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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#66300) Verfasst am: 20.12.2003, 23:48 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | was wir überleben, das festigt uns.
die eine den kunstleistungskurs, der andere den katholizismus.  |
Hehe.
Ich sach ma: ich kann gezz mit Kandinsky bessa umgehen als wennze mich mit mit JPtwo gequält hättest, weisse?
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das ist ein echter vorteil - sehe ich ein. und daß ich jetzt keine tana schanzara intonieren kann, macht die sache nur schlimmer.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#66301) Verfasst am: 20.12.2003, 23:50 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | was wir überleben, das festigt uns.
die eine den kunstleistungskurs, der andere den katholizismus.  |
Hehe.
Ich sach ma: ich kann gezz mit Kandinsky bessa umgehen als wennze mich mit mit JPtwo gequält hättest, weisse?
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das ist ein echter vorteil - sehe ich ein. und daß ich jetzt keine tana schanzara intonieren kann, macht die sache nur schlimmer. |
Hin und wieder bist du mir glatt sympatisch: wenn du nicht alles so ernst nimmt. So wie jetzt.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#66303) Verfasst am: 20.12.2003, 23:55 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | was wir überleben, das festigt uns.
die eine den kunstleistungskurs, der andere den katholizismus.  |
Hehe.
Ich sach ma: ich kann gezz mit Kandinsky bessa umgehen als wennze mich mit mit JPtwo gequält hättest, weisse?
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das ist ein echter vorteil - sehe ich ein. und daß ich jetzt keine tana schanzara intonieren kann, macht die sache nur schlimmer. |
Hin und wieder bist du mir glatt sympatisch: wenn du nicht alles so ernst nimmt. So wie jetzt.  |
mach dir nix draus; auch das geht vorbei.
aber wir wären toren, genössen wir nicht, solange es währt.
sorry, der unernst des lebens hat einen bogen um mich gemacht.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#66311) Verfasst am: 21.12.2003, 00:22 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Er hat nicht nur den Galliern sondern auch den armen Lateinschülern unsägliches Leid beschert  |
Der Text erzählt natürlich nichts über die "wahren Beweggründe" Caesars für die blutige Unterwerfung des "freien Gallien", da er mutmaßlich aus Caesars eigener Feder stammt.
Nichts destotrotz sollte er mal gelesen werden. Denn:
"Caesars Bericht über die Eroberung Galliens zeichnet sich durch eine lebensnahe und leicht verständliche Sprechweise aus", heißt es in gewissen Kommentaren. (frei nach: Eintrag in Pleticha/Schröder, "Die Römer" über den "Gallischen Krieg")
...Immerhin lernt man dadurch, daß Lateinstunden in der Realität etwas anders ablaufen als in "Unser Lehrer Doktor Specht", wo die Schüler einmal aufs Blatt sehen und dann schon den ganzen Satz einfach lässig runterrattern. Das hatte bei uns keiner drauf. Es gibt da den berühmten Satz, wie Caesar eben heldenhafterweise am Bodensee, "...und durch die Befestigungen und durch das Zusammenlaufen der Soldaten..." etc. ... . Tatsache ist jedenfalls, daß wir, um den Satz zu übersetzen, in etwa eine Stunde gebraucht haben.
Nicht anders etwa bei Ciceros "Pro Archia poeta oratio", wo es einen im wesentlichen zwölf Druckzeilen langen Satz gibt, dessen Hauptsatz aus drei Worten besteht ("...quaeso a vobis..."), die irgendwo in der Mitte stehen. Daß der Mann einen Satz mit 250 Wörtern anfangen und beim Reden tatsächlich rundmachen konnte, mag bezweifelt werden. ("Die Rede als Propaganda - Das primäre Merkmal seiner Rede ist die Form. Dort aber ist er kaum zu schlagen", oder so)
Wie Seneca schon sagte: Non vitae sed scholae discimus. Oder auch: Wem nützt es?
Und fortfahrend: Augustinus kannte die Bibel nur in Latein (alle damals vorhandenen Übersetzungen aus den Urtexten waren dazu noch schlecht), sprach und las selbst, wenn überhaupt, nur schlecht Griechisch. Er nannte die Texte, etwas flapsig ausgedrückt, "stilistisch gesehen, zum Weglegen". Trotzdem hat er sich nicht entblödet (Zitat von oben), so wundervolle Dinge wie die Erbsündenlehre, die Todesstrafe für Ketzer, und den "Gottesstaat" (dieses überlebte Machwerk wird von den Anführern der KK jetzt wieder rausgeholt) zu verkünden.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#66317) Verfasst am: 21.12.2003, 00:36 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Haarspalterei. Wenn ich Cäsars "De bello gallico" nachträglich verändere, aus der Motivation heraus, die Eigenschaft eines Volkes zu "beweisen", bin ich ein Fälscher. Nämlich der von Cäsars "Werken" (wie mir dieses Wort widerstrebt im Zusammenhang mit diesem Mann ) |
Deshalb ist aber nicht jedes Wort in "De bello gallico" gleich eine Fälschung.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#66340) Verfasst am: 21.12.2003, 01:20 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Er hat nicht nur den Galliern sondern auch den armen Lateinschülern unsägliches Leid beschert  |
Der Text erzählt natürlich nichts über die "wahren Beweggründe" Caesars für die blutige Unterwerfung des "freien Gallien", da er mutmaßlich aus Caesars eigener Feder stammt.
Nichts destotrotz sollte er mal gelesen werden. Denn:
"Caesars Bericht über die Eroberung Galliens zeichnet sich durch eine lebensnahe und leicht verständliche Sprechweise aus", heißt es in gewissen Kommentaren. (frei nach: Eintrag in Pleticha/Schröder, "Die Römer" über den "Gallischen Krieg")
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wenn ich schon latein lesen müßte, dann lieber die Carmina Burana.
zum einen gibt es dazu eine ganz liebliche musik,
zum andern kommt auch die lebensnähe nicht zu kurz
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#66384) Verfasst am: 21.12.2003, 10:10 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Haarspalterei. Wenn ich Cäsars "De bello gallico" nachträglich verändere, aus der Motivation heraus, die Eigenschaft eines Volkes zu "beweisen", bin ich ein Fälscher. Nämlich der von Cäsars "Werken" (wie mir dieses Wort widerstrebt im Zusammenhang mit diesem Mann ) |
Deshalb ist aber nicht jedes Wort in "De bello gallico" gleich eine Fälschung. |
Hat ja auch niemand gesagt. Auch wenn ich Teilbereiche ändere (also den Text ergänze), und dieses als Worte von Cäsar verkaufe, bin ich ein Fälscher.
Flavius Josephus Texte sind in einem Teilbereich geändert worden. Dieser Teil ist als Aussage von Josephus verkauft worden, also eine Fälschung.
_________________ God is Santa Claus for adults
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#66406) Verfasst am: 21.12.2003, 12:07 Titel: |
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Unsere lieben Freunde vom kath.net mögen den Text, damit dürfte doch klar sein dass erhistorisch nicht so genau ist.
http://www.kath.net/detail.php?id=6680
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christin auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.11.2003 Beiträge: 608
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(#66633) Verfasst am: 21.12.2003, 20:56 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: |
wenn der post nicht so lang wäre würd ich ihn glatt in meine sig aufnehmen! |
oh, das wäre zu viel der ehre!
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christin auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.11.2003 Beiträge: 608
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(#66642) Verfasst am: 21.12.2003, 21:33 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Bei Paulus tritt das Problem hinzu, dass seine Texte in unterschiedlichen Stilen abgefasst wurden. Es gab auch paulinische Schulen, die ihre Texte unter seinem Namen Verfassten. Sowas war damals durchaus üblich. |
unterschiedliche stile, aha. ein mensch kann also immer nur im gleichen stil schreiben.
sokrateer hat folgendes geschrieben: | Aber wenn ich bedenke, dass die gesamte Grundgeschichte, viele markante Elemente und Wunder abgeschrieben sind und wenn man weiters beobachtet, dass viele Teilgeschichten von den älteren zu den jüngeren Evangelien immer fantastischer werden und dass die Teile erfunden und zurechtgebogen wurden um den Prophezeiungen des AT zu entsprechen, dann bleibt nicht viel an historischem Kern übrig. Und die einzelnen Teilgeschichten- und Predigten müssen nicht unbedingt von ein und derselben Person kommen. Das wäre sogar sehr unwahrscheinlich, bei all der Widersprüchlichkeit. Einmal ist Jesus pazifistisch , dann wieder will er ein Schwert bringen und Familien entzweien. Das kann doch nicht von der gleichen Person stammen. |
mir kommt vor, du betest deschner & co.-s ergüsse nach und liest die bibel mit deren brille. das mit dem "schwert" heisst doch nur, dass durch den nachfolgeantritt entzeiungen in familien auftreten werden, weil nicht alle damit einverstanden sein werden (z. b. vater enterbt sohn, weil letzterer christ wurde).
natürlich wird ein ungläubiger die erfüllung von prophezeihungen als ein nachträgliches zurechtbiegen bezeichnen. gib ein beispiel von immer fantastischer werdenden teilgeschichten in den evangelien.
sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wieso wurde Jesus gekreuzigt, obwohl diese Hinrichtung für Staatsfeinde vorbehalten war? usw. |
du meinst, ein angeblicher erfinder der jesusgeschichten hätte das nicht gewusst? und hätte das hingeschrieben, obwohl die leute damals besser bescheid gewusst haben müssen, als wir heute?
als grund für die hinrichtung wurde doch angegeben, dass jesus den anspruch gehabt hätte, der könig der juden zu sein. die juden aber durften keinen könig ausser den kaiser von rom haben. aus dem fall jesus wurde ein politikum gemacht, er wurde zum "staatsfeind" erklärt. allerdings weniger durch die römer, als vielmehr durch den vom hohen rat aufgestachelte pöbel.
sokrateer hat folgendes geschrieben: | Das erinnert irgendwie an die Argumentation von Walter Senenko Jr., der meint der christliche Gott muss existieren, weil niemand so einen Gott mit all seinen sinnlosen Moralvorstellungen freiwillig erfinden würde!  |
jedem, der nicht über seinen begrenzten horizont hinaussehen kann und/oder will, dem mag alles, was darüber hinausgeht, als sinnlos erscheinen und drüber lachen, weil er es nicht besser kennt und weiss.
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#66644) Verfasst am: 21.12.2003, 21:40 Titel: |
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christin hat folgendes geschrieben: | jedem, der nicht über seinen begrenzten horizont hinaussehen kann und/oder will, dem mag alles, was darüber hinausgeht, als sinnlos erscheinen und drüber lachen, weil er es nicht besser kennt und weiss. |
Damit meinst du aber Walter Senenko Jr.?
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Simon Nummer Eins
Anmeldungsdatum: 06.12.2003 Beiträge: 26
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(#66645) Verfasst am: 21.12.2003, 21:40 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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Woici hat folgendes geschrieben: | Tacticus | Hallo Woici!
Ich bin gerade mit einem Freund von mir, der Geschichte auf Lehramt studiert ebenfalls über dieses Thema am diskutieren. Auch er hält Tacitus für eine authentische, unabhängige Quelle. Kannst du mir irgendwelche näheren Argumente liefern, die belegen, dass dem nicht so ist?
Gruß, Simon
_________________ Man kann ja nicht alles glauben.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#66647) Verfasst am: 21.12.2003, 21:43 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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Simon hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | Tacticus | Hallo Woici!
Ich bin gerade mit einem Freund von mir, der Geschichte auf Lehramt studiert ebenfalls über dieses Thema am diskutieren. Auch er hält Tacitus für eine authentische, unabhängige Quelle. Kannst du mir irgendwelche näheren Argumente liefern, die belegen, dass dem nicht so ist?
Gruß, Simon |
Lies Deschner "Abermals krähte der Hahn" Seite 21. Ich kann es auch abtippen, wenn es erwünscht ist, da die Belege aber da ebenfalls dazugehören, werde ich das heute nicht mehr machen wollen.
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Simon Nummer Eins
Anmeldungsdatum: 06.12.2003 Beiträge: 26
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(#66663) Verfasst am: 21.12.2003, 22:05 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Lies Deschner "Abermals krähte der Hahn" Seite 21. Ich kann es auch abtippen, wenn es erwünscht ist, da die Belege aber da ebenfalls dazugehören, werde ich das heute nicht mehr machen wollen. | Muss nicht mehr heute sein, aber wenn dus mal machen könntest, wäre ich dir sehr verbunden.
Danke, Simon
_________________ Man kann ja nicht alles glauben.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#66760) Verfasst am: 22.12.2003, 01:48 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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christin hat folgendes geschrieben: | mir kommt vor, du betest deschner & co.-s ergüsse nach und liest die bibel mit deren brille. ... natürlich wird ein ungläubiger die erfüllung von prophezeihungen als ein nachträgliches zurechtbiegen bezeichnen. gib ein beispiel von immer fantastischer werdenden teilgeschichten in den evangelien. |
Jesus verwandelt Wasser in Wein, generiert aus ein paar wenigen Nahrungsmitteln Speisen für fünftausend Menschen. Er geht auf dem Wasser, bringt einen Sturm zum Schweigen. Er geht unbehelligt durch einen Mob hindurch, der ihn bedrängt, so als existiere der gar nicht, und erfährt nach seiner Hinrichtung schließlich Auferstehung.
Wer glaubt, daß etwas wahr sei, dem wird es Wahrheit sein. Sie oder er glaubt nicht, weil es dadurch glaublich sei, daß es die wahren Verhältnisse in der Welt beschreibt, sondern er glaubt, weil er glaubt, daß es glaublich sei, er glaubt also, die Welt funktioniere so wie dargestellt, auch wenn dies unbewiesen ist.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Nav Gast
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(#66762) Verfasst am: 22.12.2003, 01:54 Titel: |
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Das Album "Dark side of the moon" von Pink Floyd war über 20 Jahre in den US Billboard Charts.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#67282) Verfasst am: 23.12.2003, 11:22 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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christin hat folgendes geschrieben: | unterschiedliche stile, aha. ein mensch kann also immer nur im gleichen stil schreiben. |
Das sind nun mal die Kriterien, die Bibelwissenschaftler und Historiker verwenden. Das wird vermutlich sogar deine eigene Bibel bestätigen.
In meiner Einheitsübersetzung steht als Einleutung zu den fünf Büchern Mose: "Die moderne Bibelwissenschaft hat an zeitgeschichtlichen und literarischen Unstimmigkeiten, an Unterschieden in den Gottesnamen, im Wortschatz, im Stil, an den verschiedenen "Theologien" und an anderen Merkmalen festgestellt, daß der Pentateuch eine große, aus mehreren literarischen Schichten bestehende Sammlung von Überlieferungen ist, die in ihrem Kern bis auf die Zeit des Mose zurückgehen können".
Vier Hauptschichten werden dann noch genannt, die jahwistische (J), die elohistische (E), die Priesterschrift (P) und die Redaktionsschicht (R), die dann weiters in unterschiedliche Zeiträume eingeteilt werden.
Zu den Paulusbirefen heißt es unter anderem: "Manche Forscher nehmen heute an, daß einige dieser Briefe von Mitarbeitern und Schülern des Apostels verfaßt wurden. Der Brief an die Hebräer wird nicht Paulus zugerechnet, aber trotzdem zu den Paulusbriefen gezählt, weil "sein Verfasser aber deutlich von paulinischen Gedanken beeinflußt ist".
Auch bei den Evangelien gibt es diverse Theorien, wie diese zustandegekommen sind.
christin hat folgendes geschrieben: |
mir kommt vor, du betest deschner & co.-s ergüsse nach und liest die bibel mit deren brille. das mit dem "schwert" heisst doch nur, dass durch den nachfolgeantritt entzeiungen in familien auftreten werden, weil nicht alle damit einverstanden sein werden (z. b. vater enterbt sohn, weil letzterer christ wurde). |
Dir kommt falsch vor. Ich habe keines von Deschners Büchern gelesen. Mich persönlich interessiert es nicht jedes kleinste Detail der "Kriminalgeschichte Kirche" zu kennen.
Ich lese die Bibel ganz ohne Brille und war schon lange Atheist als ich noch glaubte, dass Jesus ein pazifistischer Humanist war. Ich hätte auch hier überhaupt kein Problem mit einem netten Jesus. Ich streite auch heute nicht ab, dass Jesus an einigen Stellen positive Botschaften verbreitet.
Das mit dem Schwert hat er ja auch einmal umgesetzt, nämlich beim Tempelüberfall, aber das haben wir ja schon mal erörtert. Die Erfüllung einer Prophezeiung ist das aber sicher nicht. Die Juden erwarteten vom Messias die Befreiung Israels (von all den anderen Völkern, die sich anmaßen dort leben zu wollen) Ein Überfall auf einen Tempel und ein paar Worte reichen dazu sicher nicht.
Das mit der Familienfeindlichkeit hast du aber richtig erkannt. Sekten, Kulte, radikale Bewegungen sind meistens gegen die Familie. Anhänger müssen von anderen abgeschottet werden, damit das neue Glaubensgebäude nicht zusammenfällt. Die Sekte dient dann als Ersatz für die Familie. Gerade bei Sekten, die den baldigen Weltuntergang sehen, ist das essenziell. Und das Christentum war damals eben eine Weltuntergangssekte.
christin hat folgendes geschrieben: |
natürlich wird ein ungläubiger die erfüllung von prophezeihungen als ein nachträgliches zurechtbiegen bezeichnen.[ |
Das könnte auch ein Moslem über dich sagen! Ich habe nichts grundsätzliches gegen Prophezeiungen. Nur sollten sie halt spezifisch und nachweisbar erfüllt worden sein.
christin hat folgendes geschrieben: |
gib ein beispiel von immer fantastischer werdenden teilgeschichten in den evangelien. |
Sorry, hab gestern eine Weile die Wunderlisten von Jesus durchsucht, aber nicht die Geschichte wiedergefunden, bei der man das besonders elegant sieht. Wenn ich mal wieder drüberstolper, lass ich es dich wissen.
christin hat folgendes geschrieben: |
sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wieso wurde Jesus gekreuzigt, obwohl diese Hinrichtung für Staatsfeinde vorbehalten war? usw. |
du meinst, ein angeblicher erfinder der jesusgeschichten hätte das nicht gewusst? und hätte das hingeschrieben, obwohl die leute damals besser bescheid gewusst haben müssen, als wir heute? |
Ich behaupte nicht, dass der biblische Jesus von einem Autor in einem Stück erfunden wurde. Selbst wenn das geschieht, wie z.B. bei Mohammed, dann wird ja trotzdem auf ältere Überlieferungen zurückgegriffen, in die der Autor seine eigenen Gedanken einbaut. Und letzteres muss gar nicht aus unlauteren Motiven erfolgen.
Eine gute Erklärung für den Tod am Kreuz ist, dass dieser Teil der Geschichte ursprünglich auf einem jüdischen Messias, also einem Freiheitskämpfer basierte. (Oder Terrorist, je nach Standpunkt) Dieser jemand könnte vielleicht Jesus Barabas gewesen sein. Später, als die Juden im Imperium verpönt waren und vertrieben wurden (Diaspora 70n.Chr), wurden die Geschichten sukzessive judenfeindlicher und romfreundlicher. Der politische Jesus tritt dadurch in den Hintergrund. Der Tod am Kreuz konnte aber nicht mehr total wegfallen, weil die Symbolik zu wichtig war.
christin hat folgendes geschrieben: |
als grund für die hinrichtung wurde doch angegeben, dass jesus den anspruch gehabt hätte, der könig der juden zu sein. die juden aber durften keinen könig ausser den kaiser von rom haben. aus dem fall jesus wurde ein politikum gemacht, er wurde zum "staatsfeind" erklärt. allerdings weniger durch die römer, als vielmehr durch den vom hohen rat aufgestachelte pöbel. |
So jedenfalls die unrealistische Erklärung, die uns die Evangelien liefern. O-ton: "Die Juden sind schuld!"
Ich kann mich auch zum Kaiser von Österreich ausrufen. Deswegen werde ich aber noch lange nicht ins Gefängnis gesperrt, eher in die Klappsmühle. Erst wenn ich genügend Macht hätte, z.B. durch eine radikale Anhängerschaft, um den Staat wenigstens ärgern zu können, dann erst müsste ich mit Konsequenzen rechnen.
Der biblische Jesus war politisch nicht wirklich aktiv, also harmlos. Warum hätte Rom in ihm eine Gefahr sehen sollen?
christin hat folgendes geschrieben: | sokrateer hat folgendes geschrieben: | Das erinnert irgendwie an die Argumentation von Walter Senenko Jr., der meint der christliche Gott muss existieren, weil niemand so einen Gott mit all seinen sinnlosen Moralvorstellungen freiwillig erfinden würde!  |
jedem, der nicht über seinen begrenzten horizont hinaussehen kann und/oder will, dem mag alles, was darüber hinausgeht, als sinnlos erscheinen und drüber lachen, weil er es nicht besser kennt und weiss.
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Walter Senenko ist christlicher Apoleget und vertritt unter anderem die Ansicht, dass Atheismus grundsätzlich eine irrationale Position ist. Weiters sind alle Christen moralisch und wenn ein Nichtchrist moralisch ist, dann scheint nur sein verdrängter innerer Christ durch, oder so.
Er meint die Argumentation mit den Moralvorstellungen, die niemand erfinden würde ernst! Okay, er hat sie nicht als direkt als sinnlos bezeichnet, es läuft aber darauf hinaus. Er spricht eher von selbstkasteiend, oder selbstbeschränkend.
Naja, aber so wie ich dich kenne, wirst du Walter Senenko gleich in das Fach für "unechte Christen" entsorgen.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#67292) Verfasst am: 23.12.2003, 11:38 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Auch bei den Evangelien gibt es diverse Theorien, wie diese zustandegekommen sind. |
Hierzu habe ich mal was ganz interessantes gefunden:
(es geht um diesen Passus):
Zitat: | 9 Als er aber früh am ersten Wochentag auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
10 Die ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und trauerten und weinten.
11 Und als jene hörten, daß er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie nicht.
12 Danach aber offenbarte er sich zweien von ihnen in anderer Gestalt unterwegs, als sie aufs Land gingen.
13 Und jene gingen hin und verkündeten es den übrigen; auch jenen glaubten sie nicht.
14 Nachher offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tisch lagen, und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, daß sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten.
15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.
16 Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden. 17 Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden,
18 werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
19 Der Herr wurde nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
20 Jene aber gingen aus und predigten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort durch die darauf folgenden Zeichen bestätigte. |
Die nachträglich angefügte Missionierungsanweisung war natürlich eklatant wichtig, wenn man über solche Passagen stolpert:
Matthäus 15:24 hat folgendes geschrieben: | Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#67314) Verfasst am: 23.12.2003, 13:17 Titel: |
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Ob es irgendeinen Wanderprediger namens Jesus nun gegeben hat oder nicht, ist m.E. ja völlig gleichgültig. Selbst wenn seine Existenz nachgewiesen wäre: NA UND? Damit wäre noch lange nicht belegt, daß er ein "Sohn Gottes", "Messias" oder dergleichen gewesen wäre, der allerlei lustige Wundertaten vollbracht hat und kurz nach seinem gewaltsamen Ableben wieder munter und vergnügt aus der Kiste gehopst ist. Wer das glauben will, der glaubt halt dran, und dem kann ein Historiker sowieso nicht helfen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#67385) Verfasst am: 23.12.2003, 15:15 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | christin hat folgendes geschrieben: | natürlich wird ein ungläubiger die erfüllung von prophezeihungen als ein nachträgliches zurechtbiegen bezeichnen.[ | Das könnte auch ein Moslem über dich sagen! Ich habe nichts grundsätzliches gegen Prophezeiungen. Nur sollten sie halt spezifisch und nachweisbar erfüllt worden sein. |
ich habe eine ganze menge gegen "prophezeihungen".
das ist sabotage der stochastik mit unwissenschaftlichen mitteln zu sinistren zwecken.
Zitat: | christin hat folgendes geschrieben: |
als grund für die hinrichtung wurde doch angegeben, dass jesus den anspruch gehabt hätte, der könig der juden zu sein. die juden aber durften keinen könig ausser den kaiser von rom haben. aus dem fall jesus wurde ein politikum gemacht, er wurde zum "staatsfeind" erklärt. allerdings weniger durch die römer, als vielmehr durch den vom hohen rat aufgestachelte pöbel. |
So jedenfalls die unrealistische Erklärung, die uns die Evangelien liefern. O-ton: "Die Juden sind schuld!"
Ich kann mich auch zum Kaiser von Österreich ausrufen. Deswegen werde ich aber noch lange nicht ins Gefängnis gesperrt, eher in die Klappsmühle. Erst wenn ich genügend Macht hätte, z.B. durch eine radikale Anhängerschaft, um den Staat wenigstens ärgern zu können, dann erst müsste ich mit Konsequenzen rechnen.
Der biblische Jesus war politisch nicht wirklich aktiv, also harmlos. Warum hätte Rom in ihm eine Gefahr sehen sollen? | gerade harmlose spinner sind in gefahr, wenn wieder einmal ein exempel statuiert werden soll.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#68799) Verfasst am: 29.12.2003, 16:32 Titel: Re: GEO 01/2004 |
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frajo hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | christin hat folgendes geschrieben: | natürlich wird ein ungläubiger die erfüllung von prophezeihungen als ein nachträgliches zurechtbiegen bezeichnen.[ | Das könnte auch ein Moslem über dich sagen! Ich habe nichts grundsätzliches gegen Prophezeiungen. Nur sollten sie halt spezifisch und nachweisbar erfüllt worden sein. |
ich habe eine ganze menge gegen "prophezeihungen".
das ist sabotage der stochastik mit unwissenschaftlichen mitteln zu sinistren zwecken. |
Häh?
frajo hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Der biblische Jesus war politisch nicht wirklich aktiv, also harmlos. Warum hätte Rom in ihm eine Gefahr sehen sollen? | gerade harmlose spinner sind in gefahr, wenn wieder einmal ein exempel statuiert werden soll. |
Aber nur, wenn die echte Gefahr schon zu mächtig ist. Das war aber nicht der Fall. Die Römer haben in den Jahren 70 (Diaspora, Judenvertreibung) und 110 (Niederschlagung des jüdischen Aufstands um den vermeintlichen Messias Bar Kochba) gezeigt, dass sie die stärkeren waren. Wozu also harmlose Spinner aufknüpfen, wenn man die echten Freiheitskämpfer/Terroristen ohnehin erwischen kann?
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Edgar Gast
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(#68816) Verfasst am: 29.12.2003, 19:42 Titel: |
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Das Buch: "Der gefälschte Glaube" von Deschner ist sehr hilfreich um den Unsinn des christlihen Glaubens zu beleuchten.
Was für mich nur noch offen ist, ist die Frage, wer hinter den angeblichen Quellen des Flavius Josephus gestanden hat und aus was für Motiven er/sie handelten. . Weiß einer mehr über diese Person?
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#68817) Verfasst am: 29.12.2003, 19:46 Titel: |
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Edgar hat folgendes geschrieben: | Das Buch: "Der gefälschte Glaube" von Deschner ist sehr hilfreich um den Unsinn des christlihen Glaubens zu beleuchten.
Was für mich nur noch offen ist, ist die Frage, wer hinter den angeblichen Quellen des Flavius Josephus gestanden hat und aus was für Motiven er/sie handelten. . Weiß einer mehr über diese Person? |
Vielleicht können Dir da Werke von Deschner weiterhelfen. Sicher bin ich mir da aber nicht.
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Edgar Gast
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(#68827) Verfasst am: 29.12.2003, 20:08 Titel: |
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Bei Deschner habe ich nur die Aussage gefunden, dass es hinreichend bekannt sei, dass die Josephusschriften gefälscht seien. Nur Quellenangaben und weitere Infos gab es dazu von Deschner nicht.
Da uns vegetarische Christen aber hin und wieder mit dem Spruch kommen, dass Jesus angeblich Vegetarier gewesen wäre, sind diese Quellenangaben wichtig, da nach den K1 und den K2, die sich oft auf Josephus berufen, von einem vegetarischen Judenchristentum ausgegangen wird, was aber nun Nonsens ist. Wer aber hat nun diese ganzen "ebionitischen" Schriften verfaßt? Fälschten da Juden und Vegetarier mit? Und wenn ja, wer? Von Antisemiten wurden diese Schriften allerdings wohl nicht nicht verfaßt. Vielleicht sind diese Schriften aber wieder ein Gemisch aus verschiedenen Fälschungen. Nur wo findet man die notwendigen Quellenangaben dazu?
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#68828) Verfasst am: 29.12.2003, 20:14 Titel: |
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Die einzigen Infos, die ich Dir zur Zeit geben kann, sind in diesem Beitrag, den ich weiter oben in diesem Thread geschrieben habe. Sorry...
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#68831) Verfasst am: 29.12.2003, 20:20 Titel: |
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Edgar hat folgendes geschrieben: | Bei Deschner habe ich nur die Aussage gefunden, dass es hinreichend bekannt sei, dass die Josephusschriften gefälscht seien. Nur Quellenangaben und weitere Infos gab es dazu von Deschner nicht.
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Sogar der hochheilige katholische "Bautz", das Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikons gibt Deschner recht: Zitat: | Die berühmte Stelle über Jesus XVIII, 63 f., das sog. Testimonium Flavianum, ist ein christl. Einschub, ebenso die zweite Erwähnung Jesu XX, 200. Einen Anhang zu diesem Werk (nach Ansicht mancher Gelehrter erst einer zweiten Aufl. nach 100 hinzugefügt) bildet die Autobiographie (Vita), in der sich J. gegen Angriffe in dem Parallelwerk des Justus von Tiberias über den Jüd. Krieg verteidigt. |
http://www.bautz.de/bbkl/j/Josephus_f.shtml
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Edgar Gast
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(#68870) Verfasst am: 30.12.2003, 00:44 Titel: |
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Da nun aber die Josephusschriften der Kirchenmeinung extrem widersprechen, ist es ein leichtes anzunehmen, dass sie von der Kirche deshalb nicht akzeptiert werden. Sie berichten eben von Judenchristen (Ebioniten), die jüdische Lebensweisen hatten, nicht selten vegetarisch lebten und mit Kirchenlehren nichts am Hute hatten. Es wird auch berichtet, wie diese Judenchristen von kirchlichen Frühchristen verfolgt und mißachtet wurden.
Wer sollte in solchen Fällen Kirchen glauben? Da dies kaum einer tut, wird so etwas dann immer zu einer Nische "urchristlicher" Spekulation. Kirchliche Quellernangaben taugen da also nichts.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#75411) Verfasst am: 14.01.2004, 19:47 Titel: |
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Heute habe ich eine Antwort auf meinen Leserbrief an die Geo-redaktion bekommen:
Zitat: | vielen Dank für Ihr eMail und die kommentierenden Zeilen zu meinem Artikel “Wer war Jesus?³ - GEO Nr. 1/2004.
Ich bedaure es außerordentlich, dass ich Ihnen nur mit einem Standardbrief antworten kann, aber in diesem Fall ist die Flut der Briefe und eMails so gross geworden, dass mir leider keine Zeit für jeweils individuelle Antworten mehr bleibt. Sofern es sich bei Ihrer Zuschrift um einen Leserbrief handelt, werden Sie benachrichtigen, wenn wir ihn abdrucken
Da in sehr vielen Schreiben nach weiterführender Literatur, nach Quellen, ja überhaupt nach den wissenschaftlichen Grundlagen der Leben-Jesu-Forschung gefragt worden ist, erlaube ich mir, einige Werke zu nennen. Zum Leben Jesu und der religiösen, politischen und sozialen Situation im Nahen Osten zu dieser Zeit sind unter anderem grundlegend:
Gerd Theißen / Annette Merz
> Der historische Jesus
Ein Lehrbuch, 3. Aufl. Göttingen 2001
Joachim Gnilka
> Jesus von Nazaret, Botschaft und Geschichte
6. Aufl. Freiburg, Basel, Wien 2000 (Sonderausgabe)
Jürgen Becker
> Jesus von Nazaret
Berlin, New York 1996
Martin Forward
> Jesus, Eine Biographie
Freiburg, Basel, Wien 2000
Als Einführung zum Thema kann gelten:
Jürgen Roloff
>Jesus
München 2000
Zur Archäologie (und zu einer recht umstrittenen Auslegung der Lehre Jesu) vergleiche:
John Dominic Crossan / Jonathan L. Reed
> Excavating Jesus, Beneath the Stones, Behind the Texts
2. Aufl. San Francisco 2002.
Zu alldem kommen selbstverständlich noch diverse Fachaufsätze und, wahrlich nicht zuletzt, die Gespräche mit verschiedenen deutschen, amerikanischen und israelischen Forschern; manche von ihnen werden im Text genannt, andere nicht.
Es ist mir bewußt, dass selbst in dem vergleichsweise opulenten Platz, den eine Geo-Titelgeschichte bietet, viele Aspekte des Themas nur angeschnitten werden können, da es schlicht an Seiten fehlt, sie zu behandeln. (Etwa zur Frage, wer denn die Evangelisten waren. Oder welche Rolle Paulus gespielt hat.)
Nicht der Not, sondern dem Gestaltungswillen des Autoren jedoch ist es zu schulden, dass über die Theologie hier wenig gesagt wird. Das Ziel sollte es sein, erst einmal einige Antworten auf die Frage zu geben: Wer war Jesus? (Also nicht in erster Linie: Was hat er gelehrt?) Wen das nicht interessiert oder wer alle möglichen Antworten für zu spekulativ hält -, den verweise ich auf die mit dem Neuen Testament einsetzende und bis heute nicht abreißende Flut theologischer Fachbeiträge, auf das oben angegebene Werk von Theißen und Merz sowie die dort aufgeführte Literatur.
Zu meiner Person schließlich noch dies:
Ich gehöre keiner Kirche an, und studiert habe ich in Deutschland und den USA unter anderem Alte Geschichte (bei den Professoren Eck und Lehmann) und Philosophie.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen wenigen Zeilen habe weiterhelfen, Ihnen zumindest aber meine Wertschätzung dafür ausgedrückt habe, dass Sie Mühe und Zeit für einen Leserbrief aufgewendet haben.
Es grüßt Sie aus Hamburg
Cay Rademacher
Autor
GEO Redaktion |
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#75736) Verfasst am: 15.01.2004, 13:04 Titel: |
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Die Art der Abfertigung klingt schon fast nach "jaja, passt schon, aber uns interessierts nicht so recht"...
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#75765) Verfasst am: 15.01.2004, 13:46 Titel: |
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Spock hat folgendes geschrieben: |
Die Art der Abfertigung klingt schon fast nach "jaja, passt schon, aber uns interessierts nicht so recht"... |
jepp, genau so kam es bei mir an... es scheint, als wäre die Redaktion mit Leserbriefen überschüttet worden und der Autor wäre vom Verlag vergattert worden, jeden zu beantworten nachdem er so einen Müll fabriziert hat... ich bin mal auf die Leserbriefe in der nächsten Geo gespannt...
Interessant auch das:
Code: | Zu meiner Person schließlich noch dies:
Ich gehöre keiner Kirche an, |
was aber nicht bedeutet "Ich bin nicht gläubig"...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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