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Freitod
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Sinuhe
Evolutionärer Humanist



Anmeldungsdatum: 26.05.2006
Beiträge: 848

Beitrag(#635840) Verfasst am: 07.01.2007, 22:28    Titel: Freitod Antworten mit Zitat

Dieser Thread soll folgenden Sachverhalt lösen:
reign hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Entscheidungen können auch fehlerhaft sein, und seine, die warscheinlich fehlerhaft war, bedauere ich Traurig. Ich nehme sie mit Bedauern zur Kenntnis, und?

Nein, seine Entscheidung war nicht fehlerhaft, denn sie war final. Entscheidungen können nur dann als Fehler autoerkannt werden, wenn der Autor fortexistiert. Das ist hier nicht der Fall. Und vollendete Tatsachen zu bedauern ist so sinnlos, wie der Glaube an den Weihnachtsmann für Erwachsene.

Ich halte es keinesfalls für sinnlos, weil ich mir aus der Diskussion über die Fehlerhaftigkeit einen persöhnlichen Nutzen ziehen kann.
Krasses Beispiel für deine Denkweise: Hitler hat viele Entscheidungen gefällt. Hitler ist gestorben.
--> Hitlers Entscheidungen waren nicht fehlerhaft???
Sorry, aber das ist doch absurd.
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#635850) Verfasst am: 07.01.2007, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hierbei handelt es sich um eine Entscheidung über sich selbst. Und da sie nun mal von ihrer Natur her final ist, kann der Entscheider nachträglich keinerlei Konsequenzen daraus ziehen. Das war gemeint. Ausserdem weißt du genausogut wie ich, dass Gut und Böse, respektive richtig/falsch, Erfindungen der Menschen sind. Oder bist du eine(r) der Glaubensschwestern?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#635857) Verfasst am: 07.01.2007, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Stimme dir zu, Sinuhe.

reign hat folgendes geschrieben:
Hierbei handelt es sich um eine Entscheidung über sich selbst.

Auch über persönliche Entscheidungen muss man diskutieren und von ihnen lernen können.
Abgesehen davon ist ein Freitod oft auch eine Entscheidung, die Bekannte und Verwandte betrifft.

reign hat folgendes geschrieben:
Und da sie nun mal von ihrer Natur her final ist, kann der Entscheider nachträglich keinerlei Konsequenzen daraus ziehen. Das war gemeint. Ausserdem weißt du genausogut wie ich, dass Gut und Böse, respektive richtig/falsch, Erfindungen der Menschen sind. Oder bist du eine(r) der Glaubensschwestern?

Mathematik, Demokratie und Menschenrechte sind auch eine Erfindung der Menschen. Warum ist "Erfindung der Menschen" = abwertend?

Die Einteilung in richtig und falsch ist notwendig. Das hat nichts mit Glauben zu tun.

Interessanterweise teilst du selber wie selbstverständlich in richtig und falsch ein, wenn es darum geht, deine Meinung zu stützen. Relativisten fordern ihren Relativismus immer nur für Andersdenkende.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 07.01.2007, 22:54, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Sinuhe
Evolutionärer Humanist



Anmeldungsdatum: 26.05.2006
Beiträge: 848

Beitrag(#635858) Verfasst am: 07.01.2007, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Hierbei handelt es sich um eine Entscheidung über sich selbst. Und da sie nun mal von ihrer Natur her final ist, kann der Entscheider nachträglich keinerlei Konsequenzen daraus ziehen. Das war gemeint. Ausserdem weißt du genausogut wie ich, dass Gut und Böse, respektive richtig/falsch, Erfindungen der Menschen sind. Oder bist du eine(r) der Glaubensschwestern?

Klar gibt es kein gut und böse, aber dafür ein klug und blöd.
Blöd = fehlerhaft.
Die Entscheidung eines Menschen über sich selbst, kann auch Folgen für mich beinhalten. Aus der Diskussion über die Richtigkeit eines Sachverhaltes können wir was lernen, und sollten diese Möglichkeit auch nutzen, um nicht dem gleichen Fehlverhalten zu unterliegen.
In meinen Augen rühren die meisten Selbstmorde - zumindest hierzulande - aus einer falschen Einschätzung der Lage.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#635861) Verfasst am: 07.01.2007, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Klar gibt es kein gut und böse, aber dafür ein klug und blöd.
Blöd = fehlerhaft.

Für wen?
Hitlers Blitzkrieg war klug, aber böse (schlecht für die Menschheit)
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Sinuhe
Evolutionärer Humanist



Anmeldungsdatum: 26.05.2006
Beiträge: 848

Beitrag(#635869) Verfasst am: 07.01.2007, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Klar gibt es kein gut und böse, aber dafür ein klug und blöd.
Blöd = fehlerhaft.

Für wen?
Hitlers Blitzkrieg war klug, aber böse (schlecht für die Menschheit)

ich würde das klug und blöd eher aus der ethischen also auch evolutionären Sicht, als aus der Sicht der Kognition beziehen
edit: Ist mein Satz eigentlich richtig formuliert? Zum Beispiel das mit dem "evolutionär" ^^'
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#635887) Verfasst am: 07.01.2007, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hier sieht man sehr schön, daß "Fehler" als Kategorie in einem solchen Zusammenhang überhaupt nicht geeignet ist.

Ein "Fehler" ist für mich, wenn jemand etwas tut, was ihn von seinem Ziel entfernt.
- Hitler hat einen Fehler gemacht, als er den Zweifrontenkrieg begann (nur als Beispiel, bitte jetzt keine militärischen Spitzfindigkeiten).
- Ein erfolgreicher Suizid ist nie ein Fehler (deswegen kann man auch "erfolgreich" sagen, auch wenn es etwas zynisch klingt).

Das alles heißt aber nicht, daß solche Handlungen von Anderen als "richtig" (im Sinne von "ethisch richtig" oder "für allgemeine Ziele nützlich") gewertet werden.
- Hitlers Judenmord war "böse" (oder ist es jedenfalls heute), da diese Tat der allgemeinen Moral widerspricht.
- Ein Suizid gilt als böse z.B. bei der katholischen Kirche, weil er deren Moral widerspricht. Ebenso könnte man sich auf den Standpunkt stellen, er sei böse, weil er bei den Hinterbleibenen Leid verursacht. (Ich teile diesen Standpunkt allerdings weniger, weil ein Selbstmörder meist verzweifelt und daher haltlos ist.)

Schwierig wird es, wenn jemand behauptet, ein Suizid sei dennoch ein Fehler, weil er den Zielen des Selbstmörders widerspreche, die dieser hatte, bevor sein primäres Ziel wurde, aus dem Leben zu scheiden, oder die er mglw. später gehabt hätte, wenn er überlebt hätte. Eine ähnliche Diskussion hatten wir beim Potenzialitätsargument (Schwangerschaftsabbruch).
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Sinuhe
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Anmeldungsdatum: 26.05.2006
Beiträge: 848

Beitrag(#635890) Verfasst am: 07.01.2007, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
reign hat folgendes geschrieben:
Seine Entscheidung gar als Fehler ansehen zu wollen, ist in meinen Augen nicht in Ordnung.

Etwas ähnliches ging mir auch durch den Kopf. Seine Entscheidung als Fehler ansehen zu wollen, kommt mir respektlos vor.

Selbst wenn man die Gründe nicht kennt, kann ich mir keine Konstellation vorstellen, in der ein Selbstmord angebracht wäre Schulterzucken
Kann vielleicht auch noch daran liegen, dass ich nicht so viele Erfahrungen im Leben hatte, aber dann erklärt mir doch mal bitte, wann der Freitod eine vernünftige Entscheidung darstellt?
Ist die Aussicht auf die Heilung eines Dilemmas gleich Null oder das Leid auf längere Zeit unvermeidlich und sehr schmerzvoll, vielleicht, aber wie oft kommt das vor - abgesehen von den Krankheitsfällen.
Erzählt mir jetzt mal, in was für Situationen sich der Mensch umbringt. Tuen wir die Krankheitsfälle beiseite.
Es gibt m.E. noch folgende Szenarien:
1.) Freitod wegen Gleichgültigkeit
2.) Freitod wegen Glücklosigkeit
3.) Freitod wegen seelischem Schmerz. Bsp: Liebe
All diese Szenarien sind allerdings miteinander verwandt, oder sogar gleich zu bewerten.

Doch all die oberen Zustände sind zeitlich begrenzt, und mE rührt der Freitot meist aus einer Kurzsichtigkeit her, die nur die gegenwärtige schlechte Lage in die Gleichung miteinbezieht.
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reign
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Beiträge: 1880

Beitrag(#635896) Verfasst am: 07.01.2007, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Auch über persönliche Entscheidungen muss man diskutieren und von ihnen lernen können.
Abgesehen davon ist ein Freitod oft auch eine Entscheidung, die Bekannte und Verwandte betrifft.

Die persönliche Entscheidung, um die es ging war der Freitod. Was ein Aussenstehender daraus lernen will ist mir nicht klar. Und den Bekannten und Verwandten ist das ihr Problem - was die sich zu Herzen nehmen, ist ihre Sache.
Zitat:
Die Einteilung in richtig und falsch ist notwendig. Das hat nichts mit Glauben zu tun.

Ansichtssache. Und gewiß nicht bei diesem Thema.
Zitat:
Interessanterweise teilst du selber wie selbstverständlich in richtig und falsch ein, wenn es darum geht, deine Meinung zu stützen.

Ein logisches Wahr/Falsch ist das eine, Moral oder Ethik was anderes, imho.
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Beitrag(#635897) Verfasst am: 07.01.2007, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sinuhe hat folgendes geschrieben:
1.) Freitod wegen Gleichgültigkeit

Was meinst du damit?
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step
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Beiträge: 22782
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Beitrag(#635901) Verfasst am: 07.01.2007, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn man die Gründe nicht kennt, kann ich mir keine Konstellation vorstellen, in der ein Selbstmord angebracht wäre

Was heißt denn schon "angebracht"? Wenn die Konstellation "stimmt" (und damit meine ich nicht die Sterne), kommt es zum Freitod. Traurig aber wahr.

Du meinst wahrscheinlich etwas anderes: Die meisten Freitode könnten verhindert werden, wenn (ja, wenn) die Konstellation anders wäre, sprich wenn die Umwelt was wüßte, helfen würde usw.
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Sokrateer
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Beitrag(#635904) Verfasst am: 07.01.2007, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Schwierig wird es, wenn jemand behauptet, ein Suizid sei dennoch ein Fehler, weil er den Zielen des Selbstmörders widerspreche, die dieser hatte, bevor sein primäres Ziel wurde, aus dem Leben zu scheiden, oder die er mglw. später gehabt hätte, wenn er überlebt hätte. Eine ähnliche Diskussion hatten wir beim Potenzialitätsargument (Schwangerschaftsabbruch).

Sehe da keine Parallele, da Embryos noch nie gedacht haben und keine Interessen besitzen.

Sinuhe hat folgendes geschrieben:

Doch all die oberen Zustände sind zeitlich begrenzt, und mE rührt der Freitot meist aus einer Kurzsichtigkeit her, die nur die gegenwärtige schlechte Lage in die Gleichung miteinbezieht.

So ist es. Das sieht man schon daran, dass Schusswaffenbesitzer viel häufiger Selbstmorde begehen. Ohne Waffe ist es schwieriger und bei der Planung kann man es sich schon wieder anders überlegen.

Die Motive für Selbstmorde sind auch oft einfach lächerlich. Z.b. Selbstmord, weil jemand von der Freundin verlassen wurde.
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Sokrateer
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Beitrag(#635907) Verfasst am: 07.01.2007, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Auch über persönliche Entscheidungen muss man diskutieren und von ihnen lernen können.
Abgesehen davon ist ein Freitod oft auch eine Entscheidung, die Bekannte und Verwandte betrifft.

Die persönliche Entscheidung, um die es ging war der Freitod. Was ein Aussenstehender daraus lernen will ist mir nicht klar. Und den Bekannten und Verwandten ist das ihr Problem - was die sich zu Herzen nehmen, ist ihre Sache.

Man kann sich überlegen, wie man selbst in der gleichen Situation handeln würde.

reign hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Interessanterweise teilst du selber wie selbstverständlich in richtig und falsch ein, wenn es darum geht, deine Meinung zu stützen.

Ein logisches Wahr/Falsch ist das eine, Moral oder Ethik was anderes, imho.

Die Aussage: "Man sollte nicht über Freitode urteilen/diese als Fehler bezeichnen" ist eine ethische Aussage.
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reign
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Beiträge: 1880

Beitrag(#635908) Verfasst am: 07.01.2007, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sinuhe hat folgendes geschrieben:
aber dann erklärt mir doch mal bitte, wann der Freitod eine vernünftige Entscheidung darstellt?

Naja, der Tod ist unvermeidlich und darum niemals unvernünftig. Man kann aus dem Leben scheiden nach belieben, es gibt keine 'höhere' Instanz, die sowas übel nimmt oder darüber urteilt.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
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Beitrag(#635909) Verfasst am: 07.01.2007, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Selbstmord ist natürlich eine Fehlentscheidung, sofern es keine triftigen Gründe gibt, sondern aufgrund einer unerträglich starken Depression verübt wiord. Das muss man sagen dürfen. Es ist einfach lächerlich das auch noch wässrig zu reden. Es ist selbstverständlich gut und richtig Selbstmörder dieser Kathegorie an ihrem Vorhaben zu hindern.

Zuletzt bearbeitet von Ermanameraz am 07.01.2007, 23:37, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#635910) Verfasst am: 07.01.2007, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Schwierig wird es, wenn jemand behauptet, ein Suizid sei dennoch ein Fehler, weil er den Zielen des Selbstmörders widerspreche, die dieser hatte, bevor sein primäres Ziel wurde, aus dem Leben zu scheiden, oder die er mglw. später gehabt hätte, wenn er überlebt hätte. Eine ähnliche Diskussion hatten wir beim Potenzialitätsargument (Schwangerschaftsabbruch).

Sehe da keine Parallele, da Embryos noch nie gedacht haben und keine Interessen besitzen.

Die Parallele liegt darin, daß beide sich im Überlebensfall zu etwas entwickeln könnten, das Interesse am eigenen Leben hat.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Motive für Selbstmorde sind auch oft einfach lächerlich. Z.b. Selbstmord, weil jemand von der Freundin verlassen wurde.

Wieso ist das lächerlich? Dafür leidet man nach einem Selbstmord schließlich auch nicht. Problematischer wäre, den Nebenbuhler der Freundin umzubringen und dann 10 Jahre im Knast zu leiden.
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Sokrateer
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Beitrag(#635914) Verfasst am: 07.01.2007, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
aber dann erklärt mir doch mal bitte, wann der Freitod eine vernünftige Entscheidung darstellt?

Naja, der Tod ist unvermeidlich und darum niemals unvernünftig. Man kann aus dem Leben scheiden nach belieben, es gibt keine 'höhere' Instanz, die sowas übel nimmt oder darüber urteilt.

Wir können darüber urteilen.

unvermeidlich = vernünftig? Das ergibt keinen Sinn.
Mit deiner Aussage könnte man übrigens auch Mord legitimieren. Du stirbst sowieso, also kann ich dich auch gleich abknallen.

Ein sinnvoller Selbstmord ist einer, der die sinnlosen Qualen einer akuten, tödlichen Krankheit beendet.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 07.01.2007, 23:44, insgesamt einmal bearbeitet
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reign
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Beiträge: 1880

Beitrag(#635915) Verfasst am: 07.01.2007, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Aussage: "Man sollte nicht über Freitode urteilen/diese als Fehler bezeichnen" ist eine ethische Aussage.
Dann will ich sie zu einer logischen machen: Freitod so-oder-so zu werten hat keinerlei Effekt auf den Toten.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#635916) Verfasst am: 07.01.2007, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Es ist selbstverständlich gut und richtig Selbstmörder dieser Kathegorie an ihrem Vorhaben zu hindern.

Das kann ja dennoch richtig sein, da die Gesellschaft mglw. ein direktes Interesse am Fortleben desjenigen hat, evtl. auch ein indirektes (z.B. Solidarität). Eine für den Selbstmörder ausweglose Situation wird von den Anderen oft anders beurteilt.
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Sokrateer
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Beiträge: 11649
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Beitrag(#635918) Verfasst am: 07.01.2007, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Motive für Selbstmorde sind auch oft einfach lächerlich. Z.b. Selbstmord, weil jemand von der Freundin verlassen wurde.

Wieso ist das lächerlich? Dafür leidet man nach einem Selbstmord schließlich auch nicht.

Millionen Menschen werden jeden Tag von ihren Partnern verlassen. Man sucht sich wen neuen. Daher ist es lächerlich.

Und ich halte es für höchst problematisch die gegenteilige Verhaltensweise zu fördern.

reign hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Aussage: "Man sollte nicht über Freitode urteilen/diese als Fehler bezeichnen" ist eine ethische Aussage.
Dann will ich sie zu einer logischen machen: Freitod so-oder-so zu werten hat keinerlei Effekt auf den Toten.

Kunststück. Nichts hat einen Effekt auf den Toten.
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#635919) Verfasst am: 07.01.2007, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
unvermeidlich = vernünftig? Das ergibt keinen Sinn.
Mit deiner Aussage könnte man übrigens auch Mord legitimieren. Du stirbst sowieso, also kann ich dich auch gleich abknallen.

Klar, will ich nicht bestreiten. So sehe ich das. Warum wir uns nicht gegenseitig über den Haufen metzeln, ist aus Bequemlichkeit oder aus Gnade oder sonstwas, aber unvernünftig möchte ich es nicht schimpfen.
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Zuletzt bearbeitet von reign am 07.01.2007, 23:46, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#635920) Verfasst am: 07.01.2007, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für höchst problematisch die gegenteilige Verhaltensweise zu fördern.

Ich hör schon auf ....
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#635922) Verfasst am: 07.01.2007, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Kunststück. Nichts hat einen Effekt auf den Toten.
Richtig. Der Tote ist tot und über jeden Nonsens erhaben.
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
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Beitrag(#635925) Verfasst am: 07.01.2007, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Und ich halte es für höchst problematisch die gegenteilige Verhaltensweise zu fördern.

Ich hör schon auf ....

Ich habe nicht dich gemeint.

Ich meine da eher so Sachen wie Romeo und Julia.

Ich meine auch zustimmendes Verständnis. Wenn jemand davon spricht, sich wegen sowas umzubringen, dann sollte man ihn umstimmen, nicht zustimmen.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#635928) Verfasst am: 07.01.2007, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Sinuhe hat folgendes geschrieben:
aber dann erklärt mir doch mal bitte, wann der Freitod eine vernünftige Entscheidung darstellt?

Naja, der Tod ist unvermeidlich und darum niemals unvernünftig.


Das Argument war auch beim erstenmal unlogisch.

Zitat:
Man kann aus dem Leben scheiden nach belieben, es gibt keine 'höhere' Instanz, die sowas übel nimmt oder darüber urteilt.


Ichweiß nicht wie Du auf die OIdee kommst, hier würde eine höhere Instanz urteilen. Hier urteilen User und das steht ihnen zu.

Jeder der sich selbst tötet handelkt richtig? Schwachsinn!
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#635931) Verfasst am: 07.01.2007, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
Selbstmord ist natürlich eine Fehlentscheidung, sofern es keine triftigen Gründe gibt, sondern aufgrund einer unerträglich starken Depression verübt wiord. Das muss man sagen dürfen. Es ist einfach lächerlich das auch noch wässrig zu reden. Es ist selbstverständlich gut und richtig Selbstmörder dieser Kathegorie an ihrem Vorhaben zu hindern.

Ich finde, Du redest hier von zwei verschiedenen Dingen. Das eine ist die Beurteilung eines Suizides im Nachhinein und das andere ist das Verhalten dann, wenn man mitbekommt, dass jemand suizidgefährdet ist / eine Suizid plant.

Ich finde, im Nachhinein muss man die Entscheidung zum Freitod akzeptieren und kann sie nicht als moralisch falsch bewerten. Eine solche Bewertung erschiene mir unsinnig.

Das bedeutet aber auf der anderen Seite nicht, dass man einen Suizidgefährdeten einfach gewähren lassen soll (mach mal ruhig, ist ja Dein Ding). Ich würde alles Menschenmögliche tun, um den Betreffenden vom Suizid abzuhalten.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#635933) Verfasst am: 07.01.2007, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

eine moralische Bewertung meinte ich auch nicht. Ich schrieb von einer Fehlentscheidung. Eines Irrtums aufgrund eines Extremzustandes. Selbstredend will ich keinen prinzipiellen Vorwurf aus einem Selbstmordversuch ableiten, das wäre absurd.
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#635940) Verfasst am: 08.01.2007, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ermanameraz hat folgendes geschrieben:
eine moralische Bewertung meinte ich auch nicht. Ich schrieb von einer Fehlentscheidung. Eines Irrtums aufgrund eines Extremzustandes. Selbstredend will ich keinen prinzipiellen Vorwurf aus einem Selbstmordversuch ableiten, das wäre absurd.

Und, die nachträgliche Bewertung eines Selbstmordes als Fehlentscheidung kann immerhin bewirken, dass sich andere Personen, welche sich in einer ähnlichen suizidgefährdeten Situation befinden, diese Bewertung nachvollziehen können und sich dann doch eines Besseren besinnen.
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#635942) Verfasst am: 08.01.2007, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Jeder der sich selbst tötet handelkt richtig? Schwachsinn!
Natürlich handelt er richtig. Hierbei gibt es kein "falsch". Er verfügt über sein Eigenstes nach belieben.
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Sinuhe
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Anmeldungsdatum: 26.05.2006
Beiträge: 848

Beitrag(#635945) Verfasst am: 08.01.2007, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Jeder der sich selbst tötet handelkt richtig? Schwachsinn!
Natürlich handelt er richtig. Hierbei gibt es kein "falsch". Er verfügt über sein Eigenstes nach belieben.

Wenn der Tote ein Hedonist war, kann er durchaus einen Fehler gemacht haben.
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