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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#653410) Verfasst am: 03.02.2007, 18:15 Titel: |
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Ein Embryo ist auch noch kein Kind, in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist es nicht mal ein empfindungsfähiges Lebewesen. Ich habe daher überhaupt keine ethischen Bedenken bei einem frühen Schwangerschaftsabbruch. Bedenkenswert sind da eigentlich nur die Gefühle der Eltern.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#653412) Verfasst am: 03.02.2007, 18:17 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Ein Embryo ist auch noch kein Kind, in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist es nicht mal ein empfindungsfähiges Lebewesen. Ich habe daher überhaupt keine ethischen Bedenken bei einem frühen Schwangerschaftsabbruch. Problematisch sind da schon eher die Gefühle der Erzeuger. |
Wumm! Das ist ein Wort. Ich bin heute kein Anderer als ich nach meiner ersten Zellteilung war. Da haben wir ganz grundlegend verschiedene Ansichten.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#653414) Verfasst am: 03.02.2007, 18:19 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin heute kein Anderer als ich nach meiner ersten Zellteilung war. |
Du hast Dich seitdem nicht verändert?
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#653415) Verfasst am: 03.02.2007, 18:20 Titel: |
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Ich halte die Frage, die hier meistens gestellt wird, nämlich ob der Embryo ein Mensch oder ein Kind ist - Begriffe, die man nur dogmatisch - autoritär beantworten kann, da die Kriterien weitgehend willkürlich sind - für überflüssig und wenig hilfreich.
Die Frage ist doch - soll/muss man ihm Menschenrechte gewähren? Wenn ja - warum?
Was ist an einer Abtreibung schlimmer als an der Schlachtung eines Schweins, vom ästhetisch-emotionalen Gesichtspunkt abgesehen?
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#653416) Verfasst am: 03.02.2007, 18:20 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Ein Embryo ist auch noch kein Kind, in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist es nicht mal ein empfindungsfähiges Lebewesen. Ich habe daher überhaupt keine ethischen Bedenken bei einem frühen Schwangerschaftsabbruch. Bedenkenswert sind da eigentlich nur die Gefühle der Eltern. | Das sehe ich auch so.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#653418) Verfasst am: 03.02.2007, 18:22 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Was ist an einer Abtreibung schlimmer als an der Schlachtung eines Schweins, vom ästhetisch-emotionalen Gesichtspunkt abgesehen? |
Das Schwein ist aber ein schlechter Vergleich, das bewegt sich von seiner Empfindungsfähigkeit eher auf einer Ebene mit einem schon geborenen Kind. Bevor der Embryo überhaupt ein Empfindungen produzierendes Gehirn hat, wäre er eher vergleichbar mit einem Salat.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#653423) Verfasst am: 03.02.2007, 18:34 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Was ist an einer Abtreibung schlimmer als an der Schlachtung eines Schweins, vom ästhetisch-emotionalen Gesichtspunkt abgesehen? |
Das Schwein ist aber ein schlechter Vergleich, das bewegt sich von seiner Empfindungsfähigkeit eher auf einer Ebene mit einem schon geborenen Kind. Bevor der Embryo überhaupt ein Empfindungen produzierendes Gehirn hat, wäre er eher vergleichbar mit einem Salat. |
Ich wollte erst schreiben - Schnecke zertreten - was dem Bewusstseinsstand näher kommt. Heftige Reaktionen meiner Expartei zeigten aber, dass dies von manchen als Menschenverachtend aufgefasst wird. Der Vergleich mit dem Schwein zeigt aber - es wird von den Gegnern der Abtreibung selten für Veganismus geworben, das Töten empfindungsfähigen Lebens also nicht grundsätzlich abgelehnt. Die Tötung des Embryos wird hingegen tabuisiert. Warum?
Weil der Embryo ein Mensch sein soll. Meine Frage ist nicht - ist er das wirklich? - sondern: Warum ist das relevant?
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#653424) Verfasst am: 03.02.2007, 18:40 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Warum ist das relevant? | Dogmatismus?
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#653425) Verfasst am: 03.02.2007, 18:40 Titel: |
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Komodo hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Ein Embryo ist auch noch kein Kind, in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist es nicht mal ein empfindungsfähiges Lebewesen. Ich habe daher überhaupt keine ethischen Bedenken bei einem frühen Schwangerschaftsabbruch. Bedenkenswert sind da eigentlich nur die Gefühle der Eltern. | Das sehe ich auch so. |
Dem kann ich mich auch anschließen.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#653452) Verfasst am: 03.02.2007, 19:35 Titel: |
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Udalricus hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mit dieser erneut bestätigten Sanktion stellt die Kirche diese Straftat als eines der schwersten und gefährlichsten Verbrechen hin |
Klar. Kiegstreiberei zum Beispiel ist dagegen wirklich harmlos... |
Eigentlich kannst du auch mordend oder vergewaltigend durch die Gegend ziehen, ist für die RKK immer noch weniger schlimm als ein Schwangerschaftsabbruch |
Ich wüsste keine kirchliche Äußerung oder Praxis, die diese Unterstellung irgendwie rechtfertigen könnte!
Bitte erst denken, dann schreiben! |
Katholisches Kirchenrecht, Can. 1389 schreibt dass bei einem Schwangerschaftsabbruch die sofortige Exkommunikation erfolgt.
Für Mord und Vergewaltigung gilt das nicht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#653457) Verfasst am: 03.02.2007, 20:15 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin heute kein Anderer als ich nach meiner ersten Zellteilung war. |
Du hast Dich seitdem nicht verändert? :shock: |
"Ich bin kein Anderer" ≠ "Ich bin unverändert"
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#653462) Verfasst am: 03.02.2007, 20:28 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | "Ich bin kein Anderer" ≠ "Ich bin unverändert" |
Dann erkläre mir den Unterschied. Für mich ist der Satz - "Ich bin kein Anderer als zum Zeitpunkt XY" - nur sinnvoll, wenn damit gemeint ist - "Ich habe Erinnerungen an die Erlebnisse eines jüngeren Vorgängers zum Zeitpunkt XY". Aber so kann es Raphael wohl kaum gemeint haben.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
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(#653466) Verfasst am: 03.02.2007, 20:43 Titel: |
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heisses thema. manchmal bin ich erstaunt wie sehr manche eigentlich eher theistisch eingestellte menschen sich an eine genetisch vorprogrammierte identität klammern. oder ist es die vorstellung nach der ersten zellteilung aus der halle der seelen eine kleine dampfwolke zugeteilt bekommen zu haben ??
was denken manche leute eigentlich was einen menschen effektiv ausmacht ??
die gene/seele oder das was er durch das erlernte und erlebte geworden ist ?
warum gibt es eigentlich keine religion die es zur sünde erklärt weniger als 12 kinder zu bekommen ? wo ist der unterschied zwischen einer befruchteten zelle und einem sperma und einer eizelle die noch nicht vereint sind ??
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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Udalricus katholischer Brückenbauer
Anmeldungsdatum: 09.01.2007 Beiträge: 70
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(#653472) Verfasst am: 03.02.2007, 21:00 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Udalricus hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mit dieser erneut bestätigten Sanktion stellt die Kirche diese Straftat als eines der schwersten und gefährlichsten Verbrechen hin |
Klar. Kiegstreiberei zum Beispiel ist dagegen wirklich harmlos... |
Eigentlich kannst du auch mordend oder vergewaltigend durch die Gegend ziehen, ist für die RKK immer noch weniger schlimm als ein Schwangerschaftsabbruch |
Ich wüsste keine kirchliche Äußerung oder Praxis, die diese Unterstellung irgendwie rechtfertigen könnte!
Bitte erst denken, dann schreiben! |
Katholisches Kirchenrecht, Can. 1389 schreibt dass bei einem Schwangerschaftsabbruch die sofortige Exkommunikation erfolgt.
Für Mord und Vergewaltigung gilt das nicht. |
Nun, Abtreibung ist in can. 1398 geregelt, dort ist in der Tat von Exkommunikation die Rede,
während Mord in can. 1397 angesprochen wird.
Mögliche Strafen dafür werden in can 1336 genannt, darunter auch der Entzug aller Rechte (entspricht damit der Exkommunikation).
Der Unterschied besteht allerdings darin, dass bei Abtreibung die Exkommunikation automatisch in Kraft tritt, bei Mord "soll" der Betreffende bestraft werden.
Worin der Sinn dieser Unterscheidung besteht, entzieht sich meiner Kenntnis, ich finde ihn auch nicht verständlich, aber deswegen kann noch lange nicht der Schluss gezogen werden, für die katholische Kirche sei Mord weniger schlimm.
_________________ Der Geist weht, wo er will
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#653477) Verfasst am: 03.02.2007, 21:17 Titel: |
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Das nach urkirchlicher Logik die Abtreibung schlimmer ist, finde ich plausibel. Schließlich ist dem Abgetriebenen ungetauften das Paradieß verschlossen, dem meist getauften Mordopfer hingegen nicht.
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Keller last neoliberal standing and car of the year 1983!
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 1411
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(#653480) Verfasst am: 03.02.2007, 21:27 Titel: |
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hmm. Abtreibungsdiskussionen hatten wir ja schon. ich hätte gerne noch das ein oder andere zu der frage gehört, woraus sich die Position des IBKA speist.
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Rudolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.01.2004 Beiträge: 1460
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(#653481) Verfasst am: 03.02.2007, 21:28 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Das nach urkirchlicher Logik die Abtreibung schlimmer ist, finde ich plausibel. Schließlich ist dem Abgetriebenen ungetauften das Paradieß verschlossen, dem meist getauften Mordopfer hingegen nicht. |
Da bist du aber nicht mehr up to date. Das Fegefeuer ist ja abgeschafft worden, inzwischen kann man sich darauf verlassen, dass "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden".
Ich für meinen Teil drücke Gott die Daumen, damit er hoffentlich so viele wie möglich zu retten vermag.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#653489) Verfasst am: 03.02.2007, 21:43 Titel: |
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Rudolf hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Das nach urkirchlicher Logik die Abtreibung schlimmer ist, finde ich plausibel. Schließlich ist dem Abgetriebenen ungetauften das Paradieß verschlossen, dem meist getauften Mordopfer hingegen nicht. |
Da bist du aber nicht mehr up to date. Das Fegefeuer ist ja abgeschafft worden, inzwischen kann man sich darauf verlassen, dass "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden".
Ich für meinen Teil drücke Gott die Daumen, damit er hoffentlich so viele wie möglich zu retten vermag. |
Ich weiß. Aber zum zeitpunkt des oben erwähnten Kirchendokumentes galt noch anderes. Inzwischen ist die Abtreibung ja nicht schlimmer als Mord, aber diesem (für die Kirche) gleichgestellt.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#653493) Verfasst am: 03.02.2007, 21:57 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | "Ich bin kein Anderer" ≠ "Ich bin unverändert" |
Dann erkläre mir den Unterschied. Für mich ist der Satz - "Ich bin kein Anderer als zum Zeitpunkt XY" - nur sinnvoll, wenn damit gemeint ist - "Ich habe Erinnerungen an die Erlebnisse eines jüngeren Vorgängers zum Zeitpunkt XY". Aber so kann es Raphael wohl kaum gemeint haben. |
Huch. Ich habe nur darauf aufmerksam gemacht, daß Deine Frage keine Erwiderung auf Raphaels Aussage ist.
Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin heute kein Anderer als ich nach meiner ersten Zellteilung war. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
Du hast Dich seitdem nicht verändert?  |
Ein flüchtiger Leser könnte meinen, Raphael hätte gesagt, er sei seit seiner Zellteilung unverändert. Aber das hat er ja nicht gesagt. Deine Frage hätte lauten können:
Zitat: | Du bist seitdem derselbe geblieben? |
Dann wäre es eine Erwiderung auf Raphaels Aussage gewesen.
Daher habe ich gesagt:
zelig hat folgendes geschrieben: | "Ich bin kein Anderer" ≠ "Ich bin unverändert" |
Was ausgesprochen heißt:
"Die Aussage "Ich bin kein anderer" ist ungleich der Aussage "Ich bin unverändert".
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#653500) Verfasst am: 03.02.2007, 22:16 Titel: |
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Keller hat folgendes geschrieben: | mal ne ganz andere frage: sind wir uns einig, dass man als atheist problemlos radikaler abtreibungsgegner und moderater abtreibungsbefürworter sein kann? Und sowohl moderater abtreibungsgegner als auch radikaler abtreibungsbefürworter und dass der atheismus eines menschen keinen rückschluss auf seine einstellung zur abtreibungsfrage zulässt? |
Nein, da besteht sicher kein direkter Zusammenhang, allerdings erscheint es mir eine notwendige Bedingung zu sein, nicht strenggläubig zu sein, um Abbtreibungsbefürworter zu sein - da mag ich mich aber täuschen. Der IBKA hat als einen seiner Grundsätze das Selbstbestimmungsrecht des Menschen, daraus leitet sich die Abtreibungsbefürwortung ab, nicht direkt aus dem Atheismus. Ansonsten kennst du ja vielleicht diese Stellungnahme zur Abtreibung nicht. - Mehr kann ich dir dazu erstmal nicht sagen, den politischen Leitfaden des IBKA kennst du ja vermutlich.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Keller last neoliberal standing and car of the year 1983!
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 1411
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(#653501) Verfasst am: 03.02.2007, 22:28 Titel: |
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ja, ist mir bekannt. Und dieses Selbstbestimmungsrecht ist es, dass mir persönlich auch eine nahelegt, das recht zur Abtreibung zu befürworten, selbst wenn ich mittlerweile Bauchschmerzen dabei habe. Aber ich denke nicht, dass die Anerkennung des Selbstbestimmungsrecht lediglich diesen einen Schluss zulässt, daher halte ich die Vorgehensweise des IBKA für kritisch.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#653508) Verfasst am: 03.02.2007, 22:54 Titel: |
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Ich folgere das auch nicht allein aus dem Selbstbestimmungsrecht, aber da ich dem zustimme, habe ich da wenig Bauchschmerzen - was ist denn jetzt genau dein Problem?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Keller last neoliberal standing and car of the year 1983!
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 1411
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(#653521) Verfasst am: 03.02.2007, 23:22 Titel: |
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hab ich doch mehr als deutlich gemacht. der ibka versteht sich als vertretung von konfessionslosen und atheisten. dass er als solcher nicht jeder minderheitenmeinung berücksichtigen kann ist klar. aber die position scheint diesbezüglich unter seinen potentiellen mitgliedern ja mehr als diffus. überhaupt leuchtet mir nicht ein, weshalb sich der ibka überhaupt zu dieser frage positionieren sollte. tut er ja in fragen des tierschutzes, der stammzellenforschung, des datenschutzes oder der verkehrspolitik auch nicht. ist für meine begriffe schlicht nicht sein aufgabenbereich.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#653544) Verfasst am: 04.02.2007, 00:05 Titel: |
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Zugegebenermaßen ist Abtreibung kein rein religiöses Thema, aber Abtreibung ist ein von Religiösen sehr häufig instrumentalisiertes Thema zur Denunzierung der modernen Gesellschaft, der Unmoral und dergleichen - außerdem ist es eine Entscheidung der Mitglieder, was zum Thema gemacht wird und was nicht. - Änderungen des politischen Leitfadens und der Satzung sind nur seitens der Mitgliederversammlung möglich.
Und ich denke schon, dass die Abtreibung die Punkte:
Satzung hat folgendes geschrieben: | 2.1 Zweck des Vereins ist
(...)
* die Durchsetzung der individuellen Selbstbestimmung gegen überkommene Traditionen sowie religiöse und weltanschauliche Normen,
(...)
* die Förderung des vernunftgeleiteten Denkens und der individuellen Selbstbestimmung sowie der Erziehung zur Toleranz, |
betrifft. Ein Embryo kann meines Erachtens keine Rechte haben (in dem Sinne, dass ich keine Ethik vertrete, die Embryonen irgendwelche Rechte zuspricht, da sie weder leidensfähig sind noch Interessen haben), daher müssen sie auch nicht geschützt werden. Ab einem gewissem Zeitpunkt kann man sicherlich darüber streiten, ob der Embryo soweit entwickelt ist, dass er als eigenständiges Wesen betrachtet werden muss, ein generelles Verbot der Abtreibung verstößt aber auch meines Erachtens gegen die individuelle Selbstbestimmung (der Frau) ohne Notwendigkeit.
PS: Hier gibt's noch ne Stellungnahme zur Abtreibung.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Marie Huana registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.12.2006 Beiträge: 194
Wohnort: Hintertupfingen
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(#653556) Verfasst am: 04.02.2007, 00:30 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Ein Embryo ist auch noch kein Kind, in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist es nicht mal ein empfindungsfähiges Lebewesen. Ich habe daher überhaupt keine ethischen Bedenken bei einem frühen Schwangerschaftsabbruch. Problematisch sind da schon eher die Gefühle der Erzeuger. |
Wumm! Das ist ein Wort. Ich bin heute kein Anderer als ich nach meiner ersten Zellteilung war. Da haben wir ganz grundlegend verschiedene Ansichten. |
Wie alt bist Du, vielleicht 21? Dann hast Du Dich seit Deiner Geburt schon drei Mal rundumerneuert.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#653559) Verfasst am: 04.02.2007, 00:39 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin heute kein Anderer als ich nach meiner ersten Zellteilung war. |
Du hast Dich seitdem nicht verändert?  |
Dass es immer wieder Leute gibt, die sich bewusst [selbstzensiert] stellen...
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Keller last neoliberal standing and car of the year 1983!
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 1411
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(#653610) Verfasst am: 04.02.2007, 03:36 Titel: |
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Zitat: | betrifft. Ein Embryo kann meines Erachtens keine Rechte haben (in dem Sinne, dass ich keine Ethik vertrete, die Embryonen irgendwelche Rechte zuspricht, da sie weder leidensfähig sind noch Interessen haben), daher müssen sie auch nicht geschützt werden. Ab einem gewissem Zeitpunkt kann man sicherlich darüber streiten, ob der Embryo soweit entwickelt ist, dass er als eigenständiges Wesen betrachtet werden muss, ein generelles Verbot der Abtreibung verstößt aber auch meines Erachtens gegen die individuelle Selbstbestimmung (der Frau) ohne Notwendigkeit. |
ich kann dir soweit problemlos zustimmen, mir geht es absolut nicht um meine ansicht zum thema abtreibung. ich bin nur nach wie vor der meinung, dass es nicht aufgabe des ibka ist, hier eine eindeutige pro- oder contaposition zu beziehen. meinetwegen eine abwägende, die die unterschiedlichen strömungen innerhalb der säkularen szene aufarbeitet. der politische leitfaden ist fein und man kann aus dem einsatz für individuelles selbstbestimmungsrecht ein recht auf abtreibung ableiten. man muss es aber sicher nicht. angesichts des stark auseinandergehenden Meinungsbilds der Vertretenen find ichs unglücklich.
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Po8 Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 803
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(#653622) Verfasst am: 04.02.2007, 07:15 Titel: |
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Was mich erstaunt ist die unglaubliche Inkonsequenz der Kirche. Zieht man nämlich folgendes in Betracht:
diese Seite hat folgendes geschrieben: |
Zu einem Spontanabort, das heißt zu einem natürlichen Abgang der Frucht, kommt es in 10 bis 15% aller Schwangerschaften. Diese Zahlen beinhalten nur Fehlgeburten, die durch Ultraschalluntersuchungen oder hormonelle Schwangerschaftstests nachgewiesen wurden. Die Zahl der vorzeitig endenden Schwangerschaften liegt viel höher (bei 70%), nur werden sie nicht von den Frauen wahrgenommen, da sie mit der pünktlich eintretenden Regelblutung abgehen. Die meisten Aborte ereignen sich in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft (Frühaborte). |
so ist deren eigener Gott wohl der größte Abtreiber von allen und sollte - wäre man konsequent - mal möglichst schnell aus der Kirche geschmissen werden (was aber insofern schwierig ist, als dass es auch keine Hochzeit ohne Braut gibt, egal wie diese sich danebenbenimmt). Stattdessen wird der Vermieter exkommuniziert (wohingegen man einem Diktator und Massenmörder vor ein paar Wochen noch seine letzte Ölung verpasste), weil man nach Kirchenrecht diese "Beihilfe" bestrafen kann. Ist's Wahnsinn auch, so hat es doch Methode!
Po8
_________________ 8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ, nicht mein Gewicht.
Denn das was hier geschrieben steht,
das heißt auf englisch: der Poet
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durial gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2006 Beiträge: 1211
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(#653804) Verfasst am: 04.02.2007, 17:51 Titel: |
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Jetzt streiten sich Kardinal und Bischof, hehe:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,464191,00.html
Ich frage mich, was da eigentlich noch rum diskutiert wird, denn im Sinne der Kirche sollte der Fall doch klar sein. Als wenn es da Spielraum zur Interpretation gäbe in der Kirche.
Allgemein zum Thema Abtreibung:
Ich verstehe nicht, warum die Kirche sich gegen Abtreibung ausspricht, denn:
- Ein Kind muss schon getauft werden, damit es im Sinne ihres Gottes einen Wert und auch Daseinsberechtigung bekommt,
- Die Kirche betont die Vernunft, durch welche ein Mensch Gott zu erkennen fähig wird. Solange also ein Mensch noch keine Vernunft herausgebildet hat, ist er im Sinne der Kirche auch kein vollständiger, gottgefälliger Mensch.
Ergo ist ein ungeborenes Kind doch für die Kirche schlicht gar nichts wert.
Weiß jemand, seit wann die Kirche sich gegen Abtreibung ausspricht? Ich mein, die hat es ja schon "immer" gegeben; sicherlich auch im Mittelalter. Ist bekannt, dass die Kirche das früher auch schon verurteilte? Es würde mich sehr überraschen, wenn dem so wäre...
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#654203) Verfasst am: 05.02.2007, 11:57 Titel: |
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Zitat: | Xamanoth schrieb:
ch halte die Frage, die hier meistens gestellt wird, nämlich ob der Embryo ein Mensch oder ein Kind ist - Begriffe, die man nur dogmatisch - autoritär beantworten kann, da die Kriterien weitgehend willkürlich sind - für überflüssig und wenig hilfreich.
Die Frage ist doch - soll/muss man ihm Menschenrechte gewähren? Wenn ja - warum?
Was ist an einer Abtreibung schlimmer als an der Schlachtung eines Schweins, vom ästhetisch-emotionalen Gesichtspunkt abgesehen? |
Jaa, wir Juristen wieder. Dem schließe ich mich natürlich an - wie sollte es auch anders laufen.
„Recht“ auf Leben, Menschenwürde pp. ist überhaupt erst der Freiraum oder Schutz, den wir dem Objekt zubilligen, willkürlich.
Die Meinungen gehen insbesondere mit Christenmenschen auseinander, weil diese religöse Gründe anführen, die natürlich einen nichtreligiösen Menschen nicht überzeugen können, die ansich gar keine Argumente sind, sondern lediglich Kundgabe des Willens sind. Das erweckt immer wieder den Eindruck, dass es keine sachlichen Gründe für den Schutz ungeborenen Lebens gebe.
In diesem Bereich halte ich aber auch den bloßen Willen oder die emotionale Erträglichkeit für einen ausreichenden Grund. Die Emotionen scheinen sich aber recht stark zu unterscheiden.
Gruß
HFRudolph
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