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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#621811) Verfasst am: 17.12.2006, 10:33 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | @astarte007
Lerngebleitung, Hilfe und vorbildlich leben (siehe Shevek) ja, aber Erziehung als oktrahieren einer persönlichen Weltanschauung nein. Sicherlich würde ich mir wünschen, dass mein Kind eine soziale Einstellung hat, (irgendwann) kritisch denkt und einiges mehr, aber 1. glaube ich nicht, dass man das dadurch erreicht, wenn man irgendwelche Strafen androht (oder Belohnungen! - das ist Bestechung), wenn das Kind nicht tut, was ich will (Begründung siehe weiter oben) und 2. haben wir eben kein Recht dazu, ein Kind dazu zu zwingen, was es denken, glauben und wollen soll. Natürliche Grenzen würde ich selbstverständlich ziehen. Wenn das Kind mich verletzt, mache ich ihm das klar und sage, dass ich das nicht will und verhindere, dass es das weiter tut. Das gilt natürlich auch, wenn es andere verletzt oder Gegenstände zerstört, die mir gehören. Wenn es das wiederholt tut, würde ich ihm wie kolja den Zugang zu diesen Geräten in Zukunft verweigern und wiederum klar machen, dass es mich damit verletzt ("Ich bin wütend, sauer, etc., weil..."). Andererseits würde ich genauso artikulieren, dass ich mich über etwas freue. - Eltern, die ohne Strafen und dergleichen arbeiten, machen es sich doch nicht gerade einfacher (im Sinne von aufwand; eine bessere Beziehung zu den Kindern, ist natürlich angenehmer als ein Kriegszustand...). Denn dann ist es notwendig, zu erklären, warum man bestimmtes Verhalten nicht angebracht findet, man muss Überzeugungsarbeit leisten, man muss viel Zeit mit dem Kind verbringen und man muss eben informieren und überzeugen und nicht befehlen (*). Dann merkt das Kind nämlich auch, dass es respektiert wird und nicht als Besitz betrachtet wird, mit dem man verfahren kann, wie es einem beliebt. Man sollte als erstes den Willen des Kindes respektieren und man kann ihm dann ein Leben vorleben, wie man es sich vorstellt. Man darf das Kind aber nicht als Erziehungsobjekt ansehen, das zu einem gewissen Ziel hin erzogen werden soll. Wenn das Kind das partout nicht werden will, was man (oder die Gesellschaft) gerne hätt, muss man das akzeptieren, solange es damit keine der natürlichen Grenzen überschreitet. Wenn man mit Argumenten nicht überzeugen kann, sollte man diese nicht durch Strafen ersetzen...
(*) Ich würde es in gewisser Weise sogar als Verpflichtung ansehen, dem Kind andere Lebensmodelle bekannt zu machen, die ich persönlich ablehnen mag. Ich würde es sicher nicht christlich erziehen, aber dennoch etwas vom Chrisentum und andere Religionen erzählen. Ich würde es auch nicht humanistisch oder sonstwie erziehen, es ihm aber versuchen vorzuleben und es argumentativ davon zu überzeugen. Es macht dabei meiner Meinung nach auch einen Unterschied, ob man sagt: Ich kritisiere dabei dies und das am Christentum als wenn man sagt: "Das Chrisentum ist böse..." - Gerade weil Kinder noch viel beeinflussbarer sind, darf man das gerade nicht ausnutzen, sondern sollte es dazu anleiten, selbstbestimmt leben zu können und wenn das bedeutet, dass es sich für ein anderes Leben als das der Eltern entscheidet. (Anleiten meint hier wieder nicht erziehen, sondern einfach nicht erziehen. Wer dem Kind seinen Willen lässt, bringt ihm eben nicht bei, dass andere dem Willen mächtigerer zu gehorchen haben. So etwas lernt das Kind bei der Erziehung.) Wenn man eine gute Beziehung zu den Kindern hat, werden diese automatisch dazu neigen, den Eltern nachzueifern, genauso, wie sie sich in der Pubertät selbstverständlich gegen sie aufbegehren werden. Deshalb würde ich auch das überzeugen wollen nach hinten anstellen. Erst wenn das Kind sich relativ frei entscheiden kann, es also 1. viele Lebensmodelle kennt und 2. nicht mehr so abhängig von den Eltern ist, kann ich wirklich damit anfangen, es von meinem Weltbild überzeugen zu wollen. - Das ist alles noch nicht völlig ausgegoren, ich habe erst vor kurzer Zeit angefangen, mir darüber Gedanken zu machen.
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Klingt gut, hab ich irgendwo was anderes behauptet? Ich schätze, dich stört das Wort "Erziehung" und ersetzt es durch "Anleitung", aber wir meinen im Grunde das gleiche. In der Praxis kommt man nicht immer um Bestechung herum (Wenn die Noten schlechter ausfallen, wird Computerzeit gekürzt, wenn das Badezeug zum x.ten Mal nass in der Ecke gammelt, fällt der nächste Badeausflug flach), es sollte halt Sinn haben und einen Bezug zum "Fehlverhalten" aber immer fällt mir auch nix passendes ein...man bemühlt sich..Ich hab angefangen mal zu markieren, was ich gut finde, aber es kling eigentlich alles ganz gut.
Zitat: | Zitat: | Da kommt man nicht drumrum zu steuern, meine ich. |
Wie stellst du dir dieses "steuern" vor? |
kein TV im Kinderzimmer, wissen, was sie sehen in TV oder Comp., je kleiner die KInder, desto sorgfältiger auswählen, mit den Kindern drüber reden, Zeiten festlegen, damit der Konsum nicht ausartet, drauf achten, dass sie vielfältiges erleben und Kumpels und echtes Leben wichtiger bleibt, als vorgefertigte Unterhaltung. Lesen fördern. Mit einander spielen, je nach Alter (was hab ich Lego gebaut..., und nun sinds Brett- und Kartenspiele)...
edit: ich hab gefragt ob du Kinder hast, aber weiter oben stehts ja.
_________________ Tja
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#622022) Verfasst am: 17.12.2006, 18:19 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Klingt gut, hab ich irgendwo was anderes behauptet? |
Nein, ich wollte nur meine Position klarstellen und ja, mich stört das Wort Erziehung
Ansonsten: Kleinigkeiten würde ich noch anders sehen, aber mir ist auch klar, dass man in der Praxis ein paar Grundsätze wohl aufweichen muss.
Zitat: | edit: ich hab gefragt ob du Kinder hast, aber weiter oben stehts ja. |
Die Frage hatte ich nicht gesehen. Entschuldige.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#622322) Verfasst am: 18.12.2006, 09:57 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten: Kleinigkeiten würde ich noch anders sehen, aber mir ist auch klar, dass man in der Praxis ein paar Grundsätze wohl aufweichen muss.
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Ich denke, auf Kleinigkeiten kommt es nicht an, niemand hatte jemals perfekte Eltern, niemand wird je perfekte Eltern haben.
Aber früher gab es mehr feste Anhaltspunkte, was Erziehung, Benehmen, Rollenverhalten (Mann/Frau z.B.) betrifft - wobei viele der alten Standpunkte zu Recht aufgegeben wurden - , und wie gesagt, die äußeren Einflüsse sind vielfältiger und stärker. Zudem glaub ich schon, dass man heute schneller in die Verliererrolle gerät, wenn ich denke, ein einfacher ungelernter Arbeiter hatte früher immernoch eine Chance einen guten Job zu kriegen und damit einen Status in der Gesellschaft, diese Jobs sind doch zum Großteil längst wegrationalisiert.
Drum ist frühe Förderung so wichtig geworden, damit ein junger Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen kann. Ich glaube, dass es heute nicht mehr Pisa-Krüppel gibt, als früher, nur konntest du früher trotzdem gut leben. Die Ansprüche an Bildung und Ausbildung sind gestiegen.
Aus diesen Gründen braucht man heute schon ein ein wenig mehr Grundwissen und Grundsätze, so wie du sie schon vor dem Kinderwusch hast- finde ich sehr gut!
Erst mal braucht ein Kind eine stabile emotionale Basis und dann Selbstvertrauen, das müssen die Eltern leisten, und hier ist es enorm wichtig, die Persönlichkeit des Kindes zu erkennen und zu achten. Drum unterschreibe ich, was du sagtest, dass man ein Kind nicht verbiegen und ihm den eigenen Willen nicht einfach aufstülpen darf. Wenn das "Erziehung" bedeutet, stimme ich dir zu, dann ist es kein geeigneter Begriff.
Dann braucht ein Kind Förderung, dazu braucht man gute Kindergärten, Schulen usw. Individuelle Unterschiede im "Anleitungs"-Stil sind dann nicht so relevant. Schließlich bringt ein Kind von sich aus schon viel mit, nicht alles kann man als Eltern beeinflussen.
_________________ Tja
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#626471) Verfasst am: 26.12.2006, 15:47 Titel: |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Schläge haben noch keinem Kind geschadet. |
Und wenn sie noch jung sind, wachsen auch die Zahnlücken wieder zu.
_________________ Leben kann tödlich sein
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626481) Verfasst am: 26.12.2006, 16:25 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Domingo hat folgendes geschrieben: | Es gibt einen Unterschied zwischen *auf jdn. sauer sein* und *jdn. nicht mehr lieb haben*. |
Exakt.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Den Unterschied kennt ein kleines Kind sowieso noch nicht. |
Unsinn. |
Viel eher ist es so, das kleine kinder, egal was die eltern wörtlich genau sagen, wissen was bei den eltern an gefühlen da ist.
soll heissen: kinder sind sehr feinfühlig.
ausserdem sind kinder meist dann agressive rotzbengel (verzogene nervensägen, lärmende störenfriede- unsozial bösartig und gemein; )
Wenn die Eltern es zuerst sind.
Sind die Eltern gestresst, unausgeglichen, dann werden die kinder eben bald auch unerträglich. Zumindest meine reagieren da ziemlich schnell.
Das sollte man beim strafen bedenken. wenn Eltern immer innerlich lieb und Sanft sind , dann gehen die Kinder wohl auch brav über die strasse.
Aber sowas ist wohl eher ein Lotteriegewinn, undr nicht die Regel.
Um mit dem Zustand halbwegs umzugehen, wenn er nun schon da ist, sollte man auch strafen finde ich, sonst wird alles nur noch schlimmer.
Die Strafen sollten jedenfalls so konsequent und hart wie nötig sein, also dem Kind nicht "egal", auf keinen fall ewige Gespräche auf die irgendwelchen Ethischen überlegungen basieren.
Solange man agressiv ist wird das ganze trotzdem nicht viel nützen, weil wie gesagt das kind auf agressionen der eltern wieder reagiert. (Was passiert wenn man die grenze überschreitet und das Kind soweit treibt bis aufgrund von überlebenstrieben der wille "gebrochen" wird, habe ich nicht getestet.)
Wichtig ist auch dem Kind sobald und sooft wie Möglich übergänge zum Fieden zu bieten, und ihm Liebe zu zeigen um die Brücke der Beziehung wieder aufzubauen.
Kinder sind zum glück auch sehr daran interessiert konflikte zu lösen.
lg
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626490) Verfasst am: 26.12.2006, 16:47 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | MK69 hat folgendes geschrieben: | Welches gewaltlose Mittel setzt du ein wenn dein Kind auf die Strasse rennt ? Die StvO vorlesen oder nutzt du deine körperliche Überlegenheit aus ? |
Natürlich würde ich mein Kind, wenn es nicht auf Zurufen hört, notfalls einfach festhalten. Ich würde ihm dabei aber nicht absichtlich Schmerzen zufügen. Ursprünglich war die Rede von "Klapsen" und "Ohrfeigen". Du begreifst den Unterschied? |
Eine Ohrfeige verursacht einen schock. Wenn mein Kind sich in eine Lebensbedröhliche situation begiebt verursacht mir das einen schock, den ich möglichst adäquat an mein Kind weitergeben will.
Das dürfte auch höchstens alle paar jahre mal vorkommen, und ist was anderes als aus agression über das schlimme Kind loszuprügeln.
lg
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#626503) Verfasst am: 26.12.2006, 17:18 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | MK69 hat folgendes geschrieben: | Welches gewaltlose Mittel setzt du ein wenn dein Kind auf die Strasse rennt ? Die StvO vorlesen oder nutzt du deine körperliche Überlegenheit aus ? |
Natürlich würde ich mein Kind, wenn es nicht auf Zurufen hört, notfalls einfach festhalten. Ich würde ihm dabei aber nicht absichtlich Schmerzen zufügen. Ursprünglich war die Rede von "Klapsen" und "Ohrfeigen". Du begreifst den Unterschied? |
Eine Ohrfeige verursacht einen schock. Wenn mein Kind sich in eine Lebensbedröhliche situation begiebt verursacht mir das einen schock, den ich möglichst adäquat an mein Kind weitergeben will.
Das dürfte auch höchstens alle paar jahre mal vorkommen, und ist was anderes als aus agression über das schlimme Kind loszuprügeln.
lg |
Ich weiß nicht, ob ich dich da richtig verstanden habe.
Wenn ein Kind auf die Straße fast vor ein Auto läuft, und ich halte es gewaltsam zurück, habe ich Gewalt angewendet, und ich habe einen Schreck bekommen (im Volksmund auch "Schock" genannt). So weit ist es mir klar.
Was soll ich nun noch mit dem Kind tun, damit es begreift, daß ich mich sehr erschreckt habe, und damit es sich nicht wieder in diese Situation begibt? Es reicht doch wohl aus, die Situation in vernünftigen Worten zu erklären.
Wenn das Kind ein Vertrauensverhältnis zu mir hat, wird es gerne meinen Anweisungen folgen und auf dem Fußweg gehen und an besonders gefährlichen Stellen meine Hand fassen.
Eine Ohrfeige/ Klaps/sonstige Strafe würde das Vertrauensverhältnis nur unnötig belasten.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626504) Verfasst am: 26.12.2006, 17:26 Titel: |
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Ich stimme dir da zu das es das vertrauensverhältnis belastet. es gibt aber nun Kinder die rennen am Bauernhof rum, und werden nicht dauernd beaufsichtig (nur als beispiel)
Die Eltern haben denen vieleicht schon gesagt sie sollen auf diesen speziellen heuschober nicht rauf, oder nie hinter den Traktor, und erwischen sie wie sies trotzdem tun.
(Möglicherweise sogar mit dem kleinen Geschwisterchen dabei.)
Der Schluss liegt dann nahe, das die warnung der Eltern zu abstrakt war, und von der augenblicklichen verlockung der tat übertrumpft wurde.
Inn so einem Fall bin ich dafür etwas absolut ungewöhnliches und schockierendes mit den Kindern zu machen, damit sie kapieren das es um leben und Tod geht, auch wenn die Chancer gering ist.
Wenn du sie nie anschreist, dann reicht wohl auch schreien.
glaub mir, das ist dir und den Kindern lieber als ein überfahrenes/vergiftetes/abgestürtztes Kind.
lg
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#626518) Verfasst am: 26.12.2006, 17:58 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | soluna hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | MK69 hat folgendes geschrieben: | Welches gewaltlose Mittel setzt du ein wenn dein Kind auf die Strasse rennt ? Die StvO vorlesen oder nutzt du deine körperliche Überlegenheit aus ? |
Natürlich würde ich mein Kind, wenn es nicht auf Zurufen hört, notfalls einfach festhalten. Ich würde ihm dabei aber nicht absichtlich Schmerzen zufügen. Ursprünglich war die Rede von "Klapsen" und "Ohrfeigen". Du begreifst den Unterschied? |
Eine Ohrfeige verursacht einen schock. Wenn mein Kind sich in eine Lebensbedröhliche situation begiebt verursacht mir das einen schock, den ich möglichst adäquat an mein Kind weitergeben will.
Das dürfte auch höchstens alle paar jahre mal vorkommen, und ist was anderes als aus agression über das schlimme Kind loszuprügeln.
lg |
Ich weiß nicht, ob ich dich da richtig verstanden habe.
Wenn ein Kind auf die Straße fast vor ein Auto läuft, und ich halte es gewaltsam zurück, habe ich Gewalt angewendet, und ich habe einen Schreck bekommen (im Volksmund auch "Schock" genannt). So weit ist es mir klar.
Was soll ich nun noch mit dem Kind tun, damit es begreift, daß ich mich sehr erschreckt habe, und damit es sich nicht wieder in diese Situation begibt? Es reicht doch wohl aus, die Situation in vernünftigen Worten zu erklären.
Wenn das Kind ein Vertrauensverhältnis zu mir hat, wird es gerne meinen Anweisungen folgen und auf dem Fußweg gehen und an besonders gefährlichen Stellen meine Hand fassen.
Eine Ohrfeige/ Klaps/sonstige Strafe würde das Vertrauensverhältnis nur unnötig belasten. |
Bei meinen Kindern reicht der Schreck in meiner Stimme und die Erklärung, dass sie sich da gerade in Gefahr begeben.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.
(Jan Delay)
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#626521) Verfasst am: 26.12.2006, 18:03 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: | soll heissen: kinder sind sehr feinfühlig.
ausserdem sind kinder meist dann agressive rotzbengel (verzogene nervensägen, lärmende störenfriede- unsozial bösartig und gemein; )
Wenn die Eltern es zuerst sind.
Sind die Eltern gestresst, unausgeglichen, dann werden die kinder eben bald auch unerträglich. Zumindest meine reagieren da ziemlich schnell.
Das sollte man beim strafen bedenken. wenn Eltern immer innerlich lieb und Sanft sind , dann gehen die Kinder wohl auch brav über die strasse.
Aber sowas ist wohl eher ein Lotteriegewinn, undr nicht die Regel. |
Nein, das ist kein Lotteriegewinn. Wir sind keine instinktgesteuerten Tiere, sondern können unser Verhalten ändern und steuern und uns lieb und sanft verhalten (z.B.). Das wird nicht unbedingt dazu führen, das Kinder nie über die Straße rennen oder etwas anderes falsches/gefährliches machen, aber es macht sie für Gespräche empfänglich und zu netten, sanften und lieben Menschen.
Strafen führen zu garnichts, Vorbild ist alles.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
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(Jan Delay)
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626526) Verfasst am: 26.12.2006, 18:12 Titel: |
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Bist du denn sicher dass du deine Kinder noch nie wegen etwas weniger wichtigem als ihrem leben angeschrien hast?
Ich finde das man das ganze leicht anhand der Vorstellung überprüfen kann, wie es wäre wenn das Kind dann tot ist, zB es ist vom traktor überrollt worden, das kommt ja recht häufig vor.
wenn man dann aufgrund seiner Prinzipien immer noch sagt, es war richtig das arme Kind nicht mit ohrfeigen zu quälen, dann stimmt man sich selbst zu.
Ich persöhnlich glaube ja eher, das viele Eltern die in solchen Momenten von Gewalt absehen, es einfach nicht als realistisch sehen das ihrem Kind etwas passieren könnte.
lg
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#626533) Verfasst am: 26.12.2006, 18:43 Titel: |
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Hi Soluna,
du gehst davon aus, dass Strafen etwas bringen, dass sie z.B. ein Kind davon abhalten auf die Straße zu rennen. Ich gehe davon aus, dass Strafen nichts bringen.
Wenn ein Kind aus Angst vor Strafe nicht auf die Straße rennt, wird es das tun, sobald keine Strafe droht, damit habe ich das Ziel meiner Maßnahme verfehlt. Wenn ein Kind nicht auf die Straße rennt, weil es weiß, dass das sehr gefährlich ist und weil es weiß, dass hinter einem mütterlichen Verbot/Warnung, nicht reine Willkür steht sondern es Gründe gibt, und das Ziel der Schutz des Kindes ist, dann wird es sich auch daran halten, wenn keine Strafe droht.
Weil es verstanden hat, warum ich sage: "Lauf nicht auf die Straße." Dass erfordert reden, und strafen ist da nur Kontraproduktiv.
Im übrigen habe ich nie behauptet, meine Kinder noch nie angeschrien zu haben, ich denke nur nicht, dass das sinnvoll war oder etwas gebracht hat. Ich würde auch nicht behaupten: "ich habe nie ein Glas zerbrochen", deswegen halte ich das zerberechen von Gläsern nicht für eine sinnvolle, zielführende Handlung.
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(Jan Delay)
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#626535) Verfasst am: 26.12.2006, 18:46 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: | Bist du denn sicher dass du deine Kinder noch nie wegen etwas weniger wichtigem als ihrem leben angeschrien hast?
Ich finde das man das ganze leicht anhand der Vorstellung überprüfen kann, wie es wäre wenn das Kind dann tot ist, zB es ist vom traktor überrollt worden, das kommt ja recht häufig vor.
wenn man dann aufgrund seiner Prinzipien immer noch sagt, es war richtig das arme Kind nicht mit ohrfeigen zu quälen, dann stimmt man sich selbst zu.
Ich persöhnlich glaube ja eher, das viele Eltern die in solchen Momenten von Gewalt absehen, es einfach nicht als realistisch sehen das ihrem Kind etwas passieren könnte.
lg |
Völliger Quatsch. Ich wurde als Kind geschlagen, aber es hat nicht bewirkt, dass ich gefährliche Sachen nicht mehr mache. Es hat nur bewirkt, dass ich die Person, die mich schlug hasste. Denk mal drüber nach.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626616) Verfasst am: 26.12.2006, 22:51 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: | Hi Soluna,
du gehst davon aus, dass Strafen etwas bringen, dass sie z.B. ein Kind davon abhalten auf die Straße zu rennen. Ich gehe davon aus, dass Strafen nichts bringen.
Wenn ein Kind aus Angst vor Strafe nicht auf die Straße rennt, wird es das tun, sobald keine Strafe droht, damit habe ich das Ziel meiner Maßnahme verfehlt. Wenn ein Kind nicht auf die Straße rennt, weil es weiß, dass das sehr gefährlich ist und weil es weiß, dass hinter einem mütterlichen Verbot/Warnung, nicht reine Willkür steht sondern es Gründe gibt, und das Ziel der Schutz des Kindes ist, dann wird es sich auch daran halten, wenn keine Strafe droht.
Weil es verstanden hat, warum ich sage: "Lauf nicht auf die Straße." Dass erfordert reden, und strafen ist da nur Kontraproduktiv.
Im übrigen habe ich nie behauptet, meine Kinder noch nie angeschrien zu haben, ich denke nur nicht, dass das sinnvoll war oder etwas gebracht hat. Ich würde auch nicht behaupten: "ich habe nie ein Glas zerbrochen", deswegen halte ich das zerberechen von Gläsern nicht für eine sinnvolle, zielführende Handlung. |
Na ja, ich finde du siehst das zu rational/kompliziert.
In meinem ersten Beitrag in diesem Gespräch habe ich versucht zu vermitteln wie ich das meine.
ich meine nicht das man dem Kind irgendwie kompliziert vor etwas Angst machen sollte, sondern ihm einen adäquaten eindruck des eigenen schocks vermitteln.
das Kind lernt dann nicht warum es nicht auf die Strasse soll, weil es das OHNEHIN schon weiss, aber im Augenblick der Verlockung verdrängt hatte (zu abstrakt),
sondern es spürt unmittelbar und augenblicklich, das ungewöhnliche erschrecken der Eltern, und die völlig ungewöhnliche Reaktion, die seine Eltern sonst in keiner Situation für angemessen hielten.
lg
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626617) Verfasst am: 26.12.2006, 22:54 Titel: |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | soluna hat folgendes geschrieben: | Bist du denn sicher dass du deine Kinder noch nie wegen etwas weniger wichtigem als ihrem leben angeschrien hast?
Ich finde das man das ganze leicht anhand der Vorstellung überprüfen kann, wie es wäre wenn das Kind dann tot ist, zB es ist vom traktor überrollt worden, das kommt ja recht häufig vor.
wenn man dann aufgrund seiner Prinzipien immer noch sagt, es war richtig das arme Kind nicht mit ohrfeigen zu quälen, dann stimmt man sich selbst zu.
Ich persöhnlich glaube ja eher, das viele Eltern die in solchen Momenten von Gewalt absehen, es einfach nicht als realistisch sehen das ihrem Kind etwas passieren könnte.
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Völliger Quatsch. Ich wurde als Kind geschlagen, aber es hat nicht bewirkt, dass ich gefährliche Sachen nicht mehr mache. Es hat nur bewirkt, dass ich die Person, die mich schlug hasste. Denk mal drüber nach. |
mann! bis jetzt hat wohl niemand der mir antwortet, gelesen was ich geschrieben habe.
Ich kenne auch viele die als kinder geschlagen wurden und ihre Eltern gehasst haben, ich zB bekam auch manchmal eine watschn, und das hat nix gebracht und war blöd.
Aber ich glaube nicht das irgendwer seinen opa hasst, der ihm einmal im Leben eine geknallt hat, als er die hand in den Mähdrescher gesteckt hat.
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#626649) Verfasst am: 26.12.2006, 23:55 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: | Shevek hat folgendes geschrieben: | Hi Soluna,
du gehst davon aus, dass Strafen etwas bringen, dass sie z.B. ein Kind davon abhalten auf die Straße zu rennen. Ich gehe davon aus, dass Strafen nichts bringen.
Wenn ein Kind aus Angst vor Strafe nicht auf die Straße rennt, wird es das tun, sobald keine Strafe droht, damit habe ich das Ziel meiner Maßnahme verfehlt. Wenn ein Kind nicht auf die Straße rennt, weil es weiß, dass das sehr gefährlich ist und weil es weiß, dass hinter einem mütterlichen Verbot/Warnung, nicht reine Willkür steht sondern es Gründe gibt, und das Ziel der Schutz des Kindes ist, dann wird es sich auch daran halten, wenn keine Strafe droht.
Weil es verstanden hat, warum ich sage: "Lauf nicht auf die Straße." Dass erfordert reden, und strafen ist da nur Kontraproduktiv.
Im übrigen habe ich nie behauptet, meine Kinder noch nie angeschrien zu haben, ich denke nur nicht, dass das sinnvoll war oder etwas gebracht hat. Ich würde auch nicht behaupten: "ich habe nie ein Glas zerbrochen", deswegen halte ich das zerberechen von Gläsern nicht für eine sinnvolle, zielführende Handlung. |
Na ja, ich finde du siehst das zu rational/kompliziert. |
Zumindest weiß ich, wie es ist, wenn das eigene Kind auf die Straße zusteuert, und habe schon zwei Kinder dazu gebracht es nicht mehr zu tun - beide bevor sie 3 Jahre alt wurden. Also, dass mal zum Thema abstrakt. (Wie sieht das eigentlich bei dir aus? Hast du praktische Erfahrung damit Kinder vom auf die Straße laufen abzuhalten?)
soluna hat folgendes geschrieben: | In meinem ersten Beitrag in diesem Gespräch habe ich versucht zu vermitteln wie ich das meine.
ich meine nicht das man dem Kind irgendwie kompliziert vor etwas Angst machen sollte, sondern ihm einen adäquaten eindruck des eigenen schocks vermitteln. |
"Die Autos können dich überfahren" ist nicht kompliziert sondern ganz einfach. Und klar mache ich den Kindern Angst vorm auf die Straße laufen, denn wegen dieser (sehr konkreten) Gefahr sollen sie ja nicht auf die Straße laufen.
soluna hat folgendes geschrieben: | das Kind lernt dann nicht warum es nicht auf die Strasse soll, weil es das OHNEHIN schon weiss, aber im Augenblick der Verlockung verdrängt hatte (zu abstrakt), |
Doch, das lernt es, genau das erklär ich ihm nämlich, warum es nicht auf die Straße laufen soll: Weil da die Autos sind und es tot fahrn (oder zumindest schwer verletzen) können.
soluna hat folgendes geschrieben: | sondern es spürt unmittelbar und augenblicklich, das ungewöhnliche erschrecken der Eltern, und die völlig ungewöhnliche Reaktion, die seine Eltern sonst in keiner Situation für angemessen hielten. |
Kinder sind Menschen, keine Hunde. Und der Ernst der Situation wird durch die Panik in meiner Stimme ausreichend unterstrichen.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
....endlich sind die Terroristen weg,
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(Jan Delay)
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626659) Verfasst am: 27.12.2006, 00:07 Titel: |
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Ja, ich habe kinder, und ich orfeige sie nicht, und sie laufen auch nicht auf die strasse (4 1/2 und 1)
Aber ich habe auch etwas anderes beschrieben.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#626708) Verfasst am: 27.12.2006, 01:22 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: | Ja, ich habe kinder, und ich orfeige sie nicht |
Gut. Hoffen wir mal, dass das so bleibt.
Es gibt keinen Grund sein Kind zu schlagen, und einen "Schock" vermittelt man nicht durch Schläge.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#626730) Verfasst am: 27.12.2006, 01:54 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: | Ja, ich habe kinder, und ich orfeige sie nicht, und sie laufen auch nicht auf die strasse (4 1/2 und 1)
Aber ich habe auch etwas anderes beschrieben. |
soluna hat folgendes geschrieben: |
Eine Ohrfeige verursacht einen schock. Wenn mein Kind sich in eine Lebensbedröhliche situation begiebt verursacht mir das einen schock, den ich möglichst adäquat an mein Kind weitergeben will. |
soluna hat folgendes geschrieben: | Inn so einem Fall bin ich dafür etwas absolut ungewöhnliches und schockierendes mit den Kindern zu machen, damit sie kapieren das es um leben und Tod geht, auch wenn die Chancer gering ist.
Wenn du sie nie anschreist, dann reicht wohl auch schreien. |
soluna hat folgendes geschrieben: |
wenn man dann aufgrund seiner Prinzipien immer noch sagt, es war richtig das arme Kind nicht mit ohrfeigen zu quälen, dann stimmt man sich selbst zu. |
Ich lese sehr wohl, was du schreibst, und ich lese, dass du von Gewalt, von Ohrfeigen und von etwas schockirendes tun schreibst.
Außerdem schreibst du, dass du der Meinung bist, die schlichte Warnung vor der Gefährlichkeit z.B. einer Straße sei zu abstrakt/kompliziert.
Mir geht es dabei nicht nur um die Ohrfeige, sondern auch um die Idee ein Kind dadurch dazu zu bringen, eine Situation zu meiden, dass man ihm die eigene Angst vermittelt, anstatt ihm einfach und ehrlich zu sagen wo die Gefahren liegen.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.
(Jan Delay)
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626777) Verfasst am: 27.12.2006, 05:34 Titel: |
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ok, ich kann dir da zustimmen.
Ich ging aber wie gesagt von einer Situation aus, in der das Kind bereits bewiesen hat das es die Sache nicht gut genug kapiert hat, und etwas völlig verantwortungsloses tut.
Es geht hier im Endeffekt darum, ob im Notfall eine ohrfeige mehr vermitteln kan als Worte, oder?
Ist wahrscheinlich situationsabhängig, genau wie auch die sinnhaftigkeit einer solchen. Wen ich bei nem Banküberfall einen schreikrampf kriege (oh gott ich habe meine gross und klein schreibung gar nicht unter kontrolle beim tippen),
dann bin ich meinem nachbarn dankbar wenn er mir eine knallt.
lg
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soluna In Situationen großer Not is der Mittelweg der Tod
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 238
Wohnort: Wien
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(#626778) Verfasst am: 27.12.2006, 05:34 Titel: |
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ok, ich kann dir da zustimmen.
Ich ging aber wie gesagt von einer Situation aus, in der das Kind bereits bewiesen hat das es die Sache nicht gut genug kapiert hat, und etwas völlig verantwortungsloses tut.
Es geht hier im Endeffekt darum, ob im Notfall eine ohrfeige mehr vermitteln kan als Worte, oder?
Ist wahrscheinlich situationsabhängig, genau wie auch die sinnhaftigkeit einer solchen. Wen ich bei nem Banküberfall einen schreikrampf kriege (oh gott ich habe meine gross und klein schreibung gar nicht unter kontrolle beim tippen),
dann bin ich meinem nachbarn dankbar wenn er mir eine knallt.
lg
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#626786) Verfasst am: 27.12.2006, 10:13 Titel: |
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Ich denke eine Ohrfeige als bewusst eingesetzter Effekt, also ich hau dem Kind eine runter, damit es kapiert, auf die Strasse rennen ist kein Spass, um den Ernst der Sache unterstreichen, nee, das finde ich nicht gut. Wenn ich mir das so überlegen kann, fällt mir auch was besseres ein.
Im Affekt mag es, z.B. wenn das Kind wirklich um Haaresbreite davongekommen ist, schon mal passieren, dass einer Mutter oder Vater die Hand ausrutscht. Gut find ich das immer noch nicht, aber wenn das nur in einer Extremsituation passiert, verzeihlich.
Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Völliger Quatsch. Ich wurde als Kind geschlagen, aber es hat nicht bewirkt, dass ich gefährliche Sachen nicht mehr mache. Es hat nur bewirkt, dass ich die Person, die mich schlug hasste. Denk mal drüber nach. |
Das ist, was man mit bewusst eingesetzten körperlichen Strafen auf Dauer erreicht, der erzieherische Effekt ist gering, bis gegenteilig, der emotionale Schaden dagegen enorm. Aber das meint soluna nicht, sie denkt ja nicht an Prügel.
Mein Sohn war drei, er hatte schon gut kapiert, dass auf die Strasse laufen gefährlich ist. Aber einmal rannte er vom Weg, der abschüssig auf die Strasse zuging mit juhu und Schwung hinunter und stand, ohne dass er sich bewusst war, auf der Strasse - und ein Auto (das zum Glück die vorgesschriebenen 30 gefahren war) bremste und kam vor ihm zum Stehen.
Die Fahrerin hatte ihn schon kommen sehen und hatte ganz leicht bremsen können. Aber der Bub war richtig erschrocken, heulte und war geschockt, nein ich hab ihm keine gescheuert, obwohl ich auch erschrocken war, dass er doch so leicht das Gelernte vergisst (war ganz lehrreich). Ich hab erst irgendwas gerufen "Das ist eine Strasse" oder so was blödsinniges, und ihn dann in die Arme genommen und getröstet und ihn dann erinnert, wie leicht doch was passieren kann und er aufpassen muss, auch wenns grade lustig ist. Ich glaube, mein Gesicht und meine nicht laute aber richtig erschütterte Stimme, hat ihn genauso geschockt, wie der Anblick des Autos
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#626830) Verfasst am: 27.12.2006, 13:04 Titel: |
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soluna hat folgendes geschrieben: |
Es geht hier im Endeffekt darum, ob im Notfall eine ohrfeige mehr vermitteln kan als Worte, oder? | Genau, und das kann sie nicht, und das ist auch nicht Situationsabhängig.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
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(Jan Delay)
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GummiAlien Proto-Administrator
Anmeldungsdatum: 06.11.2006 Beiträge: 95
Wohnort: Im Jugendtreff pensionierter Arbeitsloser
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(#627161) Verfasst am: 27.12.2006, 19:15 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Ich denke eine Ohrfeige als bewusst eingesetzter Effekt, also ich hau dem Kind eine runter, damit es kapiert, auf die Strasse rennen ist kein Spass, um den Ernst der Sache unterstreichen, nee, das finde ich nicht gut. Wenn ich mir das so überlegen kann, fällt mir auch was besseres ein.
Im Affekt mag es, z.B. wenn das Kind wirklich um Haaresbreite davongekommen ist, schon mal passieren, dass einer Mutter oder Vater die Hand ausrutscht. Gut find ich das immer noch nicht, aber wenn das nur in einer Extremsituation passiert, verzeihlich.
Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Völliger Quatsch. Ich wurde als Kind geschlagen, aber es hat nicht bewirkt, dass ich gefährliche Sachen nicht mehr mache. Es hat nur bewirkt, dass ich die Person, die mich schlug hasste. Denk mal drüber nach. |
Das ist, was man mit bewusst eingesetzten körperlichen Strafen auf Dauer erreicht, der erzieherische Effekt ist gering, bis gegenteilig, der emotionale Schaden dagegen enorm. Aber das meint soluna nicht, sie denkt ja nicht an Prügel. |
ich bin heute pazifist und strikt gegen das prügeln von kindern.
trotzdem, völlig deiner meinung. meine vorgeschichte: bin 2-3 mal von meinem vater hart geschlagen worden, ich hab das auch bald als verzweiflungstaten meines vaters eingesehen (die dinge, die ich trieb, waren wirklich ziemlich schräg), er entschuldigte sich auch jedes mal paar tage später, kurz: sogar diese prügel finde ich "verzeihlich", umso mehr im affekt geschlagene ohrfeigen.
aber nochmals, ich halte diese methode für falsch!
jetzt zu meinem punkt: echte, praktisch unvorstellbare gewalt geschieht aber nicht wegen falscher erziehung, wegen paar ohrfeigen. der westen bombardiert den libanon, sudan, somalia, irak, afghanistan usw. usw. nicht, weil die staats- oder konzernchefs als kinder geohrfeigt wurden, sondern weil exorbitante profitinteressen dahinter stehen. soll heißen: natürlich sollten wir die welt im kleinen besser machen, in unserer umgebung, aber die hypergewalt des massenabschlachtens passiert nicht wegen pädagogischen fehlern, sondern wegen einem perversen wirtschaftssystem.
_________________ Solo per Luna: Aut amat aut odit mulier; nil est tertium.
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Domingo ungläubig
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada
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(#627200) Verfasst am: 27.12.2006, 19:52 Titel: |
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GummiAlien hat folgendes geschrieben: | meine vorgeschichte: bin 2-3 mal von meinem vater hart geschlagen worden, ich hab das auch bald als verzweiflungstaten meines vaters eingesehen (die dinge, die ich trieb, waren wirklich ziemlich schräg), er entschuldigte sich auch jedes mal paar tage später |
Na immerhin. Viel besser, als wenn man seinen Eltern für die Schläge auch dankbar sein soll
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#627289) Verfasst am: 27.12.2006, 22:30 Titel: |
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Domingo hat folgendes geschrieben: | GummiAlien hat folgendes geschrieben: | meine vorgeschichte: bin 2-3 mal von meinem vater hart geschlagen worden, ich hab das auch bald als verzweiflungstaten meines vaters eingesehen (die dinge, die ich trieb, waren wirklich ziemlich schräg), er entschuldigte sich auch jedes mal paar tage später |
Na immerhin. Viel besser, als wenn man seinen Eltern für die Schläge auch dankbar sein soll  |
Wohl wahr. GummiAliens Vater hat selbst bestimmt noch mehr abgekriegt und es sch... gefunden, bei seinem Sohn macht er es schon besser, und der lehnt das Schlagen nun ganz ab.Wenn nur immer jede Generation etwas dazu lernen würde.
(@GummmiAlien: wobei Schlagen aus Affekt ja eben keine Methode ist. Ein Fehler, aber nicht geplant. Methode ist das Einsetzen des Schlagens als Erziehungsmittel was ich ablehne, das Prügeln geht dann schon in Richtung gewaltsames Brechen des Willen des Kindes, was ich finde)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#650158) Verfasst am: 29.01.2007, 14:46 Titel: |
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Wieder ein Artikel im Spiegel, der zu diesem Thread passt:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,462717,00.html
Dort wird auf zwei Fälle eingegangen:
Zitat: | Die Sexualmoral in den USA hat ein neues Opfer gefunden: In einem Vorort von New York wurde ein Lehrer vom Dienst suspendiert, weil er seine jugendlichen Schüler im Biologie-Unterricht männliche Genitalien an die Tafel malen ließ. |
und dieser hier:
Zitat: | ähnlich wie der des 20-jährigen Genarlow Wilson. Als 17-Jähriger hatte er bei einer Party Oralsex mit einer damals 15-Jährigen.
Selbst der Staatsanwalt räumte ein, dass dies freiwillig und ohne Zwang geschehen sei, wie auf den Videos von der Party zu sehen sei. Wilson wurde vor vier Wochen dennoch zu 15 Jahren Haft verurteilt, weil Oralsex mit einem Mädchen unter 16 Jahren im US-Bundesstaat Georgia als Kindesmissbrauch gilt - egal, ob der Täter selbst noch minderjährig ist. Hätte Wilson statt Oralsex normalen Geschlechtsverkehr mit dem Mädchen gehabt und es womöglich gar geschwängert, hätte er nach Georgias Gesetz zu höchstens einem Jahr Haft verurteilt wegen können. |
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Domingo ungläubig
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada
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(#650289) Verfasst am: 29.01.2007, 17:27 Titel: |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#662240) Verfasst am: 15.02.2007, 09:31 Titel: |
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Neues aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Zitat: | Porno-Pop-Ups - Lehrerin droht jahrzehntelange Haft
Bizarrer Justizfall in USA: Weil auf dem PC einer Lehrerin während des Unterrichts Werbung für Pornoseiten auftauchte, droht der Frau nun eine lange Haftstrafe - im schlimmsten Fall bis zu 40 Jahre. |
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#662259) Verfasst am: 15.02.2007, 10:18 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Neues aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Zitat: | Porno-Pop-Ups - Lehrerin droht jahrzehntelange Haft
Bizarrer Justizfall in USA: Weil auf dem PC einer Lehrerin während des Unterrichts Werbung für Pornoseiten auftauchte, droht der Frau nun eine lange Haftstrafe - im schlimmsten Fall bis zu 40 Jahre. |
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ich sehe parallelen zur hexenverfolgung. da reichte sogar nur eine behauptung um frauen den prozess zu machen. mal sehen, wann ein lehrer nach behaupteter "unmoralischer handlung" auf den stuhl kommt... etwas zugespitzt
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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