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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#571519) Verfasst am: 24.09.2006, 12:53 Titel: Geständnis eines Terroristen |
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Da der erste Thread mit diesem Namen von einigen Benutzern als Werbung aufgefasst wurde und das vom Autor intendierte Thema nicht mehr zur Sprache kam, wurde dieser Anfang in den Clubraum abgeteilt und der folgende Beitrag als neuer Anfang stehen gelassen - kolja
Also, um mal auf das Thema "Geständnis eines Terroristen" zurückzukommen:
Ja, ich habe das Buch geschrieben; ja, ich habe Bombendrohungen ausgesprochen und war dafür in der forensischen Psychiatrie eingesprerrt; ja, ich lebe in Kiew und habe mich von Deutschland verabschiedet. Was dahintersteckt, steht in dem Buch.
Ich habe etwas gegen die Politik in Deutschland - und wurde fast zu einem wirklichen Terroristen. Wenn jemand nun wirklich Fragen dazu hat, war meine Intension dieses Threads. Aber gut, hier wird an mir als Person herumdiskutiert, weil ich den Fehler gemacht habe, das Buch anzukündigen und als Informationsquelle zu nennen. Dies entschuldige ich - mir geht es nicht um mich als Autor oder um den Verkauf des Buchs; wen es interessiert, gut, bin ich froh drum.
Allerdings oute ich mich als Terrorist, der gewisse Erfahrungen mit dem Thema hat. Die Sache war vor ca. 10 Jahren. Cidre hat eine Pressemitteilung zum Buch und Inhalt gepostet; wie er dazu kam, weiß ich nicht genau, kann es mir aber denken.
Wenn am Thema kein Interesse besteht, gut, dann lassen wir's.
_________________ Operation MINDFUCK - Heil Discordia! - http://www.iovialis.org - Let's SMI²LE
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#571531) Verfasst am: 24.09.2006, 13:16 Titel: Re: Fakten |
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iovialis hat folgendes geschrieben: | Also, um mal auf das Thema "Geständnis eines Terroristen" zurückzukommen:
Ja, ich habe das Buch geschrieben; ja, ich habe Bombendrohungen ausgesprochen und war dafür in der forensischen Psychiatrie eingesprerrt; ja, ich lebe in Kiew und habe mich von Deutschland verabschiedet. Was dahintersteckt, steht in dem Buch.
Ich habe etwas gegen die Politik in Deutschland - und wurde fast zu einem wirklichen Terroristen. Wenn jemand nun wirklich Fragen dazu hat, war meine Intension dieses Threads. Aber gut, hier wird an mir als Person herumdiskutiert, weil ich den Fehler gemacht habe, das Buch anzukündigen und als Informationsquelle zu nennen. Dies entschuldige ich - mir geht es nicht um mich als Autor oder um den Verkauf des Buchs; wen es interessiert, gut, bin ich froh drum.
Allerdings oute ich mich als Terrorist, der gewisse Erfahrungen mit dem Thema hat. Die Sache war vor ca. 10 Jahren. Cidre hat eine Pressemitteilung zum Buch und Inhalt gepostet; wie er dazu kam, weiß ich nicht genau, kann es mir aber denken.
Wenn am Thema kein Interesse besteht, gut, dann lassen wir's. |
Das ist doch mal ein Einstieg. Gut dass der "On-Top" auf Seite 2 steht. Sieht fast aus wie ein Anfang bei Zero.
Erzähl doch mal wie es dazu kam, dass du fast zu einem wirklichem Terroristen wurdest. Darüber habe ich in deinem Blog nicht wirklich viel gefunden.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#571579) Verfasst am: 24.09.2006, 14:30 Titel: |
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Die Politik in Kiew ist freilich um Klassen besser.
Noch so ein selbsthassender Expatriat.
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#571750) Verfasst am: 24.09.2006, 19:54 Titel: Re: Fakten |
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Erstmal Danke an Kolja!!!
Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Erzähl doch mal wie es dazu kam, dass du fast zu einem wirklichem Terroristen wurdest. Darüber habe ich in deinem Blog nicht wirklich viel gefunden. |
Es ist richtig, daß in meinem "Blog" nichts über meine Vergangenheit zu finden ist, denn darin will ich das Heute und die Zukunft beschreiben. Es ist für mich eingentlich eher eine Materialsammlung und nicht mehr.
Mein Verhältnis zu Terrorismus ist aufgrund meiner eigenen Aktivitäten etwas anders, wie das der meisten Menschen. Heute sage ich, daß Terrorismus der falsche Weg ist, um Ideen oder Forderungen durchzusetzen. Gewalt erzeugt immer Gegengewalt, die eigentliche Idee geht dabei unter (z.B. der Islam).
Bei mir fing es in der Schulzeit an, daß ich mich mit der Gesellschaft auseinandersetzte. Dies bedingt durch willkürliche Maßnahmen meiner Lehrer, mit denen ich meine Probleme hatte (Autorität). Nach dem Abschluß der Realschule, wechselte ich auf ein Gymnasium und wohnte für einige Zeit in einem Wohnheim. Dort kam ich mit den linken Ideen in Berührung, sowie mit den Gedanken der RAF. Wir waren der Meinung, daß sich etwas in Deutschland, bzw. auf der Welt ändern müßte, allerdings wußten wir keinen Weg. 1993 sprach ich meine erste Bombendrohung aus, was zu einem Zwangsaufenthalt in der Psychiatrie führte. Von 1994-1997 reiste ich durch Europa (Irland, England, Amsterdam, Paris, Montpellier und auch Israel).
1997 kam ich an einem Nullpunkt an und stand vor der Entscheidung: entweder ich bringe mich um, oder ich mache die Bombendrohung von 1993 wahr (damals bedingt durch finanzielle Probleme, Perspektivlosigkeit und Ausbeutung). Der Plan war, daß ich eine nichtfunktionstüchtige Bombe an einem kleinen Bahnhof deponiere und damit teste, wie die Staatsgewalt reagiert (respektiv Polizei, Staatsanwaltschaft). Nach der Erfahrung war geplant, das ganze in Frankfurt am Flughafen zu wiederholen.
Das Bekennerschreiben von damals im Wortlaut:
Zitat: | Sehr geehrte Damen und Herren,
bezüglich den Vorkommnissen in Biberach möchten wir uns entschuldigen. In unserer sensationsorientierten Mediengesellschaft ist es allerdings kaum möglich, anders Gehör zu finden. Uns ist aber auch bewusst, dass die o.g. Ereignisse nur kurz in den Medien auftauchen werden. Die Schnelllebigkeit von Informationen lassen grundlegenden Ideen kaum eine Chance.
Unserer Aktion ist möglicherweise das gleiche Schicksal bestimmt. Dennoch sind wir der Meinung, durch unsere Tat etwas erreichen zu können. Es war nicht in unserem Sinn, gegen die Verfassung oder gegen bestehendes Recht zu verstoßen. Doch lassen sich sehr wahrscheinlich Gesetze finden, um uns wegen dem initiierten Vorgang anzuzeigen.
Wir setzten uns zum Ziel, den Hergang in Biberach als reale Möglichkeit zu demonstrieren. Auch wären wir durchaus in der Lage gewesen, mehr Schaden anzurichten. Das lag allerdings nicht in unserer Absicht. Wir wollten in keinem Fall irgend jemanden verletzen oder gar töten. Vielmehr möchten wir durch diese Tat unsere Ziele und Vorstellungen unterstreichen. Uns schien bei diesem Thema keine andere Möglichkeit zu bleiben, um anderweitig auf Resonanz zu stoßen.
Bezüglich der häufig anzutreffenden Unzufriedenheit in der deutschen Bevölkerung versuchten wir, einen definierbaren Ursprung zu finden. Dabei untersuchten wir verschiedene Grundgesetzartikel und entdeckten, dass ein philosophischer, nicht-politischer Artikel für den bestehenden Zustand als Vergleich herangezogen werden kann.
Die Klärung der Frage, in wie weit der besagte Artikel umgesetzt worden ist, liegt uns fern. Wir wollen uns nicht anmaßen, die jetzige Situation zu beurteilen, geschweige denn Schuldige zu suchen. Vielmehr möchten wir auf Ideen hinweisen, welche dazu beitragen könnten, weltweit eine Besserung im sozialen und menschlichen Bereich zu verwirklichen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis,
Mit freundlichen Grüßen,
CNI |
Der "besagte Artikel" ist der Amtseid des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers und seiner Bundesminister (Art. 56 und 64(2) GG; vgl. WikiPedia/Amtseid). In meiner Zeit von bis 1997 beschäftigte ich mich unter anderem mit dem Grundgesetz und fragte bei Ministerien nach, wie dieser Amtseid umgesetz wird. Dabei stieß ich darauf, daß der Eid keine rechtliche Relevanz hat, sondern nur philosophisch zu sehen ist (vgl. dagegen WikiPedia/Meineid).
Da ich ungern etwas anprangere, ohne selbst etwas dagegenzuhalten, wollte ich verschiedene Lösungsansätze in das öffentliche Bewußtsein bringen, die meiner Meinung nach eher dem entsprechen, was der Amtseid erreichen will. Darunter das Projekt Megacities (WikiPedia/Megacities Project), Tools for Self Reliance (dort war ich 1997 selbst, TFSR), sowie ein staatliches Vorschlagswesen (vgl. WikiPedia/Bürgerforum (Bürgerbeteiligung)).
Die Unterschrift "CNI" (engl. ausgesprochen "see an eye") sollte "Codename Iovialis" bedeuten.
Durch einen "kleinen Fehler" wurde ich "gefaßt" und ich kam in die forensische Abteilung einer Psychiatrie. Ich sprach mit Polizisten, Kriminalbeamten, Pflegern, Ärzten, Anwälten, Richtern und einigen Patienten. Das half mir sehr, die Welt (Gesellschaft) besser zu verstehen. Die Sache endete damit, daß ich 1998 vor Gericht kam und auf Bewährung frei kam, unter der Auflage, mich "psychiatrisch behandeln zu lassen". Hier ein Zeitungsartikel über diese Verhandlung:
Zitat: | ›Weltverbesserer‹ drohte mit Bombe
Der 24jährige, der im vergangenen Jahr eine (wie sich später herausstellte, nicht funktionstüchtige) Bombe im Biberacher Bahnhof deponierte, muss weiter in einem psychiatrischen Krankenhaus bleiben. Das Landgericht Ravensburg verurteilte den jungen Mann zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und ordnete seine Unterbringung in der Psychiatrie an. Um dem 24jährigen eine stationäre Behandlung außerhalb der für Straftäter vorgesehenen forensischen Abteilung zu ermöglichen, wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Die Ärzte hatten ihm eine durch Drogenkonsum verursachte Psychose attestiert.
Am 29. April 1997 ließ der Angeklagte durch einen Freund eine Bombe in das Schließfach Nummer 7 des Biberacher Bahnhofs legen. Weil es, wie er vor Gericht sagte, moralisch nicht verantworten konnte, Menschen zu gefährden, hatte er die Bombe nicht scharfgemacht. Zwar steckte in dem Stück Wasserrohr explosionsfähiges Schwarzpulver, doch hatte der Bombenbastler den Stromkreis unterbrochen. Außerdem fehlte in dem an der Bombe angebrachten Wecker die Batterie.
Ziel der Aktion des 24jährigen war es, auf seine Ideen zur Weltverbesserung aufmerksam zu machen. So entschuldigte er sich in einem seiner Bekennerschreiben an verschiedene Medien zunächst für sein Tun, doch habe er in der ›sensationsorientierten Mediengesellschaft‹ keine andere Möglichkeit gesehen, sich Gehör zu verschaffen. Die von ihm auch in verschiedenen Manuskripten vertretenen Ideen, die Welt zu verbessern, waren allerdings so diffus, dass ein Teil der Empfänger des Bekennerschreibens gar nicht oder erst verspätet die Polizei einschaltete.
Der psychiatrische Sachverständige bescheinigte dem Angeklagten eine verminderte Schuldfähigkeit. Zur Tatzeit habe zwar kein akutes Krankheitsbild vorgelegen, doch habe sich der 24jährige wieder sehr stark in seine Ideen der Weltverbesserung vergraben gehabt. In einer ähnlichen Phase hatte er bereits 1993 gedroht, auf dem Biberacher Marktplatz eine (in Wirklichkeit nicht vorhandene) Bombe zu zünden.
In seiner Urteilsbegründung sagte der Vorsitzende Richter zu dem 24jährigen: »Auch Weltverbesserern ist es verboten, Straftaten zu begehen.« Das Gericht wolle den Mann aber »nicht im Regen stehen lassen« und habe deshalb auf eine Bewährungsstrafe entschieden. Auch der Staatsanwalt und der Verteidiger hatten auf Bewährung plädiert.
Quelle: Schwäbische Zeitung, Januar 1998 |
1998 fing ich eine Ausbildung als Fachinformatiker an, 2000 machte ich eine Ausbildung zum MCSE und mir wurde eine Stelle als Dozent für Netzwerktechnik angeboten, die ich 2001 annahm (beide Ausbildungen wurden vom Staat finanziert). Gewisse Umstände 2002 brachten mich nach Kiew, wo ich dann ein "neues Leben" begann. Die Ukraine ist rechtsstaatlich gesehen, vielleicht schlimmer, wie Deutschland, allerdings zählt hier Freundschaft und Familie viel mehr, als Karriere oder Geld. Das waren Hauptkriterien, "auszuwandern".
Das alles ist nun eine Kurzdarstellung, wie ich "Terrorist" wurde und was danach kam. Die gesamte Geschichte habe ich in meinem Buch verarbeitet. Da es relativ schwierig ist, für das Thema einen Verlag zu finden, habe ich mich für eine Kleinstauflage entschieden, die ich selbst finanzier(t)e. Das ist in dem Blog nachzulesen - vor allem das warum. Da der Verlag allerdings keine Werbung macht, bin ich in der Richtung auf mich allein gestellt - deshalb "oute" ich mich als "Terrorist" und berichte über das Buch. Wenn die gesamte Auflage verkauf ist, bin ich noch immer nicht mit Null raus und deshalb bitte ich zu entschuldigen, indirekt "Werbung" zu machen.
Iovialis
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#571945) Verfasst am: 25.09.2006, 08:11 Titel: |
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Was genau hast Du gegen die Politik in Deutschland? Deine Motivation verstehe ich immer noch nicht. Auf mich wirkt das ziemlich wirr und unpräzise. Auch in Deinen Bekennerschreiben steht ja keine wirkliche Motivataion, sondern nur, dass Du keine andere Möglichkeit zu haben meinst, als auf diese Weise an die Öffentlichkeit zu gehen.
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#571987) Verfasst am: 25.09.2006, 11:00 Titel: zur Motivation |
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viator hat folgendes geschrieben: | Was genau hast Du gegen die Politik in Deutschland? Deine Motivation verstehe ich immer noch nicht. Auf mich wirkt das ziemlich wirr und unpräzise. Auch in Deinen Bekennerschreiben steht ja keine wirkliche Motivataion, sondern nur, dass Du keine andere Möglichkeit zu haben meinst, als auf diese Weise an die Öffentlichkeit zu gehen. |
Dazu zitiere ich aus dem Gerichtsurteil:
Zitat: | Etwa 1993 entwickelte der Angeklagte Weltverbesserungsideen, die zum Teil schon in der Schulzeit ihren Anfang genommen hatten. Er machte sich – an sich nicht abwegige – Gedanken über die Eidesleistung des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers und der Bundesminister. Er war der Auffassung, deren Amtseid müsse eine rechtliche Verpflichtung darstellen, zum Wohl des Deutschen Volkes zu handeln. |
Wenn man nun betrachtet, daß die Sache 1993, bzw. 1997 war, und daß zu jener Zeit Deutschland nicht die massiven Probleme (Arbeitslosigkeit, Staatsfinanzen, Sozialsystem) hatte, ist es vielleicht wirklich nicht so einfach, die damalige Aktion zu verstehen.
Dazu mal den Artikel 56GG:
Zitat: | "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe." |
Dieser Eid impliziert, daß der Bundespräsident, -kanzler und die -minister FÜR das Volk handeln sollen (so gesehen sind sie Dienstleister) und sollen keinerlei Eigeninteressen verfolgen (z.B. Machterhalt der Person, bzw. Partei). So jedenfalls hatte ich den Eid verstanden. Diese moralisch zu sehende Verpflichtung hat keinerlei rechtliche Relevanz. Der Eid steht schon in der Reichsverfassung vom 28. 3. 1849 (Abschnitt VII, Artikel I. §190) und dann wieder in der Weimarer Verfassung vom 11. 8. 1919 (Artikel 42).
Theoretisch hatte selbst Hitler diesen Eid leisten müssen, als er nach Hindenburgs Tod im August 1934 zum Reichspräsidenten wurde. Das Kabinett Hitler setzte am 1. August, einen Tag vor Hindenburgs Tod, eine Volksabstimmung über die Zusammenlegung des Amtes des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in der Person des Führers Hitler für den 19. August 1934 an.
Das zum Thema Moral und Amt. Es ging damals also darum, diesen Sachverhalt ins öffentliche Bewußtsein zu bringen. Weiter noch, daß es Ideen gibt, direkte Demokratie zu verwirklichen (Megacities Project und Bürgerforen). Der Ansatz war und ist für mich heute noch: Bürger sollen sich direkt am Staat beteiligen können; in einer Art "staatliches Vorschlagswesen".
Wenn Du den Zeitungsartikel als Prämisse nimmst und meinst, ich wäre wirklich wirr, kann ich Dir auch dazu den Hintergrund sagen. Die Lokalpresse mußte etwas zu dem Thema schreiben, denn es gab einigen Wirbel bei der Bombendrohung (vgl. Leseprobe). Aber aus der Verantwortung heraus, keine Nachahmungstäter zu bekommen, mußte der "Terrorist" (ich) als verrückt dargestellt werden. So wurde mir das jedenfalls erklärt.
Also: die Motivation war, den Sachverhalt mit dem Artikel 56 ins öffentliche Bewußtsein zu bringen und einmal darüber nachzudenken, daß es Lösungsansätze gibt. Im Buch werden für die geplante "schmutzige Bombe" noch weitere Argumente aufgezählt (z.B. BGE als Ansatz gegen Arbeitslosigkeit, Sozialsystem).
Naja, ich weiß nicht, ob das für jemanden nachvollziehbar ist; Ärzte, KriPo, Anwälte und Richter verstanden mich jedenfalls im Ansatz.
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#573745) Verfasst am: 28.09.2006, 01:23 Titel: Deutschlandbesuch |
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Die Geschichte mit dem "Gedankenterrorismus" geht weiter und ich fliege heute nach Deutschland, um einige persönliche Gespräche zu führen. Das Fazit meiner einstigen Bombendrohung war, daß Änderungen nur funktionieren, wenn man Lösungskonzepte vorlegt. Aus diesem Grund haben sich ein paar Leute inzwischen zusammengeschlossen, um in einer Denkfabrik eine (neue) Staatstheorie zu entwerfen. Darin ist die Idee eines Grundeinkommens Grundlage dafür.
Ich verabschiede mich in diesem Thread und vom Geisterhaus für ca. 2-3 Wochen, weil diese Idee eng mit dem Threadtitel und -thema zu tun hat. Als weitere Diskussionsgrundlage zu diesem Thema stelle ich die Idee dieser Denkfabrik hier herein:
Zitat: | Dr. Yehezkel Dror, Professor für Politische Wissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem hat in dem Buch "Demokratie am Wendepunkt", von Werner Weidenfeld, eine Denkfabrik so beschrieben:
Es soll energisch nach neuen Theorien und Ideen gesucht werden, die sich mit der Frage befassen, wie mit der Globalisierung zu verfahren ist. Er meint, daß in den meisten Demokratien ein Mangel an Organisationen für die Forschung und Entwicklung von Politiken besteht.
In dieser "Denkfabrik" sollen mit Hilfe einer angemessenen Zahl von hochqualifizierten, multidisziplinär ausgebildeten und erfahrenen Vollzeitforscherteams neue Politikoptionen erschlossen werden. Er schlägt vor, darüber hinaus eine demokratische politische Philosophie zu entwerfen, die sich mit globaler Gleichheit und Herrschaft beschäftigt. Das sei nicht Sache der Regierungen und der mit Politikentwicklung befaßten Institutionen; vielmehr sollten hierfür freischwebende Intellektuelle, Philosophen und Politiktheoretiker zuständig sein.
Er warnt gleichzeitig davor, daß solche "Denkfabriken" nur begrenzten Nutzen haben, wenn politische Institutionen die Lösungsumsetzung behindern. |
Statt also Terrorismus, sollten sich Terroristen eher mal mit solchen Dingen auseinandersetzen. Deshalb bezeichne(t)e ich mich selbst eher als "Gedankenterrorist". Das ist mein "Geständnis"
Iovialis
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#660695) Verfasst am: 13.02.2007, 19:11 Titel: Buchfreigabe |
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Inzwischen habe ich mich entschlossen, mein Buch frei zu geben. Wer Lust hat, kann es unter folgendem Link herunterladen:
Buch-Download-Seite
Viel Spaß beim Lesen
Jörg (Drescher)
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#660714) Verfasst am: 13.02.2007, 19:34 Titel: |
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Ist das Urteil online abrufbar?
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#660941) Verfasst am: 13.02.2007, 22:17 Titel: Das Urteil ist im Buch |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Ist das Urteil online abrufbar? |
Das Urteil ist Bestandteil des Buchs (Seite 144ff.). Allerdings wurde die Detail-Beschreibung der Bombe ausgeklammert, um einen Nachbau zu verhindern.
_________________ Operation MINDFUCK - Heil Discordia! - http://www.iovialis.org - Let's SMI²LE
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#660948) Verfasst am: 13.02.2007, 22:22 Titel: |
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Du wolltest deinen Protest durch das Zünden einer Bombe in einem Bahnhof kundtun?
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#660968) Verfasst am: 13.02.2007, 22:38 Titel: Re: Das Urteil ist im Buch |
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iovialis hat folgendes geschrieben: | Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Ist das Urteil online abrufbar? |
Das Urteil ist Bestandteil des Buchs (Seite 144ff.). Allerdings wurde die Detail-Beschreibung der Bombe ausgeklammert, um einen Nachbau zu verhindern. |
Interessant.
Ich habe jetzt nur mal kurz reingeschaut, mir ist klar dass du die strafrechtlichen Wertungen bezüglich deines Geisteszustandes für dich nicht akzeptieren kannst, aber dass du psychische Probleme hast (kein Wunder bei der Lebensgeschichte), die du angehen musst, das siehst du doch auch, oder? Das Buch wirkt wie eine Selbsttherapie, ich hoffe dass du dein Leben gut in den Griff bekommst.
edit. Hab mal reingelesen, es ist kein literarisches Meisterwerk aber hochinteressant finde ich es dennoch. Und ein wenig traurig stimmt es mich.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#661296) Verfasst am: 14.02.2007, 11:31 Titel: Re: Das Urteil ist im Buch |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Interessant.
Ich habe jetzt nur mal kurz reingeschaut, mir ist klar dass du die strafrechtlichen Wertungen bezüglich deines Geisteszustandes für dich nicht akzeptieren kannst, aber dass du psychische Probleme hast (kein Wunder bei der Lebensgeschichte), die du angehen musst, das siehst du doch auch, oder? Das Buch wirkt wie eine Selbsttherapie, ich hoffe dass du dein Leben gut in den Griff bekommst.
edit. Hab mal reingelesen, es ist kein literarisches Meisterwerk aber hochinteressant finde ich es dennoch. Und ein wenig traurig stimmt es mich. |
Naja, ob ich heute noch psychische Probleme habe, kann ich nicht sagen - schließlich ist die Geschichte mit der Bombe 10 Jahre her. Daß das Buch für mich eine Art Selbsttherapie war, stimmt - ich möchte allerdings behaupten, daß die meisten Bücher geschrieben werden, um sich selbst besser zu verstehen. Manche sind dazu da, anderen anhand seines eigenen Beispiels aufzuzeigen, wer man ist.
Daß mein Buch kein literarisches Meisterwerk ist, kann ich mir denken. Vielleicht war es auch falsch, es (in Buchform) zu veröffentlichen. Aber jetzt ist es nun einmal da.
Es freut mich jedenfalls, daß Du Dich damit auseinandersetzt und Deine Meinung sagst. Traurig braucht es Dich nicht zu stimmen, denn letztlich habe ich mich durch das Buch von der erzählten Geschichte "befreit".
Grüße aus Kiew,
Jörg
PS: @Johnnyboy: Protest durch eine Bombe ja, aber nicht durch Zünden, sondern durch auffinden - das reichte.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#661305) Verfasst am: 14.02.2007, 11:37 Titel: |
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Wieso sollte es falsch gewesen sein, es in Buchform zu veröffentlichen?
Ich denke nicht, aber lass es keine Frau lesen, die du kennenlernst
Halt die Ohren steif in Kiew.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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