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unterschwelliger Rassismus
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#658823) Verfasst am: 11.02.2007, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Die sterben nicht durch unser wirtschaftssystem sondern durch die Unfähigkeit ihrer Politiker, die Korruption und Selbstbereicherung der selbigen oder andere verhängnissvolle Sachen wie das Denken in Familienclans usw.
Unserer Schuld ist höchstens das wir nichts gegen derartige Zustände tun sondern sie dulden so lange sie uns nicht tangieren.
Immer alles auf den Westen zu schieben ist weder wahr noch konstruktiv.

Die Politiker in armen Ländern können nur Geld verdienen, wenn sie mit den reichen Ländern Geschäfte machen, die zwar dem eigenen Land schaden, aber dafür die eigene Brieftasche füllen. Anders können die Menschen dort nich an Geld kommen, auch nicht die Politiker - Weil schlichtweg kein Geld da ist!

Wenn es wäre wie Du sagst, dann sollten die Länder mit den meisten (Boden-) Schätzen auch die reichesten Länder sein. Faszinierender Weise ist das Gegenteil der Fall...

Die Führer der "armen" Länder schließen eigennützige Deals mit den Führern der westlichen Welt ab. Jetzt zu behaupten, dass die westliche Welt damit nichts zu tun hat ist politische Blindheit!

Du solltest vielleicht beide Seiten der Medallie betrachten!

Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
was genau ist daran rassismus?

Wenn ein amerikanischer Mensch mehr Wert ist als ein irakischer, dann würde ich das durchaus rassistisch nennen!

Finril hat folgendes geschrieben:
Oft treibt etwas anderes sie in die Fänge der Islamisten.

frühkindliche Indoktrin. Schau Dir mal die 12 jährigen Jungs an, wenn sie stolz davon reden, dass sie für Allah sterben dürfen. Da gehört eine ganze Menge Hirnwäsche dazu!

Übrigens nicht anders als hier - Nur das religiösen Interessen der westlichen Welt anders sind. Wir haben das Bedürfnis unseren Lebensstandart zu halten und die Menschen dort haben das Bedürfnis ihren zu verbessern.

Religiöse Aspekte sind IMMER Auswirkungen machtpolitischer Ursachen!

kolja hat folgendes geschrieben:
Ich fühle keinen Unterschied zwischen den Börsenmaklern und den Irakern.

Finde ich sehr vernünftig!

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ja, das stimmt, aber dennoch kann ich über den Tod eines Börsenmaklers (dessen gesamte Einstellung mir übrigens völlig fremd ist, sonst hätte er einen anderen Beruf - das ist jetzt völlig ohne Wertung gemeint, nur als Feststellung), einfach nicht so viel Trauer empfinden, wie über den Tod eines Kindes, egal welcher Nationalität.

Wir reden hier über Menschenleben, nicht über Berufe!

Was für eine verlogene Moral ist das, wenn einerseits jedes Menschenleben als gleichwertig propagiert wird, aber von Fall zu Fall plötzlich riesige Unterschiede gemacht werden?
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#658827) Verfasst am: 11.02.2007, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Wir reden hier über Menschenleben, nicht über Berufe!

Was für eine verlogene Moral ist das, wenn einerseits jedes Menschenleben als gleichwertig propagiert wird, aber von Fall zu Fall plötzlich riesige Unterschiede gemacht werden?

Ich denke es geht um Gefühle, nicht um ethische Grundlagen.

Ich habe ja selbst geschrieben, dass ich daraus keine ethischen Optionen ableite, womit es sich auch nicht um eine Moral handelt, sondern um mein persönliches Empfinden anderen Menschen gegenüber. Deswegen bin ich nicht der Meinung, es sei ok Börsenmakler zu töten, oder würde ihr Leben als weniger Wert als das anderer Menschen einstufen. Allerdings mache ich sie schon für den Beruf den sie ergriffen haben verantwortlich, und fühle eine gewisse Antipathie ihnen gegenüber, aus der ich allerdings nicht ableiten würde, dass sie oder ihr Leben objektiv gesehen weniger Wert sind, als andere Menschen.

Gefühle sind nun mal keine ethischen Maßstäbe, sie sind subjektiv und (unter anderem) geleitet von persönlichen Vorlieben und Abneigungen, und damit kann es schon geschehen, dass man um einen Menschen mehr trauert als um einen anderen Menschen. Das hat mit verlogener Moral, oder überhaupt mit Moral, nichts zu tun.
Ich würde auch mehr Trauer empfinden, wenn z.B. meinem Mann etwas zustoßen würde, als wenn meinem Nachbar etwas geschehen würde, und trotzdem würde wohl in dem Moment keiner mir vorwerfen, das Leben meines Mannes höher zu schätzen als das meines Nachbarn.

Ansonsten kann ich dir nur zustimmen. Sehr glücklich
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#658851) Verfasst am: 11.02.2007, 03:44    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ich würde auch mehr Trauer empfinden, wenn z.B. meinem Mann etwas zustoßen würde, als wenn meinem Nachbar etwas geschehen würde, und trotzdem würde wohl in dem Moment keiner mir vorwerfen, das Leben meines Mannes höher zu schätzen als das meines Nachbarn.

Das stimmt natürlich. Es wäre Dir wesentlich egaler, wenn ich sterben würde, als wenn Dein Mann es tut - und es ist ja auch nicht schlimm, denn ich hab davon ja keine Nachteile, aber bemessen auf die gesamte Gesellschaft macht es keinen Unterschied ob ich das zeitliche segne, oder jemand anders.

Was mich halt nur nervt ist diese differenzierte Betrachtung, wenn es um den Wert eines Lebens im allgemeinen geht. Wenn bei einem Zug-Unglück in Deutschland 100 Leute ums Leben kommen, dann kommt das nebenbei mal in den Nachrichten, aber bei den Anschlägen in New York gabs hier Schweineminuten noch und nöcher, als wären die Ammies Übermenschen.

Wenn in New York ein Börsenmakler stirbt, dann hält man für ihn Schweigeminuten ab, aber interessiert sich im selben Moment absolut nicht dafür, dass in der Zeit in Afrika 10 Kinder verhungert sind...
_________________
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#658853) Verfasst am: 11.02.2007, 03:53    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Wäre letzteres "Altersrassismus"?


Wenn ich an die letzten Todesfälle in meinem Umfeld zurückdenke, fällt mir eine gute Bekannte ein, die mit 34 bei einem Autounfall umgekommen ist, ein Freund meines Bruders, der sich mit 20 das Leben genommen hat und meine Stiefgrossmutter, die mit 94 an Alterschwäche gestorben ist. Der Tod meiner Stiefgrossmutter hat mich am wenigsten schockiert. Bin ich jetzt ein Altersrassist?
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#658867) Verfasst am: 11.02.2007, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
was genau ist daran rassismus?

Wenn ein amerikanischer Mensch mehr Wert ist als ein irakischer, dann würde ich das durchaus rassistisch nennen!
Ich weiss zwar nicht genau was der Gumtnesch meinte, aber du sprachst von Trauer. Das ist ein recht simpler Mechanismus, je näher dir jemand steht, desto mehr Trauer empfindest du bei seinem Verlust. Das hat erstens eine völlig andere Qualität als deine Wortwahl "mehr wert" insinuiert. Dies ist zweitens mM ein völlig normaler Vorgang welcher allerdings zu Rassismus führen bzw dazu instrumentalisiert werden kann.

kolja hat folgendes geschrieben:
Ich fühle keinen Unterschied zwischen den Börsenmaklern und den Irakern.

Ich esse lieber Äpfel und Birnen als dass ich sie vegleiche. Wie sieht denn der Vergleich deines Mitgefühls sagen wir bei irakischen Börsenmaklern aus, wie wäre es im Vergleich dazu mit amerikanischen Bäckern, indischen Arbeitslosen oder alleinerziehenden Fleischereifachverkäuferinnen aus Köln?

Ich denke je näher es uns selbst kommt desto mehr fühlen wir uns betroffen, "näher" meint hier selbstverständlich nicht nur geographisch.
Das dein Mitgefühl in der Lage ist über die Nationaltiät hinaus auch noch nach Beruf oder Religion zu differenzieren findet natürlich meine Zustimmung.


CoS hat folgendes geschrieben:
Finde ich sehr vernünftig!
Im Zusammenhang mit Gefühlen passt "Vernunft" absolut nicht.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#658914) Verfasst am: 11.02.2007, 12:35    Titel: Re: unterschwelliger Rassismus Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Eine Frage mit der ich mich schon länger beschäftige: "Kann das bewerten von Kriegsopfern nach Herkunftsland als rassistisch bezeichnet werden?".

Korrekt wäre "patriotisch" ...
("Für jeden, durch "Partisanen" getöteten deutschen Soldaten werden 100(0) Zivilisten getötet ...")
100:1, 1000:1, ...?
Wie wird das denn heute gehandhabt?
Israelis vs. Palästinenser
USA vs. "Terroristen"
_________________
Leben kann tödlich sein
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#658919) Verfasst am: 11.02.2007, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:


Das halte ich für eine Fehlinterpretation. Mit der Konfrontation der beiden Militärblöcke verschwand auch die allgemein gefühlte Kriegsgefahr. Die war aber wohl für manche Voraussetzung des Wehrdienstes gewesen. Eigentlich nachvollziehbar.


Das habe ich anders in Erinnerung.
Es gab keine Konfrontation zwischen den Militärblöcken und auch keine "gefühlte" Kriegsgefahr.
Zum Bund zu gehen war einer der sichersten Job´s überhaupt und mit dem Ende des kalten Krieges war diese Sicherheit ironischer weise nicht mehr vorhanden.



Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich habe die Konfrontation der Militärblöcke in sehr lebendiger Erinnerung.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#658928) Verfasst am: 11.02.2007, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:


Das halte ich für eine Fehlinterpretation. Mit der Konfrontation der beiden Militärblöcke verschwand auch die allgemein gefühlte Kriegsgefahr. Die war aber wohl für manche Voraussetzung des Wehrdienstes gewesen. Eigentlich nachvollziehbar.


Das habe ich anders in Erinnerung.
Es gab keine Konfrontation zwischen den Militärblöcken und auch keine "gefühlte" Kriegsgefahr.
Zum Bund zu gehen war einer der sichersten Job´s überhaupt und mit dem Ende des kalten Krieges war diese Sicherheit ironischer weise nicht mehr vorhanden.



Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich habe die Konfrontation der Militärblöcke in sehr lebendiger Erinnerung.

Ich glaube Zoff meinte das ein wenig anders: Für diejenigen, die sich damals verpflichteten war klar. Ein Konflikt zwischen den Blöcken wäre mit großer Wkt nuklear geführt worden, wobei das Schlachtfeld mit allergrößter Gefahr das eigene Wohnzimmer gewesen wäre. Unter diesen Gesichtspunkt erhöhte sich die Gefahr für das eigene Leben durch eine Verpflichtung nicht nennenswert, ob man am Bodennullpunkt Uniform oder zivil trägt ist relativ egal. In meinem Jahrgang (Abi 87) gab es etlicher Z-ler und die haben tatsächlich nach dem Mauerfall so argumentiert: Bei Vertragsunterzeichnung wussten wir wenn es losgeht, dann geht es gegen die Russen, für andere Gegner haben wir nicht unterschrieben.

Die gefühlte damalige Kriegsgefahr ist für diesen natürlich Punkt unerheblich, trotzdem kann man zumindest für den Zeitraum an den ich mich erinnern kann nicht von irgendeiner akuten Angst sprechen. Höchstens war man Anfang der achtziger (Afghanistan) kurzzeitig etwas besorgt. Aber das verging rasch.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#658930) Verfasst am: 11.02.2007, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:



Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich habe die Konfrontation der Militärblöcke in sehr lebendiger Erinnerung.


Die war aber nur ideologischer Natur.
Die Möglichkeit, gegen den Warschauer Pakt in den Kampf ziehen zu müssen, war für die Soldaten nicht wirklich real.
Und zum Bund ging man nicht um sein Land zu verteidigen, sondern um den Führerschein zu machen.

EDIT: Jg. 63
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#658952) Verfasst am: 11.02.2007, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:



Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich habe die Konfrontation der Militärblöcke in sehr lebendiger Erinnerung.


Die war aber nur ideologischer Natur.
Die Möglichkeit, gegen den Warschauer Pakt in den Kampf ziehen zu müssen, war für die Soldaten nicht wirklich real.
Und zum Bund ging man nicht um sein Land zu verteidigen, sondern um den Führerschein zu machen.

EDIT: Jg. 63



Da sind wir ja fast gleich alt. Nu, so gut wie alle Leute, die ich kenne, haben ihren Führerschein in einer gewöhnlichen zivilen Fahrschule gemacht; das war echt kein Grund, zur Bundeswehr zu gehen. Vielleicht war meine Wahrnehmung deshalb eine andere, weil ich hier im Zentrum der amerikanischen Armee und Luftwaffe sitze und deren Präsenz vor 1990 sehr sichtbar war. Das hat sich nach dem Mauerfall schlagartig geändert. Früher war die Gegend hier eine einzige Kaserne, heute ist es nur noch ein Landstrich mit Kasernen. Zudem haben sich die Amis regelrecht in ihren Wohnbezirken eingemauert und gehen privat kaum mehr in Uniform vor die Tür. Ich habe also eine geradezu wundersame Wandlung von einer vom Militär beherrschten zu einer nie zuvor im Leben gekannten zivilen Heimat mitgemacht. Daran wird's wohl liegen, dass ich das anders sehe als Du.
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Der_Gutmensch
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 403

Beitrag(#659034) Verfasst am: 11.02.2007, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Wenn ein amerikanischer Mensch mehr Wert ist als ein irakischer, dann würde ich das durchaus rassistisch nennen!


und wo sollte das der fall sein??
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#659040) Verfasst am: 11.02.2007, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Wenn ein amerikanischer Mensch mehr Wert ist als ein irakischer, dann würde ich das durchaus rassistisch nennen!


und wo sollte das der fall sein??



Die islamischen Terroristen im Irak bringen ja in erster Linie islamische Iraker um. Wollen wir daraus Schlüsse ziehen, wen die für wertvoller halten?
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Der_Gutmensch
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 403

Beitrag(#659044) Verfasst am: 11.02.2007, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

ich meinte damit eigentlich wo das bei uns ersichtlich wäre das ein amerikanisches leben mehr wert sein soll als ein irakisches.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
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Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#659048) Verfasst am: 11.02.2007, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Wenn es wäre wie Du sagst, dann sollten die Länder mit den meisten (Boden-) Schätzen auch die reichesten Länder sein. Faszinierender Weise ist das Gegenteil der Fall...

Die reichsten Länder sind die mit der grössten militärischen Macht. War schon immer so. Der Rest folgt dem allen nach. Recht und Justitz sind dem dann ebenso nachgeordnet. oder warum meinst Du, können die USA weltweit ungestraft Angriffskriege auf Länder mit Bodenschätzen führen, ohne dass sie dafür auch nur ein Arsch zu Rechenschaft zieht? warum dürfen amerikanische Militärs nicht vor internationalen Gerichtshöfen zur Rechenschaft gezogen werden?

Es basiert letztlich alles auf dem Faustrecht in unserer Zeit. Gewöhnt Euch endlich daran!

Oder ändert es, wenn Ihr Utopisten genug dafür seid!

Mir ist es jedenfalls egal, ob es ein irakischer oder ein amerikanischen Börsenmakler ist, der das Zeitliche segnet. Sehwolf hat da schon Recht - es sit die Frage wie (nicht geographisch) einem der Tote stand. Sei es verwandschaftlich, beruflich, standesmaässig, ideologisch... wasauchimmer...

... ich hab halt nix übrig für Börsianer. Die sind wichtige Zahnräder in der Maschinerie, die unsere Welt so erhält wie sie ist.
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#659052) Verfasst am: 11.02.2007, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
ich meinte damit eigentlich wo das bei uns ersichtlich wäre das ein amerikanisches leben mehr wert sein soll als ein irakisches.


Nirgends. Die einzige, die in jüngerer Zeit öffentlich gewagt hat, den Wert des Lebens von Menschen verschiedener Nationalität und Religion zu relativieren, war die jüdische Rassistin Ruth Lapide, die im Kulturkanal Bayern Alpha -wenn ich mich recht erinnere, vorvergangenes Jahr- unwidersprochen schwadronieren durfte, ein jüdisches Leben sei viel mehr wert -ich meine, sie nannte sogar eine Zahl, wie viel mehr- als ein palästinesisches.
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Der_Gutmensch
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 403

Beitrag(#659059) Verfasst am: 11.02.2007, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

also wenn ich mir die vielen rassisten demos und veranstaltungen in europa und den usa im letzten jahr so ansehe, kann ich mir kaum vorstellen das sie die einzige war.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#659067) Verfasst am: 11.02.2007, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Politiker in armen Ländern können nur Geld verdienen, wenn sie mit den reichen Ländern Geschäfte machen, die zwar dem eigenen Land schaden, aber dafür die eigene Brieftasche füllen. Anders können die Menschen dort nich an Geld kommen, auch nicht die Politiker - Weil schlichtweg kein Geld da ist!

Wenn es wäre wie Du sagst, dann sollten die Länder mit den meisten (Boden-) Schätzen auch die reichesten Länder sein. Faszinierender Weise ist das Gegenteil der Fall...

Die Führer der "armen" Länder schließen eigennützige Deals mit den Führern der westlichen Welt ab. Jetzt zu behaupten, dass die westliche Welt damit nichts zu tun hat ist politische Blindheit!

Du solltest vielleicht beide Seiten der Medallie betrachten!


Dann ist das aber trotzdem nicht der Fehler des Westens sondern die Schuld der Jenigen die sich durch nachteilige Geschäfte bereichern wollen.
Wenn man die Rohstoffe hat kann man auch einen Handel rausschlagen wo das ganze Land gewinnt und auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurenz besteht ohne sich unterm Preis zu verkaufen.
Es gibt ja nicht nur arme Länder in Afrika da frag ich mich wie die das schaffen.
Die Leute dort sind durchaus nicht dumm und unfähig also kann man auch erwarten dass für das eigene Handeln Verantwortung übernommen wird, oder?
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#659072) Verfasst am: 11.02.2007, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn ein amerikanischer Mensch mehr Wert ist als ein irakischer, dann würde ich das durchaus rassistisch nennen!

und wo sollte das der fall sein??

Die islamischen Terroristen im Irak bringen ja in erster Linie islamische Iraker um. Wollen wir daraus Schlüsse ziehen, wen die für wertvoller halten?

Heftig! Und deine 'Wertvorstellungen' sind also geleitet von denen islamischer Terroristen?
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#659075) Verfasst am: 11.02.2007, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
also wenn ich mir die vielen rassisten demos und veranstaltungen in europa und den usa im letzten jahr so ansehe, kann ich mir kaum vorstellen das sie die einzige war.



Rassistendemos? Wo und wann?
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#659077) Verfasst am: 11.02.2007, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Der_Gutmensch hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn ein amerikanischer Mensch mehr Wert ist als ein irakischer, dann würde ich das durchaus rassistisch nennen!

und wo sollte das der fall sein??

Die islamischen Terroristen im Irak bringen ja in erster Linie islamische Iraker um. Wollen wir daraus Schlüsse ziehen, wen die für wertvoller halten?

Heftig! Und deine 'Wertvorstellungen' sind also geleitet von denen islamischer Terroristen?



Da islamische Terroristen keine Werte haben, kann ich meine auch nicht aus ihren ableiten.
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#659080) Verfasst am: 11.02.2007, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Was habt ihr alle mit eurem Krieg?

"Bei einem Zugunglück in Dheli kamen in der Nacht zum Sonntag mindestens 150 Menschen um. Nach Angaben des Auwärtigen Amtes befinden sich keine Deutsche unter den Opfern"

"Bei einem Fluzeugabsturz über Kumückistan kamen 300 Menschen zu Tode, darunter auch zwei Deutsche."


Da ist er, der ganz gegenwärtige Alltagsrassismus, bzw. Ethnozentrismus, dafür brauche ich keine Kriege zu bemühen.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#659087) Verfasst am: 11.02.2007, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke da geht es darum die deutschen Zuseher zu informieren ob da möglicherweise jemand dabei war den sie kennen.
So etwas wird ja auch bei Zugunglücken in Frankreich Österreich usw. gesagt.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#659099) Verfasst am: 11.02.2007, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ich denke da geht es darum die deutschen Zuseher zu informieren ob da möglicherweise jemand dabei war den sie kennen.
So etwas wird ja auch bei Zugunglücken in Frankreich Österreich usw. gesagt.


Bullshit. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen oder beide von den zwei Getöteten Deutschen kenne? Gleich Null. Die Information als solche ist also unwichtig. Würde ich tatsächlich einen kennen, hätte ich es auf anderem Weg schneller erfahren.
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CoS
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#659105) Verfasst am: 11.02.2007, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Ich denke je näher es uns selbst kommt desto mehr fühlen wir uns betroffen, "näher" meint hier selbstverständlich nicht nur geographisch.

Ich stimme Dir voll zu - Allerdings muss ich sagen, dass mir der amerikanische Börsenmakler genausowenig nahe stand, wie der Iraker.

Warum aber ruft man hier zu Schweigeminuten auf, wenn irgendwo paar Ammies sterben, aber wenn in Deutschland ein Zug entgleist, dann hört man das höchstens unterschwellig mal in den Nachrichten.

Offensichtlich bringt man also einem amerikanischen Opfer mehr Mitgefühl entgegen, als irgendeinem anderem - Es ist dabei irrelevant wie nahe mir diese Person stand. Ich kenne keinen einzigen, der im WTC gearbeitet hatte, trotzten gibt und gab es an dauernd in Schulen, im Fernsehen und im Radio andauernd wieder mal Schweigeminuten für die Opfer von 9/11.

Das aber sekündlich in Afrika ein Kind stirbt, stört anscheinend keinen, obwohl mir ein fremdes Kind doch zumindest moralisch näher stehen sollte, als ein fremder Börsenmakler...
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#659121) Verfasst am: 11.02.2007, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Was habt ihr alle mit eurem Krieg?

"Bei einem Zugunglück in Dheli kamen in der Nacht zum Sonntag mindestens 150 Menschen um. Nach Angaben des Auwärtigen Amtes befinden sich keine Deutsche unter den Opfern"

"Bei einem Fluzeugabsturz über Kumückistan kamen 300 Menschen zu Tode, darunter auch zwei Deutsche."


Da ist er, der ganz gegenwärtige Alltagsrassismus, bzw. Ethnozentrismus, dafür brauche ich keine Kriege zu bemühen.



Man muss schon ein Megasupergutmensch sein, um das als Rassismus zu bezeichnen.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#659162) Verfasst am: 11.02.2007, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Ich denke je näher es uns selbst kommt desto mehr fühlen wir uns betroffen, "näher" meint hier selbstverständlich nicht nur geographisch.

Ich stimme Dir voll zu - Allerdings muss ich sagen, dass mir der amerikanische Börsenmakler genausowenig nahe stand, wie der Iraker.
Das geht mir selbstverständlich genauso. Aber der Verlauf der Geschichte hat doch bisher eindrucksvoll bewiesen, dass der Tod "des Börsenmaklers" auch dein Leben mehr beeinflusst hat als der Tod "des Irakers". Das war mM zum fraglichen Zeitpunkt schon klar. Trauer war nicht das einzige Gefühl, Angst oder Schock spielten mM eine ebenso wichtige Rolle bei dem Ereignis.

Zitat:
Warum aber ruft man hier zu Schweigeminuten auf, wenn irgendwo paar Ammies sterben, aber wenn in Deutschland ein Zug entgleist, dann hört man das höchstens unterschwellig mal in den Nachrichten.
Das nennt man Politik!
Abgesehen davon: Willst du Schweigeminuten bei jedem Unglück? Muss eine bestimmte Opferzahl überschritten werden, oder wie? Das macht keinen Sinn mM. Bei manchen Ereignissen stellt sich die kollektive Trauer ein, bei anderen nicht (und natürlich wird sie manchmal auch aus Gründen der Opportunität nur herbegeschrie(b)en.

Zitat:
Offensichtlich bringt man also einem amerikanischen Opfer mehr Mitgefühl entgegen, als irgendeinem anderem - Es ist dabei irrelevant wie nahe mir diese Person stand. Ich kenne keinen einzigen, der im WTC gearbeitet hatte, trotzten gibt und gab es an dauernd in Schulen, im Fernsehen und im Radio andauernd wieder mal Schweigeminuten für die Opfer von 9/11.
Das kann man so und so sehen. Ich kann dem allen nichts abgewinnen, da ich diese 9/11-Sache in der Hauptsache als Legitimation für "Krieg" innen wie außen sehe. Aber prinzipiell habe ich keine Probleme mit solchen Trauer- Gedenkminuten. Das Thema WKII "steht mir zB nahe, deshalb trauere ich irgendwie mit.
Wie ich oben schon einmal sagte. Dass man für manche Menschen Trauer empfindet und für andere nicht sehe ich zunächst einmal nicht als Auf-/Abwertung von irgendjemand an, sondern halte es im Grunde sogar für einen überlenbensnotwendigen "Reflex", siehe auch unten.

Zitat:
Das aber sekündlich in Afrika ein Kind stirbt, stört anscheinend keinen, obwohl mir ein fremdes Kind doch zumindest moralisch näher stehen sollte, als ein fremder Börsenmakler...
Wenn du angesichts eines einziges dieser dir gleichermaßen unbekannten Kinder in Afrika echte Trauer empfändest müsstes du mM die gleiche Trauer für jedes andere Kind ebenso empfinden. Du sagst es selbst: Jede Sekunde stirbt eines (eher noch mehr). Wo willst du mit der Trauer anfangen und wo aufhören?
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Sehwolf
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Beitrag(#659173) Verfasst am: 11.02.2007, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Was habt ihr alle mit eurem Krieg?

"Bei einem Zugunglück in Dheli kamen in der Nacht zum Sonntag mindestens 150 Menschen um. Nach Angaben des Auwärtigen Amtes befinden sich keine Deutsche unter den Opfern"

"Bei einem Fluzeugabsturz über Kumückistan kamen 300 Menschen zu Tode, darunter auch zwei Deutsche."


Da ist er, der ganz gegenwärtige Alltagsrassismus, bzw. Ethnozentrismus, dafür brauche ich keine Kriege zu bemühen.

Finde ich unangemessen.
Mir persönlich ist es völlig egal ob dort nur Kumücken starben, Ukrainer oder Deutsche. Aber Die Sender verkaufen nun mal Nachrichten an Leute, die sich potentiell für die News interessieren und das ist bei Opfern deutscher Herkunft im Ausland nun mal einfach der Fall.
In der Lokalpresse/ -TV/-Rundfunk deiner Heimatstadt wird wahrscheinlich auch nicht über jeden Verkehrsunfall mit Todesfolge in meiner Heimatstadt berichtet. Wenn jedoch in deiner Heimatstadt bei einem Busunglück ein Mensch aus meiner Stadt stirbt, wird hier ganz sicher darüber berichtet. Würdest du auch als geographischen Rassismus bezeichnen?


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 11.02.2007, 19:04, insgesamt einmal bearbeitet
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GermanHeretic
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Beitrag(#659178) Verfasst am: 11.02.2007, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ja, das stimmt, aber dennoch kann ich über den Tod eines Börsenmaklers (dessen gesamte Einstellung mir übrigens völlig fremd ist, sonst hätte er einen anderen Beruf - das ist jetzt völlig ohne Wertung gemeint, nur als Feststellung), einfach nicht so viel Trauer empfinden, wie über den Tod eines Kindes, egal welcher Nationalität.

Wir reden hier über Menschenleben, nicht über Berufe!

Was für eine verlogene Moral ist das, wenn einerseits jedes Menschenleben als gleichwertig propagiert wird, aber von Fall zu Fall plötzlich riesige Unterschiede gemacht werden?

Jedem kommt ein Menschenleben umso wertvoller vor, je näher man geistig daran ist. Mit Bankern und der Börse hatte man vielleicht schon zu tun, vielleicht arbeitet man selbst in einem Büro, daß Ziel einer Bombe sein könnte, das erzeugt ganz unterbewußt ein stärkeres Solidaritätsgefühl als der Gedanke an ein explodierendes Nomadenzelt.
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Shevek
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Beitrag(#659285) Verfasst am: 11.02.2007, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Wie ich oben schon einmal sagte. Dass man für manche Menschen Trauer empfindet und für andere nicht sehe ich zunächst einmal nicht als Auf-/Abwertung von irgendjemand an, sondern halte es im Grunde sogar für einen überlenbensnotwendigen "Reflex", siehe auch unten.

Es ist aber schon ein Unterschied, ob ich Trauer empfinde, oder öffentliche Schweigegedenkminuten einlege. Zweiteres kommt schon einer Wertung gleich, und sagt ganz deutlich: Börsennmakler sind wichtiger als Iraker. (Bzw. werden von denen die für die einen die Schweigegedenkminute einlegen für die anderen aber nicht als wertvoller angesehen.)

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Das aber sekündlich in Afrika ein Kind stirbt, stört anscheinend keinen, obwohl mir ein fremdes Kind doch zumindest moralisch näher stehen sollte, als ein fremder Börsenmakler...
Wenn du angesichts eines einziges dieser dir gleichermaßen unbekannten Kinder in Afrika echte Trauer empfändest müsstes du mM die gleiche Trauer für jedes andere Kind ebenso empfinden. Du sagst es selbst: Jede Sekunde stirbt eines (eher noch mehr). Wo willst du mit der Trauer anfangen und wo aufhören?

Ich fangen mit Trauer nicht willentlich an, sondern empfinde sie, oder eben nicht. Und von öffentlich zur Schau gestellter Trauer halte ich sehr wenig, unter anderem angesichts einer Situation in dieser Welt, die so ist wie sie nun mal ist.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

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(Jan Delay)
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Shevek
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Beiträge: 4289

Beitrag(#659286) Verfasst am: 11.02.2007, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ja, das stimmt, aber dennoch kann ich über den Tod eines Börsenmaklers (dessen gesamte Einstellung mir übrigens völlig fremd ist, sonst hätte er einen anderen Beruf - das ist jetzt völlig ohne Wertung gemeint, nur als Feststellung), einfach nicht so viel Trauer empfinden, wie über den Tod eines Kindes, egal welcher Nationalität.

Wir reden hier über Menschenleben, nicht über Berufe!

Was für eine verlogene Moral ist das, wenn einerseits jedes Menschenleben als gleichwertig propagiert wird, aber von Fall zu Fall plötzlich riesige Unterschiede gemacht werden?

Jedem kommt ein Menschenleben umso wertvoller vor, je näher man geistig daran ist. Mit Bankern und der Börse hatte man vielleicht schon zu tun, vielleicht arbeitet man selbst in einem Büro, daß Ziel einer Bombe sein könnte, das erzeugt ganz unterbewußt ein stärkeres Solidaritätsgefühl als der Gedanke an ein explodierendes Nomadenzelt.

Nur, damit das nicht untergeht: Mir ist das Irakische Kinder näher, jedenfalls empfinde ich für dieses Kind mehr Trauer.
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