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Theodizee - Ein Widerspruch?
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unchrist
Klugscheißer



Anmeldungsdatum: 16.02.2007
Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover

Beitrag(#676042) Verfasst am: 06.03.2007, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Durch das Böse haben wir in dieser Simulation mehr Möglichkeiten und Erfahrungen und somit eine bessere Reifung der Seele/Persönlichkeit durch mehr Erfahrungspunkte

durch das böse beweist gott der gut ist dass er tolerant ist und das böse zulässt obwohl er selbst 100 % gut ist laut definition, nur wird es später zu einer aufspaltung dieser bipolaren welt in 2 monopolare welten (himmel, hölle) kommen und keine möglichkeit, einen dieser orte jemals wieder zu verlassen,wenn man erstmal dort ist


Das ist kein Argument. Das löst das Theodizee problem in keinerleich hinsicht.

Wenn Gott so allmächtig wäre, dann hätte er allen menschen so eine Vorstellungskraft und "Wille zum Guten" gegeben, dass der Mensche nichts praktisch böses erleben müsste!
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676057) Verfasst am: 06.03.2007, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist die Defintion von Gut&Böse inkonsistent, aber gerade unter der Christenheit ist eine Vorstellung von Gut&Böse verbreitet, die hier Angriffsfläche liefert.

Hättest du eine andere Definition von "Gut&Böse" vorzuschlagen?
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676066) Verfasst am: 07.03.2007, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist die Defintion von Gut&Böse inkonsistent, aber gerade unter der Christenheit ist eine Vorstellung von Gut&Böse verbreitet, die hier Angriffsfläche liefert.

Hättest du eine andere Definition von "Gut&Böse" vorzuschlagen?


Naja... ichz finde schon, dass man das so sehen kann wie magnusfe. Man könnte auch einfach unterstellen, das irdische Leid sei eine Läuterung, für die man im Jenseits um so mehr zurückbekommen würde. Oder wie Kant, der meinte, dies sei die bestmögliche aller Welten. Wenn Gott allmächtig ist, warum schafft er dann eine imperfekte Welt? Warum braucht er dafür 7 Tage? Warum der ganze Krampf mit der Vertreibung aus dem Paradies. Offenbar ging man unbewußt von einem imperfekten Gott und einer imperfekten Schöpfung aus und irgendwann fing man an gedankenlos an von Allmacht zu murmeln. Ich sehe keinen Grund, warum sich dieser Prozess nicht umkehren ließe oder warum man nicht einfach sagen können soll, das das irdische Leid einem höheren Zweck dient, den man im Leben nicht verstehen kann. Denen fällt alles Mögliche ein Schulterzucken
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Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
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Beitrag(#676101) Verfasst am: 07.03.2007, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

ziemlich überflüssiger Kokolores unser Leben im Angesicht der ALLWISSENHEIT Gottes

also doch sadistischer Sack Ausrufezeichen
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ertrage die Clowns!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676102) Verfasst am: 07.03.2007, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens, ein allmächtiges Wesen muss die Macht haben, Gutes zu tun, in dem es Böses tut zwinkern
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#676107) Verfasst am: 07.03.2007, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

erinnert mich jetzt aber doch stark an die Ameisen aus "malcolm mittendrin"

find den thread gerade nicht.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676111) Verfasst am: 07.03.2007, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzend: Allmacht ist genau jene hypotetische Eigenschaft, die Gott jenseits des zugriffes der Logik stellen soll. Das ist die Essenz dieses Begriffes.

Dann landen wir aber genau wieder hier:

Semnon hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:


Die Araber lösen die Aufgabe, schlicht und elegant mit der simplen Formel, Gott stehe ausserhalb jeder Logik.



Jaja, Epikur, Leibnitz, etc, da muss man vor Ehrfucht furzen Mit den Augen rollen

Ich finde das oben ein schönes Beispiel:
Wenn die Muslime sagen, Gott stehe ausserhalb der Logik, begehen sie den Fehler, dass sie eben diese Aussage formulieren.

"Gott steht ausserhalb der logik" ist eine Aussage über etwas, das sich aber jeder Zuordnung entziehen soll. Mann kann so auch keine x-beliebige Theorie über Gott falsifizieren. Bsp:

A: "Gott ist doof, weil soundso"

B: "Gott steht außerhalb jeder Logik, daher gilt 'soundso' nicht"

A: "Wenn Gott aber außerhalb jeder Logik steht, dann lässt sich auch nicht logisch schließen, dass für ihn 'soundso' nicht argumentativ verwendet werden kann, denn er steht ja außerhalb jeder Logik"

B: "Deine obigen Ausagen über Gott sind falsch, denn er entzeiht sich jeder Logik"

A: "Degleichen"

usw...

Das hat aber nichts mit dem T-Problem zu tun. Es ist eigentlich viel einfacher das Gotteskonstrukt zu widerlegen, wie es allein schon durch den Allmachtsbegriff charakterisiert ist.

Das hindert Gläubige aber nicht daran, so zu tun, als würden sie an etwas Glauben, das sie 'Gott' nennen, worin sie sich aber in Wahrheit nichts vorstellen können. Sie assoziieren lediglich ihre ständig zelebrierten Unterwerfungsriten damit und erhalten somit das Gfühl aufrecht, es gäbe etwas unendlich Größeres als sie, das sie lieb hat und beschüzt, wenn sie brav sind.

Grundsätzlich halte ich die Gefühlswelt Gläubiger für die eines Säuglings oder gar eines Fötus. Das meine ich durchaus ernst. Vielleicht gibt es da irgendwelche urtümlichen Verhaltensmuster, die nach der Geburt nur auf Standby geschaltet werden.
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Beitrag(#676122) Verfasst am: 07.03.2007, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

och echt, ich denk da eher an Kindergarten Debatten über:
"mein großer Bruder ist viel größer und stärker als wie du und dein dämlicher Bruder noch dazu"

rudimentäre Argumentationstechniken sind ja vorhanden.

Oh hihi da erinner ich mich eben an:
"Papa? Charly hat gesagt, sein Bruder hat gesagt, das dem Onkel seines Vaters ....

Warum nehmen die Gläubigen ihren Glauben den nur so bierernst?
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676126) Verfasst am: 07.03.2007, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:

Warum nehmen die Gläubigen ihren Glauben den nur so bierernst?

Kultur... was man lange für die Norm hälz und immer weniger hinterfragt, setzt sich immer fester in der Vorstellungswelt fest. Bis eine Loslösung davon einem gleichzeitigen Gesichts- und Identitätsverlußt gleichkommen würde.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676129) Verfasst am: 07.03.2007, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ergänzend: Allmacht ist genau jene hypotetische Eigenschaft, die Gott jenseits des zugriffes der Logik stellen soll. Das ist die Essenz dieses Begriffes.

Wenn man den Begriff der Allmacht so versteht, dann ist der logische Schluss:
Ein allmächtiges Wesen kann es nicht geben.

Denn nach den Gesetzen der Logik gilt,
dass etwas, was den Gesetzen der Logik widerspricht, nicht wirklich sein kann.
Also kann es auch niemanden geben, der es wirklich machen kann.

Und dann braucht man das ganze Theodizee-Problem nicht mehr.
Wenn es schon den allmächtigen Gott nicht geben kann,
dann kann es den allmächtigen und gütigen Gott automatisch nicht geben.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676135) Verfasst am: 07.03.2007, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Naja... ichz finde schon, dass man das so sehen kann wie magnusfe. Man könnte auch einfach unterstellen, das irdische Leid sei eine Läuterung, für die man im Jenseits um so mehr zurückbekommen würde. Oder wie Kant, der meinte, dies sei die bestmögliche aller Welten. Wenn Gott allmächtig ist, warum schafft er dann eine imperfekte Welt? Warum braucht er dafür 7 Tage? Warum der ganze Krampf mit der Vertreibung aus dem Paradies. Offenbar ging man unbewußt von einem imperfekten Gott und einer imperfekten Schöpfung aus und irgendwann fing man an gedankenlos an von Allmacht zu murmeln. Ich sehe keinen Grund, warum sich dieser Prozess nicht umkehren ließe oder warum man nicht einfach sagen können soll, das das irdische Leid einem höheren Zweck dient, den man im Leben nicht verstehen kann. Denen fällt alles Mögliche ein Schulterzucken

Das ist doch im Wesentlichen nichts anderes als
Zitat:
Irren können wir uns immer.
Also brauchen wir uns nicht darum zu kümmern,
was bei vernünftigen Überlegungen herauskommt:
Wir können ebensogut den größten Unsinn glauben,
denn irren können wir uns so oder so.

Mit den Augen rollen
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676137) Verfasst am: 07.03.2007, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Oder wie Kant, der meinte, dies sei die bestmögliche aller Welten.

Das war Leibniz.
Kant schrieb Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee (1791).
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676138) Verfasst am: 07.03.2007, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Ergänzend: Allmacht ist genau jene hypotetische Eigenschaft, die Gott jenseits des zugriffes der Logik stellen soll. Das ist die Essenz dieses Begriffes.

Wenn man den Begriff der Allmacht so versteht, dann ist der logische Schluss:
Ein allmächtiges Wesen kann es nicht geben.

Denn nach den Gesetzen der Logik gilt,
dass etwas, was den Gesetzen der Logik widerspricht, nicht wirklich sein kann.
Also kann es auch niemanden geben, der es wirklich machen kann.

Und dann braucht man das ganze Theodizee-Problem nicht mehr.
Wenn es schon den allmächtigen Gott nicht geben kann,
dann kann es den allmächtigen und gütigen Gott automatisch nicht geben.



nichts anderes war meine Absicht zu zeigen Sehr glücklich

Man kann zwar immernoch sagen, es könne eine Logik geben, die jenseins der unseren die Existenz Gottes ermöglichen soll (immerhin könnte man versuchen, das auf Gödel aufzubauen), aber diese übergeordnete Form der Logik ist für den Menschen prinzipiell nicht kommunizierbar. Wir könnten nie verstehen, was ein so denkendes Wesen uns sagen wollte. D.h. der für uns relevante Gott wäre immer nur derjenige der sich nicht der Logik entziehen kann, also nicht der allmächtige Teil Gottes. Gott wäre sozusagen gespalten.

Der einzige Ausweg wäre, an einen nicht allmächtigen Gott zu glauben. Dies wäre jedoch nichts anderes, als eine ausserirdische Kreatur oder sowas - also ein nicht-perfektes, zerstörbares Wesen, dem wir nichts schuldig sind.

Ferner könnte dieses Wesen nichteinmal beweisen, dass es mit dem biblischen Schöpfergott identisch ist, sollte es je auftauchen und seine Rechte fordern, welche das auch immer sein mögen.

Mit anderen worten: Eine Religion die Sinn ergibt, existiert nicht.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676148) Verfasst am: 07.03.2007, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann auch "Allmacht" anders definieren:
sodass "Allmacht"
nur Fähigkeiten einschließt, Wirklichkeit werden zu lassen, was mit den Gesetzen der Logik vereinbar ist -
nicht aber Fähigkeiten, Wirklichkeit werden zu lassen, was den Gesetzen der Logik widerspricht.

Es hat eine ganze Reihe von Gläubigen gegeben,
die sich für diese Möglichkeit entschieden haben.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676153) Verfasst am: 07.03.2007, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Eine so definierte Macht wäre aber endlich. Somit hätten wir es wieder mit einer imperfekten Kreatur zu tun (oder mehreren).
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676767) Verfasst am: 07.03.2007, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Eine so definierte Macht wäre aber endlich.

Wieso?
Oder meinst du, sie wäre eingeschränkt?

Semnon hat folgendes geschrieben:
Somit hätten wir es wieder mit einer imperfekten Kreatur zu tun (oder mehreren).

Kommt drauf an, was man unter "perfekt" versteht.

"Perfekt" ist überhaupt ein seltsamer Begriff.
Man könnte ihn so verstehen,
dass etwas, was perfekt wäre, sich nicht mehr zum Besseren hin entwickeln könnte -
denn wenn das noch möglich wäre, wäre es noch nicht perfekt.
Andererseits könnte man die Unfähigkeit, sich zum Besseren hin weiterzuentwickeln,
als einen schweren Mangel ansehen.

Jemand hat mal einen Mythos erfunden, der ging etwa so:
    Als Gott endlich die Perfektion erreicht hatte,
    da sah er, dass es für ihn nichts Sinnvolles mehr zu tun gab.
    Da hat er vor Langeweile Selbstmord begangen ...

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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676781) Verfasst am: 07.03.2007, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Perfekt ist etwas, das nicht weiter zu verbessern ist. Das heisst etwas Perfektes in Bezug auf eine bestimmte Eigenschaft, kann bezüglich dieser Eigenschaft nicht weiter verbessert werden. Wenn es um beliebige Eigenschaften geht, dann ist die Rede von etwas, das hinsichtlich aller Eigenschaften nicht weiter zu verbessern ist.

Wenn Allmacht als Begriff alles logisch widersprüchliche Handeln nicht enthält, dann handelt es sich grundsätzlich um einen Sammelbegriff von Fähigkeiten, die zu erklärbaren Handlungsweisen führen.

D.h. ein allmächtiger Gott in deinem Sinne wäre für uns grundsätzlich verstehbar und zwar nach einem zeitlich endlichem Aufwand. Mein Allmachtsbegriff ist nur nach Zugänglichkeit für die Logik charakterisiert, folglich beförderst du Gott und alles, wozu er im Stande ist in den Bereich, der der Logik grundsätzlich zugänglich ist. Man könnte somit einen solchermaßen 'allmächtigen' Gott nicht nur prinzipiell verstehen, man könnte es sogar prinzipiell erreichen auch so zu sein wie er. Es wäre also nichts weiter, als ein Wesen wie wir, wenn auch im Vergleich zu uns sehr viel mächtiger, was man sich auch immer unter 'Macht' verstehen will.

Eigentlich geht es im Wesentlichen nur um die Unmöglichkeit der Letzbegründung einer Theorie über die Welt. Das das nicht geht, wissen wir auch ohne Exklusion des Allmächtigen.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 08.03.2007, 05:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676799) Verfasst am: 07.03.2007, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Perfekt ist etwas, das nicht weiter zu verbessern ist. Das heisst etwas Perfektes in Bezug auf eine bestimmte Eigenschaft, kann bezüglich dieser Eigenschaft nicht weiter verbessert werden. Wenn es um beliebige Eigenschaften geht, dann ist die Rede von etwas, das hinsichtlich aller Eigenschaften nicht weiter zu verbessern ist.

Könnte etwas überhaupt hinsichtlich aller Eigenschaften perfektioniert werden?

Semnon hat folgendes geschrieben:
Wenn Allmacht als Begriff alles logisch widersprüchliche Handeln nicht enthält, dann handelt es sich grundsätzlich um einen Sammelbegriff von Fähigkeiten, die zu erklärbaren Handlungsweisen führen.

D.h. ein allmächtiger Gott in deinem Sinne wäre für uns grundsätzlich verstehbar und zwar nach einem zeitlich endlichem Aufwand.

Wieso "nach einem zeitlich endlichen Aufwand"?
Wenn Gott in irgendeiner Hinsicht unendlich wäre - und es wird ja behauptet, er wäre "ewig", also unendlich in der Zeit -
dann würde das nicht gegen die Gesetze der Logik verstoßen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676807) Verfasst am: 07.03.2007, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:

Wenn Gott in irgendeiner Hinsicht unendlich wäre - und es wird ja behauptet, er wäre "ewig", also unendlich in der Zeit -
dann würde das nicht gegen die Gesetze der Logik verstoßen.



Aber sicher. Zwar nicht bezüglich jeder Hinsicht, aber bezüglich jeder wesentlichen Hinsicht. Unendlichkeiten sind im Rahmen logischer Aussagen nicht verwertbar (Konvergenz u.ä. ausgenommen)

Nein, etwas kann in der Tat nicht hinsichtlich aller Eigenschaften perfekt sein. Soetwas wäre allmächtig.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676809) Verfasst am: 07.03.2007, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:

Wieso "nach einem zeitlich endlichen Aufwand"?


Weil es sich um nichts handeln kann, das aus unendlich vielen Informationen (über alle Zeit) kodiert werden kann, sondern nur aus endlich vielen.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676826) Verfasst am: 08.03.2007, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal zur Verdeutlichung:

Angenommen, es wäre so, dass unser Versuch, Gott zu werden, dadurch scheitern würde, dass Gottes Zustand aus einer immer schneller wachsenden Menge an Informationen kodiert wäre, als wir über ihn in Erfahrung bringen könnten.

In diesem Fall wäre er in der Gegenwart trotzdem immer nur aus endlich vielen Informationen kodiert, sodass wir niemals dasjenige Göttliche erfahren würden, das wirklich aus unendlich vielen Informationen kodiert wäre. Der Teil Gottes, der Für uns relevant, d.h. kommunizierbar ist, wäre für uns immer wie ein nicht-perfektes Wesen.

Aber wir brauchen das alles eigentlich gar nicht:

Es genügt doch festzustellen, dass aufgrund der Logik es keine Letztbegründung in unserem Wissen über die Welt geben kann. Ein Gott, der etwas letztbegründen könnte, könnte uns diese Letztbegründung niemals vermitteln und alle Informationen, die zu uns gelangen, wären von einer solchen Qualität, als wäre Gott ein nicht-perfektes Wesen, selbst wenn er in Wahrheit perfekt wäre.

Das ändert natürlich nichts am Umstand, dass religiöse Menschen lahmarschige Ansichten für Letztbegründungen halten, obwohl sie problemlos hinterfragbar sind. Man könnte also natürlich weiterhin einfach glauben.

Wesentlich ist natürlich aber, dass ein in Logik und Über-Logik gespaltener Gott (s.o.) tatsächlich vollständig gespalten wäre, denn die Seite, für die die Logik gilt, kann die Seite, für die sie nicht gilt, auch nicht verstehen. Das heisst, es ist nicht möglich, dass wir von diesem Gott Weisheiten bekommen können, die zwar letztbegründet sind, aber für uns in unvollständiger Form (d.h. auf die Logik reduziert) vermittelt wurden, damit wir sie verstehen können. Alles was von einem solchen Gott zu uns gelangen könnte, wären Informationen von einem weit überlegenen, Wesen, das jedoch genausowenig wie wir allwissend wäre, bzw nicht über Letztbegründungen für irgendwas verfügen könnte.
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676907) Verfasst am: 08.03.2007, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

Von einer "Letztbegründung" halte auch ich nicht viel:

Solange man rational mit so etwas umgeht,
muss man immer zugeben, dass die Frage berechtigt ist:
"Warum soll das eine Letztbegründung sein? Aus welchem Grund?"

Wenn man stattdessen dogmatisch festschreibt,
dass irgend etwas eine Letztbegründung sein soll,
dann verabschiedet man sich vom rationalen Denken und Diskutieren.

Ich sehe freilich nicht recht, was das Philosophieren über die Nichtexistenz einer Letztbegründung
mit der eventuellen Allmacht oder der eventuellen Vollkommenheit Gottes zu tun haben soll.
Meinst du etwa, dass, wenn Gott in jedem Sinne allmächtig und/oder in jedem Sinne perfekt wäre,
dass er dann eine Letztbegründung liefern könnte?
Ich sehe nicht, wieso das so sein sollte.

Im Übrigen halte ich philosophische Betrachtungen über die Nichtexistenz einer Letztbegründung
für ziemlich wirkungslos.
Sie würden die meisten Gläubigen nicht einmal interessieren.

Wenn es etwas gibt, was Gläubige in ihrer Glaubensgewissheit erschüttern und zum Nachdenken bringen kann,
dann ist es das Theodizee-Problem.
Und zwar am besten nicht abstrakt, sondern konkret und lebensnah. Etwa:
    Warum musste deine Klassenkameradin mit 16 Jahren an Krebs sterben?
    Konnte Gott ihr nicht helfen? Ist er nicht allmächtig?
    Wollte Gott ihr nicht helfen? Ist er nicht gütig?
    Gibt es ihn überhaupt?

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Beitrag(#676910) Verfasst am: 08.03.2007, 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:


Ich sehe freilich nicht recht, was das Philosophieren über die Nichtexistenz einer Letztbegründung
mit der eventuellen Allmacht oder der eventuellen Vollkommenheit Gottes zu tun haben soll.


Nun... es würde bedeuten, dass Gott zB fehlbar ist. Im übrigen ist es nicht philosophiert sondern eine strikt logische Vorgehensweise und mein Schluss ist vollkommen korrekt. Wenn du den Wert dieser Strategie nicht erkennen kannst, ist dir mE jeglich Kompetenz in dieser Angelegenheit abzusprechen. Jedenfalls fällt es mir schwer nachzuvollziehen, wie man ernsthaft der Meinung sein kann, Logik hätte in dieser Angelegenheit ohnehin nichts zu suchen.

Was soll es mit der Vollkommenheit Gottes zu tun haben... das liegt doch auf der Hand: Gott könnte sich von uns nicht in Bezug auf die Begrenztheit seines Erkenntnisstandes unterscheiden. Es ist einfach lächerlich zu behaupten, daraus würde sich kein Unterschied ergeben, etnschuldigung.

Leony hat folgendes geschrieben:
Etwa:
    Warum musste deine Klassenkameradin mit 16 Jahren an Krebs sterben?
    Konnte Gott ihr nicht helfen? Ist er nicht allmächtig?
    Wollte Gott ihr nicht helfen? Ist er nicht gütig?
    Gibt es ihn überhaupt?



Gegen diese Vorgehensweise, die übrigens letztlich rein emotional begründet ist, hat sich die Kirche - jede Kirche - in den letzten Jahrhunderten bestens immunisiert.
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#676933) Verfasst am: 08.03.2007, 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:


Ich sehe freilich nicht recht, was das Philosophieren über die Nichtexistenz einer Letztbegründung
mit der eventuellen Allmacht oder der eventuellen Vollkommenheit Gottes zu tun haben soll.


Nun... es würde bedeuten, dass Gott zB fehlbar ist.

Quatsch.
Gott könnte so unfehlbar sein wie er wollte,
es könnte trotzdem sein, dass wir keine Begründung dafür haben, warum wir das glauben sollten,
geschweige denn eine Letztbegründung.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist es nicht philosophiert sondern eine strikt logische Vorgehensweise und mein Schluss ist vollkommen korrekt. Wenn du den Wert dieser Strategie nicht erkennen kannst, ist dir mE jeglich Kompetenz in dieser Angelegenheit abzusprechen. Jedenfalls fällt es mir schwer nachzuvollziehen, wie man ernsthaft der meinung sein kann, Logik hätte in dieser Angelegenheit ohnehin nichts zu suchen.

Ich erkenne sehr wohl den Wert von strikt logischen Vorgehensweisen und von korrekten Schlussfolgerungen -
aber was hat das mit deinen Ausführungen zu tun?
Die erscheinen mir ziemlich wirr.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Etwa:
    Warum musste deine Klassenkameradin mit 16 Jahren an Krebs sterben?
    Konnte Gott ihr nicht helfen? Ist er nicht allmächtig?
    Wollte Gott ihr nicht helfen? Ist er nicht gütig?
    Gibt es ihn überhaupt?



Gegen diese Vorgehensweise, die übrigens letztlich rein emotional begründet ist, hat sich die Kirche - jede Kirche - in den letzten Jahrhunderten bestens immunisiert.

Ich kenne eine Frau, die als Schulmädchen zur Beerdigung einer Klassenkameradin gegangen ist, die an Krebs gestorben war.
Diese Frau hat damals angefangen, sich Fragen zu ihrem Glauben zu stellen, und ist ungläubig geworden.
Gegen diese Fragen hat die Kirche sich nicht wirklich immunisiert,
sie tut nur gern so.

Im Übrigen ist die von mir beschriebene Vorgehensweise alles andere als "rein emotional begründet".
Die Argumentation ist völlig rational.
Das Emotionale hat lediglich die Funktion, Aufmerksamkeit zu wecken für diese rationale Argumentation.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#676935) Verfasst am: 08.03.2007, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gott könnte so unfehlbar sein wie er wollte,
es könnte trotzdem sein, dass wir keine Begründung dafür haben, warum wir das glauben sollten,
geschweige denn eine Letztbegründung.


Ich hätte dich für klüger gehalten. Ich rede die ganze Zeit von dem für uns relevanten Gott und nicht von einem hypothetischen Gott und seiner inkonsistenten Eigenschaft, der Allmacht.


Zitat:
Ich erkenne sehr wohl den Wert von strikt logischen Vorgehensweisen und von korrekten Schlussfolgerungen -
aber was hat das mit deinen Ausführungen zu tun?
Die erscheinen mir ziemlich wirr


Wirr ist dein ewiges Gequatsche von Güte und Allmacht. Du hast dich ja noch nichteinmal im Ansatz bemüht, diese Begriffe zu definieren. Bisher hast du nicht den Anschein erweckt, als könntest du simpelsten logischen Schlüssen selbstständig folgen. Geschweige denn warst du in der Lage einen konkreten Fehler aufzuzeigen.



Zitat:
Im Übrigen ist die von mir beschriebene Vorgehensweise alles andere als "rein emotional begründet".
Die Argumentation ist völlig rational.


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Beitrag(#676941) Verfasst am: 08.03.2007, 03:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Meinst du etwa, dass, wenn Gott in jedem Sinne allmächtig und/oder in jedem Sinne perfekt wäre,
dass er dann eine Letztbegründung liefern könnte?
Ich sehe nicht, wieso das so sein sollte.


Zum aller letzten Mal. Wenn Gott nicht letztbegründen könnte, wäre sein Wissensstand begrenzt. Wieso sollte ein 'Wesen' mit begrenztem Wissensstand allmächtig sein???
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Argáiþ
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Beitrag(#676964) Verfasst am: 08.03.2007, 04:16    Titel: Antworten mit Zitat

Leony, ich würde mich nicht ärgern, wenn du einleuchtende Einwände äussern würdest.


nochmal zum Thema:

Man sollte 'Letztbegründung' eigentlich durch 'absolute Wahrheit' ersetzen, dieser Begriff ist besser. Es geht schließlich nicht um einen infiniten Regress oder einen Zirkelschluss innerhalb eines widersprchsfreien und vollständigen Systems zur Erklärung der Welt, sondern um den Umstand, das sich ein solches faktisch nicht auffinden lässt.


Warum halte ich das für wichtig:

Theologische Argumentation kommt sehr häufig, wenn nicht gar grundsätzlich, irgendwann auf den Punkt, wo sich die Frage stellt, warum Atheismus kein Glaube sein soll und weslhalb ein Atheist seinen Glauben in die unvollkommene Wissenschaft legt und nicht in die unfehlbaren Hände Gottes.

Wenn sich nun argumentativ ausschließen lässt, dass es Aussagen von Gott in der Bibel geben soll, die dazu gedacht sind den Menschen zu unterweisen und ihn von der göttlichen Vollkommenheit profitieren zu lassen, dann hat man viel gewonnen. Das ist nicht nur ein logisches Spielchen, das ich hier zu betreiben versuche.

Im Grunde ist alles, was nötig ist, um das zu tun doch längst vorhanden, ich habe mir lediglich erlaubt, es einmal auszuformulieren und in Zusammenhang zu bringen. Ich halte es für überaus wichtig, das endlich mal zu tun und sich nicht auf die ewigen und vollkommen sinnlosen Ethikdebatten einzulassen.

Gott kann in der Tat so unfehlbar sein wie er will, aber es ist unmöglich, dass Gott uns den Segen seiner Unfehlbarkeit kommunikativ zuteil kommen lassen kann, da dies im Rahmen der Logik unmöglich wäre. Somit kann es sich, wenn man von einem unfehlbaren Gott spricht, nur um einen Gott handeln, der für uns in Bezug auf den Informationsaustausch 'gespalten' ist. Nämlich in einen Teil, der sich dem menschlichen Erkenntnisvermögen entzieht und einen Teil für den das nicht gilt. Nur letztere Teil kann sich zB in der Bibel geäußert haben. Das Wesentlichste ist jedoch, das beide Teile deises solchermaßen gespaltenen Gottes aus naheliegenden Gründen nicht miteinander kommunizieren könnten, wodurch auszuschließen ist, dass Gott Empfehlungen an den Menschen geben kann, die auf seiner Allwissenheit begründen.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 08.03.2007, 07:15, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Argáiþ
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Beitrag(#676972) Verfasst am: 08.03.2007, 04:57    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte sich in diesen Dingen nicht vom Geschätz Gläubiger irritieren lassen, das darauf abzielt es für absurd zu erklären, Gott Eigenschaften zuzusprechen. Dieses Spielchen geht schon viel zu lange so.

Man kann nicht nur Gott Eigenschaften zusprechen, sondern man muss es sogar und zwar sobald man von ihm spricht oder mit etwas argumentiert, das ihn tangiert. Eigentlich muss ich das jedoch hier gar nicht, da der wesentliche Parameter bezüglich des Informationsaustusches zwischen Gott und Mensch, d.h. zwischen Vollkommenem und Unvolkommenem, der Mensch ist und nicht Gott. Gott kann alles was der Mensch kann und noch mehr. Wenn Gott uns also etwas mitteilen wollte, müsste er sich auf die Möglichkeiten des Menschen beschränken und diese sind durch die Logik begrenzt.

Es geht mir also nicht um Gott sondern um den Glaubensinhalt, den er angeblich dem Menschen vermitteln kann und die prinzipielle Qualität desselben.

Im Grunde 'spricht' Gott nur unbegründete Anweisungen und Urteile aus, die meistens mit der Floskel '... denn ich bin der Herr dein Gott' oder sowas enden. Die Willensäußerungen Gottes in der Bibel werden dann erst in Folge der gläubigen Interpretatoren mit der Unfehlbarkeit, Unhinterfragbarkeit, o.ä. 'letztbegründet', d.h. es entsteht ein Dogma.

Der konkrete Inhalt eines Dogmas interessiert mich gar nicht, sondern ich möchte lediglich diesen Nimbus der Unantastbarkeit, der es umgibt aufbrechen. Dies, in dem ich eben darlege, dass der urteilende Verstand, der hinter diesem Dogma steht, kein perfekter Entscheidungsapparat ist, der auch nicht auf absolute Wahrheiten zurückgreifen kann sondern, wenn überhaupt nur auf Wissen zurückgreifen kann, das mit ähnlichen Methoden erlangt wurde, wie die Unsrigen!
Folglich bleibt mir doch nichts anders übrig, als von einer nicht-allmächtigen, d.h., sterblichen, zerstörbaren, und fehlbaren Kreatur zu sprechen, die von mir aus einen Körper hat, etc. Ich verstehe, dass das etwas wirrköpfig klingen mag, aber nur deshalb, weil übersehen werden kann, dass ich nicht wirklich die Existenz Gottes auf die eines solchen Wesens reduzieren möchte, sondern weil sich nur schließen lässt, dass der Gott, der uns Informationen vermitteln kann, nicht vollständig unerfassbar sein kann. Es mag ja sein, dass Gott, wenn er existiert, in beliebiger, für uns nicht nachvollziehbarer Weise existiert und auch unfehlbar ist, aber wenn er uns irgendetwas vermitteln will, dann muss dies über einen vom Rest vollkommen isolierten Teil dieses Gottes geschehen, der nicht unfehlbar sein kann. Ich mache mir nicht die Mühe zu versuchen, mir vorzustellen, wie das aussehen soll oder wie das überhaupt möglich sein soll, das interessiert mich nicht im Mindesten. Mich interessiert nur, dass das Dogma, das wir zB in der Bibel feststellen können, kein unfehlbares Wesen als Ursprung haben kann.
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Leony
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Beitrag(#677638) Verfasst am: 09.03.2007, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

@ Semnon, du sprichst mir die Kompetenz ab? U. a. hier, und an weiteren Stellen?
Diese Komplimente gebe ich dir ungebraucht zurück.

Bei deinem sonstigen Geschreibsel den Weizen von der Spreu zu trennen, ist mühselig,
und die Ausbeute an Weizen ist gering.
Ich werde nicht länger meine Zeit darauf verschwenden.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Argáiþ
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Beitrag(#677640) Verfasst am: 09.03.2007, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
@ Semnon, du sprichst mir die Kompetenz ab? U. a. hier, und an weiteren Stellen?
Diese Komplimente gebe ich dir ungebraucht zurück.

Bei deinem sonstigen Geschreibsel den Weizen von der Spreu zu trennen, ist mühselig,
und die Ausbeute an Weizen ist gering.
Ich werde nicht länger meine Zeit darauf verschwenden.


Nein, BIIITE Nicht. LEONY, das kannst du mir nicht antuuuun, NEIIIIIIN. Ich BRAUCHE deine Aufmerksamkeit wie die Luft zum atmen Lachen

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