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Islam als Religion

 
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reimar
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Anmeldungsdatum: 02.03.2007
Beiträge: 2

Beitrag(#672554) Verfasst am: 03.03.2007, 11:33    Titel: Islam als Religion Antworten mit Zitat

Ich meine, der Islam hat einen grossen fehler er steht in der heutigen zeit zu sehr hinten an, da er ja nach der geschichtschreibung die juengste Weltreligion ist nach dem Judentum,und dem Christentum.
Und noch eines fehlt meiner Ansicht nach dem islam das Schisma wie es Martin Luther in der katholischen Religion zuwege brachte. Denn dies mit dem Kopftuch ist ja rein geschichtlich ganz gut gewesen in der damaligen Wueste damals mit diesen Sansdfsturemenund dieser vielen und starlken Sone nur daraus eine Politikj zu mache war immer fatal und schlimm!
Denn, das was die islamistenheute anrichten steht sdicher nicht so im Koran und das wollte auch der erste Islamist nicht, hier wohl eher Allah. Denn wie der Gotrt heisst ist doch gleichgueltig, diese Religionen allesamt sind sicxhso aehnlich das man sich eigentlich nichts zu sagen hat. Und wir sind heute verpflichtet uns zu acceptieren auch mit diesen diversen Religionen, wenn wir dies nicht tun innerhalb dieser Menschheit wird diese Welt eines Tages unterhgehen, wobei hier die Religion eine wichtige Rolle spielt. Die Trennung von Religion/Kirche und Staat ist das einzig Wichtige was zaehlt, sonst nichts, denn was im Iran passiert mit dieser Theokratie ist ja zu sehen.
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Beitrag(#672557) Verfasst am: 03.03.2007, 11:45    Titel: Re: Islam als religion Antworten mit Zitat

reimar hat folgendes geschrieben:
Und noch eines fehlt meiner Ansicht nach dem islam das Schisma wie es Martin Luther in der katholischen Religion zuwege brachte.

Gab es schon: Muhammad ibn Abd al-Wahhab

Deutsche Verwechseln Protestantismus oft mit Liberalität, dabei brachte der Protestantismus weltweit die fundamentalistischsten christlichen Kirchen hervor. Der Versuch, die Schriften von der Tradition zu trennen, führt zu einer Tendenz zur fundamentalistischen Wortgläubigkeit. Auch Martin Luther selbst war weder Liberaler, noch Menschenrechtler noch Humanist. Zu dem Thema kannst du gerne die Suchfunktion bemühen.

Was der islamische Raum braucht, sind Aufklärung und Humanismus und nicht eine noch stärkere Zuwendung zur Schrift (falls das überhaupt noch möglich wäre).
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#672564) Verfasst am: 03.03.2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Du überzeichnest und verdrehst, wie immer. Der lutherische Protestantismus ist sehr wohl eine verhältnismäßige Liberalisierung. Die fandamentalistischen Ausprägungen des Evangelismus, wie der Baptismus, Puritanismus und Calvinismus, resultieren aus der Übersetzung der Bibel und der Verfügbarkeit fürs Volk, was alle möglichen schwachsinnigen Auslegungen ermöglichte, die vor allem von Hass auf den katholischen Klerus und tiefster Prüderie geprägt waren.

Das Lutherevangelium mit dem islamischen Wahhabismus zu vergleichen ist einfach grotesk und völlig spinnert Pillepalle
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Beitrag(#672578) Verfasst am: 03.03.2007, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Du überzeichnest und verdrehst, wie immer. Der lutherische Protestantismus ist sehr wohl eine verhältnismäßige Liberalisierung. Die fandamentalistischen Ausprägungen des Evangelismus, wie der Baptismus, Puritanismus und Calvinismus, resultieren aus der Übersetzung der Bibel und der Verfügbarkeit fürs Volk, was alle möglichen schwachsinnigen Auslegungen ermöglichte, die vor allem von Hass auf den katholischen Klerus und tiefster Prüderie geprägt waren.

Das Lutherevangelium mit dem islamischen Wahhabismus zu vergleichen ist einfach grotesk und völlig spinnert Pillepalle

Muhammad ibn Abd al-Wahhab machte genau das gleiche, wie Luther. Beide wollten zur vermeintlich ursprünglichen Form der Religion zurückfinden und beide wollten das, indem sie einen Rückbezug auf die Schriften forderten und alle anderen Traditionen der jeweiligen Religionen ablehnten.

Ich habe das Lutherevangelium nicht mit dem Wahabismus verglichen. Das erste ist eine von vielen Bibelübersetzungen, das zweite eine spezielle Strömung im Islam.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#672598) Verfasst am: 03.03.2007, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen Natürlich, plötzlich bist du wieder gaaaanz anderer Meinung...

Luthers Ansichten hatten für die damalige Zeit zweifelsfrei eine libertäre Tendenz, die sich nicht einfach anhand eines engeren Bezuges zum Neuen Testament erklären lässt.
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Beitrag(#672610) Verfasst am: 03.03.2007, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Lachen Natürlich, plötzlich bist du wieder gaaaanz anderer Meinung...

Luthers Ansichten hatten für die damalige Zeit zweifelsfrei eine libertäre Tendenz, die sich nicht einfach anhand eines engeren Bezuges zum Neuen Testament erklären lässt.

Meine Meinung ist dieselbe. Du interpretierst allerhand in meine Postings hinein, was da nicht steht.

Luther soll eine libertäre Tendenz gehabt haben? Belege das!
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#672614) Verfasst am: 03.03.2007, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Lachen Natürlich, plötzlich bist du wieder gaaaanz anderer Meinung...

Luthers Ansichten hatten für die damalige Zeit zweifelsfrei eine libertäre Tendenz, die sich nicht einfach anhand eines engeren Bezuges zum Neuen Testament erklären lässt.

Meine Meinung ist dieselbe. Du interpretierst allerhand in meine Postings hinein, was da nicht steht.

Luther soll eine libertäre Tendenz gehabt haben? Belege das!


eine libertäRERE Tendenz. Er war sicher kein Liberaler im modernen Sinn, aber hatte zB als Pfarrer Frau und grob ein halbes Dutzend Kinder.

Der Wahhabismus spielt im Islam keine Rolle, die der des Lutherevangeliums (nicht Calvinismus oder sonstwas, aber dass du daran denkst, kann man wohl schlecht erahnunen, wenn du im Nächsten Satz Luther erwähnst) in bezug auf das Christentum sonderlich ähnelt. Du hast das anders dargestellt.
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Beitrag(#672623) Verfasst am: 03.03.2007, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Luther soll eine libertäre Tendenz gehabt haben? Belege das!


eine libertäRERE Tendenz. Er war sicher kein Liberaler im modernen Sinn, aber hatte zB als Pfarrer Frau und grob ein halbes Dutzend Kinder.

Na toll. Warum ist das jetzt so libertär? Zölibat, oder nicht ist eine willkürliche Regel, die von der rKK im Mittelalter eingeführt wurde...

Was ist mit der Tatsache, dass er sich gegen den Humanisten Erasmus von Rotherdam stellte, der neben dem Glauben eine weitere Sphäre zulassen wollte und den strengen Dogmatismus ablehnte?

Was ist mit Luthers Werk "Von den Juden und ihren Lügen", in der er zur Judenvernichtung aufrief?
Was ist mit seinen frauenfeindlichen Aussprüchen und mit seiner Forderung von strengeren und grausameren Strafen für Ehebrecher und andere Sittenvergehen?
Was mit seinem klaren Bekenntnis zur Hexenverfolgung, seiner Forderung einer brutaleln Niederschlagung der Bauernaufstände und seinem klaren Bekenntnis zur Rechtlosigkeit und Machtlosigkeit der Untertanen?

Nein, zu Luthers Zeiten und auch schon vorher gab es echte libertäre Strömungen. Er stellte sich gegen sie und war somit ein Reaktionär und nicht libertär.

Semnon hat folgendes geschrieben:

Der Wahhabismus spielt im Islam keine Rolle, die der des Lutherevangeliums (nicht Calvinismus oder sonstwas, aber dass du daran denkst, kann man wohl schlecht erahnunen, wenn du im Nächsten Satz Luther erwähnst) in bezug auf das Christentum sonderlich ähnelt. Du hast das anders dargestellt.

Habe ich auch nicht behauptet. Der Punkt ist, dass es eine islamische Reformation, ähnlich der christlichen Reformation schon gab. Sie wurde von Wahab eingeleitet.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#672635) Verfasst am: 03.03.2007, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst war Luther dem Judentum gegenüber relativ aufgeschlossen und strebte sogar einen gewissen Dialog an, der dann allerdings wohl baden ging, ja.

Daneben hat sich Luther meines Wissens in keinster Weise für die Hexenverfolgung ausgesprochen, er hätte aber eine schärfere Kontraposition dazu beziehen können, was in seiner problemartischen Lage, in der er lange lebte, schwierig war.

Luther hat sich mit größtem Bedauern zu der Niederschlagung der Bauernaufstände geäußert und wahr angesichts des Gemetzels höchst aufgebracht. Zudem hat er einiges unternommnen, um die Rädelsführer von ihren Aufstandsplänen abzuhalten. Das er sich letztlich für das System ausgesprochen hat und eine klare Führsprache für die Leibeigeschaft geäußert hat ist wahr. Ich sagte auch nicht, dass er ein Liberaler war, sondern vergleichsweise libertär und zwar in einem vor dem historischen Hintergrund realistischeren Bild. Die radikalen Revoluzer damals waren allesamt dem Tod geweiht und das wusste Luther.

Zitat:
Was ist mit seinen frauenfeindlichen Aussprüchen und mit seiner Forderung von strengeren und grausameren Strafen für Ehebrecher und andere Sittenvergehen?



Das kann sein. Macht das Kraut auch nicht mehr fett.

Zitat:
Habe ich auch nicht behauptet. Der Punkt ist, dass es eine islamische Reformation, ähnlich der christlichen Reformation schon gab. Sie wurde von Wahab eingeleitet.


Du müsstest jetzt schon erklären, worin du da diese große Ähnlichkeit siehst. Die Tatsache, dass es Reformationen in verschiedenen Dogmen gibt, besagt nichts und hängt auch nicht notwendigerweise thematisch zusammen.
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Beitrag(#672650) Verfasst am: 03.03.2007, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ich sagte auch nicht, dass er ein Liberaler war, sondern vergleichsweise libertär und zwar in einem vor dem historischen Hintergrund realistischeren Bild. Die radikalen Aufklärer damals waren allesamt dem Tod geweiht und das wusste Luther.

Du sprachst von libertärer Tendenz. Seine Tendenz ging aber ganz klar in die falsche Richtung. Der zweite Satz klingt ja fast so, als ob du vermutest, dass er selbst aus Furcht nichts aufklärerisches gesagt hatte.
Erasmus von Rotterdam war wesentlich weiter und dem ist überhaupt nichts passiert. Der war anerkannter Christ.

Semnon hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Was ist mit seinen frauenfeindlichen Aussprüchen und mit seiner Forderung von strengeren und grausameren Strafen für Ehebrecher und andere Sittenvergehen?



Das kann sein. Macht das Kraut auch nicht mehr fett.

Entschuldigung, aber wenn er nicht nur die wirklich libertären Strömungen der Zeit ablehnte (Humanismus) bzw. zur Niederschlagung aufrief (Bauernaufstände) und darüber hinaus im sogar der Status Quo nicht streng genug war (Forderung von Rädern für Ehebruch und Hurerei, Judenvernichtung), dann macht das sehr wohl das Kraut Fett und Martin Luther kann somit als Paradebeispiel für einen Reaktionär dienen, also jemanden, der sich libertären Tendenzen klar entgegenstellte.

Semnon hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Habe ich auch nicht behauptet. Der Punkt ist, dass es eine islamische Reformation, ähnlich der christlichen Reformation schon gab. Sie wurde von Wahab eingeleitet.


Du müsstest jetzt schon erklären, worin du da diese große Ähnlichkeit siehst. Die Tatsache, dass es Reformationen in verschiedenen Dogmen gibt, besagt nichts und hängt auch nicht notwendigerweise thematisch zusammen.

In "sola scriptura", also der Überzeugung, dass die Wahrheit einzig und alleine in der hl. Schrift zu finden ist und nicht in sonstigen Überlieferungen oder Institutionen.
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Beitrag(#672661) Verfasst am: 03.03.2007, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Können wir uns darauf einigen, dass der lutherische Protestantismus eine verhältnismäßige Auflockerung der vormaligen Verhältnisse darstellte, wenn auch keine entscheidende Bewegung in Richtung eines modernen Liberalismus?

Man kann noch dazu nehmen, dass sein Verhalten bezüglich der Bauernaufstände inkonsequent und naiv, wenn nicht gar heuchlerisch war.

Und was parallelisiert nun so deutlich die wahabistische Reform an die Roform Lurthers? Gib doch zu, dass das ein Hüftschuss war...
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Beitrag(#672676) Verfasst am: 03.03.2007, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Können wir uns darauf einigen, dass der lutherische Protestantismus eine verhältnismäßige Auflockerung der vormaligen Verhältnisse darstellte, wenn auch keine entscheidende Bewegung in Richtung eines modernen Liberalismus?

Auflockerung, Veränderung. Jedenfalls ist der Protestantismus nicht mit Aufkärung, Humanismus oder Liberalismus zu vergleichen. Es handelt sich vielmehr um einen innerreligiösen, theologischen Streit, nicht um Politik.
Der Protestantismus beschäftigte sich mit Fragen wie "sola scriptura, Ablasshandel, Zölibat, Stellung der Kirche und der Jungfrau Maria, Glauben vs. Taten als Heilsnotwendigkeit" nicht mit Fragen wie: "Humanismus, Gleichberechtigung, Demokratie, Menschenrechte, ... "

Semnon hat folgendes geschrieben:
Und was parallelisiert nun so deutlich die wahabistische Reform an die Roform Lurthers? Gib doch zu, dass das ein Hüftschuss war...

Die Idee ist kein Hüftschuss, denn sie stammt überhaupt nicht von mir, sondern ich habe sie von Ali Sina. Ibn Warraq und Robert Spencer teilen diese Ansicht meines Wissens nach auch.

Die Forderung nach einer Reformation des Islam hört man ja überall in den Medien. Aber was die Menschen tatsächlich damit meinen, sind Aufklärung und Humanismus, die mit dem Protestantismus unwissend in einen Topf geworfen werden. Und so kommt es dann zur Forderung, es müsse einen Martin Luther im Islam geben. Den gab es kurioserweise schon.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#672680) Verfasst am: 03.03.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal zu Luther und den Hexen, das habe ich vergessen:

Luther stellte sich nie gegen die Obrigkeit, weil er Schiss hatte und ausserdem seinen Reformationskram nicht politisieren wollte.

De facto waren die Hexenprozese aber ein Politikum und wurden meistens von weltlichen Gerichten geführt, nach der Reformation insbesondere in den evangelischen Gebieten des Reiches.

Er hielt meines Wissens an der Vorstellung vom Teufel fest und konnte im Rahmen der sich dann aufzwingenden Logik natürlich auch nicht von der Möglichkeit absehen, dass irgendjemand mit de Teufel paktierte. Daher hat er sich letztendlich für die Hexenprozesse ausgesprochen, aber ich glaube nicht, dass er das Ausmaß und die Willkür nicht zumindest unter der Hand kritisiert hat.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#672695) Verfasst am: 03.03.2007, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:


Die Forderung nach einer Reformation des Islam hört man ja überall in den Medien. Aber was die Menschen tatsächlich damit meinen, sind Aufklärung und Humanismus, die mit dem Protestantismus unwissend in einen Topf geworfen werden. Und so kommt es dann zur Forderung, es müsse einen Martin Luther im Islam geben. Den gab es kurioserweise schon.


Dieser 'innerreligiöse Streit' hatte aber das potential zu gewaltigen Veränderungen im damaligen Machtgefüge, in das der Klerus unzweifelhaft verwickelt war. Das hatte zumindest zeitweilg das Potential für eine entscheidende Liberalisierung, letztendlich scheiterte das aber einfach an der Akzeptanz unabhängig von religiösen Vorstellungen. Ich wollte Luther nicht als Aufklräer hinstllen, aber man kann den modernisierenden Charkter seiner Ideen einfach nicht leugnen. Das Humanismus und Luther in unberechtigtem Ausmaß assoziiert werden, sehe ich auch so. Der Wahabismus stellt doch aber eher einen Rückschritt in jeder Hinsicht dar, der zwar vielleicht ein gewisses Asketentum beinhaltet, letztlich aber den Islam in einer nie intendierten Weise auf seine radikalst-möglichen Kernaussagen reduziert, bzw nur die radikalsten und schlichtweg unmöglichsten Aspekte des Islam als die alleinig gültigen erklärt. Ich glaube zB nicht, dass Persönlichkeiten, wie Saladin oder Süleiman der Große von den Wahhabisten auch nur annähernd akzeptiert worden wären.
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Beitrag(#672749) Verfasst am: 03.03.2007, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Nochmal zu Luther und den Hexen, das habe ich vergessen:

Luther stellte sich nie gegen die Obrigkeit, weil er Schiss hatte und ausserdem seinen Reformationskram nicht politisieren wollte.

De facto waren die Hexenprozese aber ein Politikum und wurden meistens von weltlichen Gerichten geführt, nach der Reformation insbesondere in den evangelischen Gebieten des Reiches.

Er hielt meines Wissens an der Vorstellung vom Teufel fest und konnte im Rahmen der sich dann aufzwingenden Logik natürlich auch nicht von der Möglichkeit absehen, dass irgendjemand mit de Teufel paktierte. Daher hat er sich letztendlich für die Hexenprozesse ausgesprochen, aber ich glaube nicht, dass er das Ausmaß und die Willkür nicht zumindest unter der Hand kritisiert hat.

Die Bibel sagt "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen" und genau diese Forderung hat Luther klar und deutlich wiederholt und dazu hat ihn niemand gezwungen.

Und natürlich wurden die Prozesse meistens von der herkömmlichen Gerichtsbarkeit durchgeführt. Aber die Idee, dass es Hexen gibt und dass diese zu töten seien, ist eine religiöse Idee, die im Christentum verankert war und vom Klerus gepredigt wurde.
Der Hinweis darauf, dass die Scharfrichter selbst keine Kleriker waren, ist eine neumodische Ausrede. Das ist eine Nebelwerfertaktik, die von katholischen Apolegeten zur Geschichtsbeschwichtigung erfunden wurde.

Prediger, wie Luther und andere Kleriker prägten das Weltbild der Menschen und die Menschen handelten dementsprechend. Derjenige, der zum Mord aufruft, ist auch schuldig und verantwortlich.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ich glaube zB nicht, dass Persönlichkeiten, wie Saladin oder Süleiman der Große von den Wahhabisten auch nur annähernd akzeptiert worden wären.

Saladin, die Kunstfigur Lessings, oder Saladin, der begeisterte Anhänger des heiligen Kriegs? zwinkern

Klarerweise wird der Salafismus von allen Nicht-Salafisten nicht akzeptiert. Von meiner Warte aus gesehen sehen diese beiden Strömungen wie Pest und Cholera aus. Der Salafismus ist noch ein wenig strenger als extrem streng.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#672759) Verfasst am: 03.03.2007, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Saladin ist mir um einiges sympathischer als die christlichen Kreuzfahrer.
Damals galt ohnehin das Recht des Stärkeren, keine Zeit für heutige Maßstäbe von Recht und Ordnung.

Luther war moderater als der katholische Klerus, in dieser Qualität aber keineswegs ein libertärer Wohltäter. Die Hexengschcihte müsste ausführlich diskutiert werden, ich glaube nicht, dass er da irgendwie besonders auffällig gewesen sein soll. Er war auch wohl mehr oder weniger zum Mitläufertum i8n soweit gezwungen, als dass er es mit seinen reformatorischen Bestrebungen in einklang bringen konnte. Wie gesagt glaubte er an die existenz des Teufels und an Dämonen.
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#673173) Verfasst am: 03.03.2007, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann sagen was man will - das AT hat durch das NT eine deutliche Entschärfung erfahren

Das Gewaltmonopol im NT wird dem Staat (Obrigkeit) überlassen - dadurch ist religiöse Gewalt von Privatmenschen die nicht der Obrigkeit / Behörden angehören, verboten

Nicht so explizit im Koran wenn ich recht erinnere
_________________
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Wer meine Worte klaut wird schlau
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#674628) Verfasst am: 05.03.2007, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

der islam ist eine religion ?
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Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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