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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#695979) Verfasst am: 01.04.2007, 08:19 Titel: Todesstrafe für zwei Palästinenser |
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Ihr Verbrechen? Sie verkauften ihr Haus an Juden, worauf in den Gesetzen der palästinensischen Autonomiebehörde die Todesstrafe steht.
Arabs Who Sold Home to Hebron Jews Arrested, Face Death Penalty
Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 01.04.2007, 12:30, insgesamt einmal bearbeitet |
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#696001) Verfasst am: 01.04.2007, 10:25 Titel: |
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Zu irgendwas muß Religion doch gut sein. In diesem Fall ist sie gut gegen die Überbevölkerung.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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mehrdad Prediger in der Wüste
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 742
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(#696016) Verfasst am: 01.04.2007, 11:07 Titel: |
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die beiden werden natürlich brav aufs bodycount konto der palis landen, wo sie dann gegen israel instrumentalisiert werden. sowie verunglückte bombenbauer und verkehrstote.
MFG
_________________ Da der Koran nicht falsch seien kann, muss die Realität falsch sein.
Muslime lernen den Koran auswendig. Nicht-Muslime verstehen den Koran.
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#696050) Verfasst am: 01.04.2007, 12:55 Titel: |
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Ich sag's ja die ganze Zeit, die haben nicht mehr alle an der Waffel.
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jhartmann registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 97
Wohnort: Potsdam
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(#697529) Verfasst am: 03.04.2007, 15:45 Titel: Re: Todesstrafe für zwei Palästinenser |
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Erstmal solltest Du Dir angewöhnen, solche Quellen nicht ohne Kontrollrecherche für bare Münze zu nehmen. Würdest Du bei Meldungen auf qudsway.com vermutlich auch machen.
Dann hast Du sicher gelesen, daß einer der beiden in Jordanien festgesetzt wurde. Dort ist das vermutlich gar nicht strafbar. Die palästinensischen Gesetze gelten da jedenfalls nicht.
Und außerdem ist nur wage davon die Rede, daß theoretisch die Todesstrafe möglich wär, wenn denn strafrechtliche Schuld nachgewiesen würde. Das scheint hier ja selbst nach diesem Bericht eher unwahrscheinlich, denn die Verkäufer wurden ja offenbar gelinkt. (Von den Käufern.)
Und ganz davon abgesehen solltet Ihr mal von den Bäumen runterkommen. Hier geht es ja nicht einfach darum, daß in einem x-beliebigen arabischen Land nichts an Juden verkauft werden dürfte. Mit Religion hat das sowieso nur bedingt zu tun, denn aus Fatah-Sicht (auf der die Gesetze beruhen) ist Palästina kein religiöses Projekt. Ihr erinnert Euch vielleicht noch daran, daß Fatah/PLO eigentlich einen gemeinsamen Staat wollten und nur gezwungenermaßen die Zweistaatenlösung, also die Trennung zwischen Judenstaat und Nichtjudenstaat, akzeptierten. An Juden, die Palästina anerkennen, darf ja verkauft werden. Hier geht es um nichts anderes als um Hochverrat: die faktische Veräußerung von palästinensischem Staatsgebiet an jene, die dies Israel angliedern wollen, was dann in der Praxis mit Mauer usw ja auch geschieht. Das wäre auch bei uns ein schweres Verbrechen.
Das, was hier zu kritisieren bleibt, ist also die Todesstrafe. Die wurde in Palästina von Laizisten, wenn nicht gar Agnostikern oder (mehr oder weniger offenen) Atheisten wiedereingeführt.
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mehrdad Prediger in der Wüste
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 742
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(#697561) Verfasst am: 03.04.2007, 16:23 Titel: |
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@jhartmann:
was würdest du dann z.b. sagen, wenn israel araber, die illegal in israel bauen, hinrichten würde, statt sie wie bisher nicht mal zu verhaften?
was bei den palis ok ist, müsste doch auch für israel gelten, oder? natürlich könnte man gegen die todesstrafe sein, aber die motive dahinter müsste man verstehen, sowie du sie bei den palis verstehst (landesverrat und so)
MFG
_________________ Da der Koran nicht falsch seien kann, muss die Realität falsch sein.
Muslime lernen den Koran auswendig. Nicht-Muslime verstehen den Koran.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#697591) Verfasst am: 03.04.2007, 17:09 Titel: Re: Todesstrafe für zwei Palästinenser |
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jhartmann hat folgendes geschrieben: | Dann hast Du sicher gelesen, daß einer der beiden in Jordanien festgesetzt wurde. Dort ist das vermutlich gar nicht strafbar. Die palästinensischen Gesetze gelten da jedenfalls nicht. |
Falsch vermutet. Das palästinensische Gesetz wurde vom Jordanischen übernommen.
Siehe: Palestinians await death sentence for selling Hebron house to Jews
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Und außerdem ist nur wage davon die Rede, daß theoretisch die Todesstrafe möglich wär, wenn denn strafrechtliche Schuld nachgewiesen würde. Das scheint hier ja selbst nach diesem Bericht eher unwahrscheinlich, denn die Verkäufer wurden ja offenbar gelinkt. (Von den Käufern.) |
Das sagen die Verkäufer jetzt, wo sie die Todesstrafe befürchten müssen. Aber ist ja klar, die Juden haben, hinterhältig, wie sie sind, mal wieder gelinkt, gell?
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Und ganz davon abgesehen solltet Ihr mal von den Bäumen runterkommen. Hier geht es ja nicht einfach darum, daß in einem x-beliebigen arabischen Land nichts an Juden verkauft werden dürfte. Mit Religion hat das sowieso nur bedingt zu tun, denn aus Fatah-Sicht (auf der die Gesetze beruhen) ist Palästina kein religiöses Projekt. Ihr erinnert Euch vielleicht noch daran, daß Fatah/PLO eigentlich einen gemeinsamen Staat wollten und nur gezwungenermaßen die Zweistaatenlösung, also die Trennung zwischen Judenstaat und Nichtjudenstaat, akzeptierten. An Juden, die Palästina anerkennen, darf ja verkauft werden. Hier geht es um nichts anderes als um Hochverrat: die faktische Veräußerung von palästinensischem Staatsgebiet an jene, die dies Israel angliedern wollen, was dann in der Praxis mit Mauer usw ja auch geschieht. Das wäre auch bei uns ein schweres Verbrechen. |
Ein langer Absatz, in dem du die Berufung auf Menschenrechte zum Hochverrat umtitulierst. Verkäufe an Ausländer kann man einfach als ungültig bezeichnen. Da braucht es überhaupt keine Strafen.
jhartmann hat folgendes geschrieben: | Das, was hier zu kritisieren bleibt, ist also die Todesstrafe. Die wurde in Palästina von Laizisten, wenn nicht gar Agnostikern oder (mehr oder weniger offenen) Atheisten wiedereingeführt. |
Was tut das zur Sache?
Abgesehen davon frage ich mich, welches Verständnis du von Laizismus hast, wenn du die Fatah der 90er darunter subsumierst.
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jhartmann registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 97
Wohnort: Potsdam
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(#698543) Verfasst am: 05.04.2007, 11:57 Titel: Re: Todesstrafe für zwei Palästinenser |
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Ich kann nur verwundert den Kopf schütteln, auf was für "Quellen" Du Dich verläßt.
Angeblich soll ein altes (seinerzeit im Westjordanland geltendes) Gesetz unter PA-Hoheit fortgelten. Mit einem auch in Jordanien geltenden Gesetz hat das nichts zu tun.
Und dann steht da, daß jemand "in Jordanien von der Palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet" worden sei. Das geht ja schonmal überhaupt nicht.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Und außerdem ist nur wage davon die Rede, daß theoretisch die Todesstrafe möglich wär, wenn denn strafrechtliche Schuld nachgewiesen würde. Das scheint hier ja selbst nach diesem Bericht eher unwahrscheinlich, denn die Verkäufer wurden ja offenbar gelinkt. (Von den Käufern.) |
Das sagen die Verkäufer jetzt, wo sie die Todesstrafe befürchten müssen. Aber ist ja klar, die Juden haben, hinterhältig, wie sie sind, mal wieder gelinkt, gell?  |
PISA. Das sagen nicht die angeblich mit dem Tode bedrohten Verkäufer sondern die Käufer. "Die Juden". (Genauer: Die - auch aus israelischer Sicht - illegalen Siedler.) Die berichten in den von Dir zitierten Quellen höchstselbst davon, daß Sie die Verkäufer über die Identität (und Absichten) der Käufer, na formulieren wir mal zahm, im Unklaren gelassen haben.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Und ganz davon abgesehen solltet Ihr mal von den Bäumen runterkommen. Hier geht es ja nicht einfach darum, daß in einem x-beliebigen arabischen Land nichts an Juden verkauft werden dürfte. Mit Religion hat das sowieso nur bedingt zu tun, denn aus Fatah-Sicht (auf der die Gesetze beruhen) ist Palästina kein religiöses Projekt. Ihr erinnert Euch vielleicht noch daran, daß Fatah/PLO eigentlich einen gemeinsamen Staat wollten und nur gezwungenermaßen die Zweistaatenlösung, also die Trennung zwischen Judenstaat und Nichtjudenstaat, akzeptierten. An Juden, die Palästina anerkennen, darf ja verkauft werden. Hier geht es um nichts anderes als um Hochverrat: die faktische Veräußerung von palästinensischem Staatsgebiet an jene, die dies Israel angliedern wollen, was dann in der Praxis mit Mauer usw ja auch geschieht. Das wäre auch bei uns ein schweres Verbrechen. |
Ein langer Absatz, in dem du die Berufung auf Menschenrechte zum Hochverrat umtitulierst. Verkäufe an Ausländer kann man einfach als ungültig bezeichnen. Da braucht es überhaupt keine Strafen. |
Ist das jetzt Dummheit oder Ignoranz? Seit wann ist es ein anerkanntes Menschenrecht, Staatsterritorium an jene zu veräußern, die damit nur eines tun: dieses Territorium mit militärischer Unterstützung einem anderen Staatsgebiet mindestens faktisch angliedern? Nach pälestinensischem Recht sind solche Verkäufe (nicht per se an "Ausländer" sondern an expansive Zionisten bzw. jene, die die Hoheitsrechte Palästinas nicht anerkennen) ungültig. Das juckt aber jene nicht, die dort "Mauern" bauen und Checkpoints errichten. Wie Du ja gelesen hast, hat die israelische Regierung "schweren Herzens" die Kaufverträge für gültig erklärt (nach israelischem Recht). Und bezieht jetzt das "gekaufte" Gebiet in den militärisch-mauermäßigen "Schutz" mit ein. Um nichts anderes geht es hier.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | jhartmann hat folgendes geschrieben: | Das, was hier zu kritisieren bleibt, ist also die Todesstrafe. Die wurde in Palästina von Laizisten, wenn nicht gar Agnostikern oder (mehr oder weniger offenen) Atheisten wiedereingeführt. |
Was tut das zur Sache? |
Bezüglich der Verwerflichkeit der Todesstrafe natürlich nichts. Mir war nur nicht klar, daß das FGH sich allgemein mit diesem Thema befaßt. Dieser Thread tut dies ja auch offensichtlich nicht. Denn diejenigen, die die von Dir zitierten "Quellen" betreiben, haben damit andersherum, selbst mit "vorsorglichen" Tötungen, Massakern in Flüchtlingslagern etc. ja nun überhaupt keine Probleme. Und begründen dies u.a. religiös.
Wie dem auch sei: die Todesstrafe ist nicht deshalb ein Verbrechen, weil sie sog. Hochverrätern angedroht (und in anderen Fällen auch tatsächlich an ihnen exerziert) wird. Sondern per se.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Abgesehen davon frage ich mich, welches Verständnis du von Laizismus hast, wenn du die Fatah der 90er darunter subsumierst. |
Diese Gesetze stammen noch aus der Zeit, als Arafat noch nicht so getan hat, als wäre er gläubig, und auch Anfang der Neunziger gab es noch keine verschwimmenden Grenzen bzw. Kooperation zwischen Teilen der Fatah (Teilen von Al Aqsa) und dem "islamischen Widerstand" sondern gepflegte Feindschaft, damals noch nicht wegen Korruption sondern eben deshalb: weil Fatah laizistisch war und agierte. Genau aus dem Grunde gründete sich u.a. Hamas. Ansonsten könntest Du ja auch mal was konkretes vorbringen.
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jhartmann registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 97
Wohnort: Potsdam
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(#698546) Verfasst am: 05.04.2007, 12:08 Titel: |
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mehrdad hat folgendes geschrieben: | @jhartmann:
was würdest du dann z.b. sagen, wenn israel araber, die illegal in israel bauen, hinrichten würde, statt sie wie bisher nicht mal zu verhaften? |
Wenn, dann Araber, die israelisches Territorium annektieren. Was aber auf Grund der Kräfteverhältnisse nicht vorkommt. Auch "illegal bauen" können Araber dort nicht. Vielmehr wird auch heute noch ihr Landbesitz (das bißchen, was noch übrig ist) regelmäßig entschädigungslos enteignet.
Todesstrafe und "gezielte Tötungen" (wie auch "ungezielte", also "Kollateralschäden" bei Flüchtlingslagerplanierungen etc.) sind auf beiden Seiten in jedem Fall ein Verbrechen.
mehrdad hat folgendes geschrieben: | was bei den palis ok ist, müsste doch auch für israel gelten, oder? natürlich könnte man gegen die todesstrafe sein, aber die motive dahinter müsste man verstehen, sowie du sie bei den palis verstehst (landesverrat und so) |
Ich "versteh" keine "Motive" der Todesstrafe. Die ist ein Verbrechen. Punkt. Es ging um die Strafbarkeit von Hochverrat. Die ist nichts besonderes. Ich für meinen Teil lehne das übliche Strafrecht generell ab, aber das ist eine andere Baustelle. Hier wurde der Eindruck erweckt, es würden rassistische/islamistische Gesetze den "Verkauf an Juden" verbieten und unter (Todes)Strafe stellen. Das ist aber ein Märchen. Mit der Verwerflichkeit der Todesstrafe hat das nichts zu tun.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#698570) Verfasst am: 05.04.2007, 13:18 Titel: Re: Todesstrafe für zwei Palästinenser |
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jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Ich kann nur verwundert den Kopf schütteln, auf was für "Quellen" Du Dich verläßt.
Angeblich soll ein altes (seinerzeit im Westjordanland geltendes) Gesetz unter PA-Hoheit fortgelten. Mit einem auch in Jordanien geltenden Gesetz hat das nichts zu tun.
Und dann steht da, daß jemand "in Jordanien von der Palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet" worden sei. Das geht ja schonmal überhaupt nicht. |
Welchen Zweck hat eigentlich dein Brunnenvergiften? Welche Faktenbehauptunen zweifelst du an? Dass die zwei Palästinenser verhaftet wurden und darauf die Todesstrafe steht?
Wie wäre es mit Haaretz?
Jordan, PA arrest 2 Palestinians for selling Hebron house to Jews
Der in Jordanien lebende Palästinenser wurde klarerweise von den jordanischen Behörden verhaftet.
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Und außerdem ist nur wage davon die Rede, daß theoretisch die Todesstrafe möglich wär, wenn denn strafrechtliche Schuld nachgewiesen würde. Das scheint hier ja selbst nach diesem Bericht eher unwahrscheinlich, denn die Verkäufer wurden ja offenbar gelinkt. (Von den Käufern.) |
Das sagen die Verkäufer jetzt, wo sie die Todesstrafe befürchten müssen. Aber ist ja klar, die Juden haben, hinterhältig, wie sie sind, mal wieder gelinkt, gell?  |
PISA. Das sagen nicht die angeblich mit dem Tode bedrohten Verkäufer sondern die Käufer. "Die Juden". (Genauer: Die - auch aus israelischer Sicht - illegalen Siedler.) Die berichten in den von Dir zitierten Quellen höchstselbst davon, daß Sie die Verkäufer über die Identität (und Absichten) der Käufer, na formulieren wir mal zahm, im Unklaren gelassen haben. |
Der ursprüngliche Besitzer des Hauses war nicht informiert, dass derjenige, an den er verkaufte, einen Weiterverkauf an Juden plante. Ich weiß nicht, wer in dieser Transaktion gelinkt worden sein soll.
Im Übrigen möchte ich gerne wissen, auf welcher Basis du die neuen Bewohner des Hauses als Illegale bezeichnest. So wie es aussieht ist der Verkauf an Jüden an sich gültig. Nur der verkäufer wird laut Gesetz bestraft.
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Und ganz davon abgesehen solltet Ihr mal von den Bäumen runterkommen. Hier geht es ja nicht einfach darum, daß in einem x-beliebigen arabischen Land nichts an Juden verkauft werden dürfte. Mit Religion hat das sowieso nur bedingt zu tun, denn aus Fatah-Sicht (auf der die Gesetze beruhen) ist Palästina kein religiöses Projekt. Ihr erinnert Euch vielleicht noch daran, daß Fatah/PLO eigentlich einen gemeinsamen Staat wollten und nur gezwungenermaßen die Zweistaatenlösung, also die Trennung zwischen Judenstaat und Nichtjudenstaat, akzeptierten. An Juden, die Palästina anerkennen, darf ja verkauft werden. Hier geht es um nichts anderes als um Hochverrat: die faktische Veräußerung von palästinensischem Staatsgebiet an jene, die dies Israel angliedern wollen, was dann in der Praxis mit Mauer usw ja auch geschieht. Das wäre auch bei uns ein schweres Verbrechen. |
Ein langer Absatz, in dem du die Berufung auf Menschenrechte zum Hochverrat umtitulierst. Verkäufe an Ausländer kann man einfach als ungültig bezeichnen. Da braucht es überhaupt keine Strafen. |
Ist das jetzt Dummheit oder Ignoranz? Seit wann ist es ein anerkanntes Menschenrecht, Staatsterritorium an jene zu veräußern, die damit nur eines tun: dieses Territorium mit militärischer Unterstützung einem anderen Staatsgebiet mindestens faktisch angliedern? Nach pälestinensischem Recht sind solche Verkäufe (nicht per se an "Ausländer" sondern an expansive Zionisten bzw. jene, die die Hoheitsrechte Palästinas nicht anerkennen) ungültig. |
Menschen für Immobilienverkäufe mit dem Tode zu bestrafen, widerspricht meiner Aufassung nach dem Menschenrecht.
Außerdem haben in Hebron schon immer Juden gelebt. Warum sollten die keine neuen Häuser in der Nähe ihrer vorhandenen Siedlungen kaufen dürfen? Die Juden haben eine positive Geburtenbilanz und brauchen Platz zum Leben.
Die politische Einstellung der dort ansässigen Juden tut auch nichts zur Sache. Die meisten Palästinenser erkennen das Existenzrecht Israels auch nicht an und trotzdem kaufen und bauen sie neue Häuser.
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Das juckt aber jene nicht, die dort "Mauern" bauen und Checkpoints errichten. Wie Du ja gelesen hast, hat die israelische Regierung "schweren Herzens" die Kaufverträge für gültig erklärt (nach israelischem Recht). Und bezieht jetzt das "gekaufte" Gebiet in den militärisch-mauermäßigen "Schutz" mit ein. Um nichts anderes geht es hier. |
Wenn die Palästinenser die Juden nicht lynchen würden, dann müsste das Militär dort auch nichts absichern. Im Interesse des israelischen Militärs liegt das jedenfalls nicht. Was insinuierst du hier eigentlich? Dass die Regierung dahinterstecken und die Hebroner Juden in verschwörerischer Weise vorschicken würde?
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Wie dem auch sei: die Todesstrafe ist nicht deshalb ein Verbrechen, weil sie sog. Hochverrätern angedroht (und in anderen Fällen auch tatsächlich an ihnen exerziert) wird. Sondern per se. |
Aha. Und beim nächsten Thread zu irgendeiner Todesstrafe z.B. in Kuba, in den USA oder Afghanistan, wirst du dann auch relativierend herumschwurbeln, dass die Begründung für die Todesstrafe ja eigentlich legitimerweise illegal sein könnte. Z.b, wenn in Afghanistan eine Frau gesteinigt wird, weil sie kein Kopftuch trägt, könntest du ja darauf hinweisen, dass man als Nudist auch im Westen eine Geldstrafe bekommen könnte.
jhartmann hat folgendes geschrieben: |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Abgesehen davon frage ich mich, welches Verständnis du von Laizismus hast, wenn du die Fatah der 90er darunter subsumierst. |
Diese Gesetze stammen noch aus der Zeit, als Arafat noch nicht so getan hat, als wäre er gläubig, und auch Anfang der Neunziger gab es noch keine verschwimmenden Grenzen bzw. Kooperation zwischen Teilen der Fatah (Teilen von Al Aqsa) und dem "islamischen Widerstand" sondern gepflegte Feindschaft, damals noch nicht wegen Korruption sondern eben deshalb: weil Fatah laizistisch war und agierte. Genau aus dem Grunde gründete sich u.a. Hamas. Ansonsten könntest Du ja auch mal was konkretes vorbringen. |
Laizistisch kann nur ein Staat sein. Frankreich, die USA und mittlerweile Spanien sind laizistisch. Belege bitte, dass die Fatah, deren Name schon muslimische Konnotationen hat, tatsächlich einen laizistischen Staat wollte.
Dass die Fatah im Gegensatz zur Hamas keine islamische Theokratie wollte, darüber sind wir uns einig. Aber zwischen Theokratie und Laizismus gibt es Raum für Möglichkeiten. Staatskirche, religiös beeinflusste Gesetzgebung usw....
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