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Der Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion: eine bedeutende Konferenz
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#642608) Verfasst am: 17.01.2007, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Udalricus: Natürlich kannst du Religion so verstehen, das ist aber nicht sehr sinnvoll. Der Gebrauch des Wortes unterscheidet sich m.E. deutlich von deinem Verständnis, abgesehen davon, dass du hier seltsam definierst:

Religion = Rückverbindung an Gott - Wenn man sagt: Ich glaube nicht, dass es Gott gibt: Da ist keine Rückverbindung an Gott. Ich habe mit dem einfach infolgedessen nichts zu tun Schulterzucken

Wenn ich keine Rückverbindung an Gott habe, habe ich keine. Ich find das eigentlich ziemlich eindeutig...
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Udalricus
katholischer Brückenbauer



Anmeldungsdatum: 09.01.2007
Beiträge: 70

Beitrag(#643269) Verfasst am: 18.01.2007, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Udalricus: Natürlich kannst du Religion so verstehen, das ist aber nicht sehr sinnvoll. Der Gebrauch des Wortes unterscheidet sich m.E. deutlich von deinem Verständnis, abgesehen davon, dass du hier seltsam definierst:

Religion = Rückverbindung an Gott - Wenn man sagt: Ich glaube nicht, dass es Gott gibt: Da ist keine Rückverbindung an Gott. Ich habe mit dem einfach infolgedessen nichts zu tun :schulter:

Wenn ich keine Rückverbindung an Gott habe, habe ich keine. Ich find das eigentlich ziemlich eindeutig...


Der Wortgebrauch ist nicht immer logisch sinnvoll, aber gibst du mir recht, dass Politikverdrossenheit ein sehr politisches Phänomen ist oder Sprachlosigkeit ein linguistisches Problem. Freilich: Eine Sache der Definition, man kann für beide Definitionen sinnvolle Argumente finden, nur mir scheint halt die negationbeeinhaltende Definition etwas umfassender.
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Der Geist weht, wo er will
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cptchaos
kritischer Rationalist



Anmeldungsdatum: 17.07.2006
Beiträge: 304
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#643650) Verfasst am: 18.01.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:

Der Wortgebrauch ist nicht immer logisch sinnvoll, aber gibst du mir recht, dass Politikverdrossenheit ein sehr politisches Phänomen ist oder Sprachlosigkeit ein linguistisches Problem.


ich bin zwar nicht gefrag aber gebe mal trotzdem Antwort:

Die frage ist doch hier für wen das Problem besteht. Für den Politikverdrossenden gibt es keine sinnvollen politischen Probleme, das geht im alles am A... vorbei.

Für den Sprachlosen keine linguistischen Probleme, weil ohne Sprache auch keine Linguistik.

Ebenso ist Atheismus für einen Atheisten auch kein religiöses Problem.

Andererseits ist Politikverdrossenheit für Politiker und u.U. deren Politiksystem ein Problem.

Für Sprechende gibt es offensichtlich Linguistische Probleme.

Und für Theisten ist der Atheismus ein Problem und zwar ein den Theismus betreffendes, und damit für diese auch ein Religiöses Problem.

Ich hoffe das sorgt für begriffliche Klarheit. zwinkern
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Dihydrogenoxid
ya rly



Anmeldungsdatum: 06.01.2007
Beiträge: 125

Beitrag(#643676) Verfasst am: 18.01.2007, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion sondern Kompetenzgerangel und Grenzüberschreitungen ihrer Vertreter.


Begehe ich hier als Wissenschaftler Grenzüberschreitungen:

-Der Mensch ist ohne zutun von Göttern entstanden.
-Der Mount Everest ist ohne zutun von Göttern entstanden.
-Das Universum ist ohen zutun von Göttern entstanden.

?

Zitat:
Die Rede über eine Kontinuität über den Tod hinaus zum Beispiel, kann nur religiöse Rede sein.


Würde morgen unter wissenschaftlichen Bedingungen festgestellt werden, dass beim Zeitpunkt des Todes ein 21 gramm schweres, unbekanntes "etwas" den Körper richtung Himmel verlässt, sähest du das vermutlich etwas anders...
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Udalricus
katholischer Brückenbauer



Anmeldungsdatum: 09.01.2007
Beiträge: 70

Beitrag(#646127) Verfasst am: 23.01.2007, 00:28    Titel: Grenzüberschreitung Antworten mit Zitat

Alpensepp hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion sondern Kompetenzgerangel und Grenzüberschreitungen ihrer Vertreter.


Begehe ich hier als Wissenschaftler Grenzüberschreitungen:

-Der Mensch ist ohne zutun von Göttern entstanden.
-Der Mount Everest ist ohne zutun von Göttern entstanden.
-Das Universum ist ohen zutun von Göttern entstanden.

?

Zitat:
Die Rede über eine Kontinuität über den Tod hinaus zum Beispiel, kann nur religiöse Rede sein.


Würde morgen unter wissenschaftlichen Bedingungen festgestellt werden, dass beim Zeitpunkt des Todes ein 21 gramm schweres, unbekanntes "etwas" den Körper richtung Himmel verlässt, sähest du das vermutlich etwas anders...


Dazu 2 Antworten:

1) Die 3 Behauptungen sind in der Tat Grenzüberschreitungen der Wissenschaft, denn
a) gibt es keine wissenschaftliche Definition von "Göttern" und
b) selbst wenn es diese gäbe, könnte man nur sagen: Wir haben keinen Beweis dafür, dass "Götter" bei der Entstehung von Menschen, Bergen oder Universen dabei gewesen sind.

2) Eine Kontinuität über den Tod hinaus kann durchaus auch nicht religiös verstanden werden, etwa über Werke des Verstorbenen oder Erinnerungen an ihn, der religiöse Bereich ist nur ein Teil (wenn auch der wohl bedeutsamste) seines Weiterlebens. Was die religiöse Dimension etwa über die Seele betrifft, kann die Wissenschaft keine Aussagen machen: Ein "21 Gramm schweres Etwas, das Richtung Himmel schwebt" kann unmöglich das sein, was Theologen unter "Seele" verstehen, denn "21 Gramm" können niemals Raum und Zeit verlassen, wenn dann sind es höchtens letzte Blähungen, die dem Verblichenen entschweben.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#646200) Verfasst am: 23.01.2007, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

@Udalricus

Eine Frage (hab ich vielleicht schon einmal gestellt): Macht dein Glaube Aussagen über die Welt? Wenn ja, wäre das wissenschaftlich überprüfbar, ansonsten natürlich nicht, dann mag ich zwar die Sinnhaftigkeit bezweifeln, aber es schafft auch keine Probleme. Eine christliche Position, die keinerlei Aussagen über Gott macht, die Einfluss auf die Welt haben und die prinzipiell unüberprüfbar sind, kann ich mir allerdings kaum vorstellen, so sehr manch ein Theologe das konstruieren mag. Hier ist mir bisher immer eine Inkonsequenz untergekommen, die ich merkwürdig finde.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#646210) Verfasst am: 23.01.2007, 02:20    Titel: Re: Grenzüberschreitung Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:

1) Die 3 Behauptungen sind in der Tat Grenzüberschreitungen der Wissenschaft, denn
a) gibt es keine wissenschaftliche Definition von "Göttern" und
b) selbst wenn es diese gäbe, könnte man nur sagen: Wir haben keinen Beweis dafür, dass "Götter" bei der Entstehung von Menschen, Bergen oder Universen dabei gewesen sind.


Das ist eine merkwürdige Antwort, die so tut, als hätte es nie Grenzüberschreitungen der Religion gegeben, dabei waren es doch die Religionen, die früher die Grenzen definiert haben. Die Religionen standen früher sehr weit jenseits ihrer heutigen Grenzen und sie haben die damaligen Grenzen oft nicht gerade unblutig verteidigt. Tatsache ist, dass die Religionen am Anfang nicht nur das heutige Territorium der Wissenschaft besetzt hatten sondern auch die heutige Rolle der Wissenschaft inne hatten, den Meschen zu erklären, wie die Welt funktioniert und warum sie so funktioniert. Die Wissenschaft hat später gigantisch viel Boden gut gemacht und die Religionen zu einem ebenso gigantischen Rückzugsgefecht gezwungen. Die Religionen stehen mit dem Rücken zur Wand, sie können eigentlich gar nichts mehr erklären, darum erklären sie die Wand, an der sie stehen, und tun so, als wäre diese Wand alles, worum es geht.
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Udalricus
katholischer Brückenbauer



Anmeldungsdatum: 09.01.2007
Beiträge: 70

Beitrag(#646816) Verfasst am: 24.01.2007, 01:37    Titel: Re: Grenzüberschreitung Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Udalricus hat folgendes geschrieben:

1) Die 3 Behauptungen sind in der Tat Grenzüberschreitungen der Wissenschaft, denn
a) gibt es keine wissenschaftliche Definition von "Göttern" und
b) selbst wenn es diese gäbe, könnte man nur sagen: Wir haben keinen Beweis dafür, dass "Götter" bei der Entstehung von Menschen, Bergen oder Universen dabei gewesen sind.


Das ist eine merkwürdige Antwort, die so tut, als hätte es nie Grenzüberschreitungen der Religion gegeben, dabei waren es doch die Religionen, die früher die Grenzen definiert haben. Die Religionen standen früher sehr weit jenseits ihrer heutigen Grenzen und sie haben die damaligen Grenzen oft nicht gerade unblutig verteidigt. Tatsache ist, dass die Religionen am Anfang nicht nur das heutige Territorium der Wissenschaft besetzt hatten sondern auch die heutige Rolle der Wissenschaft inne hatten, den Meschen zu erklären, wie die Welt funktioniert und warum sie so funktioniert. Die Wissenschaft hat später gigantisch viel Boden gut gemacht und die Religionen zu einem ebenso gigantischen Rückzugsgefecht gezwungen. Die Religionen stehen mit dem Rücken zur Wand, sie können eigentlich gar nichts mehr erklären, darum erklären sie die Wand, an der sie stehen, und tun so, als wäre diese Wand alles, worum es geht.


Diese geistesgeschichtliche Beschreibung ist gar nicht mal so schlecht, nur zwei Ergänzungen:
a) Wichtig ist nicht die Wand, sondern das, was hinter der Wand ist.
b) Die Religion hält daran fest, dass das, was hinter der Wand passiert, auch Konsequenzen für die Welt vor der Wand hat.

Mit freundlichem Grüß Gott!

Udalricus
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Udalricus
katholischer Brückenbauer



Anmeldungsdatum: 09.01.2007
Beiträge: 70

Beitrag(#646819) Verfasst am: 24.01.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
@Udalricus

Eine Frage (hab ich vielleicht schon einmal gestellt): Macht dein Glaube Aussagen über die Welt? Wenn ja, wäre das wissenschaftlich überprüfbar, ansonsten natürlich nicht, dann mag ich zwar die Sinnhaftigkeit bezweifeln, aber es schafft auch keine Probleme. Eine christliche Position, die keinerlei Aussagen über Gott macht, die Einfluss auf die Welt haben und die prinzipiell unüberprüfbar sind, kann ich mir allerdings kaum vorstellen, so sehr manch ein Theologe das konstruieren mag. Hier ist mir bisher immer eine Inkonsequenz untergekommen, die ich merkwürdig finde.


Der christliche Glaube macht sehr wohl Aussagen über die Welt, die teilweise überprüfbar, teilweise vielleicht einmal überprüfbar und teilweise nie überprüfbar sind:

überprüfbar: Es gibt in der Schöpfung eine Steigerung von den Pflanzen über die Tiere bis zum Menschen.

vielleicht überprüfbar: Die Welt hat einen Anfang und ein Ende:
Der momentane Stand der Physik scheint dies zu bestätigen: Von der Singulärität bis zum Kältetod.

nie überprüfbar: Gott hat die Welt nicht geschaffen, um sie dann völlig ihrem Schicksal zu überlassen (Deismus), sondern begleitet das Weltgeschehen mit seiner Sorge und Liebe.

Hilft diese Antwort weiter?
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