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Existenz der Willensfreiheit?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640334) Verfasst am: 13.01.2007, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44767

Beitrag(#640358) Verfasst am: 13.01.2007, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Sagen wir, von den vielleicht 50 Millionen verschiedenen Ereignissen die stattfinden werden ist eines davon der Lottogewinn.

Stattfinden ist etwas Anderes als von mir erlebt werden.
Es finden ständig irgendwelche Sachen statt, die ich nicht miterlebe.
Die Lottogewinne meiner Doppelgänger gehören dazu.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#640368) Verfasst am: 13.01.2007, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
- Bewusstsein z wird sowohl Ereignis 2a, 2b als auch 2c erleben

Mit der Formulierung "... z wird ... erleben ..." setzt Du voraus, dass das "Bewusstsein z" in der Gegenwart und in den verschiedenen Varianten der Zukunft irgendwie "identisch" wäre. Das ist aber nicht der Fall. Mein Jetzt-Ich und mein Gestern-Ich sind nicht identisch.
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640371) Verfasst am: 13.01.2007, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Sagen wir, von den vielleicht 50 Millionen verschiedenen Ereignissen die stattfinden werden ist eines davon der Lottogewinn.

Stattfinden ist etwas Anderes als von mir erlebt werden.
Es finden ständig irgendwelche Sachen statt, die ich nicht miterlebe.
Die Lottogewinne meiner Doppelgänger gehören dazu.


Aus einer übergeordneten Perpektive wäre es egal, ob Du die Nichtgewinner oder die Gewinner als Doppelgänger betrachtest.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640376) Verfasst am: 13.01.2007, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
- Bewusstsein z wird sowohl Ereignis 2a, 2b als auch 2c erleben

Mit der Formulierung "... z wird ... erleben ..." setzt Du voraus, dass das "Bewusstsein z" in der Gegenwart und in den verschiedenen Varianten der Zukunft irgendwie "identisch" wäre.


Ja. Ich möchte hier aber aus praktischen Erwägungen lieber von Kontinuität sprechen. Was Identität überhaupt ist, könnte sich ja erst noch zeigen.


kolja hat folgendes geschrieben:
Das ist aber nicht der Fall. Mein Jetzt-Ich und mein Gestern-Ich sind nicht identisch.


Wie konsequent bist Du mit dieser Annahme? Ist der Kolja, der "Mit" geschrieben hat, ein anderer Kolja, als der, der "identisch" geschrieben hat?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#640383) Verfasst am: 13.01.2007, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Mein Jetzt-Ich und mein Gestern-Ich sind nicht identisch.
Wie konsequent bist Du mit dieser Annahme? Ist der Kolja, der "Mit" geschrieben hat, ein anderer Kolja, als der, der "identisch" geschrieben hat?

Ich stimme kolja zu und bin selbst sehr konsequent in dieser Ansicht. Die Kontinuitätsempfindung kommt dadurch zustande, daß wir etwas über den Bewußtseinszustand zu früheren Zeiten wissen, und daß das Bewußtsein eine Funktion eines körperlichen Substrats (Gehirn usw.) ist, dessen Vorhandensein an benachbarten Raumzeitpunkten durch bestimmte Naturgesetze eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hat. Die Vorstellung, ein Objekt (oder auch Subjekt) bewege sich durch die Zeit, ist physikalisch falsch, auch wenn sie im Alltag meist eine brauchbares Modell darstellt.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#640392) Verfasst am: 13.01.2007, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich möchte hier aber aus praktischen Erwägungen lieber von Kontinuität sprechen.

Aber gerade die Tatsache, dass Du basierend auf dieser irrigen Annahme eine unsinnige Aussage wie "z wird sowohl Ereignis 2a, 2b als auch 2c erleben" produzieren kannst, zeigt doch, dass diese Annahme hier eher hinderlich ist bzw. zu Fehlschlüssen führt.

zelig hat folgendes geschrieben:
Wie konsequent bist Du mit dieser Annahme? Ist der Kolja, der "Mit" geschrieben hat, ein anderer Kolja, als der, der "identisch" geschrieben hat?

Natürlich. Nur aus sprach- und denkökonomischen Gründen lasse ich mich auf das Konzept einer Kontinuität ein, nicht aber, wenn ich aber Sachverhalte betrachten will, bei denen dieses Konzept hinderlich ist.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640397) Verfasst am: 13.01.2007, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich möchte hier aber aus praktischen Erwägungen lieber von Kontinuität sprechen.

Aber gerade die Tatsache, dass Du basierend auf dieser irrigen Annahme eine unsinnige Aussage wie "z wird sowohl Ereignis 2a, 2b als auch 2c erleben" produzieren kannst, zeigt doch, dass diese Annahme hier eher hinderlich ist bzw. zu Fehlschlüssen führt.


Du machst es mir manchmal sehr schwer. Ich kann es eben einfach nicht ignorieren, wenn in einer Diskussion abweichende Annahmen als unsinnig bezeichnet werden. Auch nicht, wenn formal Freundlichkeit gewahrt wird.
Lachen
Ob etwas unsinnig ist oder nicht, das wird sich doch erst noch erweisen. Für mich erstmal wieder abbruch.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640411) Verfasst am: 13.01.2007, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Mein Jetzt-Ich und mein Gestern-Ich sind nicht identisch.
Wie konsequent bist Du mit dieser Annahme? Ist der Kolja, der "Mit" geschrieben hat, ein anderer Kolja, als der, der "identisch" geschrieben hat?

Ich stimme kolja zu und bin selbst sehr konsequent in dieser Ansicht. Die Kontinuitätsempfindung kommt dadurch zustande, daß wir etwas über den Bewußtseinszustand zu früheren Zeiten wissen, und daß das Bewußtsein eine Funktion eines körperlichen Substrats (Gehirn usw.) ist, dessen Vorhandensein an benachbarten Raumzeitpunkten durch bestimmte Naturgesetze eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hat. Die Vorstellung, ein Objekt (oder auch Subjekt) bewege sich durch die Zeit, ist physikalisch falsch, auch wenn sie im Alltag meist eine brauchbares Modell darstellt.


Verständnisfrage: Macht es für Dich überhaupt Sinn, von Identität zu reden? Wenn ja, kannst Du ein Beispiel nennen?
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Schmerzlos
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Beiträge: 4554

Beitrag(#640414) Verfasst am: 13.01.2007, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
"..."
Was wäre, wenn das Multiversum wirklich ist?
"..."



- Bei Deinem Gedankenspielchen setzt Du bereits "viele" Dinge voraus,
die man alle einzeln hinterfragen könnte und die man keineswegs alle
als gegeben annehmen muß. Zum Beispiel gehst Du davon aus,
dass "Zeit" nicht nur eine menschliche Anschauung ist,
das Zeit (immer) z.B. "linear"(kausal) verläuft -
(Du denkst dabei an ein Anfang und ein Ende).

Bezogen auf ein Multiversum gehst Du davon aus,
dass diese einen gegenseitigen "Bezug" haben -
also irgendwie miteinander in Beziehung stehen.
(Z.B. in einem anderen Universum gibt es mich noch mal, etc.)
Wenn dem nicht so wäre, also kein Bezug vorhanden wäre,
dann wären "Schlußfolgerungen" schließlich gar nicht
möglich. Wenn diese Beziehung "angenommen"
wird, dann würde das bedeuten, dass die
Universen gewissermaßen miteinander
verbunden wären. Das ist alles ziemlich
spekulativ. zwinkern
Wenn sie nicht getrennt voneinander wären,
dann gäbe es folglich auch kein Multiversum.
Das wäre dann so eine Art "Apfelbaum".
Jeder Apfel ein Universum. Metaphorisch
gesprochen.
Das ist mir zu sehr Science-Fiction.
Zuviel Konjunktiv.
zwinkern
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640420) Verfasst am: 13.01.2007, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Das ist mir zu sehr Science-Fiction.
Zuviel Konjunktiv.
:wink:


JA, klar. Kann man so sehen. Ich bin selber kein Anhänger dieser Theorie. Sie fasziniert mich dennoch. Und mich beschäftigt hier speziell die Frage, ob der Begriff Wahlfreiheit im Multiversum einen Sinn macht. Ob man von Entscheidung oder gar Ereignis überhaupt sprechen kann, wenn schlichtweg alles (was logisch möglich ist) stattfindet. Klar, sehr spekulativ. Hilft mir trotzdem, mein Bild von der Wirklichkeit gegen andere abzugrenzen.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#640426) Verfasst am: 13.01.2007, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Das ist mir zu sehr Science-Fiction.
Zuviel Konjunktiv.
zwinkern


JA, klar. Kann man so sehen. Ich bin selber kein Anhänger dieser Theorie. Sie fasziniert mich dennoch. Und mich beschäftigt hier speziell die Frage, ob der Begriff Wahlfreiheit im Multiversum einen Sinn macht. Ob man von Entscheidung oder gar Ereignis überhaupt sprechen kann, wenn schlichtweg alles (was logisch möglich ist) stattfindet. Klar, sehr spekulativ. Hilft mir trotzdem, mein Bild von der Wirklichkeit gegen andere abzugrenzen.


- Wenn Du alle möglichen Möglichkeiten als gegeben annimmst,
dann gibt es konsequenterweise keinen Vergleich mehr.
Dementsprechend kann man dann auch keinen Unterschied
zwischen einer Willensfreiheit oder Willensunfreiheit
mehr ausmachen. Das ist eine sehr selbstbezügliche
Logik, die ein "Ich" voraussetzt. Daher glaube ich
weder an eine Willensfreiheit noch Willensunfreiheit.
Wille ist ein Verhältniswort, dass ohne einen
Kontext keinen Sinn macht.
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step
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Beiträge: 22782
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Beitrag(#640443) Verfasst am: 13.01.2007, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Verständnisfrage: Macht es für Dich überhaupt Sinn, von Identität zu reden? Wenn ja, kannst Du ein Beispiel nennen?

Mit "identisch in bezug auf die Eigenschaft x" könnte man zwei Objekte bezeichnen, bei denen eine Messung der Eigenschaft x dasselbe Resultat ergibt. "Identisch" würde also streng genommen bedeuten "identisch in bezug auf alle meßbaren Eigenschaften {x}"

Wenn nun zwei Gehirne in bezug auf alle meßbaren Eigenschaften identisch sind, außer in bezug auf die Quantenzahl, die die beiden Paralleluniversen unterscheidet, so sind sie nicht wirklich identisch. Sind zwei Gehirne in einem einzigen Universum in bezug auf alle meßbaren Eigenschaften identisch, außer in bezug auf die Ortsquantenzahl, so sind sie ebenfalles nicht wirklich identisch.

Gilt die Quantenmechanik streng, so gelten bzgl. vollständiger Identität sogar besonders verblüffende Ausschlußkriterien, die ich hier nicht näher erläutern möchte.

In der Alltagssprache könnte man "Identität" natürlich dennoch in einem aufgeweichten Sinne verwenden, etwa indem man bestimmte Meßgrößen (Ort, Zeit, kleine Zustandsabweichungen) ignoriert. Daß das eigentlich falsch ist, sieht man typischerweise in Grauzonen, z.B. bei der Frage, ob ein Leichnam identisch mit dem zuvor lebenden Körper sei, oder was bei einer Zellteilung passiert. Oder ist Paulus noch derselbe Saulus? Daraus machen dann Philosophen ein Riesenproblem, obwohl es letztlich nur eine Folge der Ungenauigkeit der Sprache ist.

Daher - und da stimme ich kolja zu - ist es ok, solche Begriffe unscharf zu verwenden, solange man damit nicht in Bereiche vorstößt, wo diese Ungenauigkeiten relevant werden.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640444) Verfasst am: 13.01.2007, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Wenn Du alle möglichen Möglichkeiten als gegeben annimmst,
dann gibt es konsequenterweise keinen Vergleich mehr.
Dementsprechend kann man dann auch keinen Unterschied
zwischen einer Willensfreiheit oder Willensunfreiheit
mehr ausmachen.


Ja. Daher würde die Diskussion vermutlich sinnlos werden
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#640451) Verfasst am: 13.01.2007, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Wenn Du alle möglichen Möglichkeiten als gegeben annimmst,
dann gibt es konsequenterweise keinen Vergleich mehr. Dementsprechend kann man dann auch keinen Unterschied zwischen einer Willensfreiheit oder Willensunfreiheit mehr ausmachen.

Ja. Daher würde die Diskussion vermutlich sinnlos werden

Das verstehe ich nicht. Wo ist der Unterschied beim "Unterschied machen", je nachdem ob alles Möglichkeiten realisiert werden, oder eine echt zufällige?
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enpassant
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Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#640459) Verfasst am: 13.01.2007, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Wenn Du alle möglichen Möglichkeiten als gegeben annimmst,
dann gibt es konsequenterweise keinen Vergleich mehr. Dementsprechend kann man dann auch keinen Unterschied zwischen einer Willensfreiheit oder Willensunfreiheit mehr ausmachen.

Ja. Daher würde die Diskussion vermutlich sinnlos werden

Das verstehe ich nicht. Wo ist der Unterschied beim "Unterschied machen"...


Mühe dich nicht, step, dass ist auch gar nicht zu verstehen, denn es sind ja nur menschliche Worte, welche als solche bestenfalls andeutende Hinweise vermitteln können, worauf ein Verstehen nimmermehr beruhen kann - weshalb da nur noch Glauben hilft. Wobei mir gerade mit Erschrecken einfällt, dass ja das Wort "Glauben" so wenig der "Glauben selbst" ist wie das Wort "Verstehen" das "Verstehen selbst" - weshalb das alles am Ende wohl zu einem großen vergleichs- und unterschiedslosen Brei zusammenläuft... zwinkern
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Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640461) Verfasst am: 13.01.2007, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Wenn Du alle möglichen Möglichkeiten als gegeben annimmst,
dann gibt es konsequenterweise keinen Vergleich mehr. Dementsprechend kann man dann auch keinen Unterschied zwischen einer Willensfreiheit oder Willensunfreiheit mehr ausmachen.

Ja. Daher würde die Diskussion vermutlich sinnlos werden

Das verstehe ich nicht. Wo ist der Unterschied beim "Unterschied machen", je nachdem ob alles Möglichkeiten realisiert werden, oder eine echt zufällige?


Es findet keine Selektion statt. Bzw in einem Fall wird eine von verschiedenen Existenzen, und im anderen existent von nicht-existent selektiert.

Lachen Muss nur über meine unbeholfene Wortwahl lachen. Aber es ist Neuland für mich.

Verständlich?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#640464) Verfasst am: 13.01.2007, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
Wobei mir gerade mit Erschrecken einfällt, dass ja das Wort "Glauben" so wenig der "Glauben selbst" ist wie das Wort "Verstehen" das "Verstehen selbst" - weshalb das alles am Ende wohl zu einem großen vergleichs- und unterschiedslosen Brei zusammenläuft... zwinkern


Das halte ich für einen Irrtum. Es ist selbstverständlich nötig, die Bezeichnung vom Bezeichneten unterscheiden zu können.

Rest: Frage
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kolja
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Beiträge: 16631
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Beitrag(#640465) Verfasst am: 13.01.2007, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Du machst es mir manchmal sehr schwer. Ich kann es eben einfach nicht ignorieren, wenn in einer Diskussion abweichende Annahmen als unsinnig bezeichnet werden. Auch nicht, wenn formal Freundlichkeit gewahrt wird.

Hmm. Ich wollte "unsinnig" nicht abwertend verstanden wissen, sondern einfach nur als Feststellung. Das ständige Vermeiden von Formulierungen, die als pejorativ verstanden werden könnten, ist leider sehr umständlich.
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step
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Beiträge: 22782
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Beitrag(#640467) Verfasst am: 13.01.2007, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wo ist der Unterschied beim "Unterschied machen", je nachdem ob alles Möglichkeiten realisiert werden, oder eine echt zufällige?
Es findet keine Selektion statt. Bzw in einem Fall wird eine von verschiedenen Existenzen, und im anderen existent von nicht-existent selektiert.

Unsere Interpretation des Selektionsmechanismus (wie Du es nennst) wäre anders, aber wieso könnte eine echt zufällige Selektion das Konzept des freien Willens eher retten? In keinem der beiden Fälle wird schließlich durch den Willen selektiert. Beide Fälle sind, was die meßbaren Vorgänge in den Neuronen betrifft, physikalisch gleich.
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step
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Beiträge: 22782
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Beitrag(#640469) Verfasst am: 13.01.2007, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist selbstverständlich nötig, die Bezeichnung vom Bezeichneten unterscheiden zu können.

Das "Bezeichnete" ist uns aber nie zugänglich, das Konzept einer "echten Realität" der Dinge ist bekanntermaßen metaphysisch.

Du hast aber insofern recht, als man sich der Bezeichner-Rolle bewußt sein sollte, bzw. der Tatsache, daß man Begriffe definieren sollte, weil verschiedene Leute oft verschiedene Modelle darunter verstehen.
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#640470) Verfasst am: 13.01.2007, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wo ist der Unterschied beim "Unterschied machen", je nachdem ob alles Möglichkeiten realisiert werden, oder eine echt zufällige?
Es findet keine Selektion statt. Bzw in einem Fall wird eine von verschiedenen Existenzen, und im anderen existent von nicht-existent selektiert.

Unsere Interpretation des Selektionsmechanismus (wie Du es nennst) wäre anders, aber wieso könnte eine echt zufällige Selektion das Konzept des freien Willens eher retten? In keinem der beiden Fälle wird schließlich durch den Willen selektiert. Beide Fälle sind, was die meßbaren Vorgänge in den Neuronen betrifft, physikalisch gleich.


Ich muss darüber nachdenken.
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#640474) Verfasst am: 13.01.2007, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist selbstverständlich nötig, die Bezeichnung vom Bezeichneten unterscheiden zu können.

Das "Bezeichnete" ist uns aber nie zugänglich, das Konzept einer "echten Realität" der Dinge ist bekanntermaßen metaphysisch.


Gut, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Spielt aber für mein Statement keine Rolle. Wir sollten uns nur immer darüber im Klaren sein, ob wir über "Blume" (eine Reihe von fünf Buchstaben) oder ob wir über eine Blume (eine Pflanze) reden.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: Germering

Beitrag(#640476) Verfasst am: 13.01.2007, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist selbstverständlich nötig, die Bezeichnung vom Bezeichneten unterscheiden zu können.
Das "Bezeichnete" ist uns aber nie zugänglich, das Konzept einer "echten Realität" der Dinge ist bekanntermaßen metaphysisch.
Gut, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Spielt aber für mein Statement keine Rolle. Wir sollten uns nur immer darüber im Klaren sein, ob wir über "Blume" (eine Reihe von fünf Buchstaben) oder ob wir über eine Blume (eine Pflanze) reden.

Ja klar.
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
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Beitrag(#640477) Verfasst am: 13.01.2007, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Das ständige Vermeiden von Formulierungen, die als pejorativ verstanden werden könnten, ist leider sehr umständlich.


Wundert mich. Dennoch: ok.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#640480) Verfasst am: 13.01.2007, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Das ständige Vermeiden von Formulierungen, die als pejorativ verstanden werden könnten, ist leider sehr umständlich.
Wundert mich. Dennoch: ok.

Ich dürfte z.B. mich selbst nicht mehr als "Atheist" bezeichnen. Ebensowenig dürfte ich religiösen Glauben als irrational oder die Sittenlehre der RKK als sexualfeindlich bezeichnen.
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Beitrag(#640481) Verfasst am: 13.01.2007, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Wenn Du alle möglichen Möglichkeiten als gegeben annimmst,
dann gibt es konsequenterweise keinen Vergleich mehr. Dementsprechend kann man dann auch keinen Unterschied zwischen einer Willensfreiheit oder Willensunfreiheit mehr ausmachen.

Ja. Daher würde die Diskussion vermutlich sinnlos werden

Das verstehe ich nicht. Wo ist der Unterschied beim "Unterschied machen"...


Mühe dich nicht, step, dass ist auch gar nicht zu verstehen, denn es sind ja nur menschliche Worte, welche als solche bestenfalls andeutende Hinweise vermitteln können, worauf ein Verstehen nimmermehr beruhen kann - weshalb da nur noch Glauben hilft.


- Sprache dient einer Unterscheidung. Insofern sind Wörter auch immer Allgemeinplätze,
bzw. Verallgemeinerungen, Verkürzungen. Mancher nennt das auch Schablonen, usw.
Man "einigt" sich auf Begriffe. Wenn man nicht die gleiche Sprache spricht,
wird es schließlich entsprechend schwer sich zu verständigen.
Wenn man aber "verabsolutiert", dann kann man sich logischerweise auch nicht
mehr über Relationen und Verhältnisse/Beziehungen unterhalten. Einfach, weil
dann ja die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Sowas ergibt sich z.B. bei einer
"selbstbezüglichen" Logik.

Zitat:
Wobei mir gerade mit Erschrecken einfällt, dass ja das Wort "Glauben" so wenig der "Glauben selbst" ist wie das Wort "Verstehen" das "Verstehen selbst" - weshalb das alles am Ende wohl zu einem großen vergleichs- und unterschiedslosen Brei zusammenläuft... zwinkern


- Das passiert einem vermutlich, wenn man von einem "Ich" als Endursache ausgeht und
dieses dann verabsolutiert...der Glaube das Sprache die Wirklichkeit "perfekt" abbilde
ist offenbar nicht nur bei naiven Realisten weit verbreitet.
zwinkern
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zelig
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Beitrag(#640488) Verfasst am: 13.01.2007, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Das ständige Vermeiden von Formulierungen, die als pejorativ verstanden werden könnten, ist leider sehr umständlich.
Wundert mich. Dennoch: ok.

Ich dürfte z.B. mich selbst nicht mehr als "Atheist" bezeichnen. Ebensowenig dürfte ich religiösen Glauben als irrational oder die Sittenlehre der RKK als sexualfeindlich bezeichnen.


Ersteres verstehe ich nicht. "Atheist" ist mE in keinster Weise abwertend zu verstehen. Zweiteres und drittes ist schlichtweg nachvollziehbar (und unvollständig). Aber keines ist die voreilige Beurteilung einer Aussage in einem laufenden Dialog.


Ich finde das interessant. Vielleicht wäre es sinnvoll, hier abzutrennen?
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step
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Beitrag(#640493) Verfasst am: 13.01.2007, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ersteres verstehe ich nicht. "Atheist" ist mE in keinster Weise abwertend zu verstehen.

Das sagst Du. Die Mehrheit in D und erst recht USA sieht das aber wohl anders.

zelig hat folgendes geschrieben:
Zweiteres und drittes ist schlichtweg nachvollziehbar (und unvollständig). Aber keines ist die voreilige Beurteilung einer Aussage in einem laufenden Dialog.

Hab jetzt nochmal nachgelesen, worum es überhaupt ging, hatte Deine Forderung erst nur per se betrachtet. Also es ging um "unsinnig", und ich muß sagen, ich würde in einer Diskussion schon erwarten, daß mein Gegenüber ein moderates Negativurteil idZ unbeleidigt aufnimmt (und evtl. widerlegt), wenn es sich auf den Inhalt und nicht die Person bezieht.
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Beitrag(#640505) Verfasst am: 13.01.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Hab jetzt nochmal nachgelesen, worum es überhaupt ging, hatte Deine Forderung erst nur per se betrachtet. Also es ging um "unsinnig", und ich muß sagen, ich würde in einer Diskussion schon erwarten, daß mein Gegenüber ein moderates Negativurteil idZ unbeleidigt aufnimmt (und evtl. widerlegt), wenn es sich auf den Inhalt und nicht die Person bezieht.


Ich seh das anders. Es geht mir nicht um Beleidigung oder beleidigt sein (für eine gepflegte Beleidigung bin ich immerzu haben). Wenn ich mit Dir oder mit kolja (und auch mit anderen) diskutiere, dann muss ich mich richtig anstrengen. Was nicht bedeutet, daß es nur eine Anstrengung ist. Die vorschnelle Kategorisierung als unsinnig lenkt mich aber ab. Und dieser Umstand erzürnt mich tatsächlich. Ausserdem fällt es mir schwer, mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Ich möchte mich damit - auf sinnlosen Nebenkriegsschauplätzen- nicht beschäftigen müssen. Zumal wenn mir was am Thema liegt.
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