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Buddhismus, eine friedliche Religion?
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#677891) Verfasst am: 09.03.2007, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wie bei vielen Religionen wird hier erst einmal ein Problem erfunden, das es nicht gibt.
Die Leugnung des Ich, des Selbst usw. ist antiindividualistisch.


- Auch da liegst Du wieder völlig falsch. zwinkern

z.B.

http://religion.orf.at/projekt03/religionen/buddhismus/fachartikel/re_bu_fa_zenbuddhismus1-97.htm#10


inwiefern widerlegt der verlinkte text Sokrateers einschätzung?


- Der Buddhismus(in Anführungszeichen) ist nicht antiindividualistisch.


behauptung ohne argumente


- Nein, es war nur eine Feststellung.
Begründungen sind ja im weiteren Verlauf gekommen.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
bitte erläutere in möglichst einfachen sätzen ohne zitate den terminus "wahrer mensch ohne rang".


- Menschen neigen dazu sich mit allerlei Dingen zu identifizieren.
Z.B. mit ihrem Reichtum/Besitz, mit Ihrer Macht, oder meinetwegen
auch mit einer bestimmten Politik oder Weltanschauung.
All diese Dinge bestehen aber nicht für sich selbst und
sind vergänglich. Kein Ding befriedigt ganz.
Kein Ding ist vollkommen. Niemand ist
perfekt, wie es so schön heißt.

Die Identifikation eines Menschen z.B. mit seinem Reichtum,
ist also trügerisch - weil auch Reichtum vergänglich ist.
Reichtum alleine ist auch nicht das, was das ganze
Leben ausmacht. Reichtum an sich ist völlig
bedeutungslos.

http://de.wikipedia.org/wiki/Midas#Mythos


das soll eine erläuterung sein?! das sind alles behauptungen!


- Was z.B. ? Das Reichtum einen nicht zum Gott macht,
bzw. vollkommen ? Dann ist Reichtum für Dich Sinn und
Ziel des Lebens ? Ich schrieb Reichtum gäbe es nicht an sich,
und würde nicht für sich selbst bestehen.

Zitat:
was ist mit eigenen fähigkeiten? eigenen perspektiven?


- Was soll damit sein ? Es wäre auch nichts schlechtes "reich"(in Anführungszeichen)
zu sein. Ich würde es aber als schlecht an sehen, von seinem Reichtum abhängig
zu sein. Es ist auch nicht schlecht, Geld zu verdienen. Schlecht ist aber
die Gier, bzw. die Begehren in Bezug auf diese Dinge....

Zitat:
sicher ist alles vergänglich, doch was hat das mit deiner behauptung zu tun, der buddhismus sei nicht antiindividualistisch?!


- Buddhisten leugnen gar kein "Ich", aber es ist bedingt entstanden, wandelbar und vergänglich.
Es wird also nicht zur Endursache. Es besteht nicht für sich selbst. Das ist also auch
ein atheistischer Gedanke. Es gibt kein Ich im höchsten Sinne, bzw. einen
Weltlenker(z.B. Gott)...

http://de.wikipedia.org/wiki/Skandhas

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
die anekdote ist für mich ein beispiel, wie individualismus unterdrückt wird.


- Du meinst, der Mönch hätte nicht sagen können "Hier bin ich !" ? zwinkern


Zitat:
"Eines Tages predigte er: `Da ist der wahre Mensch ohne Rang in der Masse des nackten Fleisches, der durch die Tore eures Gesichts (d. h. Sinnesorgane) aus- und eingeht. Wer (diese Tatsache) noch nicht bezeugt hat, seht, seht!' - Ein Mönch trat hervor und fragte: ‚Wer ist dieser wahre Mensch ohne Rang?' - Rinzai stieg von seinem Stuhl herab, packte den Mönch an der Kehle und sagte: `Sprich! Sprich!' - Der Mönch zögerte. Rinzai ließ ihn los und sagte: `Was für ein wertloser Dreckstock das ist!‘"


nein ich meine der prediger hätte ihm so etwas antworten sollen wie: "du und alle". und vor allem hätte er ihn nicht als "wertlosen dreckstock" bezeichnen und damit entmenschlichen sollen.


- Zen-Leuchten sind in mancher Hinsicht...sagen wir mal recht speziell. Lachen
Es geht Ihnen um "Befreiung" und daher brechen diese schon mal
mit den Konventionen. Zu Lin-Chi gibt es ne ganze Reihe Anekdoten.
Er hat dem Buddhismus nichts neues hinzugefügt aber die Art,
bzw. die Methodik die er rüberbrachte war gewissermaßen
revolutionär. Er hatte großes Mitgefühl.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
dein inhaltsleeres humanistenbahing ignoriere ich am besten.


- Es geht mir nicht um "Humanistenbashing".
Aber ich bin mir ziemlich sicher, wer Streit sucht - wird Streit finden.
Es gibt ja nicht nur Humanisten die gelegentlich sehr arrogant
gegenüber anderen Weltanschauungen/Religionen, etc. auftreten.
Leider fällt es Ihnen wohl nie so recht auf...
Ich glaube man "bekehrt" Menschen nicht zum Humanismus,
wenn man so auftritt. zwinkern


ich kann und will humanismus nicht missionieren. das ist nicht möglich, da man zum humanisten mMn nur durch eigenes denken werden kann.


- O.K. zwinkern

Zitat:
mein auftreten empfinde ich nicht arroganter als deins.


- Dich habe ich gar nicht gemeint, bzw. direkt damit ansprechen wollen.
Aber diesen Typus "arroganter" Humanist habe ich schon öfter erlebt.
Das ist alles.

Zitat:
ich bin immer wieder erstaunt, wie man sich auf weisheiten wie "alles bedingt alles" derartig viel einbilden kann wie du es tust, ohne sich dessen bewusst zu sein.


- Mache ich gar nicht. zwinkern
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IvanDrago
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Beitrag(#677894) Verfasst am: 09.03.2007, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Also man lernt auf jeden Fall in jedem halbwegs seriösen Philosophiestudium in "Religionswissenschaft" dass der Buddhismus konzeptionell klassisch eine Taschenspielerreligion ist (ähnlich dem Christentum in diesem Aspekt), die die Welt und die Existenz als elend erkennt und beschreibt und eine fragwürdige "Erlösung" aus selbiger Situation für das Individuum anbietet. (aus diesem bösen Kreislauf, dieser Hölle in der wir uns schon befinden)

Describe the only room possible to exist in as being full of shit and then say you've got the key to get out of it. Zum Kotzen, diese Erlösungsreligionen....
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"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

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Malone
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Beitrag(#677898) Verfasst am: 09.03.2007, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Das würde ich kaum als seriöses Philisophiestudium bezeichnen.
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IvanDrago
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Beitrag(#677899) Verfasst am: 09.03.2007, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab nie Philosophie studiert, der Mann der selbiges aber - weit weniger polemisch formuliert - gelehrt hat, ist dir weitaus überlegen, da in Oxford tätig... zwinkern
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IvanDrago
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Beitrag(#677900) Verfasst am: 09.03.2007, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe bei dir bisher eigentlich auch nur Arroganz da du dich anscheinend sehr mit dem Buddhismus beschäfigt hast. Man kann die Existenz auch pessimistisch sehen ohne schöne Momente zu negieren, mehr hab ich bisher nicht rausgehört. Das wusste ich wohl schon vorher. Dann erklär es halt mal. Für nicht-Experten. Ist die Wiedergeburt nun eher etwas überwindenswertes oder nicht, so ganz klassisch?
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Malone
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Beitrag(#677902) Verfasst am: 09.03.2007, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Ich hab nie Philosophie studiert, der Mann der selbiges aber - weit weniger polemisch formuliert - gelehrt hat, ist dir weitaus überlegen, da in Oxford tätig... zwinkern


Logisch. Mit den Augen rollen
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Roter Ballon
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Wohnort: München

Beitrag(#677905) Verfasst am: 09.03.2007, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Also man lernt auf jeden Fall in jedem halbwegs seriösen Philosophiestudium in "Religionswissenschaft" dass der Buddhismus konzeptionell klassisch eine Taschenspielerreligion ist (ähnlich dem Christentum in diesem Aspekt), die die Welt und die Existenz als elend erkennt und beschreibt und eine fragwürdige "Erlösung" aus selbiger Situation für das Individuum anbietet. (aus diesem bösen Kreislauf, dieser Hölle in der wir uns schon befinden)

Describe the only room possible to exist in as being full of shit and then say you've got the key to get out of it. Zum Kotzen, diese Erlösungsreligionen....


Dabei entgeht dir leider der fundamentale Unterschied, dass nämlich der Buddhismus den "Key" in deine Hände legt, du also prinzipiell damit machen kannst, was immer dir beliebt.
(meinetwegen kannst den "key" auch runterschlucken und darauf warten eir er hinten wieder rauskommt, oder vielleicht ihn lieber hervorwürgst)

Es gibt ja kein MUSS
Es ist nur eine Aufforderung einen Weg anzunehmen der "Das Leid" mindert.
Die Denkfaulen laufen halt den wanderGuru´s nach,
Die Agressiveren meinen es herbeibefehlen zu können: "Sprich!"
etc.

allein das Lächeln macht doch so einen Buddha recht sympathisch
(der fette mann kann wohl kaum ein entsagendes verneinendes Leben geführt haben)
((und das greisgrämige hiesiger Heiliger ist einem Lächelnden wohl kaum anzudichten))
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ertrage die Clowns!
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narziss
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Beitrag(#677906) Verfasst am: 09.03.2007, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Um welchen Mann handelt es sich denn?
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IvanDrago
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Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#677908) Verfasst am: 09.03.2007, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Irrelevant. Es geht nicht um diesen - realen - Mann. Es geht um meine letzte Frage an Malone, bzw. um die Frage, die im Raum stand, bevor ich mich überhaupt zu Wort gemeldet hab:

Ist der Buddhismus eigentlich auch nur eine lebensverneindende Erlösungsreligion, oder nicht?
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Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

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Rat
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Anmeldungsdatum: 12.11.2003
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Wohnort: Duisburg

Beitrag(#677909) Verfasst am: 09.03.2007, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Auch wenn es hier schon kurz angesprochen wurde möchte ich noch mal deutlich darauf hinweisen das der Tibetanische Buddhismus nicht stellvertretend für den Buddhismus allgemein steht. Leider ist es oft so wie hier das man den Dalai Lama kritisiert, und meint man könne das auf den gesamten Buddhismus übertragen. Ich denke das ist unredlich, dafür sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten einfach zu groß.
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#677911) Verfasst am: 09.03.2007, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

@Malone
Du scheinst Dich mit dem Buddhismus auzukennen. Als ich mich mal (für Dich vermutlich nur an der Oberfläche kratzend) mit dem Buddhismus beschäftigt habe, habe ich es als einen grundlegenden Unterschied zu meiner Denkweise aufgefasst, daß das Werden ("Streben" wäre wohl nicht angebracht zu sagen, oder?) in einem jede Individualität aufhebendes Sein endet. Trifft dies so ungefähr zu?
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Roter Ballon
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#677912) Verfasst am: 09.03.2007, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Irrelevant. Es geht nicht um diesen - realen - Mann. Es geht um meine letzte Frage an Malone, bzw. um die Frage, die im Raum stand, bevor ich mich überhaupt zu Wort gemeldet hab:

Ist der Buddhismus eigentlich auch nur eine lebensverneindende Erlösungsreligion, oder nicht?


Nein! zu lebensverneinend

Nein! zu Erlösungsreligion im allgemeinen
... es geht explizit um die Entscheidungen des Individuums
_________________
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ertrage die Clowns!
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#677925) Verfasst am: 09.03.2007, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Irrelevant. Es geht nicht um diesen - realen - Mann. Es geht um meine letzte Frage an Malone, bzw. um die Frage, die im Raum stand, bevor ich mich überhaupt zu Wort gemeldet hab:

Ist der Buddhismus eigentlich auch nur eine lebensverneindende Erlösungsreligion, oder nicht?



Ich muss mich auf so eine wertende und kategorisierende Diskussionsebene gar nicht einlassen. Ihr versucht, ein ungeheuer vielschichtiges und tiefgreifendes Phänomen in ganz flachen Denkstrukturen einzuordnen und zu verurteilen, anstatt wenigstens ansatzweise zu versuchen es zu verstehen.

Ich kann auch schlecht jahrelange Beschäftigung praktischer und theoretischer Natur mit dem Thema, vor allem auf erkenntnistheoretischer Ebene, in wenige Sätze packen, die voreingenommenen und auf materialistische Denkweisen fixierten Personen einen Erfahrungswert wie Erleuchtung, und das ist der wesentliche Kern, den alle buddhistischen Lehren gemeinsam haben, verständlich machen könnte.

Daher meine Buchtipps, Ken Wilber und Volker Zotz.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#677935) Verfasst am: 09.03.2007, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@Malone
Du scheinst Dich mit dem Buddhismus auzukennen. Als ich mich mal (für Dich vermutlich nur an der Oberfläche kratzend) mit dem Buddhismus beschäftigt habe, habe ich es als einen grundlegenden Unterschied zu meiner Denkweise aufgefasst, daß das Werden ("Streben" wäre wohl nicht angebracht zu sagen, oder?) in einem jede Individualität aufhebendes Sein endet. Trifft dies so ungefähr zu?



Ja, ungefähr. Im Zustand der Erleuchtung, ein Phänomen das übrigens natürlich auch in westlicher Mystik und Psychologie bekannt ist, aber speziell im Buddhismus besonders ausgearbeitet wurde, hebt sich das kulturell tradierte Ich quasi auf. Aber weniger im Sinne, dass das Selbst (vom Ego zu unterscheiden) zur Bedeutungslosigkeit schrumpfen würde, sondern dass es zu einer kognitiven und emotionalen Alleinheit wächst. Durch die Vertiefung, auch zu unterscheiden von anderen zielgerichteten und gegenständlichen Meditationsmethoden, wird das flache, stereotype, zweidimensionale Alltagsdenken sozusagen unterwandert, bis es verebbt und reines, klares Bewusstsein übrigbleibt. Ein Zustand, an dem ich zumindest mal schnuppern durfte, leider für mich kaum wiederholbar, aber das großartigste, tiefschürfendste und prägendste Erlebnis meines Lebens.

Nichts von der Sophisterei in diesem Thread wird dieser Erlebnisintensität auch nur ansatzweise gerecht. Zudem braucht man zumindest so etwas wie einen Draht dazu, den hat man, oder eben nicht. Ansonsten kann man alle Literatur der Welt darüber lesen und lukasischer Professor sein, man versteht trotzdem nichts.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#677946) Verfasst am: 09.03.2007, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Irrelevant. Es geht nicht um diesen - realen - Mann. Es geht um meine letzte Frage an Malone, bzw. um die Frage, die im Raum stand, bevor ich mich überhaupt zu Wort gemeldet hab:

Ist der Buddhismus eigentlich auch nur eine lebensverneindende Erlösungsreligion, oder nicht?


- Der Budddhismus ist eine Erlösungsreligion. Allerdings ist dieser nicht "lebensverneinend"
und auch nicht nihilistisch. Kannst ja z.B. mal bei Wikipedia unter Nagarjuna schauen.
Da steht einiges an "Erkenntnistheorie".

Buddha geht es um die Überwindung des Leides. Nicht um eine Lebensverneinung.
Ausserdem wäre es Buddhisten z.B. auch erlaubt anderen Religionen anzugehören.
Ist also nicht so "Exklusiv" wie behauptet, tatsächlich ziemlich öffentlich.
Aus westlicher Sicht ist vieles durchaus mißverständlich, weil die
Rahmenbedingungen nicht mit den unseren so ohne weiteres
gleichzusetzen sind. Von der eigenen Kultur auf andere
schließen ist ja nicht ungefährlich. Buddha ist z.B.
kein "Gott". Auch wenn das von manchen
gelegentlich behauptet wird.
Gleichmacherei ist da also nicht hilfreich.
Die Gleichung: Christentum ist gleich Buddhismus
funktioniert auch nicht wirklich.

Es gibt zweifellos Kritikpunkte am Buddhismus aber diese sollten,
wenn möglich - fundiert sein.

Wiedergeburt meint bei Buddhisten z.B. auch nicht Seelenwanderung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anatta#Schwierigkeiten_beim_Verst.C3.A4ndnis
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Scout2001
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#677948) Verfasst am: 09.03.2007, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ja nicht der Kenner. Dennoch habe ich in meinen Asienreisen buddhistische Mönche kennengelernt. Man erhält zwar den Esprit von esoterischem Blödsinn, aber in einer freundlichen und zwanglosen Art, der mir bei Christen fremd ist und war. Da gab es keine, die mir erzählten, wenn ich mich nicht bekenne, dann oje die Hölle des Leides wird auf dich warten. Nee, nicht einmal subtil.
Durch die Erfahrung diverser Christen hatte ich es bei ihnen aber erwartet und wurde enttäuscht. Mir fiel zudem auf, dass ich so viele lachende, lausbuberscheinende Mönche noch nie zuvor und danach gesehen habe.

Ist aber nur meine subjektive und unbedeutende Erfahrung.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#677952) Verfasst am: 09.03.2007, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Ein Zustand, an dem ich zumindest mal schnuppern durfte, leider für mich kaum wiederholbar, aber das großartigste, tiefschürfendste und prägendste Erlebnis meines Lebens.

Das sagen andere auch, die Marienerscheinungen sehen und die Jesus als ihren Erlöser akzeptieren. Folglich ist das Christentum wahr, wer was anderes denkt, ist verschlossen und zweidimensional. Mit den Augen rollen

Überall dort, wo Aussagen über unsere Welt gemacht werden; und dazu zählen Bewusstsein, Leid und dergleichen; muss sich der Buddhist gefallen lassen, dass seine Aussagen hinterfragt werden.

Nur weil jemand sein Gehirn in einen eindrucksvoll-abnormalen Modus gebracht hat, sei es durch Meditation, Meskalin oder Pilze, heißt das nicht das auch nur eine einzige seiner Aussagen anschließend mehr Gewicht erhalten.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#677955) Verfasst am: 09.03.2007, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Argh
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IvanDrago
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Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#677956) Verfasst am: 09.03.2007, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich muss mich auf so eine wertende und kategorisierende Diskussionsebene gar nicht einlassen. Ihr versucht, ein ungeheuer vielschichtiges und tiefgreifendes Phänomen in ganz flachen Denkstrukturen einzuordnen und zu verurteilen, anstatt wenigstens ansatzweise zu versuchen es zu verstehen.


Nee du. Arroganz deinerseits, that's it.

Um das Christentum zu begreifen, muss ich mich intensiv mit den Theorien (!) über die Urgeschichte, Vorgeschichte, Entwicklungsströme etc. beschäftigen, und trotzdem ist es völlig legitim festzustellen: Das Christentum ist eine (diesseitig) lebensverneindende Erlösungsreligion.

In einigen wenigen Worten darzustellen, warum das eben beim Buddhismus NICHT der Fall ist, wäre deine Aufgabe gewesen. (sh. auch "Wir die Wiedergeburt als etwas überwindenswertes gesehen?")


Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Buddha geht es um die Überwindung des Leides.


Ja, sein Salvation-Key eben. Die Frage ist doch nur, ob wir generell vor einer verschlossenen Tür stehen. Frage an dich: Als was konkret erachtet er jetzt das Leben, die menschliche Existenz an sich?
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Beiträge: 5269

Beitrag(#677962) Verfasst am: 09.03.2007, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
In einigen wenigen Worten darzustellen, warum das eben beim Buddhismus NICHT der Fall ist, wäre deine Aufgabe gewesen. (sh. auch "Wir die Wiedergeburt als etwas überwindenswertes gesehen?")


Auch wenn es dir nicht zusteht, Aufgaben an mich zu delegieren, habe ich es, so gut es bei diesem Thema möglich ist, versucht. Aber der Engpass ist beim Empfänger.
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IvanDrago
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Beitrag(#677978) Verfasst am: 09.03.2007, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Dann hilf mir. Sehr glücklich
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Beiträge: 5269

Beitrag(#677982) Verfasst am: 09.03.2007, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Daher meine Buchtipps, Ken Wilber und Volker Zotz.



Das Büchlein von Zotz, die Monographie, hat gerade mal 160 Seiten, und ist denkbar neutral geschrieben.
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Beitrag(#677986) Verfasst am: 09.03.2007, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Gut. Andere Frage: was ist in deinen Augen kritisch zu erachten, am Buddhismus? (oder: an deiner Vorstellung desselbigen)
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Beitrag(#678001) Verfasst am: 09.03.2007, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Buddha geht es um die Überwindung des Leides.


Ja, sein Salvation-Key eben.


- Nö. Leerheit befreit von Fixierungen.

Zitat:
Die Frage ist doch nur, ob wir generell vor einer verschlossenen Tür stehen. Frage an dich: Als was konkret erachtet er jetzt das Leben, die menschliche Existenz an sich?


- Es gibt keine menschliche Existenz "an sich". zwinkern

"Durch Taten ist die Welt bedingt,
Bedingt durch Taten ist das Volk;
Um Taten dreht sich jedes um,
Wie um die Achse rollt das Rad.

(M 98 )
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Beitrag(#678012) Verfasst am: 09.03.2007, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bislang scheint dir also noch nichts kritisches eingefallen zu sein.


Also, soweit ich mich erinnere, korrigiere mich gerne, gibt es im Buddhismus diese das Leben als Leiden beschreibenden vier Wahrheiten:

1. Was ist Leiden:

Das Leben selbst ist Leiden: Geburt, Arbeit, Trennung, Alter, Krankheit, Tod.


2. Wie entsteht das Leiden:

Durch Lebensdurst, durch Haften an Dingen, durch Gier, Hass und Verblendung. Das aber hat Wiedergeburten zur Folge


3. Wie kann das Leiden überwunden werden:

Durch Aufgeben des Begehrens. Nur so wird neues Kharma, die Folge von guten wie bösen Taten, vermieden, nur so ein Wiedereinstieg in den Kreislauf der Geburten verhindert.


4.Auf welchem Weg soll dies erreicht werden:

Auf dem Weg des achtfachen Pfades zum Nirvana.

-> Man ist geneigt zu denken, dass im Buddhismus das Leben eher pessimistisch gesehen wird bzw, die Existenz.

Leben ist Leiden - ein Buddhist sollte der Lehre folgend doch versuchen das Leben möglichst rasch ohne weitere Wiedergeburten zu überwinden um ins Nirvana zu gelangen, diesen mysteriösen, kaum zu beschreibenden sondern angeblich nur zu erfahrenden Endzustand. Spirituelles Ziel oder zumindest erstrebenswert ist doch der Status des Aharat zu Lebzeiten, zumindest hat man in dieser Stufe der Erleuchtung keine weitere Wiedergeburt vor sich. Und so richtig in der Welt steht man dann auch schon zu Lebzeiten nicht mehr, zwecks der Wahrnehmung usw.

-> Man hat es fast geschafft, das "vollständige Erlöschen" zu erreichen.

So: ich meine, das ist erstens ziemlich geschwurbelter Schwachsinn ohne irgendeine Relevanz für die Realität, zweitens ziemlich lebensverneinend. Das gute alte Konzept der Erlösungsreligon, bloß vielleicht bedeutend weniger rumtrampelnd und dafür weitaus stilvoller und irgendwoe auch sympathischer als im Christentum. Deswegen gibt es ja trotzdem gute Dinge im Buddhismus, bzw. tendenziell sehr freundliche, bei uns sogar möglicherweise sehr undogmatische Anhänger desselbigen.

Aber ich bin ja trotzdem kein Experte. Bloß diesen Eindruck könnte man ja als Nichtexperte gewinnen. Also, worin liegt bei mir die gewaltige Fehlinterpretation der buddhistischen Lehre, bzw. der angesprochenen Aspekte?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#678029) Verfasst am: 09.03.2007, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Leerheit befreit von Fixierungen.


auch von der notwendigkeit seinen grips zu benutzen?

ommmmmmnaraaaanaranaayanaa. Lachen

nix für ungut. der buddhismus (in welcher form auch immer) stellt für mich einfach keine alternative dar.
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Schmerzlos
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Beitrag(#678031) Verfasst am: 09.03.2007, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Bislang scheint dir also noch nichts kritisches eingefallen zu sein.


- Falls Du mich meintest. Natürlich...ich wüßte ne Menge Sachen die ich kritisieren könnte.
Ich bin auch ganz dafür Mißstände und dergleichen anzusprechen. Allerdings geht
es mir nicht um Dekonstruktion. Ebenso wenig wie ich z.B. darauf aus bin
die Bibel der Christen zu zerfetzen...Darauf hatte ich es früher mal
abgesehen. Man wird auf Dauer dabei ungerecht.

Zitat:
Also, soweit ich mich erinnere, korrigiere mich gerne, gibt es im Buddhismus diese das Leben als Leiden beschreibenden vier Wahrheiten:


- Die edlen vier Wahrheiten beschreiben das Leben nicht ausschließlich als Leiden.

Zitat:
1. Was ist Leiden:

Das Leben selbst ist Leiden: Geburt, Arbeit, Trennung, Alter, Krankheit, Tod.


- Das ist miserabel zitiert. Geburt, Arbeit, Trennung, Alter, Krankheit, Tod sind
nicht alles im Leben. Bei den vier edlen Wahrheiten geht es erst einmal darum,
dass Leiden zu erkennen, bzw. zu verstehen was Leiden bedeutet.
Das bezieht sich auf die Vergänglichkeit.

Im Wörterbuch des Palikanon findet sich das ganze noch mal "richtiger" -
wen es interessiert: unter "sacca".

Zitat:
2. Wie entsteht das Leiden:

Durch Lebensdurst, durch Haften an Dingen, durch Gier, Hass und Verblendung. Das aber hat Wiedergeburten zur Folge


3. Wie kann das Leiden überwunden werden:

Durch Aufgeben des Begehrens. Nur so wird neues Kharma, die Folge von guten wie bösen Taten, vermieden, nur so ein Wiedereinstieg in den Kreislauf der Geburten verhindert.


4.Auf welchem Weg soll dies erreicht werden:

Auf dem Weg des achtfachen Pfades zum Nirvana.

-> Man ist geneigt zu denken, dass im Buddhismus das Leben eher pessimistisch gesehen wird bzw, die Existenz.


- Man ist geneigt. Im Gegensatz zu Schopenhauer der in Bezug auf den Buddhismus
sozusagen auf halben Wege stehen geblieben ist, zeigt Buddha nicht nur das Leiden,
sondern eben auch wie es aufhört.

Zitat:
Leben ist Leiden -


- Leben ist nicht nur Leiden. Das Leiden ist nicht selbstexistent.
Wir schaffen uns Leiden. Ist alles anhaften aufgegeben,
dann gibts kein Leiden. zwinkern
Man kann sich länger damit beschäftigen.
Leiden ist ausserdem durchaus nicht nur "negativ"
besetzt. Leiden kann auch bedeuten,
sich weiterzuentwickeln, oder etwas
dazuzulernen.
Nach einer buddhistischen Vorstellung ist das Leiden bereits
grundsätzlich für den überwunden, der die vier edlen Wahrheit
versteht.

Wem nie durch Liebe Leid geschah,
dem ward auch Lieb´ durch Lieb´ nie nah.
Leid kommt wohl ohne Lieb´ allein,
Lieb´ kann nicht ohne Leiden sein.

von Gottfried von Straßburg

Zitat:
ein Buddhist sollte der Lehre folgend doch versuchen das Leben möglichst rasch ohne weitere Wiedergeburten zu überwinden um ins Nirvana zu gelangen, diesen mysteriösen, kaum zu beschreibenden sondern angeblich nur zu erfahrenden Endzustand.


- Es geht auch nicht um ein "Begehren" nach Selbstvernichtung oder Daseinsvernichtungsdurst.
Gerade dieses "Begehren" ist bei Buddhisten ja von Übel. Die Gier.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nirvana

Zitat:
Spirituelles Ziel oder zumindest erstrebenswert ist doch der Status des Aharat zu Lebzeiten,


- Nicht alle buddhistischen Schulen haben das "Ideal" des Arhat.
Aber es ist auch nicht erforderlich, dass alle Menschen nun Mönche werden sollen, usw.
Leider werden Buddhisten(zumeist Laienanhänger) recht oft mit Mönchen verwechselt.
Es laufen durchaus nicht alle Buddhisten in einer Robe oder einer Glatze herum, usw.
Ausserdem sind auch nicht alle Buddhisten besitzlose arme Schweine, die irgendwo
in einem verarmten Land leben. Es gibt wirklich ne ganze Menge Buddhisten...

Zitat:
Aber ich bin ja trotzdem kein Experte. Bloß diesen Eindruck könnte man ja als Nichtexperte gewinnen. Also, worin liegt bei mir die gewaltige Fehlinterpretation der buddhistischen Lehre, bzw. der angesprochenen Aspekte?


- Die vier edlen Wahrheiten und der dazugehörige 8fache Pfad,
sind zum Beispiel nicht das Gleiche wie zum Beispiel die 10 Gebote,
wo bei Verstoß meinetwegen die ewige Verdammnis droht oder
etwas in dieser Richtung. Jede Ursache hat nur eine begrenzte Wirkung,
jede Tat eine ihr genau entsprechende Folge. Es gibt also keine "Sünde"
wie im christlichen Sinne. Der Mensch wird z.B. nicht für seine Taten
bestraft, sondern von seinen Taten. Falsches Verhalten führt zu
entsprechenden Konsequenzen. Ich denke das ist nachvollziehbar.
Damit man die edlen vier Wahrheiten und den 8fachen Pfad
im rechten Lichte sieht, kommt man nicht umhin sich
mit der Lehre von Nicht-Selbst zu beschäftigen.

Um ein Problem zu lösen, muß man es ja erstmal kennen,
bzw. verstehen.

Es geht bei Buddha um
Die edle Wahrheit vom Leiden,
die edle Wahrheit von der Leidensentwicklung,
die edle Wahrheit von der Leidensauflösung,
die edle Wahrheit von dem zur Leidensauflösung führenden Vorgehen.


Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 09.03.2007, 16:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#678035) Verfasst am: 09.03.2007, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber ich bin ja trotzdem kein Experte. Bloß diesen Eindruck könnte man ja als Nichtexperte gewinnen. Also, worin liegt bei mir die gewaltige Fehlinterpretation der buddhistischen Lehre, bzw. der angesprochenen Aspekte?


Habe ich oben schon geschrieben.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#678036) Verfasst am: 09.03.2007, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Leerheit befreit von Fixierungen.


auch von der notwendigkeit seinen grips zu benutzen?

ommmmmmnaraaaanaranaayanaa. Lachen

nix für ungut. der buddhismus (in welcher form auch immer) stellt für mich einfach keine alternative dar.


- Vielleicht würde Dir statt Leerheit das Wort Freiheit besser gefallen.
Mit irgendwelchen "Om-s" oder Ommmmnaraaa....etc. habe ich eigentlich nix am Hut.
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#678043) Verfasst am: 09.03.2007, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die edle Wahrheit vom Leiden


Und an ebendieser störe ich mich. Die kann er sich sonstwo hinstecken, der Gute. Meine Tür ist nicht verschlossen. Er mag seinen Key behalten, was denn ja auch in seinem Sinne ist, wenn er zu solch Skeptizismus seiner Lehre gegenüber aufgerufen hat. zwinkern
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"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

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