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Hexen und Heilkunst
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#661102) Verfasst am: 14.02.2007, 00:43    Titel: Hexen und Heilkunst Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich habe es schon in einem anderen Thread erwähnt, dass es im Orient die erste medizinische Fakultät gab, in denen Ärzte (auch aus anderen Glaubensrichtungen) ausgebildet wurden, währrenddessen in Europa alles, was heilen wollte, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.


Das muss ne Sportart hier sein - einfach irgendeine Scheisse behaupten, ohne jeden Beleg. Ich weiß jedenfalls von niemandem, der verbrannt wurde weil er "heilen" wollte (nenn doch mal wenigstens nen paar!) - dafür aber von einem Mittelalter, das Spitäler, Medizinstudium an Universitäten und Apothekerwesen/Pharmazie aufzuweisen hatte.

Dieser Thread wurde nicht von hehehe eröffnet, sondern ist durch eine Abteilung aus dem Thread Zentralrat der Ex-Muslime enstanden. Eifellady
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#661732) Verfasst am: 14.02.2007, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich habe es schon in einem anderen Thread erwähnt, dass es im Orient die erste medizinische Fakultät gab, in denen Ärzte (auch aus anderen Glaubensrichtungen) ausgebildet wurden, währrenddessen in Europa alles, was heilen wollte, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.


Das muss ne Sportart hier sein - einfach irgendeine Scheisse behaupten, ohne jeden Beleg. Ich weiß jedenfalls von niemandem, der verbrannt wurde weil er "heilen" wollte (nenn doch mal wenigstens nen paar!) - dafür aber von einem Mittelalter, das Spitäler, Medizinstudium an Universitäten und Apothekerwesen/Pharmazie aufzuweisen hatte.


Belege folgen sicher bald. Nicht aufregen, hehe.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#662101) Verfasst am: 14.02.2007, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich habe es schon in einem anderen Thread erwähnt, dass es im Orient die erste medizinische Fakultät gab, in denen Ärzte (auch aus anderen Glaubensrichtungen) ausgebildet wurden, währrenddessen in Europa alles, was heilen wollte, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.


Das muss ne Sportart hier sein - einfach irgendeine Scheisse behaupten, ohne jeden Beleg. Ich weiß jedenfalls von niemandem, der verbrannt wurde weil er "heilen" wollte (nenn doch mal wenigstens nen paar!) - dafür aber von einem Mittelalter, das Spitäler, Medizinstudium an Universitäten und Apothekerwesen/Pharmazie aufzuweisen hatte.


Hallo hehehe,

Viele der Frauen, die als "Hexen" verbrannt wurden, waren eigentlich kraeuterheilkundige Frauen. Diese Frauen wurden u.a. deshalb von der Kirche als Bedrohung angesehen, weil sie eine wirksamere medizinische Versorgung anbieten konnten als die Amtskirche. Dies fand zu einer Zeit Staat als es in Mitteleuropa noch kein "Medizinstudium an Universitaeten und Apothekerwesen/Pharmazie" gegeben hat. Jahrhundertealte Erfahrung mit Heilkraeutern waren der blossen "Naechstenliebe" der christlichen Orden haushoch ueberlegen und standen der voelligen Christianisierung Mittel- und Westeuropas doch sehr im Weg. Dass das "Kraeuterweiblein" oft auch ueber Tinkturen verfuegte und diese auch anwandte, die einen fruehzeitigen Abort der Leibesfrucht bewirkten, tat ein Uebriges den Dogmatismus und Monopolanspruch auf den Leib seiner Schaefchen des Klerus offen herauszufordern.

Gruss, Bernie
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#662103) Verfasst am: 14.02.2007, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie, Du kannst ja sogar was Sinnvolles schreiben. Geschockt
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#662105) Verfasst am: 14.02.2007, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich habe es schon in einem anderen Thread erwähnt, dass es im Orient die erste medizinische Fakultät gab, in denen Ärzte (auch aus anderen Glaubensrichtungen) ausgebildet wurden, währrenddessen in Europa alles, was heilen wollte, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.


Das muss ne Sportart hier sein - einfach irgendeine Scheisse behaupten, ohne jeden Beleg. Ich weiß jedenfalls von niemandem, der verbrannt wurde weil er "heilen" wollte (nenn doch mal wenigstens nen paar!) - dafür aber von einem Mittelalter, das Spitäler, Medizinstudium an Universitäten und Apothekerwesen/Pharmazie aufzuweisen hatte.


wie nennt man das? geschichtsverweigerung? oder etwa skepsis?
dieselbe skepsis dann bitte auch in sachen hlg schriften, ok? Lachen
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#662107) Verfasst am: 14.02.2007, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
beachbernie, Du kannst ja sogar was Sinnvolles schreiben. Geschockt


tja weisst du was doc? derselbe gedanke kommt mir bei dir auch hin und wieder! Geschockt Lachen
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#662111) Verfasst am: 14.02.2007, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
beachbernie, Du kannst ja sogar was Sinnvolles schreiben. Geschockt


tja weisst du was doc? derselbe gedanke kommt mir bei dir auch hin und wieder! Geschockt Lachen


Vor allem in den letzten Tagen...
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#662128) Verfasst am: 15.02.2007, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
beachbernie, Du kannst ja sogar was Sinnvolles schreiben. Geschockt


Hi Doc, darf ich dieses posting so interpretieren, dass Du mir ausnahmsweise mal zustimmst? Sehr glücklich

Auch wenn ich Dich vielleicht gleich wieder enttaeuschen muss, mein posting bedeutet nicht, dass ich jedem Katholiken automatisch unterstelle heimlich Scheitern im Keller zu bunkern, damit er bereit ist, wenn's wieder los geht.... zwinkern

Gruss, Bernie
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#662133) Verfasst am: 15.02.2007, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
beachbernie, Du kannst ja sogar was Sinnvolles schreiben. Geschockt


Hi Doc, darf ich dieses posting so interpretieren, dass Du mir ausnahmsweise mal zustimmst? Sehr glücklich

Auch wenn ich Dich vielleicht gleich wieder enttaeuschen muss, mein posting bedeutet nicht, dass ich jedem Katholiken automatisch unterstelle heimlich Scheitern im Keller zu bunkern, damit er bereit ist, wenn's wieder los geht.... zwinkern

Gruss, Bernie


DAS tue ich auch nicht (ich meine das Unterstellen des Bunkern von Scheiten...). zwinkern

Soll ich Dir erklären, was ich ihnen in Wirklichkeit vorwerfen? Sehr glücklich
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#662201) Verfasst am: 15.02.2007, 04:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Viele der Frauen, die als "Hexen" verbrannt wurden, waren eigentlich kraeuterheilkundige Frauen.


Wenn Du das sagst... Mit den Augen rollen

Zitat:
Diese Frauen wurden u.a. deshalb von der Kirche als Bedrohung angesehen, weil sie eine wirksamere medizinische Versorgung anbieten konnten als die Amtskirche. Dies fand zu einer Zeit Staat als es in Mitteleuropa noch kein "Medizinstudium an Universitaeten und Apothekerwesen/Pharmazie" gegeben hat.


Die erste medizinische Schule in Europa entstand 1231 in Salerno; darauf folgten medizinische Fakultäten an den Universitäten von Bologna, Montpellier, Paris, Padua, Prag (erste Universität im hl. röm. Reich 1348) und Oxford. Die europäische Hexenverfolgung begann dagegen in der frühen Neuzeit (1450) und hatte mit Heilkunde überhaupt nichts zu tun; es handelte sich vielmehr um eine Hysterie um Zauberei und (angebliche) Verfluchungen (ähnliches lässt sich heute in Afrika bei den sog. "Hexenkindern" beobachten).

Zitat:
Jahrhundertealte Erfahrung mit Heilkraeutern waren der blossen "Naechstenliebe" der christlichen Orden haushoch ueberlegen und standen der voelligen Christianisierung Mittel- und Westeuropas doch sehr im Weg. Dass das "Kraeuterweiblein" oft auch ueber Tinkturen verfuegte und diese auch anwandte, die einen fruehzeitigen Abort der Leibesfrucht bewirkten, tat ein Uebriges den Dogmatismus und Monopolanspruch auf den Leib seiner Schaefchen des Klerus offen herauszufordern.


Das ist eine lächerliche Verschwörungstheorie, und ich hab noch von keinem Historiker gehört, der die Hexenverfolgung auf einen angeblichen Kampf der Kirche gegen Heilkunde zurückführen würde. Und gerade Kräuterheilkunde war DER wesentliche Bestandteil der mittelalterlichen Klostermedizin. Insofern hast Du Dir mit Deinem Posting ein ziemliches Pisa-Zertifikat ausgestellt zwinkern
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#662229) Verfasst am: 15.02.2007, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo hehehe,
es liegt mir keinesfalls an undifferenzierter Hetze,
aber hat die Kirche nicht tatsächlich medizinische Forschung teilweise als unchristlich verboten?

Bspw narkosemittel oder anatomische Untersuchungen?

Wobei ich auch glaube, dass die Hexenverfolgung damit wenig bis nichts zu tun hat.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#662249) Verfasst am: 15.02.2007, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Viele der Frauen, die als "Hexen" verbrannt wurden, waren eigentlich kraeuterheilkundige Frauen.


Wenn Du das sagst... Mit den Augen rollen

Zitat:
Diese Frauen wurden u.a. deshalb von der Kirche als Bedrohung angesehen, weil sie eine wirksamere medizinische Versorgung anbieten konnten als die Amtskirche. Dies fand zu einer Zeit Staat als es in Mitteleuropa noch kein "Medizinstudium an Universitaeten und Apothekerwesen/Pharmazie" gegeben hat.


Die erste medizinische Schule in Europa entstand 1231 in Salerno; darauf folgten medizinische Fakultäten an den Universitäten von Bologna, Montpellier, Paris, Padua, Prag (erste Universität im hl. röm. Reich 1348) und Oxford. Die europäische Hexenverfolgung begann dagegen in der frühen Neuzeit (1450) und hatte mit Heilkunde überhaupt nichts zu tun; es handelte sich vielmehr um eine Hysterie um Zauberei und (angebliche) Verfluchungen (ähnliches lässt sich heute in Afrika bei den sog. "Hexenkindern" beobachten).

Zitat:
Jahrhundertealte Erfahrung mit Heilkraeutern waren der blossen "Naechstenliebe" der christlichen Orden haushoch ueberlegen und standen der voelligen Christianisierung Mittel- und Westeuropas doch sehr im Weg. Dass das "Kraeuterweiblein" oft auch ueber Tinkturen verfuegte und diese auch anwandte, die einen fruehzeitigen Abort der Leibesfrucht bewirkten, tat ein Uebriges den Dogmatismus und Monopolanspruch auf den Leib seiner Schaefchen des Klerus offen herauszufordern.


Das ist eine lächerliche Verschwörungstheorie, und ich hab noch von keinem Historiker gehört, der die Hexenverfolgung auf einen angeblichen Kampf der Kirche gegen Heilkunde zurückführen würde. Und gerade Kräuterheilkunde war DER wesentliche Bestandteil der mittelalterlichen Klostermedizin. Insofern hast Du Dir mit Deinem Posting ein ziemliches Pisa-Zertifikat ausgestellt zwinkern


du scheinst zu glauben, aufgrund von universitätsgründungen verschwand quasi "schwuppdiwupp" der aberglaube der menschen? sicher gab es "kräuterkunde" in einigen klöstern. doch erstens waren dadurch die "hexen" mindestens konkurrenz, die sich heiliges heilen anmaßten, und zweitens wurden "hexen" nicht nur aufgrund dieser fähigkeit verfolgt, sondern auch frauen, die das opfer von intrigen o.ä. waren.

zu guter letzt noch eins: kirchen =/= klöster. angekommen? vermutlich nicht...
tön nur nicht mehr von pisa herum. sonst schaffst du es dich noch lächerlicher zu machen als bisher!
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope

Beitrag(#662270) Verfasst am: 15.02.2007, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N hat folgendes geschrieben:
tön nur nicht mehr von pisa herum. sonst schaffst du es dich noch lächerlicher zu machen als bisher!

Ich denke nicht, daß das geht.
Hehehe hat sogar das katholische Maß des Lächerlichen bereits überschritten.
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Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
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Scout2001
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#662820) Verfasst am: 16.02.2007, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Im Mittelalter lehrte das Christentum eine orientalische Heilkunde, was dazu führte, dass Kräuter aus dem Orient ein Importschlager für Europa waren. Eine gesammelte Lehre eines Kalifen. Ein Genie seiner Zeit. Dieses Lehrbuch ist im Orient immer noch up to date. Es ist also eine ernsthafte Sammlung der Heilkunde, die wirklich helfen kann.
Wobei einige witzige Fehler bei den christlichen Gelehrten geschahen. Übersetzungsfehler, gedacht, dass dieselben Kräuter in Europa die gleiche Wirkung hätten, usw. Aber über diese Fehler kann man noch hinwegsehen. Das Hauptproblem der chr. Medizin im Mittelalter war ihr Sohn Gottes selbst.

Der lehrt,
dass Geistesgestörte von Dämonen verfallen sind,
dass man per Handauflegen, Beten, Glauben heilen kann,
nur die Wollenden geheilt werden können,
dass nichts Unreines von Außen kommt, (Markus 7(14-15)),
dass man Leichen Leben einhauchen kann,
und anderer Scharlatanerie. Der bekannteste Wunderheiler der letzten 2000 Jahren brachte nichts Nennenswertes hervor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Muhammad_Ibn_al-Baitar

P.S.: Sein Wirken merken wir noch heute beim Kochen. Orientalische Gewürze.


Zuletzt bearbeitet von Scout2001 am 16.02.2007, 17:17, insgesamt einmal bearbeitet
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#662828) Verfasst am: 16.02.2007, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

off topic--

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Viele der Frauen, die als "Hexen" verbrannt wurden, waren eigentlich kraeuterheilkundige Frauen.


Das gehört hier zwar nicht hin, aber so nebenbei:
Das diese Frauen das Ziel der Inquisition waren gehört längst ins Reich der Legenden.

Es gab da welche. Hört sich als Anti-Position zur Kirche vielleicht schön aufklärerisch an, war aber nicht die Regel, eher die Ausnahme.
Vor den feministisch Bewegten hat der ahnungslose Heinrich Himmler das verbreitet. .
_________________
.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#662958) Verfasst am: 16.02.2007, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
off topic--

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Viele der Frauen, die als "Hexen" verbrannt wurden, waren eigentlich kraeuterheilkundige Frauen.


Das gehört hier zwar nicht hin, aber so nebenbei:
Das diese Frauen das Ziel der Inquisition waren gehört längst ins Reich der Legenden.

Es gab da welche. Hört sich als Anti-Position zur Kirche vielleicht schön aufklärerisch an, war aber nicht die Regel, eher die Ausnahme.
Vor den feministisch Bewegten hat der ahnungslose Heinrich Himmler das verbreitet. .


auch legenden scheinen deine sache nicht zu sein.

Die Heilkunst der Frauen hat folgendes geschrieben:
Wer den " Hexenhammer" liest, dem wird der krankhafte Frauenhass der Inquisition sofort bewusst. Etwa 85 % aller Hingerichteten waren Frauen. Natürlich wurden nicht nur Heilerinnen und Hebammen als Hexen verurteilt, doch allen Frauen, die als Hexen verbrannt wurden, warf man vor, mit Kräutern Magie betrieben zu haben.


Link

lies den Hexenhammer.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#663020) Verfasst am: 16.02.2007, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
- dafür aber von einem Mittelalter, das Spitäler, Medizinstudium an Universitäten und Apothekerwesen/Pharmazie aufzuweisen hatte.


Hat sich die mittelalterliche christliche "Heilkunst" nicht auf Schröpfen, Einläufe und Aderlass beschränkt? Zu einer Zeit, als die Araber schon grauen Star gestochen haben? (So im Prinzip)


Ich weiß nicht, wie viel historisches an Noah Gordons "Der Medicus" war, aber ich glaube, dass das die Wahrheit im Prinzip doch schon ziemlich gut zeichnet.
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#663147) Verfasst am: 16.02.2007, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das diese Frauen das Ziel der Inquisition waren gehört längst ins Reich der Legenden.


Die Inqusition hat ja auch nur am Rande etwas mit der Hexenverfolgung zu tun.

Wikiquotes:

Zitat:
Inquisition

Erste Verurteilungen von Hexen gibt es im 13. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Inquisition, die jedoch ihr Hauptaugenmerk nicht auf Hexen, sondern auf Ketzer richtete.

Hexerei war für die Kirche zunächst kein derart bedrohendes Vergehen wie die anderen mittelalterlichen Ketzereien. Dies wird deutlich in der Anweisung Papsts Alexander IV. vom 20. Januar 1260 an die Inquisitoren, Hexen seien nicht aktiv zu verfolgen, sondern auf Anzeigen hin festzunehmen. Prozesse gegen Hexen sollten bei Zeitmangel zurückgestellt werden, die Bekämpfung von Ketzereien habe Vorrang. Später verurteilte die Inquisition sogar zeitweise die Hexenprozesse.


Und zur Hexenverfolgung:

Zitat:
Hexenverfolgungen fanden fast ausschließlich in Mitteleuropa während der Frühen Neuzeit statt. Grundlage für die massenhafte Verfolgung von Frauen (teilweise auch Kindern und Männern) durch die kirchliche und vor allem die weltliche Justiz war die von Theologen und Juristen verbreitete Vorstellung von einer vom Teufel geleiteten Verschwörung gegen das Christentum, deren meist weibliche Mitglieder man schließlich Hexe nannte.


Die Hexenverfolgung ist deshalb nur zum Bruchteil ein Verbrechen der Kirche, ganz im Gegensatz zur Inquisition natürlich. Wobei es auch in evangelischen Kreisen Hexenverfolgungen gab.

Zum Thema:

Das die europäischen Ärzte zu einem nicht unerheblichen Teil lausige Anfänger im Verlgeich zu den Arabern waren ist Allgemeinbildung und müsste spätestens in der neunten Schulklasse im Fach Geschichte behandelt worden sein. Da ich meine alten Schulbücher nicht mehr besizte kann ich nicht mehr direkt nachschlagen, aber ich kann mich an einen Bericht erinnern, indem ein arabischer Arzt einer von Auszerrung befallenen Frau eine Diät und vergetarische Kost als Kur verschrieb, während ein fränkischer Arzt behauptete der Satan versuche sie und ihr deshalb ein Kreuz in den Kopf schlitzte, das er anschließen mit Salz "reinigte". Die Frau ist krepiert. Das ganze spielte zur Zeit der Kreuzzüge.
_________________
"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".


Zuletzt bearbeitet von Johnnyboy am 16.02.2007, 16:42, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#663154) Verfasst am: 16.02.2007, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
off topic--

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Viele der Frauen, die als "Hexen" verbrannt wurden, waren eigentlich kraeuterheilkundige Frauen.


Das gehört hier zwar nicht hin, aber so nebenbei:
Das diese Frauen das Ziel der Inquisition waren gehört längst ins Reich der Legenden.

Es gab da welche. Hört sich als Anti-Position zur Kirche vielleicht schön aufklärerisch an, war aber nicht die Regel, eher die Ausnahme.
Vor den feministisch Bewegten hat der ahnungslose Heinrich Himmler das verbreitet. .


ich bin wirklich erschüttert daß es heutzutage immer noch menschen gibt welche offziell und durch historiker bestätigte greuel der kirche leugnen.
mir will nur nicht recht in den kopf warum dies weniger anstössig sein soll als zB das leugnen des holocaust ! es ist vielleicht noch ein kavaliersdelikt es sich solange einzureden bis man der festen überzeugung ist der eigene lieblingsverein hätte niemals ein heimspiel verloren... das kann man noch belächeln. aber verbrechen gegen die menschlichkeit die absolut glaubhaft überliefert sind sollte man mit dem anstand behandeln der der sache angemessen ist. Sowas ist schon zu bezeichnen als demagogische geschichtsfälschung !
_________________
Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#663190) Verfasst am: 16.02.2007, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Die Behauptung, dass die Hexenverfolgung auf eine europaweite Verschwörung zurückgehe, die die Ausrottung von Heilkundigen speziell derer, die Wissen um Abtreibung besaßen, zum Ziel hatte, gehen in jüngerer Zeit (der Hinweis auf Himmler war durchaus korrekt) vor allem auf das Buch "Die Vernichtung der weisen Frauen" von G.Heinsohn (der gerade seine youth bulge-These mit ebenso fragwürdig überspitzten Thesen öffentlich vertritt) und Otto Steiger zurück. Auch sie beziehen sich ausschließlich auf die Traktatliteratur (wie den Hexenhammer) ignorieren dabei aber komplett (!) die einschlägigen und teilweise gut überlieferten Prozessakten. Diese zeigen, dass es sich sehr häufig um eher private Streitigkeiten handelte und im Zentrum der Anklagen die Schadenszauberei in vielfältigen Spielarten stand.

Siehe dazu:

http://www.hexenforschung.historicum-archiv.net/etexte/frauen.html

http://www.hexenforschung.historicum-archiv.net/etexte/weisefrauen.html
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#663197) Verfasst am: 16.02.2007, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
Die Behauptung, dass die Hexenverfolgung auf eine europaweite Verschwörung zurückgehe, die die Ausrottung von Heilkundigen speziell derer, die Wissen um Abtreibung besaßen, zum Ziel hatte, gehen in jüngerer Zeit (der Hinweis auf Himmler war durchaus korrekt) vor allem auf das Buch "Die Vernichtung der weisen Frauen" von G.Heinsohn (der gerade seine youth bulge-These mit ebenso fragwürdig überspitzten Thesen öffentlich vertritt) und Otto Steiger zurück. Auch sie beziehen sich ausschließlich auf die Traktatliteratur (wie den Hexenhammer) ignorieren dabei aber komplett (!) die einschlägigen und teilweise gut überlieferten Prozessakten. Diese zeigen, dass es sich sehr häufig um eher private Streitigkeiten handelte und im Zentrum der Anklagen die Schadenszauberei in vielfältigen Spielarten stand.

Siehe dazu:

http://www.hexenforschung.historicum-archiv.net/etexte/frauen.html

http://www.hexenforschung.historicum-archiv.net/etexte/weisefrauen.html


wir können das abkürzen.
der grund um als hexe angeklagt zu werden waren wirklich häufig persönliche. im prozess wurden aber gern auch angebliche kräuterkunde, sowie diverse andere "beweise" der hexerei angeführt. das heisst allerdings im umkehrschluss nicht, das keine "kräuterhexen" verfolgt wurden.
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Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#663224) Verfasst am: 16.02.2007, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, die Frauenfeindlichkeit des Mittelalters. Man denkt nur an Jeanne d’Arc, die verbrannt wurde, weil sie Männerkleidung trug.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_d%27Arc


Ein Teil des Hexenhammers:
http://de.wikipedia.org/wiki/Summis_desiderantes
http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenhammer

Berühmte Hexen



Aber es gab auch Frauen der Heilkunde im Mittelalter, die sich in dieser Zeit sich durchsetzen konnten und rumreich wurden. Die Bekannteste ist die Hildegard von Bingen. Gegenüber ihrem männlichen Part, schaffte sie es die Volksmedizin mit der orientierten und griechisch-lateinischen Naturheilkunde der Christen zusammenzubringen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_von_Bingen
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#663257) Verfasst am: 16.02.2007, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
im prozess wurden aber gern auch angebliche kräuterkunde, sowie diverse andere "beweise" der hexerei angeführt.das heisst allerdings im umkehrschluss nicht, das keine "kräuterhexen" verfolgt wurden.



Hier ging es ja um die Behauptung, dass Kräuterkundige wegen ihrer angeblichen "Konkurrenz" bei der Heilung verfolgt wurden. Die Vorstellung einer solchen "Verfolgung" ist an sich schon etwas irreführend, weil er suggeriert, es hätte hier eine gelenkte obrigkeitliche Handlung stattgefunden, quasi eine Art Rasterfahndung nach Heilkundigen. Das lässt sich durch die Quellen schlicht und einfach nicht belegen. Es wurden auch Personen verfolgt, die man als Heilkundige klassifizieren könnte, aber sie sind in der Gesamtsicht nicht überproportional vertreten. Die Bevölkerung hat nicht selten die Fähigkeiten "guter" Hexen zur Abwehr der Zauber "böser" Hexen verwendet, was zu einer prinzipiellen Ablehnung dieser Mittel oder Fertigkeiten auch schlecht passt.
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#663316) Verfasst am: 16.02.2007, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wobei es auch in evangelischen Kreisen Hexenverfolgungen gab.


Auch? Vor allem da. Vergleich mal die Zahlen der verurteilten Hexen der spanischen, italienischen oder portugiesischen Inquisition und die der Schweiz, Deutschland, Skandinavien. Das ist ein Verhältnis von ca. 100 : 30.000.

Womit ich nicht die Beteiligung der Kirche rechtfertigen will - da gibts nix zu entschuldigen. Aber die Hexenverbrennungen als spezifisch katholisches Phänomen hinzustellen, passt weder hinsichtlich der Zahlen noch zeitlich (Neuzeit, Beginn der Aufklärung & Reformation - NICHT tief katholisches Mittelalter!); es war vielmehr eine Hysterie, die durch Krieg, Pest und Elend angefeuert wurde, ähnlich wie in Afrika das elend vieler Familien noch heute auf vermeintliche "Hexenkinder" zurückgeführt wird. Ich kopiere hier mal folgenden wichtigen Satz aus dem Wiki-Artikel:

Seit 1960 sind vermutlich mehr Menschen wegen Hexerei hingerichtet oder umgebracht worden als während der gesamten europäischen Verfolgungsperiode

auch nicht schlecht:

Zitat:
In Großbritannien wurde noch 1944 Helen Duncan wegen Hexerei zu neun Monaten Haft verurteilt.


Weder die Kirche noch das Mittelalter haben also ein Privileg auf Hexenaberglaube zwinkern
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#663351) Verfasst am: 16.02.2007, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wobei es auch in evangelischen Kreisen Hexenverfolgungen gab.


Auch? Vor allem da. Vergleich mal die Zahlen der verurteilten Hexen der spanischen, italienischen oder portugiesischen Inquisition und die der Schweiz, Deutschland, Skandinavien. Das ist ein Verhältnis von ca. 100 : 30.000.

Womit ich nicht die Beteiligung der Kirche rechtfertigen will - da gibts nix zu entschuldigen. Aber die Hexenverbrennungen als spezifisch katholisches Phänomen hinzustellen, passt weder hinsichtlich der Zahlen noch zeitlich (Neuzeit, Beginn der Aufklärung & Reformation - NICHT tief katholisches Mittelalter!); es war vielmehr eine Hysterie, die durch Krieg, Pest und Elend angefeuert wurde, ähnlich wie in Afrika das elend vieler Familien noch heute auf vermeintliche "Hexenkinder" zurückgeführt wird. Ich kopiere hier mal folgenden wichtigen Satz aus dem Wiki-Artikel:

Seit 1960 sind vermutlich mehr Menschen wegen Hexerei hingerichtet oder umgebracht worden als während der gesamten europäischen Verfolgungsperiode



grossartig. ein tolles beispiel um den vorgang "aus dem zusammenhang gerissen" zu beschreiben.

der satz davor:
Zitat:
Das Thema Hexen ist im Sinne von Personen, die Schadenszauber ausführen, in vielen Ländern und Kulturen, z. B. in Lateinamerika, Südostasien und vor allem in Afrika, heute noch hochaktuell.


und danach:
Zitat:
Allein im ostafrikanischen Land Tansania sind, besonders unter Staatspräsident Julius Kambarage Nyerere, zwischen 10.000 und 15.000 Menschen getötet worden


wurden schlauerweise weggelassen.

und inwiefern soll das ein argument in der aktuellen diskussion sein? wird wohl dein geheimnis bleiben. schnuckel.
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wir sind verpfiffen worden



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Beitrag(#663381) Verfasst am: 16.02.2007, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wobei es auch in evangelischen Kreisen Hexenverfolgungen gab.


Auch? Vor allem da. Vergleich mal die Zahlen der verurteilten Hexen der spanischen, italienischen oder portugiesischen Inquisition und die der Schweiz, Deutschland, Skandinavien. Das ist ein Verhältnis von ca. 100 : 30.000.

Womit ich nicht die Beteiligung der Kirche rechtfertigen will - da gibts nix zu entschuldigen. Aber die Hexenverbrennungen als spezifisch katholisches Phänomen hinzustellen, passt weder hinsichtlich der Zahlen noch zeitlich (Neuzeit, Beginn der Aufklärung & Reformation - NICHT tief katholisches Mittelalter!); es war vielmehr eine Hysterie, die durch Krieg, Pest und Elend angefeuert wurde, ähnlich wie in Afrika das elend vieler Familien noch heute auf vermeintliche "Hexenkinder" zurückgeführt wird. Ich kopiere hier mal folgenden wichtigen Satz aus dem Wiki-Artikel:

Seit 1960 sind vermutlich mehr Menschen wegen Hexerei hingerichtet oder umgebracht worden als während der gesamten europäischen Verfolgungsperiode



grossartig. ein tolles beispiel um den vorgang "aus dem zusammenhang gerissen" zu beschreiben.

der satz davor:
Zitat:
Das Thema Hexen ist im Sinne von Personen, die Schadenszauber ausführen, in vielen Ländern und Kulturen, z. B. in Lateinamerika, Südostasien und vor allem in Afrika, heute noch hochaktuell.


und danach:
Zitat:
Allein im ostafrikanischen Land Tansania sind, besonders unter Staatspräsident Julius Kambarage Nyerere, zwischen 10.000 und 15.000 Menschen getötet worden


wurden schlauerweise weggelassen.

und inwiefern soll das ein argument in der aktuellen diskussion sein? wird wohl dein geheimnis bleiben. schnuckel.


" schlauerweise weggelassen "

Welcher erweiterte Sinn ergibt sich denn aus deinen Sätzen ?
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Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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Algol
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Beitrag(#663476) Verfasst am: 17.02.2007, 03:16    Titel: Antworten mit Zitat

Habe nun ach!
Den Hexenhammer
durchaus studiert mit heißem Bemühn.
...


Darin wird lat. femina (=Frau) von fides (=Glaube) minus (weniger, geringer) -
"geringer Glaube" - abgeleitet.

Allerdings ist es ein unbestätigtes Gerücht, daß die "Hexenverfolgung" besonders Hebammen und Heilerinnen verfolgt hätte.

Quelle hat folgendes geschrieben:


Vesalius, Begründer der neuzeitlichen Anatomie, stützt sich auf eigene Beobachtungen an Leichen: Voraussetzung für die Anatomie! Im Mittelalter war das Sezieren von Leichen verboten wegen des Glaubens an die Auferstehung des Leibes.
[...]

Paracelsus, Arzt, lud 1527 in Basel zu seinen in deutscher Sprache gehaltenen Vorlesungen, die auf eigenen Erfahrungen statt auf Schriften von Klassikern wie Hippokrates und Galen beruhten. [/b]

(Wobei uns Galen mW durch arabische Schriften überliefert ist.)


... und sehe, dass wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen!"
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Beitrag(#663488) Verfasst am: 17.02.2007, 04:45    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wobei es auch in evangelischen Kreisen Hexenverfolgungen gab.


Auch? Vor allem da. Vergleich mal die Zahlen der verurteilten Hexen der spanischen, italienischen oder portugiesischen Inquisition und die der Schweiz, Deutschland, Skandinavien. Das ist ein Verhältnis von ca. 100 : 30.000.

Womit ich nicht die Beteiligung der Kirche rechtfertigen will - da gibts nix zu entschuldigen. Aber die Hexenverbrennungen als spezifisch katholisches Phänomen hinzustellen, passt weder hinsichtlich der Zahlen noch zeitlich (Neuzeit, Beginn der Aufklärung & Reformation - NICHT tief katholisches Mittelalter!); es war vielmehr eine Hysterie, die durch Krieg, Pest und Elend angefeuert wurde, ähnlich wie in Afrika das elend vieler Familien noch heute auf vermeintliche "Hexenkinder" zurückgeführt wird. Ich kopiere hier mal folgenden wichtigen Satz aus dem Wiki-Artikel:

Seit 1960 sind vermutlich mehr Menschen wegen Hexerei hingerichtet oder umgebracht worden als während der gesamten europäischen Verfolgungsperiode

auch nicht schlecht:

Zitat:
In Großbritannien wurde noch 1944 Helen Duncan wegen Hexerei zu neun Monaten Haft verurteilt.


Weder die Kirche noch das Mittelalter haben also ein Privileg auf Hexenaberglaube zwinkern


Man kann die ganze Geschichte natürlich genauer auflösen: Zum Beispiel war das Starstechen eine medizinische Behandlung, die schon in der Antike von Ärzten regelmäßig vorgenommen worden war. Im Unterschied zum oströmischen und dann arabischen Kulturraum war allerdings das antike Wissen im Westen für mehrere Jahrhunderte praktisch ganz verschwunden. Allerdings war die Kirche nicht während des gesamten Mittelalters gegen alle medizinischen Methoden, sie verurteilte sogar den Glauben an Hexerei. Auch schmerzlindernde und narkotisierende Mittel waren einigermaßen verbreitet.

Der "Hexenwahn" ist tatsächlich ein Phänomen des Spätmittelalters und der Neuzeit, ab etwa 1400. Zunächst galten noch Gerichtsordnungen, die etwa Denunziationen und unter Folter erpreßten Geständnissen keinen Glauben schenkten -- es war "sogar" üblich, von den Vorwürfen freigesprochen zu werden oder relativ milde davonzukommen. Allerdings trat an deren Stelle bald der berüchtigte "Hexenhammer", der natürlich das Vorgehen gegen die Hexerei "effektiver" machte. Eben auch verbunden damit, daß die Lebensverhältnisse in dieser Zeit sich dramatisch verschlechterten: Das Klima wurde schlechter, Mißernten wurden häufiger, daneben überzogen Krankheiten das Land (der berüchtigte "Schwarze Tod" kehrte auch nach 1350 alle paar Jahrzehnte wieder, der berüchtigte "Mutterkornpilz" befiel das Korn und sorgte auch für den Eindruck, verhext worden zu sein) und Kriege wurden ebenfalls häufiger, unter denen die Landbevölkerung zu leiden hatte. Natürlich wieder ein Klima, in dem die Frage nach dem "Verantwortlichen" erwuchs. Wie einige Fälle aus der damaligen Zeit zeigen, wurden natürlich Sonderlinge (also etwa Leute, die sich abseits hielten), Personen, denen es trotz der herrschenden Not gut zu gehen schien (etwa erfolgreiche Geschäftsleute; der Nachbar, auf den man neidisch war; oder eben auch die Frau, die sich vielleicht wirklich einen Tee gegen die Erkältung brauen konnte) und auch solche, die gemäß der herrschenden Ursache-Wirkung-Logik vermeintlich "gesündigt" und damit "Unglück über alle gebracht" hatten (etwa die Mutter eines epileptischen Kindes) als Ursache für das eigene Leiden "festgemacht". Der Vorwurf der Hexerei war natürlich in sofern beliebt, als in aller Regel schon allein die Mutmaßung und Denunziation ausreichte, um für schuldig befunden zu werden, daß man also keine Chance hatte, sich dagegen zu verteidigen, weil der "Hexenhammer" detaillierte Anweisungen lieferte, wie man jede mögliche Verteidigung wieder als geschickte Tarnung des Teufels bezeichnen konnte, und der Folter widerstanden auch nur äußerst Wenige. Sie war indem auch zu einem "weltlichen Machtmittel" geworden, mit dem Personen auf grausame Art bloßgestellt und ausgeschaltet werden konnten, die ansonsten eine Bedrohung für Amt und Würden gewesen wären oder deren Besitz man sich aneignen wollte.

Süffisanterweise wird die Begrifflichkeit im Sprachgebrauch noch heute gepflegt, so bezeichnete der Papst eine italienische Politikerin, die ein Informationszentrum für Sterilisation und Abtreibung gegründet hatte, ebenfalls als Hexe.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Algol
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Beitrag(#663506) Verfasst am: 17.02.2007, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Der "Hexenwahn" ist tatsächlich ein Phänomen des Spätmittelalters und der Neuzeit, ab etwa 1400. Zunächst galten noch Gerichtsordnungen, die etwa Denunziationen und unter Folter erpreßten Geständnissen keinen Glauben schenkten -- es war "sogar" üblich, von den Vorwürfen freigesprochen zu werden oder relativ milde davonzukommen.

Der Denunziant mußte sich, bei nicht belegbaren Anschuldigungen, ebenfalls vor Gericht verantworten:
"Wer A(nsagt = anklagt) muß auch Be-sagen (sich veranworten)"
Die Folter wurde im römischen Recht ursprünglich generell auf Sklaven angewandt, bei den Sachsen nur bei Hochverrat und zur Entlastung des Angeklagten, wenn seine Sache schlecht für ihn stand: der Angeklagte wurde dann auf eigenen Wunsch gefoltert - widerstand er der Folter (gestand er die Anschuldigung unter Folter nicht), so galt er als unschuldig.

Die Folter war unter Freien also ein Mittel der Entlastung, der Belegung der Unschuld.
Die rkk hat dann dieses Mittel pervertiert und dabei aus einer einmaligen(!) Folter eine, im Extremfall mehrwöchige (lediglich "unterbrochene") Folter gemacht.
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ejo
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Beiträge: 772

Beitrag(#663644) Verfasst am: 17.02.2007, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Süffisanterweise wird die Begrifflichkeit im Sprachgebrauch noch heute gepflegt, so bezeichnete der Papst eine italienische Politikerin, die ein Informationszentrum für Sterilisation und Abtreibung gegründet hatte, ebenfalls als Hexe.

Das musst du schon verstehen, er kann doch Innozenz nicht widersprechen, der die systematische Ausrottung und Dämonisierung der Frau als unkontrollierbare Übertäterin, durch die päpstliche Bulle 1484 erst richtig eingeleitet hat. zwinkern
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