafe seien falsche Erziehungsmittel. Lokalverbot hat nur der Krampus


Das ist noch bescheuerter als Ballerspiele zu verbieten
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#615738) Verfasst am: 07.12.2006, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Meine Schwester (Kindergärtnerin) hat mir heute erzählt:
Wenn nächstes Jahr ihr Kindergarten, der zZ noch durch die Pfarrei selbst betrieben wird, in die neue Trägerschaft übergeht, nämlich KiTA GmbH (oder so), gibts klare Anweisungen. Der Weihnachtsmann fliegt dann aus dem Programm. Darf nicht mehr gebastelt werden und so.


findest du das gut? Am Kopf kratzen
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Sebastianboss
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Beitrag(#615746) Verfasst am: 07.12.2006, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.


Klingt interessant und ich würde gerne mal mehr darüber wissen. Nenn mal bitte Deine Quellen.


"Götter, Mythen, Jahresfeste" von Geza von Nemenyi -> der ist zwar nicht gerade unparteiisch, bezieht sich in seinen Büchern aber stets nur auf das, was er recherchieren konnte (darin finden sich auch recht viele Zitate aus z.B. Klosterdokumenten).


Och bitte: Nicht so einen Eso-Kauz als Quelle angeben. Ich dachte jetzt schon, dass sei etymologisch vernünftig (also wissenschaftlich) nachweisbar. Und mit Zitaten um sich schmeissen kann jeder, aber das allein macht noch keine vrume Aussage.


Ich würde ihn nicht als Eso-Kautz bezeichnen - eher eben als "nicht unparteiisch". Leider gibts zu dem Thema keine gute, einen Überblick gebende Lektüre. Von Nemenyis Lektüre ist freilich kritisch zu betrachten, aber ein wissenschaftliches Arbeiten ist ihm durchaus zuzutrauen (hat ja immerhin Diplom) und seine Absicht ist auch nicht die eines esoterischen Herumdeutens, sondern des Belegens von Fakten, um Kultur und Glaube der heidnischen Stämme zu rekonstruieren. Wenn er dann z.B. ein Dokument aus dem 11. Jhd. einer Äbtissin anführt, in dem sie vom Kult der Göttin Ostara berichtet, dann ist das ein nicht wegzudiskutierender Fakt - und dafür ist das Buch allemal nützlich. Da er auch Skandinavistik studiert hat, führt er auch viel Herleitungen an etc. Das Buch als letztgültige Wahrheit anzusehen, wäre jedoch sicher ein Fehler - ich kanns aber dennoch empfehlen.
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rotwang
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Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum

Beitrag(#615754) Verfasst am: 07.12.2006, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:

Ich würde ihn nicht als Eso-Kautz bezeichnen - eher eben als "nicht unparteiisch". Leider gibts zu dem Thema keine gute, einen Überblick gebende Lektüre. Von Nemenyis Lektüre ist freilich kritisch zu betrachten, aber ein wissenschaftliches Arbeiten ist ihm durchaus zuzutrauen (hat ja immerhin Diplom) und seine Absicht ist auch nicht die eines esoterischen Herumdeutens, sondern des Belegens von Fakten, um Kultur und Glaube der heidnischen Stämme zu rekonstruieren. Wenn er dann z.B. ein Dokument aus dem 11. Jhd. einer Äbtissin anführt, in dem sie vom Kult der Göttin Ostara berichtet, dann ist das ein nicht wegzudiskutierender Fakt - und dafür ist das Buch allemal nützlich. Da er auch Skandinavistik studiert hat, führt er auch viel Herleitungen an etc. Das Buch als letztgültige Wahrheit anzusehen, wäre jedoch sicher ein Fehler - ich kanns aber dennoch empfehlen.


Aber mehr als eine recht vage These ist es dennoch nicht - vor allem keine, aus dem sich ein so patziger Angriff, wie deiner gegen Lola ableiten lässt. Naja, werd ich mal Montag eine Dozentin von mir befragen, die sich auch mit Althochdeutsch auskennt - weil mein Wissen reicht nur bis zum Mittelhochdeutschen und das reicht hier nicht ganz, da ja es ja auf dem Weg vom Ahd. zum Mhd. einige Veränderungen gab. Inwieweit diese hier eintreffen, kann ich leider nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass die Ableitung Ruhperacht zu Ruprecht aus dem Mhd. ins Nhd. nicht funktioniert, bzw. nur dann, wenn man etliche grammatikalischen Regeln missachtet - also muss die mittelhochdeutsche Form anders sein, als die Althochdeutsche..
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#615758) Verfasst am: 07.12.2006, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.


Klingt interessant und ich würde gerne mal mehr darüber wissen. Nenn mal bitte Deine Quellen.


"Götter, Mythen, Jahresfeste" von Geza von Nemenyi -> der ist zwar nicht gerade unparteiisch, bezieht sich in seinen Büchern aber stets nur auf das, was er recherchieren konnte (darin finden sich auch recht viele Zitate aus z.B. Klosterdokumenten).


Och bitte: Nicht so einen Eso-Kauz als Quelle angeben. Ich dachte jetzt schon, dass sei etymologisch vernünftig (also wissenschaftlich) nachweisbar. Und mit Zitaten um sich schmeissen kann jeder, aber das allein macht noch keine vrume Aussage.


Ich würde ihn nicht als Eso-Kautz bezeichnen - eher eben als "nicht unparteiisch". Leider gibts zu dem Thema keine gute, einen Überblick gebende Lektüre. Von Nemenyis Lektüre ist freilich kritisch zu betrachten, aber ein wissenschaftliches Arbeiten ist ihm durchaus zuzutrauen (hat ja immerhin Diplom) und seine Absicht ist auch nicht die eines esoterischen Herumdeutens, sondern des Belegens von Fakten, um Kultur und Glaube der heidnischen Stämme zu rekonstruieren. Wenn er dann z.B. ein Dokument aus dem 11. Jhd. einer Äbtissin anführt, in dem sie vom Kult der Göttin Ostara berichtet, dann ist das ein nicht wegzudiskutierender Fakt - und dafür ist das Buch allemal nützlich. Da er auch Skandinavistik studiert hat, führt er auch viel Herleitungen an etc. Das Buch als letztgültige Wahrheit anzusehen, wäre jedoch sicher ein Fehler - ich kanns aber dennoch empfehlen.


Wieso sollten wir jetzt die heidnische kultur wieder einzuführen versuchen? Das ist im Übrigen umöglich, zumal wir hier eben keine Skandinavistik, sondern Allamannistik, Frankistik, Sachsistik, Frisistik, Chattistik, Thuringistik, Markomannistik, Langobardistik, Hermunduristik, Iuthungistik, Bajuwaristik und eventuell auch eine Sorbistik bräuchten. Denn frühdeutsches Heidentum =/= nordseegermanisches Heidentum oder altnordisches Heidentum. Diese Kulturen sind durch die intensiven und durchaus erfolgreichen Bemühungen Karls des Großen vernichtet worden. Es ist weder möglich noch sinnvoll das widerzubeleben. Im Übrigen geht es bei dieser Kultur vor allem um den kriegerischen Aspekt, insofern sind diese neopaganistischen Tendenzen sowieso ein neumodischer Witz, der eher peinlich ist, wenn man vom wissenschaftl. Aspekt mal absieht. Die deutsche Kultur ist im Mittelalter unter Franken, Schwaben und Ottonen entstanden und sowohl von der germanischen, als auch römischen Kultur verschieden (wobei es eine germanische Tendenz zur 'Alltagskultur' und eine franko-römische Tendenz in Bezug auf die Hochkultur gibt, aus naheliegenden Gründen). Man kann es hassen oder auch nicht, aber unsere Kultur ist nunmal christlich, wobei der Weihnachtsmann übrigens eine christianisierte Neuauflage von Wotan aus dem 19. Jhdt (woher sonst) ist Mit den Augen rollen
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Sebastianboss
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Beitrag(#616036) Verfasst am: 07.12.2006, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
gabs zum Zeitpunkt des Nikaolausfestes bei den Heiden das Fest von "Nikud", was "Flutgeist" bedeutet. Dieser wurde in der Gestalt "Ruprecht" verehrt. Der Name leite sich von "Ruhperacht" her, was "ruhmumglänzt" bedeutet. Diesen stellte man sich als Reiter vor (zwecks "Flutgeist") und diesem seinem Pferd stellte man um diese Zeit des N.-Festes in Schalen oder Stiefeln Hafer hin, während man sich gegenseitig mit Nüssen und Äpfeln beschenkte in dieser dürftigen Jahreszeit, wodurch man dem schenkenden Charakter der Natur Rechnung tat.


Klingt interessant und ich würde gerne mal mehr darüber wissen. Nenn mal bitte Deine Quellen.


"Götter, Mythen, Jahresfeste" von Geza von Nemenyi -> der ist zwar nicht gerade unparteiisch, bezieht sich in seinen Büchern aber stets nur auf das, was er recherchieren konnte (darin finden sich auch recht viele Zitate aus z.B. Klosterdokumenten).




Och bitte: Nicht so einen Eso-Kauz als Quelle angeben. Ich dachte jetzt schon, dass sei etymologisch vernünftig (also wissenschaftlich) nachweisbar. Und mit Zitaten um sich schmeissen kann jeder, aber das allein macht noch keine vrume Aussage.


Ich würde ihn nicht als Eso-Kautz bezeichnen - eher eben als "nicht unparteiisch". Leider gibts zu dem Thema keine gute, einen Überblick gebende Lektüre. Von Nemenyis Lektüre ist freilich kritisch zu betrachten, aber ein wissenschaftliches Arbeiten ist ihm durchaus zuzutrauen (hat ja immerhin Diplom) und seine Absicht ist auch nicht die eines esoterischen Herumdeutens, sondern des Belegens von Fakten, um Kultur und Glaube der heidnischen Stämme zu rekonstruieren. Wenn er dann z.B. ein Dokument aus dem 11. Jhd. einer Äbtissin anführt, in dem sie vom Kult der Göttin Ostara berichtet, dann ist das ein nicht wegzudiskutierender Fakt - und dafür ist das Buch allemal nützlich. Da er auch Skandinavistik studiert hat, führt er auch viel Herleitungen an etc. Das Buch als letztgültige Wahrheit anzusehen, wäre jedoch sicher ein Fehler - ich kanns aber dennoch empfehlen.


Wieso sollten wir jetzt die heidnische kultur wieder einzuführen versuchen? Das ist im Übrigen umöglich, zumal wir hier eben keine Skandinavistik, sondern Allamannistik, Frankistik, Sachsistik, Frisistik, Chattistik, Thuringistik, Markomannistik, Langobardistik, Hermunduristik, Iuthungistik, Bajuwaristik und eventuell auch eine Sorbistik bräuchten. Denn frühdeutsches Heidentum =/= nordseegermanisches Heidentum oder altnordisches Heidentum. Diese Kulturen sind durch die intensiven und durchaus erfolgreichen Bemühungen Karls des Großen vernichtet worden. Es ist weder möglich noch sinnvoll das widerzubeleben. Im Übrigen geht es bei dieser Kultur vor allem um den kriegerischen Aspekt, insofern sind diese neopaganistischen Tendenzen sowieso ein neumodischer Witz, der eher peinlich ist, wenn man vom wissenschaftl. Aspekt mal absieht. Die deutsche Kultur ist im Mittelalter unter Franken, Schwaben und Ottonen entstanden und sowohl von der germanischen, als auch römischen Kultur verschieden (wobei es eine germanische Tendenz zur 'Alltagskultur' und eine franko-römische Tendenz in Bezug auf die Hochkultur gibt, aus naheliegenden Gründen). Man kann es hassen oder auch nicht, aber unsere Kultur ist nunmal christlich, wobei der Weihnachtsmann übrigens eine christianisierte Neuauflage von Wotan aus dem 19. Jhdt (woher sonst) ist Mit den Augen rollen


Sorry, aber ich kan in Deinem Beitrag jetzt so recht nicht eine zentrale Aussage ableiten - ich sehe da nur Herumgemäkel. Deine Behauptung bezüglich der christl. Kultur ist jedenfalls eindeutig falsch. Es geht auch nicht um eine Wiedereinführung heidnischer Feste - warum sollte etwas wieder eingeführt werden, das doch bereits existiert? Unumstritten ist die Tatsache, dass es zu den Zeitpunkten, an denen heute so genannte "christliche Feste" begangen werden, bereits bei den Heiden entsprechende Feste gab. Wie diese bei den einzelnen Gruppen - und dazu zählen auch die Kelten - nun genau aussahen, das ist umstritten und lässt sich freilich schwer rekonstruieren. Felsenfest steht aber, dass unsere Feste heidnischen Ursprung haben und vor allem Naturfeste waren -> die Christen ehren die Natur nicht, aber interessanterweise lassen sich bei allen Zeitpunkten klare Parallelen zu Naturereignissen ziehen (z.B. Sonnenwenden, die ja nun seit etlichen Jahrtausenden rund um den Globus gefeiert werden; der Frühling als Erwachen der Natur; "Maria Lichtmeß" ursprünglich als Umzugsfest der Erdgöttin "Nerthus [dieser Name der german. Erdgöttin ist von den Römern überliefer, ist aber nicht die german. Bezeichnung für die Erdgöttin] als Vorbereiten auf den kommenden Frühling) -> versuch mal irgendeinen Sinn in den Zeitpunkten aus christlicher Sicht zusehen - Du wirst keinen einzigen finden, aber jede Menge, wenn Du sie als Naturereignisse auffast. Feiern wir die Qualität der Zeit zu diesen Terminen und besinnen uns auf die Vorgänge in der Natur, dann wird das dem Sinn dieser Feste ein Viefaches mehr gerecht, als wenn wir sie christlich auffassen. Wenn man aus der Naturperspektive die 4 Kerzen des Adventskranzes anzündet, so entsteht die Assoziation mit der Sache an sich selbst: des zunehmenden Lichts, denn bald ist Sonnenwende. Der Christ aber zählt nur: noch 4 Wochen und dann wird er geboren, noch 3 Wochen...*gähn* - und dann wird Jesus geboren; und dann wird er wieder gekreuzigt usw. - ganz toll. Fragt man sich aber, welche Naturbezüge dahinter stecken, dann sind die Feste wie eine Art Leitfaden für das Entdecken der Naturvorgänge - und so kann man als Atheist sie ruhig auffassen; man wird damit dem Gedanken der Feste sogar noch gerechter - ganz im Gegensinn jener verlogenen Heuchler, die uns gleichsam das Recht an den Festen unserer Vorfahren absprechen wollen.
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Sehwolf
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Beitrag(#616062) Verfasst am: 07.12.2006, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Meine Schwester (Kindergärtnerin) hat mir heute erzählt:
Wenn nächstes Jahr ihr Kindergarten, der zZ noch durch die Pfarrei selbst betrieben wird, in die neue Trägerschaft übergeht, nämlich KiTA GmbH (oder so), gibts klare Anweisungen. Der Weihnachtsmann fliegt dann aus dem Programm. Darf nicht mehr gebastelt werden und so.


findest du das gut? Am Kopf kratzen


Was meinst du jetzt, das ich daran gutfinden könnte?

Heisst übigens: "gemeinnützigen Trägergesellschaft für die Katholischen Kindertageseinrichtungen" (KiTa gGmbH), mit zZ 15 Kindergärten in der Region. Sollen mal minimum 25 oder so werden


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 07.12.2006, 19:55, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#616065) Verfasst am: 07.12.2006, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bei allen Festen und Kultorten der Heiden Etikettenschwindel begangen - es gibt kein einziges christliches Fest; es gibt auch keine christliche Kultur.

Das ist doch wieder mal Quatsch. Natürlich gibt es bei praktisch allen kulturellen Erscheinungen, und somit auch Festen, irgendetwas, was vorher schon da war und mit dem Neuen verschmilzt. So gab es bei Ostern vorher bei den Juden Passah, und viel von dessen Bräuchen wurde weitergeführt, als Christen an diesem Termin die Auferstehung Christi feierten; und las das Festbei anderen Völkern gefeiert wurde, verschmolzen eben auch einige andere Bräuche vorher bestehender Feste damit. Und bei Weihnachten genauso.

Daraus zu schließen, es "gebe keine christlichen Feste", ist aber dennoch Unsinn. Wenn an diesen Festen christliche Inhalte den Anlass geben - und mag es früher anders gewesen sein -, christliche Texte, Lieder, Gottesdienste dazugehören - dann ist es natürlich ein christliches Fest. Was denn sonst?

Das heißt natürlich umgekehrt, dass - sollten bei vielen Leuten, die die Feste feiern, die christlichen Inhalte immer weniger dazugehören und anderes an ihre Stelle treten - die Feste ihren christlichen Charakter auch wieder verlieren können. Bis dass gesamtgesellschaftlich so empfunden wird, muss aber doch noch eine ganze Menge passieren.
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hehehe
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Beitrag(#616099) Verfasst am: 07.12.2006, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Fragt man sich aber, welche Naturbezüge dahinter stecken, dann sind die Feste wie eine Art Leitfaden für das Entdecken der Naturvorgänge


Zum "Entdecken von Naturvorgängen" brauchen wir aber heute keine Naturgötter mehr, dazu gibts inzwischen die Naturwissenschaften. Mit den Augen rollen

Ist schon zum Lachen, dass Du als angeblicher Atheist mit diesem primitiven Polytheismus sympathisierst, wo irgendwelche Fruchtbarkeits-, Kriegs- und Waldgötter angebetet wurden, und Naturvorgänge noch als Handlungen irgendwelcher obskurer Gottheiten erklärt wurden.
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Sebastianboss
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Beitrag(#616108) Verfasst am: 07.12.2006, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Fragt man sich aber, welche Naturbezüge dahinter stecken, dann sind die Feste wie eine Art Leitfaden für das Entdecken der Naturvorgänge


Zum "Entdecken von Naturvorgängen" brauchen wir aber heute keine Naturgötter mehr, dazu gibts inzwischen die Naturwissenschaften. Mit den Augen rollen

Ist schon zum Lachen, dass Du als angeblicher Atheist mit diesem primitiven Polytheismus sympathisierst, wo irgendwelche Fruchtbarkeits-, Kriegs- und Waldgötter angebetet wurden, und Naturvorgänge noch als Handlungen irgendwelcher obskurer Gottheiten erklärt wurden.


Ich habe nirgendwo von irgendwelchen Naturgöttern als "Begründung" gesprochen, sondern allein vom Bezug zu Naturvorgängen bei den Festen. Du drehst mir absichtlich das Wort im Mund um und meinst irgendwelche Aussagen zu finden, die gar nicht vorhanden sind. Da ich Dich nicht für so dämlich halten kann, unterstelle ich Dir pure Absicht und es reicht jetzt auch langsam - ich geb nun eine Beschwerde über Dich an die Moderation weiter; ist ja nicht das erste Mal...
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#616114) Verfasst am: 07.12.2006, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
ich geb nun eine Beschwerde über Dich an die Moderation weiter


Das solltest Du unbedingt tun! Mit den Augen rollen

Zitat:
Ich habe nirgendwo von irgendwelchen Naturgöttern als "Begründung" gesprochen, sondern allein vom Bezug zu Naturvorgängen bei den Festen


Tja die gehören aber nunmal zu diesen Religionen dazu. Man verehrte da nämlich nicht, wie Du fälschlicherweise meinst, die Natur, sondern die dahintersteckenden Gottheiten.

Zitat:
Du drehst mir absichtlich das Wort im Mund um


Nein, ich korrigiere Dich lediglich bei einem weiten mal, wo Du zeigst dass Du keinen blassen Schimmer hast wovon Du redest.
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Sebastianboss
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Beitrag(#616120) Verfasst am: 07.12.2006, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bei allen Festen und Kultorten der Heiden Etikettenschwindel begangen - es gibt kein einziges christliches Fest; es gibt auch keine christliche Kultur.

Das ist doch wieder mal Quatsch. Natürlich gibt es bei praktisch allen kulturellen Erscheinungen, und somit auch Festen, irgendetwas, was vorher schon da war und mit dem Neuen verschmilzt. So gab es bei Ostern vorher bei den Juden Passah, und viel von dessen Bräuchen wurde weitergeführt, als Christen an diesem Termin die Auferstehung Christi feierten; und las das Festbei anderen Völkern gefeiert wurde, verschmolzen eben auch einige andere Bräuche vorher bestehender Feste damit. Und bei Weihnachten genauso.

Daraus zu schließen, es "gebe keine christlichen Feste", ist aber dennoch Unsinn. Wenn an diesen Festen christliche Inhalte den Anlass geben - und mag es früher anders gewesen sein -, christliche Texte, Lieder, Gottesdienste dazugehören - dann ist es natürlich ein christliches Fest. Was denn sonst?

Das heißt natürlich umgekehrt, dass - sollten bei vielen Leuten, die die Feste feiern, die christlichen Inhalte immer weniger dazugehören und anderes an ihre Stelle treten - die Feste ihren christlichen Charakter auch wieder verlieren können. Bis dass gesamtgesellschaftlich so empfunden wird, muss aber doch noch eine ganze Menge passieren.


Unsinn - kann mich nur wiederholen. Jahrhunderte lang eingeschliffene Feste und Bräuche lassen sich nicht einfach so tilgen und auch eine gewaltsame Christianisierung, bei dem die Ausrottung der europäischen Kultur ein Ziel war, gelang das nicht - also segnete man das, was man nicht verbieten konnte (Tucholsky in Anlehnung); genauso wie Ehen, denn wie die Kirche über Ehen dachte, das vermag uns der hl. Hieronymus zu sagen: "Des gläubigen Christen erste und höchste Pflicht ist es, die Institution Ehe zu zerschlagen." Schließlich tat die Kirche so, als hätte sie die Feste erfunden, denen sie lediglich ihre Etikette aufgedrückt hatten - unter dieser Etikette lebten die alten Bräuche fort und sind bis heute in der normalen Abwandlung durch die Zeit erhalten geblieben. Das Wort "christliche Kultur" ist nur eine Worthülse, in der sich das Heidentum verbirgt. Es gibt keine christliche Kultur. Das gesamte europäische Christentum stellt lediglich das der Dekadenz anheim gefallene Heidentum dar - und es muss überhaupt nichts wieder eingeführt werden; es müssen noch nichteinmal die Namen abgeändert werden, denn Ostern heißt immer noch Ostern; die Weihnacht immer noch Weihnacht (ist kein christlicher Begriff!) usw. Niemand würde merken, wenn das Christentum einfach verschwände, bis auf ein paar ganz wenige, die den unangenehmen Einfluss der Kirchen registrieren und bis auf diejenigen, die den Gottesdienst aufsuchen.
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Sebastianboss
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Beitrag(#616131) Verfasst am: 07.12.2006, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
ich geb nun eine Beschwerde über Dich an die Moderation weiter


Das solltest Du unbedingt tun! Mit den Augen rollen

Zitat:
Ich habe nirgendwo von irgendwelchen Naturgöttern als "Begründung" gesprochen, sondern allein vom Bezug zu Naturvorgängen bei den Festen


Tja die gehören aber nunmal zu diesen Religionen dazu. Man verehrte da nämlich nicht, wie Du fälschlicherweise meinst, die Natur, sondern die dahintersteckenden Gottheiten.

Zitat:
Du drehst mir absichtlich das Wort im Mund um


Nein, ich korrigiere Dich lediglich bei einem weiten mal, wo Du zeigst dass Du keinen blassen Schimmer hast wovon Du redest.


Okay, Du bist offensichtlich doch so hackedämlich, denn Du tust so, als spräche ich davon, das Heidentum wieder einzuführen - aber das ist nicht das Thema, aber Du bist offensichtlich zu blöd, eine Aussage zu erfassen. Aber nur zu: mach Dich mal weiter lächerlich - zeig ruhig, wie dumm Du bist; bisher konnte man ja noch vermuten, dass Du Dich vielleicht einfach nur dumm stellst, aber... nunja.
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