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Lösung für den Religionskonflikt im Irak

 
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UnsichtbarerGeist
Bekennender Pastafari



Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 487

Beitrag(#703902) Verfasst am: 14.04.2007, 12:08    Titel: Lösung für den Religionskonflikt im Irak Antworten mit Zitat

Was meint ihr, würde es helfen, den Irak einfach in zwei Teile zu spalten - einen für die Sunniten und einen für die Schiiten? Dann hätte jeder Selbstbestimmung, und keiner wäre in einer Demokratie die Minderheit.

Mache ich einen gedanklichen Fehler, oder was meint ihr?

Grüße, Geist
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#703913) Verfasst am: 14.04.2007, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

du vergisst die irakischen Kurden..
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Gustav Aermel
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#703940) Verfasst am: 14.04.2007, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Außerdem vergisst du, dass die einen das gesamte Öl haben und die anderen nicht. Aus diesem Grund wird es immer Spannungen geben, weil die anderen nicht in Armut leben wollen und die anderen von ihrem Reichtum nichts abgeben wollen.

Und seit wann teilt man Staaten wegen unterschiedlichen Konfessionen?

Bei uns hat es auch funktioniert, auch wenn es lange gedauert hat.

Das Problem liegt in der Unfähigkeit der USA und der "Allianz der Willigen" Ordnung in das Chaos hineinzubringen. Für diese Ordnung ist es aber auch erforderlichk, dass die Nachbarstaaten mit eingebunden werden.

Syrien muss eine aktive Rolle spielen, da sie Tausende von irakischen Flüchtlinge aufgenommen haben.

Der Iran muss eine aktive Rolle spielen, damit sie aufhören die aufständischen Schiiten zu unterstützen.

usw.

Es ist in dieser Region leider erforderlich, dass man für die Lösung eines Problems alle Probleme löst, was sehr schwierig ist.

Man könnte natürlich dort und da etwas machen, aber irgendwann bricht alles zusammen und dann ist das Chaos noch schlimmer.

Gruß.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#704198) Verfasst am: 14.04.2007, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
du vergisst die irakischen Kurden..


Sagen wir lieber die Kurden allgemein, denn sie werden ja in jedem Land, in dem sie leben, gejagt ...
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#704206) Verfasst am: 14.04.2007, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz so einfach wäre eine Spaltung nicht - immerhin gibt es ja Gebiete gemischtkonfessioneller Bevölkerung.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#704224) Verfasst am: 14.04.2007, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ganz so einfach wäre eine Spaltung nicht - immerhin gibt es ja Gebiete gemischtkonfessioneller Bevölkerung.


Scheiß auf die Bevölkerung, hauptsache spalten .. hat doch mit D auch geklappt ... Mit den Augen rollen
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Poldi
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#704497) Verfasst am: 14.04.2007, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Komische Diskussion....

Da wird der Irak einfach aufgeteilt, ohne dass auch nur ein einziger Iraker da mitredet, ganz wie in der richtigen Politik.... Cool

Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie sich ein paar Dutzend Koreaner ueberlegen, wie man Deutschland am besten neu aufteilen sollte: Also Bayern auf jeden Fall abspalten, das ist schliesslich eine ganz andere Kultur, wie in allen koreanischen internet-Foren uebereinstimmend festgestellt wird...Nur, wo zieht man die Grenze zwischen Norddeutschland und Restdeutschland? Norddeutschland waere wegen der Heringsvorkommen dort sicherlich lebensfaehig und sollte auf jeden Fall zusammenbleiben. Ob da vielleicht die Daenen Probleme mit haben koennte, wegen den in Sueddaenemark lebenden Norddeutschen? Sehr glücklich

Ich denke das Hauptproblem im derzeitigen Irak ist, dass alle moegliche Leute aus allen moeglichen Teilen der Welt bereits zuviel Grenzen gezogen haben, mit denen sich die Leute im Irak jetzt rumplagen muessen, ohne dass sie zum Thema ueberhaupt gefragt worden sind. Frieden wird im Irak erst moeglich werden, wenn nicht mehr pausenlos Hinz und Kunz von der anderen Seite des Globus Grenzen ziehen, irakische Parlamente waehlen und aufloesen, Diktatoren erst unterstuetzen und dann absetzen, sondern wenn man den Menschen dort zugesteht, dass es im Grunde genommen vor allem sie selber was angeht, wie ihr Land geordnet wird und wer dort regiert. Doch ich fuerchte bis es soweit ist, wird noch viel Blut fliessen und auch ganz ohne fremde Einmischung wuerde es noch eine ganze Weile dauern bis die Iraker das unbeschreibliche politische Chaos auseinandersortiert haben, das ueber die Jahrhunderte von fremden Grenzziehern angerichtet wurde. Jede weitere Einmischung wird die Agonie nur weiter verlaengern und sonst gar nichts erreichen. Das lehrt die bisherige irakische Geschichte. Ob sich vielleicht mal jemand bei Irakern fuer das von allen moeglichen Besserwissern angerichtete Fiasko entschuldigt, anstatt weiter besser zu wissen, was aus dem Irak werden soll?


Gruss, Bernie
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#705129) Verfasst am: 15.04.2007, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Komische Diskussion....

Da wird der Irak einfach aufgeteilt, ohne dass auch nur ein einziger Iraker da mitredet, ganz wie in der richtigen Politik.... Cool

[...]

Doch ich fuerchte bis es soweit ist, wird noch viel Blut fliessen und auch ganz ohne fremde Einmischung wuerde es noch eine ganze Weile dauern bis die Iraker das unbeschreibliche politische Chaos auseinandersortiert haben, das ueber die Jahrhunderte von fremden Grenzziehern angerichtet wurde. Jede weitere Einmischung wird die Agonie nur weiter verlaengern und sonst gar nichts erreichen. Das lehrt die bisherige irakische Geschichte. Ob sich vielleicht mal jemand bei Irakern fuer das von allen moeglichen Besserwissern angerichtete Fiasko entschuldigt, anstatt weiter besser zu wissen, was aus dem Irak werden soll?

Von welcher Einmischung sprichst du? Im dortigen Bürgerkrieg sind die Amis hauptsächlich damit beschäftigt, ihre eigenen Basen und die Green Zone zu schützen. Aber selbst das schaffen sie nicht mehr, wie man am jüngsten Anschlag auf Parlament sieht.
Wenn überhaupt, dann besteht seit der Entmachtung der Sunniten durch die Amis die geringste überregionale Einmischung in den irakischen Gebieten seit vielen Jahrhunderten.

Die Iraker fragen also sowieso nirgendwo nach, wenn es um die Teilung des Landes geht. Sie haben ja auch schon bei den Wahlen nach ihrer jeweiligen Zugehörigkeit gewählt und nicht nach politischen Themen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#705196) Verfasst am: 15.04.2007, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sokrateer,

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Von welcher Einmischung sprichst du?


Schaust Du eigentlich keine Fernsehnachrichten? Im Irak treiben sich zur Zeit gleich dutzendweise fremde Armeen, auslaendische private Wachdienste und alle moeglichen anderen gewaltausuebende Gruppen aus aller Herren Laender herum. Wenn das keine "Einmischung" ist, dann weiss ich auch nicht mehr, was diese Vokabel bedeuten soll...



Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Im dortigen Bürgerkrieg sind die Amis hauptsächlich damit beschäftigt, ihre eigenen Basen und die Green Zone zu schützen. Aber selbst das schaffen sie nicht mehr, wie man am jüngsten Anschlag auf Parlament sieht.


Welches Parlament? welcher Anschlag? Ich habe nur von einem Anschlag auf den Gruenzonenstammtisch gehoert. Oder ist das fuer Dich ein Parlament? Komisches "Parlament", das sich von einer fremden Besatzungsmacht vorm eigenen Volk beschuetzen lassen muss...

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wenn überhaupt, dann besteht seit der Entmachtung der Sunniten durch die Amis die geringste überregionale Einmischung in den irakischen Gebieten seit vielen Jahrhunderten.


Der Witz ist gut, den merke ich mir! Sehr glücklich

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Iraker fragen also sowieso nirgendwo nach, wenn es um die Teilung des Landes geht. Sie haben ja auch schon bei den Wahlen nach ihrer jeweiligen Zugehörigkeit gewählt und nicht nach politischen Themen.


Ja was denn? Wen sollen die Iraker auch fragen, wenn es um die Zukunft ihres Landes geht? Vielleicht "Lieber Uncle Sam, duerfen wir unser Land kuenftig so neuordnen?"
Diese komischen "Wahlen" waren ein einziger grosser Witz. Die Amerikaner bestimmten wer drauf durfte auf die Wahlzettel und hielten diese Namen sogar vorm Waehler geheim, aus "Sicherheitsgruenden", wie es hiess. Was wuerden eigentlich die Iraker mit "ihrem Parlament" machen, dass sie so toll gewaehlt haben, wenn dessen Beschuetzer und Herren morgen abziehen wuerden?

Demokratie unter einem gewalttaetigen Besatzungsregime ist schlicht und ergreifend unmoeglich!

Gruss, Bernie
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#705200) Verfasst am: 15.04.2007, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Komische Diskussion....

Da wird der Irak einfach aufgeteilt, ohne dass auch nur ein einziger Iraker da mitredet, ganz wie in der richtigen Politik.... Cool

[...]

Doch ich fuerchte bis es soweit ist, wird noch viel Blut fliessen und auch ganz ohne fremde Einmischung wuerde es noch eine ganze Weile dauern bis die Iraker das unbeschreibliche politische Chaos auseinandersortiert haben, das ueber die Jahrhunderte von fremden Grenzziehern angerichtet wurde. Jede weitere Einmischung wird die Agonie nur weiter verlaengern und sonst gar nichts erreichen. Das lehrt die bisherige irakische Geschichte. Ob sich vielleicht mal jemand bei Irakern fuer das von allen moeglichen Besserwissern angerichtete Fiasko entschuldigt, anstatt weiter besser zu wissen, was aus dem Irak werden soll?

Von welcher Einmischung sprichst du? Im dortigen Bürgerkrieg sind die Amis hauptsächlich damit beschäftigt, ihre eigenen Basen und die Green Zone zu schützen. Aber selbst das schaffen sie nicht mehr, wie man am jüngsten Anschlag auf Parlament sieht.
Wenn überhaupt, dann besteht seit der Entmachtung der Sunniten durch die Amis die geringste überregionale Einmischung in den irakischen Gebieten seit vielen Jahrhunderten.


Die Iraker fragen also sowieso nirgendwo nach, wenn es um die Teilung des Landes geht. Sie haben ja auch schon bei den Wahlen nach ihrer jeweiligen Zugehörigkeit gewählt und nicht nach politischen Themen.
Die entsprechende Passage hätte ich gerne genauer erklärt.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#705547) Verfasst am: 16.04.2007, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Von welcher Einmischung sprichst du?


Schaust Du eigentlich keine Fernsehnachrichten? Im Irak treiben sich zur Zeit gleich dutzendweise fremde Armeen, auslaendische private Wachdienste und alle moeglichen anderen gewaltausuebende Gruppen aus aller Herren Laender herum. Wenn das keine "Einmischung" ist, dann weiss ich auch nicht mehr, was diese Vokabel bedeuten soll...

Die sichern maximal ihre eigenen Basen, wichtige Gebäude und Straßen und in aller erster Linie sich selbst. Und die demokratische Regierung scheißt sich jetzt schon vor dem Tag an, ab dem die Truppen abziehen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Welches Parlament? welcher Anschlag? Ich habe nur von einem Anschlag auf den Gruenzonenstammtisch gehoert. Oder ist das fuer Dich ein Parlament? Komisches "Parlament", das sich von einer fremden Besatzungsmacht vorm eigenen Volk beschuetzen lassen muss...

Dieses Parlament ist international anerkannt und es wurde mit großer Wahlbeteiligung vom Volk gewählt. Die gewählten Parteien sind populär unter den jeweiligen Volksgruppen.

Aber für dich scheint Al Kaida "Das Volk" zu sein. Mit den Augen rollen
Wahrscheinlich betrachtest du die zahlreichen Schulen in denen Mädchen unterrichtet werden auch als mächtigen Schlag des "irakischen Volkes" gegen den imperialistischen Stiefel der Koedukation. Mit den Augen rollen

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ja was denn? Wen sollen die Iraker auch fragen, wenn es um die Zukunft ihres Landes geht? Vielleicht "Lieber Uncle Sam, duerfen wir unser Land kuenftig so neuordnen?"
Diese komischen "Wahlen" waren ein einziger grosser Witz. Die Amerikaner bestimmten wer drauf durfte auf die Wahlzettel und hielten diese Namen sogar vorm Waehler geheim, aus "Sicherheitsgruenden", wie es hiess.

Einige Abgeordndete wollten nicht genannt werden, weil sie sich vor den angekündigten Terroranschlägen fürchteten. Die Terroristen kündigten an, jeden, der das aktive oder passive Wahlrecht nutzen würde, zu ermorden. Es wurden ja schließlich auch Kandidaten, Abgeordnete und Minister umgebracht und zuletzt starben über ein Dutzend im Parlament.

Trotz den Anschlägen gingen die Iraker mutig zu den Wahlen. Und auf den Wahllisten standen viele Parteien, die den Amerikanern überhaupt nicht in den Kram passten, inklusive Kommunisten usw. Und ihr Wunschkandidat Alawi wurde damals abgewählt. Er war Sunnit und wurde nur von Sunnisten gewählt.

@narziss:
Kurden und Schiiten als Völker konnten schon seit Jahrhunderten noch nie so frei von überregionalen Fremdeinflüssen leben wie heute.
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Jubin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#705605) Verfasst am: 16.04.2007, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:

Und seit wann teilt man Staaten wegen unterschiedlichen Konfessionen?


Indien und Pakistan ?


Apeiron hat folgendes geschrieben:

Das Problem liegt in der Unfähigkeit der USA und der "Allianz der Willigen" Ordnung in das Chaos hineinzubringen. Für diese Ordnung ist es aber auch erforderlichk, dass die Nachbarstaaten mit eingebunden werden.


Ich sehe hier keine Unfähigkeit. Die oberste Priorität der amerikanischen Truppen in der Region ist zu gewährleisten, daß das Öl fließt. Danach kommt Profit und erst danach irgendwann eventuell die Versorgung der Bevölkerung. Insofern waren die USA schon von Anfang an sehr erfolgreich. Die ersten Reparaturen liefeb bereits als der Krieg gegen Saddam noch nicht zuende war.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#705803) Verfasst am: 16.04.2007, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Dieses Parlament ist international anerkannt und es wurde mit großer Wahlbeteiligung vom Volk gewählt. Die gewählten Parteien sind populär unter den jeweiligen Volksgruppen.

Aber für dich scheint Al Kaida "Das Volk" zu sein. Mit den Augen rollen
Wahrscheinlich betrachtest du die zahlreichen Schulen in denen Mädchen unterrichtet werden auch als mächtigen Schlag des "irakischen Volkes" gegen den imperialistischen Stiefel der Koedukation. Mit den Augen rollen


Wenn es tatsaechlich bloss Al Qaida waere, wovor dieses "Parlament" Angst haben muesste, dann braeuchten die sich auch nicht so in die Hose machen, fuer den Tag an dem ihre Beschuetzer und Chefs abziehen. Ueber viel mehr als ein paar Hundert "Kaempfer" verfuegt Al Qaida naemlich gar nicht im Irak. Tatsaechlich ist der irakische Widerstand recht vielfaeltig. Das Spektrum reicht von blutruenstigen Dschihadisten Marke Al Qaida ueber die Reste von Saddams Baath-Partei, bis hin zu Irakern, die sich legitimerweise gegen fremde Oelraeuber zur Wehr setzen. Laut einer kuerzlich von BBC-world und anderen grossen internationalen Fernsehsendern in Auftrag gegebenen Umfrage sprechen sich mittlerweile 85% aller Iraker fuer den Abzug der fremden Truppen aus. Alles Al Qaida? Genausowenig wie die ebenfalls 85%, die der Auffassung waren, dass es unter Saddam besser war als unter Bush, allesamt Baathisten sind. Das sind bloss Leute, die beide Unrechtsregimes aus eigener Anschauung kennenlernen mussten und die deshalb vergleichen koennen.
Die Amerikaner sollen abziehen und ihren Gruenzonenstammtisch gleich mitnehmen, weil praktisch ohne Rueckhalt im eigenen Volk und als Kollaborationsregime verschrien, haetten diese Leute wohl kaum Chancen auch bloss die ersten 24 Stunden alleine mit "ihrem Volk" zu ueberleben!



Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Einige Abgeordndete wollten nicht genannt werden, weil sie sich vor den angekündigten Terroranschlägen fürchteten. Die Terroristen kündigten an, jeden, der das aktive oder passive Wahlrecht nutzen würde, zu ermorden. Es wurden ja schließlich auch Kandidaten, Abgeordnete und Minister umgebracht und zuletzt starben über ein Dutzend im Parlament.

Trotz den Anschlägen gingen die Iraker mutig zu den Wahlen. Und auf den Wahllisten standen viele Parteien, die den Amerikanern überhaupt nicht in den Kram passten, inklusive Kommunisten usw. Und ihr Wunschkandidat Alawi wurde damals abgewählt. Er war Sunnit und wurde nur von Sunnisten gewählt.



Ja und warum denn mussten die sich wohl vor Anschlaegen fuerchten? Weil sie wussten, dass sie von vielen ihrer Landsleute als reine Besatzungsknechte wahrgenommen wurden! Auch die Sache mit der Wahlbeteiligung sollte man nicht ueberwerten. Viele Iraker haben sich sicher Illusionen darueber gemacht, was dieses Parlament eigentlich bewirken kann und sich wohl gesagt, dass es zumindest nicht schaden kann, wenn man zur Wahl geht. Daraus abzuleiten, dass jeder Waehler hinter diesem Parlamemt steht, der gewaehlt hat und am Ende gar noch die amerikanischen Zwangsdemokrastisierer als "Befreier" ansieht, halte ich fuer reichlich naiv, auch wenn das die Bush-Propaganda-Trommeln laufend durch die Medien jagen.

Die Amerikaner haben ganz klare Vorstellungen gehabt, was der Gruenzonenstammtisch "leisten" muss und danach entschieden, welche Kandidaten sie tolerieren und welche nicht. Der entscheidende Punkt war, dass dieses "Parlament" die Kontrolle ueber die irakischen Oelquellen amerikanischen Unternehmen, insbesondere denen, mit denen das Bushregime verfilzt ist, uebertraegt. "Demokratisch gewaehlt" werden konnte eigentlich bloss der, der keine ernsthafte Bedrohung fuer dieses Unterfangen darstellt. Deswegen fand der Einmarsch ja schliesslich auch statt. Das wurde auch erreicht. Alle "Vertraege" sind nun unter Dach und Fach. Jetzt fragen sich die Amerikaner lediglich noch, wie sie das hinbekommen, dass diese "Vertraege" auch den amerikanischen Abzug ueberleben. Dafuer sehe ich allerdings reichlich schwarz. Diese "Vertraege" werden wohl mit dem Gruenzonenstammtisch untergehen. Vielleicht wird da bereits der Keim zum naechsten grossen Konflikt gelegt. Wenn die Amerikaner dann von einem kuenftigen freien Irak fordern werden "Vertraege" des Gruenzonenstammtischs als "nach internationalem Voelkerrecht verbindlich" anzuerkennen. Diese Taktik gab es bei den amerikanischen Gutmenschen der gewalttaetigen Sorte schliesslich schon oefters zu bewundern. Erst werden Laender zu Vertraegen erpresst und hinterher versucht man die UN dazu zu noetigen, der militaerischen Durchsetzung dieser erpressten Vertraege zuzustimmen...

Gruss, Bernie
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#705867) Verfasst am: 16.04.2007, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wenn es tatsaechlich bloss Al Qaida waere, wovor dieses "Parlament" Angst haben muesste, dann braeuchten die sich auch nicht so in die Hose machen, fuer den Tag an dem ihre Beschuetzer und Chefs abziehen. Ueber viel mehr als ein paar Hundert "Kaempfer" verfuegt Al Qaida naemlich gar nicht im Irak. Tatsaechlich ist der irakische Widerstand recht vielfaeltig. Das Spektrum reicht von blutruenstigen Dschihadisten Marke Al Qaida ueber die Reste von Saddams Baath-Partei, bis hin zu Irakern, die sich legitimerweise gegen fremde Oelraeuber zur Wehr setzen.

Das ist ein Strohmann-Argument. Klarerweise gibt es auch andere Demokratie-Feinde. Die Sunniten boykotierten die Wahlen auch tw. Das ist die einzige Gruppe, der du unterstellen könntest, sich nicht vertreten zu fühlen. Aber die anderen gingen zu den Wahlen und sie wählten ihre Leute, ganz egal, was sie von den Amis hielten. Wurden die Leute etwa von den Amis mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen zu wählen und noch dazu so zu wählen, wie es ihnen eigentlich überhaupt nicht passte?
Spiel dich hier also nicht als Verteidiger des irakischen Volkes auf. Du stehst in deinem blinden Antiamerikanismus klar auf der Seite der Terroristen und Dschihadisten.

Ich frage mich übrigens auf welcher Basis du die Angriffe auf das Parlament als legitim betrachtest!
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#706238) Verfasst am: 17.04.2007, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sokrateer,

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Das ist ein Strohmann-Argument. Klarerweise gibt es auch andere Demokratie-Feinde.


Soso, jeder der sich die gegen die Besatzer wehrt ist also ein "Demokratiefeind". Wo hast Du das her? Von Fox-News? Sehr glücklich


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Sunniten boykotierten die Wahlen auch tw. Das ist die einzige Gruppe, der du unterstellen könntest, sich nicht vertreten zu fühlen. Aber die anderen gingen zu den Wahlen und sie wählten ihre Leute, ganz egal, was sie von den Amis hielten. Wurden die Leute etwa von den Amis mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen zu wählen und noch dazu so zu wählen, wie es ihnen eigentlich überhaupt nicht passte?


Ich denke die Leute wurden grob getaeuscht, das Bush-Regime hat schliesslich ausreichend Erfahrung darin Waehler zu verarschen. Guck Dir bloss mal an wie der texanische Oelprinz an die Macht gekommen ist.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Spiel dich hier also nicht als Verteidiger des irakischen Volkes auf. Du stehst in deinem blinden Antiamerikanismus klar auf der Seite der Terroristen und Dschihadisten.


Lass die Dschihadistenkeule besser stecken. Du machst Dich bloss laecherlich damit...

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich übrigens auf welcher Basis du die Angriffe auf das Parlament als legitim betrachtest!


Welches Parlament?

Die Gegenwehr gegen die Besatzungstruppen und ihre Kollaborateure ist selbstverstaendlich prinzipiell legitim. Was nicht automatisch bedeutet, dass ich deshalb alle Widerstandsgruppen fuer unterstuetzenswert halte bzw. alle der angewandten Methoden billige. Alle Iraker jedoch, die sich dagegen wehren, dass ihnen von den fremden Besatzern der Reichtum ihres Landes gestohlen wird und die darauf achten, dass bei der deren Bekaempfung "Kollateralschaeden" moeglichst vermieden werden, geniessen durchaus meine Sympathie. Die stehen auf einer Stufe mit Titos Partisanen oder der franzoesischen Resistance im 2. Weltkrieg.

Keinerlei Sympathien habe ich demgegenueber fuer Leute, die ausschliesslich Terror verbreiten, die die verschiedenen Konfessionen gegeneinander hetzen oder die aus sicherer Entfernung vom Hubschrauber aus Jagd auf irakische Zivilisten und Journalisten machen. Prinzipiell wuerde ich es den Irakern von Herzen goennen, wenn es ihnen gelingen wuerde sich von allen auslaendischen "Kaempfern" zu befreien, von den Marines mit Anhang genauso wie von Al Qaida & Konsorten. Beide Terroristenbanden haben nichts als Unglueck ueber den Irak gebracht!

Gruss, Bernie
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#706249) Verfasst am: 17.04.2007, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hallo Sokrateer,

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Das ist ein Strohmann-Argument. Klarerweise gibt es auch andere Demokratie-Feinde.


Soso, jeder der sich die gegen die Besatzer wehrt ist also ein "Demokratiefeind". Wo hast Du das her? Von Fox-News? Sehr glücklich


Könntest du Gruppen im Irak nennen, die gewaltsam gegen die Besetzungsmacht vorgehen und eine Demokratie errichten wollen, nachdem die Amerikaner vertrieben wurden?
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Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#706264) Verfasst am: 17.04.2007, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wiki hat folgendes geschrieben:
Kultur

Der Irak ist in fünf Kulturräume geteilt: Die kurdische Kultur mit ihren Zentren in Arbil (Hewler) und Sulaymaniyah (Silemani), die sunnitische Kultur mit ihrem Zentrum um Bagdad, die schiitische Kultur mit ihrem kulturellen Zentrum Basra, die assyrische Kultur, in mehreren Städten des Nordens präsent und die Kultur der nomadischen Marsch-Araber, die in den Sümpfen zwischen Bagdad und Basra leben.

Wiki hat folgendes geschrieben:

Wahlen vom 15. Dezember 2005

Das Ergebnis der ersten Wahl für ein vierjähriges Parlament wurde erst nach mehreren Wochen am 19. Januar 2006 bekanntgegeben.
Partei Stimmen Sitze
Vereinigte Irakische Allianz 41,2 % 5,021 Mill. 128
Demokratische Patriotische Allianz Kurdistans 21,7 % 2,642 Mill. 53
Irakische Eintracht 15,1 % 1,840 Mill. 44
Irakische Nationale Liste 8,2 % 977.325 25
Irakische Nationale Dialog Front 4,1 % 499.963 11
Islamische Union Kurdistan 1,3 % 157.688 5
Aussöhnungs- und Befreiungsblock 1,1 % 129.847 3
Risalyun 1,2 % 145.028 2
Irakische Turkmenenfront 0,7 % 87.993 1
Nationale Rafidain-Liste (Assyrische Christen) 0,4 % 47.263 1
Mithal al-Alusi (Unabhängiger Kandidat) 0,3 % 32.245 1
Yezidische Bewegung 0,2 % 21.908 1

einige Gruppen haben aber wohl boykottiert, denke ich mich zu erinnern.

Ich möchte hier mal den Balkan-Krieg in Erinnerung rufen.
Erst die Aufspaltung der Ethnien hat da nach bis 10 Jahren Ruhe gebracht.
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Jubin
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Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#706405) Verfasst am: 17.04.2007, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

@ beachbernie

Ja, ich sehe einige Punkte sehr ähnlich wie du.
Der Irak wird genauso wenig frei sein dürfen wie jedes andere Land ohne starkes Militär und releveanten Ölvorkommen. Erst wenn "die Droge des Westens" nicht mehr aus dem Boden spriest wird man den Menschen das Recht auf Selbstbestimmung zugestehen, vorher steht "das nationale Interesse" darüber.


@ Jolesch

Ja, du hast recht. Demokratie ist in Irak größtenteils so bekannt wie Schnee. Es gibt Bilder und Bücher darüber aber zu wenig Leute mit eigener Erfahrung damit. Die Vorraussetzungen dazu sind auch alles andere als gut, weil man erst zu einer Demokratie erzogen werden muss. Ich meine hiermit das Wissen um die Verantwortung der Freiheit. Doch davon ist die Region noch einige Jahrzehnte entfernt.
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