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Papst mahnt Forscher
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Stingery
Atholik



Anmeldungsdatum: 06.05.2006
Beiträge: 716

Beitrag(#650765) Verfasst am: 30.01.2007, 09:32    Titel: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Papst mahnt Forscher

Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die auf die göttliche Vernunft hin offen sei. Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".


Aha, also soll ich auch Sachen, die ausserhalb unserers Wahrnehmungshorizontes liegen, einfach so fuer wahr halten? Trolle, Feen, Mainzelmaennchen, Pokemon und Jesus soll ich einfach so als echt und real existent akzeptieren, weil ich solche Sachen nicht widerlegen kann? Oder gilt das nur fuer Letzteren? Weils der Papst ja gesagt hat.

Mit den Augen rollen
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Zombie [...bi], der; -[s], -s [engl. zombi(e), westafrik. Wort]: Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat.

Christ [k...] der; -en, -en <gr>: siehe Zombie
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boomklever
Impfgegnergegner



Anmeldungsdatum: 25.07.2006
Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#650767) Verfasst am: 30.01.2007, 09:41    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Papst mahnt Forscher

Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die auf die göttliche Vernunft hin offen sei. Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".


Aha, also soll ich auch Sachen, die ausserhalb unserers Wahrnehmungshorizontes liegen, einfach so fuer wahr halten? Trolle, Feen, Mainzelmaennchen, Pokemon und Jesus soll ich einfach so als echt und real existent akzeptieren, weil ich solche Sachen nicht widerlegen kann? Oder gilt das nur fuer Letzteren? Weils der Papst ja gesagt hat.

Mit den Augen rollen

`Eine Rationalität, die auf die göttliche Vernunft hin offen [ist]'? Das ist aber schon ein dicker Hund. Und `schreckliche Schizophrenie'? Ich glaube das Kompliment können wir getrost zurückgeben, sollte der Papst tatsächlich wissenschaftliche Errungenschaften akzeptieren.
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Udalricus
katholischer Brückenbauer



Anmeldungsdatum: 09.01.2007
Beiträge: 70

Beitrag(#650772) Verfasst am: 30.01.2007, 10:37    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Papst mahnt Forscher

Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die auf die göttliche Vernunft hin offen sei. Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".


Aha, also soll ich auch Sachen, die ausserhalb unserers Wahrnehmungshorizontes liegen, einfach so fuer wahr halten? Trolle, Feen, Mainzelmaennchen, Pokemon und Jesus soll ich einfach so als echt und real existent akzeptieren, weil ich solche Sachen nicht widerlegen kann? Oder gilt das nur fuer Letzteren? Weils der Papst ja gesagt hat.

:roll:


Niemand, auch nicht der Papst, will dich zwingen, an diese Dinge zu glauben.
Was er aber schon anspricht, ist die Offenheit dafür, dass Wissenschaft nicht alles an Erkenntnis sein kann. Welche Erkenntnisse darüber hinaus aber entscheidend für das Leben der Menschen sind, muss jeder einzelne nach seinem Gewissen und Verstand entdecken, wobei er auf überlieferte Möglichkeiten zurückgreifen kann. Da kann ihm die Wissenschaft eben nur bedingt helfen, indem sie den Bereich der Möglichkeiten eingrenzt:
Etwa: Auf dem Olymp wohnen keine Götter und auf der Erde gibt es kein Entenhausen.
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SoWhy
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Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
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Beitrag(#650774) Verfasst am: 30.01.2007, 10:42    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:

Niemand, auch nicht der Papst, will dich zwingen, an diese Dinge zu glauben.
Was er aber schon anspricht, ist die Offenheit dafür, dass Wissenschaft nicht alles an Erkenntnis sein kann. Welche Erkenntnisse darüber hinaus aber entscheidend für das Leben der Menschen sind, muss jeder einzelne nach seinem Gewissen und Verstand entdecken, wobei er auf überlieferte Möglichkeiten zurückgreifen kann. Da kann ihm die Wissenschaft eben nur bedingt helfen, indem sie den Bereich der Möglichkeiten eingrenzt:
Etwa: Auf dem Olymp wohnen keine Götter und auf der Erde gibt es kein Entenhausen.

[christliche Logik]
Definiere: Gott > Wissenschaft
Folge: Wissenschaft < Gott
Folge: Gott existiert
[/christliche Logik]
Mit den Augen rollen

Du hast genauso wenig wie der oberste Medizinmann der Katholen erklärt, wieso Dinge wahr sein sollen, gerade weil sie unbewiesene Behauptungen sind. Daraus folgt nämlich, dass alle Religionen wahr sind und schwupps, wieder keine. Doofe Sache, gell? xD
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Tarvoc
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Beitrag(#650777) Verfasst am: 30.01.2007, 10:53    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Papst hat folgendes geschrieben:
[...] "schreckliche Schizophrenie" [...]

Wenn er verbindlich Diagnosen stellen will, dann soll er Medizin und Psychologie studieren. Ein Theologiestudium qualifiziert dafür nämlich nicht.
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boomklever
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Beitrag(#650778) Verfasst am: 30.01.2007, 10:56    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Papst hat folgendes geschrieben:
[...] "schreckliche Schizophrenie" [...]

Wenn er verbindlich Diagnosen stellen will, dann soll er Medizin und Psychologie studieren. Ein Theologiestudium qualifiziert dafür nämlich nicht.

Das ist eh umgangssprachlich. Die psychische Störung, auf die unser Ratzi-Fatzi hier anspielen will, ist wohl die multiple Persönlichkeit.
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Beitrag(#650782) Verfasst am: 30.01.2007, 11:07    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

boomklever hat folgendes geschrieben:
Das ist eh umgangssprachlich.

Umgangssprachlich sind Wale auch Fische. Nur tritt Ratzinger nicht als Penner von der Gosse auf, sondern als Autorität in "Seelenfragen".
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SoWhy
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Beitrag(#650784) Verfasst am: 30.01.2007, 11:09    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
boomklever hat folgendes geschrieben:
Das ist eh umgangssprachlich.

Umgangssprachlich sind Wale auch Fische. Nur tritt Ratzinger nicht als Penner von der Gosse auf, sondern als "Experte in Seelenfragen".

Was eine recht einfache Aufgabe ist. Ich hab übrigens meinen Doktor für unsichtbare rosa Einhörner mit einem Diplom im Nebenfach Fliegende Spaghetti-Monster. Es ist einfach Experte für Dinge zu sein, die nicht existieren zwinkern
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Beitrag(#650786) Verfasst am: 30.01.2007, 11:13    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Was eine recht einfache Aufgabe ist.

Ja, aber das ist eine andere Frage. Es geht um die Verwandschaft der Semantiken der Begriffe "Seele" und "Psyche".

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Es ist einfach Experte für Dinge zu sein, die nicht existieren. zwinkern

Heutzutage ist es überhaupt einfach, Experte für allen möglichen Quatsch zu sein.
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matthias
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Beiträge: 1386
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Beitrag(#650788) Verfasst am: 30.01.2007, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hier der Link zu einer deutschen Übersetzung der Ansprache zum letzten Angelus-Gebet, auf die sich die Katholische Nachrichten-Agentur und in Folge der Welt-Artikel beziehen:

Benedikt XVI.: Für eine Wiederentdeckung der „Vernünftigkeit des Glaubens“
„Wenn der christliche Glaube echt ist, knechtet er die Freiheit und die Vernunft des Menschen nicht“

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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 747

Beitrag(#650791) Verfasst am: 30.01.2007, 11:25    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Zitat:
Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten.

Ich denke, er meint:
Rationalismus => Materialismus;
übersteigerte Technologie => ungebremstes Instinktdenken (vermutlich in der Richtung, dass, was machbar ist, auch gemacht wird). Vernünftig ist dies ja tatsächlich nur aus dem Blickwinkel der Technokraten.

Zitat:
Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben.

Folglich braucht "die Vernunft" "den Glauben" auch nicht zu bekämpfen (Habe gerade unter Wiki eine Definition für "Rückzugsgefecht" finden wollen.)


Zitat:
Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag.

Ehrlich gesagt, glaube auch ich speziell hier, umgekehrt, in krasser Form die Tendenz zu erkennen, allem den Wahrheitsbegriff abzusprechen, was nicht experimentell überprüfbar ist.
Wahrheit ist hier, was der wissenschaftlichen Definition von "Wahrheit = Annäherung an zeitlos gültige Wahrheit" entspricht.
"Experiment = gemäß der in den exakten Wissenschaften gültigen Übereinkunft durchgeführtes Experiment".
So gesehen, sind Sozial"wissenschaften" schwerlich Wissenschaften. Außer vielleicht die Neuro(!)Psychologie.

Als Definition von Liebe bspw. gälte dann wohl auch nur das, was man an neurophysiologischen Vorgängen bei Verliebten abgeschaut hat und im Labor zu reproduzieren vermag.

Die goldigen Cartoons "Liebe ist..." hätten überhaupt keine wissenschaftliche Relevanz.
Obwohl sie eine sozialwissenschaftliche haben (Man bräuchte sich bloß vorzustellen, was für Untertitel sie vor 100, 200 Jahren gehabt hätten - doch gerade diese Unterschiede nehmen ja den "Befunden" ihre wissenschaftliche Relevanz im FGH-Sinn.)


Schon das, was man die "Mystik des Alltags" nennt, ist aber aus diesem Blickwinkel gesehen nicht existent, da jeder was anderes darunter versteht und die Leute während des Erlebens auch nicht zum EEG greifen, um die Gehirnströme aufzeichen- und das Erlebte somit im Labor reproduzierbar zu machen.

Dieser Umstand lädt einen Vertreter einer Lehre mit Affinität zur Mystik natürlich dazu ein, "der Wissenschaft" vorzuwerfen, Existentes als nichtexistent darzustellen (worin er ja nicht ganz unrecht hat, q.e.d.) und im Umkehrschritt Nicht-wissenschaftlich-Verifiziertes in beliebigem Maße als existent zu postulieren.
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Dr. Benchmark
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Beitrag(#650794) Verfasst am: 30.01.2007, 11:32    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:
Was er aber schon anspricht, ist die Offenheit dafür, dass Wissenschaft nicht alles an Erkenntnis sein kann.


Das Gegenteil wird - abgesehen von Religionen aller Art - auch nicht behauptet.
Daß der aufgeklärte, naturgemäß neugierige und frei denkende Mensch diesem Zustand zusehends näher kommt, ohne diesen jedoch gänzlich zu erreichen spielt dabei noch nicht einmal eine (argumentative) Rolle.

Wichtig erscheint mir nur, daß man für (noch) nicht erklärte Erscheinungen ganz sicher keinen Hokuspokus als Erklärungsmuster benötigt, um mit der Unvollkommenheit komfortabel leben zu können.

Ich verstehe einfach diesen Bärendienst nicht, den man Gott erweist, indem man ihn auf einen lebenslangen Rückzugskampf schickt im tapferen Einsatz als Platzhalter für Erkenntnislücken.

Mir kanns ja wurscht sein und das geordnete Rückzugsgefecht ist als Zaungast allemal hübsch anzusehen ,-)

Wenn der Urknall prinzipiell nicht zu erklären ist, dann zeugt allein die Erkenntnis daß dem so ist von weit größerer Reife und Weitsicht, als alle religiösen Denkmuster in ihrem peinlichen Bemühen dem Unsinn einen hanebüchenen Sinn geben zu wollen um dem unwichtigen (und aller Wahrscheinlichkeit nach sinnlosen) Sein ein verzweifelt Stückchen Behaglichkeit abzugewinnen.

Echt arm.

Aber wie gesagt: Ich guck amüsiert weiter zu...

Cool
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#650811) Verfasst am: 30.01.2007, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hat schonmal jemand was von Literatur, Poesie, Filmen und so Zeug gehört? Mit den Augen rollen
Was das naive Päpstchen da erzeugt, ist ein Scheinproblem. Als wenn wir nur das direkt Beobachtbare behandelten. Und über was gibt denn Religion anderes Auskunft als über menschliche Realität? Mir ist das zu langweilig und facettenarm, muss ich sagen, und auch zu wenig abstrakt. Alles wird in der Religion vermenschlicht, banal und langweilig. Wirklich faszinierend ist doch Welt dann, wenn wir sie ganz losgelöst von einem personalisierten Gott und dem Altebkannten betrachten. Man versuche doch auch einmal, z.B. die Gedichte eines Schiller mit christlichen Mitteln auszudrücken. Das wird nicht gelingen, denn dann fehlt es an Motiven. Das Christentum bedeutet meiner Meinung nach bloß Banalisierung der Welt, Verarmung an Motiven, Verflachung der Gefühle, Verlust des Facettenreichtums unseres gesamten Erlebens...
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#650812) Verfasst am: 30.01.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kardinal Lehmann hat mal gesagt, dass das Menschenbild der Hirnforscher naiv sei, oder so etwas in der Art.

Ganz schön arrogant sowas zu sagen.
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im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#650816) Verfasst am: 30.01.2007, 13:22    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:
Stingery hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Papst mahnt Forscher

Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die auf die göttliche Vernunft hin offen sei. Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".


Aha, also soll ich auch Sachen, die ausserhalb unserers Wahrnehmungshorizontes liegen, einfach so fuer wahr halten? Trolle, Feen, Mainzelmaennchen, Pokemon und Jesus soll ich einfach so als echt und real existent akzeptieren, weil ich solche Sachen nicht widerlegen kann? Oder gilt das nur fuer Letzteren? Weils der Papst ja gesagt hat.

Mit den Augen rollen


Niemand, auch nicht der Papst, will dich zwingen, an diese Dinge zu glauben.
Was er aber schon anspricht, ist die Offenheit dafür, dass Wissenschaft nicht alles an Erkenntnis sein kann. Welche Erkenntnisse darüber hinaus aber entscheidend für das Leben der Menschen sind, muss jeder einzelne nach seinem Gewissen und Verstand entdecken, wobei er auf überlieferte Möglichkeiten zurückgreifen kann. Da kann ihm die Wissenschaft eben nur bedingt helfen, indem sie den Bereich der Möglichkeiten eingrenzt:
Etwa: Auf dem Olymp wohnen keine Götter und auf der Erde gibt es kein Entenhausen.


wenn wissenschaft etwas nicht erklären kann, ist das überhaupt kein grund anzunehmen, dass "100%ig wahre" erklärungsversuche aus diversen mythologien und religionen dies können.

warum geglaubt werden soll ist allein eine frage der macht über menschen.
jeder forscher, der eine religiöse "erkenntnis" als unwahr entlarvt hat, nahm den vertretern der religion ein wenig macht aus der hand. kein mächtiger lässt sich gern macht aus der hand nehmen.

allein der umstand, dass es viele konkurrierende erklärungsversuche aus diversen kulturen und zeiten gab und gibt ist ein unübersehbares indiz dafür, dass man, falls man plausible erklärungsmodelle bevorzugt, auf jegliche irrationalitäten getrost verzichten kann.

das muss nicht (mE darf es sogar nicht) für kunst gelten. aber wir sprechen ja über forscher Sehr glücklich
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Maria
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Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 21

Beitrag(#650817) Verfasst am: 30.01.2007, 13:22    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt.




Ich halte es für äußerst gefährlich, wenn angefangen wird, wissenschaftlich ungeprüftes oder nicht prüfbares Zeugs als wissenschaftliche Erkenntnisse zu akzeptieren oder ihnen im wissenschaftlichen Sinne gleichzustellen. So etwas kann nur befürworten, wer damit Geld verdienen will oder sich anderweitig einen eigenen Vorteil davon verspricht (und dies dann natürlich vehemennt bestreitet).
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#650818) Verfasst am: 30.01.2007, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag.


Macht das denn die Wissenschaft? Soviel ich als Nichtwissenschaftler aber interessierter Mensch weiß, überprüft man eine These experimentell, wertet die Ergebisse aus und formuliert eine neue These. Behauptet die Wissenschaft denn im Besitz ewiger Wahrheiten zu sein, oder wer war das gleich wieder? Oder sagen wir es so, die Wissenschaftler überprüfen, Ratzi aber nicht. Jetzt frage ich mich: wo ist die Gefahr der Einseitigkeit jetzt größer?
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HFRudolph
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#650822) Verfasst am: 30.01.2007, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ratzinger sagte:
Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die auf die göttliche Vernunft hin offen sei. Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".


Rationalität und göttliche Vernunft sind unvereinbar. Die Rationalität, die für göttliche Vernunft offen ist, ist keine Rationalität. Vernunft im eigentlichen Wortsinn und göttliche Vernunft sind ja auch schon unvereinbar.

Herr Ratzinger verdreht die Begriffe. Das erinnert mich an autoritäre und indoktrinierende Systeme, die immer wieder plumpe Suggestionen versuchen, wie z. B.:
„Freiheit bedeutet nicht, tun können, was man tun will, sondern zu wissen, was man tun soll.“

Gruß
HFRudolph
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Dingo
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Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 172
Wohnort: Down Under

Beitrag(#650826) Verfasst am: 30.01.2007, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, was soll man schon vom Chef der glaeubigen Lemminge anderes erwarten.
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"Glaube und Hoffnung sind keine Lebensstrategien. Wissen, Weitblick und der feste Wille zur Realitaet fuehren ans Ziel."
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HFRudolph
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#650827) Verfasst am: 30.01.2007, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Udalricus schrieb:
Welche Erkenntnisse darüber hinaus aber entscheidend für das Leben der Menschen sind, muss jeder einzelne nach seinem Gewissen und Verstand entdecken, wobei er auf überlieferte Möglichkeiten zurückgreifen kann.


Bei blindem Übernehmen althergebrachter Überlieferungen unter Verweigerung jeder Rationalitäts- und Verstandskontrolle im eigentlichen Sinne hängt es nur noch vom Zufall ab, ob die „Erkenntnis“richtig oder falsch ist.

Es ist schon lustig, dass das jetzt jeder für sich selbst entdecken soll: Das hört sich so an, als solle man auch nicht darüber diskutieren, damit die Schääflein ja nicht merken, welchen Blödsinn sie sich zurecht legen…

Hinterfragen soll man die „überlieferten Möglichkeiten“, und zwar mit dem natürlichen Menschenverstand, und nicht mit der göttlichen Verstand.

Gruß
HFRudolph
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#650834) Verfasst am: 30.01.2007, 14:10    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".
Recht hat er. Wozu auch? Vernunft ist per definition vernünftiger als glauben. Cool
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Jade
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Anmeldungsdatum: 14.08.2005
Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart

Beitrag(#650893) Verfasst am: 30.01.2007, 15:54    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:
Was der Papst aber schon anspricht, ist die Offenheit dafür, dass Wissenschaft nicht alles an Erkenntnis sein kann. Welche Erkenntnisse darüber hinaus aber entscheidend für das Leben der Menschen sind, muss jeder einzelne nach seinem Gewissen und Verstand entdecken...

Schön wäre es, wenn es so wäre. Religiöse Indoktrination, vor allem im Kindesalter, macht es in der Regel aber unmöglich, frei zu entscheiden, welchen Erkenntnissen oder Traditionen man folgen will. Statistisch bleiben über 80% der Gläubigen ihrer Religion bis zum Lebensende treu, was angesichts der Fülle an Möglichkeiten an religiöser und anderer Orientierung deutlich macht, dass die Gläubigen eben nicht frei, sondern in ihren Überzeugungen vorprogrammiert sind.


Udalricus hat folgendes geschrieben:
wobei er auf überlieferte Möglichkeiten zurückgreifen kann. Da kann ihm die Wissenschaft eben nur bedingt helfen, indem sie den Bereich der Möglichkeiten eingrenzt: Etwa: Auf dem Olymp wohnen keine Götter und auf der Erde gibt es kein Entenhausen.

Da hast du wohl aber nocht etwas vergessen. Böse
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#650931) Verfasst am: 30.01.2007, 16:56    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Stingery hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1193880.html

Zitat:
Glaube und Vernunft brauchten "keine Angst voreinander zu haben".
Recht hat er. Wozu auch? Vernunft ist per definition vernünftiger als glauben. Cool
Und Glaube glaubt vernüftiger zu sein.
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Trish:(
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 747

Beitrag(#650932) Verfasst am: 30.01.2007, 16:56    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


wenn wissenschaft etwas nicht erklären kann, ist das überhaupt kein grund anzunehmen, dass "100%ig wahre" erklärungsversuche aus diversen mythologien und religionen dies können.

Trapped!
Da haben wir´s wieder, das Hohnelächter über die zuvor den Religiösen unterstellte Behauptung, Mythen seien - am wissenschaftlichen Wahrheitsbegriff gemessen - 100%-ig wahr!
Sie sind es nur situativ, d. h. in bestimmten Konstellationen menschlicher Existenz und auch nur analog dem Wahrheitsbegriff einer Wissenschaft, die wohl mancher nicht als eine solche gelten lässt, nämlich der Tiefenpsychologie.

Freilich gibt es jene (nur!) ca. 20% der Religiösen, die den Inhalt der Bibel wörtlich nehmen! Aber diesen wiederum entschlüpft nie der Begriff "Mythen".
N. b. halten etliche unter ihnen das Tun und Treiben der heutigen Päpste für häretisch.


Zitat:
warum geglaubt werden soll ist allein eine frage der macht über menschen.

Zunächst wohl gar nicht so sehr. Der Papst spricht zwar von Gott, aber nicht vom christlichen Gott und schon gar nicht von dem seiner Dogmatiker-Kollegen.


Neulich wurde ein skythischer Krieger gefunden. Er trug angeblich Tätowierungen auf der Haut.
Auch der Ötzi trug Tätowierungen auf der Haut. Ich hab das Thema ja schon mal angesprochen: Dass es etwa bei der Kriegsbemalung der Indianer nicht nur auf die Linienführung, sondern auch auf die Farbe ankommen soll...

Indem der Papst für Gott eine Bresche zu schlagen versucht gegenüber der Wissenschaft, tut er es indirekt auch gegenüber der Esoterik.
Ausgehend vom Misstrauen gegenüber der Pseudowissenschaft "Medizin" scheint das Pendel zurückzuschlagen vom Glauben an das in Labors "Erkannte" und die ebenfalls dort entstandenen Mittel dagegen. Es scheint aber nicht ganz dort hin-zu-schlagen wo es her kommt; Bei Krankheit werden heute eher Linien auf die Haut gemalt oder Druck auf bestimmte Punkte ausgeübt als dass Gelübde gesprochen würden.

Der Papst muss also Gott überall in´s Spiel bringen wo er kann. Unter Verzicht auf Allüren oder Dogmatik / Machtrhetorik. In der Hoffnung, dass dies an der Basis ebenfalls oft genug geschieht, und zwar auf dieselbe Art.

Wenn dereinst menschenverachtende Instruktionen in Vergessenheit geraten sein sollten, kann man seine Rhetorik ja wieder ändern.
Und wenn ich an das denke, was ich Neuronaldarwinismus genannt habe - die Bekämpfung von Unvernunft und Un-Stromlinienförmigkeit am Ort des Entstehens bzw. die Herabsetzung jener, bei denen dies nicht möglich ist bzw. die dies nicht mit sich machen lassen - dürften etliche Menschen der Kirche applaudieren, wenn es so weit ist.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#650987) Verfasst am: 30.01.2007, 18:33    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Arrivederci hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


wenn wissenschaft etwas nicht erklären kann, ist das überhaupt kein grund anzunehmen, dass "100%ig wahre" erklärungsversuche aus diversen mythologien und religionen dies können.

Trapped!
Da haben wir´s wieder, das Hohnelächter über die zuvor den Religiösen unterstellte Behauptung, Mythen seien - am wissenschaftlichen Wahrheitsbegriff gemessen - 100%-ig wahr!
Sie sind es nur situativ, d. h. in bestimmten Konstellationen menschlicher Existenz und auch nur analog dem Wahrheitsbegriff einer Wissenschaft, die wohl mancher nicht als eine solche gelten lässt, nämlich der Tiefenpsychologie.

Freilich gibt es jene (nur!) ca. 20% der Religiösen, die den Inhalt der Bibel wörtlich nehmen! Aber diesen wiederum entschlüpft nie der Begriff "Mythen".
N. b. halten etliche unter ihnen das Tun und Treiben der heutigen Päpste für häretisch.


Suspekt wus?

ich hab nicht umsonst anführungszeichen verwendet.
es ist völlig unerheblich, für wie umfassend gültig religionsanhänger ihre schriften halten.
wer nicht versucht seine handlungen mit antiken schriften zu legitimieren und seine mitmenschen nicht missioniert, kann meinetwegen glauben was er will.

wer hingegen die bibel, den koran oder torarollen bemüht um seine handlungen auf heilige grundlagen zu heben, kann mir gestohlen bleiben. mir ist völlig egal ob es 2ß% der gläubigen sind oder 90%.

übrigens sind die heiligen schriften genau das was ich schrieb: mythen.
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CoS
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Beitrag(#651023) Verfasst am: 30.01.2007, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag.

Das heißt also, dass auch Dinge war sind, die sich nicht belegen lassen? Nun könnte man also entweder sagen, dass alles wahr ist, aber das führt zu Widersprüchlichkeiten. Ergo ist von dem was nicht überprüfbar ist, auch nur ein Teil wahr...Welcher Teil ist das? Wer sagt uns das? Razi....

Das ist das gleiche wie "man darf die Bibel nicht wörtlich nehmen, denn sie ist prophetisch geschrieben und kann nur mit dem schlüssel der prophetie verstanden werden" - ohh und wer gibt uns also den schlüssel zur prophetie?

Ich find das geil, wenn die religiösen Führer auf ihre Zirkelschlüsse pochen...
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Udalricus
katholischer Brückenbauer



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Beitrag(#651036) Verfasst am: 30.01.2007, 19:59    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Arrivederci hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


wenn wissenschaft etwas nicht erklären kann, ist das überhaupt kein grund anzunehmen, dass "100%ig wahre" erklärungsversuche aus diversen mythologien und religionen dies können.

Trapped!
Da haben wir´s wieder, das Hohnelächter über die zuvor den Religiösen unterstellte Behauptung, Mythen seien - am wissenschaftlichen Wahrheitsbegriff gemessen - 100%-ig wahr!
Sie sind es nur situativ, d. h. in bestimmten Konstellationen menschlicher Existenz und auch nur analog dem Wahrheitsbegriff einer Wissenschaft, die wohl mancher nicht als eine solche gelten lässt, nämlich der Tiefenpsychologie.

Freilich gibt es jene (nur!) ca. 20% der Religiösen, die den Inhalt der Bibel wörtlich nehmen! Aber diesen wiederum entschlüpft nie der Begriff "Mythen".
N. b. halten etliche unter ihnen das Tun und Treiben der heutigen Päpste für häretisch.


:suspect: wus?

ich hab nicht umsonst anführungszeichen verwendet.
es ist völlig unerheblich, für wie umfassend gültig religionsanhänger ihre schriften halten.
wer nicht versucht seine handlungen mit antiken schriften zu legitimieren und seine mitmenschen nicht missioniert, kann meinetwegen glauben was er will.

wer hingegen die bibel, den koran oder torarollen bemüht um seine handlungen auf heilige grundlagen zu heben, kann mir gestohlen bleiben. mir ist völlig egal ob es 2ß% der gläubigen sind oder 90%.

übrigens sind die heiligen schriften genau das was ich schrieb: mythen.


Wieso können dir Menschen gestohlen bleiben, die andere Lebensgrundlagen haben als du selbst?
Ich persönlich interessiere mich sehr dafür, welche anderen Einstellungen Menschen haben außer meiner eigenen christlichen, denn diese prägt nicht nur deren Leben, sondern auch die Gesellschaft, in der ich lebe. Deswegen lade ich auch gerne die Zeugen Jehovas ins Haus und diskutiere mit ihnen oder lasse mich in diesem Forum auf das Gedankengut von Atheisten und Agnostikern ein.

Ich glaube tief und fest (leider kann ich es wissenschaftlich nicht beweisen!!!), dass die Welt nur dann eine Zukunft hat, wenn Menschen lernen, in den Köpfen ihrer Mitmenschen zu denken, auch wenn sie ihre Gedanken nicht teilen.
Diese Fähigkeit wünsche ich uns allen!
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boomklever
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Beitrag(#651055) Verfasst am: 30.01.2007, 20:26    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Arrivederci hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


wenn wissenschaft etwas nicht erklären kann, ist das überhaupt kein grund anzunehmen, dass "100%ig wahre" erklärungsversuche aus diversen mythologien und religionen dies können.

Trapped!
Da haben wir´s wieder, das Hohnelächter über die zuvor den Religiösen unterstellte Behauptung, Mythen seien - am wissenschaftlichen Wahrheitsbegriff gemessen - 100%-ig wahr!
Sie sind es nur situativ, d. h. in bestimmten Konstellationen menschlicher Existenz und auch nur analog dem Wahrheitsbegriff einer Wissenschaft, die wohl mancher nicht als eine solche gelten lässt, nämlich der Tiefenpsychologie.

Freilich gibt es jene (nur!) ca. 20% der Religiösen, die den Inhalt der Bibel wörtlich nehmen! Aber diesen wiederum entschlüpft nie der Begriff "Mythen".
N. b. halten etliche unter ihnen das Tun und Treiben der heutigen Päpste für häretisch.


Suspekt wus?

ich hab nicht umsonst anführungszeichen verwendet.
es ist völlig unerheblich, für wie umfassend gültig religionsanhänger ihre schriften halten.
wer nicht versucht seine handlungen mit antiken schriften zu legitimieren und seine mitmenschen nicht missioniert, kann meinetwegen glauben was er will.

wer hingegen die bibel, den koran oder torarollen bemüht um seine handlungen auf heilige grundlagen zu heben, kann mir gestohlen bleiben. mir ist völlig egal ob es 2ß% der gläubigen sind oder 90%.

übrigens sind die heiligen schriften genau das was ich schrieb: mythen.


Wieso können dir Menschen gestohlen bleiben, die andere Lebensgrundlagen haben als du selbst?
Ich persönlich interessiere mich sehr dafür, welche anderen Einstellungen Menschen haben außer meiner eigenen christlichen, denn diese prägt nicht nur deren Leben, sondern auch die Gesellschaft, in der ich lebe. Deswegen lade ich auch gerne die Zeugen Jehovas ins Haus und diskutiere mit ihnen oder lasse mich in diesem Forum auf das Gedankengut von Atheisten und Agnostikern ein.

Ich glaube tief und fest (leider kann ich es wissenschaftlich nicht beweisen!!!), dass die Welt nur dann eine Zukunft hat, wenn Menschen lernen, in den Köpfen ihrer Mitmenschen zu denken, auch wenn sie ihre Gedanken nicht teilen.
Diese Fähigkeit wünsche ich uns allen!

Diese Fähigkeit wünsche ich mir auch und ich glaube, dass ich es oft schaffe (vor allem bei den Christen, da ich früher selbst einer war). Auf der anderen Seite ist es aber so, dass ich es aus zwei Gründen oft nicht schaffe auf Menschen mit fundamental anderen Ansichten (namentlich Christen) einzugehen:
1. Wenn ich das versuchen würde (wie du am Beispiel der Zeuen Jehovas geschrieben hast), wäre meine Wohnung wahrscheinlich den Großteil des Tages von Missionaren bevölkert und zum Einkaufen auf unserer Haupt-Einkaufsstraße bräuchte ich wahrscheinlich einen ganzen Tag (die stehen da an jeder Ecke). zwinkern Das ist jetzt überspitzt formuliert, aber der Gemütlichkeit (und dem Selbstschutz) wegen vermeide ich oft das Gespräch (und den damit einher gehenden Konflikt) mit Fundis.
2. Es hat keinen Sinn. Wie man hier auf dem FGH auch immer wieder erlebt kommen Christen unterschiedlichster Couleur, um den Dialog zu suchen was dann innerhalb weniger Postings in zwanghafte und oft agressive Missionierungsversuche ausartet (von ein paar positiven Ausnahmen abgesehen). Das hat auch einen guten Grund: Christen (und generell Theisten) können leicht jedem Gegenargument aus dem Weg gehen, indem sie nur auf der Grundlage ihrer heiligen Schrift argumentieren. Diese Unfähigkeit zu einer objektiven Debatte kann ungemein nerven (siehe Punkt 1).

Ich bin generell anders Denkenden aufgeschlossen aber wenn man jeglicher konstruktiven Diskussion von vornherein aus dem Weg geht, indem man die Unfehlbarkeit einer antiken Schriftensammlung postuliert sehe ich keinen Sinn in einer solchen Auseinandersetzung.
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Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Beitrag(#651066) Verfasst am: 30.01.2007, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

wenn wissenschaft etwas nicht erklären kann, ist das überhaupt kein grund anzunehmen, dass "100%ig wahre" erklärungsversuche aus diversen mythologien und religionen dies können.

warum geglaubt werden soll ist allein eine frage der macht über menschen.
jeder forscher, der eine religiöse "erkenntnis" als unwahr entlarvt hat, nahm den vertretern der religion ein wenig macht aus der hand. kein mächtiger lässt sich gern macht aus der hand nehmen.

allein der umstand, dass es viele konkurrierende erklärungsversuche aus diversen kulturen und zeiten gab und gibt ist ein unübersehbares indiz dafür, dass man, falls man plausible erklärungsmodelle bevorzugt, auf jegliche irrationalitäten getrost verzichten kann.

das muss nicht (mE darf es sogar nicht) für kunst gelten. aber wir sprechen ja über forscher Sehr glücklich


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
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es ist völlig unerheblich, für wie umfassend gültig religionsanhänger ihre schriften halten.
wer nicht versucht seine handlungen mit antiken schriften zu legitimieren und seine mitmenschen nicht missioniert, kann meinetwegen glauben was er will.

wer hingegen die bibel, den koran oder torarollen bemüht um seine handlungen auf heilige grundlagen zu heben, kann mir gestohlen bleiben. mir ist völlig egal ob es 2ß% der gläubigen sind oder 90%.

übrigens sind die heiligen schriften genau das was ich schrieb: mythen.


Zunächst mal: Ich habe den Text innerhalb Deiner Anführungszeichen als Zitate der (vorgeblichen) Mehrheit der Gläubigen verstanden. Denn was für einen Sinn sollte es haben, sich threadweise an den Spleens einer Minderheit abzuarbeiten? zwinkern
Fakt ist aber doch, dass die 20 % 200%-igen auch den restlichen 80 % ziemlich gestohlen bleiben können.


Der springende Punkt in deiner Argumentation war für mich freilich der, dass dem Papst darin, kaum dass er mal auf Gott und das "Angebot des Glaubens" abhebt, schon wieder unterstellt wird, er meine hundertprozentige Wörtlichnahme der Bibel zwecks hundertprozentigem Einfluss auf die Glaubenden.
Daraufhin wollte ich darstellen, dass sich eine Macht, die er von einer Wörtlichnahme der Bibel ableiten wollte, nicht einmal über die besagten 20 % der Gläubigen erstrecken würde, weil ein Gutteil von ihnen die modernen Päpste als Abweichler verurteilt.

Zitat:
jeder forscher, der eine religiöse "erkenntnis" als unwahr entlarvt hat, nahm den vertretern der religion ein wenig macht aus der hand. kein mächtiger lässt sich gern macht aus der hand nehmen.

Schon klar. Aber wir sprechen hier ja nicht über die Rekatholisierung der Gesellschaft. Unter den gegenwärtig bei uns gegebenen Umständen kann es mittelfristig nur noch um die Sichtbarkeit des Religiösen in ihr gehen. Und nur um sie geht es deshalb meiner Ansicht nach auch dem Papst in dieser Ansprache.

Salopp formuliert: Je unsichtbarer Gott ist, desto sichtbarer muss die Kirche werden.


Deshalb die Einteilung:
1. Gott (allgemein gehalten) widerspricht nicht der Vernunft sondern steht für den in Materialismus und Rationalismus ausgeblendeten Teil des Menschlichen.
Dies vermag die Esoterik zwar ebenfalls, aber ein solches Zugeständnis wird man in einer Rede dieses Redners vergeblich suchen.
2. "Beten wir dafür, dass die Christen" in Wissenschaft und Kultur Zeugnis geben davon, dass ihnen ohne eine Verankerung ihres Tuns in einer christlichem Verständnis gemäßen Metaphysik etwas fehlen würde.

Das Ganze hat offensichtlich einen nach außen und einen nach innen gerichteten Teil.
Und es ist kein Missionierungsversuch, erst recht kein Wink mit der Bibel, sondern im ersten Teil die Aufforderung an die Gesellschaft, Platz für Gott (in einem erstaunlich allgemeinen Verständnis) zu lassen und im zweiten die Aufforderung an die eigenen Leute, sich für die Besetzung dieses Platzes zu empfehlen.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#651083) Verfasst am: 30.01.2007, 21:10    Titel: Re: Papst mahnt Forscher Antworten mit Zitat

Udalricus hat folgendes geschrieben:


Wieso können dir Menschen gestohlen bleiben, die andere Lebensgrundlagen haben als du selbst?
Ich persönlich interessiere mich sehr dafür, welche anderen Einstellungen Menschen haben außer meiner eigenen christlichen, denn diese prägt nicht nur deren Leben, sondern auch die Gesellschaft, in der ich lebe. Deswegen lade ich auch gerne die Zeugen Jehovas ins Haus und diskutiere mit ihnen oder lasse mich in diesem Forum auf das Gedankengut von Atheisten und Agnostikern ein.

Ich glaube tief und fest (leider kann ich es wissenschaftlich nicht beweisen!!!), dass die Welt nur dann eine Zukunft hat, wenn Menschen lernen, in den Köpfen ihrer Mitmenschen zu denken, auch wenn sie ihre Gedanken nicht teilen.
Diese Fähigkeit wünsche ich uns allen!


ich bemühe mich meist erfolgreich vorurteile außen vor zu lassen und möglichst empathisch auf mein gegenüber einzugehen. ich betrachte jeden menschen als neutrale person und respektiere ihn.

ist diese nicht in der lage oder willens rational zu argumentieren sehe ich nach mehreren versuchen keinen sinn darin, mich mit ihr abzugeben. das ist in meinen augen eine völlig logische reaktion um zeitverschwendung und frust zu vermeiden. ich bin mit gesprächspartnern geduldig aber auch konsequent gegenüber ignoranz.

ich durfte mit 15 jahren das vergnügen genießen mit zwei etwa gleichaltrigen ZJ über das thema evolution zu diskutieren.
nun war es zwar nicht so, dass sie mich davon überzeugen wollten, die erde sei eine scheibe, doch wer mir weismachen will, es habe vor der sintflut keinen tropfen wasser geregnet und alle pflanzen hätten ihren wasserbedarf mit morgentau gedeckt (nur ein beispiel aber das letztlich ausschlaggebende), den mache ich höflich auf den irrtum aufmerksam und wünsche ihm nach wiederholter uneinsichtigkeit einen guten tag, während ich ihn hinausbegleite!

dass du dich dafür interessierst wie andere menschen ticken wundert mich nicht, schliesslich wirst du als anhänger einer religion diese auch kundtun wollen, und zwar vor allem menschen, die in dieser hinsicht noch beeinflussbar sind.

ich hoffe ich irre mich in dieser hinsicht in dir.
falls nicht, wünsche ich dir viel glück beim abgewöhnen deines missionarischen eifers!
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