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Die Bürgergeld-Lüge
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zarathrusta
gesperrt



Anmeldungsdatum: 18.07.2006
Beiträge: 887

Beitrag(#709379) Verfasst am: 21.04.2007, 20:35    Titel: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

Das Bürgergeld hört sich gut an,das soll man sogar weiter bekommen wenn man arbeitet egal ob voll oder teilzeit,abwarten,sicher macht die regierung eine Obergrenze aber der das Bürgergeld dann nicht mehr bezahlt wird,denn bisher hat unsere Regierung ja auch nichts gutes für uns getan,warum sollte Sie das dann auf einmal tun?

Das Bürgergeld ist auch eine LÜge,denn derjenige der jetzt Hartz4 bekommt 345 Euro ,plus ca.320 Warmmiete,hat 665 Euro,bekommt er nur das Bürgergeld sind es 65 Euro weniger.....

Ich fürchte,das das Bürgergeld uns in eine weitere Lohnspirale nach unten führen wird,denn ich kan nals Unternehmer sagen:"Ich zahle dir nur 2 Euro die Stunde,den Rest bekommst du ja dann vom Staat-dann wird die Klasse Arm und reich noch weiter geteilt,denn mit Bürgergeld und einem Halbtagsjob-wird man wohl auch keine Kreditkarte-oder gar einen Disporahmen bekommen nicht mal von 800 Euro...

Viele,die jetzt fleissig die nächsten 20-25 jahre in die Rentenkasse bezahlen wie ich,werden dann ebenfalls nur das Bürgergeld als Rente kriegen,deshalb weil ich unserer Regierung nicht traue das es Bürgergeld und Rente zusammen gibt,. zynisches Grinsen

zarathrusta

Ansosnten finde ich es lohnen an diesme Thema dranzubleiben vielleicht wird doch was draus,man soll ja die Hoffnung nie Aufgeben-mit der Hoffnung werden übrigens auch Wahlen gewonnen zwinkern

Fehler in Überschrift beseitigt. RRy
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#709390) Verfasst am: 21.04.2007, 20:51    Titel: Re: Die Bürgergeld Lüge Antworten mit Zitat

zarathrusta hat folgendes geschrieben:
Das Bürgergeld hört sich gut an,das soll man sogar weiter bekommen wenn man arbeitet egal ob voll oder teilzeit,abwarten,sicher macht die regierung eine Obergrenze aber der das Bürgergeld dann nicht mehr bezahlt wird,denn bisher hat unsere Regierung ja auch nichts gutes für uns getan,warum sollte Sie das dann auf einmal tun?

Das Bürgergeld ist auch eine LÜge,denn derjenige der jetzt Hartz4 bekommt 345 Euro ,plus ca.320 Warmmiete,hat 665 Euro,bekommt er nur das Bürgergeld sind es 65 Euro weniger.....

Fein, wenn das stimmt, dann handelt es sich um eine 10%ige Kürzung im Umfeld einer Preissteigerung.

Ich liebe diese Versklavung!


zarathrusta hat folgendes geschrieben:
Ich fürchte,das das Bürgergeld uns in eine weitere Lohnspirale nach unten führen wird,denn ich kan nals Unternehmer sagen:"Ich zahle dir nur 2 Euro die Stunde,den Rest bekommst du ja dann vom Staat-dann wird die Klasse Arm und reich noch weiter geteilt,denn mit Bürgergeld und einem Halbtagsjob-wird man wohl auch keine Kreditkarte-oder gar einen Disporahmen bekommen nicht mal von 800 Euro...


Die negative Lohnspirale ist eine Errungenschaft von Kohl und Schrödi, also der Konsens der demokratischen Mehrheit Deutschlands.

"Quadrate sind quadratisch,
Wasser, das ist naß,
Deutschland ist demokratisch ..."
_________________
Leben kann tödlich sein
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#709419) Verfasst am: 21.04.2007, 22:44    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

zarathrusta hat folgendes geschrieben:
...

Viele,die jetzt fleissig die nächsten 20-25 jahre in die Rentenkasse bezahlen wie ich,...


Und wo hast du deine Glaskugel gekauft? Lachen
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#709423) Verfasst am: 21.04.2007, 22:52    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

zarathrusta hat folgendes geschrieben:
Fehler in Überschrift beseitigt. RRy


Lachen
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#709614) Verfasst am: 22.04.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Gastkommentar des SPD-Abgeordneten Carsten Schneider auf SPON

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,478416,00.html
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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reign
bla bla



Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#709632) Verfasst am: 22.04.2007, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Bürgergeld gibt's dann wenn die Robots für uns arbeiten. Wenn die uns Primaten und sich selbst vollständig erhalten können und die dafür notwendige Energie ''sauber'' erzeugen. Dann können notfalls alle Primaten nur fressen, schlafen, poppen und kacken im Kries und die Welt dreht sich doch. Dann, ja dann.
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be your own pet
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zarathrusta
gesperrt



Anmeldungsdatum: 18.07.2006
Beiträge: 887

Beitrag(#709721) Verfasst am: 22.04.2007, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sag ich doch,das das Bürgergeld sehr viel Sprengstoff enthält,ach 200 Euro will man mir dann noch abziehen,die 1600 Euro Verdienstgrenze sind sicherlich doch Brutto und 25 % Steuern soll ich dann auch noch zahlen?

Wer dann noch in Deutsachland lebt und arbeitet,gehört wirklich zwangseingewiesen-oder das Volk macht endlich Revolution und die waren immer blutig,da sind immer Köpfe gerollt.

Oder es bleiben dann in Deutschland nur noch die Unterschicht übrig ,da jeder mit Abi oder Fachabitur und sei es Lohnbuchhalter im Ausland arbeit findet und das auch noch besser bezahlt.

Wenn in Deutschland nur noch Unterschicht existiert,dann hat man es geschafft Deutschland fertig zu machen,halt auf andere Art wie nach dem zweiten Weltkrieg vorgesehen,da wollte man Deutschland zu Ackerboden machen-und derjenige der dieses damals vorgeschlagen hat war ein Jude,nur mal nebenbei bemerkt.

Alles nicht so einfach,wenn unsere Regierung,was ich nicht glaube,das einigermassen gut hinkriegt mit dem Bürgergeld, dann kann ich zufrieden sein,doch was wird mit meiner Rente sein die ich eingezahlt habe? Die bleibt dann ebenfalls auf 600 Euro....

Wenn aber ich 1600 netto verdiene (wenn es so gemacht wird),bekomme ich noch 300 Eüro Bürgergeld dazu,das sind 1900 dann minus 25 % Steuern -das wären dann immer noch 1425 netto,soviel wie jemand bekommt,der für 2200 brutto Vollzeit arbeitet (ungefähr),ich weiss nicht so recht...

Heisst ,niemand der arbeitet wird mit Bürgergeld mehr als 1400 netto haben,nie.
Plus 500 Euro Kinder geld,das hört sich dann schon besser an,muss dann aber bis zum 18.lebensjahr gezahlt werden,so das Eltern Ihre Altersvorsorge aufbauen können und fürs Kind 50 Euro Monat beiseite legen bis zum 18 .Lebensjahr,dann geht es.

Verdient jemand mehr wie 1600 euro,brutto oder netto (ich tippe mal auf brutto),der bekommt nix.
Aber das Volk ist so dumm un dwürde diese Regierung eben wieder wählen,nicht wahr?

zarathrusta
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#709874) Verfasst am: 22.04.2007, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,478416,00.html


Ach Gottchen...

Zitat:
Schlimmer noch - und das gilt für alle Grundeinkommensmodelle: Das Konzept blendet die Vielschichtigkeit von Armut vollkommen aus.

Was soll denn das für ein Argument sein? Die Vielschichtigkeit von Armut wird bereits mit den bestehenden Konzepten ausgeblendet. Außerdem wird nicht klar, von was für einer Vielschichtigkeit, bzw. in welchem Sinne hier von Vielschichtigkeit die Rede sein soll. Mir kommt das vor wie eine hohle Phrase, um zu verschleiern, dass man keine Argumente hat.

Zitat:
Die heutige Unterschicht leidet keineswegs nur an Geldknappheit, sondern gerade auch an fehlenden Chancen aktiver Teilhabe, an mangelnder Bildung und der "Vererbung" sozialer Benachteiligung.

Das stimmt allerdings. Chancen zu aktiver gesellschaftlicher Teilhabe, insofern so etwas im Kapitalismus überhaupt möglich ist, werden aber ohnehin nicht durch soziale Absicherungssysteme geschaffen, sondern durch gesellschaftliche und insbesondere kulturelle Maßnahmen, eben solche Chancen zu schaffen. Hartz 4 schafft ja auch keine Chancen aktiver Teilhabe, es sei denn, man ist so gottverdammt zynisch, Ein-Euro-Jobs und ähnliche Formen des Arbeitszwangs so zu nennen. Was Bildung angeht, so schließt ein Grundeinkommen die Förderung von Bildungseinrichtungen mitnichten aus. Und die "Vererbung" sozialer Benachteiligung wird durch ein Grundeinkommen in Verbindung mit Ganztagsschulen effizient beseitigt. Oder was für eine Art von "Vererbung" soll hier gemeint sein?

Zitat:
Ein sozialer Staat ermutigt, aktiviert und befähigt deshalb seine Bürger zu Partizipation, Leistung, Kreativität.

Klar. Wie sich die "S"PD ein Sozialsystem, das Partizipation, Leistung und Kreativität fördern soll, vorstellt, kann man ja auch ganz wunderbar an Hartz-4 und seinen Begleitmaßnahmen sehen. Mir scheint, Carsten Schneider meint mit diesen Buzzwords eigentlich nichts Anderes, als dass eine Verschärfung des Arbeitszwangs, und insbesondere des Zwangs zu entfremdeter Arbeit, eine soziale Maßnahme sei. Was für eine völlig groteske Vorstellung. Es stimmt allerdings, dass echte Partizipation und echte Möglichkeiten kreativer Entfaltung fördernswerte Dinge sind. Es gibt allerdings kein mir bekanntes Sozialsystem, das diese Dinge effizienter fördern könnte als ein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen. Das BGE verschafft den Leuten nicht nur Geld. Es verschafft ihnen Zeit, weil es den kapitalistischen Arbeitszwang durchbricht. Und gleichzeitig eröffnet es ihnen Möglichkeiten zur Selbstentfaltung. Natürlich müsste es mit anderen Maßnahmen kombiniert werden, und natürlich ist das Modell von Herrn Althaus nicht nur unsozial, sondern auch völlig ungeeignet. Interessanterweise ist es aber das einzige Modell, das in dem Artikel überhaupt inhaltlich diskutiert wird, während Herr Schneider bei seinen allgemeinen Kritikpunkten völlig unkonkret bleibt und eigentlich gar nichts aussagt. Ich kann mir aber vorstellen, warum eine Partei wie die "S"PD sich am vehementesten gegen das BGE ausspricht.

Zitat:
Er investiert in die Menschen, anstatt sie zu alimentieren.

Ja, genau. Ich kauf' mir auch gleich an der Börse zehn Aktien Mensch. Das ist doch mal eine Investition! Wie verräterisch kann Sprache eigentlich noch sein? Solche Rhetorik degradiert die Menschen zu Produktionsmaschinen, zu Kapital, in das man mal eben investiert, wenn man sich davon einen Profit erhofft. Und wenn man aus seiner Investition keinen Profit mehr schlägt, dann muss man eben Zwang und Druck erhöhen. Oder was meint Herr Schneider sonst, wenn er von einer "Investition in Menschen" spricht?

Zitat:
Nur der vorsorgende Sozialstaat, der Familien-, Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik intelligent miteinander vernetzt, kann im 21. Jahrhundert soziale Gerechtigkeit herstellen.

Au Mann. Herr Schneider schießt ja plötzlich aus allen Rohren! Soso, Familien-, Bildungs-, Arbeitsmarkt-, und Integrationspolitik müssen also intelligent miteinander vernetzt werden. So wie es in den letzten eineinhalb Jahren rot-schwarz und den davor liegenden sieben Jahren rot-grün verbockt... äääh, ich meine natürlich getan wurde? Dieser Satz ist, wenn man allen inhaltslosen, unkonkreten und unbegründeten Bullshit aus ihm elliminiert, eigentlich nur die Feststellung, dass das BGE als singuläre Maßnahme kein Allheilmittel ist. Natürlich nicht, aber als singuläre Maßnahme wird das BGE doch auch von fast niemandem angeführt! Mein persönliches Wunschprogramm umfasst z.B. auch einen fundamentalen Umbau unseres Bildungssystems, gewisse wirtschaftliche Maßnahmen, auf die ich hier nicht näher eingehen will, und ebenso gewisse Maßnahmen in den Sektoren Forschung und Entwicklung und Umweltschutz, sowie im Bereich der sogenannten "Integrationspolitik". Herrn Schneiders Argument ist also eigentlich eine Nullaussage, weil er übersieht, dass auch das BGE mit verschiedenen anderen Maßnahmen kombiniert werden kann. Vielfach sogar einfacher und mit weniger Aufwand als eine bedarfsorientierte Grundsicherung, die auf die Wiederherstellung der Vollbeschäftigung ausgelegt ist.

Zitat:
Die Verfechter des Grundeinkommens hingegen wollen die Säulen der Sozialversicherung (Rente, Arbeitslosigkeit, Pflege, Unfall) einfach niederreißen, die Fürsorgesysteme und Maßnahmen zur Arbeitsförderung einstellen.

Grober Unfug. Da wird nichts "niedergerissen", sondern lediglich diejenigen gesellschaftlichen Institutionen abgeschafft, die mit einem existenzsichernden BGE überflüssig würden. Rente und Arbeitslosigkeit gehören meines Erachtens nach in der Tat dazu. Pflege und Unfall meines Erachtens nach allerdings nicht oder nicht in jeder Hinsicht. So gesehen unterstellt Herr Schneider mir (denn ich bin ein "Verfechter des Grundeinkommens") mindestens in zweierlei Hinsicht einen Quatsch, den zumindest ich ganz sicher nicht vertrete. Mag ja sein, dass Herr Althaus solche Positionen tatsächlich vertritt. Das ist aber eine Sache zwischen ihm und Herrn Schneider und Letzterer soll mich da gefälligst aus dem Spiel lassen. Sonst werde ich leicht ärgerlich, zumal ich nicht mit Herrn Althaus in einen Topf geworfen werden will.

Zitat:
Berufliche Weiterbildung, Ausbildung Benachteiligter, beschäftigungsbegleitende Leistungen - alle staatlichen Hilfen, mit denen die Menschen auf eigene Füße kommen sollen, würden abgeschafft.

Nur insoweit sie durch das BGE unnötig würden. Übrigens: Herr Schneider unterstellt hier Vertretern des Grundeinkommens (und natürlich mal wieder ohne Differenzierung), keine Konzepte für solche Dinge wie Weiterbildung, Ausbildung, etc. zu besitzen. Diese Unterstellung ist in den allermeisten Fällen schlichtweg falsch - und wen's interessiert, der möge sich selbst informieren. Für Herrn Althaus mag das allerdings natürlich zutreffen. Quod erat expectandum.

Zitat:
Die Befürworter des Grundeinkommens unterstellen, dass Vollbeschäftigung ein Wunschtraum ist. Das ist nachweislich falsch: Die Erwerbsquote in anderen europäischen Ländern ist viel höher als bei uns.

Numomentma. Weil also andere europäische Länder weniger Arbeitslose haben als wir, bedeutet das, dass es möglich ist, alle Menschen in Arbeit zu bekommen? Sorry, aber was für eine Logik ist das denn? Und, mit Verlaub, in welcher Welt lebt Herr Schneider? Man bekommt in Deutschland keine 6 Millionen Arbeitslose in Arbeit, und schon die Vorstellung, man könnte es, ist entweder völlig weltfremd oder dient einer erneuten Wiederbelebung des Mythos, dass Arbeitslosigkeit in erster Linie ein Produkt von Arbeitsunwilligkeit wäre. Von der Tatsache abgesehen, dass es in der ganzen Geschichte des Kapitalismus überhaupt noch nie irgendwo eine echte Vollbeschäftigung gegeben hat, gibt es gute Gründe zu der Annahme, dass sich die Arbeitslosenzahlen in den nächsten zehn Jahren vervielfachen werden, aber da ich zugegebenermaßen kein Experte bin, äußere ich mich dazu nicht näher. Nebenbei gesagt stellt sich doch sehr die Frage, ob der Zwang zur Lohnarbeit in (unter diesen Umständen notwendigerweise) entfremdeten Verhältnissen überhaupt ein Wert sein kann. Allerdings passt dieses Argument natürlich zu der Richtung, in die die "S"PD momentan sowieso insgesamt tendiert.

Zitat:
Schon jetzt zeichnet sich ein Fachkräftemangel ab.

Klar, Herr Schneider bringt 6 Millionen Arbeitslose im Fachkräftebereich unter. Aber sicher doch. Das will ich sehen.

Zitat:
Stattdessen verführt das Bürgergeld zu der Annahme, Arbeit sei etwas, was man je nach Lebensabschnittslaune tun oder eben lassen könne. Mehr noch: Mit einiger Wahrscheinlichkeit würde ein bedingungsloses Grundeinkommen die gesellschaftlichen Vorstellungen über den Sinn und Wert von Arbeit negativ verändern und die Motivation der Menschen mindern, sich zu qualifizieren.

Schwachsinn. Herr Schneider verwischt hier absichtlich den Unterschied zwischen dem Begriff der Lohnarbeit und dem Begriff der Arbeit als selbstbestimmte Tätigkeit zur Verwirklichung eigener Wünsche. Niemand gibt seine Interessen und seine Wünsche persönlicher Verwirklichung auf, nur weil er jetzt vom Staat Geld bekommt. Wer wegen eines Grundeinkommens seine Tätigkeit aufgibt, der war auch schon vorher mit ihr massiv unzufrieden und ging ihr nur aufgrund ökonomischer Zwänge nach. Mit anderen Worten: Er arbeitete auch vorher bereits in entfremdeten Verhältnissen, in einem Zwangsverhältnis und nicht in selbstbestimmter, selbstverwirklichender Tätigkeit. Herr Schneider verwischt diese Grenzziehung mit Absicht - vermutlich weil er die Profite aus seinen Menscheninvestitionen sicherstellen will. zynisches Grinsen Ein Grundeinkommen gäbe dem Arbeiter die Möglichkeit, sich aus entfremdeten Arbeitssituationen zu befreien und stattdessen nicht-entfremdeter Tätigkeit nachzugehen. Menschen bleiben in der Regel nicht gerne lange untätig - die meisten werden selbstbestimmte Tätigkeiten suchen.

Ergo: Wenig Argumente, viel Geschwafel. Als Kritik an Althaus vielleicht okay, als Kritik am BGE eher lächerlich.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 22.04.2007, 23:11, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#709883) Verfasst am: 22.04.2007, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Menno nu hab ich gar nichts mehr zu tun! Weinen bravo
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#709889) Verfasst am: 22.04.2007, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Menno nu hab ich gar nichts mehr zu tun! Weinen bravo


Was Tarvoc geschrieben hat, waren exakt auch meine Gedanken (sinngemäß) beim Lesen des Spiegel-Artikels. Nur Malone, wir beide hätten es lange nicht so gut ausformulieren können, oder?

Respekt, Tarvoc.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#709900) Verfasst am: 22.04.2007, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht zwinkern
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#709901) Verfasst am: 22.04.2007, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#709902) Verfasst am: 22.04.2007, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Von mir auch ein dickes Lob, Tarvoc.
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schabernick
it's me



Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 595
Wohnort: neben der Kapp'

Beitrag(#709939) Verfasst am: 23.04.2007, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

zarathrusta hat folgendes geschrieben:
...

Wenn in Deutschland nur noch Unterschicht existiert,dann hat man es geschafft Deutschland fertig zu machen,halt auf andere Art wie nach dem zweiten Weltkrieg vorgesehen,da wollte man Deutschland zu Ackerboden machen-und derjenige der dieses damals vorgeschlagen hat war ein Jude,nur mal nebenbei bemerkt.

...


Schwarz-weiß gemalt, braun eingefärbt, und nichts begriffen - es fehlt nur noch der Begriff "Untermensch".


Ich sehe im Bedingungslosen Grundeinkommen mehr Chancen als Gefahren für Deutschland.
Nur sollte es wirklich bedingungslos sein, und nicht (mit bürokratischem Aufwand) mit Einkommen verrechnet werden. Arbeit muss sich auch weiterhin lohnen, deshalb halte ich maximal 700 Euro für einen Erwachsenen für völlig ausreichend.

Dann wird halt Deutschland teilweise zum Billiglohnland, na und?
Den Spargelbauern wird es freuen, und viele Industriebetriebe wandern nicht ins Ausland ab.
Der polnische Grenzgänger könnte das Nachsehen haben, Müller-Milch auch.

Nach einer wohl mehrere Jahre andauernden Übergangsphase wird der Markt auch wieder die Löhne auf ein (inklusive BGE) ähnliches Niveau wie heute geregelt haben.


Das einzige was wirklich noch sozialverträglich geregelt werden muss, ist der Rentenanspruch der gesetzlich Rentenversicherten, das dürfte aber das kleinste Problem sein.
_________________
Halt den Globus an, ich will aussteigen
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#709945) Verfasst am: 23.04.2007, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Von mir auch ein dickes Lob, Tarvoc.


Von mir auch.
Selten genug, dass ich verstehe, was du schreibst - nun kann ich sogar noch zustimmen zwinkern
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#709952) Verfasst am: 23.04.2007, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Herr Althaus mag die Idee hinter einem BGE nicht verstanden haben. Oder er will sie nicht verstehen. Oder er versucht sie zu mißbrauchen. Macht nichts. In der gegenwärtigen Phase der Akzeptanz eines BGE ist es gut, wenn es im Gespräch bleibt. Dafür ist ein Ministerpräsident der ideale Kandidat.
Vielleicht erweist er "seiner Sache" ja sogar einen Bärendienst...?
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Scout2001
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#709961) Verfasst am: 23.04.2007, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Weder noch. Tarvoc hat mit vielen Winks(„S“PD) es gut gezeigt. BGE wäre ein Machtverlust, wofür es dagegen zu kämpfen lohnt.

@Zarathrusta
Wo ist dein Problem? Du hättest Existenzsicherheit und gleichseitig Angst vor 2€-Jobs (160*2€=320€/Monat)? Wie bringt man dich dazu? 320€/Monat könnte und würde heute viele Empfänger mit links verdienen, wenn sie nicht soviel abgezogen bekommen würden. Natürlicher wesentlich einfacher als dafür 160 Stunden im Monat zu arbeiten. Was ich im heutigen System schon lange als Wirtschaftsbremse klassifiziere. Arbeitslose werden aus existentieller Sicht dazu verdonnert, Bewerbungen zu schreiben.
Ich kenne einen Fall, wo ein Harz4-Empfänger seine gebrauchten CDs über Ebay verkauft hatte. Sein verdienst wurde komplett abgezogen. Lottogewinn von einem 3er (10-20€) besteht angeblich bei ARGE ein Angabepflicht. Im Prinzip alles was ein H4ler im Monat einnimmt. Egal wie. Das soll die Wirtschaft fördern? Ist doch ein Witz.

Was die Rente angeht. Zuerst hieß es, ich würde sie mit 65 bekommen. Heute heißt es mit 68. Mal schauen, man kann sie noch höher setzten. Ich las letztlich eine Spekulation, dass der Mensch etwa 120 Jahre alt werden könnte. Dann müsste man bei diesem Fall die Rente mit 110 hoch setzten. Die Rente soll sich doch finanziell lohnen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#709971) Verfasst am: 23.04.2007, 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Es gibt allerdings kein mir bekanntes Sozialsystem, das diese Dinge effizienter fördern könnte als ein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen. Das BGE verschafft den Leuten nicht nur Geld. Es verschafft ihnen Zeit, weil es den kapitalistischen Arbeitszwang durchbricht. Und gleichzeitig eröffnet es ihnen Möglichkeiten zur Selbstentfaltung.

Wurde so ein Modell denn schon irgendwo eingeführt? Wenn ja, wie äußert sich diese Selbstentfaltung der Menschen dort?

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wer wegen eines Grundeinkommens seine Tätigkeit aufgibt, der war auch schon vorher mit ihr massiv unzufrieden und ging ihr nur aufgrund ökonomischer Zwänge nach. Mit anderen Worten: Er arbeitete auch vorher bereits in entfremdeten Verhältnissen, in einem Zwangsverhältnis und nicht in selbstbestimmter, selbstverwirklichender Tätigkeit.

Was ist, wenn die selbstbestimmenden, selbstverwirklichen Tätigkeiten nicht diejenigen sind, die unsere Bedürfnisse erfüllen? Ergeben sich nicht aus unseren Bedürfnissen volkswirtschaftliche Zwänge? Und wenn ja, wie willst du dann verhindern, dass diese Zwänge auf Einzelne zurückfallen?

Ähm, bist du den Jusos beigetreten?
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#709979) Verfasst am: 23.04.2007, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Du meinst wohl, einfacher ausgedrückt, dass bestimmte Arbeiten nicht mehr getan und damit einige Bedürfnisse nicht mehr befriedigt würden? Doch, das regelt dann der Markt über den Preis.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#709984) Verfasst am: 23.04.2007, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wurde so ein Modell denn schon irgendwo eingeführt?

Du solltest lernen, den Konjunktiv zu verstehen.

Übrigens: Kennst du ein Modell, das dazu besser geeignet wäre? Ansonsten: *gähn*

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Was ist, wenn die selbstbestimmenden, selbstverwirklichen Tätigkeiten nicht diejenigen sind, die unsere Bedürfnisse erfüllen?

Nun, dann hat man zwei Optionen. Entweder man setzt politischen oder wirtschaftlichen (oder wie bei Hartz-4 beides in Kombination) Zwang ein, um die Leute wie Sklaven zu den unangenehmen Arbeiten zu prügeln, oder man schafft für die wirklich notwendigen und noch nicht automatisierbaren unangenehmen Arbeiten gesellschaftliche Anreize. Das müssen ja nicht einmal unbedingt nur monetäre Anreize sein, obwohl das natürlich auch geht und wohl auch am einfachsten sein dürfte. Es ist jedenfalls z.B. gar nicht einzusehen, warum ausgerechnet die niedersten Arbeiten auch am beschissensten bezahlt werden sollen. Für dein Problem gibt es also sehr wohl eine Reihe von Lösungen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ähm, bist du den Jusos beigetreten?

Wie kommst du denn darauf?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#710095) Verfasst am: 23.04.2007, 12:14    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

zarathrusta hat folgendes geschrieben:

Ich fürchte,das das Bürgergeld uns in eine weitere Lohnspirale nach unten führen wird,denn ich kan nals Unternehmer sagen:"Ich zahle dir nur 2 Euro die Stunde,den Rest bekommst du ja dann vom Staat-dann wird die Klasse Arm und reich noch weiter geteilt,denn mit Bürgergeld und einem Halbtagsjob-wird man wohl auch keine Kreditkarte-oder gar einen Disporahmen bekommen nicht mal von 800 Euro...


N sichereres Einkommen als Bürgergeld gibts doch gar nicht - wieso sollte ne Bank nen angemessenen
Dispo verweigern? Schon jetzt sind HartzIV Empänger z.b. bei Vermietern sehr bliebt weil sichere
Mietzahler da sie die Kohle dafür nicht zweckentfremden können.

und was den "Billiglohn" betrifft ->>> im Gegenteil - Bürgergeld würde jedem Einzelnen
die Sicherheit geben zu nem unverschämten Arbeitgeber jederzeit sagen zu können,
das er seinen Scheiß gefälligst alleine machen soll,
ohne das dies existenzbedrohlich (für den Arbeitnehmer) wäre.

Zu befürchten ist lediglich das die Leutz nicht den Arsch haben dies auch zu TUN,
sondern lieber noch 2 Euro 50 dazu verdienen um sich ETWAS mehr leisten zu können,
als das sie ihre Macht ausspielen.

das ist aber allein ne Kopfsache und wer Duckmäuser bleiben will hat spätestens DANN
jedenfalls keine Ausrede mehr und braucht dann auch nicht mehr zu flennen dasser nur
das kriegt was er VERDIENT.
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Misterfritz
mini - mal



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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#710117) Verfasst am: 23.04.2007, 12:59    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
und was den "Billiglohn" betrifft ->>> im Gegenteil - Bürgergeld würde jedem Einzelnen
die Sicherheit geben zu nem unverschämten Arbeitgeber jederzeit sagen zu können,
das er seinen Scheiß gefälligst alleine machen soll,
ohne das dies existenzbedrohlich (für den Arbeitnehmer) wäre.

nun nehmen wir mal diese hübschen tätigkeiten wie müll sortieren oder bettpfannen reinigen. das sind notwendige tätigkeiten, die heute nicht gut bezahlt werden. wenn aber jeder sagen kann, mach den scheiss doch alleine oder zahle mir 20 öcken die stunde für diese arbeit, dann werden sich die normalen bürger diesen service nicht mehr leisten können. schon gar nicht bürgergeld-bezieher, die müssten dafür also arbeiten gehen....
_________________
I'm tapping in the dusternis
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Hugo de la Smile
Zweifler



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Beitrag(#710126) Verfasst am: 23.04.2007, 13:06    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
und was den "Billiglohn" betrifft ->>> im Gegenteil - Bürgergeld würde jedem Einzelnen
die Sicherheit geben zu nem unverschämten Arbeitgeber jederzeit sagen zu können,
das er seinen Scheiß gefälligst alleine machen soll,
ohne das dies existenzbedrohlich (für den Arbeitnehmer) wäre.

nun nehmen wir mal diese hübschen tätigkeiten wie müll sortieren oder bettpfannen reinigen. das sind notwendige tätigkeiten, die heute nicht gut bezahlt werden. wenn aber jeder sagen kann, mach den scheiss doch alleine oder zahle mir 20 öcken die stunde für diese arbeit, dann werden sich die normalen bürger diesen service nicht mehr leisten können. schon gar nicht bürgergeld-bezieher, die müssten dafür also arbeiten gehen....


so eine situation würde einen enormen druck auf die entwicklung selbstreinigender bettpfannen und automatischer müllsortierungsanlagen ausüben.
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als ich über den tellerrand blicken wollte, bin ich gegen das brett vor meinem kopf geknallt.
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Malone
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Beitrag(#710132) Verfasst am: 23.04.2007, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
dann werden sich die normalen bürger diesen service nicht mehr leisten können. schon gar nicht bürgergeld-bezieher, die müssten dafür also arbeiten gehen....


Ja, und zwar Bettpfannen reinigen oder Müll sortieren Mr. Green
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#710136) Verfasst am: 23.04.2007, 13:11    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

Hugo de la Smile hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
und was den "Billiglohn" betrifft ->>> im Gegenteil - Bürgergeld würde jedem Einzelnen
die Sicherheit geben zu nem unverschämten Arbeitgeber jederzeit sagen zu können,
das er seinen Scheiß gefälligst alleine machen soll,
ohne das dies existenzbedrohlich (für den Arbeitnehmer) wäre.

nun nehmen wir mal diese hübschen tätigkeiten wie müll sortieren oder bettpfannen reinigen. das sind notwendige tätigkeiten, die heute nicht gut bezahlt werden. wenn aber jeder sagen kann, mach den scheiss doch alleine oder zahle mir 20 öcken die stunde für diese arbeit, dann werden sich die normalen bürger diesen service nicht mehr leisten können. schon gar nicht bürgergeld-bezieher, die müssten dafür also arbeiten gehen....


so eine situation würde einen enormen druck auf die entwicklung selbstreinigender bettpfannen und automatischer müllsortierungsanlagen ausüben.

selbstreinigende bettpfannen, unter dem patienten? wischt die dem patienten dann auch den hintern ab?
und beim müllsortieren wird sich nicht viel mehr tun, als jetzt auch schon. müllentsorgung wird über gebühren finanziert, die von den kommunen festgelegt werden. als "kunde" kannst du weder den anbieter wählen, noch dich komplett ausklinken.
nun könnte man ja sagen, das muss halt anders geregelt werden. aber würden mehrere entsorgerfirmen einen ort bedienen, wären die kosten eh' schon höher - von den dauernden müllfarzeugen verschiedener firmen, die durch den ort fahren, wären die anwohner bestimmt auch nicht begeistert.
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Sanne
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Beitrag(#710143) Verfasst am: 23.04.2007, 13:21    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
zarathrusta hat folgendes geschrieben:

Ich fürchte,das das Bürgergeld uns in eine weitere Lohnspirale nach unten führen wird,denn ich kan nals Unternehmer sagen:"Ich zahle dir nur 2 Euro die Stunde,den Rest bekommst du ja dann vom Staat-dann wird die Klasse Arm und reich noch weiter geteilt,denn mit Bürgergeld und einem Halbtagsjob-wird man wohl auch keine Kreditkarte-oder gar einen Disporahmen bekommen nicht mal von 800 Euro...


N sichereres Einkommen als Bürgergeld gibts doch gar nicht - wieso sollte ne Bank nen angemessenen
Dispo verweigern? Schon jetzt sind HartzIV Empänger z.b. bei Vermietern sehr bliebt weil sichere
Mietzahler da sie die Kohle dafür nicht zweckentfremden können.


Stimmt nicht. Das war teilweise bei der Sozialhilfe so, damals.


Schnell ergoogelter Artikel von vor 2 Jahren aus dem Hamburger Abendblatt hat folgendes geschrieben:
Seit der Einführung des Arbeitslosengelds II im Januar wird die Miete nicht mehr wie früher direkt vom Amt an den Vermieter überwiesen, sondern vom Jobcenter zunächst an den Empfänger ausgezahlt.


Meines Wissens hat sich da nix dran geändert. Laut Artikel soll es Vermieter geben, die grundsätzlich keine Hartz4-Empfänger nehmen, weil sie deren Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral grundsätzlich anzweifeln.
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Evilbert
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Beitrag(#710149) Verfasst am: 23.04.2007, 13:32    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

Schnell ergoogelter Artikel von vor 2 Jahren aus dem Hamburger Abendblatt hat folgendes geschrieben:
Seit der Einführung des Arbeitslosengelds II im Januar wird die Miete nicht mehr wie früher direkt vom Amt an den Vermieter überwiesen, sondern vom Jobcenter zunächst an den Empfänger ausgezahlt.


Meines Wissens hat sich da nix dran geändert. Laut Artikel soll es Vermieter geben, die grundsätzlich keine Hartz4-Empfänger nehmen, weil sie deren Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral grundsätzlich anzweifeln.


Kann ich aus der Realität bestätigen. Andererseits kenne ich auch diverse Leute, die es mit Vermieter und ARGE abgesprochen haben, dass die ARGE die Miete direkt überweist.
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Sanne
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Beitrag(#710152) Verfasst am: 23.04.2007, 13:34    Titel: Re: Die Bürgergeld-Lüge Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
[nun könnte man ja sagen, das muss halt anders geregelt werden. aber würden mehrere entsorgerfirmen einen ort bedienen, wären die kosten eh' schon höher - von den dauernden müllfarzeugen verschiedener firmen, die durch den ort fahren, wären die anwohner bestimmt auch nicht begeistert.


Die nerven auch nicht mehr als die zahlreichen Paket- und Postdienste, die bereits durch die Gegend fahren.
Das ist die Zukunft! Die LKWs der Firmen Billig-Mülldiscount (alles rein und weg), Ökorecycling (trotz 6fach-tonne gar nicht mal so teuer, weil sie tatsächlich vieles wiederverwerten) und Luxus-Edelmüll (das sind die mit den parfümierten Designer-Mülltonnen) liefern sich ein Rennen...

Leitungswasser möchte ich auch von verschiedenen Anbietern wählen können, und wer meine Klärgrube leert, will ich von Fall zu Fall entscheiden. Ich denke, derjenige, der das Zeugs am billigsten gaaanz weit wegbringt, bekommt den Zuschlag. noc
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Beitrag(#710153) Verfasst am: 23.04.2007, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Alle Bürgergeld- oder Grundeinkommen-Konzepte, von denen ich bisher gelesen habe, beruhen auf dem mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen Wechsel von Einkommen- auf Konsumsteuer. Die kommt aber wegen des Abkoppelns der Höhe des Einkommens von der Steuerpflicht einer weiteren Entsolidarisierung der Gesellschaft gleich.
Wenn alle Kosten über die Mehrwertsteuer finanziert werden, dann sind die Bürgergeld-Abhängigen(weil nämlich ohne Job) gegenüber den Wohlhabenden bedeutend stärker an den allgemeinen Kosten beteilig als bisher, da sie ihr gesamtes Einkommen für die Existenzsicherung verwenden müssen. Dagegen wird das Einkommen der "Besserverdienenden", je höher der Anteil des Einkommens, welches nicht zur Existenzsicherung benötigt wird, bevorzugt. Das kann man leicht erkennen, wenn man sich vorstellt, daß der Einkommensmillionär beispielsweise [fiktive Zahlen] zur Existenzsicherung pA €100 000.- per Konsum versteuert, die restlichen €900 000.- aber steuerfrei bleiben.
Volkswirtschaftlich würde sich die Schere zwischen Arm und Reich bedeutend öffnen.
Wenn Götz Werner also behauptet:
Zitat:
Wir würden gewaltig reicher werden

dann sollte die Frage lauten, wen er mit "wir" meint.
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Sanne
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Beitrag(#710155) Verfasst am: 23.04.2007, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Götz Werner ist ein Unternehmer. Was glaubst du, wen er meint? Schulterzucken
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