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Die deutsche Sprache auf Abwegen?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#683651) Verfasst am: 16.03.2007, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre die nächstanstehende Veränderung, mit konstruiert scheinbegründeten (und daher willkürlichen) Verstümmelungen der deutschen Sprache aufzuhören? Das wär doch wirklich mal was Neues, finde ich zwinkern

Rechtschreibung =/= Sprache zwinkern

Die Sprache leidet nicht im geringsten darunter, dass ein Wort anders geschrieben wird.
Die alte rechtschreibung übrigens ist mE ebenso konstruiert scheinbegründet.


Gluabst du nicht, dass es starke Tendenz gibt, die Schriftsprache zu verbalisieren?

Im Gegenteil, durch die sogenannte Rechtschreibreform wurde versucht, der Schriftsprache Feinheiten abzuschleifen, die die gesprochenen Sprache durchaus macht.


Eben... noch, noch besteht dieser Unterschied.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#683653) Verfasst am: 16.03.2007, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre die nächstanstehende Veränderung, mit konstruiert scheinbegründeten (und daher willkürlichen) Verstümmelungen der deutschen Sprache aufzuhören? Das wär doch wirklich mal was Neues, finde ich zwinkern

Rechtschreibung =/= Sprache zwinkern

Die Sprache leidet nicht im geringsten darunter, dass ein Wort anders geschrieben wird.
Die alte rechtschreibung übrigens ist mE ebenso konstruiert scheinbegründet.


Gluabst du nicht, dass es starke Tendenz gibt, die Schriftsprache zu verbalisieren?

Ja, aber die Änderungen der letzten Rechtschreibreform betrafen ja zu großen Teilen gar nicht die Laut-Buchstaben-Zuordnung.

@ Ralf: was wäre denn für dich kein Substantiv, welches dennoch nun großgeschrieben wird? Immerhin herrscht bei der Definition von "Substaniv" nicht grade Einigkeit unter den Germanisten.

Überhaupt ist das das Hauptproblem der Neuen Rechtschreibung: Zu viele Köche. Einige wollten Omlett machen, einige Bohneneintopf und dann waren da noch welche zwischen, denen Reibekuchen mehr zusagte.
Das Ergebnis ist gebratene Reibebohnensuppe mit Ei. Und das nur, weil die Köche sich nicht einig waren.

edit: Irgendwie klemmt meine d-Taste.
_________________
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#683654) Verfasst am: 16.03.2007, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Win hat folgendes geschrieben:
Ich kann die "Neue-Rechtschreibung-Neutrotiker" nicht verstehen. Natürlich ist die neue Rechtschreibung nicht perfekt, aber die alte Rechtschreibung war doch auch nicht logischer. Es ist einfach nur eine Unbereitschaft, sich mit den Veränderung abzufinden. Dabei sind die ziemlich geringfügig im Vergleich zu den vorherigen Rechtschreibreformen. Inzwischen finde ich das Gezeter und die ganzen Sprüche nur noch nervig.


Durch die neuen Getrenntschreibungen sind manche Wörter praktisch abgeschafft worden: "kennenlernen", "spazierengehen", "Ewiggestrige" usw., die eigenständige Vokabeln sind, dürfen eigentlich nicht mehr im Wörterbuch stehen, und das ist sehr wohl Mist.

Das andere Problem ist, dass die neue Rechtschreibung 1. nicht wirklich logischer und leichter zu erlernen ist als die alte und 2. immer wieder geändert worden ist. Daraus folgt (und darum ging es mir hier), dass man allgemein nicht mehr weiß, wie man schreiben soll, und daher ein Riesenchaos und Unsicherheit herrscht. Nicht zuletzt ist auch die Benutzung von Rechtschreibprogrammen mittlerweile ein Problem und viele Leute lassen es wohl einfach, genauso wie ich.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#683656) Verfasst am: 16.03.2007, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre die nächstanstehende Veränderung, mit konstruiert scheinbegründeten (und daher willkürlichen) Verstümmelungen der deutschen Sprache aufzuhören? Das wär doch wirklich mal was Neues, finde ich zwinkern

Rechtschreibung =/= Sprache zwinkern

Die Sprache leidet nicht im geringsten darunter, dass ein Wort anders geschrieben wird.
Die alte rechtschreibung übrigens ist mE ebenso konstruiert scheinbegründet.


Gluabst du nicht, dass es starke Tendenz gibt, die Schriftsprache zu verbalisieren?

Ja, aber die Änderungen der letzten Rechtschreibreform betrafen ja zu großen Teilen gar nicht die Laut-Buchstaben-Zuordnung.

@ Ralf: was wäre denn für dich kein Substantiv, welches dennoch nun großgeschrieben wird? Immerhin herrscht bei der Definition von "Substaniv" nicht grade Einigkeit unter den Germanisten.


Z.B. bei:

Es tut mir Leid
Heute Abend
im Allgemeinen

kann ich beim besten Willen kein Substantiv entdecken.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#683658) Verfasst am: 16.03.2007, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
neuen Getrenntschreibungen sind manche Wörter praktisch abgeschafft worden: "kennenlernen", "spazierengehen", "Ewiggestrige" usw., die eigenständige Vokabeln sind, dürfen eigentlich nicht mehr im Wörterbuch stehen, und das ist sehr wohl Mist.


Allerdings.

Außerdem, wenn die neue nicht wirklich besser ist, warum dann überhaupt was ändern, Win?

Jetzt gibts halt andere Logiklöcher.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#683660) Verfasst am: 16.03.2007, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
neuen Getrenntschreibungen sind manche Wörter praktisch abgeschafft worden: "kennenlernen", "spazierengehen", "Ewiggestrige" usw., die eigenständige Vokabeln sind, dürfen eigentlich nicht mehr im Wörterbuch stehen, und das ist sehr wohl Mist.


Allerdings.

Außerdem, wenn die neue nicht wirklich besser ist, warum dann überhaupt was ändern, Win?

Jetzt gibts halt andere Logiklöcher.


Weil ein Büro damit beauftragt wurde es zu prüfen, also mussten natürlich Gründe gefunden werden, eine Neuauflage durchzusetzen Schulterzucken Wenn da irgendwo ein Stempel drauf ist, dann hat das alles seine Richtigkeit...
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Shadaik
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Beitrag(#683661) Verfasst am: 16.03.2007, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Lange Geschichte mit "es tut mir Leid", im modernen Deutsch ist es aber wirklich kein Substantiv mehr, da hast du Recht (upps zwinkern ).
(Nur kurz: Eigentlich ist es ein Rudiment aus jener Zeit, als es im Deutschen noch keine Artikel gab).
Ich hake auch kurz, wenn solche Dinge kommen.

Heute Abend ist so ein Grenzfall. "Der Abend", aber auch bei Zeitbezeichnungen? Darüber können Germanisten Abende lang diskutieren.

"Im Allgemeinen" - wenn es kein Substantiv ist, dann setz keinen Artikel (in dem) davor. Was mit einem Artikel versehen wird ist ein Substantiv. Zumindest da sind sich die Germanisten mal einig.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
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Beitrag(#683662) Verfasst am: 16.03.2007, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Warum dann nicht Hitt?
Weil es ja auch nicht Hittze heißt... zwinkern

Oder könnte es daran liegen, dass auf Tipp und Stopp Verben basieren, auf Hit aber nicht?

Es liegt wohl eher an der Dauer. Hit gibt es noch nicht so lange im Deutschen.


Das Wort "Hit" ist eine Übersetzung des deutschen Worts "Schlager".
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#683665) Verfasst am: 16.03.2007, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Lange Geschichte mit "es tut mir Leid", im modernen Deutsch ist es aber wirklich kein Substantiv mehr, da hast du Recht (upps zwinkern ).
(Nur kurz: Eigentlich ist es ein Rudiment aus jener Zeit, als es im Deutschen noch keine Artikel gab).
Ich hake auch kurz, wenn solche Dinge kommen.

Heute Abend ist so ein Grenzfall. "Der Abend", aber auch bei Zeitbezeichnungen? Darüber können Germanisten Abende lang diskutieren.

Warum dann nicht heute Früh?

Zitat:
"Im Allgemeinen" - wenn es kein Substantiv ist, dann setz keinen Artikel (in dem) davor. Was mit einem Artikel versehen wird ist ein Substantiv. Zumindest da sind sich die Germanisten mal einig.

Ist "im allgemeinen" die Antwort auf die Frage nach wie oder nach was? Ich meine, daß der Artikel aus guten Gründen weggefallen ist, da die Wendung die Funktion eines Adjektivs hat.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Shadaik
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Wohnort: MG

Beitrag(#683666) Verfasst am: 16.03.2007, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Warum dann nicht Hitt?
Weil es ja auch nicht Hittze heißt... zwinkern

Oder könnte es daran liegen, dass auf Tipp und Stopp Verben basieren, auf Hit aber nicht?

Es liegt wohl eher an der Dauer. Hit gibt es noch nicht so lange im Deutschen.

Es heisst nicht Hittze, weil tz zz ersetzt, ähnlich wie ck kk ersetzt.

tz kann also nur hinter kurzen Vokalen auftreten, hinter t wäre es unlogisch. Sowas hätte man ruhig abschaffen können.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#683668) Verfasst am: 16.03.2007, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tassilo hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Warum dann nicht Hitt?
Weil es ja auch nicht Hittze heißt... zwinkern

Oder könnte es daran liegen, dass auf Tipp und Stopp Verben basieren, auf Hit aber nicht?

Es liegt wohl eher an der Dauer. Hit gibt es noch nicht so lange im Deutschen.


Das Wort "Hit" ist eine Übersetzung des deutschen Worts "Schlager".

Und? "Tip" ist eine Übersetzung des deutschen Wortes "Hinweis" oder "Rat".

(Für Schlager gibts übrigens noch das schöne Wort Gassenhauer.)
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#683669) Verfasst am: 16.03.2007, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Lange Geschichte mit "es tut mir Leid", im modernen Deutsch ist es aber wirklich kein Substantiv mehr, da hast du Recht (upps zwinkern ).
(Nur kurz: Eigentlich ist es ein Rudiment aus jener Zeit, als es im Deutschen noch keine Artikel gab).
Ich hake auch kurz, wenn solche Dinge kommen.

Heute Abend ist so ein Grenzfall. "Der Abend", aber auch bei Zeitbezeichnungen? Darüber können Germanisten Abende lang diskutieren.

Warum dann nicht heute Früh?

Heute Morgen zwinkern

Zitat:
Zitat:
"Im Allgemeinen" - wenn es kein Substantiv ist, dann setz keinen Artikel (in dem) davor. Was mit einem Artikel versehen wird ist ein Substantiv. Zumindest da sind sich die Germanisten mal einig.

Ist "im allgemeinen" die Antwort auf die Frage nach wie oder nach was? Ich meine, daß der Artikel aus guten Gründen weggefallen ist, da die Wendung die Funktion eines Adjektivs hat.

Nach "in was" zwinkern
Der Artikel ist ja dummerweise nicht weggefallen, er ist ganz deutlich in seiner vollen Pracht vorhanden. Er ist noch nicht einmal im Eimer.
Nicht jede Unlogik kommt aus der Rechtschreibung, so manche hat sie auch aus der Sprechsprache übernommen.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#683671) Verfasst am: 16.03.2007, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Nicht jede Unlogik kommt aus der Rechtschreibung, so manche hat sie auch aus der Sprechsprache übernommen.


Ich vermute, dass die Zwangstrennung vieler Verben auch damit zu tun hat - sprachlich lassen sie sich (fürs ungeübte Ohr) nicht unterscheiden, also definiert man die Unterscheidung weg. Das erleichtert zwar vielleicht das Abscheiden beim Pisa-Test (weniger Fehler), aber es ist auch eine Verarmung der Sprache.
Die Doppeldeutigkeiten von Verben und Substantiven kennen viele heute gar nicht mehr.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#683674) Verfasst am: 16.03.2007, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Lange Geschichte mit "es tut mir Leid", im modernen Deutsch ist es aber wirklich kein Substantiv mehr, da hast du Recht (upps zwinkern ).
(Nur kurz: Eigentlich ist es ein Rudiment aus jener Zeit, als es im Deutschen noch keine Artikel gab).
Ich hake auch kurz, wenn solche Dinge kommen.

Heute Abend ist so ein Grenzfall. "Der Abend", aber auch bei Zeitbezeichnungen? Darüber können Germanisten Abende lang diskutieren.

Warum dann nicht heute Früh?

Heute Morgen zwinkern

Ist genauso doof. "morgen" ist hier eindeutig eine Zeitbestimmung.

Zitat:
Zitat:
Zitat:
"Im Allgemeinen" - wenn es kein Substantiv ist, dann setz keinen Artikel (in dem) davor. Was mit einem Artikel versehen wird ist ein Substantiv. Zumindest da sind sich die Germanisten mal einig.

Ist "im allgemeinen" die Antwort auf die Frage nach wie oder nach was? Ich meine, daß der Artikel aus guten Gründen weggefallen ist, da die Wendung die Funktion eines Adjektivs hat.

Nach "in was" zwinkern

Sehe ich nicht so. "Im allgemeinen" ist für mich ein eundeutig die Beschreibung, wie sich ein Umstand verhält, also eine "adjektivische" Wendung. Ich könnte den Ausdruck ja auch ohne weiteres durch "allgemein" ersetzen, was unzweifelhaft ein Adjektiv ist.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#683677) Verfasst am: 16.03.2007, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, dass die Zwangstrennung vieler Verben auch damit zu tun hat - sprachlich lassen sie sich (fürs ungeübte Ohr) nicht unterscheiden,

Findest du? Ich finde, es ist von der Betonung her ohne weiteres zu unterscheiden, ob ich bspw. zusammen ziehen oder zusammenziehen meine.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#683678) Verfasst am: 16.03.2007, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann das auch - aber ich halte mich ja auch für belesen und gebildet. Verlegen
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#683681) Verfasst am: 16.03.2007, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Heute Abend ist so ein Grenzfall. "Der Abend", aber auch bei Zeitbezeichnungen? Darüber können Germanisten Abende lang diskutieren.

Warum dann nicht heute Früh?

Im Bairischen hat man zwei Ausdrucksweisen zur Verfügung: "heute früh" und "heute in der Frühe". Wobei meines Erachtens die zweite Form die häufigere ist.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#683683) Verfasst am: 16.03.2007, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Ich kann das auch - aber ich halte mich ja auch für belesen und gebildet. Verlegen

Dann sollte es Ziel der Bildung sein, auch anderen diese Feinheiten zugänglich zu machen. Sie stattdessen plattzumachen, ist eine Kapitulation.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#683688) Verfasst am: 16.03.2007, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, dass die Zwangstrennung vieler Verben auch damit zu tun hat - sprachlich lassen sie sich (fürs ungeübte Ohr) nicht unterscheiden,

Findest du? Ich finde, es ist von der Betonung her ohne weiteres zu unterscheiden, ob ich bspw. zusammen ziehen oder zusammenziehen meine.

Das muss man allerdings lernen. Gesprochen wird nämlich keine Pause oder sowas, die wird vom Gehirn beim Hören eingefügt, sobald es den Begriff erkannt hat.

(Ausser vor Vokalen, da hat das Deutsche quasi einen speziellen Laut für den Wortanfang, der aber nicht geschrieben oder bewusst gehört wird)

Zu "im Allgemeinen": Wo ist der Unterschied zu "im Eimer"?
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
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Beitrag(#683707) Verfasst am: 16.03.2007, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ja, man wollte die Schreibweise von Verben und Substantiven vereinheitlichen. "stoppen" -> "Stopp", "tippen" -> "Tipp".
Ich hätte nicht gedacht, dass meine Vermutung stimmt. Das erschien mir villeichtzulogisch...

Kramer hat folgendes geschrieben:
Nein, es gibt kein Verb "hitten".
Jedenfalls nicht im allgemeinen Sprachgebrauch.

Tassilo hat folgendes geschrieben:
Das Wort "Hit" ist eine Übersetzung des deutschen Worts "Schlager".
Ich finde es komisch, dass man von Musik körperlicher Gewalt ausgesetzt... Moment, das passt ja perfekt... Geschockt

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Es heisst nicht Hittze, weil tz zz ersetzt, ähnlich wie ck kk ersetzt.

tz kann also nur hinter kurzen Vokalen auftreten, hinter t wäre es unlogisch. Sowas hätte man ruhig abschaffen können.
Du meinst sachen wie tz und ck?
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Shadaik
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Beitrag(#683711) Verfasst am: 16.03.2007, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ja.

ich hatte mal ne Zeit lang hier kk statt ck benutzt, aber das ist einfach nur merkwürdig, wenn es nicht alle machen.
Aber für ss/ß wenigstens nutze ich meine eigenen Regeln und setze ss auch hinter Diphtongen statt ß.
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Komodo
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Beitrag(#683777) Verfasst am: 16.03.2007, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Und wie lauten deine Eszett-Regeln?
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Shadaik
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Beitrag(#684049) Verfasst am: 16.03.2007, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Und wie lauten deine Eszett-Regeln?

Eben so: Wörter, die früher mit ß geschrieben wurden werden nun mit ss geschrieben, wenn sie auf einen kurzen Vokal oder Diphtong folgen.

Der Unterschied ist, dass die Rechtschreibreform hinter Diphtongen weiter ß vorsieht.
Was meinem Aussprachegefühl zuwiderläuft - ich halte die zweite Hälfte eines Diphtongs ebenfalls für einen kurzen Vokal, die Kommission hält den Diphtong insgesamt für einen langen Vokal. Das ist eines dieser Themen, bei denen Germanisten und Linguisten sich nie einig werden.

Ausserdem ist ss in manchen Wörtern optional, wenn sie dialektal mit kurzem Vokal gesprochen werden (etwa Spass, was eh viel positiver klingt).
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#684062) Verfasst am: 16.03.2007, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Und wie lauten deine Eszett-Regeln?

Grundsätzlich ß, wenn Vokal davor kurz und danach kein Vokal mehr kommt: Stuß, Schluß, Streß, kraß;
grundsätzlich ss, wenn Vokal davor kurz, aber danach noch Vokal kommt: Tasse, Trasse, Kassa;
grundsätzlich ß, wenn Vokal davor lang, egal was danach kommt: Spaß, Muße, Straße;
grundsätzlich ß nach Diphtong, egal was danach kommt: Scheiß, Scheiße.

Ganz einfach.
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Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 16.03.2007, 20:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#684064) Verfasst am: 16.03.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Und wie lauten deine Eszett-Regeln?

Grundsätzlich ß, wenn Vokal davor kurz und danach kein Vokal mehr kommt: Stuß, Schluß, Streß, kraß;


Das entbehrt jedwedter Logik.
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#684070) Verfasst am: 16.03.2007, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Und wie lauten deine Eszett-Regeln?

Grundsätzlich ß, wenn Vokal davor kurz und danach kein Vokal mehr kommt: Stuß, Schluß, Streß, kraß;


Das entbehrt jedwedter Logik.

Wieso? Man weiß in jedem Fall, wie das Wort ausgesprochen wird. Mir fällt keine Ausdnahme ein. Mehr Logik und Regelmäßigkeit kann man von Sprache nicht verlangen.
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Johnnyboy
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Beitrag(#684075) Verfasst am: 16.03.2007, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Orthographie ist zwar auch nicht gerade die beste, aber wenn man mitansehen muss, wie diverse Ausdrücke schlicht vergessen oder falsch verwendet werden, dann bekome ich irgendwie einen dicken Hals.

"Ich habe realisiert das ich zu dick bin!" z.b.

Und dieser Satz soll nicht heißen: "Ich habe mich zu dick gemacht."

"Er hob das Schild um den Hieb abzuwehren".

Und selbst Artikel können sie nicht mehr. Als ob man mit Straßenschildern Hiebe abwehren würde.
_________________
"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".


Zuletzt bearbeitet von Johnnyboy am 16.03.2007, 20:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Shadaik
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Beitrag(#684077) Verfasst am: 16.03.2007, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Und wie lauten deine Eszett-Regeln?

Grundsätzlich ß, wenn Vokal davor kurz und danach kein Vokal mehr kommt: Stuß, Schluß, Streß, kraß;


Das entbehrt jedwedter Logik.

Nein, nur der Tradition, was nichts schlechtes sein muss.
Ich wäre das ß auch gerne komplett los, beim Ersetzen durch ss ergeben sich aber falsche Aussprachen, ebenso beim Ersetzen durch s und das Ersetzen durch sz ist auch nicht logischer als gleich dessen Ligatur ß zu schreiben.
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#684082) Verfasst am: 16.03.2007, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Und wie lauten deine Eszett-Regeln?

Grundsätzlich ß, wenn Vokal davor kurz und danach kein Vokal mehr kommt: Stuß, Schluß, Streß, kraß;


Das entbehrt jedwedter Logik.

Nein, nur der Tradition, was nichts schlechtes sein muss.
Ich wäre das ß auch gerne komplett los, beim Ersetzen durch ss ergeben sich aber falsche Aussprachen, ebenso beim Ersetzen durch s und das Ersetzen durch sz ist auch nicht logischer als gleich dessen Ligatur ß zu schreiben.

Das ß möchte ich nicht missen. Zum einen bietet es Hinweise auf die Aussprache, anderenfalls könnte man nicht sicher sein, wie sich Trasse und Strasse aussprachlich unterscheiden. Zum anderen verkuppelt es zwei Wörter viel eleganter -- Schlussstrich finde ich einfach zu schrecklich.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#684083) Verfasst am: 16.03.2007, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

ß wird doch nur benutzt, um eben ein stimmhaftes s (und langgezogenes o) zu artikulieren, wie in 'Stoß', wärend ein schnell gesprochenes s immer dorch ss ausgedrückt wird. Was sollte man denn sonst noch unterscheiden ausser diesen 3 Fällen?

Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 16.03.2007, 20:33, insgesamt einmal bearbeitet
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