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Krebs-Früherkennung, mehr Schaden als nutzen

 
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Norbert
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Anmeldungsdatum: 31.08.2003
Beiträge: 216
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Beitrag(#623309) Verfasst am: 20.12.2006, 00:24    Titel: Krebs-Früherkennung, mehr Schaden als nutzen Antworten mit Zitat

ein Arzt erzählt einem das nicht
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#623328) Verfasst am: 20.12.2006, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habes mal überfolgen. Ich finde es sehr gewagt zu behaupten, dass bei 30% keine Behandlung des Krebses notwendig sei. Woher weiß sie, dass schließlich sagst sie selbst man könne nicht unterscheiden. Und überhaupt was ist mit den anderen 70%?
Ihre Zahlen glaube ich nicht ganz bzw komme sie evtl zustande weil zu wenige zur Vorsorge gehen, schließlich ist Brustkrebs bei Frauen meines Wissens die häufigste oder zweithäufigste Todesursache.
Und die Frau ist äußerst polemisch. Ich finde den Artikel grottenschlecht.

Vorsorgeuntersuchungen sind eine vernüftige Riskioverteilung.
_________________
Trish:(
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#623339) Verfasst am: 20.12.2006, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Weitere 200.000 Frauen jährlich müssen mit einem Verdachtsbefund rechnen, der weiter abgeklärt werden muss, bis es Entwarnung gibt.


Ich kann niemanden ernst nehmen, der das hier als Problem betrachtet.

Zitat:
Sie müssen 1000 Menschen zehn Jahre lang zum Screening schicken, um zu erreichen, dass einer weniger an Darmkrebs stirbt. Gleichzeitig sterben aber ungefähr 55 von diesen 1000 Personen an anderen Krebsarten, und 200 sterben sowieso in dieser Zeit.


Und wieviele von den 1000 Menschen würden ohne das Screening hinreichend schwer an Darmkrebs erkranken, um eine unangenehme Therapie machen zu müssen?

Und wieviele der 1000 Menschen die sich testen lassen, und auf denen diese Zahlen beruhen sind Risikopatienten? Wieviele von denen fangen zu spät mit den Vorsorgeuntersuchungen an?
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Norbert
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Anmeldungsdatum: 31.08.2003
Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach

Beitrag(#623382) Verfasst am: 20.12.2006, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

ich befürchte ihr habt den Artikel zu sehr überflogen.
Was die Gute Professorin für Gesundheit da behauptet ist, das die Früherkennung erhebliche Risiken birgt und das diese Risiken den Frauen mitgeteilt weden müssen statt politisch strafen für Krebspatienten zu geben die keine "Früherkennung" durchführen ließen.


Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.

Schade ist natürlich das nicht im einzelnem belegt wird woher diese Zahlen stammen, woher weiß man das es Krebszellen gibt die nie eine Bedrohung werden usw.

Der Artikel ist hochbrisant besonders für die Pharmaindustrie. Wenn durch politische Maßnahmen die Frauen schlange stehen, könnten so die Krebserkrankungen auf erstaunliche Weise in die Höhe schnellen.

In dem Artikel wurden auch Zahlen eines Politikers in den Raum geworfen wo angeblich 30000 Todesfälle durch Früherkennung verhindert werden. Wo hat er diese Zahlen her?

Zitat:

Und wieviele von den 1000 Menschen würden ohne das Screening hinreichend schwer an Darmkrebs erkranken, um eine unangenehme Therapie machen zu müssen?



sie sagte doch, 1er von 1000 wird innerhalb von 10 Jahren durch Krebs weniger sterben, dem gegenüber stehen aber andere Zahlen.

Lies mal


Zuletzt bearbeitet von Norbert am 20.12.2006, 09:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Camus
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Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 179
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Beitrag(#623389) Verfasst am: 20.12.2006, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.


Hinzu kommen auch noch die Fälle, wo die Untersuchung selbst einen gesunden Körper krank macht und z.B. Krebszellen verursacht. Z.B. Röntgenuntersuchungen (Mammographie). D.h., wenn Frauen z.B. unter Androhung von Sanktionen zu regelmaßigen Mammographien angehalten werden, könnte deren Krebsrisiko durch die Untersuchungen steigen.

mfg
Camus
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Heike N.
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Beitrag(#623399) Verfasst am: 20.12.2006, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Camus hat folgendes geschrieben:
Hinzu kommen auch noch die Fälle, wo die Untersuchung selbst einen gesunden Körper krank macht und z.B. Krebszellen verursacht. Z.B. Röntgenuntersuchungen (Mammographie). D.h., wenn Frauen z.B. unter Androhung von Sanktionen zu regelmaßigen Mammographien angehalten werden, könnte deren Krebsrisiko durch die Untersuchungen steigen.


Derzeit sind Mammografien nicht Bestandteil einer Vorsorgeuntersuchung. D. h., wenn ich eine Mammografie haben will, muss ich sie selber bezahlen. Ich denke nicht, dass sie in Zukunft zur Verpflichtung wird. Aus eben diesem Grund.

Viel bedenklicher finde ich, dass eine innere Ultraschalluntersuchung nicht mehr von den Kassen übernommen wird. Die kann nämlich Sorgen und Bedenken bzgl. einer Krebserkrankung beseitigen: ca. 25% aller Frauen über 30 Jahre haben Gebärmuttermyome (gutartige Tumore), die aber schon mal heftige Beschwerden auslösen können. Da Angst zu bekommen, an etwas Unheilbarem erkrankt zu sein, ist nachvollziehbar. Mit einer simplen Ultraschalluntersuchung ist es sofort möglich (und nicht erst durch einen Abstrichbefund, der eben auch Wartezeit bedeutet), eine Krebserkrankung auszuschließen.

Ich persönlich ziehe es vor, mir lieber einmal zu viel Sorgen zu machen, als eventuell unnötigerweise vor der Zeit zu verrecken.
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Beitrag(#623400) Verfasst am: 20.12.2006, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Norbert hat folgendes geschrieben:
Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.


Und? Befragt die Dame ihre Kristallkugel?

Fakt ist, dass mit moderner Medizin Krankheiten beseitig werden können, die früher in jedem Fall zum Tod geführt hätten. Es gab auch einmal Zeiten, in denen Blinddarmentzündungen nicht zu operieren waren. Soll man sich deshalb vorsichtshalber darauf verlassen, dass die Bauchschmerzen auch von einem quersitzenden Püpschen kommen können, weil eine überflüssige Operation Risiken bergen können?
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Beitrag(#623401) Verfasst am: 20.12.2006, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Das letzte finde ich ja am Heftigsten:

Zitat:
Für das Darmkrebs-Screening gibt es drei große Studien, die zeigen, dass die Situation ähnlich ist wie beim Brustkrebs-Screening: Sie müssen 1000 Menschen zehn Jahre lang zum Screening schicken, um zu erreichen, dass einer weniger an Darmkrebs stirbt. Gleichzeitig sterben aber ungefähr 55 von diesen 1000 Personen an anderen Krebsarten, und 200 sterben sowieso in dieser Zeit.


Heißt im Klartext: Ok, du hast möglicherweise Darmkrebs. Aber wir machen mal nichts, weil du auch anderswo Krebs haben könntest oder sowieso demnächst stirbst. Kristallkugel befragt?
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Beitrag(#623404) Verfasst am: 20.12.2006, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der Artikel gibt ja echt viel her. Sehr glücklich

Zitat:
Ellis Huber, der frühere Präsident der Berliner Ärztekammer, hat gesagt, ihn erinnerten die massenhaften Früherkennungsuntersuchungen an eine moderne Art des Exorzismus.


Ellis Huber war seinerzeit im Vorstand der Securvita Krankenkasse

Zitat:
Die Securvita Krankenkasse mit Sitz in Hamburg ist eine bundesweite gesetzliche Krankenkasse mit besonderem Engagement für seriöse Naturheilverfahren und sanfte Medizin wie Homöopathie, Akupunktur, sanfte Geburt und Gesundheitsvorsorge.


Wann der Mann diesen Ausspruch wohl getan haben mag, geht aus dem Artikel nicht hervor. Ich weiß aus Erfahrung, dass Vorstände eines Unternehmens üblicherweise die Interessen des Unternehmens vertreten...
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#623413) Verfasst am: 20.12.2006, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Norbert hat folgendes geschrieben:

Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.

Soll das heißen, die daß dem gegenüber das Risiko, potentiell gefährliche Krebszellen nicht zu finden, erträglicher ist?
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Camus
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Beitrag(#623430) Verfasst am: 20.12.2006, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Camus hat folgendes geschrieben:
Hinzu kommen auch noch die Fälle, wo die Untersuchung selbst einen gesunden Körper krank macht und z.B. Krebszellen verursacht. Z.B. Röntgenuntersuchungen (Mammographie). D.h., wenn Frauen z.B. unter Androhung von Sanktionen zu regelmaßigen Mammographien angehalten werden, könnte deren Krebsrisiko durch die Untersuchungen steigen.


Heike N. hat folgendes geschrieben:
Derzeit sind Mammografien nicht Bestandteil einer Vorsorgeuntersuchung. D. h., wenn ich eine Mammografie haben will, muss ich sie selber bezahlen. Ich denke nicht, dass sie in Zukunft zur Verpflichtung wird. Aus eben diesem Grund.


Da weißt du besser Bescheid als ich. Danke für die Info!

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Viel bedenklicher finde ich, dass eine innere Ultraschalluntersuchung nicht mehr von den Kassen übernommen wird. Die kann nämlich Sorgen und Bedenken bzgl. einer Krebserkrankung beseitigen: ca. 25% aller Frauen über 30 Jahre haben Gebärmuttermyome (gutartige Tumore), die aber schon mal heftige Beschwerden auslösen können. Da Angst zu bekommen, an etwas Unheilbarem erkrankt zu sein, ist nachvollziehbar. Mit einer simplen Ultraschalluntersuchung ist es sofort möglich (und nicht erst durch einen Abstrichbefund, der eben auch Wartezeit bedeutet), eine Krebserkrankung auszuschließen.


Kannst du mir einen ungefähren Betrag nennen, den eine Patientin für eine Ultraschalluntersuchung aufbringen müßte?

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich ziehe es vor, mir lieber einmal zu viel Sorgen zu machen, als eventuell unnötigerweise vor der Zeit zu verrecken.


Deine Einstellung ist nachvollziehbar, erinnerte mich aber an einen Podcast vom SWR2. Darin ging es um die Frage, wann man denn eigentlich krank ist. Wer definiert eigentlich "Krankheit"? Wer setzt die Grenzwerte von Krankheitsindikatoren (etwa bei Blutuntersuchungen) fest? Gibt es überhaupt jemanden, der sich zu hundert Prozent gesund fühlt? Hat man nicht immer ein Wehwehchen oder leichtes Unwohlsein? Der Tenor des Beitrages war, dass wir Menschen nicht selten zum "Kranken" definiert werden. Zur Untermauerung wurde den Hörern des Beitrags die rhetorische Frage gestellt, wer in unserem Gesundheitssystem wirklich ein Interesse hat, dass wir gesund sind und bleiben (und uns auch so fühlen). Ärzte verdienen nur Geld, wenn sie behandeln können und die Pharmaindustrie verdient nur, wenn wir Medikamente kaufen. Gut, die Krankenkassen könnten ein Interesse daran haben, allerdings dürfen die Menschen dort weder zu krank sein (wäre zu teuer), noch zu gesund (weil dann deren Existenzberechtigung in Frage gestellt würde). Irgendwo in der Mitte trifft man sich. Man muss sich vorstellen, dass jede Senkung des Grenzwertes bei einer Blutuntersuchung den Markt für Medikamente vergrößert, kostenlose Blutdruckmessungen im Grunde Marketingmaßnahmen sind und Berichte über "neueste Forschungsergebnisse" bzw. Warnungen vor einem zu hohen Colersterinspiegel eine verkaufsfördernde Maßnahme darstellen. Teilweise wurden Methoden angesprochen, deren Perfidie ihresgleichen suchen. Das alles nur, um den Menschen eine "Krankheit" aufzuschwatzen.

Werde mal gucken ob ich da die Adresse vom Podcast finden kann ... den Rest des Posts liefere ich dann später ...

Mfg
Camus
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Heike N.
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Beitrag(#623435) Verfasst am: 20.12.2006, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Camus hat folgendes geschrieben:
Kannst du mir einen ungefähren Betrag nennen, den eine Patientin für eine Ultraschalluntersuchung aufbringen müßte?


Das hier könnte dir weiterhelfen: http://www.gynomed.de/preise.html

Ich habe den Flyer meines Gynäkologen verbummelt, sonst hätte ich dir zumindest die Kosten in der Arztpraxis nennen können.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich ziehe es vor, mir lieber einmal zu viel Sorgen zu machen, als eventuell unnötigerweise vor der Zeit zu verrecken.


Deine Einstellung ist nachvollziehbar, erinnerte mich aber an einen Podcast vom SWR2. Darin ging es um die Frage, wann man denn eigentlich krank ist. Wer definiert eigentlich "Krankheit"? Wer setzt die Grenzwerte von Krankheitsindikatoren (etwa bei Blutuntersuchungen) fest? Gibt es überhaupt jemanden, der sich zu hundert Prozent gesund fühlt? Hat man nicht immer ein Wehwehchen oder leichtes Unwohlsein? Der Tenor des Beitrages war, dass wir Menschen nicht selten zum "Kranken" definiert werden. Zur Untermauerung wurde den Hörern des Beitrags die rhetorische Frage gestellt, wer in unserem Gesundheitssystem wirklich ein Interesse hat, dass wir gesund sind und bleiben (und uns auch so fühlen). Ärzte verdienen nur Geld, wenn sie behandeln können und die Pharmaindustrie verdient nur, wenn wir Medikamente kaufen. Gut, die Krankenkassen könnten ein Interesse daran haben, allerdings dürfen die Menschen dort weder zu krank sein (wäre zu teuer), noch zu gesund (weil dann deren Existenzberechtigung in Frage gestellt würde). Irgendwo in der Mitte trifft man sich. Man muss sich vorstellen, dass jede Senkung des Grenzwertes bei einer Blutuntersuchung den Markt für Medikamente vergrößert, kostenlose Blutdruckmessungen im Grunde Marketingmaßnahmen sind und Berichte über "neueste Forschungsergebnisse" bzw. Warnungen vor einem zu hohen Colersterinspiegel eine verkaufsfördernde Maßnahme darstellen. Teilweise wurden Methoden angesprochen, deren Perfidie ihresgleichen suchen. Das alles nur, um den Menschen eine "Krankheit" aufzuschwatzen.


Der letzte Satz erinnert an Verschwörungstheorien.

Was du schilderst wird sicherlich stimmen (ich kenne diesen Beitrag nicht und kann ihn nicht überprüfen). Jeder Mediziner, jedes Pharmaunternehmen will verdienen. Soweit, so gut.

Ich selber bin noch nie an einen Mediziner geraten, der mir eine Krankheit eingeredet hat. Ganz im Gegenteil habe ich bei entsprechendem Unwohlsein (und ausschließlich das ist mein Maßstab dafür, ob ich mich krank oder gesund fühle) in der Regel Hilfe erhalten. Das können auch schon mal ganz simple kreislaufstabilisierende oder schmerzdämpfende Medikamente sein. Ich bin allerdings auch nicht jemand, der wegen jedem "Unwohlsein" zum Doc rennt.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#623436) Verfasst am: 20.12.2006, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Camus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.


Hinzu kommen auch noch die Fälle, wo die Untersuchung selbst einen gesunden Körper krank macht und z.B. Krebszellen verursacht.

Normale Riskioverteilung.
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Norbert
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Beitrag(#623453) Verfasst am: 20.12.2006, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Norbert hat folgendes geschrieben:
Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.


Und? Befragt die Dame ihre Kristallkugel?



du hast recht mit solch einer Frage, leider stellt sie sich auch umgekehrt keiner, bzw. recherchiert da kaum einer weiter, wenn der Arzt Krebs diagnostiziert kannste darauf wetten wie es weiter geht.



Heike N. hat folgendes geschrieben:
Fakt ist, dass mit moderner Medizin Krankheiten beseitig werden können, die früher in jedem Fall zum Tod geführt hätten. Es gab auch einmal Zeiten, in denen Blinddarmentzündungen nicht zu operieren waren. Soll man sich deshalb vorsichtshalber darauf verlassen, dass die Bauchschmerzen auch von einem quersitzenden Püpschen kommen können, weil eine überflüssige Operation Risiken bergen können?


wir haben es hier mit Krebs zu tun und nicht mit einer Blindarmentzündung.
Die Chemo/Bestrahlung, ja sogar eine Brustamputation ist ist stark umstritten. Darum geht es aber nicht, es geht darum das Leute über die Risiken aufgeklärt werden.
Deine Entscheidung möchte dir niemand abnehmen.

Lies das hier bitte noch mal zum Thema Darmkrebs in alle Ruhe durch.
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Norbert
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Anmeldungsdatum: 31.08.2003
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Beitrag(#623455) Verfasst am: 20.12.2006, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Das letzte finde ich ja am Heftigsten:

Zitat:
Für das Darmkrebs-Screening gibt es drei große Studien, die zeigen, dass die Situation ähnlich ist wie beim Brustkrebs-Screening: Sie müssen 1000 Menschen zehn Jahre lang zum Screening schicken, um zu erreichen, dass einer weniger an Darmkrebs stirbt. Gleichzeitig sterben aber ungefähr 55 von diesen 1000 Personen an anderen Krebsarten, und 200 sterben sowieso in dieser Zeit.


Heißt im Klartext: Ok, du hast möglicherweise Darmkrebs. Aber wir machen mal nichts, weil du auch anderswo Krebs haben könntest oder sowieso demnächst stirbst. Kristallkugel befragt?


O,ne, so war das doch nicht gemeint, du betreibst mit solch einem Text ja mehr schindluder als die Kirche mit der Bibel zwinkern
Entschuldige, du scheinst vor lauter Ärgernis den Inhalt nicht verstanden zu haben, einfach noch mal lesen
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Heike N.
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Beitrag(#623457) Verfasst am: 20.12.2006, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Norbert hat folgendes geschrieben:
wir haben es hier mit Krebs zu tun und nicht mit einer Blindarmentzündung.


Na eben.

Ich möchte noch mal auf den kurzen Kommentar von Ralf hinweisen:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=623413#623413
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Beitrag(#623458) Verfasst am: 20.12.2006, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Podcast Nr. 24 - SWR2 Wissen Gesund Sein - Aus der Reihe Leibhaftig
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Heike N.
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Beitrag(#623459) Verfasst am: 20.12.2006, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Norbert hat folgendes geschrieben:
O,ne, so war das doch nicht gemeint, du betreibst mit solch einem Text ja mehr schindluder als die Kirche mit der Bibel zwinkern


Die richtige Antwort wäre gewesen: "Ok, ich sage dir einfach, wie es gemeint war.".

Zitat:
Entschuldige, du scheinst vor lauter Ärgernis den Inhalt nicht verstanden zu haben, einfach noch mal lesen


Ich habe den Eindruck, du hast da etwas falsch verstanden. Ist ja auch logisch, da du keinerlei Hintergrundinformationen über meine Stimmungslage haben kannst. Über so etwas ärgere ich mich nicht wirklich, es verursacht bei mir lediglich resignierendes Kopfschütteln. Abgesehen davon würde ich mich als Fachmann niemals mit einem Interview eines Boulevardmagazins einlassen. zwinkern
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Norbert
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Beitrag(#623460) Verfasst am: 20.12.2006, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Norbert hat folgendes geschrieben:

Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.

Soll das heißen, die daß dem gegenüber das Risiko, potentiell gefährliche Krebszellen nicht zu finden, erträglicher ist?


es soll heißen das durch eine art Zwangsuntersuchung mehr Menschen hops gehen würden als jetzt.
Offensichtlich gibt es Krebszellen die dich ein Lebenlang in Ruhe lassen, die Ärzte und deine Angst lassen dich aber nicht in Ruhe und bieten dir hübsche blaue Infusionen an, mit Nebenwirkungen die durch andere Farben abgefangen werden.
Wenn die genannten Zahlen, sovern sie verstanden wurden, angezweifelt werden, warum dann nicht auch die andere Seite anzweifeln?

He Leute, nicht so engstirnig, der Onkel Doktor gehört zu den Guten die Pharma auch, da sind nur andere Zahlen... zwinkern
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Camus
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Beitrag(#623461) Verfasst am: 20.12.2006, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Was meinst du mit "Fachmann"? Dozentin für Medien, Kommunikation, o.ä.?
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Norbert
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Beitrag(#623462) Verfasst am: 20.12.2006, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Norbert hat folgendes geschrieben:
O,ne, so war das doch nicht gemeint, du betreibst mit solch einem Text ja mehr schindluder als die Kirche mit der Bibel zwinkern


Die richtige Antwort wäre gewesen: "Ok, ich sage dir einfach, wie es gemeint war.".


Da sind wir doch hier hoffendlich darüber hinaus, was die richtige Antwort gewesen wäre, Frau Oberlehrerin.
Ich gestatte mir das selber auszusuchen zwinkern

Ich fand der Artikel ist leicht verständlich und logisch geschrieben worden, ich kann das nicht besser umschreiben.

Meinst du der Stern hat solch ein "Sprengstoff" Interview mit Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser, welche an der Uni Hamburg Gesundheitswissenschaften lehrt, zensiert, gefälscht oder was meinst du mit deiner Bemerkung über die Quelle des Artikels?
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#623522) Verfasst am: 20.12.2006, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Norbert hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Norbert hat folgendes geschrieben:

Das Risiko besteht darin, das wohl Krebszellen gefunden, diese Erkrankung aber nie zum Ausbruch kommen wird, aber trotzdem mit Chemo, Bestrahlung Amputation einher geht.

Soll das heißen, die daß dem gegenüber das Risiko, potentiell gefährliche Krebszellen nicht zu finden, erträglicher ist?


es soll heißen das durch eine art Zwangsuntersuchung mehr Menschen hops gehen würden als jetzt.

Wie das? Wenn es stimmt, daß 30% der entdeckten Krebsfälle nicht behandlungsdedürftig sind, heißt das, daß bei einem Verzicht auf Früherkennung 70% behandlungsbedürftige Krebsfälle unentdeckt blieben.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#623528) Verfasst am: 20.12.2006, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/239/89150/print.html

Zitat:
Durchschnittliche Lebensverlängerung: ein Tag

Damit ist gemeint, dass mit der Mammographie besonders langsam wachsende Krebsformen und Krebsvorstufen entdeckt werden. Viele dieser Tumore verursachen ein Leben lang keine Beschwerden, wären ohne Untersuchung nie aufgefallen.
Trotzdem folgt nach der Diagnose die Therapie: Durch das Screening steigt die Rate der Brustamputationen um 20 Prozent. Belastende Behandlungen wie Bestrahlung und Chemotherapie folgen, ohne dass sie unbedingt nötig wären.
Gøtzsche hat einen Tag durchschnittliche Lebensverlängerung für die Frauen ermittelt, die zehn Jahre lang im Mammographie-Programm sind. "Diese Zeit geht für Anreise, Warten und Untersuchung drauf", sagt Gøtzsche. "Wo ist da noch der Nutzen?" Besser sei es, das Geld für gesicherte Therapien bei Brustkrebs, etwa mit Tamoxifen, auszugeben. Das verlängere das Leben erkrankter Frauen um durchschnittlich sechs Monate.

"Die bisherige Praxis ist unethisch"
Kritiker des Screenings fordern vor allem eine bessere Aufklärung der Frauen. "Es ist dringend nötig, dass die Mammographie endlich ausgewogener dargestellt wird", sagt Gøtzsche.
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