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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688260) Verfasst am: 22.03.2007, 06:39 Titel: Re: Die Frage nach Gott |
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iovialis hat folgendes geschrieben: | Wenn man mich fragen würde, ob es einen Gott gibt, könnte ich drei Antworten geben:
1.) ja
2.) nein
3.) ich weiß es nicht
Da ich es wirklich nicht wissen kann, ist es eine Glaubenssache - entweder ich glaube an die Existenz eines Gottes oder ich tue es nicht. Ein Atheist glaubt genauso, wie ein "Gläubiger" - keiner kann es beweisen. Stelle ich die Frage überhaupt nicht, ergibt sich kein Problem (so lebt es sich am einfachsten).
Stelle ich die Frage an jemanden, kann es zu unterschiedlichen Auffassungen kommen. Dieser "jemand" ist im allgemeinen eine andere Person - aber wenn ich mich selbst frage, dann "spalte" ich mich und verlange von mir eine Antwort. Ich kann maximal für mich zu einer klaren Antwort kommen (ja oder nein, was aufgrund der Unlösbarkeit dann immer eine Glaubenssache ist).
Wird meine Auffassung geteilt (egal, ob ja oder nein) kann es immer einen "unbekannten Dritten" geben, der diese Auffassung nicht teilt.
Die Frage danach, ob es Gott gibt oder nicht, ist vielleicht auch "falsch", weil "unlösbar" - heißt die Frage nicht vielmehr "wer oder was ist Gott?"? Diese muß wiederum jeder für sich selbst beantworten, wobei dabei vorausgesetzt wird, daß "Gott" existiert.
Aber alleinig aus der eigenen Existenz heraus kann "Gott" auch die fragende Person sein, weshalb die Antwort auf die Existenz Gottes "ja" sein muß. Damit wäre die Frage, ob es "Gott" gibt also doch lösbar (unter der Voraussetzung der Frage "wer oder was ist Gott?").
Nur ein "unbekannter Dritter" wirft die Frage auf, ob Gott existiert oder nicht. Und dieser "unbekannte Dritte" könnte dabei selbst jener Gott sein, der sich in Frage stellt.
Habe ich da einen Gedankenfehler oder klammern "Atheisten" einfach nur die Frage "wer oder was ist Gott?" aus? |
Die Frage ist, Gut oder schlecht .
Gut und Schlecht sind Erfindung des Menschen.
Sollte es etwas wie einen Gott geben, der alles in Händen hält,
dann kann er kein GUT und SCHLECHT kennen.
Polarität ist nur erforderlich, wenn ich etwas erfahren will.
Gott müsste allerdings alles an Information in sich haben, er ist die Gesamte Information, aus der
die Schöpfung entspringt.
Es ist ihm gar nicht möglich, etwas zu Erfahren, weil er schon alles wissen müsste.
Deshalb gibt es, SOLLTE es einen GOTT geben, sicherlich keinen richtenden Gott.
Zu der Aussage, oder der Frage, ob Tiere denn eine Seele haben, muss ich sagen
das ich fest davon überzeugt bin. dass alles, was LEBT eine SEELE hat, nämlich alle
die eine SEELE.
Charakterliche Eigenschaften, ob irgend welcher Vorstellungen von GUT oder SCHLECHT,
können meiner Ansicht nach in diesem Kontext keine Bedeutung haben,
deshalb erübrigt sich auch die Frage, wo jetzt die Grenze ist, " wer sozusagen beseelt ist oder nicht"
Sollte es einen Gott geben, dann kann er gar nicht anders, als Alles, was ist, gleich zu betrachten,
er würde sich immer Selbst betrachten.
Zuletzt bearbeitet von Real am 22.03.2007, 07:04, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688262) Verfasst am: 22.03.2007, 06:54 Titel: |
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WIR SIND GOTT. ALLE-SAMT ...
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( Grüß Gott und gehabt euch wohl )
Real
Zuletzt bearbeitet von Real am 25.03.2007, 12:18, insgesamt einmal bearbeitet |
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688495) Verfasst am: 22.03.2007, 15:17 Titel: |
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Gott ist eine Theorie, so wie die Theorie der Schwerkraft.
Der Mensch sieht die Welt, möchte eine Erklärung, und führt das Konzept eines Gottes ein.
Newton sieht Dinge nach unten fallen, möchte eine Erklärung, und führt das Konzept der Schwerkraft ein.
In gewissem Sinn ist beides eine Theorie, die dazu dient, Beobachtungen zu erklären.
Was Religionen dann daraus gemacht haben, ist natürlich eine andere Sache.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#688528) Verfasst am: 22.03.2007, 15:53 Titel: |
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UnsichtbarerGeist hat folgendes geschrieben: | Gott ist eine Theorie, so wie die Theorie der Schwerkraft.
Der Mensch sieht die Welt, möchte eine Erklärung, und führt das Konzept eines Gottes ein.
Newton sieht Dinge nach unten fallen, möchte eine Erklärung, und führt das Konzept der Schwerkraft ein.
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*hüstel* also Hypothese lasse ich mir ja noch gefallen, im Sinne von Überlegung/Annahme, aber mit Theorien sicherlich nicht vergleichbar. Um es mit Nietzsche zu sagen, "Gott ist eine zu extreme Hypothese"
Zitat: |
In gewissem Sinn ist beides eine Theorie, die dazu dient, Beobachtungen zu erklären.
Was Religionen dann daraus gemacht haben, ist natürlich eine andere Sache. |
Die theistischen Religionen erklären nicht sonderlich viel, und die wenigen ausgedachten Erklärungsversuche dienen doch nur zur Festigung von Macht- und Moralvorstellungen.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688532) Verfasst am: 22.03.2007, 16:00 Titel: |
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[quote="Der_Guido" postid=688528] UnsichtbarerGeist hat folgendes geschrieben: | Gott ist eine Theorie, so wie die Theorie der Schwerkraft.
Zitat: | von Guido :
In gewissem Sinn ist beides eine Theorie, die dazu dient, Beobachtungen zu erklären.
Was Religionen dann daraus gemacht haben, ist natürlich eine andere Sache. |
Die theistischen Religionen erklären nicht sonderlich viel, und die wenigen ausgedachten Erklärungsversuche dienen doch nur zur Festigung von Macht- und Moralvorstellungen. |
Gut erkannt. Is wohl nen anzunehmender Allgemein-Platz ...
Aber hier steht doch die Frage nach Gott im Vordergrund, oder ? Definiere es einmal und stell dein eigenes Konzept dagegen.
So diskutiert die Welt.
Real
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688556) Verfasst am: 22.03.2007, 16:15 Titel: |
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Real hat folgendes geschrieben: | Definiere es einmal und stell dein eigenes Konzept dagegen.
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Ein eigenes Konzept habe ich. Ich vermute, die Welt ist ein eine höherdimensionale mathematische Struktur o.Ä. mit bestimmten Eigenschaften. Ich kann zwar nicht alle Fragen beantworten, aber ich kann diese Vermutung zumindest begründen: In der Mathematik gibt es beliebig komplexe mehrdimensionale Strukturen, z.B. Fraktale, die die Lösung von sehr einfachen Gleichungen sind. D.h. etwas Komplexes KANN die Lösung von etwas sehr einfachem sein. Im Gegensatz zum Theismus würde man die Frage der Existenz dann nicht auf etwas noch Komplexeres (Gott) zurückführen, sondern auf etwas sehr einfaches.
Aber wie gesagt, das sind Vermutungen und den Absolutheitsanspruch einer Religion erhebe ich damit nicht.
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688587) Verfasst am: 22.03.2007, 16:42 Titel: |
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UnsichtbarerGeist hat folgendes geschrieben: | Real hat folgendes geschrieben: | Definiere es einmal und stell dein eigenes Konzept dagegen.
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Ein eigenes Konzept habe ich. ...
Aber wie gesagt, das sind Vermutungen und den Absolutheitsanspruch einer Religion erhebe ich damit nicht. |
Die Mathematik, oder was immer deine Vorstellung beschreiben soll, kann auch nicht die Lösung sein, höchstens darstellen.
Das ist doch nur eine Sprache.
Was ist mit alten oder alternativen Weltbildern ? Ist da nicht was bei, was es erklären kann ?
Real
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#688598) Verfasst am: 22.03.2007, 16:51 Titel: |
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Real hat folgendes geschrieben: |
Was ist mit alten oder alternativen Weltbildern ? Ist da nicht was bei, was es erklären kann ?
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Es gibt doch genug Möglichkeiten sich ein Weltbild zu erstellen. OK, die Alternativen zur Religion sind nicht so einfach und erfordern Neugier und Fleiß. Das ist zwar ein kleiner Wettbewerbsnachteil, aber du betonst doch immer, daß du dir gerne eigene Gedanken machst, so what ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688599) Verfasst am: 22.03.2007, 16:53 Titel: |
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Real hat folgendes geschrieben: | UnsichtbarerGeist hat folgendes geschrieben: | Real hat folgendes geschrieben: | Definiere es einmal und stell dein eigenes Konzept dagegen.
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Ein eigenes Konzept habe ich. ...
Aber wie gesagt, das sind Vermutungen und den Absolutheitsanspruch einer Religion erhebe ich damit nicht. |
Die Mathematik, oder was immer deine Vorstellung beschreiben soll, kann auch nicht die Lösung sein, höchstens darstellen.
Das ist doch nur eine Sprache.
Was ist mit alten oder alternativen Weltbildern ? Ist da nicht was bei, was es erklären kann ?
Real |
Welche Weltbilder meinst Du?
Ich bin sehr vorsichtig, wenn ich über "Wissen" oder "Vermutungen" rede. Was ich einzig wirklich weiß ist, dass ich existiere, und ich ziehe bestimmte Rückschlüsse auf die Welt. Diese zeigt sich mir als kompexes Gebilde, in dem bestimmte Regeln gelten.
Natürlich kann man nun anfangen, Vermutungen anzustellen. Eine "höhere Macht, die das alles gewollt hat" ist so eine Vermutung. Aber solche Vermutungen führen meist zu riesigen ausufernden Gedankengebilden wie z.B. die gesamte Lehre des Christentums oder des Islams.
Ich ändere mein Weltbild anhand von Erkenntnissen, aber nicht anhand von Vermutungen die ich nicht als wahrscheinlich nachvollziehen kann. Physikalische Experimente z.B. lassen mich mein Weltbild immer korrigieren - im Moment vermute ich das Universum als ein quasi unendlichdimensionales Fraktal, in dem unendlich viele Wirklichkeiten komplex miteinander zusammenhängen. Das entspricht in ungefähr meinem Wissen über Quantenphysik und der Everett-Interpretation und erscheint mir logisch. Trotzdem lässt es Fragen offen: Wenn diese Welt eine Art Fraktal ist - warum "erleben" wir (als Teile des Fraktals) dies alles so bewusst?
Ich fürchte, ich werde diese Fragen nie beantworten können, aber nur weil mir eine Antwort FEHLT, erkenne ich nicht einfach eine willkürlich erscheinende Begründung ("Gott") als Wahrheit an. Ich denke, Selbstzweifel und kritische Hinterfragung sind das Wichtigste überhaupt, wenn man Erkenntnis sucht.
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688659) Verfasst am: 22.03.2007, 18:07 Titel: |
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[quote="UnsichtbarerGeist" postid=688599] [quote="Real" postid=688587] UnsichtbarerGeist hat folgendes geschrieben: | Real hat folgendes geschrieben: | Definiere es einmal und stell dein eigenes Konzept dagegen.
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Ich bin sehr vorsichtig, wenn ich über "Wissen" oder "Vermutungen" rede. Was ich einzig wirklich weiß ist, dass ich existiere, ...
... Wenn diese Welt eine Art Fraktal ist - warum "erleben" wir (als Teile des Fraktals) dies alles so bewusst? ...
...Ich denke, Selbstzweifel und kritische Hinterfragung sind das Wichtigste überhaupt, wenn man Erkenntnis sucht. |
Was verstehst du den unter diesem Fraktal ?
Nach Sartres Meinung ist ...
"... alles nichtmenschliche Sein, im Modus des An-sich-seins, existent. Tiere oder Dinge sind einfach nur das, was sie sind, also mit sich selbst identisch. Der Mensch hingegen existiert im Modus des Für-sich-seins. Er hat ein Bewusstsein und kann sich selbst wie alles Andere zum Gegenstand dieses Bewusstseins machen und sich von anderem unterscheiden, er kann sich also negieren (sich vorstellen nicht da zu sein). Dazu bedarf es einer Distanz zu sich selbst, er ist also mit sich selbst nicht identisch. Dies wird auch als Riss im Dasein bezeichnet. Ebenso ist der Titel von „Das Sein und das Nichts“ zu verstehen; auf der einen Seite das positive An-sich-sein, auf der anderen Seite das negative Für-sich-sein."
Nach meiner Meinung brauchst du nicht fragen. s.o. Du darfst dich aber gerne äußeren .
Real
Zuletzt bearbeitet von Real am 24.03.2007, 02:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688673) Verfasst am: 22.03.2007, 18:24 Titel: |
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Real hat folgendes geschrieben: |
Was verstehst du den unter diesem Fraktal ?
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Es geht um folgende philosophische Frage: Kann etwas EINFACHES etwas KOMPLEXES begründen/erschaffen/induzieren. Wenn wir vom klassischen Begriff des "Erschaffens" ausgehen - beispielsweise dem Schreiben eines Buches - dann ist dieses Buch zwar etwas unbegreiflich Komplexes, aber der Erschaffer des Buches ist noch wesentlich komplexer. Würden wir annehmen, "etwas Komplexes muss von etwas Höherem erschaffen worden sein" wäre die logische Folgerung, dass diese komplexe Welt von einer noch komplexeren höheren Macht (Gott) erschaffen wurde.
Fraktale ist der Beweis dafür, dass komplexe Dinge Lösungen einfacher Gleichungen sein können.
Am Besten, Du siehst Dir mal dieses Video an, oder suchst einfach mal unter youtube oder google nach "Fractal" oder "mandelbrot".
http://www.youtube.com/watch?v=YdzVpcvZgNk
Was Du in dem Video siehst ist (in schlechter Qualität) eine vierdimensionale Bewegung durch ein unendlich komplexes (= unendlich fein strukturiertes!) Gebilde, die sog. Julia-Menge. Im Film siehst Du zweidimensionale Querschnitte dieser vierdimensionalen Struktur. Diese Strukturen sind unendlich komplex (!!!), d.h. würde man das Bild heranzoomen, würde man immer mehr feinere Strukturen erkennen, und es würde nie aufhören!
Einen solchen Zoom siehst Du z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=hFA87CfHpiE
(Ein Teilgebiet des gleichen 4-Dimensionalen Fraktals, genannt "Mandelbrot-Menge")
Dieses unendlich komplexe Gebilde ist die Lösung einer Einfachen Gleichung: Der Divergenz der Folge z_{i+1} = (z_i^2 + c) mit einem komplexen Startwert d. c und d sind zwei komplexe Zahlen, so dass das gesamte Gebilde vier Dimensionen hat.
Was beweist das? Das etwas unbegreifbar Komplexes nicht zwingend einen höheren intelligenten Schöpfer benötigt. Einfachste Formeln haben unendlich komplexe Gebilde als Lösung.
Was ich daraus folgere ist, dass dieses Universum auch derartiges sein KÖNNTE. Diese Erklärung erscheint mir unter allen Möglichen bis jetzt am Plausibelsten.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#688681) Verfasst am: 22.03.2007, 18:34 Titel: |
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Dieser 4D-Zomm ist wohl mit das beeindruckendste was ich je gesehen habe.
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688692) Verfasst am: 22.03.2007, 18:42 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Dieser 4D-Zomm ist wohl mit das beeindruckendste was ich je gesehen habe. |
Ja, es ist ein unendlich komplexes Ding, wie eine fremde Welt, die man mit Computern berechnen kann. Du kannst die Menge auch selbst "erforschen", wenn Du Dir ein entsprechendes Programm runterlädst (z.B. "Fractint", oder google einfach nach Fraktale).
Die sog. "Mandelbrotmenge" an sich ist schon unglaublich toll zum erforschen, und sie ist lediglich ein einziger Querschnitt des ganzen Fraktals. Man vergrößert einfach immer weiter, und schaut mal, was für Formen und Strukturen man entdeckt.
Manchmal denke ich, diese Julia-Menge ist selbst so ein kleines Universum (allerdings ohne Zeit), und mit unseren Computern können wir Teile daraus berechnen.
Aber das erstaunlichste ist, dass die Grundlage nur eine kleine dumme Formel ist. Fakt ist: Nicht alles komplexe braucht einen Schöpfer.
Hier noch ein paar Filmchen zu "Fraktale" für die, die es interessiert:
Zwei Vergrößerungs-Zooms:
http://www.youtube.com/watch?v=Na8pHLqb0RQ
http://www.youtube.com/watch?v=WAJE35wX1nQ
Noch ein 4D-Zoom
http://www.youtube.com/watch?v=7SesEewhVn4&mode=related&search=
Fraktale im Allgemeinen:
http://www.youtube.com/watch?v=ZRRa8duUgok&mode=related&search=
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688735) Verfasst am: 22.03.2007, 20:01 Titel: |
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An den Unsichtbaren Geist
Zitat: | So solltest du nicht an den Gedanken heran treten. Die mathem. Folge könnte eine Ansatz sein, aber das implizite Einschrittverfahren ist ein Gütekriterium für numerische Verfahren, zur approximativen Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen.
(Kategorie Numerische Mathematik und gewöhnliche Differentialgleichungen).
Zum Zeitbegriff in der Mathematik:
Kann man die "Geschwindigkeit" einer Formel bestimmen? Das wäre die Anzahl der Rechenschritte, die zu einem bestimmten lebendigen Ergebnis führen könnten.
Kann es sein, daß eben diese "Anzahl Rechenschritte" das ist, was wir "Zeit" oder "Leben" nennen?
Für Apfelbäumchen u.Ä. braucht man die Mathematik und die Mathematiker. Wenn du willst, erarbeiten wir uns eine Formel, die lebt ...
Wenn das geht, haben wir eine deterministische Welt!
Wie ich in meinem Text - Zeit und Gravitation - geäussert habe, ist das Konsistenz-Verfahren im Allgemeinen ungleich dem Konvergenz-Verfahren,
da die Konsistenzordnung den lokalen Diskretisierungsfehler beschreibt und die Konvergenzordnung den globalen Diskretisierungsfehler.
Ich glaube, man könnte Ausdrücke für Entwicklungen durchs definieren der Verschränkungen gewinnen …
Ich versuchs aber trotzdem mal mit der Schreibweise für die logistische Differentialgleichung :
x n+1 = r . xn(1-xn/K) "..es fehlt die Tiefstell-Taste, sorry."
Dabei wäre K die Kapazität einer Population, die bei geeigneter Wahl von r ,dem Fixpunkt der Dynamik, entspricht und ergibt x n+1 = r . xn (1-xn)
xn ist dabei eine Zahl zwischen 0 und 1. Sie repräsentiert die relative Größe irgendeiner Population zum Zeitpunkt n.
Die Zahl x0 soll hier für die Startpopulation (Jahr 0) stehen.
r ist dabei immer eine positive Zahl, sie gibt die kombinierte Auswirkung von Ver-mehren und Ver-enden wieder.
Was, wenn r = 0 (Urknall - Energie)
Deterministen sind in soweit der Auffassung, dass, bei bekannten Naturgesetzen und dem vollständig bekannten Zustand eines Systems,
der weitere Ablauf aller Ereignisse vorherbestimmt ist.
Dies kann, muss aber, nach m.M. nicht, eine Berechenbarkeit der Welt zur Folge haben, was unter anderem die Vorhersagbarkeit der Zukunft beeinflusst.
Es gibt verschiedene Varianten, die mehr oder minder streng die Vorherbestimmtheit aller Ereignisse annimmt. (Erdumlaufbahn usw.)
Zitat: aus Wiki
Zitat: | Im Zusammenspiel der durch vielfältige Wechselbeziehungen geprägten Konzepte von echtem Zufall, Kausalität bzw. Kausalprinzip, Materialismus, freiem Willen, Berechenbarkeit (Chaostheorie, Deterministisches Chaos, Turingmaschine) und zahlreichen weiteren Fragestellungen an der Berührungsstelle zwischen Naturwissenschaft und Philosophie ergibt sich die Basis eines deterministisch geprägten Weltbildes. Die Vielfältigkeit dieser Konzepte resultiert dabei auch in einer Vielfältigkeit der hierauf aufbauenden Weltbilder, besonders in Bezug auf die Frage nach der Existenz bzw. Nichtexistenz eines freien Willens. Es ist hierbei jedoch kaum möglich, einen spezifisch naturwissenschaftlichen von einem spezifisch philosophischen oder religiösen Determinismus zu unterscheiden, da sie letzten Endes die gleiche Fragestellung beinhalten und sich lediglich methodisch unterscheiden, sich jedoch auch in dieser Methodik gegenseitig vielschichtig durchdringen. |
Die Frage ist eher, gibt es rezent agierende Götter …? |
(Hier zitiere ich mich selbst, in freier Art ...Real)
Zuletzt bearbeitet von Real am 24.03.2007, 03:10, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688742) Verfasst am: 22.03.2007, 20:09 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Dieser 4D-Zomm ist wohl mit das Beindruckendste was ich je gesehen habe. |
... und du überrascht mich immer wieder. Beindruckend ! Wie einfach ...
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688743) Verfasst am: 22.03.2007, 20:09 Titel: |
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Hallo,
freut mich, durchdachte Rückmeldungen zu erhalten
Was ist Zeit? Ich habe dies einmal in einem anderen Forum so definiert:
Nehmen wir an, wir haben eine (diskrete oder kontinuierliche) Struktur (vorstellbar als mathematisches Gebilde, als Gitternetz, oder als mehrdimensionales Potentialfeld oder was auch immer). Nun nehmen wir an, wir können aus Eigenschaften eines TEILS M1 dieser Struktur auf Eigenschaften eines anderen Teils M2 dieser Struktur Schlüsse ziehen. Dann können wir die Art der Schlüsse abstrakt als "Naturgesetze" und den Übergang von M1 zu M2 als Zeit betrachten. (anschauliches Beispiel: Eine vierdimensionale Raumzeit als Struktur, und M1 und M2 sind zwei aufeinanderfolgende dreidimensionale Querschnitte.). "Zeit" ist dann quasi eine Relation R zwischen Teilmengen dieser Struktur (einfacher zu verstehen als "ist Nachfolgezustand-Relation"). Diese Relation muss aber nicht funktional sein, d.h. es KANN zu M1 auch ein M3 geben, so dass diese Relation erfüllt ist. Auch muss, wenn M1 R M2 gilt, die Menge M2 nicht vollständig aus M1 folgerbar sein! Determinismus (im Sinne von Zukunft folgt deterministisch aus Vergangenheit) wäre nur gegeben, wenn M2 direkt aus M1 berechenbar ist und wenn die Relation "Zeit" funktional ist, d.h. es kein weiteres M3 gibt, das auch in Relation (M1 R M3) zu M1 steht.
Nun betrachten wir die Zeit unseres Universums. Aus der Relativitätstheorie wissen wir, dass Zeit in unserem Universum ein relativer Begriff ist. Der Zeitvektor hängt ohnehin schon vom Bewegungszustand ab, und eine globale Zeit gibt es nicht. Es gibt aber (s.o.) lokal die Möglichkeit aus einem Stück Raum jetzt auf ein Stück Raum kurz danach zu schließen. Dadurch ist (lokal) mindestens ein Zeitvektor definiert.
In der Quantenphysik gibt es nun aber anscheinend auch WIRKLICH ZUFÄLLIGE Dinge. Wenn man nun davon ausgeht, dass die "höhere Struktur" zu der unser sichtbares Universum gehört, keine willkürlichen Dinge enthält, wäre die logische Folgerung, dass die Relation "Zeit" nicht eindeutig ist, und es zu jedem Ort und Zeitpunkt mehrere Zukünfte gibt. Das bedeutet, dass zwar die "höhere Struktur" in sich nicht zufällig sein muss, aber jede konkrete Lebenslinie Zufälle enthält.
Somit kann das "große Ganze" deterministisch sein, obwohl jeder Beobachter (der Teil des Systems ist!) Zufälle beobachtet!
Und, hältst Du mich nun für total gestört?
Geist[/i]
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688759) Verfasst am: 22.03.2007, 20:28 Titel: |
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UnsichtbarerGeist hat folgendes geschrieben: | Hallo,
...
Nehmen wir an, wir haben eine (diskrete oder kontinuierliche) Struktur (vorstellbar als mathematisches Gebilde, als Gitternetz, oder als mehrdimensionales Potentialfeld oder was auch immer).
Nun nehmen wir an, wir können aus Eigenschaften eines TEILS M1 dieser Struktur auf Eigenschaften eines anderen Teils M2 dieser Struktur Schlüsse ziehen.
Dann können wir die Art der Schlüsse abstrakt als "Naturgesetze" und den Übergang von M1 zu M2 als Zeit betrachten.
(anschauliches Beispiel: Eine vierdimensionale Raumzeit als Struktur, und M1 und M2 sind zwei aufeinanderfolgende dreidimensionale Querschnitte.). "
Zeit" ist dann quasi eine Relation R zwischen Teilmengen dieser Struktur (einfacher zu verstehen als "ist Nachfolgezustand-Relation").
Diese Relation muss aber nicht funktional sein, d.h. es KANN zu M1 auch ein M3 geben, so dass diese Relation erfüllt ist.
Auch muss, wenn M1 R M2 gilt, die Menge M2 nicht vollständig aus M1 folgerbar sein!
Determinismus (im Sinne von Zukunft folgt deterministisch aus Vergangenheit) wäre nur gegeben, wenn M2 direkt aus M1 berechenbar ist und wenn die Relation "Zeit" funktional ist, d.h. es kein weiteres M3 gibt, das auch in Relation (M1 R M3) zu M1 steht.
Nun betrachten wir die Zeit unseres Universums.
Aus der Relativitätstheorie wissen wir, dass Zeit in unserem Universum ein relativer Begriff ist.
Der Zeitvektor hängt ohnehin schon vom Bewegungszustand ab, und eine globale Zeit gibt es Nichts.
Es gibt aber (s.o.) lokal die Möglichkeit aus einem Stück Raum jetzt auf ein Stück Raum kurz danach zu schließen.
Dadurch ist (lokal) mindestens ein Zeitvektor definiert. OK ~
In der Quantenphysik gibt es nun aber anscheinend auch ' WIRKLICH ZUFÄLLIGE DINGE '
Wenn man nun davon ausgeht, dass die "höhere Struktur" zu der unser sichtbares Universum gehört, KEINE WILLKÜRLICHEN DINGE enthält,
wäre die logische Folgerung, dass die Relation "Zeit" nicht eindeutig ist, und es zu jedem Ort und Zeitpunkt mehrere " Zukunftsmöglichkeiten " gibt.
Das bedeutet, dass zwar die "höhere Struktur" in sich nicht zufällig sein muss, aber jede konkrete (Lebens)-Linie Zufälle enthält.
Somit kann das "große Ganze" deterministisch sein, obwohl jeder Beobachter;der Teil des Systems ist, ' ZUFÄLLE ' beobachtet
Und, hältst Du mich nun für total gestört ?
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Auf keinen Fall ! Ich halte dich für klug.
Bist du stark in Mathematik involviert ?
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#688762) Verfasst am: 22.03.2007, 20:29 Titel: |
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Real hat folgendes geschrieben: |
Deterministen sind in soweit der Auffassung, dass, bei bekannten Naturgesetzen und dem vollständig bekannten Zustand eines Systems,
der weitere Ablauf aller Ereignisse vorherbestimmt ist.
Dies kann, muss aber, nach m.M. nicht, eine Berechenbarkeit der Welt zur Folge haben, was unter anderem die Vorhersagbarkeit der Zukunft beeinflusst.
Es gibt verschiedene Varianten, die mehr oder minder streng die Vorherbestimmtheit aller Ereignisse annimmt. (Erdumlaufbahn usw.)
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Nochmal ein Kommentar hierzu: Nach den Erkenntnissen der Quantenphysik ist die Natur NICHT deterministisch. D.h. Es ist NICHT möglich, die Gegenwart zu kennen und daraus die Zukunft vorherzusagen. Dies ist nicht meine persönliche Meinung, sondern das ergibt sich aus vielen Experimenten.
Ich orientiere mich selbst an der Everett-Interpretation der Quantenphysik, die sagt: Es gibt unendlich viele Universen und es gibt mehr als eine Zukunft, die ALLE eintreffen. Genauso wie es Dich in jeder dieser Zukünfte gibt, und in all diesen gleichwertigen Realitäten beobachtet die jeweilige Kopie von Dir ein anderes zufälliges Ergebnis eines Experiments. Das große Ganze ist aber deterministisch, da es alle Möglichkeiten enthält.
Ich weiß, dass sich all das irrsinnig anhört, aber ich habe mich sehr lange mit theoretischer Physik und Philosophie befasst. Wenn man alle Erkenntnisse der Physik berücksichtigt kommt man eigentlich fast automatisch zu dieser irren Folgerung.
Und das Thema Gott... je mehr Erkenntnisse man über die Welt erlangt, umso weniger Platz bleibt dabei eigentlich für einen Schöpfer. Während es für einen eher unwissenden ziemlich schlüssig erscheint, zu sagen "Gott hat alles gemacht", so wird es immer zweifelhafter, je mehr man über die Struktur unserer Welt erfährt.
VG der Geist
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688788) Verfasst am: 22.03.2007, 20:52 Titel: |
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Du schriebst -
Zitat: | Und das Thema Gott... je mehr Erkenntnisse man über die Welt erlangt, umso weniger Platz bleibt dabei eigentlich für einen Schöpfer.
Während es für einen eher unwissenden ziemlich schlüssig erscheint, zu sagen "Gott hat alles gemacht",
so wird es immer zweifelhafter, je mehr man über die Struktur unserer Welt erfährt.
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Andere behaupten, dass je mehr man weiß, um so eher weiß man, wie wenig man weiß.
Zitat: | Das große Ganze ist aber deterministisch, da es alle Möglichkeiten enthält.
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GUT - das ist ne feste Aussage. Dein Voraussetzung läßt das zu ... Ich bin anderer Meinung !
Diese hab ich in -Zeit und Gravitation stehen gegen die Zusammenführung von Art und Quantentheotie- geschildert.
Du kannst auf den Schriftzug klicken, damit ich es nicht zitieren muß. Is etwas mehr ...
Gruß
Real
Zuletzt bearbeitet von Real am 25.03.2007, 12:30, insgesamt einmal bearbeitet |
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XOR registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2006 Beiträge: 45
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(#688805) Verfasst am: 22.03.2007, 21:00 Titel: Einen Gott ? |
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Die Fragestellung, ob es einen Gott gibt,
ist leider durch unsere kulturelle Prägung bereits sehr stark verengt.
Wenn, dann müsste man fragen, ob es IRGENDWELCHE Götter gibt,
denn bekanntlich existiert ja eine große Auswahl an götterbezogenem Aberglauben
und die monotheistischen Varianten davon sind keineswegs in der Mehrzahl.
Durch diese richtigere Art der Fragestellung aber
entlarvt sich auch gleich die wahre Natur des Themas,
denn auch jeder Monotheist wird ja jede der vielen anderen Arten des Götterglaubens
selbst mehr oder weniger deutlich als Aberglauben zurückweisen.
Denn auch ein Monotheist glaubt ja nur an die Nichtexistenz all der vielen anderen Götter,
denn er kann diese genausowenig wie die angebliche Existenz seines eigenen Gottes beweisen.
Und dies ist ein viel umfassenderer Kontext der anfangs gestellten Frage:
- die Vielzahl der behaupteten Götter
- ihre jeweilige Verknüpfung mit der behaupteten Nichtexistenz anderer Götter
- die völlige Unbewiesenheit SÄMTLICHER dieser Behauptungen
Und was man davon wirklich ableiten könnte,
wären nur Aussagen über die wahre Natur von Göttern
als von Menschen geschaffene Fantasiegestalten
mit mehr oder weniger starker kultureller Verankerung,
welche allerdings fast (?) ausschließlich
in relativ primitiven Kulturen entstanden sind.
Andererseits scheint empirisch nachweisbar zu sein,
dass Anhänger von götterbezogenem Aberglauben
in Bezug auf diesen der Vernunft nicht zugänglich sind.
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iovialis registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2006 Beiträge: 151
Wohnort: Kiew
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(#688885) Verfasst am: 22.03.2007, 21:58 Titel: |
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Hi zusammen,
irgendwie scheint meine (im Eingangsposting) aufgestellte Theorie richtig zu sein, daß die Frage nach "Gott" (der Existenz eines solchen) nur dann sinnvoll ist, wenn man sich damit gleichzeitig die Frage stellt, "wer oder was" dieser "Gott" sei - jedenfalls lese ich das aus den bisherigen Beiträgen heraus.
Da man sich nur über die eigene Existenz wirklich sicher sein kann, bleibt einem nichts anderes übrig, als die restliche Existenz zu "glauben" - und da ist es egal, ob ich Theist, Monotheist, Atheist oder sonst etwas bin. Ich weiß nicht einmal, ob meine Existenz nur ein Traum ist oder die Wirklichkeit (Filme, wie Matrix, Vanilla Sky, Fight Club, Total Recal ua. haben diese Thematik).
Ich hatte den Thread allerdings "Die Frage nach Gott" genannt. Damit werfe ich hier einmal eine weitere Frage auf, die mit dem Thema verbunden ist. Welchen Vorteil hat es, "Gott" anzunehmen (daran zu glauben) und welchen Vorteil hat es, "Gott" abzulehnen (also Atheist zu sein)?
Bevor wieder ein "roter Knopf" kommt, möchte ich einwerfen, daß es mir nicht um Religion geht, sondern um die persönliche Annahme, "Gott" würde existieren. Religionen haben "Gott" mißbraucht, indem sie daraus Rechte und Pflichten ableiteten (das hatten wir hier im Thread schon). Aber leitet sich aus einem "persönlichen Gott" nicht auch ein moralisches und ethisches Handeln ab (im Sinne von "ein unbekannter Dritter" - fiktive Person in Zeit und Raum).
Wenn Nietzsche meint, "Gott ist tot", dann könnte gerade die Unvernunft damit gemeint sein, bzw. das Abhandensein von irgendwelchen (selbstauferlegten) Regeln. Es gilt der Sinnspruch von Crowley: "Tu' was Du willst, sei das Ganze Gesetz."
Ich bitte darum, mich in der Hinsicht (richtig) zu verstehen, daß ich hier von keinem "religösen" Gott spreche. Vielmehr interpretiere ich sogar die eigentlichen Religionen (nicht Kirchen!) so, daß sie einen "persönlichen Gott" fordern.
Rührt die "Abneigung gegenüber Gott" der Atheisten darin, weil die Geschichte gezeigt hat, was mit einem "unpersönlichen Gott" (also einem von Außen auferlegtem "Gott") für Verbrechen begangen wurden? Wie sieht es bei Atheisten aus - worauf basieren moralische und ethische Regeln, die sich ein Atheist auferlegt?
_________________ Operation MINDFUCK - Heil Discordia! - http://www.iovialis.org - Let's SMI²LE
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688960) Verfasst am: 22.03.2007, 22:56 Titel: |
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iovialis hat folgendes geschrieben: | Hi zusammen,
irgendwie scheint meine (im Eingangsposting) aufgestellte Theorie richtig zu sein, daß die Frage nach "Gott" (der Existenz eines solchen) nur dann sinnvoll ist, wenn man sich damit gleichzeitig die Frage stellt, "wer oder was" dieser "Gott" sei
...
Welchen Vorteil hat es, "Gott" anzunehmen (daran zu glauben) und welchen Vorteil hat es, "Gott" abzulehnen (also Atheist zu sein)?
...
Es gilt der Sinnspruch von Crowley: "Tu' was Du willst, sei das Ganze Gesetz."
...
Rührt die "Abneigung gegenüber Gott" der Atheisten darin, weil die Geschichte gezeigt hat, was mit einem "unpersönlichen Gott" (also einem von Außen auferlegtem "Gott") für Verbrechen begangen wurden? Wie sieht es bei Atheisten aus - worauf basieren moralische und ethische Regeln, die sich ein Atheist auferlegt? |
"Tu, was du wirklich willst" schrieb Michael Ende in - Die unendliche Geschichte.
Damit ist der reiflich überlegte Wille gemeint und soll andeuten, man solle nicht zu vorschnell handeln.
Die Vorteile eines Gottglaubens sind vereinfachte Gesetzgebung und koordiniertes "Gesellschafts-Treiben".
Man könnte, wenn es in vergangenen Tagen nicht zu eklatanten Rechts-Brüchen religiöser Art gekommen wäre,
gottgläubig behaupten, das miteinander wäre herzlicher...
Meiner Meinung nach sind alle Menschen Gott, was es nicht abschließend erklärt ...
Real
Zuletzt bearbeitet von Real am 22.03.2007, 23:20, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#688989) Verfasst am: 22.03.2007, 23:15 Titel: Re: Einen Gott ? |
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XOR hat folgendes geschrieben: |
Wenn, dann müsste man fragen, ob es IRGENDWELCHE Götter gibt,
denn bekanntlich existiert ja eine große Auswahl an götterbezogenem Aberglauben
und die monotheistischen Varianten davon sind keineswegs in der Mehrzahl.
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Denn auch ein Monotheist glaubt ja nur an die Nichtexistenz all der vielen anderen Götter,
denn er kann diese genausowenig wie die angebliche Existenz seines eigenen Gottes beweisen.
...
Und was man davon wirklich ableiten könnte,
wären nur Aussagen über die wahre Natur von Göttern
als von Menschen geschaffene Fantasiegestalten, ... |
Die monotheistischen Varianten sind von den meisten Menschen dieser Welt akzeptiert. ( 2/3 ).
Was diese wirklich glauben ist wohl eher geglaubt als Wissen. Explizit ist das dein Glaube.
Allgem. gehen die großen Religionen von einem alles durchdringenden Wesen aus, das unsere Seele heißt, oder ist.
Das meint keinen personifizierten Gott, im Sinne der Märchen über Weihnachtsmann und Osterhase.
Denken ist menschlich. So sind unsere Theorien ( Spekulationen ) über unser Wesen natürlich auch nur gedachte Konstrukte.
Die Auseinandersetzung mit diesem Thema streift existenzielle Fragen, - nach dem Warum ? - dem Wie ? - Wann und der besonderen Frage "Wer bin ich" ?
Zitat: | Andererseits scheint empirisch nachweisbar zu sein,
dass Anhänger von götterbezogenem Aberglauben
in Bezug auf diesen der Vernunft nicht zugänglich sind. |
Schein mir erfunden ...
Real
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#689417) Verfasst am: 23.03.2007, 13:37 Titel: Re: Einen Gott ? |
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Real hat folgendes geschrieben: |
Die monotheistischen Varianten sind von den meisten Menschen dieser Welt akzeptiert. ( 2/3 ).
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Etwa 3,4 Milliarden Menschen werden zu den monotheistischen Religionen gezählt, wie kommst du auf einen Wert 2/3 ?
http://www.adherents.com/Religions_By_Adherents.html
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#689426) Verfasst am: 23.03.2007, 13:47 Titel: Re: Einen Gott ? |
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Real hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Andererseits scheint empirisch nachweisbar zu sein,
dass Anhänger von götterbezogenem Aberglauben
in Bezug auf diesen der Vernunft nicht zugänglich sind. |
Schein mir erfunden ...
Real |
Hmm, ich denke, bestimmte statistische Zusammenhänge zwischen Religiösität und anderen Charaktermerkmalen gibt es schon. Z.B. hier:
Zusammenhang Religion - Intelligenz:
http://www.gnxp.com/MT2/archives/001527.html
Zusammenhang Religion - Aggressivität:
http://science.orf.at/science/news/147479
Natürlich sind das nur Statistiken, aber es ist durchaus nahliegend, dass zwischen Gläubigkeit und anderen Charaktermerkmalen viele Korrelationen bestehen. Folglich sehe ich die Annahme "religiöse Menschen sind der Vernunft weniger zugänglich" nicht völlig aus der Luft gegriffen. Das deckt sich nebenbei auch mit meiner subjektiven Erfahrung.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#689922) Verfasst am: 24.03.2007, 01:37 Titel: |
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Die Fragen nach Gott, Jesus und Mohammed könnte man ja mal mit der berühmt-berüchtigten Apfelkuchenfrage beantworten. In etwa so:
Gott ist natürlich Konditor; Jesus war der Lyriker seiner Torte und Mohammed hat ein Stück dieser Torte gegessen und bekam Hallus, weil Gott so fies war Opium reinzugeben, noch irgendwelche Fragen?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#689935) Verfasst am: 24.03.2007, 02:24 Titel: |
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Real, hör auf deinen gequirlten Dünnschiss, den du nonstop absonderst, als irgendwie 'wissenschaftlich' zu bezeichnen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#689942) Verfasst am: 24.03.2007, 02:57 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Real, hör auf deinen gequirlten Dünnschiss, den du nonstop absonderst, als irgendwie 'wissenschaftlich' zu bezeichnen. |
Nein, es ist doch filosofisch...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#689961) Verfasst am: 24.03.2007, 03:58 Titel: |
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Nein, es ist durch und durch schwachsinnig, lächerlich, infantil und bescheuert. Dem ist beim Latexdesignen offenbar zu viel Lösungsmittel zu Kopf gestiegen
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#690742) Verfasst am: 25.03.2007, 08:12 Titel: Re: Die Frage nach Gott |
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iovialis hat folgendes geschrieben: | Bisher hat mir die Antwort von Udalricus am besten gefallen
boomklever hat folgendes geschrieben: | Wie kannst du wissen, dass es keine Schlümpfe gibt? Ich glaube nicht, dass du mir einen Beweis für die Nichtexistenz der Schlümpfe erbringen kannst (wenn doch bin ich ganz Ohr). Trotzdem (denke ich mal), dass du nicht an die Schlümpfe glaubst und wenn ich daher käme und dir erzählte, dass es die Schlümpfe gibt würdest du einen Beweis von mir verlangen (oder mich für verrückt erklären). Der einzige Grund warum man Gläubige, unfairerweise, nicht für verrückt erklärt ist, dass die Wahnvorstellung Gott seit Jahrtausenden von Generation zu Generation weitergegeben wird und sie sich als Tradition eingebürgert hat. Wenn man sich seit Jahrtausenden erzählte, dass es die Schlümpfe ganz sicher gibt, so wäre der Schlumpfglaube heutzutage genau so salonfähig wie der Gottesglaube (an die Gummibärenbande hingegen würde wohl trotzdem keiner glauben).
Niemand kann mit 100%er Sicherheit sagen, dass Gott nicht existiert, aber wir können uns annähernd sicher sein. |
Sicher glaube ich an die Schlümpfe! |
Damit existieren sie auch, wie auch Dein Gott existiert, nämlich in Deiner Vorstellung.
_________________ Leben kann tödlich sein
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