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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#663169) Verfasst am: 16.02.2007, 17:05 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Hilfe. Offenbar habe ich es mit einem Wahnsinnigen zu tun. Meine Freizeit ist mir zu schade, als dass ich mich währenddessen als Autorassisten beschimpfen lassen würde. |
Und ists auch Wahnsinn, so hat es doch Methode ... *harharhar*
Ansonsten, du bist nicht der erste, der mich für verrückt erklärt. Andere vor dir haben es sogar schon geschafft, das auch zu begründen.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich beführworte nicht, noch unterstütze ich unabsichtlich Rachewünsche an den Deustchen. |
Nein, natürlich nicht. Du relativierst nur Verbrechen, die aus ihnen heraus begangen werden.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#663170) Verfasst am: 16.02.2007, 17:07 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
Das 'Aufrechnen' meinst du wohl, ne? Ich halte nunmal nichts von neutestamentarischen Heilsbotschaften. Caballito soll mir mal induktiv beweisen, dass dies ein 'Denkfehler' sein soll  |
Wenn du induktiv beweist, dass das, was ich gewsagt habe, neutestamentarische Heilsbotschaften sind, versuch ichs vielleicht, wenn ich Lust habe.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#663171) Verfasst am: 16.02.2007, 17:08 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Wer Nazischeisse in einen komperrativen Zsmhg. mit den Kriegsverheerungen deutscher Städte bringt, liefert den Arier der volkswehrkraftzersetzenden jüdisch-bolschewistischen Prropaganda glatt ans MÄSSÄRR! Därr Dolchstoooß schon wääädäärrr! Därr Joood schafft es äbän ämmerr aufs Neue! |
Ach, du gibst es also zu?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#663175) Verfasst am: 16.02.2007, 17:19 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Andere vor dir haben es sogar schon geschafft, das auch zu begründen.
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Ich bin einfach zu faul, kapiert?
caballito hat folgendes geschrieben: |
Wenn du induktiv beweist, dass das, was ich gewsagt habe, neutestamentarische Heilsbotschaften sind, versuch ichs vielleicht, wenn ich Lust habe. |
Türlich: Caballito fängt mit C an, genau wie 'Christ' folglich bist du ein christlicher Fundamentalist und alles was du schreibst sind Gebete. Ergo: Alles Schmarrn.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#663245) Verfasst am: 16.02.2007, 19:44 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
caballito hat folgendes geschrieben: | Andere vor dir haben es sogar schon geschafft, das auch zu begründen.
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Ich bin einfach zu faul, kapiert? |
Jo, schon klar. Wenn schon Ferndiagnose, dann aber doch wenigstens husch husch ...
caballito hat folgendes geschrieben: |
Wenn du induktiv beweist, dass das, was ich gewsagt habe, neutestamentarische Heilsbotschaften sind, versuch ichs vielleicht, wenn ich Lust habe. |
Semnon hat folgendes geschrieben: | Türlich: Caballito fängt mit C an, genau wie 'Christ' folglich bist du ein christlicher Fundamentalist und alles was du schreibst sind Gebete. |
Na, dann hab ich ja jetzt dank dir wenigstens ne Entschuldigung dafür ...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#663253) Verfasst am: 16.02.2007, 19:59 Titel: |
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Ach du bist doch ein Fundi. Kuck dich doch an! Lammfromm! Du betest doch heimlich 5 stunden am Tag.Tse
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#663655) Verfasst am: 17.02.2007, 16:12 Titel: |
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Semnon ich bin beim Lesen dieses Threads auf einiges gestoßen, auf das ich antworten möchte:
Semnon hat folgendes geschrieben: |
Eigentlich sollte man lieber froh darüber sein, dass Deutschland keine adäquate Vergeltung angediehen wurde, als dieses vergleichsweise harmlose Ereignis im zweiten Weltkrieg zu betrauern. |
Vergleichsweise harmlos? Gibt es Opfer die mehr wert sind? Jedes Opfer ist ein Opfer und jedes Einzelne ist um eines zu viel. Denn es waren alles Opfer der Nazis, egal welcher Nationalität etc.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Bei der Bombardierung Dersdens starben 25000-30000. Das ist eine vergleichweise unspektakuläre Opferzahl. |
Was wäre denn vergleichsweise spektakulär?
Semnon hat folgendes geschrieben: | Bei solch gravierenden Unterschieden in den Opferzahlen darf man nicht nur, sondern man muss selbstverständlich aufrechnen, wenn es um die Erfassung der deutschen Position im gesamten Kontext geht. |
Hier geht es um Dresden, und NEIN man kann nicht aufrechnen, man kann doch nicht Unrecht mit Gegenunrecht aufrechnen, und noch weniger kann wer sagen, "der hat das gemacht" und daraufhin ein anderer, "aber der hat doch das gemacht".
Semnon hat folgendes geschrieben: | Die Bombardierung sollte die Bevölkerung gegen das Regime aufbringen. |
Entschuldige das kann nicht stimmen, das hat nirgendwo funktioniert, und man hat es in Deutschland wirklich schon lange versucht, auch durch Bombardierungen angefangen bei Freiburg, über Hamburg, Köln, Magdeburg.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das, was die Mehrheit der Deutschen in der Endphase des Krieges litten, als sie nicht mehr nur Instrument des Systems waren, sondern zu Millionen auch seine Opfer wurden, dem "Führer" in erster Linie bzw. den deutschen Feldmarschälle, Generale und Generalstäbler zuzuschreiben ist, die im Wissen um die Unabwendbarkeit der militärischen Niederlage befahlen, weiterzukämpfen, anstatt, wie es ihre Vorgänger 1918 getan hatten, die Erklärung der Kapitulation spätestens in dem Augenblick zu verlangen, da die gegnerischen Truppen im Osten wie im Westen an der Reichsgrenze standen.
DAS war das eigentlich Böse an diesem Regime: Dass es in seinem Vernichtungswillen nicht einmal vor dem eigenen Volk halt machte.
Ein gutes Buch habe ich auch noch anzubieten: Frederick Taylor: Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945 Militärische Logik oder blanker Terror?
Unter anderem ist dort zu lesen: "Dresden bleibt ein schrecklicher Beleg dessen, was anscheinend zivilisierte Menschen unter extremen Bedingungen vermögen, wenn alle normalen Hemmungen menschlichen Verhaltens durch Jahre des totalen Krieges aufgebraucht sind."
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#664820) Verfasst am: 19.02.2007, 16:39 Titel: |
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ejo hat folgendes geschrieben: |
Vergleichsweise harmlos? Gibt es Opfer die mehr wert sind? Jedes Opfer ist ein Opfer und jedes Einzelne ist um eines zu viel. Denn es waren alles Opfer der Nazis, egal welcher Nationalität etc.
Was wäre denn vergleichsweise spektakulär?
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Im Grunde schreibe ich das alles sehr widerwillig. Ich möchte dich deswegen auch eigentlich nicht attackieren oder so.
Naja... wie soll das gehen? Wie soll Auschwitz, Hiroschima, Nagasaki oder auch nur einige einzelne Massenexekutionen während des Ostfeldzugs nur gleich oder weniger schlimm gewesen sein als Dresden? Wie kommst du zu dieser Annahme, die ich leider nicht mehr anders, denn als irrsinnig bezeichnen kann? Nun lässt sich soetwas wie eine Attacke wohl doch nicht vermeiden: Das ist alles illusorischer Quatsch, es tut mir leid. Es gab zig Ereignisse im Krieg, die weit schlimmer waren, als die Bombardierung Dresdens. Man kann es dir nicht wirklich vorwerfen, denn es ist eigentlich ein normaler Verdrängungsmechanismus und du bist ja bei weitem nicht der einzige. Das ist aber letztlich nichts weiter, als ein illusorischer Wunsch nach Gerechtigkeit. Man wünscht sich, es gäbe eine gesicherte, rationale und bestreitbare Basis, aufgrund der das Verzeihen, vor allem das Selbstverzeihen, möglich sein soll. Es ist aber einfach nicht so. Weiss der Geier, warum uns die Russen und wohl auch die meisten Juden verziehen haben, einen rationalen Grund dafür gab und gibt es nicht!
Zitat: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Bei solch gravierenden Unterschieden in den Opferzahlen darf man nicht nur, sondern man muss selbstverständlich aufrechnen, wenn es um die Erfassung der deutschen Position im gesamten Kontext geht. |
Hier geht es um Dresden, und NEIN man kann nicht aufrechnen, man kann doch nicht Unrecht mit Gegenunrecht aufrechnen, und noch weniger kann wer sagen, "der hat das gemacht" und daraufhin ein anderer, "aber der hat doch das gemacht". |
Es gibt offensichtlich unterschiedlich wertvolles Leben, auch wenn wir das eigentlich nicht wollen. Einzig die Handlungen der Menschen spielen hier eine Rolle und die sind nunmal so, dass sich nichts anderes sagen lässt , bzw. der Tod der Menschen unterschiedlich betrauert wird.... das hat doch aber damit zunächst überhaupt nichts zu tun.
Aus der Feststellung, dass die Deutschen wesentlich mehr ausgeteilt als eingesteckt haben, folgt keine Wertung oder Deindividualisierung irgendwelcher Art! Genauso könnte man sich zB fragen, ob es denn sein kann, dass wenige Deutsche viele Russen und Juden aufwiegen. Es steckt auch hier nichts weiter als der illusorische Wunsch dahinter, man könne auf begründbarer, rationaler, also ethisch gefestigter Basis, mit den Geschehnissen des 2. Weltkrieges abschließen, sodass man als Deutscher sich nichts mehr gefallen lasen muss. Wir, die nachfolgenden Generationen, müssen uns nunmehr auch nichts mehr gefallen lassen, aber irgend eine Gleichung, aus der sich das herleiten ließe, gibt es nicht.
Selbstverständlich spielt es eine Rolle, wieviele auf jeder Seite sterben. Das einfach auszublenden ist nichts weiter, als der Wunsch nach dem Silberstreifen am Horizont, der irgendwann die Gerechtigkeit verheißen soll. Die Vorstellung von einer im Grunde gerechten Welt verschafft uns Sicherheit und Frieden und hilft uns, zuversichtlich in die Zukuknft zu blicken. Wir möchten uns mit dieser Schuld nicht mehr identifizieren, also schaffen wir eine gedankliche Grundlage, in dem wir das Offensichtliche so verzerren und verdrehen, dass plötzlich Hoffnung auf Gerechtigkeit absehbar ist. Das kannst du aber total vergessen, mein Freund. So werden wir das nicht los. Es ist eine schlimme Sache, wie sehr uns das noch aufs Gewissen schlägt, obwohl die Deutschen sich fundamental verändert haben. Allein aber der irrwitzige Ansatz von vorn herein davon auszugehen, man könne das 'aufarbeiten'... als ob es eine Möglichkeit gäbe diesen Wahnsinn irgendwie einzuordnen, zu kathegorisieren, damit umzugehen. Wer sagt denn, das das überhaupt zu einem Ziel führen kann? Alle schienen wie selbstverständlich davon auszugehen?! Dabei weiss jeder Psychologe zB, dass es keineswegs ungewöhnlich ist, dass ein Mensch etwas nicht verarbeitet, selbes gilt auch für ein Kollektiv. Letztlich setzt sich der egoistische Wunsch nach Anerkennung und Lebensqualität durch, zu dem aber irgendwie eine Gerechtigkeitsillusion erzeugt werden muss... verständlich, aber irrational.
Zitat: | Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das, was die Mehrheit der Deutschen in der Endphase des Krieges litten, als sie nicht mehr nur Instrument des Systems waren, sondern zu Millionen auch seine Opfer wurden, dem "Führer" in erster Linie bzw. den deutschen Feldmarschälle, Generale und Generalstäbler zuzuschreiben ist, die im Wissen um die Unabwendbarkeit der militärischen Niederlage befahlen, weiterzukämpfen, anstatt, wie es ihre Vorgänger 1918 getan hatten, die Erklärung der Kapitulation spätestens in dem Augenblick zu verlangen, da die gegnerischen Truppen im Osten wie im Westen an der Reichsgrenze standen.
DAS war das eigentlich Böse an diesem Regime: Dass es in seinem Vernichtungswillen nicht einmal vor dem eigenen Volk halt machte.
Ein gutes Buch habe ich auch noch anzubieten: Frederick Taylor: Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945 Militärische Logik oder blanker Terror?
Unter anderem ist dort zu lesen: "Dresden bleibt ein schrecklicher Beleg dessen, was anscheinend zivilisierte Menschen unter extremen Bedingungen vermögen, wenn alle normalen Hemmungen menschlichen Verhaltens durch Jahre des totalen Krieges aufgebraucht sind." |
Ja gut, was soll ich sagen. Ich kenne diese Denke und teile sie nicht, würde ich aber gerne und ich kann sie gut verstehen. Es gibt einfach keinen rationalen Grund von dieser Schärfe auszugehen, mit der angeblich eindeutig zwischen Mitläufertum und direkter Tatbeteiligung zu trennen sein soll. Es ist einfach Quatsch. Ich kann es nicht anders vertreten, weil es einfach jeder Vernunft und Logik entbehrt. Die Menschen der betreffenden Generationen hatten alle eine Mitschuld. Natürlich kann man den Grad der Schuld nicht durchgehend gleichsetzen, aber es ist Wunschdenken, dies auf die par braunen Kameraden oder diesen lächerlichen Adolf zu beschränken. Ich gebe es zu, dieser Gedanke ist schwer zu ertragen, aber wer sagt denn, dass es keine Schuld geben kann, die so schwer wiegt, dass es völlig unmöglich ist auch nur annähernd wieder Gerechtigkeit herstellen zu können? Es gibt, brutal ausgedrückt, eigentlich keinen Grund, warum man uns nicht hätte einfach vernichten oder versklaven sollen, außer natürlich utilitaristische und strategische Gründe. Wir sollten eigentlich das glücklichste Volk aller Zeiten sein: Kein Volk in der Geschichte ist jemals so glimpflich davongekommen, nachdem es so viel Schaden angerichtet hat. Es gibt hierbei keine Gerechtigkeit und es wird sie nie geben.
Ich sage ja nicht, dass wir Deutschen heute nicht das Recht hätten, auf die Schuld unserer Vorfahren zu pfeiffen. Ich pfeiffe darauf und schlge gern anderen vor es mir gleich zu tun. Nur wird dieser Irrwitz zu meinen, es habe etwas mit Humanismus zu tun, Opferzahlen oder sonstige Aspekte, die für die Beurteilung von Verhältnismäßigkeiten relevant sind, ignorieren zu können, zu keiner tiefern Einsicht führen. Es werden keine geistigen Arme in die Vergangenheit reichen und irgendwie Gerechtigkeit herbeiführen. Als sei ein Verbrechen wie das andere, wenn ein gewisser Grad an Grausamkeit überschritten ist. Woher nehmt ihr euch diese Weisheit? Aus welchem Prinzip, welcher Gleichuing soll das folgen? Es ist ein menschlich nachvollziehbarer Gerechtigkeitswunsch, aber mit Rationalität hat das nichts zu tun, es tut mir leid.
Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 19.02.2007, 16:55, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#664824) Verfasst am: 19.02.2007, 16:44 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
Die Menschen der betreffenden Generationen hatten alle eine Mitschuld. |
Ach. Du kennst jeden einzelnen?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#664825) Verfasst am: 19.02.2007, 16:46 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: |
Die Menschen der betreffenden Generationen hatten alle eine Mitschuld. |
Ach. Du kennst jeden einzelnen? |
Das ist wie eine Droge. "Alle Menschen, die zwischen 1933 und 1945 Deutsche waren, sind schuld."
Crack ist ein Scheißdreck dagegen.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#664827) Verfasst am: 19.02.2007, 16:50 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: |
Die Menschen der betreffenden Generationen hatten alle eine Mitschuld. |
Ach. Du kennst jeden einzelnen? |
es ist sicher falsch zu behaupten, es hätte keine echten Unschuldigen gegeben. Die meisten waren aber nicht schuldlos. Wie gesagt, es kann aber ünmöglich für alles Gerechtigkeit geben, zuletzt dafür.
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#665281) Verfasst am: 20.02.2007, 16:23 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Naja... wie soll das gehen? Wie soll Auschwitz, Hiroschima, Nagasaki oder auch nur einige einzelne Massenexekutionen während des Ostfeldzugs nur gleich oder weniger schlimm gewesen sein als Dresden? Wie kommst du zu dieser Annahme, die ich leider nicht mehr anders, denn als irrsinnig bezeichnen kann? |
Du selbst hast doch "unspektakulär" eingebracht. Also solltest du auch erklären, was du als "spektakulär" verstehst.
Die grauenvolle Wirkung dieser Waffe, die Frage, ob ihre Anwendung zu rechtfertigen ist, wurde und wird immer wieder diskutiert. Der Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung, der nach Dresden mit dem Atompilz über Hiroshima seinen Höhepunkt erreicht hat, ist eine Folge der Naziherrschaft, oder willst du das bestreiten? Sind deswegen die Toten von Dresden weniger wert als die von Hiroshima?
Semnon hat folgendes geschrieben: | Nun lässt sich soetwas wie eine Attacke wohl doch nicht vermeiden: Das ist alles illusorischer Quatsch, es tut mir leid. Es gab zig Ereignisse im Krieg, die weit schlimmer waren, als die Bombardierung Dresdens. |
Du rechnest schon wieder auf. Nur, weil man über ein Verbrechen anderer im Krieg spricht und diskutiert, heißt dies keineswegs, dass eigene Verbrechen vergessen werden. Wenn 35 000 Deutsche verbrennen ist das nicht so schlimm, wie 900 Tote in Coventry, verstehe ich dich richtig?
Semnon hat folgendes geschrieben: | Man kann es dir nicht wirklich vorwerfen, denn es ist eigentlich ein normaler Verdrängungsmechanismus und du bist ja bei weitem nicht der einzige. Das ist aber letztlich nichts weiter, als ein illusorischer Wunsch nach Gerechtigkeit. Man wünscht sich, es gäbe eine gesicherte, rationale und bestreitbare Basis, aufgrund der das Verzeihen, vor allem das Selbstverzeihen, möglich sein soll. Es ist aber einfach nicht so. Weiss der Geier, warum uns die Russen und wohl auch die meisten Juden verziehen haben, einen rationalen Grund dafür gab und gibt es nicht! |
Verzeihen ≠ vergessen!
Wenn du mir jetzt auch noch mitteilst WAS verdrängt werden soll, dann könnte ich vielleicht nachvollziehen was deiner Meinung nach verdrängt werden soll. Keiner hier schmälert die Gräuel der Nazis.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Es gibt offensichtlich unterschiedlich wertvolles Leben, auch wenn wir das eigentlich nicht wollen. Einzig die Handlungen der Menschen spielen hier eine Rolle und die sind nunmal so, dass sich nichts anderes sagen lässt , bzw. der Tod der Menschen unterschiedlich betrauert wird.... das hat doch aber damit zunächst überhaupt nichts zu tun. |
Es ist nicht zu glauben, du wertest Menschenleben nach deinem Wertesystem. Ich möchte ja jetzt nicht schreiben, woran ich gerade denke. Irgendwo habe ich den Spruch gelesen: jeder macht sich im Krieg sein eigenes Hemd schmutzig. Wie willst du beurteilen, ob der Tod von Menschen unterschiedlich betrauert wird? Das entspringt deiner Phantasie. Ich denke, es gibt genügend Menschen die ALLE Toten betrauern, und so sollte es auch sein. (ich nehme jetzt einmal Familienangehörige aus, denn dass die "anders" betrauert werden ist wohl klar).
Semnon hat folgendes geschrieben: | Aus der Feststellung, dass die Deutschen wesentlich mehr ausgeteilt als eingesteckt haben, folgt keine Wertung oder Deindividualisierung irgendwelcher Art! Genauso könnte man sich zB fragen, ob es denn sein kann, dass wenige Deutsche viele Russen und Juden aufwiegen. Es steckt auch hier nichts weiter als der illusorische Wunsch dahinter, man könne auf begründbarer, rationaler, also ethisch gefestigter Basis, mit den Geschehnissen des 2. Weltkrieges abschließen, sodass man als Deutscher sich nichts mehr gefallen lasen muss. Wir, die nachfolgenden Generationen, müssen uns nunmehr auch nichts mehr gefallen lassen, aber irgend eine Gleichung, aus der sich das herleiten ließe, gibt es nicht. |
Sorry, das ist einfach nur lächerlich. Wer hat das behauptet? Es wird doch noch erlaubt sein, nachdem über 62 Jahre lang immer wieder auf die Verbrechen der Nazis (= Deutsche) hingewiesen wurde, auch einmal auf das eigene Leid und Elend hinzuweisen.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Selbstverständlich spielt es eine Rolle, wieviele auf jeder Seite sterben. Das einfach auszublenden ist nichts weiter, als der Wunsch nach dem Silberstreifen am Horizont, der irgendwann die Gerechtigkeit verheißen soll. Die Vorstellung von einer im Grunde gerechten Welt verschafft uns Sicherheit und Frieden und hilft uns, zuversichtlich in die Zukuknft zu blicken. Wir möchten uns mit dieser Schuld nicht mehr identifizieren, also schaffen wir eine gedankliche Grundlage, in dem wir das Offensichtliche so verzerren und verdrehen, dass plötzlich Hoffnung auf Gerechtigkeit absehbar ist. Das kannst du aber total vergessen, mein Freund. |
Unrecht ist nicht aufrechenbar. Ein Verbrechen ist ein Verbrechen, ein sinnloser Akt der Zerstörung und des Tötens egal von welcher Seite aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer denkt, es gebe eine gerechte Welt.
Semnon hat folgendes geschrieben: | So werden wir das nicht los. Es ist eine schlimme Sache, wie sehr uns das noch aufs Gewissen schlägt, obwohl die Deutschen sich fundamental verändert haben. Allein aber der irrwitzige Ansatz von vorn herein davon auszugehen, man könne das 'aufarbeiten'... als ob es eine Möglichkeit gäbe diesen Wahnsinn irgendwie einzuordnen, zu kathegorisieren, damit umzugehen. Wer sagt denn, das das überhaupt zu einem Ziel führen kann? Alle schienen wie selbstverständlich davon auszugehen?! Dabei weiss jeder Psychologe zB, dass es keineswegs ungewöhnlich ist, dass ein Mensch etwas nicht verarbeitet, selbes gilt auch für ein Kollektiv. Letztlich setzt sich der egoistische Wunsch nach Anerkennung und Lebensqualität durch, zu dem aber irgendwie eine Gerechtigkeitsillusion erzeugt werden muss... verständlich, aber irrational. |
Das Verbrechen der Nazis wird nicht geschmälert, weil die Alliierten Dresden bombardierten. Ich denke, keiner der hier schrieb möchte, dass die Verbrechen einfach vergessen werden. Das ist definitiv nicht der Fall. Eine Diskussion über (Kriegs)Verbrechen im WKII wird oft damit abgewürgt, dass es kein Recht gebe über anderes, als die eigenen Verbrechen zu sprechen. Das ist in meinen Augen nicht richtig, denn in einer Diskussion sollten alle Blickwinkel beleuchtet werden.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Ja gut, was soll ich sagen. Ich kenne diese Denke und teile sie nicht, würde ich aber gerne und ich kann sie gut verstehen. Es gibt einfach keinen rationalen Grund von dieser Schärfe auszugehen, mit der angeblich eindeutig zwischen Mitläufertum und direkter Tatbeteiligung zu trennen sein soll. Es ist einfach Quatsch. Ich kann es nicht anders vertreten, weil es einfach jeder Vernunft und Logik entbehrt. Die Menschen der betreffenden Generationen hatten alle eine Mitschuld. |
Da zieht es mir die Schuhe aus. Freilich die ganzen Widerständler hatten auch Mitschuld, sie waren sogar so schuldig, dass sie dafür umgebracht wurden, wenn sie erwischt wurden.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Natürlich kann man den Grad der Schuld nicht durchgehend gleichsetzen, aber es ist Wunschdenken, dies auf die par braunen Kameraden oder diesen lächerlichen Adolf zu beschränken. Ich gebe es zu, dieser Gedanke ist schwer zu ertragen, aber wer sagt denn, dass es keine Schuld geben kann, die so schwer wiegt, dass es völlig unmöglich ist auch nur annähernd wieder Gerechtigkeit herstellen zu können? |
Wären die Alliierten nicht so böse gewesen hätten sich die Deutschen nicht in die Arme der Nazis werfen müssen oder was?
Semnon hat folgendes geschrieben: | Es gibt, brutal ausgedrückt, eigentlich keinen Grund, warum man uns nicht hätte einfach vernichten oder versklaven sollen, außer natürlich utilitaristische und strategische Gründe. Wir sollten eigentlich das glücklichste Volk aller Zeiten sein: Kein Volk in der Geschichte ist jemals so glimpflich davongekommen, nachdem es so viel Schaden angerichtet hat. Es gibt hierbei keine Gerechtigkeit und es wird sie nie geben. |
Das ist einfach nur Schrott. Eine derartige Feuerhölle wie Dresden loszulassen, findet dabei keine Rechtfertigung. Einen Massenmord mit einem anderen entschuldigen, das geht einfach nicht. Deine hier erwähnten Gründe ziehen nicht.
Nur gut, dass du nicht gefragt wurdest, denn schon Jackson wollte nicht die Zerstörungen von Alliierten und Nazis aufrechnen, da er der Meinung war, solche Vorwürfe würden nur Gegenvorwürfe hervorrufen.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich sage ja nicht, dass wir Deutschen heute nicht das Recht hätten, auf die Schuld unserer Vorfahren zu pfeiffen. Ich pfeiffe darauf und schlge gern anderen vor es mir gleich zu tun. Nur wird dieser Irrwitz zu meinen, es habe etwas mit Humanismus zu tun, Opferzahlen oder sonstige Aspekte, die für die Beurteilung von Verhältnismäßigkeiten relevant sind, ignorieren zu können, zu keiner tiefern Einsicht führen. Es werden keine geistigen Arme in die Vergangenheit reichen und irgendwie Gerechtigkeit herbeiführen. Als sei ein Verbrechen wie das andere, wenn ein gewisser Grad an Grausamkeit überschritten ist. Woher nehmt ihr euch diese Weisheit? Aus welchem Prinzip, welcher Gleichuing soll das folgen? Es ist ein menschlich nachvollziehbarer Gerechtigkeitswunsch, aber mit Rationalität hat das nichts zu tun, es tut mir leid. |
Die Bombardierung Dresdens war ein großes Unrecht, ein Weiteres in einem Krieg der, wie keiner vor ihm, eine Spur der Zerstörung und des Todes durch ganz Europa gezogen hat, ich denke das weiß jeder und wird es auch nicht verharmlosen wollen.
Aber wie man nach 62 Jahren immer noch von "wir Deutschen" gegen "die Alliierten" schreiben kann, ist mir unverständlich!
Wer bitte ignoriert Opferzahlen? Ich denke, hier ignoriert keiner.
Vielleicht solltest auch du dich einmal mit dem Gedanken anfreunden, nicht zu werten, sondern zu sagen: es ist geschehen und niemand kann es jemals ungeschehen machen, und es darf auch nicht vergessen werden.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#665364) Verfasst am: 20.02.2007, 18:57 Titel: |
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Auf diesen polemischen Scheiss brauch ich wohl nicht einzugehen und offenbar hast du systematisch alles in den falschen Hals gestopft. Ich fürchte nicht, dass die Naziverbrecghen geschmählert werden und ich habe auch kein Wertesystem Ich hab mir schon gedacht, dass sowas kommt. Ich kann mich eh nur wiederholen: Nein, die Toten von Dresden sind nicht'weniger wert'. Es ging einzig um die Behauptung, man dürfe nicht Vergleichen, was nunmal Schwachsinn ist, weil es letztlich das Abschließen mit der Nazivergangenheit auf einer angeblich rationalen Ebene ermöglichen soll. Es darf aufgerechnet werden, es wird ständig aufgerechnet. Wenn jemand halt macht und auf Satisfaktion verzichtet, dann geschieht dies nicht aufgrund einer höheren Ethik. Das ist im Grunde der nachhall des neutestamentarischen Dogmas...
Was hier betrieben wird, ist eigentlich ein Nazi-Kult. Man will das fürs Volk hübsch aufarbeiten und ständig wird man damit bombardiert. Man wird mit diesem Kapitel nie abschließen können, es sei denn man ignoriert es einfach. Das schließt auch Dresden und die anderen Bombardierungen mit ein. Wenn die Russen vergessen können, was wir bei ihnen angerichtet haben, dann können und sollten wir mE auch zB Dresden vergessen können.
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ejo evolutionärer Irrtum
Anmeldungsdatum: 17.06.2006 Beiträge: 772
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(#665407) Verfasst am: 20.02.2007, 20:26 Titel: |
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Entweder du hast nicht gelesen, oder du hast es einfach nicht verstanden.
Rechne weiter, vergleiche weiter, das ist natürlich einfacher als sich den Tatsachen zu stellen.
Und das:
Semnon hat folgendes geschrieben: | Was hier betrieben wird, ist eigentlich ein Nazi-Kult. |
ist lächerlich, denn Nazis glorifizieren, falls dir das entgangen sein sollte.
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#665650) Verfasst am: 21.02.2007, 09:41 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Was hier betrieben wird, ist eigentlich ein Nazi-Kult. |
Ja freilich - und jeder, der etwa die Auswüchse der kapitalistischen Denkweise kritisiert, betreibt eigentlich einen kommunistischen Stalin-Kult...
Dass du deine extrem oberflächliche, peinlich dünnbrettrige und bisweilen sogar menschenverachtende Argumentation innerhalb dieses Themas mit obigem ungeheuerlichen Blödsinn garnieren würdest, war wirklich fast vorher zu sehen.
Und wenn du dich bei fast jeder Kritik an deinen Argumenten darüber beschwerst, "falsch" verstanden worden zu sein, könntest du dir ja vielleicht mal überlegen, dir die Mühe zu machen, so zu schreiben, dass man dich "richtig" versteht - falls du das überhaupt willst...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Kiebitz in der Mauser
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 368
Wohnort: Oldenburg (Oldenburg)
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