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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#620217) Verfasst am: 14.12.2006, 11:49 Titel: |
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@enpassant: Schöner Rundumschlag - kann man bestimmt mal wieder verwenden
Zitat: | hehehe schrieb:
1. finde ich es unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten mehr als erstaunlich, dass nach Feststellen des klinischen Todes überhaupt nocht irgendwelche Wahrnehmung auftreten kann |
Ein klinisch Toter ist ganz klar noch nicht tot! Bewusstlosigkeit mit Athem- und Herzstillstand ist kein Tod!
Du machst Dich sogar strafbar, wenn Du ihn nicht wiederbelebst. Als Sanitäter beim Bund haben wir immer gesagt: Es wird alles widerbelebt, solange noch nicht die Leichenstarre eingetreten ist oder die Würmer hinten raus kommen oder der Kopf ein paar Meter weiter liegt.
Ich gebe zu, dass die Begrifflichkeit „klinisch tot“ oberflächlich betrachtet irreführend ist.
Zitat: | 2. Halte ich es für nicht besonders logisch, dass ausgerechnet das praktisch tote Gehirn noch in der Lage ist, hoch detailierte Wahrnehmungen (mit immer wiederkehrenden Mustern wie dem Tunnel/Licht, Widertreffen von Verwandten, Schnellablauf des eigenen Lebens usw.) produzieren zu können |
„Praktisch tot“ heißt in diesem Zusammenhang tatsächlich lebend. Bei Hirntot ist nichts mit Wiederbelebung: Wobei einzelne Bereiche durchaus absterben können und der Mensch vegetiert dennoch weiter - das nennt man dann nicht hirntot. Zur Feststellung des sicheren Todes gibt es 12 Merkmale - soweit ich mich entsinne - die mir nicht mehr in Erinnerung sind, wobei einige Anzeichen bereits sicher sein können (Leichenstarre).
Zitat: |
3. Ist es aus Sicht der von Euch doch als Letzterklärung favorisierten ET höchst sinnlos, dass dem sterbenden und damit wertlos gewordenen Individuum noch Mechanismen für hochkomplexe Wahrnehmungen gegönnt werden, die ihm den Tod angenehmer machen sollen |
„Gegönnt“ verstehe ich nicht, warum sollte es einen Sinn haben? Warum sollten nicht irgendwelche Mechanismen eintreten? Einen Sinn für das Überleben des Menschen dürfte sich in der Evolution jedenfalls nicht herausgebildet haben, weil klinisch tote Lebewesen in der Natur normalerweise sterben. Im Übrigen werden die meisten Lebewesen vor ihrem Tod bewusstlos. Das hat allerdings nichts mit irgendeinem Sinn zu tun. Warum sollte überhaupt der Todeseintritt irgendwie unangenehm sein? Verletzungen und Schmerzen sind unangenehm.
Zitat: |
3. Vertraue ich mehr auf die Berichte derjenigen, die sowas schonmal erlebt haben, als auf das Geschwätz von mit Vorurteilen vernagelten Ahnunglosen wie Dir |
Hat sich das logische Denken doch verabschiedet? Da könntest Du genausogut sagen: Ich habe dies und das geträumt und deshalb ist es auch passiert…
Gruß
HFRudolph
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#620228) Verfasst am: 14.12.2006, 12:15 Titel: |
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HFRudolph hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
3. Vertraue ich mehr auf die Berichte derjenigen, die sowas schonmal erlebt haben, als auf das Geschwätz von mit Vorurteilen vernagelten Ahnunglosen wie Dir |
Hat sich das logische Denken doch verabschiedet? Da könntest Du genausogut sagen: Ich habe dies und das geträumt und deshalb ist es auch passiert… |
Außerdem darf man mal nicht vergessen, daß diese Nahtoderlebnissen meistens im kulturellen Kontext ablaufen. Christen sehen himmlisches Licht oder die Hölle und Hindus reiten auf Kühen. Die alten, nahtoten Griechen sahen bestimmt einen Fluß. Und Klingonen die Barke des Todes.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#620235) Verfasst am: 14.12.2006, 12:30 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | hehehe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Auch wenn die Wahrscheinlichkeit natürlich groß ist, daß auch die Hütte groß ist, Bischöfe waren ja mitunter die größten Raffzähne |
Klar, schließlich wohnt der Bischof ja da darin, und will deswegen nen ordentlich fetten Schuppen. Und zudem gelten Kathedralen unter Bischöfen als Statussymbol. Ganz ähnlich wie man sich heute unter Besserverdienern mit den dicken Autos ausweist, hiess es damals unter Bischöfen "na und wieviel Quadratmeter hat Deine Kathedrale? Eeecht? Aber meine ist höher!" |
Och, es gibt mit Sicherheit bessere Gründe dafür, jahrzehnte- bis jahrhundertelang das Volk auszupressen, um sich einen Prachtbau dahin zu setzen als persönliche Eitelkeit. Zur Gefälligkeit Gottes z.B., dem ein Haufen goldbeschlagene Steine mit Sicherheit besser gefallen als satte Kinder.  |
Machtdemonstration
die der Kirche in erster Linie und die des Bischofs als Vertreter derselben ganz nebenbei gleich mit, so schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe...... meistens jedenfalls
es sei denn, man schafft's nicht, die Kathedrale fertigzubauen, weil der Stadtrat (capitouls) sich weigert, einen Teil der Stadtmauer abzureißen, um an dieser Stelle das Kirchenschiff zu bauen.....und die "Kathedrale" sich somit auf Chor und Transept reduziert.
_________________ "He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620239) Verfasst am: 14.12.2006, 12:37 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Es sei denn, man schafft's nicht, die Kathedrale fertigzubauen, weil der Stadtrat (capitouls) sich weigert, einen Teil der Stadtmauer abzureißen, um an dieser Stelle das Kirchenschiff zu bauen.....und die "Kathedrale" sich somit auf Chor und Transept reduziert.  |
Narbonne?
_________________ Tja
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#620265) Verfasst am: 14.12.2006, 13:38 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Es sei denn, man schafft's nicht, die Kathedrale fertigzubauen, weil der Stadtrat (capitouls) sich weigert, einen Teil der Stadtmauer abzureißen, um an dieser Stelle das Kirchenschiff zu bauen.....und die "Kathedrale" sich somit auf Chor und Transept reduziert.  |
Narbonne? |
jepps
Cathédrale Saint-Just
http://www.mairie-narbonne.fr/1-8382-Patrimoine.php
ist der Geburtsort meines Vaters und ich habe dort meine Großeltern des öfteren in den Ferien besucht
edit:
vorne links im Vordergrund sieht man ein Teil der Stadtverwaltung, die sich in einem Teil des ehemaligen Palast des Erzbischofs befindet.
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James Graham
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620272) Verfasst am: 14.12.2006, 13:45 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Es sei denn, man schafft's nicht, die Kathedrale fertigzubauen, weil der Stadtrat (capitouls) sich weigert, einen Teil der Stadtmauer abzureißen, um an dieser Stelle das Kirchenschiff zu bauen.....und die "Kathedrale" sich somit auf Chor und Transept reduziert.  |
Narbonne? |
jepps
Cathédrale Saint-Just
http://www.mairie-narbonne.fr/1-8382-Patrimoine.php
ist der Geburtsort meines Vaters und ich habe dort meine Großeltern des öfteren in den Ferien besucht
edit:
vorne links im Vordergrund sieht man ein Teil der Stadtverwaltung, die sich in einem Teil des ehemaligen Palast des Erzbischofs befindet. |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck.
_________________ Tja
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#620301) Verfasst am: 14.12.2006, 14:47 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Wie beschreibt man sich dann, ohne gleich einen Roman voller Definitionen und Abgrenzungen dazu schreiben zu müssen? . |
Gar nicht. Viel sinnvoller als zu erklären was man angeblich ist, ist zu erklären, was man will und tut.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620319) Verfasst am: 14.12.2006, 15:37 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Es sei denn, man schafft's nicht, die Kathedrale fertigzubauen, weil der Stadtrat (capitouls) sich weigert, einen Teil der Stadtmauer abzureißen, um an dieser Stelle das Kirchenschiff zu bauen.....und die "Kathedrale" sich somit auf Chor und Transept reduziert.  |
Narbonne? |
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http://www.mairie-narbonne.fr/1-8382-Patrimoine.php
ist der Geburtsort meines Vaters und ich habe dort meine Großeltern des öfteren in den Ferien besucht
edit:
vorne links im Vordergrund sieht man ein Teil der Stadtverwaltung, die sich in einem Teil des ehemaligen Palast des Erzbischofs befindet. |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck. |
Wäre das ein Problem?
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620328) Verfasst am: 14.12.2006, 15:51 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck. |
Wäre das ein Problem? |
Äh, ähm, manchmal verwirren mich deine Fragen. Wie, Problem? Das Ding ist deswegen in den Proportionen so, weil es nicht fertig gebaut wurde. Ist beeindruckend, tolle Architektur, und Stimmung.
Ob ich ein Problem habe, dass man sich klein fühlen soll? Nö, mein Selbstbewusstsein ist stabil genug...
_________________ Tja
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#620337) Verfasst am: 14.12.2006, 16:01 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck. |
Wäre das ein Problem? |
Äh, ähm, manchmal verwirren mich deine Fragen. Wie, Problem? Das Ding ist deswegen in den Proportionen so, weil es nicht fertig gebaut wurde. Ist beeindruckend, tolle Architektur, und Stimmung.
Ob ich ein Problem habe, dass man sich klein fühlen soll? Nö, mein Selbstbewusstsein ist stabil genug... |
naja, wenn der Kasten fertiggebaut worden wäre, wäre es afaik eine der größten, wenn nicht die größte Kathedrale Frankreichs gewesen, insofern können die Proportionen schon etwas verwirren.
Und das eigentliche Problem hat imho dann doch wohl eher der- oder diejenige (sei es nun Person oder Institution), der es nötig hat, daß die anderen sich klein fühlen, um sich selbst dadurch umso größer/mächtiger zu fühlen.....
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James Graham
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620343) Verfasst am: 14.12.2006, 16:10 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck. |
Wäre das ein Problem? |
Äh, ähm, manchmal verwirren mich deine Fragen. Wie, Problem? Das Ding ist deswegen in den Proportionen so, weil es nicht fertig gebaut wurde. Ist beeindruckend, tolle Architektur, und Stimmung.
Ob ich ein Problem habe, dass man sich klein fühlen soll? Nö, mein Selbstbewusstsein ist stabil genug... |
naja, wenn der Kasten fertiggebaut worden wäre, wäre es afaik eine der größten, wenn nicht die größte Kathedrale Frankreichs gewesen, insofern können die Proportionen schon etwas verwirren.
Und das eigentliche Problem hat imho dann doch wohl eher der- oder diejenige (sei es nun Person oder Institution), der es nötig hat, daß die anderen sich klein fühlen, um sich selbst dadurch umso größer/mächtiger zu fühlen.....  |
Soweit ich Banause weiß, hat die Stilrichtung einer Epoche viel mit dem Menschenbild zu dieser Zeit zutun. Mal wird die Größe Gottes gegen das Würmlein Mensch dargestellt aber im Barock war selbst die Kirchenkunst doch recht sinnenfreudig, ich habe kein Problem damit, auch moderne Kirchen können richtig schön sein. Die Zeit formt die Menschen, die Menschen formen die Religion,... ich bin Optimist, hab ich das schon mal erwähnt?
_________________ Tja
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620347) Verfasst am: 14.12.2006, 16:42 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck. |
Wäre das ein Problem? |
Äh, ähm, manchmal verwirren mich deine Fragen. Wie, Problem? Das Ding ist deswegen in den Proportionen so, weil es nicht fertig gebaut wurde. Ist beeindruckend, tolle Architektur, und Stimmung.
Ob ich ein Problem habe, dass man sich klein fühlen soll? Nö, mein Selbstbewusstsein ist stabil genug... |
Nein, ich meine es anders. Wäre es ein Problem, wenn der Mensch (und zwar jeder Mensch, auch derjenige der Macht hat) ab und zu mal darüber nachdenkt, dass man eigentlich nur kleiner (und machmal auch ziemlich elender) Wurm ist?
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#620374) Verfasst am: 14.12.2006, 17:17 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Nein, ich meine es anders. Wäre es ein Problem, wenn der Mensch (und zwar jeder Mensch, auch derjenige der Macht hat) ab und zu mal darüber nachdenkt, dass man eigentlich nur kleiner (und machmal auch ziemlich elender) Wurm ist? |
Das ist übrigens eine der weiteren zentralen Heucheleien und Selbstbetrügereien der christlichen Glaubensbotschaft (und nicht nur dieser):
Jeder Mensch, der ernsthaft beschlossen hat, seine Urteile über die Welt im Allgemeinen und das menschliche Dasein im Besonderen nur an dem zu bilden, was ihm durch nachweislich reproduzierbare und kommunizierbare Erfahrung darüber zugänglich ist - und der dabei möglichst ehrlich zu Werke geht - wird (obwohl den meisten Menschen von Klein auf der Kopf mit abenteuerlichen Phantasmen über die angebliche einzigartige Wunderbarlichkeit und geheimisvolle oder gar "ewige" Bedeutsamkeit des Menschen zugemüllt wird) früher oder später ganz unausweichlich auf die strukturelle Unbedeutsamkeit der menschlichen Existenz im Weltenlauf stoßen müssen.
Viele religiöse Welt- und Menschenbilder hingegen, und da allem voran die semitisch-monotheistischen, bekommen zunächst formal den Mund nicht voll von endlosen Litaneien über den "Wurm" Mensch, der da so bedeutungslos vor der ewigen Gottheit im Staube liegt. Der wirkliche Gehalt der betreffenden Glaubensbotschaft hingegen besagt etwas völlig anderes. Denn schon mit der Floskel, dass Gott den Menschen "nach seinem Bilde" geschaffen hätte, welche Ehre nicht mal den mächtigen Engelsscharen zuteil wird, kündigt sich an, was die gesamte Glaubenslehre bis hin zur "Heilsgeschichte" überdeutlich verkündet: Alles in dieser "Schöpfung Gottes" samt dem höchsten Schöpfer selbst dreht sich unaufhörlich um die Geschicke und das Wohl und Wehe des angeblich so niederen Menschenwurmes.
Auch daran lässt sich die umfassende Anthropomorphie des christlichen Monotheismus erkennen, welcher die offen zu Tage liegende menschliche Unbedeutsamkeit, Unvollkommenheit und Bedürftigkeit an ein erfundenes "höchstes Universumswesen" knüpft, welches dann mit allen, sogar den übelsten menschlichen Eigenschaften (wie etwa Wut, Zorn, Rachsucht, Zwiespältigkeit, maßlose Eitelkeit usw.) ausgestattet wird, welche dann an ihm plötzlich zum Ausdruck höchtser göttlicher Vollkommenheit und Weisheit werden. An diesen erfundenen Menschengott muss man sich dann nur noch devot und speichelleckerisch binden, um mit ihm den Niederungen der Unbedeutsamkeit zu entfliehen und in die Herrschergefilde des Himmels aufzusteigen...
Das ist nichts weniger als anthropo- und egozentrische Hybris in Reinstkultur!!!
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620379) Verfasst am: 14.12.2006, 17:25 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: |
Nein, ich meine es anders. Wäre es ein Problem, wenn der Mensch (und zwar jeder Mensch, auch derjenige der Macht hat) ab und zu mal darüber nachdenkt, dass man eigentlich nur kleiner (und machmal auch ziemlich elender) Wurm ist? |
Ach so. Das ist dieser schwierige Begriff "Demut". Schwierig, weil er so nah an "Demütigung" liegt und gerne mal damit verwechselt wurde. Nein, das ist kein Problem. Wenn jemand nur um sich selber kreist und sich für den Nabel der Welt hält ist das ebenso falsch und unerträglich, wie wenn einer sich schon schuldig fühlt überhaupt zu leben. Egozentrik ist das eine Extrem, Selbsterniedrigung das andere. Irgendwo dazwischen liegt das gesunde Selbstbewußtsein, das auch mal für andere zurückstecken kann, sich aber nicht klein machen muss und auch die Erkenntnis ertragen kann, fürs Ganze nicht sooo wichtig zu sein.
_________________ Tja
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#620389) Verfasst am: 14.12.2006, 17:41 Titel: |
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@GermanHeretic
Zitat: | Zur Gefälligkeit Gottes z.B., dem ein Haufen goldbeschlagene Steine mit Sicherheit besser gefallen als satte Kinder. |
Dann werd doch mal konkret- welche Kinder sind wann wo nicht satt geworden, weil welche Steine wo mit Gold beschlagen wurden? Du spuckst doch nur mit Phrasen um Dich, nix dahinter.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620774) Verfasst am: 15.12.2006, 10:40 Titel: |
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enpassant hat folgendes geschrieben: |
Jeder Mensch, der ernsthaft beschlossen hat, seine Urteile über die Welt im Allgemeinen und das menschliche Dasein im Besonderen nur an dem zu bilden, was ihm durch nachweislich reproduzierbare und kommunizierbare Erfahrung darüber zugänglich ist - und der dabei möglichst ehrlich zu Werke geht - wird ... früher oder später ganz unausweichlich auf die strukturelle Unbedeutsamkeit der menschlichen Existenz im Weltenlauf stoßen müssen. |
Darf ich fragen welche Auswirkungen die "strukturelle Unbedeutsamkeit der menschlichen Existenz im Weltenlauf" auf dein Selbstbewusstsein (so wie astrate das gemeint hat) hat?
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620775) Verfasst am: 15.12.2006, 10:42 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: |
Nein, ich meine es anders. Wäre es ein Problem, wenn der Mensch (und zwar jeder Mensch, auch derjenige der Macht hat) ab und zu mal darüber nachdenkt, dass man eigentlich nur kleiner (und machmal auch ziemlich elender) Wurm ist? |
Ach so. Das ist dieser schwierige Begriff "Demut". Schwierig, weil er so nah an "Demütigung" liegt und gerne mal damit verwechselt wurde. Nein, das ist kein Problem. Wenn jemand nur um sich selber kreist und sich für den Nabel der Welt hält ist das ebenso falsch und unerträglich, wie wenn einer sich schon schuldig fühlt überhaupt zu leben. Egozentrik ist das eine Extrem, Selbsterniedrigung das andere. Irgendwo dazwischen liegt das gesunde Selbstbewußtsein, das auch mal für andere zurückstecken kann, sich aber nicht klein machen muss und auch die Erkenntnis ertragen kann, fürs Ganze nicht sooo wichtig zu sein. |
Und was ist dieses "Ganze", wofür du nicht sooo wichtig bist?
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620842) Verfasst am: 15.12.2006, 13:03 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: |
Und was ist dieses "Ganze", wofür du nicht sooo wichtig bist? |
Wikipedia: Galaxien
Zitat: | Unsere Milchstraße gehört zu den größeren Galaxien und besitzt ca. 1011 (100 Milliarden) Sterne bei einem Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren. Neben den Sternen besteht eine Galaxie auch aus Gas, Staub und Dunkler Materie. Die Andromeda-Galaxie ist unsere nächste größere Nachbargalaxie. Die Entfernung zwischen diesen beiden Galaxien ist mit 2,4–2,7 Mio. Lichtjahren unvorstellbar groß. Zusammen mit weiteren Galaxien bilden beide Galaxien die Lokale Gruppe. Neben dieser Galaxiengruppe gibt es auch Galaxienhaufen mit vielen tausend Mitgliedern. Aufgrund der letzten "Ultra-Deep-Field"-Aufnahmen des Hubble-Teleskops vom März 2004 kann man grob abschätzen, dass mit heutiger Technik von der Erde aus über 5·1010 (50 Milliarden) Galaxien theoretisch beobachtet werden könnten. |
Soviel zur Un-Wichtigkeit. Dennoch bin ich ein Teil eines Ganzen (was auch immer das Ganze sein mag, wir wissen wahrscheinlich nicht wirklich viel). Und das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, insofern ist vielleicht ein Teil wieder "wichtig"?
_________________ Tja
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620846) Verfasst am: 15.12.2006, 13:06 Titel: |
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Liebe Lola, erzähl doch mal mehr von deinen Vorstellungen und frag nicht nur nach. Ich finde dich übrigens um einiges angenehmer als so manch anderen Gläubigen hier im Forum, wollt' ich nur mal anmerken.
_________________ Tja
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#620897) Verfasst am: 15.12.2006, 15:51 Titel: |
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Zitat: | GermanHeretic schrieb:
Außerdem darf man mal nicht vergessen, daß diese Nahtoderlebnissen meistens im kulturellen Kontext ablaufen. Christen sehen himmlisches Licht oder die Hölle und Hindus reiten auf Kühen. Die alten, nahtoten Griechen sahen bestimmt einen Fluß. Und Klingonen die Barke des Todes. |
Das würde voraussetzen, dass die jeweilige Person zumindest unterbewusst wahrnimmt, dass sie in Lebensgefahr schwebt.
Und was sehen Atheisten? Die Lampe des Sanis, die ihnen in die Augen leuchtet und die Reaktion der Pupillen testet?
Ich weiß nicht recht. Es gibt dazu nicht einmal vernünftige wissenschaftliche statistische Auswertungen, wer was wann unter welchen Voraussetzungen wahrnimmt, welche Prozentsätze etc. Die Meinungen zu dem Thema beruhen doch hauptsächlich auf aufgebauschten Fimlchen auf Pro7 oder selbstgeschriebenen Wikipadia Artikeln.
Gruß
HFRudolph
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620899) Verfasst am: 15.12.2006, 15:52 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: |
Und was ist dieses "Ganze", wofür du nicht sooo wichtig bist? |
Wikipedia: Galaxien
Zitat: | Unsere Milchstraße gehört zu den größeren Galaxien und besitzt ca. 1011 (100 Milliarden) Sterne bei einem Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren. Neben den Sternen besteht eine Galaxie auch aus Gas, Staub und Dunkler Materie. Die Andromeda-Galaxie ist unsere nächste größere Nachbargalaxie. Die Entfernung zwischen diesen beiden Galaxien ist mit 2,4–2,7 Mio. Lichtjahren unvorstellbar groß. Zusammen mit weiteren Galaxien bilden beide Galaxien die Lokale Gruppe. Neben dieser Galaxiengruppe gibt es auch Galaxienhaufen mit vielen tausend Mitgliedern. Aufgrund der letzten "Ultra-Deep-Field"-Aufnahmen des Hubble-Teleskops vom März 2004 kann man grob abschätzen, dass mit heutiger Technik von der Erde aus über 5·1010 (50 Milliarden) Galaxien theoretisch beobachtet werden könnten. |
Soviel zur Un-Wichtigkeit. Dennoch bin ich ein Teil eines Ganzen (was auch immer das Ganze sein mag, wir wissen wahrscheinlich nicht wirklich viel). Und das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, insofern ist vielleicht ein Teil wieder "wichtig"? |
Wieso ist dieses Ganze Überhaupt wichtig? Wieso ist das Teil weniger wichtig als das Ganza?
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620900) Verfasst am: 15.12.2006, 15:54 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Liebe Lola, erzähl doch mal mehr von deinen Vorstellungen und frag nicht nur nach. Ich finde dich übrigens um einiges angenehmer als so manch anderen Gläubigen hier im Forum, wollt' ich nur mal anmerken. |
Danke, gleichfalls. Ich habe im Moment zu wenig Zeit, um zu antworten. Aber blöde Fragen stellen kann ich immer
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#620916) Verfasst am: 15.12.2006, 16:18 Titel: |
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Lola fragt:
Zitat: | Wieso ist dieses Ganze Überhaupt wichtig? Wieso ist das Teil weniger wichtig als das Ganza? |
Nichts im Universum ist objektiv mehr oder weniger wichtig!
Nur unser subjektives denken in Relation zu uns selbst, hält Dinge für wichtig oder auch nicht!
Ebenso wäre auch nichts auf Erden gut oder böse ohne unser denken!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#620934) Verfasst am: 15.12.2006, 16:57 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Lola fragt:
Zitat: | Wieso ist dieses Ganze Überhaupt wichtig? Wieso ist das Teil weniger wichtig als das Ganza? |
Nichts im Universum ist objektiv mehr oder weniger wichtig!
Nur unser subjektives denken in Relation zu uns selbst, hält Dinge für wichtig oder auch nicht!
Ebenso wäre auch nichts auf Erden gut oder böse ohne unser denken! |
Inwiefern unterscheidet sich dann das subjektive Selbstbewusstsein eines Gläubigen ("Abbild Gottes") von dem subjektiven Selbstbewusstsein eines Agnotikers/Atheisten (astrates Standpunkt)?
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#620978) Verfasst am: 15.12.2006, 18:44 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Wieso ist dieses Ganze Überhaupt wichtig? Wieso ist das Teil weniger wichtig als das Ganza? |
Lola hat folgendes geschrieben: | Inwiefern unterscheidet sich dann das subjektive Selbstbewusstsein eines Gläubigen ("Abbild Gottes") von dem subjektiven Selbstbewusstsein eines Agnotikers/Atheisten (astrates Standpunkt)? |
Zitat: | Liebe Lola, erzähl doch mal mehr von deinen Vorstellungen und frag nicht nur nach. |
Grrr...das ist so einseitig!
_________________ Tja
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#620998) Verfasst am: 15.12.2006, 19:23 Titel: |
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Lola fragt:
Zitat: | Inwiefern unterscheidet sich dann das subjektive Selbstbewusstsein eines Gläubigen ("Abbild Gottes") von dem subjektiven Selbstbewusstsein eines Agnotikers/Atheisten (astrates Standpunkt)? |
Durch ihr unterschiedliches subjektives denken über abstrakte Dinge!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#621018) Verfasst am: 15.12.2006, 20:01 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Lola fragt:
Zitat: | Inwiefern unterscheidet sich dann das subjektive Selbstbewusstsein eines Gläubigen ("Abbild Gottes") von dem subjektiven Selbstbewusstsein eines Agnotikers/Atheisten (astrates Standpunkt)? |
Durch ihr unterschiedliches subjektives denken über abstrakte Dinge! |
Ist das eine Selbstbewusstsein besser als das andere?
@astrate
Tut mir leid, ich kann im Moment nur "punktuell" ins Internet.
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#621027) Verfasst am: 15.12.2006, 20:13 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | enpassant hat folgendes geschrieben: |
Jeder Mensch, der ernsthaft beschlossen hat, seine Urteile über die Welt im Allgemeinen und das menschliche Dasein im Besonderen nur an dem zu bilden, was ihm durch nachweislich reproduzierbare und kommunizierbare Erfahrung darüber zugänglich ist - und der dabei möglichst ehrlich zu Werke geht - wird ... früher oder später ganz unausweichlich auf die strukturelle Unbedeutsamkeit der menschlichen Existenz im Weltenlauf stoßen müssen. |
Darf ich fragen welche Auswirkungen die "strukturelle Unbedeutsamkeit der menschlichen Existenz im Weltenlauf" auf dein Selbstbewusstsein (so wie astrate das gemeint hat) hat? |
Nun, diese Frage ist bei weitem zu unspezifisch, als das darauf eine sinnvolle Antwort möglich wäre. Du müsstest schon etwas präzieser formulieren, was du genau wissen willst. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch sehr hilfreich, den Breitband-Begriff "Selbstbewusstsein" etwas einzugrenzen...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#621042) Verfasst am: 15.12.2006, 21:10 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Quéribus hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Da war ich mal drin, es ist irre hoch und weil die Fläche im Verhältniss zur Höhe so klein ist, ist wirkt es noch gewaltiger. Als ob man dem Besucher vermitteln wollte: Gedenke was für ein kleiner, elender Wurm du bist...Das war mein Eindruck. |
Wäre das ein Problem? |
Äh, ähm, manchmal verwirren mich deine Fragen. Wie, Problem? Das Ding ist deswegen in den Proportionen so, weil es nicht fertig gebaut wurde. Ist beeindruckend, tolle Architektur, und Stimmung.
Ob ich ein Problem habe, dass man sich klein fühlen soll? Nö, mein Selbstbewusstsein ist stabil genug... |
naja, wenn der Kasten fertiggebaut worden wäre, wäre es afaik eine der größten, wenn nicht die größte Kathedrale Frankreichs gewesen, insofern können die Proportionen schon etwas verwirren.
Und das eigentliche Problem hat imho dann doch wohl eher der- oder diejenige (sei es nun Person oder Institution), der es nötig hat, daß die anderen sich klein fühlen, um sich selbst dadurch umso größer/mächtiger zu fühlen.....  |
Soweit ich Banause weiß, hat die Stilrichtung einer Epoche viel mit dem Menschenbild zu dieser Zeit zutun. Mal wird die Größe Gottes gegen das Würmlein Mensch dargestellt aber im Barock war selbst die Kirchenkunst doch recht sinnenfreudig, ich habe kein Problem damit, auch moderne Kirchen können richtig schön sein. Die Zeit formt die Menschen, die Menschen formen die Religion,... ich bin Optimist, hab ich das schon mal erwähnt? |
nun, ich meinte damit, daß die Kirche (als Institution) und die jeweiligen Kleriker (als Personen, aber auch als Teil dieser Institution) es darauf angelegt haben, daß der "einfache" Gläubige" sich möglichst klein und unbedeutend fühlen sollte, da dies ihren Einfluß und ihre Macht noch verstärkte.
Hat damals wohl meist funktioniert
Würde mir heute ein Kleriker angeschlichen kommen und mir verklickern, ich habe mich gefâlligst als elender Wurm im Vergleich zur Kirche als Institution und ihm als Vertreter derselben zu fühlen, würde ich ihm dringendst empfehlen, doch mal am Nordpol nachzusehen, ob er mich dort findet....
_________________ "He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#621046) Verfasst am: 15.12.2006, 21:16 Titel: |
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Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Würde mir heute ein Kleriker angeschlichen kommen und mir verklickern, ich habe mich gefâlligst als elender Wurm im Vergleich zur Kirche als Institution und ihm als Vertreter derselben zu fühlen, würde ich ihm dringendst empfehlen, doch mal am Nordpol nachzusehen, ob er mich dort findet....  |
Das sehe ich genauso.
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