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Luthers Theologie kurzgefasst

 
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jawajedi_0x72
dem reptilienhirn auf der spur



Anmeldungsdatum: 08.07.2006
Beiträge: 35

Beitrag(#686569) Verfasst am: 20.03.2007, 00:06    Titel: Luthers Theologie kurzgefasst Antworten mit Zitat

1. Die Vernunft muss getreten, geblendet und getötet werden, denn sie ist "die höchste Hur, die der Teufel hat".

2. Da der menschliche Wille verdorben ist und Gott schon alles im Voraus weiss, gibt es keinen freien Willen, und alles ist vorherbestimmt. Die einzige Entscheidung die der Mensch evtl. treffen kann steht unter Punkt 3. Somit ist auch alles Übel in der Welt von Gott toleriert und vorherbestimmt. Da allerdings Punkt 1 gilt, ist es sinnlos darüber nachzudenken.

3. Menschen "sind Bettler" vor Gott. Sie müssen ihr Leben lang Busse tun und werden trotzdem erst hinterher erfahren, ob sie erlöst werden. Erlöst wird man also nicht durch gute Werke sondern nur durch Gnade, bzw. eifriges betteln und flehen. Dies ist die einzige Handlung bei der Menschen etwas Entscheidungsspielraum haben, wenn überhaupt. Auch das können sie nicht wissen nur darauf hoffen.


Anmerkungen

zu Punkt 3:
Dies steht z.B. im Widerspruch zum Jakobusbrief. Deswegen verschob Luther ihn ans Ende des Neuen Testaments.

allgemein:
Witzig finde ich ja, dass die gegenwärtigen deutschen Vertreter des Protestantismus diesen als besonders Vernunft-kompatibel verkaufen wollen, und auch die anderen Punkte lieber unter den Tisch kehren.

Z.B. Bischof Huber:

"Die Verbindung von Glauben und Vernunft gehört zu den bestimmenden Merkmalen des Protestantismus."


der Theologe Friedrich Wilhelm Graf:

ZEIT: In der Aufklärung schreibt dann Joachim Heinrich Campe in seinem Wörterbuch, ein Protestant sei jemand, der sich »gegen jede Verpflichtung« verwahre, »etwas zu glauben, was nicht auf einer übereinstimmenden Aussage seiner Vernunft und der Bibel beruht«. Was wäre heute an diesem Lexikoneintrag zu verändern?

Graf: Nichts.


Bischöfin Kässmann (zu Theodizee und free willy):

"Wir als Menschen freuen uns über den freien Willen, wir wollen Gott nicht als Marionettenführer sehen. Aber dann müssen wir auch Verantwortung übernehmen für unser eigenes Tun, für ungerechte Strukturen, für Krieg und Ungerechtigkeit. Auch dafür, dass in Erdbebengebieten unsicher gebaut wird und die Kräfte der Natur unterschätzt werden."

Das war 2005. Ein Jahr später wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Natürlich hat das ihren Glauben nur gestärkt, usw.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#686578) Verfasst am: 20.03.2007, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Dir muss allerdings klar sein, dass die EKD nicht einheitlich lutheranisch ist, sondern ein Dachverband der lutheranischen, reformistischen und unierten Kirchen in Deutschland ist. Ansonsten seh ich erstmal nichts, was an dem, von dir dargestellten zu beanstanden ist.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Norton
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#686582) Verfasst am: 20.03.2007, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Etwas offtopic aus deinen Links (guter Beitrag, by the way):

Zitat:
Gott zieht uns nicht plötzlich aus dem Leiden, aber wenn wir leiden und angefochten sind, steht Gott uns bei.

Das habe ich zuallererst verstanden durch eine Geschichte aus Auschwitz von Elie Wiesel*. Er schreibt über die Erfahrung einer Erhängung im Konzentrationslager: „Die drei Verurteilten stiegen zusammen auf ihre Stühle. Drei Hälse wurden zur gleichen Zeit in die Schlinge eingeführt. ‚Es lebe die Freiheit!’ riefen die beiden Erwachsenen. Das Kind schwieg. ‚Wo ist Gott, wo ist er?’ fragte jemand hinter mir. Absolutes Schweigen herrschte im ganzen Lager ... Dann begann der Vorbeimarsch. ... Aber der dritte Strick hing nicht reglos. Der leichte Knabe lebte noch. Mehr als eine halbe Stunde hing er so und kämpfte vor unsern Augen zwischen Leben und Sterben seinen Todeskampf. Hinter mir hörte ich einen Mann fragen: ‚Wo ist Gott?’ Und ich hörte eine Stimme in mir antworten: ‚ Wo er ist? Dort – dort hängt er, am Galgen.’“


Die Frau Bischöfin Kässmann verbucht auch die Unfähigkeit eines KZ-Henkers auf der Haben Seite für ihren Christengott, es ist einfach nur noch traurig.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#686658) Verfasst am: 20.03.2007, 08:14    Titel: Antworten mit Zitat

Also ihre Kinder scheinen mir doch ein wenig zurückgeblieben zu sein:

Zitat:
Denn Margot Käßmann ist nicht nur Deutschlands jüngste Bischöfin, sie ist auch Mutter von vier Töchtern (14 bis 24 Jahre). Ehrlich sagt sie: „Kein Beruf – das könnte ich nicht. Warum sollte ich mich auf einmal nur noch mit Windeln und Brei beschäftigen?

noseman

Und nun mal im Ernst: Was sie da sagt, ist eine Ohrfeige für viele Eltern, insbesondere Mütter.

Sie und die Albrechttochter in einen Sack und den Mt. Everest drauffallen lasen Böse
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#686749) Verfasst am: 20.03.2007, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Norton hat folgendes geschrieben:
Etwas offtopic aus deinen Links (guter Beitrag, by the way):

Zitat:
Gott zieht uns nicht plötzlich aus dem Leiden, aber wenn wir leiden und angefochten sind, steht Gott uns bei.

Das habe ich zuallererst verstanden durch eine Geschichte aus Auschwitz von Elie Wiesel*. Er schreibt über die Erfahrung einer Erhängung im Konzentrationslager: „Die drei Verurteilten stiegen zusammen auf ihre Stühle. Drei Hälse wurden zur gleichen Zeit in die Schlinge eingeführt. ‚Es lebe die Freiheit!’ riefen die beiden Erwachsenen. Das Kind schwieg. ‚Wo ist Gott, wo ist er?’ fragte jemand hinter mir. Absolutes Schweigen herrschte im ganzen Lager ... Dann begann der Vorbeimarsch. ... Aber der dritte Strick hing nicht reglos. Der leichte Knabe lebte noch. Mehr als eine halbe Stunde hing er so und kämpfte vor unsern Augen zwischen Leben und Sterben seinen Todeskampf. Hinter mir hörte ich einen Mann fragen: ‚Wo ist Gott?’ Und ich hörte eine Stimme in mir antworten: ‚ Wo er ist? Dort – dort hängt er, am Galgen.’“


Die Frau Bischöfin Kässmann verbucht auch die Unfähigkeit eines KZ-Henkers auf der Haben Seite für ihren Christengott, es ist einfach nur noch traurig.
Gott steht dann wohl weniger dem Leidenden als dem Leiden zur Seite.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#686958) Verfasst am: 20.03.2007, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Norton hat folgendes geschrieben:
Etwas offtopic aus deinen Links (guter Beitrag, by the way):

Zitat:
Gott zieht uns nicht plötzlich aus dem Leiden, aber wenn wir leiden und angefochten sind, steht Gott uns bei.

Das habe ich zuallererst verstanden durch eine Geschichte aus Auschwitz von Elie Wiesel*. Er schreibt über die Erfahrung einer Erhängung im Konzentrationslager: „Die drei Verurteilten stiegen zusammen auf ihre Stühle. Drei Hälse wurden zur gleichen Zeit in die Schlinge eingeführt. ‚Es lebe die Freiheit!’ riefen die beiden Erwachsenen. Das Kind schwieg. ‚Wo ist Gott, wo ist er?’ fragte jemand hinter mir. Absolutes Schweigen herrschte im ganzen Lager ... Dann begann der Vorbeimarsch. ... Aber der dritte Strick hing nicht reglos. Der leichte Knabe lebte noch. Mehr als eine halbe Stunde hing er so und kämpfte vor unsern Augen zwischen Leben und Sterben seinen Todeskampf. Hinter mir hörte ich einen Mann fragen: ‚Wo ist Gott?’ Und ich hörte eine Stimme in mir antworten: ‚ Wo er ist? Dort – dort hängt er, am Galgen.’“


Die Frau Bischöfin Kässmann verbucht auch die Unfähigkeit eines KZ-Henkers auf der Haben Seite für ihren Christengott, es ist einfach nur noch traurig.


Wahrscheinlich eine Parallele zur Kreuzigung. Das unschuldige Kind starb qualvoll wie Jesus Schulterzucken
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Po8
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.



Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 803

Beitrag(#687219) Verfasst am: 20.03.2007, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Deschner hat folgendes geschrieben:

Die Heiligenlegenden entlarvte Luther als Märchen. An den Bibellegenden hielt er fest; am Teufelsglauben auch; am Hexenwahn auch; an der Ketzervertilgung auch; am Antisemitismus auch, am Kriegsdienst, an der Leibeigenschaft, den Fürsten. Man nennt es: Reformation.

Das ist die kürzeste Fassung die ich kenne...

Po8
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8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ, nicht mein Gewicht.
Denn das was hier geschrieben steht,
das heißt auf englisch: der Poet
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#687336) Verfasst am: 21.03.2007, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

was luther zu den juden sagte war keine christliche nächstenliebe
durch diese aussagen halte ich nicht viel von luther

wenigstens ist durch ihn eine alternative zum papst entstanden, immerhin etwas
_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#687340) Verfasst am: 21.03.2007, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Norton hat folgendes geschrieben:
Etwas offtopic aus deinen Links (guter Beitrag, by the way):

Zitat:
Gott zieht uns nicht plötzlich aus dem Leiden, aber wenn wir leiden und angefochten sind, steht Gott uns bei.

Das habe ich zuallererst verstanden durch eine Geschichte aus Auschwitz von Elie Wiesel*. Er schreibt über die Erfahrung einer Erhängung im Konzentrationslager: „Die drei Verurteilten stiegen zusammen auf ihre Stühle. Drei Hälse wurden zur gleichen Zeit in die Schlinge eingeführt. ‚Es lebe die Freiheit!’ riefen die beiden Erwachsenen. Das Kind schwieg. ‚Wo ist Gott, wo ist er?’ fragte jemand hinter mir. Absolutes Schweigen herrschte im ganzen Lager ... Dann begann der Vorbeimarsch. ... Aber der dritte Strick hing nicht reglos. Der leichte Knabe lebte noch. Mehr als eine halbe Stunde hing er so und kämpfte vor unsern Augen zwischen Leben und Sterben seinen Todeskampf. Hinter mir hörte ich einen Mann fragen: ‚Wo ist Gott?’ Und ich hörte eine Stimme in mir antworten: ‚ Wo er ist? Dort – dort hängt er, am Galgen.’“


Die Frau Bischöfin Kässmann verbucht auch die Unfähigkeit eines KZ-Henkers auf der Haben Seite für ihren Christengott, es ist einfach nur noch traurig.


Wahrscheinlich eine Parallele zur Kreuzigung. Das unschuldige Kind starb qualvoll wie Jesus Schulterzucken


sie meinte sicher gottes überirdische barmherzigkeit hat sich dadurch mal wieder für alle überdeutlich in den hoffnungen der zeugen des vorgangs manifestiert.
frei nach "je mehr ich sehe wie dreckig es gott die menschen manchmal ergehen lässt, desto grösser wird meine hoffnung daß er es eines tages auch ausgleicht...ergo : mein glaube wird bestätigt !"
hallelujah ! Anbeten Schamane in Aktion
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Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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