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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#692808) Verfasst am: 27.03.2007, 19:45 Titel: |
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Dem kann ich mich so zunächst einmal anschließen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#693630) Verfasst am: 28.03.2007, 18:39 Titel: |
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Was ist der essentielle Unterschied zwischen weltlichem und religiösen Glauben?
"Glaube" bedeutet doch - sogar laut Bibel - hoffen, daß Vermutungen, Einbildungen, Vorstellungen so sein mögen, wie man sie gerne hätte oder daß sie richtig sein mögen.
So gibt es zwischen Glauben aller Couleur überhaupt keinen prinzipiellen Unterschied ......denn aller Glaube ist Unwissen oder noch nicht wissen.
Wenn sich Christen also getrieben fühlen ihren "Glauben" weiter vermitteln zu müssen, so bedeutet das doch nichts anderes, als daß sie ihr Unwissen auch an andere weiter verbreiten wollen!!!
Wenn aber, wie oft behauptet wird, Glauben von Christen als Wissen angesehen wird ....ja dann brauchten sie ja ihren Glauben gar nicht mehr, denn was man weiß, braucht man ja wohl nicht mehr zu glauben!!
Ersetzt man das christliche Glaubensvokabular durch das was es wie oben beschrieben wirklich ist, so müßte es jedem Christen peinlich sein, seinen Nächsten mit seinem "Unwissen" in Form von Vermutungen und Einbildungen zu missionieren und belehren zu wollen.
Sie sind sich der Lächerlichkeit ihrer kuriosen Bemühungen und Einbildungen dabei nicht einmal bewußt und spielen die beleidigten Leberwürste wenn man sie darauf hinweist ...in ihren "religiösen Gefühlen" fühlen sie sich dann verletzt!
Der wesentliche Unterschied im Umgang mit diversen weltlichen und religiösen Glaubensinhalten ist aber, ob man seinen Glauben kritisch hinterfragt und bereit ist ihn aufzugeben, oder sich aus Angst vor himmlischen Konsequenzen scheut Glaubensabsurditäten als solche zuzugeben oder überhaupt erkennen zu wollen.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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cptchaos kritischer Rationalist
Anmeldungsdatum: 17.07.2006 Beiträge: 304
Wohnort: Hamburg
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(#693664) Verfasst am: 28.03.2007, 19:11 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | [...]
So gibt es zwischen Glauben aller Couleur überhaupt keinen prinzipiellen Unterschied ......denn aller Glaube ist Unwissen oder noch nicht wissen.
[...]
Wenn aber, wie oft behauptet wird, Glauben von Christen als Wissen angesehen wird ....ja dann brauchten sie ja ihren Glauben gar nicht mehr, denn was man weiß, braucht man ja wohl nicht mehr zu glauben!!
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Nun gut, die Argumentation läuft darauf hinaus, das glauben eigentlich keine gute Bezeichnung ist für das was Religiöse tun.
Aber beleibt ein Problem. Was ist der essentielle Unterschied zwischen Glauben und Wissen. Oder anders.
Durch welches Kriterium weiß ich das ich Weiß und nicht nur Glaube.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#693670) Verfasst am: 28.03.2007, 19:16 Titel: |
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Dann kommt aber sehr schnell das Problem auf, dass Wissen gemeinhin im antiken Sinne gemeint wird. SIcheres Wissen, absolute Wahrheit etc. - In diesem Sinne können wir aber auch nicht wissen. Der Glauben der Katholiken ist vom Grundverständnis auch näher am aristotelischen Wissensbegriff als es das poppersche Wissen ist. Die Abwertung der Meinung seitens der antiken Autoren gibt es auch bei Thomas Aquin. Dessen Verbindung von der kath. Theologie und Aristoteles ist gar nicht so bescheuert, wie man manchmal denkt.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#693765) Verfasst am: 28.03.2007, 20:42 Titel: |
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Ich habe jetzt nicht alles komplett durchgelesen.
@der Kleine Fritz: Die Religiösen meinen mit Glauben auch, dass sie den geglaubten Umstand für wahr halten, nicht bloß, dass sie es vermuten und vielleicht hoffen: Dann wären sie nur Agnostiker im eigentlichen Wortsinne, nämlich Menschen, ohne sichere Erkenntnis.
@cptchaos:
Religiöser Glaube ist - im Gegensatz zu sonstigem Glauben - entweder vom Willen zum Glauben getragen oder von einer Suggestion.
Objektiver rationaler Überprüfung hält dieses für Wahr halten nicht stand.
Der Umstand, dass der religiöse Glaube häufig als absolut und unumstößich angenommen wird, ist eigentliche nur eine mögliche Eigenschaft, die der o. g. Besonderheit des religiösen Glaubens begründet ist.
Gruß
HFRudolph
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#694173) Verfasst am: 29.03.2007, 07:10 Titel: |
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cptchaos hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Aber beleibt ein Problem. Was ist der essentielle Unterschied zwischen Glauben und Wissen. Oder anders.
Durch welches Kriterium weiß ich das ich Weiß und nicht nur Glaube.
Was ist der essentielle Unterschied zwischen weltlichem und religiösen Glauben? |
Ein wesentlicher Unterschied ist doch, wie man Wissen erlangt und wie man Glauben erlangt!
Als Kriterium für Wissen sehe ich die Nachweisbarkeit und Nachprüfbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnis durch jedermann, der dazu in der Lage ist, z.B. die zu unserm Vorteil nutzbaren Naturgesetze.
Ob diese Kriterien auch für Glaube als Mund zu Mund Propaganda auch zutreffen, wage ich anläßlich des Versuches die Existenz von Himmel und Hölle, Engel und Teufel nachprüfbar zu machen, zu bezweifeln.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#694175) Verfasst am: 29.03.2007, 07:19 Titel: |
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HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat: | @der Kleine Fritz: Die Religiösen meinen mit Glauben auch, dass sie den geglaubten Umstand für wahr halten, nicht bloß, dass sie es vermuten und vielleicht hoffen.... |
Was ist denn "für wahr halten" anderes als vermuten, ich kann UFO´s für wahr halten, damit sind sie doch noch lange nicht existent ....oder ?
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#694360) Verfasst am: 29.03.2007, 14:12 Titel: |
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Sieh Dir Rae an: Sie hält ihre Gottheit für real existent, nicht bloß im Sinne einer Vermutung.
Vermutung ist bloß eine Spekulation, ob etwas so oder so ist, ohne dass man sich festlegen könnte. Die Gläubigen legen sich aber fest. Der religiöse Glaube grenzt sich vom Agnostizismus gerade dadurch ab.
Die Existenzs von Ufos kannst Du rational betrachtet erst dann für wahr halten, wenn Du genügend Anhaltspunkte dafür hast, z. B, wenn du eine Landung gesehen hast und Dir sicher bist, dass es weder Fake noch Halluzination war. Nichtreligiös glauben, dass es Ufos gibt, könntest Du z. B., wenn sich die Anhaltspunkte und Indizien so weit verdichtet haben, dass es für eine weit überwiegende Wahrscheinlichkeit ausreicht. Religiös glauben könntest bzw. müsstest Du es auch ohne jeden Anhaltspunkt.
Gruß
HFRudolph
Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 29.03.2007, 14:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#694361) Verfasst am: 29.03.2007, 14:14 Titel: |
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HFRudolph hat folgendes geschrieben: | Ach, frag einfach ein kleines Kind, einen Erstklässler: Die wissen meistens ganz gut, was Glauben und was Wissen ist. |
Wäre wirklich interessant wie ein kleines Kind das definieren würde.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Real dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2007 Beiträge: 441
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(#694490) Verfasst am: 29.03.2007, 16:31 Titel: Re: Was ist der essentielle Unterschied zwischen weltlichem und religiösen Glaub |
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cptchaos hat folgendes geschrieben: | Ich habe das Argument bisher selber häufig benutzt.
Allerdings bin ich mit der Argumentation nicht glücklich.
Meine Argumentation war bisher:
- Weltlicher Glaube bedeutet, eine Annehmen das etwas war, aber skeptisch bezüglich der Wahrheit der
Aussage haben.
- Religiöser Glaube bedeutet, vertrauen in Wahrheit einer Aussage haben, ohne besondere Skepsis..
Die Argumentation lässt sich aber angreifen:
Nehmen wir mal folgendes Beispiel. Ein Atheist wird in der Regel daran Glauben dass ein Stein den man los lässt nach unten Fällt.
Er wird auch Vertrauen in diese Aussage haben, ohne besonders skeptisch zu sein.
Es lässt sich nun schwer argumentieren, dass ein Atheist dort anders glaubt, als ein überzeugter Theist an Gott.
Wenn jemand glaubt, das geht, kann er es ja versuchen. Ich spiele dann 'Advocatus Diaboli' und argumentiere dagegen. (...)
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Alles fällt nach unten ? Ich bestreite euren angenommen Glauben ...
http://youtube.com/watch?v=c3asSdngzLs ... was hat denn das hier zu sagen ?
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