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Sind VWL und BWL Pseudowissenschaften?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#647327) Verfasst am: 24.01.2007, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Bei Geisteswissenschaften ist pure Logik und intelektueller Diskurs gefragt - was ist wohl höherwertiger?

Nenne eine Geisteswissenschaft die auf pure Logik basiert. (Nein Mathematik ist keine Geisteswissenschaft)
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
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Beitrag(#647328) Verfasst am: 24.01.2007, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

2. Das Grundgesetzt zB würde ich als außerordentlich gut durchdacht ansehen - trotzdem braucht man ausgebildete Rechtswissenschaftler, um es zu interpretieren.

Aber die Menschen, welche es zu Mehrheit nicht Rechtwissenschaftler sind und es nicht interpretieren können, sollen sich daran halten.


Nein. Ans GG kann man sich gar nicht halten, weil das GG keine Gebote für den Bürger aufstellt.

Es enthält Rechte für Bürger. Und somit auch Einschränkungen. Oder darf ich jemanden wegen seiner Hautfarbe nicht einstellen? (oder ist dies nicht im GG geregelt)

P.S.: Wenn dir das GG nicht gefällt nimm halt etwas passenderes.


Ja gut, aber was hat das mit der Wissenschaftlichkeit der Rechtswissenschaft zu tun?
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Wolf
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Beitrag(#647330) Verfasst am: 24.01.2007, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Warum sollten Disziplinen, die nicht unabhängig sind vom Menschen oder menschlichen Denken, nicht wissenschaftlich sein?

Weil ich von Wissenschaften intersubjektivgültiges Wissen fordere.
Auserdem fordere ich, dass sich zwei widersprechende Theorien nicht gleichzeitig wahr sein können.
Zu dem sollte feststellbar sein welche Theorie stimmt.(In der Mathematik hängt dies vom jeweilige Axiomensystem ab und ist somit feststellbar)



P.S.: Unabhängig vom menschliche Denken ist zu hart ausgedrückt.
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Tapuak
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Beitrag(#647331) Verfasst am: 24.01.2007, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Tapuak hat folgendes geschrieben:
In Bezug auf bestimmte Gebiete der BWL teile ich die Einschätzung, dass die Darstellung der Inhalte nach meiner Erfahrung mitunter nicht sonderlich wissenschaftlich ist. Damit meine ich, dass die Inhalte teilweise rein beschreibend wiedergegeben werden, ohne dass damit ein theoretischer Erklärungsanspruch verbunden ist, wie das ja gerade für die Wissenschaft typisch sein sollte.


Diesen Anspruch hat die Astrologie auch. Die Frage, um die es hier geht, ist mE, ob BWL zum Typ Astronomie oder zum Typ Astrologie gehört.

Ja. Das hängt m.E. davon ab, ob klare Theorien formuliert werden, die bestimmte reale Sachverhalte ausschließen. Z.B. wird prognostiziert, dass auf klar definierte Ereignis X das klar definierte Ereignis Y folgt. Damit wird ausgeschlossen, dass auf das Ereignis X das Ereignis Z folgt. Also: Wenn Z dennoch eintritt, ist die Theorie widerlegt. Wenn der betreffende Wissenschaftler, der die Theorie formuliert hat, dann noch bereit ist, das zuzugeben, ist das nach meiner Meinung eine wissenschaftliche Vorhegensweise.

Wenn jedoch irgendwelche vagen Aussagen aufgestellt werden, von mir aus "eine sozialistische Wirtschaft führt zu glücklicheren Menschen", dann ist das von Astrologie nicht zu unterscheiden, weil man die angebliche Theorie immer durch irgendwelche Sprachspielereien retten kann.

Wie viel Prozent Astronomie und wie viel Prozent Astrologie in der Wirtschaftswissenschaft stecken, weiß ich aber auch nicht. Gerade in der BWL kenne ich mich auch nicht gut aus. zwinkern
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Wolf
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Beitrag(#647333) Verfasst am: 24.01.2007, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Ja gut, aber was hat das mit der Wissenschaftlichkeit der Rechtswissenschaft zu tun?
Das hat damit zu tun, dass es unseren Gesetzen an Qualität fehlt und nicht an Quantität von Auslegungen.
Zur Wissenschaftlichkeit:
Innerhalb des Dogmas werden Gesetze willkürlich ausgelegt, soviel zu gefordeten Eindeutigkeit.
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GermanHeretic
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Beitrag(#647335) Verfasst am: 24.01.2007, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass ihr Rechtswissenschaft - wie auch andere Geisteswissenschaften - an den Kriterien der Naturwissenschaften messen wollt. Dann ist es kein Wunder, dass sie da scheitert.

Ja.

Zitat:
Gebraucht würden Argumente, warum empirische Naturwissenschaften als einzige einen Anspruch auf Wissenschafltichkeit haben sollten.

Weil nur der empirische Befund objektive Erkenntnisse schafft.

Zitat:
Warum sollten Disziplinen, die die keine in 0 und 1 kategorisierbaren Erkenntnisse liefern, nicht wissenschaftlich sein?

Bitte nimm noch 0,5, pi und 3+5i dazu.

Zitat:
Warum sollten Disziplinen, die nicht unabhängig sind vom Menschen oder menschlichen Denken, nicht wissenschaftlich sein?

Weil sie im kosmischen Maßstab wertloser Müll sind. Und der kosmische Maßstab ist es, den die Wissenschaft ergründen soll.

Ob die Benutzung eines Bildes auf einer Webseite gegen §19a UhG (oder wie immer man das abkürzt) verstößt, interessiert in 10 Mio. Jahren keine Sau. Genausowenig, ob man Flugzeuge abschießen darf, die Bundesflagge schwarz-rot-gold ist oder Verfassungrichter alberne Klamotten tragen müssen.

Aber e^(i*pi) + 1 = 0 und E = m*c^2 gelten dann immer noch.

Deshalb ist die unwichtigste Erkenntnis der Naturwissenschaften immer noch mehr wert als alle Rechtsnormen zusammen.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Wolf
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Beitrag(#647338) Verfasst am: 24.01.2007, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Gebraucht würden Argumente, warum empirische Naturwissenschaften als einzige einen Anspruch auf Wissenschafltichkeit haben sollten.

Weil nur der empirische Befund objektive Erkenntnisse schafft.

Formale Erkenntnisse würde ich mit einschließen. Und objektiv durch intersubjektiv ersetzen.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



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Beitrag(#647339) Verfasst am: 24.01.2007, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Gebraucht würden Argumente, warum empirische Naturwissenschaften als einzige einen Anspruch auf Wissenschafltichkeit haben sollten.

Weil nur der empirische Befund objektive Erkenntnisse schafft.

Formale Erkenntnisse würde ich mit einschließen. Und objektiv durch intersubjektiv ersetzen.

Gerne. Der Unterschied zw. objektiv durch intersubjektiv ist für mich ohnehin nur Sophisterei.
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Wolf
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Beitrag(#647340) Verfasst am: 24.01.2007, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Gerne. Der Unterschied zw. objektiv durch intersubjektiv ist für mich ohnehin nur Sophisterei.

Er ist marginal, schützt aber vor bösen Philosophen.
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GermanHeretic
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Beitrag(#647341) Verfasst am: 24.01.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Gerne. Der Unterschied zw. objektiv durch intersubjektiv ist für mich ohnehin nur Sophisterei.

Er ist marginal, schützt aber vor bösen Philosophen.

Ich soll mich vor Sophisten mit Sophisterei schützen? Geschockt
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Wolf
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Beitrag(#647342) Verfasst am: 24.01.2007, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Gerne. Der Unterschied zw. objektiv durch intersubjektiv ist für mich ohnehin nur Sophisterei.

Er ist marginal, schützt aber vor bösen Philosophen.

Ich soll mich vor Sophisten mit Sophisterei schützen? Geschockt

Wie denn sonst? (Äxte und Schwerter ausgenommen)
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GermanHeretic
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Beitrag(#647343) Verfasst am: 24.01.2007, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Ich soll mich vor Sophisten mit Sophisterei schützen? Geschockt

Wie denn sonst? (Äxte und Schwerter ausgenommen)

So: Mit den Augen rollen Trösterchen
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jagy
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Beitrag(#647351) Verfasst am: 24.01.2007, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Weil sie im kosmischen Maßstab wertloser Müll sind. Und der kosmische Maßstab ist es, den die Wissenschaft ergründen soll.

Ob die Benutzung eines Bildes auf einer Webseite gegen §19a UhG (oder wie immer man das abkürzt) verstößt, interessiert in 10 Mio. Jahren keine Sau.


Solange es Menschen gibt, die in ansatzweise komplexen und gerechten Strukturen zusammenleben, wird es Gesetze bzw Regeln geben und Leute, die sich mit diesen beschäftigen. Sind die Menschen erstmal ausgestorben, interessiert auch keinen, ob e = mc² ist.

Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind. wirr
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Wolf
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Beitrag(#647354) Verfasst am: 24.01.2007, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind. wirr

Nein.
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jagy
Herb Derpington III.



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Beitrag(#647362) Verfasst am: 24.01.2007, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind. wirr

Nein.


Nicht? Wir sind uns also einig?
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 24.01.2007, 20:32, insgesamt einmal bearbeitet
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Tapuak
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Beiträge: 1264

Beitrag(#647367) Verfasst am: 24.01.2007, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum sollten Disziplinen, die nicht unabhängig sind vom Menschen oder menschlichen Denken, nicht wissenschaftlich sein?

Weil sie im kosmischen Maßstab wertloser Müll sind. Und der kosmische Maßstab ist es, den die Wissenschaft ergründen soll.

Na ja, diesen Anspruch finde ich gelinde gesagt etwas hochgegriffen. Natürlich kann man es als hypothetisches Ziel ansehen, Erkenntnisse mit extrem hoher Generalisierbarkeit usw. zu erreichen. Aber das heißt ja nicht, dass Erkenntnisse, die sich auf räumlich und zeitlich stark eingegrenzte Situationen beziehen, wertlos sind. In Bezug auf das Thema des Threads wären das etwa Erkenntnisse über die Funktionsweise bestimmter Wirtschaftssysteme oder einzelner Elemente dieser Systeme. Das sind dann keine Erkenntnisse, die einem "kosmischen Maßstab" gerecht werden, aber sie können ein gewisses Erkenntnisinteresse befriedigen und zur konkreten Verbesserung des Lebens in der Gegenwart beitragen. Damit sind sie zumindest alles andere als Müll.
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letzterfreigeist
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Beiträge: 959

Beitrag(#647429) Verfasst am: 24.01.2007, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist es eigentlich egal, ob sich eine Disziplin mit menschlichen Gesellschaften oder mit toter Materie beschäftigt. Auch die Biologie ist für mich eine Wissenschaft, das Evolutionstheorem eine wissenschaftliche Hypothese.

Problematisch scheint mir in vielen Disziplinen die interessengeleitete Erkenntnis zu sein, die vieles kaputt macht. Viele dieser problematischen Disziplinen produzieren Resultate, die sich diametral widersprechen. Trotzdem behaupten die verschiedenen Lager, sie hätten das alles bewiesen.

Die Fett-Hypothese ist z. B. eine der wohl am häufigsten untersuchtesten und erforschten Hypothesen überhaupt. Tausende Forschungsarbeiten wurden zu diesem Thema gemacht. Das hat nicht verhindern können, das die These völlig falsch ist.
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Tapuak
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Beiträge: 1264

Beitrag(#647439) Verfasst am: 24.01.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Tapuak hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, Wissenschaft ist mehr als Naturwissenschaft, deswegen unterscheidet man auch zwischen Wissenschaft und einem ihrer Untergebiete der Naturwissenschaft. Da gabs auch noch die Geisteswissenschaft.

Welche Bereiche der Realität untersucht nach deiner Meinung die "Naturwissenschaft" und welche die "Geisteswissenschaft"? Und weswegen sollte man diese Unterteilung überhaupt vornehmen?

Ich differenziere ja nicht qualitativ zwischen diesen Wissenschaftszweigen - die Unterscheidung ist doch eigentlich recht geläufig.

Tja, die katholische Kirche ist in manchen Breitengraden auch recht geläufig. Deswegen ist sie aber noch längst nicht sinnvoll. zwinkern

Für mich gibt es einfach die "(Real-)Wissenschaft" und fertig. Menschen sind Natur, die Geistes- und Kulturleistungen von Menschen sind Natur. Das sah man zwar im im Gefolge der Religionen mal anders, aber diese Zeit ist glücklicherweise weitgehend vorbei, z.B. dank der Evolutionstheorie. Von daher fällt mir gerade kein Grund ein, weswegen man die primär von Menschen geprägten Bereiche der Wirklichkeit prinzipiell anders untersuchen sollte als solche, in denen Menschen nicht im Zentrum der Betrachtung stehen.

Man kann die Teilgebiete der Wissenschaft natürlich ohne Probleme rein sprachlich unterteilen, um ihren Gegenstandsbereich zu verdeutlichen, z.B. einen bestimmten Bereich der Wissenschaft "Sozialwissenschaft" nennen. Aber gewöhnlich ist ja ein weitergehender methodischer Autonomieanspruch damit gemeint, wenn jemand von den "Geisteswissenschaften" spricht. Und für den sehe ich eben keinen Grund.
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jagy
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#647444) Verfasst am: 24.01.2007, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:

Für mich gibt es einfach die "(Real-)Wissenschaft" und fertig. Menschen sind Natur, die Geistes- und Kulturleistungen von Menschen sind Natur. Das sah man zwar im im Gefolge der Religionen mal anders, aber diese Zeit ist glücklicherweise weitgehend vorbei, z.B. dank der Evolutionstheorie. Von daher fällt mir gerade kein Grund ein, weswegen man die primär von Menschen geprägten Bereiche der Wirklichkeit prinzipiell anders untersuchen sollte als solche, in denen Menschen nicht im Zentrum der Betrachtung stehen.

Man kann die Teilgebiete der Wissenschaft natürlich ohne Probleme rein sprachlich unterteilen, um ihren Gegenstandsbereich zu verdeutlichen, z.B. einen bestimmten Bereich der Wissenschaft "Sozialwissenschaft" nennen. Aber gewöhnlich ist ja ein weitergehender methodischer Autonomieanspruch damit gemeint, wenn jemand von den "Geisteswissenschaften" spricht. Und für den sehe ich eben keinen Grund.


Sag das den Empirie-Chauvies und nicht mir. zwinkern
Ich hätte kein Problem auf die Trennung zu verzichten.
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Tapuak
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#647470) Verfasst am: 24.01.2007, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Sag das den Empirie-Chauvies und nicht mir. zwinkern
Ich hätte kein Problem auf die Trennung zu verzichten.

Nach meiner Meinung sollte jede Wissenschaft empirisch arbeiten. In meinem vorherigen Beitrag wollte ich gerade gegen solche Positionen argumentieren, die dafür eintreten, dass die "Geisteswissenschaften" irgenwelche anderen Methoden (z.B. nicht-empirisch, hermeneutisch) benutzen sollten.

Theologie wäre demnach natürlich keine Wissenschaft, Jura in der jetzigen Form im engeren Sinne wohl auch nicht. Aber man könnte Rechtwissenschaft im Gegensatz zur Theologie prinzipiell realwissenschaftlich betreiben. Nur scheint da die dogmatisch-hermeneutische Herangehensweise tief verwurzelt zu sein, so dass das in absehbarer Zeit wohl nicht geschehen wird.
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letzterfreigeist
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#647500) Verfasst am: 24.01.2007, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Nach meiner Meinung sollte jede Wissenschaft empirisch arbeiten. In meinem vorherigen Beitrag wollte ich gerade gegen solche Positionen argumentieren, die dafür eintreten, dass die "Geisteswissenschaften" irgenwelche anderen Methoden (z.B. nicht-empirisch, hermeneutisch) benutzen sollten.


Ja aber hilft denn die empirische Arbeitsweise wirklich?

Für die Fetthypothiese gibt es Tausende empirische Resultate. Trotzdem ist die These falsch.

Auch ist z. B. in den Geisteswissenschaften häufig nicht klar, was das empirische Resultat und was reine Spekulation ist.

Beispiel: Empirische Untersuchungen haben in fast allen Ländern gezeigt: Der Geburtenrückgang in den entwickelten Ländern ist mengenmäßig in erster Linie auf das Verschwinden der Mehrkindfamilie mit drei oder mehr Kindern zurückzuführen.

Soweit so gut. Wenige Zeilen später liest man dann in den tollsten wissenschaftlichen Abhandlungen und von den renommiertesten AutorInnen, dass sich eine Geburtensteigerung in erster Linie durch eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erzielen lässt.

Daran sind aber Mehrkindfamilien kaum interessiert. Wie kam jetzt die Hypothese aufgrund der empirischen Daten zustande? Es sind leider solche Sprünge, die Naturwissenschaftler völlig irritiert im Regen stehen lassen.

[edit]Um die Erwartungen meiner Fans zu befriedigen, hier eine abschließende Hypothese zum Thema: Es sind handelt sich vor allem bei denjenigen Disziplinen um Pseudowissenschaften, wo Autoren üblicherweise AutorInnen heißen. Denn dort herrscht eine kritische Gutmenschen-Dichte vor, die die Ergebnisse in ihrem Sinne verfälscht.[/edit]
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#647528) Verfasst am: 24.01.2007, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind. wirr

Nein.


Nicht? Wir sind uns also einig?

Nein.
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Tapuak
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#647560) Verfasst am: 25.01.2007, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
Ja aber hilft denn die empirische Arbeitsweise wirklich?

Ja. Ich wüsste zumindest in Moment keine Methode, wie man Hypothesen besser überprüfen könnte, als empirisch an der Realität. Welche schlägst du denn vor?

Zitat:
Für die Fetthypothiese gibt es Tausende empirische Resultate. Trotzdem ist die These falsch.

Ich weiß zwar nicht welche "Fetthypothese" du meinst - aber es ist doch wunderbar, wenn sie falsch ist. Dann kann sie ja im Archiv der falschen Hypothesen verschwinden. Wo ist das Problem?

Zitat:
Auch ist z. B. in den Geisteswissenschaften häufig nicht klar, was das empirische Resultat und was reine Spekulation ist.

Was meinst du genau mit "empirischen Resultaten"?

Zitat:
Beispiel: Empirische Untersuchungen haben in fast allen Ländern gezeigt: Der Geburtenrückgang in den entwickelten Ländern ist mengenmäßig in erster Linie auf das Verschwinden der Mehrkindfamilie mit drei oder mehr Kindern zurückzuführen.

Wie bitte? So etwas Tautologisches wird wohl kaum ein Wissenschaftler schreiben. Das ist ungefähr so aussagekräftig wie "Die zunehmende Fettleibigkeit wird durch die dicken Menschen verursacht".

Zitat:
Soweit so gut. Wenige Zeilen später liest man dann in den tollsten wissenschaftlichen Abhandlungen und von den renommiertesten AutorInnen, dass sich eine Geburtensteigerung in erster Linie durch eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erzielen lässt.

Na und? Kann doch sein, dass das eine Hypothese ist, die sich gut bewährt hat (ich weiß es in diesem Fall nicht).

Zitat:
Daran sind aber Mehrkindfamilien kaum interessiert.

Aha, interessant. Wenn du dir da so sicher bist, kannst du dich ja daran machen, die gegenteilige Hypothese systematisch zu widerlegen. Dürfte dann ja kein Problem sein. Forschungsantrag an die DFG und auf geht's.

Zitat:
Wie kam jetzt die Hypothese aufgrund der empirischen Daten zustande? Es sind leider solche Sprünge, die Naturwissenschaftler völlig irritiert im Regen stehen lassen.

Es ist doch völlig unwichtig, wie Hypothesen zustandekommen. Induktiv kann man keine "wahren" Hypothesen generieren, ich dachte das hätte sich mittlerweile mal herumgesprochen. Was zählt, ist vielmehr die Überprüfung (Widerlegungsversuch) der Hypothesen. Die Realität ist also nicht die Quelle der Hypothese, sondern die Instanz, an der sie getestet wird, nachdem sie formuliert wurde.

Ich verstehe alles in allem nicht, worauf du eigentlich hinauswillst.
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Tapuak
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#647570) Verfasst am: 25.01.2007, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
[edit]Um die Erwartungen meiner Fans zu befriedigen, hier eine abschließende Hypothese zum Thema: Es sind handelt sich vor allem bei denjenigen Disziplinen um Pseudowissenschaften, wo Autoren üblicherweise AutorInnen heißen. Denn dort herrscht eine kritische Gutmenschen-Dichte vor, die die Ergebnisse in ihrem Sinne verfälscht.[/edit]

Tja, es können eben nicht alle so stringent und wissenschaftlich korrekt argumentieren wie du. Mit den Augen rollen
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#647574) Verfasst am: 25.01.2007, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Was zählt, ist vielmehr die Überprüfung (Widerlegungsversuch) der Hypothesen.

Verifizieren geht auch und das ist in Disziplinen wie in der Medizin auch der Regelfall. Nur in der Physik liegt das Hauptaugenmerk auf experimentellen Falsifizierungsversuchen.

Tapuak hat folgendes geschrieben:
letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
[edit]Um die Erwartungen meiner Fans zu befriedigen, hier eine abschließende Hypothese zum Thema: Es sind handelt sich vor allem bei denjenigen Disziplinen um Pseudowissenschaften, wo Autoren üblicherweise AutorInnen heißen. Denn dort herrscht eine kritische Gutmenschen-Dichte vor, die die Ergebnisse in ihrem Sinne verfälscht.[/edit]

Tja, es können eben nicht alle so stringent und wissenschaftlich korrekt argumentieren wie du. Mit den Augen rollen

lgf ist Mathematiker und die konstruieren sich eine möglichst simple Welt auf Basis von Axiomen zusammen.

Ich habe ja in einem anderen Thread schon gegen diese abgehobene Sicht auf die Mathematik argumentiert. Denn die Mathematik wäre zu verwerfen, würden sie keine Aussagen machen, die sich mit der Natur decken.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#647579) Verfasst am: 25.01.2007, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Tapuak hat folgendes geschrieben:
Was zählt, ist vielmehr die Überprüfung (Widerlegungsversuch) der Hypothesen.

Verifizieren geht auch und das ist in Disziplinen wie in der Medizin auch der Regelfall. Nur in der Physik liegt das Hauptaugenmerk auf experimentellen Falsifizierungsversuchen.


Ich würde sagen: Jein. Auch in der Medizin ist keine Verifikation möglich. Allerdings ist ein Produkt umso sicher, umso häufiger es nicht falsifziert wird. - Aber ich vermute, dass du das auch gar nicht meintest. Die Falsfikiation ist vor allem in den Grundlagenwissenschaften interessant. Inwieweit man Anwendungen der Forschungsergebnisse zur Konstruktion aller möglichen Geräte noch als Wissenschaft ansehen soll, mag fraglich sein, aber wirklichen Fortschritt gibt es nur bei den Wissenschaften, in denen es die Falsifikationsmethode gibt und sie angewand wird.

Deine Einschätzung der Mathematik teile ich nicht. Sie ist eine Strukturwissenschaft, die immer wieder sehr gute Beschreibungsinstrumente für die anderen Wissenschaften geliefert hat. Dass die Erforschung von Primzahlen mal relevant werden könnte (bei der Verschlüsselung) hätte niemand geahnt - dennoch war es ein brauchbarer Fortschritt.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#647596) Verfasst am: 25.01.2007, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ich würde sagen: Jein. Auch in der Medizin ist keine Verifikation möglich. Allerdings ist ein Produkt umso sicher, umso häufiger es nicht falsifziert wird. - Aber ich vermute, dass du das auch gar nicht meintest. Die Falsfikiation ist vor allem in den Grundlagenwissenschaften interessant. Inwieweit man Anwendungen der Forschungsergebnisse zur Konstruktion aller möglichen Geräte noch als Wissenschaft ansehen soll, mag fraglich sein, aber wirklichen Fortschritt gibt es nur bei den Wissenschaften, in denen es die Falsifikationsmethode gibt und sie angewand wird.

Die Medizin macht selten Allaussagen, sondern ermittelt z.B. bei wievielen Patienten ein Medikament wie gut wirkt. Viele Medikamente wirken bei manchen Menschen überhaupt nicht. Aber das erwartet und behauptet auch niemand.
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#647606) Verfasst am: 25.01.2007, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
Ja aber hilft denn die empirische Arbeitsweise wirklich?

Ja. Ich wüsste zumindest in Moment keine Methode, wie man Hypothesen besser überprüfen könnte, als empirisch an der Realität. Welche schlägst du denn vor?


Ich wüsste auch keine. Allerdings gibt es in bestimmten Disziplinen viele Untersuchungen, die scheinbar Hypothesen stützen, aber eigentlich was ganz anderes zeigen.

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Für die Fetthypothiese gibt es Tausende empirische Resultate. Trotzdem ist die These falsch.

Ich weiß zwar nicht welche "Fetthypothese" du meinst - aber es ist doch wunderbar, wenn sie falsch ist. Dann kann sie ja im Archiv der falschen Hypothesen verschwinden. Wo ist das Problem?


Das Problem ist: sie verschwindet nicht.

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auch ist z. B. in den Geisteswissenschaften häufig nicht klar, was das empirische Resultat und was reine Spekulation ist.

Was meinst du genau mit "empirischen Resultaten"?


Wenn ich wie im einem Film gezeigt dreimal täglich bei McD ein Supersize-Menü esse und damit auf mehr als 5000 Kcal pro Tag komme, dann ist es nicht verwunderlich, wenn ich damit zunehme. Ein guter Ernährungswissenschaftler würde aber schließen, dass das an dem hohen Fettgehalt der Nahrung liegt. In der Tat machte der fast 2000 Kcal von den 5000 aus, war also auch schon zu viel. Die Ursache für die Gewichtszunahme war aber die hohe Kalorienaufnahme. Und so etwas zieht sich durch die gesamte Ernährungswissenschaften. Es wird nicht deutlich, was das empirische Ergebnis war und welche Aussage damit gestützt wird und was nicht. Die ganze Medizin verfolgt im Übrigen einen Evidenzbegriff, der bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Medikamenten sinnvoll sein mag, für die Überprüfung allgemeiner Hypothesen aber nicht geeignet ist. Da scheint mir der Falsifkationsbegriff sinnvoller zu sein.

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Beispiel: Empirische Untersuchungen haben in fast allen Ländern gezeigt: Der Geburtenrückgang in den entwickelten Ländern ist mengenmäßig in erster Linie auf das Verschwinden der Mehrkindfamilie mit drei oder mehr Kindern zurückzuführen.

Wie bitte? So etwas Tautologisches wird wohl kaum ein Wissenschaftler schreiben. Das ist ungefähr so aussagekräftig wie "Die zunehmende Fettleibigkeit wird durch die dicken Menschen verursacht".


Wie bitte? Die meisten Wissenschaftler hatten bislang immer behauptet, der Geburtenrückgang sei auf den Anstieg der lebenslänglichen Kinderlosigkeit zurückzuführen. Genaue Rechnungen zeigten: Das ist nicht der Fall. Der mengenmäßig größere Anteil kommt vom Rückgang der Mehrkindfamilien. Das ist ein großer Unterschied und dieser Unterschied hat massive Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung. Bzw. sollte er haben. Es ist ein Unterschied, ob ich Kinderlose zu Eltern machen möchte, oder eine Familie mit zwei Kindern zu einem dritten oder vierten Kind überzeugen möchte. War das so schwer zu verstehen?

Will man aus Kinderlosen Eltern machen, dann kann es sinnvoll sein, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Möchte ich eine Familie mit drei Kindern zu einem vierten Kind bewegen, dann nützt die Vereinbarkeit nichts, da (in der Regel) die Mutter ohnehin schon ganztätig Hausfrau ist.

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe alles in allem nicht, worauf du eigentlich hinauswillst.


Ja, du hast mein ganzes Posting nicht verstanden. Da kann ich dann auch nichts machen.
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#647619) Verfasst am: 25.01.2007, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich würde sagen: Jein. Auch in der Medizin ist keine Verifikation möglich. Allerdings ist ein Produkt umso sicher, umso häufiger es nicht falsifziert wird. - Aber ich vermute, dass du das auch gar nicht meintest. Die Falsfikiation ist vor allem in den Grundlagenwissenschaften interessant. Inwieweit man Anwendungen der Forschungsergebnisse zur Konstruktion aller möglichen Geräte noch als Wissenschaft ansehen soll, mag fraglich sein, aber wirklichen Fortschritt gibt es nur bei den Wissenschaften, in denen es die Falsifikationsmethode gibt und sie angewand wird.

Die Medizin macht selten Allaussagen, sondern ermittelt z.B. bei wievielen Patienten ein Medikament wie gut wirkt. Viele Medikamente wirken bei manchen Menschen überhaupt nicht. Aber das erwartet und behauptet auch niemand.


Dort an der Stelle macht der Evidenzbegriff der Medizin Sinn. Leider überträgt sie ihn auch auf ihre Hypothesen, z. B. bzgl. den Ursachen einer Krankheit. Da macht er dann keinen Sinn.

Das führt zu dem grotesken Ergebnis, dass einzelne Studien ganz klar bewiesen haben, dass man mit einer kohlenhydratarmen aber sehr fettreichen Diät sehr gut abnehmen kann, sogar deutlich besser als mit anderen Diäten. Diese Studien stützen also die Hypothese "wir werden immer dicker, weil wir zu viel Fett essen" nicht. Daneben gibt es Tausende andere Studien, die unter ganz anderen Verhältnissen (viel Fett, viele Kohlenhydrate) eine Gewichtszunahme bestätigen konnten. Diese anderen Studien stehen nicht im Widerspruch zur These "wir werden immer dicker, weil wir zu viel Fett essen".

Für einen Physiker wäre diese These somit widerlegt, denn es gibt mehrere empirische Studien, die sie klar widerlegen. Für einen Ernährungswissenschaftler/Mediziner sind hierdurch aber nur ein paar Evidenzpunkte verloren gegangen. Das ist eine ganz andere Vorgehensweise und ich halte diese für unwissenschaftlich.
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Mario Hahna
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Beiträge: 9607
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Beitrag(#647630) Verfasst am: 25.01.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ist Geschichte eine Wissenschaft?
Soziologie?
Politologie?
Oder sind alle Geisteswissenschaften keine Wissenschaften?
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Wer nichts weiß, glaubt alles.
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