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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645163) Verfasst am: 21.01.2007, 13:49 Titel: "Gemischte" Partnerschaften |
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Aus persönlichem Hintergrund möchte ich dieses Thema starten. Ich lebe in einer "gemischten" Ehe. Meine Frau ist gläubige Christin in einer freikirchlichen evangelischen Gemeinde, ich dagegen bin ein überzeugter Atheist und Humanist.
Da ich meine Frau sehr schätze und liebe ist natürlich ein kritisches und doch harmonisches Miteinander unverzichtbar. Ich betrachte diese Situation als Herausforderung an der wir gemeinsam Wachsen und Lernen können
.
So gehe ich zum Beispiel (wie gerade geschehen) mit zum sonntäglichen Gottesdienst und lausche den Binsenweisheiten der Prediger dort. Damit kann ich aber wiederum besser mit meiner Frau diskutieren und auch unseren Kindern konkret bei Fragen zur Seite stehen. Sie lernen dann beide Seiten und beide Standpunkte kennen. Und wenn wir ihnen dabei auch noch Toleranz und die Föhigkeit zur konstruktiven Diskussion mitgeben können, hat es sich schon gelohnt
Wie geht ihr mit vergleichbaren Partnerschaften oder Freundschaften um?
Wie bewahrt ihr die Gemeinsamkeiten ohne eure eigenen Wertvorstellungen aufzugeben?
Grüße
Rainer
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#645171) Verfasst am: 21.01.2007, 13:58 Titel: |
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Mein Beileid. Ich würde sowas niemals in einer festen Beziehung mitmachen. Wäre ohnehin unmöglich, es gäbe alle 10 min Streit.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#645174) Verfasst am: 21.01.2007, 14:00 Titel: |
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Könnte ich mir auch nicht vorstellen.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#645178) Verfasst am: 21.01.2007, 14:03 Titel: |
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Kommt auf den Menschen drauf an. Mit einem beinharten Fundamentalisten könnte nich jedoch icht wircklich auskommen.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645181) Verfasst am: 21.01.2007, 14:08 Titel: |
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@Mario Hahna
nöööööö, kein Mitleid nötig wir leben in einer sehr realen Welt mit einer massiven Mehrheit von Menschen die "irgendetwas glauben". Diese Menschen nutzen den Glauben zur Stabilisiserung ihrer Psyche und vielen fehlt einfach die Kraft und das Selbstvertrauen sich für alles und jeden eine eigene Meinung zu bilden.
Ich betrachte es als Verpflichtung mit allen diesen Menschen möglichst offen und tolerant umzugehen und einfach die Fähigkeit und den Spass am eigenständigen Denken und Lernen zu fördern.
Auch die Angst vor einer anderen Meinung als der der Mehrheit ist eine schwierige Hürde.
Und ich muss auch meine eigenen Ansichten einer ständigen Herausforderung aussetzen um meinen eigenen Prinzipien des ewigen Lernens gerecht zu werden.
Ich bin überzeugt, dass Humanisten sich daran messen lassen müssen, wie erfolgreich sie das Denken und Lernen propagieren können. Einen religiösen Menschen vom Atheismus überzeugen zu wollen, ist sicherlich der falsche Ansatz und führt (siehe die Diskussionen hier im Forum) nicht wirklich weiter.
Wenn wir die Ziele des Humanismus wirklich erfolgreicher machen wollen, geht das sicherlich nicht mit der Brechstange. Es ist ein Prozess, der sich über mehrere Generationen hinziehen wird.
Gruss
Rainer
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#645185) Verfasst am: 21.01.2007, 14:11 Titel: |
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frajo hats ja hingekriegt...
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#645189) Verfasst am: 21.01.2007, 14:15 Titel: |
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Hat Deine Frau nicht Angst vor der Zukunft? Ich meine Du kommst denn am Tag des jüngsten Gerichts in die Hölle, sie in den Himmel und ihr seid für allezeit getrennt. Ich meine das jetzt nicht als Spaß, sondern Ernst. Was sagt Deine Frau dazu - oder glaubt sie nicht ans jüngste Gericht (was einer der zentralen Glaubenssätze ist)?
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645193) Verfasst am: 21.01.2007, 14:23 Titel: |
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@CoS:
nein, Angst vor der Zukunft haben wir beide nicht.
Wir geniessen jeden einzelnen Tag den wir haben, gerade weil ich unbedingt in die Hölle will .
Im Ernst: Für meine Frau sind diese Dinge wie "jüngster Tag" etc. eher weniger konkrete noch zeitnahe Ereignisse.
Sie ist sicherlich das Gegenteil einer Fundamentalistin (bitte nicht versuchen genauer zu definieren ), aber sie findet in ihrem Glauben eine wichtigen psychischen Halt für schwierige Zeiten.
Ich würde sie eher als schon recht "selbstbewussten Gläubigen" bezeichnen, damit haben wir beide schon eine gute Grundlage zur konstruktiven Diskussion.
Wir arbeiten daran
Rainer
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#645194) Verfasst am: 21.01.2007, 14:25 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | Diese Menschen nutzen den Glauben zur Stabilisiserung ihrer Psyche und vielen fehlt einfach die Kraft und das Selbstvertrauen sich für alles und jeden eine eigene Meinung zu bilden. |
Diese unbelegte Behauptung über einen psychischen Effekt des Glaubens wird auch bei x-maliger Wiederholung auch nicht wahrer.
Und wenn deine Frau nicht selber denken will, dann könntest du ihr ja sagen, wo's lang geht.
hikanio hat folgendes geschrieben: |
Ich betrachte es als Verpflichtung mit allen diesen Menschen möglichst offen und tolerant umzugehen und einfach die Fähigkeit und den Spass am eigenständigen Denken und Lernen zu fördern. |
Und gleichzeitig schleppt deine Frau dich in den Gottesdienst mit, in der Hoffnung, in dir den Spaß am Glauben zu fördern. Sieht so aus als versuchet ihr euch gegenseitig indirekt zu manipulieren.
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#645201) Verfasst am: 21.01.2007, 14:31 Titel: |
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Meine Partnerin ist Mitglied bei den Katholen, nicht aus Überzeugung, sondern ihrer Mutter zuliebe. Diese wiederum ist sehr gläubige Katholikin, rennt 5 mal die Woche in die Kirche, hat in jedem Zimmer ein Kruzifix oder betende Hände oder nen Bibelspruch hängen. Die reinste Geisterbahn für einen Kirchengegner wie mich. Mit ihr vermeide ich denn auch "dieses Thema". Jedenfalls würde sie es ihrer Tochter nie verzeihen, wenn sie aus der Kirche austreten würde. Meiner Partnerin ists egal. Und wenn Mama irgendwann mal nicht mehr unter uns weilt, tritt sie aus. Meiner einer könnte mit einer überzeugten Christin nicht in einer Beziehung zusammenleben.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645203) Verfasst am: 21.01.2007, 14:37 Titel: |
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@Sokrateer:
Ich denke, dass eine gegenseitige Manipulation Bestandteil einer sozialen Interaktion ist und einfach in der Natur des Menschen liegt. Der Mensch ist und bleibt ein emotional stark beeinflussbares Wesen. Das kann ich für mich auch nicht verleugnen.
Diskussionen und das damit verbundene Denken können nur dadurch gefördert werden, wenn es emotional positve Resultate hinterlässt. Für meinen Teil lehne ich die Durchsetzung auch von fundiert belegten "Wahrheiten" mit wie auch immer gearteten "Brechstangen-Methoden" ab.
Solche Methoden führen nur zur Radikalisierung beider Seiten und erreichen nichts Positives.
Auch als Atheist habe ich nicht automatisch die "richtige" Entscheidung getroffen, nur das Ergebnis des evolutionären Wettbewerbs und die langfristige Existenz der Menschen kann diese Fragen beantworten.
Weniger Arroganz und mehr Diplomatie (und die beeinhaltet unbestreitbar die Methoden der Manipulation) sind die Mittel meiner Wahl.
Gruß
Rainer
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#645204) Verfasst am: 21.01.2007, 14:39 Titel: Re: "Gemischte" Partnerschaften |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | Aus persönlichem Hintergrund möchte ich dieses Thema starten. Ich lebe in einer "gemischten" Ehe. Meine Frau ist gläubige Christin in einer freikirchlichen evangelischen Gemeinde, ich dagegen bin ein überzeugter Atheist und Humanist. |
Könnt' ich nicht. Woltle ich nixcht und würde ich nicht.
Zitat: | Da ich meine Frau sehr schätze und liebe ist natürlich ein kritisches und doch harmonisches Miteinander unverzichtbar. Ich betrachte diese Situation als Herausforderung an der wir gemeinsam Wachsen und Lernen können |
Was lernst du den von dieser Person, die Deiner Meinung nach nicht willens oder fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden?
Zitat: | So gehe ich zum Beispiel (wie gerade geschehen) mit zum sonntäglichen Gottesdienst und lausche den Binsenweisheiten der Prediger dort. |
Wieso...???
Zitat: | Damit kann ich aber wiederum besser mit meiner Frau diskutieren und auch unseren Kindern konkret bei Fragen zur Seite stehen. Sie lernen dann beide Seiten und beide Standpunkte kennen. Und wenn wir ihnen dabei auch noch Toleranz und die Föhigkeit zur konstruktiven Diskussion mitgeben können, hat es sich schon gelohnt  |
Ich habe nie verstanden wieso es etwas gutes sein soll, Kindern diesen Schwachsinn als "alternativen Standpunkt" vorzuleben.
Was sonst noch lebst du Deinen Kindern vor, das Du für falsch hältst oder gering schätzt?
Zitat: | Wie geht ihr mit vergleichbaren Partnerschaften oder Freundschaften um? |
Erstere vermeide ich. Bei letzteren vermeide ich das Thema weitestgehend. Aber auch die wenigsten einer Freunde sind (ernsthaft) religiös.
Zitat: | Wie bewahrt ihr die Gemeinsamkeiten ohne eure eigenen Wertvorstellungen aufzugeben? |
Nicht.
Es wäre eine z.B. absolute Verletzung, wenn nicht gar Aufgabe, meiner Wertevorstellungen wenn ich meine Kindern einem homophoben, wissenschaftsfeindlichen, anti-liberalen Prediger aussetzen würde. Wieso sollte ich zulassen, daß meinen Kindern Angst vor der Hölle eingeredet wird, oder der Glaube daran, daß sie gegen Gottes Willen machtlos seien?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#645207) Verfasst am: 21.01.2007, 14:44 Titel: |
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Zitat: | Was lernst du den von dieser Person, die Deiner Meinung nach nicht willens oder fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden? |
Du redest hier immerhin von seiner Frau.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#645209) Verfasst am: 21.01.2007, 14:45 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | aber sie findet in ihrem Glauben eine wichtigen psychischen Halt für schwierige Zeiten. |
Auch das wäre eigentlich deine Aufgabe. Eine Umarmung zählt mehr als Religionsgedöns.
hikanio hat folgendes geschrieben: |
Weniger Arroganz und mehr Diplomatie (und die beeinhaltet unbestreitbar die Methoden der Manipulation) sind die Mittel meiner Wahl. |
Wie wäre es mit dem dritten Weg, nämlich leben und leben lassen? Du bleibst Sonntags zuhause und sie geht in die Kirche. Keiner versucht den anderen zu manipulieren.
Dieses "Ich gehe mit meiner Frau in die Kirche, um sie zu begleiten" klingt bei mir immer stark nach Co-Abhängigket.
hikanio hat folgendes geschrieben: | Für meinen Teil lehne ich die Durchsetzung auch von fundiert belegten "Wahrheiten" mit wie auch immer gearteten "Brechstangen-Methoden" ab.
Solche Methoden führen nur zur Radikalisierung beider Seiten und erreichen nichts Positives. |
Nicht unbedingt. Kommt darauf an.
hikanio hat folgendes geschrieben: |
Auch als Atheist habe ich nicht automatisch die "richtige" Entscheidung getroffen, nur das Ergebnis des evolutionären Wettbewerbs und die langfristige Existenz der Menschen kann diese Fragen beantworten. |
Die richtige Antwort auf die Frage, ob es einen Gott gibt, entscheidet nicht die Evolution, sondern die Vernunft. Und die sagt, dass der Glaube haltlos ist.
Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 21.01.2007, 14:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#645210) Verfasst am: 21.01.2007, 14:47 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Was lernst du den von dieser Person, die Deiner Meinung nach nicht willens oder fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden? |
Du redest hier immerhin von seiner Frau. |
hikanio hat das selbst über seine Frau gesagt.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#645213) Verfasst am: 21.01.2007, 14:50 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Was lernst du den von dieser Person, die Deiner Meinung nach nicht willens oder fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden? |
Du redest hier immerhin von seiner Frau. |
hikanio hat das selbst über seine Frau gesagt. |
Hat er auch "diese Person" gesagt? Ich weiss nicht wie dein Sprachgefühl ist, aber für mich klingt das abfällig.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Nichts Nichtsnutz
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 410
Wohnort: Bonn
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(#645218) Verfasst am: 21.01.2007, 14:55 Titel: |
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Ich könnte mir das auch nicht vorstellen.
Aber wer weiß schon wo die Liebe hinfällt! Oder das Verliebsein.
Allerdings wäre ein religöser Mensch für mich von Anfang an uninteressant, da
mein Atheismus zu einen meiner Grundsäulen im Leben gehört.
Und diese Grundsäulen sollten m.E. in einer Partnerschaft übereinstimmen, sonst
hat man wenig Chance auf Langfristigkeit.
_________________ "Was für ein Baum kannst du denn da unten am Boden sein? - Ich bin ein verdammter Busch, Ok?!"
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645220) Verfasst am: 21.01.2007, 14:56 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: |
Auch als Atheist habe ich nicht automatisch die "richtige" Entscheidung getroffen, nur das Ergebnis des evolutionären Wettbewerbs und die langfristige Existenz der Menschen kann diese Fragen beantworten. |
sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die richtige Antwort auf die Frage, ob es einen Gott gibt, entscheidet nicht die Evolution, sondern die Vernunft. Und die sagt, dass der Glaube haltlos ist. |
Die Vernunft kann hier durchaus entscheiden, dass es keinen Gott geben kann. Das ist aber keine Garantie dafür, dass die Spezies Mensch sich ohne eine Religion erfolgreicher fortentwickeln kann.
Mit einfachen Worten: Was habe ich von einer Welt voller Atheisten, wenn die unglücklich sind, zum Suizid neigen und sich nicht mehr erfolgreich fortpflanzen?
Ich nehme heute einfach zur Kenntnis, dass die Mehrheit der Menschen einen Glauben braucht. Wenn man ihnen den einen mit Gewalt wegdiskutiert, dann verfallen sie häufig bei nächster Gelegenheit einem Anderen.
Rainer
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#645221) Verfasst am: 21.01.2007, 14:58 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Was lernst du den von dieser Person, die Deiner Meinung nach nicht willens oder fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden? |
Du redest hier immerhin von seiner Frau. |
hikanio hat das selbst über seine Frau gesagt. |
Hat er auch "diese Person" gesagt? Ich weiss nicht wie dein Sprachgefühl ist, aber für mich klingt das abfällig. |
Ich wollte in der Tat deutlich machen, wie abfällig die Beurteilung ist. Wohlwissend, daß es nicht meine Beurteilung ist, sondern die von ihrem Mann.
Außerdem ging es mir darum, daß er ja außer "Person" mit den von ihm beschriebenen Attributen trotzdem oder deshalb seine Frau gemacht hat. Das erscheint mir merkwürdig, weil ich seine Beurteiling als eher unvorteilhaft wahrnehme.
Ich wollte seine Frau hier aber auf gar keine Fall mehr beleidigen, als er das selber getan hat.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#645223) Verfasst am: 21.01.2007, 15:02 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: |
Die Vernunft kann hier durchaus entscheiden, dass es keinen Gott geben kann. Das ist aber keine Garantie dafür, dass die Spezies Mensch sich ohne eine Religion erfolgreicher fortentwickeln kann.
Mit einfachen Worten: Was habe ich von einer Welt voller Atheisten, wenn die unglücklich sind, zum Suizid neigen und sich nicht mehr erfolgreich fortpflanzen? |
Was hast du von einer von fundamentalistischen Muslimen übervölkerten Welt?
hikanio hat folgendes geschrieben: | Ich nehme heute einfach zur Kenntnis, dass die Mehrheit der Menschen einen Glauben braucht. Wenn man ihnen den einen mit Gewalt wegdiskutiert, dann verfallen sie häufig bei nächster Gelegenheit einem Anderen. |
Die meisten Leute, die den Glauben ablegen, bleiben ungläubig.
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645229) Verfasst am: 21.01.2007, 15:07 Titel: |
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@rasmus:
Ich für meinen Teil bilde mir auch nicht für alles und über jeden eine eigene Meinung.
Nur versuche ich mir diesen Vorgang einer Übernahme einer mitunter gut verpackten, vorgefertigten Meinung bewusster zu machen. Ich kann nur durch das Setzen von Prioritäten mir für einige ausgewählte Themen den Luxus erlauben diese Dinge zu hinterleuchten und mir eine fundierte eigene Meinung aufzubauen.
Damit fühle ich mich jetzt nicht beleidigt noch schuldig...
Gruss
Rainer
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#645230) Verfasst am: 21.01.2007, 15:08 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | Ich nehme heute einfach zur Kenntnis, dass die Mehrheit der Menschen einen Glauben braucht. Wenn man ihnen den einen mit Gewalt wegdiskutiert, dann verfallen sie häufig bei nächster Gelegenheit einem Anderen. |
Das die Mehrheit der Menschen einen Gott braucht macht das baer nicht gut und richtig. Es besagt außerdem überhaupt nichts darüber, ob und wie man dieses Bedürfnis ändern kann.
Außerdem hat das denke ich alles wirklich wenig damit zu tun, ob sich auf so einer Basis eine Partnerschaft lohnt. Ich halte das für bestenfalls extrem problematisch. Es ist eine Quelle für Probleme und Uneinigkeit - nicht ein positiver Aspekt der Partnerschaft. Ich erwarte nicht, daß eine Beziehung perfekt ist - aber es gibt nunmal Punkte die problematischer sind als andere.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#645236) Verfasst am: 21.01.2007, 15:16 Titel: |
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@hikanio
Was mich interessieren würde:
Wie handhabt ihr das bei ganz konkreten Entscheidungen, z.B. habt ihr eure Kinder taufen lassen?
Wie steht ihr zur Teilnahme am Religionsunterricht?
Oder am Gottesdienst? Müssen eure Kinder mit, oder dürfen sie selbst entscheiden?
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645237) Verfasst am: 21.01.2007, 15:18 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Das die Mehrheit der Menschen einen Gott braucht macht das baer nicht gut und richtig. Es besagt außerdem überhaupt nichts darüber, ob und wie man dieses Bedürfnis ändern kann.
Außerdem hat das denke ich alles wirklich wenig damit zu tun, ob sich auf so einer Basis eine Partnerschaft lohnt. Ich halte das für bestenfalls extrem problematisch. Es ist eine Quelle für Probleme und Uneinigkeit - nicht ein positiver Aspekt der Partnerschaft. Ich erwarte nicht, daß eine Beziehung perfekt ist - aber es gibt nunmal Punkte die problematischer sind als andere. |
Hmm.. ich denke, dass gemeinsamer Atheismus nicht für generelle harmonische Einigkeit, auch nicht in einer Partnerschaft sorgen kann. Selbst bei Atheisten gibt es verschiedenste Varianten und Meinungen die sich sowohl fundamentalistisch und radikal als auch gemässigt und diplomatisch vetreten lassen. Die Prozesse die zur Spaltung, Radikalisierung und zu Konflikten führen sind immer noch die Gleichen.
Gruss
Rainer
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#645239) Verfasst am: 21.01.2007, 15:21 Titel: |
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Ich habe keine gläubigen Freunde.
Und auch eine Beziehung mit einer Gläubigen kann ich mir nicht vorstellen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#645240) Verfasst am: 21.01.2007, 15:22 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | @rasmus:
Ich für meinen Teil bilde mir auch nicht für alles und über jeden eine eigene Meinung.
Nur versuche ich mir diesen Vorgang einer Übernahme einer mitunter gut verpackten, vorgefertigten Meinung bewusster zu machen. Ich kann nur durch das Setzen von Prioritäten mir für einige ausgewählte Themen den Luxus erlauben diese Dinge zu hinterleuchten und mir eine fundierte eigene Meinung aufzubauen.
Damit fühle ich mich jetzt nicht beleidigt noch schuldig...
Gruss
Rainer |
Vorher war das aber noch eine bestimmte Personengruppe, zu der du dich selber nicht hinzugezählt hattest:
hikanio hat folgendes geschrieben: | Diese Menschen nutzen den Glauben zur Stabilisiserung ihrer Psyche und vielen fehlt einfach die Kraft und das Selbstvertrauen sich für alles und jeden eine eigene Meinung zu bilden. |
Nun, der Priester hat sicher die Kraft und das Selbstvertrauen und er erklärt seinen Schäfchen, was sie zu denken haben. Und du begibst dich untertänigst auf sein Territorium und stützt damit auch noch seine Autorität. Ich würde das niemals tun.
Es gibt durchaus Frauen, die eine feste Hand, eine Vaterfigur oder ähnliches wollen. Diese Rolle solltest dann aber du einnehmen.
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645244) Verfasst am: 21.01.2007, 15:27 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | @hikanio
Was mich interessieren würde:
Wie handhabt ihr das bei ganz konkreten Entscheidungen, z.B. habt ihr eure Kinder taufen lassen?
Wie steht ihr zur Teilnahme am Religionsunterricht?
Oder am Gottesdienst? Müssen eure Kinder mit, oder dürfen sie selbst entscheiden? |
Taufe? Bei Babys ist das kein Problem für mich. Die bekommen eh nix davon mit und müssen dann nicht schon als kleine Kinder sich dafür rechtfertigen in unserer Gesellschaft zu einer Randgruppe zu gehören.
Teilnahme am Religionsunterricht? Ja, aber auch die Diskussion über die Inhalte sobald die Kinder anfangen nachzudenken und nachzufragen. Zwingen? Nein.
Das Gleiche gilt für den Gottesdienst. Ich gehe auch mit mache aber keinen Hehl aus meiner Überzeugung und erkläre den Kids, soweit altersgerecht möglich, meine eigene Meinung dazu.
Ist sicher für viele andere Atheisten nicht "konsequent" genug. Bisher ist dieser Weg aber für mich der Überzeugendste.
Deswegen frage ich ja nach euren Erfahrungen
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#645247) Verfasst am: 21.01.2007, 15:30 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | Hmm.. ich denke, dass gemeinsamer Atheismus nicht für generelle harmonische Einigkeit, auch nicht in einer Partnerschaft sorgen kann. |
Nein. Aber zwischen zwei Atheisten fällt ein großer potentieller Konfliktherd schonmal flach.
Zitat: | Selbst bei Atheisten gibt es verschiedenste Varianten und Meinungen die sich sowohl fundamentalistisch und radikal als auch gemässigt und diplomatisch vetreten lassen. Die Prozesse die zur Spaltung, Radikalisierung und zu Konflikten führen sind immer noch die Gleichen. |
Zwei Atheist werden sich aber erstmal darüber einig sein, daß ihre Kinder nicht in die Kirche gehen sollten.
Niemand hat behauptet, daß eine Beziehung auf einmmal wunderbar läuft, bloß weil sie zwischen Atheisten besteht.
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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hikanio registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2007 Beiträge: 95
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(#645252) Verfasst am: 21.01.2007, 15:34 Titel: |
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@Sokrateer:
Nimmst Du für Dich in Anspruch, dass Du Dir wirklich alle Meinungen selbst bildest?
Ich sehe mich dazu nicht in der Lage. Dazu erliege ich vielzu oft mehr oder weniger subtilen Manipulationen. Ich bin nur in der Lage bestimmte Dinge denen ich eine hohe Priorität zuordne ausreichend zu hinterfragen und zu analysieren.
Daher muss ich bei den meisten Dingen die ich glaube zu wissen davon augehen, dass ich nur eine vorgertigte Sichtweise übernommen habe.
Gruß
Rainer
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#645257) Verfasst am: 21.01.2007, 15:36 Titel: |
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hikanio hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | @hikanio
Was mich interessieren würde:
Wie handhabt ihr das bei ganz konkreten Entscheidungen, z.B. habt ihr eure Kinder taufen lassen?
Wie steht ihr zur Teilnahme am Religionsunterricht?
Oder am Gottesdienst? Müssen eure Kinder mit, oder dürfen sie selbst entscheiden? |
Taufe? Bei Babys ist das kein Problem für mich. Die bekommen eh nix davon mit und müssen dann nicht schon als kleine Kinder sich dafür rechtfertigen in unserer Gesellschaft zu einer Randgruppe zu gehören.
Teilnahme am Religionsunterricht? Ja, aber auch die Diskussion über die Inhalte sobald die Kinder anfangen nachzudenken und nachzufragen. Zwingen? Nein.
Das Gleiche gilt für den Gottesdienst. Ich gehe auch mit mache aber keinen Hehl aus meiner Überzeugung und erkläre den Kids, soweit altersgerecht möglich, meine eigene Meinung dazu.
Ist sicher für viele andere Atheisten nicht "konsequent" genug. Bisher ist dieser Weg aber für mich der Überzeugendste.
Deswegen frage ich ja nach euren Erfahrungen  |
In meinem Bekanntenkreis gibt es ein Paar, die der Kirche sehr kritisch geneüberstehen, die trotzdem beide Mitglied sind An Gott glauben sie auch nicht. Die Kinder sind getauft, eines davon ist sogar Ministrant. Religionsunterricht ist selbstverständlich. Naja, sie wohnen in Bayern, das erklärt einiges, aber es sagt schon etwas über gesellschaftliche Zwänge aus, wenn Eltern gegen ihre Überzeugung ihre Kinder taufen lassen etc. Das finde ich sehr problemastisch und auch inkonsquent.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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