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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#660719) Verfasst am: 13.02.2007, 19:41 Titel: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Mahatma Gandhi ein Atheist?
Ich habe jetzt wiederholt gehört, Gandhi soll sich gegen Ende seines Lebens als Atheist verstanden haben. Auch in "Stollbergs Inferno" wird erwähnt, dass er zunehmend säkularer dachte.
In seiner Autobiografie schreibt Gandhi, er hätte in seiner Jugend kurz einen atheistischen Trend mitgemacht, hätte diese Phase aber hinter sich gelassen. Gandhis politisches Wirken begründet sich zutiefst religiös. Er sah sich als frommen gottgläubigen Hindu und integrierte in seine Weltsicht viele christliche u.a. Elemente (z.B. Bergpredigt). Ergebnis war ein multireligiöses Amalgam, aber kein Atheismus.
Anhaltspunkte sind bisher nur:
1. Gandhis Kampf gegen das indische Kastensystem, die Unberührbarkeit und die (religiös begründete) Unterdrückung der Frau,
2. seine Forderung nach der Trennung von Staat und Religion (um zu vermeiden, das eine Hindu-Mehrheit über eine Moslem-Minderheit herrscht),
3. die Verkehrung seiner frühen Prämisse "god is truth" zu "truth is god" (die man sich vielleicht im Sinne von "Die Wahrheit hat die Funktion Gottes" vorstellen muss).
Im Atheist-Center in Vijayawada legt man viel Wert auf die (eigentlich eher kurze) Bekanntschaft zwischen Gora und Gandhi. Bei meinem Besuch dort vor einigen Jahren wurde der dritte Punkt hervorgehoben. Aber an einen Paradigmenwechsel allein aufgrund einer Wortverdrehung mag ich nicht so recht glauben. Immerhin lässt sich im Nachhinein immer viel hinein interpretieren.
Weiß jemand was genaueres?
Viele Grüße
Andreas
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#660893) Verfasst am: 13.02.2007, 21:43 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Mahatma Gandhi ein Atheist? |
- Es ist unter Umständen sinnvoll sich erstmal damit zu beschäftigen,
woran Hindus glauben. Auch den kulturellen Kontext. Ansonsten gibt es
ein paar echte Verständnisschwierigkeiten. Vergleiche z.B. Brahmaismus,
Krishna, Bhagavad Gita, usw. -
Für Schopenhauer ist Pantheismus z.B. nur ein höflicher Atheismus.
Aber ich denke er unterschätzt den religiösen Aspekt dabei ein wenig.
Ausserdem ist bedenkenswert, dass es durchaus möglich ist,
an Gandhi auch Kritik zu üben.
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#661004) Verfasst am: 13.02.2007, 22:58 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Mahatma Gandhi ein Atheist? |
- Es ist unter Umständen sinnvoll sich erstmal damit zu beschäftigen,
woran Hindus glauben. Auch den kulturellen Kontext. Ansonsten gibt es
ein paar echte Verständnisschwierigkeiten. Vergleiche z.B. Brahmaismus,
Krishna, Bhagavad Gita, usw. -
Für Schopenhauer ist Pantheismus z.B. nur ein höflicher Atheismus.
Aber ich denke er unterschätzt den religiösen Aspekt dabei ein wenig.
Ausserdem ist bedenkenswert, dass es durchaus möglich ist,
an Gandhi auch Kritik zu üben. |
Als Hindu war Gandhi zunächst mal ein Polytheist. Wenn man sich mit ihm beschäftigt, kommt man zu dem Schluss, dass er einen Pantheismus vertrat, etwa wenn er sagte, dass Gott sich überall befände, in jedem Menschen und jedem Tier usw.. Er hat das Göttliche aber stets so stark betont, dass es schwer fällt, es als "höflichen Atheismus" zu betrachten.
Auch hatte er für den atheistischen Standpunkt kein Verständnis. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, als er sah, dass Gora seinen Atheismus mit wirksamer Sozialarbeit verband.
Man könnte allerdings auch vermuten, dass Gandhi - um in einer durch und durch religiösen Gesellschaft Zustimmung für seine politischen und sozialen Ziele zu erhalten - gar nicht anders konnte, als seine Vorstellungen religiös zu fundieren.
Und Kritik? Nur zu! Es geht mir lediglich um die Sache. Ich bin kein Gandhi-Anhänger.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#661468) Verfasst am: 14.02.2007, 14:14 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Mahatma Gandhi ein Atheist? |
- Es ist unter Umständen sinnvoll sich erstmal damit zu beschäftigen,
woran Hindus glauben. Auch den kulturellen Kontext. Ansonsten gibt es
ein paar echte Verständnisschwierigkeiten. Vergleiche z.B. Brahmaismus,
Krishna, Bhagavad Gita, usw. -
Für Schopenhauer ist Pantheismus z.B. nur ein höflicher Atheismus.
Aber ich denke er unterschätzt den religiösen Aspekt dabei ein wenig.
Ausserdem ist bedenkenswert, dass es durchaus möglich ist,
an Gandhi auch Kritik zu üben. |
Als Hindu war Gandhi zunächst mal ein Polytheist. |
- Das meinte ich mit: "Kultureller Kontext" - sprich Hintergrundwissen.
Hinduismus kann man nicht einfach nur Polytheismus nennen.
Ebensogut könnte man ihn zugleich monotheistisch nennen,
bzw. 330 Millionen Götter aber alle nur Verkörperungen
eines Gottes Brahma. ("Den Hinduismus" gibt es zudem so nicht)
http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761555715_2/Hinduismus.html
Zitat: | Wenn man sich mit ihm beschäftigt, kommt man zu dem Schluss, dass er einen Pantheismus vertrat, etwa wenn er sagte, dass Gott sich überall befände, in jedem Menschen und jedem Tier usw.. |
- Vergleiche Atman...(Anatman bei Buddhisten)...
Zitat: | Er hat das Göttliche aber stets so stark betont, dass es schwer fällt, es als "höflichen Atheismus" zu betrachten. |
- Nun, "das Göttliche" ist eine recht unpersönliche Betrachtung
aber immer noch der Glaube an ein "Ich"(bzw. Gott).
Zitat: | Auch hatte er für den atheistischen Standpunkt kein Verständnis. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, als er sah, dass Gora seinen Atheismus mit wirksamer Sozialarbeit verband.
Man könnte allerdings auch vermuten, dass Gandhi - um in einer durch und durch religiösen Gesellschaft Zustimmung für seine politischen und sozialen Ziele zu erhalten - gar nicht anders konnte, als seine Vorstellungen religiös zu fundieren.
Und Kritik? Nur zu! Es geht mir lediglich um die Sache. Ich bin kein Gandhi-Anhänger.  |
- Er war wohl durchaus ein sehr spiritueller Mensch und eben
auch durch seine Kultur entsprechend religiös geprägt.
Seine Begrifflichkeiten waren wohl in vieler Hinsicht
nicht gerade "atheistisch". Das ist aber noch
kein Kritikpunkt.
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#662089) Verfasst am: 14.02.2007, 23:32 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Danke! Ich gebe zu, den Hinduismus selbst nicht richtig erfasst zu haben. Aber vielleicht spielt das auch eher eine untergeordnete Rolle.
Interessant in diesem Zusammenhang dürfte nämlich Gandhis eigener Religionsbegriff sein, wie er sich bei Conrad findet (auf das Buch bin ich heute gestoßen):
Zitat: | (...) seine Intention ging beständig weg von der besonderen Religion, ihrer unterschiedlichen Ausprägung und allem, woran das Interesse der Religionspolitiker hing, durch sie hindurch auf ihre Grundbedingung, die er im eigentlichen Sinne Religion nannte. Diese eine Religion - hier deutlichkeitshalber vielleicht wiederzugeben als Religiosität oder Frömmigkeit - hielt er für das wahre religiöse Faktum, gemeinmenschlich wie die Vernunft. (...) Religion in diesem Sinne bedeutete die ständige Relativierung der von ihr selbst hervorgebrachten, unterschiedlichen Ausprägungen, der Religionen also, vor allem aber die Aufhebung ihrer unvernünftigen Antagonismen. (...)
Dieter Conrad (2006): Gandhi und der Begriff des Politischen. Staat, Religion und Gewalt. Wilhelm Fink Verlag München, S. 51-52. |
Aber selbst nach Aufhebung bzw. Relativierung der eigenen besonderen hinduistischen Wurzeln war Gandhi immernoch ein Mensch, der sich selbst als religiös, fromm und - wie Du sagst - spirituell betrachtete, sich so äußerte und so handelte. Der Weg zum Atheismus bleibt weit.
Vielleicht hilft es uns, die Gleichsetzung "god is truth" bzw. "truth is god" genauer zu betrachten.
Andreas
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Rene Hartmann Säkular? Na klar!
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main
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(#662113) Verfasst am: 14.02.2007, 23:59 Titel: |
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Es gibt ein Buch von Gora "An Atheist with Gandhi" (siehe http://www.atheistcentre.in/BooksPublications.html), in dem Gora (Gründer des Atheist Centre Vijayawada) seine Gespräche mit Gora wiedergibt. Der Buchbeschreibung entnehme ich, dass Gandhi kein Atheist war, auch wenn er anscheinend in seinem Denken von Gora beeinflusst worden ist.
_________________ "Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#662336) Verfasst am: 15.02.2007, 12:29 Titel: |
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Rene Hartmann hat folgendes geschrieben: | Es gibt ein Buch von Gora "An Atheist with Gandhi" (...) |
Ich habe das Buch online gefunden: http://www.positiveatheism.org/india/gora11.htm#TOP
Aus Chapter X: Gandhi's God (Hervorhebungen von mir):
Zitat: | (...) The assassination of Gandhiji meant a terrible loss to civilization; it is as much a loss to atheism. I was eagerly looking forward to the opportunity to discuss atheism with him at length. I was already close to him. The discussion would have taken me closer. This I say with confidence because of my experience with him. He had not been averse to my atheism nor did his god scare me away. He appreciated a principle far more for its efficacy than for its mere academic or intellectual considerations. His primary concern was humanity. On account of this deep concern, he could proclaim boldly: "I can neither say my theism is right, nor your atheism is wrong." (...)
To quote another instance: (...) "I seek for the fulfilment of my pledge the assistance of that which we may or may not call divine but we all feel within us. He (referring to me) can have the above as an alternative. All true atheists know that there is some power within them."
Of course, the outlook of the atheist is quite different from what Gandhiji evidently took it to be when he stated, "all atheists know that there is some power within them." Really, atheism is the manifestation of the free will in man. The hypotheses of "some power which we may or may not call divine", subordinates human life to that power and thereby leads to theism again. So the alternative which Bapuji gave to the Congress pledge, did not satisfy the principles of atheism.
Apart from the consideration whether the alternative which was offered by Gandhiji to the congress pledge was theistic or atheistic in nature, it was noteworthy that he moved from 'God' to 'some power which may or may not be divine' in order to accommodate me. So, I think, what was important to him was not so much the concept of god, but how far the belief or non-belief in god contributed to the commonweal. It was, perhaps, with this view that he agreed to drop the mention of god from the form of my daughter's marriage; he allowed my son-in-law to sit at the prayers without reciting the verses; he called himself a super-atheist and he wished the communities took to atheism if that 'served to stop communal hatred and riot'.
From 'Raghupati Raghava' to atheism might seem a wide leap. But to Bapuji who was pre-eminently a practical humanitarian, it was simple to negotiate where and when he felt the interests of humanity needed it. Within my knowledge, there was visible change in his attitude towards atheism between 1941 and 1948. In his letter to me dated 11-9-'41, he said, "Atheism is a denial of self. No one has succeeded in its propagation." But by 1946, while stating emphatically the difference between him and me, he was willing to leave to the future to judge whether the theistic or the atheistic thought was better. In 1948, he agreed to perform the marriage of my daughter dropping out the reference to god from the form of the ceremony.
Thus Bapuji's mind was "ever growing, ever moving forward". (Harijan, 28-7-'48 ). He was moving humanity and he was moving with humanity. He started with a humanity that believed in god of the 'Raghupati Raghava' type. As he pushed forward, he passed through the stages of 'God is Truth' and 'Truth is God'. He never allowed old forms to hamper the progress. If he felt that the progress of humanity required leaving god altogether, I am sure, he was not the man to hesitate. (...) |
Gandhis Beurteilung des Atheismus hat sich also gewandelt. Gandhi war kein Dogmatiker, sondern Praktiker. Wann immer etwas dem sozialen Fortschritt im Wege stand, war er bereit, es zu überwinden. Ob Goras Prognose, dass Gandhi dafür tatsächlich auch den Glauben an Gott aufgeben würde, sich bewahrheitet hätte, wissen wir nicht. Gandhi wurde ja 1948 ermordet - bei einem Gebet übrigens.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#662389) Verfasst am: 15.02.2007, 13:56 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Danke! Ich gebe zu, den Hinduismus selbst nicht richtig erfasst zu haben. |
- Abteilung Brahmaismus.
Zitat: | Aber vielleicht spielt das auch eher eine untergeordnete Rolle. |
- Ich denke da liegst Du ziemlich falsch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bhagavad_Gita
"..."
Viele Hindus ziehen das Buch als wichtigen Ratgeber heran und auch für Mahatma Gandhi, den großen Friedensapostel, war es von erheblicher Bedeutung
"..."
Gandhi wollte dieses Werk noch mehr Menschen zugänglich machen. Darum verfasste er, obwohl kein Schriftgelehrter, eine Übersetzung in seine Muttersprache Gujarati und schrieb dazu auch eigene, knappe Kommentare.
"..."
Auch die glaubensvoll ergeben andern Göttern Verehrung weihen,
selbst diese ehren doch nur mich, wenn auch nicht gerade regelrecht.
Bhagavadgîtâ
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#662436) Verfasst am: 15.02.2007, 15:07 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
http://de.wikipedia.org/wiki/Bhagavad_Gita
"..."
Viele Hindus ziehen das Buch als wichtigen Ratgeber heran und auch für Mahatma Gandhi, den großen Friedensapostel, war es von erheblicher Bedeutung
"..."
Gandhi wollte dieses Werk noch mehr Menschen zugänglich machen. Darum verfasste er, obwohl kein Schriftgelehrter, eine Übersetzung in seine Muttersprache Gujarati und schrieb dazu auch eigene, knappe Kommentare.
"..."
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Daran besteht doch gar kein Zweifel. Ich meinte, dass Gandhis ursprünglicher Glaube als Hindu spätestens dann in den Hintergrund rückt, wenn er einen neuen Religionsbegriff einführt (s.o.). Die konkrete Ausgestaltung der Religion (Hinduismus, Islam, Christentum etc.) spielt für dann für Gandhi keine Rolle mehr und bleibt dem einzelnen überlassen, solange er nur fromm ist.
Für die Beantwortung der Frage, ob sich Gandhi am Ende seines Lebens dem Atheismus näherte, ist die Art seines ursprünglichen Hindu-Glaubens deshalb zweitrangig, weil er sich offenbar zunehmend davon löste.
Man könnte versuchen, die Etappen der Veränderung seines Glaubens nachzuzeichnen:
1. Gandhi als frommer Hindu, der er - formell - bis ans Ende seines Lebens geblieben ist.
2. Gandhi als Hindu, der Elemente anderer Religionen in seinen Glauben integriert ("multireligiöses Amalgam"). Gandhi hat sich schon sehr früh von Christen und westlichen Denkern beeinflussen lassen. Aber auch Auseinandersetzung mit dem Koran, dem Buddhismus, dem Sikhismus etc. ...
3. Gandhi, der die konkrete Ausprägung der spezifischen Religionen zugunsten eines allgemein-grundlegenden Religionsbegriffs relativiert (Religion heißt nur noch Frömmigkeit, Religiosität, Spiritualität).
4. Gandhi, der Religion daran misst, ob sie dem Ziel des sozialen Fortschritts dient oder nicht, der also (möglicherweise) bereit ist, den Glauben an Gott zugunsten eines "positiven Atheismus" aufzugeben, wenn es dem Frieden dient.
Der Gottesbegriff, den Gandhi dabei hatte, musste diese Wandlungen überstehen, also universal sein. Die Gleichsetzung Gottes mit Wahrheit (wie auch immer das zu verstehen ist, vermutlich pantheistisch) scheint dafür geeignet zu sein. Und im Fall einer Annahme des Atheismus lässt sich die Gleichung galant verkehren, indem die Wahrheit als höchstes Gut an den Anfang gestellt wird.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#662542) Verfasst am: 15.02.2007, 17:39 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
http://de.wikipedia.org/wiki/Bhagavad_Gita
"..."
Viele Hindus ziehen das Buch als wichtigen Ratgeber heran und auch für Mahatma Gandhi, den großen Friedensapostel, war es von erheblicher Bedeutung
"..."
Gandhi wollte dieses Werk noch mehr Menschen zugänglich machen. Darum verfasste er, obwohl kein Schriftgelehrter, eine Übersetzung in seine Muttersprache Gujarati und schrieb dazu auch eigene, knappe Kommentare.
"..."
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Daran besteht doch gar kein Zweifel. Ich meinte, dass Gandhis ursprünglicher Glaube als Hindu spätestens dann in den Hintergrund rückt, wenn er einen neuen Religionsbegriff einführt (s.o.). Die konkrete Ausgestaltung der Religion (Hinduismus, Islam, Christentum etc.) spielt für dann für Gandhi keine Rolle mehr und bleibt dem einzelnen überlassen, solange er nur fromm ist.
Für die Beantwortung der Frage, ob sich Gandhi am Ende seines Lebens dem Atheismus näherte, ist die Art seines ursprünglichen Hindu-Glaubens deshalb zweitrangig, weil er sich offenbar zunehmend davon löste.
Man könnte versuchen, die Etappen der Veränderung seines Glaubens nachzuzeichnen:
1. Gandhi als frommer Hindu, der er - formell - bis ans Ende seines Lebens geblieben ist.
2. Gandhi als Hindu, der Elemente anderer Religionen in seinen Glauben integriert ("multireligiöses Amalgam"). Gandhi hat sich schon sehr früh von Christen und westlichen Denkern beeinflussen lassen. Aber auch Auseinandersetzung mit dem Koran, dem Buddhismus, dem Sikhismus etc. ...
3. Gandhi, der die konkrete Ausprägung der spezifischen Religionen zugunsten eines allgemein-grundlegenden Religionsbegriffs relativiert (Religion heißt nur noch Frömmigkeit, Religiosität, Spiritualität).
4. Gandhi, der Religion daran misst, ob sie dem Ziel des sozialen Fortschritts dient oder nicht, der also (möglicherweise) bereit ist, den Glauben an Gott zugunsten eines "positiven Atheismus" aufzugeben, wenn es dem Frieden dient.
Der Gottesbegriff, den Gandhi dabei hatte, musste diese Wandlungen überstehen, also universal sein. Die Gleichsetzung Gottes mit Wahrheit (wie auch immer das zu verstehen ist, vermutlich pantheistisch) scheint dafür geeignet zu sein. Und im Fall einer Annahme des Atheismus lässt sich die Gleichung galant verkehren, indem die Wahrheit als höchstes Gut an den Anfang gestellt wird. |
- Du hast überhaupt nicht verstanden, dass der Hinduismus ja gerade einen toleranten Ethos hat, der andere Religionen durchaus nicht ausschließt(zumindest in weiten Zügen der Lehre nach) und das Gandhi damit überhaupt nicht im Widerspruch zu seiner "ursprünglichen"(wie Du es nennst) Religion steht. Ich habe ja auch gar nicht in Abrede gestellt, dass Gandhi sich mit anderen Religionen beschäftigt hat. Er hat dabei nur seine indische Sichtweise(bzw. seine Kultur) beibehalten, bzw. ist dieser "treu" geblieben. Sein Gottesbegriff mußte dabei überhaupt nichts überstehen und hat nicht mal nen Kratzer abgekriegt.
Frei mit Schopenhauer: "Pantheismus ist nur ein höflicher Atheismus. Die Wahrheit des Pantheismus besteht in der Aufhebung des dualistischen Gegensatzes zwischen Gott und Welt, in der Erkenntnis, daß die Welt aus ihrer inneren Kraft und durch sich selbst da ist. Der Satz des Pantheismus: -Gott und die Welt ist Eins- ist bloß eine höfliche Wendung, dem Herrgott den Abschied zu geben."
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#662580) Verfasst am: 15.02.2007, 18:34 Titel: Re: Mahatma Gandhi ein Atheist? |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Du hast überhaupt nicht verstanden, dass der Hinduismus ja gerade einen toleranten Ethos hat, der andere Religionen durchaus nicht ausschließt(zumindest in weiten Zügen der Lehre nach) und das Gandhi damit überhaupt nicht im Widerspruch zu seiner "ursprünglichen"(wie Du es nennst) Religion steht. Ich habe ja auch gar nicht in Abrede gestellt, dass Gandhi sich mit anderen Religionen beschäftigt hat. Er hat dabei nur seine indische Sichtweise(bzw. seine Kultur) beibehalten, bzw. ist dieser "treu" geblieben. Sein Gottesbegriff mußte dabei überhaupt nichts überstehen und hat nicht mal nen Kratzer abgekriegt. |
Dass der Hinduismus sich anderen Religionen gegenüber als besonders tolerant auszeichnet, weiß ich. Da musst Du mir kein Unverständnis unterstellen. Dass der späte Gandhi in Widerspruch zu einem Hinduismus steht, wie er ihn als Kind kennengelernt hatte, habe ich nicht behauptet. Im Gegenteil ist anzunehmen, dass gerade die Offenheit des Hinduismus die weitere Entwicklung von Gandhis Religionsverständnis erst möglich machte.
Ohne also einen Widerspruch aufzeigen zu wollen, kann (und muss) man feststellen, dass sich Gandhi vom Hinduismus emanzipiert hat, so weit, dass fundamentale Hindus ihn deswegen (und natürlich auch wegen seiner darauf aufbauenden Politik) schließlich ermordeten.
Sein Gottesbegriff mag bis zu seiner Auseinandersetzung mit Gora tatsächlich keinen Kratzer abbekommen haben. Wo Gandhi aber Gora gegenüber offen den Atheismus erwägt, stellt er Gott (gleich welcher Art) radikal in Frage. An dieser Stelle muss er sich erklären: Entweder muss er zugeben, sich sein ganzes Leben in der Annahme der Existenz Gottes bzw. des Göttlichen geirrt zu haben. Oder er sagt, er hätte immer schon die Wahrheit alles Seienden, das Immanente verehrt und angebetet ("truth is god").
Zitat: | Frei mit Schopenhauer: "Pantheismus ist nur ein höflicher Atheismus. Die Wahrheit des Pantheismus besteht in der Aufhebung des dualistischen Gegensatzes zwischen Gott und Welt, in der Erkenntnis, daß die Welt aus ihrer inneren Kraft und durch sich selbst da ist. Der Satz des Pantheismus: -Gott und die Welt ist Eins- ist bloß eine höfliche Wendung, dem Herrgott den Abschied zu geben." |
Vielleicht war er doch sein Leben lang schon ein (sehr) höflicher Atheist?
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#662586) Verfasst am: 15.02.2007, 18:42 Titel: |
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Zitat: | Vielleicht war er doch sein Leben lang schon ein (sehr) höflicher Atheist? |
Sagen wir einfach, er war ein höflicher Mensch.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#662610) Verfasst am: 15.02.2007, 19:14 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Sagen wir einfach, er war ein höflicher Mensch. |
Ohne Zweifel! Ein sehr warmherziger sogar.
Und mit einem ausgeprägten Sinn für Humor: "I am a super-atheist."
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#662616) Verfasst am: 15.02.2007, 19:20 Titel: |
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Andreas2006 hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Du hast überhaupt nicht verstanden, dass der Hinduismus ja gerade einen toleranten Ethos hat, der andere Religionen durchaus nicht ausschließt(zumindest in weiten Zügen der Lehre nach) und das Gandhi damit überhaupt nicht im Widerspruch zu seiner "ursprünglichen"(wie Du es nennst) Religion steht. Ich habe ja auch gar nicht in Abrede gestellt, dass Gandhi sich mit anderen Religionen beschäftigt hat. Er hat dabei nur seine indische Sichtweise(bzw. seine Kultur) beibehalten, bzw. ist dieser "treu" geblieben. Sein Gottesbegriff mußte dabei überhaupt nichts überstehen und hat nicht mal nen Kratzer abgekriegt. |
Dass der Hinduismus sich anderen Religionen gegenüber als besonders tolerant auszeichnet, weiß ich. Da musst Du mir kein Unverständnis unterstellen. |
- Nun, Toleranz ist nicht zwangsläufig Akzeptanz und es kommt da oftmals sehr auf den Einzelnen an und ich würde auch nicht unterstellen, dass alle Anhänger von Religionen da immer richtig liegen.
Da könnte man z.B. an eine entsprechende "Bildung" denken oder einen entsprechenden (guten) Charakter oder im besten Fall ein tiefergehendes Verständnis der eigenen Religion.
Das ist aber bei einer breiten Masse keineswegs so einfach gegeben.
Da mag eine "Lehre" durchaus "gut" klingen...allerdings gerät da
vieles schnell zu einer Auslegung oder sehr freien Interpretation, etc.
Die Dinge also (möglichst) in einem "rechten Lichte" zu sehen - ist durchaus
von Bedeutung. Da kommt man um ein echtes eigenes Bemühen aber nicht
herum. Was zudem immer noch nicht heißen muß, dass man zustimmt.
Zitat: | Dass der späte Gandhi in Widerspruch zu einem Hinduismus steht, wie er ihn als Kind kennengelernt hatte, habe ich nicht behauptet. Im Gegenteil ist anzunehmen, dass gerade die Offenheit des Hinduismus die weitere Entwicklung von Gandhis Religionsverständnis erst möglich machte. |
- Ein Inder mit seinem eigenen kulturellen Hintergrund wird die Bibel zweifellos anders
lesen als ein westlich geprägter Christ. Bzw. die Vorstellungswelten können sich doch arg
unterscheiden. Daraus ergeben sich ja sehr oft Mißverständnisse.
Die Vergleiche hinken z.B. oder sind einfach Müll.
Zitat: | Ohne also einen Widerspruch aufzeigen zu wollen, kann (und muss) man feststellen, dass sich Gandhi vom Hinduismus emanzipiert hat, so weit, dass fundamentale Hindus ihn deswegen (und natürlich auch wegen seiner darauf aufbauenden Politik) schließlich ermordeten. |
- Das glaube ich nicht. Man könnte es ebenso gut so sehen, dass Gandhi so "derbe"
religiös "heilig"(in Anführungszeichen) war, dass er damit die Kolonialmacht aus
dem Land getrieben hat. Einem "Ideal" wie Gott kann man sich ja auch schwer
widersetzen, wenn die Masse sie auch noch "akzeptiert"...bzw. sich (deshalb)
auch noch "einig" ist. Das sind dann die "Identitätsstifter".
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http://de.wikipedia.org/wiki/Nathuram_Godse
Zitat: | Sein Gottesbegriff mag bis zu seiner Auseinandersetzung mit Gora tatsächlich keinen Kratzer abbekommen haben. Wo Gandhi aber Gora gegenüber offen den Atheismus erwägt, stellt er Gott (gleich welcher Art) radikal in Frage. An dieser Stelle muss er sich erklären: Entweder muss er zugeben, sich sein ganzes Leben in der Annahme der Existenz Gottes bzw. des Göttlichen geirrt zu haben. Oder er sagt, er hätte immer schon die Wahrheit alles Seienden, das Immanente verehrt und angebetet ("truth is god"). |
- Er war wohl schon zu sehr Symbol.
Entweder muss er zugeben, sich sein ganzes Leben in der Annahme der Existenz Gottes bzw. des Göttlichen geirrt zu haben. Oder er sagt, er hätte immer schon die Wahrheit alles Seienden, das Immanente verehrt und angebetet ("truth is god").
- In beiden Fällen bliebe er an einem "Ich"-Glauben kleben.
Mal abgesehen davon, dass Hinduismus nicht wirklich dualistisch ist.
Zitat: | Zitat: | Frei mit Schopenhauer: "Pantheismus ist nur ein höflicher Atheismus. Die Wahrheit des Pantheismus besteht in der Aufhebung des dualistischen Gegensatzes zwischen Gott und Welt, in der Erkenntnis, daß die Welt aus ihrer inneren Kraft und durch sich selbst da ist. Der Satz des Pantheismus: -Gott und die Welt ist Eins- ist bloß eine höfliche Wendung, dem Herrgott den Abschied zu geben." |
Vielleicht war er doch sein Leben lang schon ein (sehr) höflicher Atheist? |
- Ich glaube nicht, dass man "immer" höflich sein kann.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#662621) Verfasst am: 15.02.2007, 19:23 Titel: |
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Zitat: | - Ich glaube nicht, dass man "immer" höflich sein kann. |
Ich hoffe du erwartest für diese Erwiderung keinen Preis.
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#662653) Verfasst am: 15.02.2007, 20:17 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Die Dinge also (möglichst) in einem "rechten Lichte" zu sehen - ist durchaus von Bedeutung. Da kommt man um ein echtes eigenes Bemühen aber nicht herum. |
Nun, deshalb habe ich ja diesen Diskussionsstrang eröffnet.
Zitat: | Er war wohl schon zu sehr Symbol. |
Richtig. Deshalb bleibt die Antwort auf unsere Frage wohl offen bzw. auf hypothetische Überlegungen beschränkt.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#663049) Verfasst am: 16.02.2007, 13:43 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ich glaube nicht, dass man "immer" höflich sein kann. |
Ich hoffe du erwartest für diese Erwiderung keinen Preis. |
- Nun, es "kann" durchaus eine tiefe philosophische Erkenntnis sein,
dass man vieles "nicht immer" tun kann - bzw. das Nachsinnen über
die Vergänglichkeit, die Unbeständigkeit, oder ein heraklitisches
"Alles fliesst", etc., usw.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#663051) Verfasst am: 16.02.2007, 13:48 Titel: |
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Sisyphos II hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Die Dinge also (möglichst) in einem "rechten Lichte" zu sehen - ist durchaus von Bedeutung. Da kommt man um ein echtes eigenes Bemühen aber nicht herum. |
Nun, deshalb habe ich ja diesen Diskussionsstrang eröffnet. |
- Nun, es kommt für gewöhnlich auch sehr darauf an,
"wie" diskutiert wird. Ob es sowas wie ne Streitkultur gibt,
wo sich z.B. Argumente finden und wo es nicht einfach nur
ums "Rechthaben" geht.
Zitat: | Zitat: | Er war wohl schon zu sehr Symbol. |
Richtig. Deshalb bleibt die Antwort auf unsere Frage wohl offen bzw. auf hypothetische Überlegungen beschränkt.  |
- Es macht da wenig Sinn zu spekulieren.
Ich denke er war in seine Kultur eingebunden.
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Sisyphos II deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 341
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(#663071) Verfasst am: 16.02.2007, 14:46 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nun, es kommt für gewöhnlich auch sehr darauf an,
"wie" diskutiert wird. Ob es sowas wie ne Streitkultur gibt,
wo sich z.B. Argumente finden und wo es nicht einfach nur
ums "Rechthaben" geht. |
Also ich hatte nicht das Gefühl, dass uns das letztendlich misslungen ist.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#663091) Verfasst am: 16.02.2007, 15:14 Titel: |
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Sisyphos II hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nun, es kommt für gewöhnlich auch sehr darauf an,
"wie" diskutiert wird. Ob es sowas wie ne Streitkultur gibt,
wo sich z.B. Argumente finden und wo es nicht einfach nur
ums "Rechthaben" geht. |
Also ich hatte nicht das Gefühl, dass uns das letztendlich misslungen ist. |
- Hab ich auch nicht gesagt.
Es war eine allgemeine Aussage.
(Hab schon da schon ein paar Erfahrungen gemacht)
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