Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

An die Christen unter euch
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Rae
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 28.05.2006
Beiträge: 5427

Beitrag(#623449) Verfasst am: 20.12.2006, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Fragende hat folgendes geschrieben:

Hallo Rae. Das ist Ansichts und Auslegungssache finde ich. Und da ich, auch bei recht offener Auslegung, durchaus noch Dinge finde, die auf den ersten Bilck alles andere als human zu sein scheinen, finde ich das auch so schwierig.


Kennst Du eine humanere Lehre als die Feindesliebe?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#623456) Verfasst am: 20.12.2006, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Auch wenn sich Humanismus nicht definieren lässt, so lässt sich meines Erachtens doch mit relativer Gewissheit sagen, was nicht mit dem Humanismus vereinbar ist, nämlich Inhumanes - Unmenschliches.

Mit Humanismus unvereinbar ist auch die Unterordnung des Menschen unter eine unhinterfragbare Autorität, wie sie Dreh- und Angelpunkt monotheistischer Religion ist.


Ja, aber auch das trifft nur auf viele Funktionen des Christentums zu.

Man kann göttliche Gebote auch als ratschlage einer allrationalen Intelligenz auffassen - keine Befehle von jemandem mit Macht, sondern als Erklärungen von jemandem, der es einfach besser weiß. (Was mit der Gottesvorstellung von Gott als abstrakter Personifikation absoluten Intellekts ganz gut harmoniert).

Ich denke, dass es durchaus möglich ist, christentum und Humanismus zu harmonisieren. Das das Hauptanliegen des "Humanismus" die bekämpfung der Religion sein sollte, halte ich für Unsinn.

Es gibt Probleme ökologischer, humaner und vor allem sozial- ökonomischer Art, die ich für weit dringender erachte. Und zu deren Bekämpfung können die Christen (die Fundis allerdings nicht) durchaus am selben strang ziehen.

Ich kenne sogar Christen, die ihr Christentum als hauptmotivator für ihr soziales oder ökologisches Engagement angeben (dass diese Begründung nur vorgeschoben ist, ist unerheblich).


Religionen verändern sich mit dem Weltbild und dem Wissenstand der Menschen, sie würden sich IMO parallel entwickeln, wenn die organisierten Religionsgemeinschaften nicht eine so starke Eigendynamik enwickelt hätten, und aus Angst vor Machtverlust, vielleicht auch aus echter Angst vor dem sogenannten "Werteverlust", der Entwicklung entgegen zu wirken versuchen würden.

Vielleicht kann man das humane Denken - also der Versuch, Maßstäbe zu enwickeln, nach denen sich alle richten können, die für alle gelten, unabhängig von Bildung, Glauben, Enwicklungstand oder sonst was - als weitere Entwicklungsstufe sehen. Dieses Denken ist in allen Erklärungsversuchen des Daseins im Kern enthalten, denke ich, ist also ein verbindender Faktor.

Aber darüber hinaus gibt es in den Religionen viel zuviele trennende, ausgrenzende und friedensstörende Faktoren, die meist stärker wirken als die Gemeinsamkeiten. Die human eingestellten Mitglieder in einer Religion können ihre Institution in Richtung Humanität beeinflussen und die Einflüsse der agressiven Prinzipien und Traditionen immer mehr einschränken. Dann könnte man sich gemeinsam auf die dringenderen Probleme konzentrieren. Deshalb halte ich die Religionskritik von außerhalb, für wichtig, aber die humanen Stömungen innerhalb einer Religion mindestens ebenso.

Deshalb sehe ich auch wenig Sinn, die Religionen zu bekämpfen oder pauschal alle Anhänger. Was bekämpft werden, muss, ist alles inhumane in allen Weltanschauungen.
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gretel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.11.2006
Beiträge: 93
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag(#623475) Verfasst am: 20.12.2006, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Astarte, deine Ausführrungen gefallen mir sehr gut.
Du schreibst: Vielleicht kann man das humane Denken - also der Versuch, Maßstäbe zu enwickeln, nach denen sich alle richten können
Ist das nicht ein Knackpunkt? Rae schreibt von Feindesliebe als Ausdruck höchster Humanität. Und was ist praktisch aus dem Ideal geworden? Eine Luftnummer!

Erinnere mich gerade an den Zyklus "Sein - Tun - Haben"
Wenn wir etwas haben wollen (Frieden, Glück usw.) müssen wir etwas tun. Das Tun kommt aber aus dem Sein - also schlußfolgere ich: die ideelle Identität eines Menschen (und folglich in der Gesellschaft) bestimmt die existentielle Gestaltung.
Kleines Beispiel: seit ich meine Angst erheblich reduzieren konnte, haben die Menschen keine Angst mehr vor mir. Seit dem ich mich öffnete, öffneten sich die Menschen mir gegenüber.
Vielleicht spricht man hier gelegentlich mal über das Gesetz von "Projektion und Reflexion".


Gruß
Gretel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#623484) Verfasst am: 20.12.2006, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Rae hat folgendes geschrieben:
Fragende hat folgendes geschrieben:

Hallo Rae. Das ist Ansichts und Auslegungssache finde ich. Und da ich, auch bei recht offener Auslegung, durchaus noch Dinge finde, die auf den ersten Bilck alles andere als human zu sein scheinen, finde ich das auch so schwierig.


Kennst Du eine humanere Lehre als die Feindesliebe?


Jede Lehre ist humaner als die, die eine ewige Hölle kennt. Da ändert alle Feindesliebe nichts dran.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#623524) Verfasst am: 20.12.2006, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Rae hat folgendes geschrieben:
Fragende hat folgendes geschrieben:

Hallo Rae. Das ist Ansichts und Auslegungssache finde ich. Und da ich, auch bei recht offener Auslegung, durchaus noch Dinge finde, die auf den ersten Bilck alles andere als human zu sein scheinen, finde ich das auch so schwierig.


Kennst Du eine humanere Lehre als die Feindesliebe?

Bei einer Lehre, die derart die Beschaffenheit der menschliche Psyche ignoriert und demzufolge völlig unrealistisch ist, ist noch nie etwas Vernünftiges herausgekommen.

Erstens kann ich meine Feinde nicht "lieben", zweitens will ich das gar nicht, drittens sehe ich auch nicht, wozu das gut sein sollte. Es ist meines Erchtens schon viel gewonnen, wenn man sich seiner Aggressionen bewußt ist und lernt, sie unter Kontrolle zu halten.

Wer alle gelichermaßen liebt, ist offenbar nicht imstande, hinsichtlich seiner Gefühle zu differenzieren. So einen würde ich als emotional gestört betrachten.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#623525) Verfasst am: 20.12.2006, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Für die Rebellen gegen Gott Unsterblichkeit,


Durch die Sünde (Rebellion) ist der Mensch von Gott getrennt und dem Tod verfallen (Rö. 3, 23; 6,23)

Jesus hat nicht gegen Gott rebelliert sondern gegen falsche Auslegung der Gebote Gottes durch die Juden
_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#623527) Verfasst am: 20.12.2006, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jede Lehre ist humaner als die, die eine ewige Hölle kennt.


Hölle ist Toleranz des bösen und somit inhuman aufgrund von grosser Toleranz
_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#623536) Verfasst am: 20.12.2006, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Fragende hat folgendes geschrieben:
[...] ich will und werde emotional nicht von meinem Glauben lassen- will aber das selbe rational auch nicht, was meine sehr weit gehende humanitäre Eistellung und den die Identifikation mit Wissenschaftlichkeit betrifft.)-

Wenn Du das nicht willst, wirst Du nie (gedanklich) frei sein können. Wenn man sich per se schon die Möglichkeit versagt, die eigene Weltanschauung (egal ob Christ, Atheist oder sonst etwas) zu wechseln, baut man sich damit gleich seinen eigenen Käfig.
Wenn man sich selbst Gedankenfreiheit gönnen möchte, muß man auch sich selbst unangenehme Fragen stellen und dazu bereit sein, u.U. Überzeugen, die man jahrelang für richtig hielt, umzuwerfen.
Zum Zweifel braucht es anfangs Mut. Aber dann stellt man fest, daß man mit Zweifel gut leben kann.


M.E. sollte man doch die Weltanschauung vertreten, die einem selbst am plausibelsten erscheint - nicht einfach die angenehmste. Alles andere ist Selbstbetrug bzw. das Tragen einer rosaroten Brille.
Ich war viele Jahre lang Deist. Ich unterzog meine Überzeugungen und Meinungen regelmäßig eigenen Prüfungen, stellte Fragen, befaßte mich mit unterschiedlichen Themen, und ließ davon ab: und bin jetzt agnostischer Atheist.
Aber auch jetzt lehne ich mich nicht zurück und rede mir ein, "dabei bleibe ich jetzt, ich mache mir ab jetzt keine Gedanken mehr". Ich komme immer wieder zu dieser Thematik zurück, befasse mich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Aber eines ist mir jetzt schon klar:
Der christliche Gottesglaube und derjenige der bekannten monotheistischen Religionen läßt sich nicht mit der Wissenschaft "vereinen". Vieles, was von den diversen Glaubensbüchern behauptet wird, ist nachgewiesen falsch, gefälscht, erfunden, unhistorisch etc.
Das bedeutet jedoch nicht, daß die Existenz eines Gottes per se unmöglich sei - allerdings wäre das eine Art Gott, der mit den Kinderglauben-Vorstellungen des Christentums herzlich wenig zu tun hätte.
_________________
42
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#623572) Verfasst am: 20.12.2006, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

hast du keinen freien willen mehr knallt der geniale glaube dich umso mehr

paulus römerbrief : ...
Zitat:
Paulus, ein Knecht Christi Jesu,...

_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Krabat
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.09.2006
Beiträge: 784

Beitrag(#623652) Verfasst am: 20.12.2006, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Es ist hier scheinbar herrschende Ansicht, dass sich der nichtssagende Gummibegriff Humanismus und eine ebensolche Generalformel "christentum" ausschließen.

Mitnichten, ich begreife nicht wieso man darauf kommt.

Maßgeblich ist, wie man Christentum, und wie man Humanismus definiert, wo sich ungefähr so viele Ansichten finden, wie Christen, bzw. Humanisten.

So kommt man bei einigen Deutungen zu Überschneidungen, ja, nahezu deckungsgleichheit, bei einigen zu sich gegenüberstehenden Feindbildern.

Fazit: Es gibt weder das Christentum, noch den Humanismus.

Somit gibt es keine Antwort auf die Ausgangsfrage.


Das sehe ich absolut genauso.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Krabat
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.09.2006
Beiträge: 784

Beitrag(#623673) Verfasst am: 20.12.2006, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Fragende hat folgendes geschrieben:


@Krabat:
Die Inhalte des Wörterbuchs habe ich längst gelesen. Sie beantwoerten meine Frage nur leider nicht genügend, es mir weniger um den Begriff und dessen geschichtlichen Hintergund ging als um persönliche Auslegungen.


Ach so. Also ich habe niemals irgendwelche Probleme gehabt, Humanismus mit Christentum in Verbindung zu bringen. Es gibt in diesem Forum aber viele Menschen, die Probleme haben, Christentum mit Humanismus in Verbindung zu bringen. Muß an den pösen Kreuzzügen liegen. Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#623679) Verfasst am: 20.12.2006, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Hallo Astarte, deine Ausführrungen gefallen mir sehr gut.
Du schreibst: Vielleicht kann man das humane Denken - also der Versuch, Maßstäbe zu enwickeln, nach denen sich alle richten können
Ist das nicht ein Knackpunkt? Rae schreibt von Feindesliebe als Ausdruck höchster Humanität. Und was ist praktisch aus dem Ideal geworden? Eine Luftnummer!



Danke!
Eben: Glauben und Ideologien können missbraucht werden und deswegen müssen die Religionsvertreter wie jeder andere kontrolliert werden und sich den gleiche Maßstäben stellen wie jeder andere auch. Ich finde keine Religion hat ein Monopol auf "Werte", jede hat ihre Ideale zu oft verkauft und hat sie mit Ritualen und Traditionen und Vorstellungen verbacken, die damit nichts zu tun haben, den Idealen oft sogar widersprechen. Mag sich jeder Glauben seine Vorstellung machen, woher die Werte kommen, aber gültig müssen sie allgemein sein.
Wer seine Ideen als göttliche Offenbarung verkauft, entzieht sich der Kontrolle und der Kritik, und das ist immer gefährlich - wie man weiß. Werte müssen hinterfragbar und verbesserbar sein, nur so kann man was lernen. Wer sich für unfehlbar und im Besitz ewiger Wahrheiten hält, ist lernunfähig.

Wir alle sind nur Menschen und ein Miteinander kann nur eingiermaßen friedlich und gerecht sein (oder werden), wenn die Macht aufgeteilt wird und sich einflussreiche Instanzen gegenseitig kontrollieren. Religion will sich dem entziehen und das darf nicht sein, finde ich.
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#623694) Verfasst am: 20.12.2006, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Aber eines ist mir jetzt schon klar:
Der christliche Gottesglaube und derjenige der bekannten monotheistischen Religionen läßt sich nicht mit der Wissenschaft "vereinen". Vieles, was von den diversen Glaubensbüchern behauptet wird, ist nachgewiesen falsch, gefälscht, erfunden, unhistorisch etc.
Das bedeutet jedoch nicht, daß die Existenz eines Gottes per se unmöglich sei - allerdings wäre das eine Art Gott, der mit den Kinderglauben-Vorstellungen des Christentums herzlich wenig zu tun hätte.


So sehe ich das auch. Nicht der Glaube an die Existenz eines Gottes ist das Problem, sondern das Festhalten an Erkenntnissen von Menschen in anderen Zeiten mit anderen Vorstellungen und anderem Wissenstand, als ewige Wahrheiten.
Ich hätte gar kein Problem mit der Bibel, als eine Sammlung von Aufzeichungen von Menschen, die sich das Leben und den ganz normalen Wahnsinn mit Naturkatastrophen und Krankheiten usw. zu erklären versuchten. Da könnte man viel über das sich wandelnde Menschenbild und Weltbild lernen. Sogar die Fälschungen und Interpretationen sagen viel aus. Viele Theologen und Bibelforscher sehen das, glaub ich, auch inzwischen so.
Aber die Antworten von Menschen im AT oder NT auf Fragen ihrer Zeit sind nicht immer die geeigneten Antworten auf Fragen unserer Zeit. Mit den Augen rollen
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623697) Verfasst am: 20.12.2006, 19:37    Titel: Re: An die Christen unter euch Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Fragende hat folgendes geschrieben:
So wie ich mitbekommen habe gibt es hier im Forum auch Christen.

Wie verbindet ihr freies, (humanistisches?) Denken mit eurem Christsein?

Wie eliminiert ihr die Widersprüche in eurem Weltbild?

Ich bin dankbar für jede Antwort, jede tiefgründigere Stellungnahme oder auch für Literaturhinweise.
( Sollte es dieses Thema hier schon einmal gegeben haben, gebt mir bitte den link zum threat.)

LG
Fragende


Das klingt nach echtem Interesse. Hätte mich auch interessiert.

Die Christen hier im Forum sind aber eher dran interessiert, sich zu beweisen, dass Ungläubige auch kleine Kinder fressen, als an echter Diskussion. Oder werfen mit unendlicher Geduld zweizeilige "Glaubenswahrheiten" unters ungläubige Volk. Magnusfee...ist wohl auch nicht gemeint mit freiem humanistischen Denken...

Lola wäre vielleicht ein Ansprechpartner für dich, aber die fragt lieber, als zu antworten. Aber irgendwie kann ich sie auch verstehen, weil sie sofort zerpflückt würde, wenn sie sich etwas öffnen würde.



@astrate
Nö, das ist es nicht. Ich hab im Moment einfach nur arg viel Stress, so dass es nur zum Lesen und Fragenstellen reicht Smilie


@Fragende

Hallo erstmal,

deine Frage ist wirklich schwer zu beantworten, weil du viele Begriffe verwendest, die unterschiedlich interpretiert werden können.

Was verstehst du denn unter dem "freien Denken"?

Falls ich mich jetzt nicht täusche, hast du irgendwo geschieben, dass du sozial/humanitär engagiert bist. Ich sehe überhaupt nicht, warum dieses ("humanistische") Handeln und Denken dem Christentum zuwiderlaufen sollte. Ganz im Gegenteil.

Was die Widersprüche angeht...nun, das verlangt etwas Offenheit. Ich weiß jetzt zwar nicht , was du genau meinst, aber nehmen wir mal zum Beispiel die Schöpfungsgeschichte. Ich denke nicht, dass die Welt in 6 Tagen (= 6X24 Stunden) geschaffen worden ist oder dass Adam und Eva die ersten Menschen waren und vor ca. 6000 Jahren lebten. Ich sehe aber auch kein Problem darin. Die Bibel ist ja keine wissenschaftliche Abhandlung und ist auch nicht dazu da, um uns exakte Hinweise auf den Ablauf der Evolution zu liefern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623703) Verfasst am: 20.12.2006, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Hm, etwas ist gerade mit mir geschehen.
Seit etwa zwanzig Jahren steht Jesus für mich als Name für die Liebe - ganz losgelöst vom christlichen Glauben.


Hallo Gretel,

meinst du nicht, dass diese Aussage etwas widersprüchlich ist? Du behauptest von christlichen Glauben ganz losgelöst zu sein, aber woher weißt du dann was über Jesus?

Gretel hat folgendes geschrieben:
Und nun das Problem in der Gesellschaft: das Christentum basiert nicht auf Liebe, sondern auf Angst. Angst ist aber genau der Faktor, der Liebe einschränkt bzw. verhindert.


Willst du damit sagen, dass alle Christen es nur aus Angst sind? Man sollte aber nicht von sich auf alle anderen schießen.
Übrigens denke ich, dass es nicht das Christentum ist, das auf Angst basiert (was nicht ausschließt, dass viel Missbräuche gab). Es ist eher so, dass wir alle (oder zumindest die meisten von uns) von der Angst bestimmt sind. Von der Angst etwas zu verlieren, etwas nicht zu erreichen, Angst vor der Zukunft, dem Tod, vor Trennungen...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gretel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.11.2006
Beiträge: 93
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag(#623707) Verfasst am: 20.12.2006, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich den Beitrag von Xamanoth las, murrte etwas in mir!

Was haltet ihr davon, die beiden Begriffe

- Humanistischer Geist

- Christlicher Geist

genauer zu klären? Absichten, Motive, Ideale usw.

Und noch mal zu Xamanoth: wenn man aus einer Lehre "liebe deine Feinde" und "töte deine Feinde" interpretieren kann, das ist ja so, als kaufe man ein Kinderspielzeug, das einerseits als Quietscheentchen und andererseits als Pumpgun verwendbar ist.

Übrigens ist das einer der Gründe, warum mir der Christengeist nicht nur suspekt geblieben ist, sondern als äußerst gefährlich erscheint. Wer vorgibt, aus Schwertern Pflugscharen schmieden zu wollen und sich gleichzeitig an der Waffenproduktion beteiligt, ...

Aber solange Leute Kirchensteuer zahlen, damit ihr totes Fleisch mal auf dem "Gottes"acker beerdigt werden kann, können wir auf einen Wandel des Zeitgeistes wohl noch ein bißchen warten.

Gruß
Gretel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623713) Verfasst am: 20.12.2006, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Als ich den Beitrag von Xamanoth las, murrte etwas in mir!


Das war vermutlich dein Magen...geist Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rae
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 28.05.2006
Beiträge: 5427

Beitrag(#623717) Verfasst am: 20.12.2006, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:


Was haltet ihr davon, die beiden Begriffe

- Humanistischer Geist

- Christlicher Geist

genauer zu klären? Absichten, Motive, Ideale usw.



Was hindert Dich einen extra-Thread mit diesem Thema zu eröffen.. Smilie

Das Thema ist bestimmt wert darüber nachzudenken und zu reden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623718) Verfasst am: 20.12.2006, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
wenn man aus einer Lehre "liebe deine Feinde" und "töte deine Feinde" interpretieren kann....


Ja bist du denn von allen guten Gei...wo sagt denn der christliche Geist, dass man seine Feinde töten soll?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#623728) Verfasst am: 20.12.2006, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Als ich den Beitrag von Xamanoth las, murrte etwas in mir!

Warum?

Zitat:
Was haltet ihr davon, die beiden Beiden Begriffe

- Humanistischer Geist

- Christlicher Geist

genauer zu klären? Absichten, Motive, Ideale usw.

Das ist es ja eben. Es gibt keine genaue Definition der jeweiligen Ideale.

Zitat:
Und noch mal zu Xamanoth: wenn man aus einer Lehre "liebe deine Feinde" und "töte deine Feinde" interpretieren kann, das ist ja so, als kaufe man ein Kinderspielzeug, das einerseits als Quietscheentchen und andererseits als Pumpgun verwendbar ist.

Ich glaube in der Tat, dass sich in der Religion oft er Charakter des religiösen spiegelt.

Zitat:
Übrigens ist das einer der Gründe, warum mir der Christengeist nicht nur suspekt geblieben ist, sondern als äußerst gefährlich erscheint. Wer vorgibt, aus Schwertern Pflugscharen schmieden zu wollen und sich gleichzeitig an der Waffenproduktion beteiligt, ...

Für sein Handeln findet nahezu jeder nahezu immer eine Rechtfertigung. Mir fällt (abgesehen natürlich von andersreligiösen) keine politische Position ein, die sich nicht mit christlichen Positionen begründen lässt - was allerdings auch bedeutet, dass das Christentum an sich nicht zur Begründung irgendeiner Ethik geeignet ist.

Auch im Begriff "humanismus" spiegelt sich meist, was der Benutzer gerade gut findet. Auch ein Begriff ohne Kontur und Substanz.


Zitat:
Aber solange Leute Kirchensteuer zahlen, damit ihr totes Fleisch mal auf dem "Gottes"acker beerdigt werden kann, können wir auf einen Wandel des Zeitgeistes wohl noch ein bißchen warten.

Gruß
Gretel


Kannst du das bitte konkretisieren?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#623736) Verfasst am: 20.12.2006, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:

Und noch mal zu Xamanoth: wenn man aus einer Lehre "liebe deine Feinde" und "töte deine Feinde" interpretieren kann, das ist ja so, als kaufe man ein Kinderspielzeug, das einerseits als Quietscheentchen und andererseits als Pumpgun verwendbar ist.

Übrigens ist das einer der Gründe, warum mir der Christengeist nicht nur suspekt geblieben ist, sondern als äußerst gefährlich erscheint. Wer vorgibt, aus Schwertern Pflugscharen schmieden zu wollen und sich gleichzeitig an der Waffenproduktion beteiligt, ...


Es sind eben Menschen, die auslegen und interpretieren und die sind keinen Deut besser als alle anderen. Und auch nicht schlechter. So im Schnitt.

Jo, das war wieder eine Weisheit... zwinkern Aber es wäre viel geholfen, wenns die Herren Religionsvertreter endlich mal einsehen würden...
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623739) Verfasst am: 20.12.2006, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Aber es wäre viel geholfen, wenns die Herren Religionsvertreter endlich mal einsehen würden...


Stimmt. Zum Glück sehen das diejenigen, denen ich begegnet bin, durchaus ein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623742) Verfasst am: 20.12.2006, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Auch im Begriff "humanismus" spiegelt sich meist, was der Benutzer gerade gut findet. Auch ein Begriff ohne Kontur und Substanz.



Sehr richtig.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Scout2001
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#623803) Verfasst am: 20.12.2006, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Man kann göttliche Gebote auch als ratschlage einer allrationalen Intelligenz auffassen - keine Befehle von jemandem mit Macht, sondern als Erklärungen von jemandem, der es einfach besser weiß. (Was mit der Gottesvorstellung von Gott als abstrakter Personifikation absoluten Intellekts ganz gut harmoniert).


Hä? Tschuldige, aber das ist ein argumentum add absurtum.

Du definierst den Begriff "allrationale Intelligenz", der keine Macht hat, aber alles besser weiß.
Das ist eine schöne Umschreibung für autoritären Führungsstil, mehr nicht.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass es durchaus möglich ist, christentum und Humanismus zu harmonisieren. Das das Hauptanliegen des "Humanismus" die bekämpfung der Religion sein sollte, halte ich für Unsinn.


Der Begriff Christentum ist zu definieren, aber weil es so viele Richtungen gibt, ist der Begriff unspezifisch. Ein Christentum, das sich nicht auf die Bibel und vor allem auf Jesus Christus beruht, ist kein Christentum mehr. Welche Bruchstücke daraus am Wichtigsten erscheinen, beschreiben die zig Splitterungen des Christentums für sich. Eigentlich ist der Begriff Christentum und Humanismus ein Überbegriff mehrere Gesinnungen. Genau wie die Begriffe Theismus, Atheismus, Europäer und Amerikaner.
Gegen den Begriff „humanistischer Christentum“ oder „humanistische Christen“ gibt es nichts zusagen. Frei nach Popper ist der Begriff (Die Deklarierung) zweitrangig. Primär wichtiger ist, was er bedeutet (Die Definierung).
Der Zusatz Christ sagt schon aus, dass es einen Unterschied zum säkularen- oder evolutionären Humanismus beinhaltet.

Ralf Rudolfy brachte für mich 2 wichtige Punkte für den säkularen Humanismus.
Der Humanist pflegt ein anthropozentrisches Weltbild, das aber in der Religion, politische Weltanschauung oder eine Wirtschaftsordnung nicht „ratzekahl“ zu erzielen ist. Manchmal muss der Mensch die 2. Geige spielen.
Ein vernünftiges Beispiel ist der Umweltschutz. Aber doch nicht für eine von Menschen gemachte Superhero mit den Superskills „allrationale Intelligenz“.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#623830) Verfasst am: 20.12.2006, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Scout2001 hat folgendes geschrieben:


Du definierst den Begriff "allrationale Intelligenz", der keine Macht hat, aber alles besser weiß.
Das ist eine schöne Umschreibung für autoritären Führungsstil, mehr nicht.

Mach mal mein lieblingsgottesbild nicht kaputt - dass hat mit autoritärem führungsstil nichts zu tun.

Der göttliche Wille ist ausdruck des objektiv richtigen - mithin der logik. Des weiterem ist er der inbegriff des positivem, bejahenden - alles weitere soll unter diese beiden begriffe subsumiert werden.

Sprich: Der Begriff "göttliches Gebot" ist nur eine umschreibung für logische Zusammenhänge.

Das verneint jede autoritäre Fügung - was jesus ja auch tut, dessen handeln man primär als Angriff auf die bisherigen religiösen vorstellungen verstehen kann - weil es keinem einzelnen Menschen, auch keinem kollektiv, möglich ist, dass objektiv richtige absolut zu ergründen.

Christus ist dabei ein Symbol, ein Archetyp, für einen menschen, der mit dem allrationalen Weltgesetz in absolutem Einklang steht.

Ich finde das nett.




Zitat:
. Ein Christentum, das sich nicht auf die Bibel und vor allem auf Jesus Christus beruht, ist kein Christentum mehr.


Ja. Aber was besagt die Bibel denn? Welche Funktion und welchen Stellenwert hat sie? Und was ist wesen, funktion und Bedeutung von Jesus Christus? Eben darauf gibt es keine eindeutige Antwort.




Zitat:
Der Humanist pflegt ein anthropozentrisches Weltbild, das aber in der Religion, politische Weltanschauung oder eine Wirtschaftsordnung nicht „ratzekahl“ zu erzielen ist. Manchmal muss der Mensch die 2. Geige spielen.

Ahja. Und wiefern steht dass zum obigen Gottesbild in Widerspruch?


Zitat:
Ein vernünftiges Beispiel ist der Umweltschutz. Aber doch nicht für eine von Menschen gemachte Superhero mit den Superskills „allrationale Intelligenz“.
ein weiteres merkmal dieses Gottesbild ist - "gott ist liebe". Ein Prinzip, ein abstraktum, kein personales Wesen. Gottes Wille ist mit dem Wohlergehen der Menschen praktisch identisch. Man ergründet den göttlichen Willen nicht, um diesem Gott zu gefallen, sondern weil der Wille dieses Gottes (das ist ein Definitionsmerkmal dieses Gottes!) mit dem Wohl der Menschheit im Einklang steht. Daran ist jede religiöse Forderung zu messen. Und sämtliche fundamentalisten plus überwiegende zahl der katholiken scheitern hierbei.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
durial
gesperrt



Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#623837) Verfasst am: 20.12.2006, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Rae hat folgendes geschrieben:
Fragende hat folgendes geschrieben:

Hallo Rae. Das ist Ansichts und Auslegungssache finde ich. Und da ich, auch bei recht offener Auslegung, durchaus noch Dinge finde, die auf den ersten Bilck alles andere als human zu sein scheinen, finde ich das auch so schwierig.


Kennst Du eine humanere Lehre als die Feindesliebe?


sowie an Gretel und Xamanoth:
Das christliche "liebet Eure Feinde" ist nur scheinbar human, denn es beruht auf Gleichmacherei. Daher kann ich Deine, Rae, Frage nur mit einem "natürlich!" beantworten. Eine humanere Lehre ist die, dass es gar keine Feinde gibt, sondern nur Menschen, die unterschiedlich denken. Die unterschiedlichen Denkweisen sollten niemandem genommen werden, aber gleichzeitig lassen sich Gemeinsamkeiten, ein "gemeinsamer Nenner", herausarbeiten, auf die sich beide (oder mehrere) Seiten verpflichten müssen. Die Verpflichtung auf lediglich einen gemeinsamen Nenner ist mE der Humansismus, während Gleichmacherei und Verpflichten auf eine Ideologie christlich ist. Ein Humanismus geht von grundsätzlichen Regelungen aus, welche z.B. Meinugs- und Denkfreiheit mit einschließt, d.h.: eine humanere Lehre ist die: Ich kann jemanden durchaus als völlig kontrair zu meinen eigenen Ansichten und somit als Gegner ansehen, aber da wir uns beide auf dieselben Grundprinzipien einer individuellen Freiheit verpflichten, kommen wir gut miteinenader klar und sind keine "Feinde", sondern lediglich unterschiedlichen Glaubens und Denkens. Ein Christentum kennt diese Freiheiten und individuellen Rechte nicht und sucht vielmehr allen eine bestimmte Ideologie zu vermitteln. Beide, christlichen und humanistischen Geist, als "ähnlich" oder "vergleichbar" anzusehen, halte ich daher für völlig absurd.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gretel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.11.2006
Beiträge: 93
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag(#623840) Verfasst am: 20.12.2006, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Xamanoth - das ...
Es gibt keine genaue Definition der jeweiligen Ideale.
... war es.
Du behauptest etwas, was für dich stimmen mag - vielleicht gelingt es dir, deine Aussage dann auch in eine entsprechende Form zu bringen.
"Das geht nicht - "das gibt es nicht" - autoritäre Töne berühren mich - unangenehm. Besonders Kinder leiden unter diesem "Führungsstil" - manchmal bis ins hohe Alter.

Gruß
Gretel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#623843) Verfasst am: 20.12.2006, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Hallo Xamanoth - das ...
Es gibt keine genaue Definition der jeweiligen Ideale.
... war es.
Du behauptest etwas, was für dich stimmen mag - vielleicht gelingt es dir, deine Aussage dann auch in eine entsprechende Form zu bringen.
"Das geht nicht - "das gibt es nicht" - autoritäre Töne berühren mich - unangenehm. Besonders Kinder leiden unter diesem "Führungsstil" - manchmal bis ins hohe Alter.

Gruß
Gretel


Hallo Gretel,

habe och irgendwas überlesen, oder gehst du aus Prinzip nicht auf meine Fragen ein (nicht nur heute)?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#623856) Verfasst am: 20.12.2006, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:
Ich kann jemanden durchaus als völlig kontrair zu meinen eigenen Ansichten und somit als Gegner ansehen, aber da wir uns beide auf dieselben Grundprinzipien einer individuellen Freiheit verpflichten, kommen wir gut miteinenader klar und sind keine "Feinde", sondern lediglich unterschiedlichen Glaubens und Denkens. Ein Christentum kennt diese Freiheiten und individuellen Rechte nicht und sucht vielmehr allen eine bestimmte Ideologie zu vermitteln. Beide, christlichen und humanistischen Geist, als "ähnlich" oder "vergleichbar" anzusehen, halte ich daher für völlig absurd.


Das ist zwar grundsätzlich zutreffend, es ist aber zu bedenken, zu welcher Situation und welcher Zeit das Feindesliebengebot entstanden ist.

Die zielgruppe waren politisch unterdrückte Juden. Und ich vermute, mit den Feinden seien explizit die Römer gemeint. Dann macht das gebot mehr sinn.

Wenn man von dieser Situation abstrahiert und den hinter diesem Gebot stehenden Gedanken betrachtet, ist das keineswegs ein widerspruch zu der von dir oben genannten Forderung.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#623857) Verfasst am: 20.12.2006, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Hallo Xamanoth - das ...
Es gibt keine genaue Definition der jeweiligen Ideale.
... war es.
Du behauptest etwas, was für dich stimmen mag - vielleicht gelingt es dir, deine Aussage dann auch in eine entsprechende Form zu bringen.
"Das geht nicht - "das gibt es nicht" - autoritäre Töne berühren mich - unangenehm. Besonders Kinder leiden unter diesem "Führungsstil" - manchmal bis ins hohe Alter.

Gruß
Gretel


Ich bin meist auch kein Freun von autoritärem Führungsstil. und wenn ich sage "es gibt nicht" bedeutet das selbstverständlich "für mich gibt es nicht".

Ich glaube nur, dass die meisten Menschen, die mit dem Begriff "humanismus" operieren, ihre Deutung verabsolutieren. Mal abgesehen davon, dass der von mir vertretene entsprechende (nicht grundsätzliche) Relativismus einer autoritären Position gerade im Wege steht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter
Seite 3 von 5

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group