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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7123) Verfasst am: 01.08.2003, 23:57 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Im Grunde ist das moderne Sklaverei.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7124) Verfasst am: 01.08.2003, 23:57 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Man hat einen geregelten Tagesablauf, geht morgens um 8 zur Arbeit und kommt nachmittags heim, hat seinen festen Arbeitsplatz, seinen Kollegenkreis, mit denen man in der Frühstücks-, Mittags- und Kaffeepause zusammensitzt... Das ist das, was ich mit gesellschaftlichen Status meine,... |
Nö. Das ist kein gesellschaftlicher Status, sondern das ist ein vorgefertigter Tagesablauf, dem du dich unterwerfen musst, weil du sonst rausfliegst. |
Für mich ist das wenigstens positiv, weil es mich aus meiner Lethargie herausbringt. Und das ist ein persönlicher Erfolg bereits dieser ersten Tage!
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7125) Verfasst am: 02.08.2003, 00:00 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Für mich ist das wenigstens positiv, weil es mich aus meiner Lethargie herausbringt. Und das ist ein persönlicher Erfolg bereits dieser ersten Tage! |
Dann freu Dich doch darueber, ohne Stammtischparolen zu dreschen.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7126) Verfasst am: 02.08.2003, 00:01 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Aber ich erbringe eine Gegenleistung. Das das immer auch ein Stück Unterdrückung, Ausbeutung etc... ist, ist mir klar, aber was soll ich denn machen in meiner Situation?? Soll ich als Arbeitsloser beruflich auf der Stelle, auf dem gleichen Fleck stehen bleiben, und nichts passiert für mich persönlich?? Die psychosozialen Folgen wären gravierend.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#7127) Verfasst am: 02.08.2003, 00:01 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Im Grunde ist das moderne Sklaverei. |
ABM oder ASS Stellen haben den gleichen Effekt. Beschäftige jemanden für ein Jahr und es macht sich prima in der Arbeitslosenstatistik.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7129) Verfasst am: 02.08.2003, 00:02 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Im Grunde ist das moderne Sklaverei. |
ABM oder ASS Stellen haben den gleichen Effekt. Beschäftige jemanden für ein Jahr und es macht sich prima in der Arbeitslosenstatistik. |
ABM und ASS haben ja noch eine Qualifizierungskompenente und sind finanziell auch nicht auf dem Ausbeutungsniveau einer WfB!
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#7130) Verfasst am: 02.08.2003, 00:03 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Für mich ist das wenigstens positiv, weil es mich aus meiner Lethargie herausbringt. Und das ist ein persönlicher Erfolg bereits dieser ersten Tage! |
Dann freu Dich doch darueber, ohne Stammtischparolen zu dreschen. |
Das tue ich auch!
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#7131) Verfasst am: 02.08.2003, 00:03 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Aber ich erbringe eine Gegenleistung. Das das immer auch ein Stück Unterdrückung, Ausbeutung etc... ist, ist mir klar, aber was soll ich denn machen in meiner Situation?? Soll ich als Arbeitsloser beruflich auf der Stelle, auf dem gleichen Fleck stehen bleiben, und nichts passiert für mich persönlich?? Die psychosozialen Folgen wären gravierend. |
Birger, es ist völlig OK, wenn du arbeiten gehen möchtest. Aber mach dir selber nichts vor und denke, dass du etwas "für das Wohlergehen des Staates" beiträgst bzw. erzähle bloß nichts von Sozialschmarotzern. Ich für meinen Teil finanziere deinen Job nämlich gerne von meinen Steuergeldern mit. Lieber zumindest als ein Bischofsgehalt.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7132) Verfasst am: 02.08.2003, 00:04 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Aber ich erbringe eine Gegenleistung. |
Wem gegenueber:
- dem Staat,
- der Gesellschaft,
- dem Traeger der Einrichtung,
- den Firmen, welche in der Einrichtung produzieren lassen?
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#7133) Verfasst am: 02.08.2003, 00:04 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Im Grunde ist das moderne Sklaverei. |
ABM oder ASS Stellen haben den gleichen Effekt. Beschäftige jemanden für ein Jahr und es macht sich prima in der Arbeitslosenstatistik. |
ABM und ASS haben ja noch eine Qualifizierungskompenente und sind finanziell auch nicht auf dem Ausbeutungsniveau einer WfB! |
Das ist allerdings korrekt: ich war nach meiner ASS-Stelle umschulungsberechtigt.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#7134) Verfasst am: 02.08.2003, 00:07 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Aber ich erbringe eine Gegenleistung. |
Wem gegenueber:
- dem Staat,
- der Gesellschaft,
- dem Traeger der Einrichtung,
- den Firmen, welche in der Einrichtung produzieren lassen? |
Meinem eigenen Gewissen gegenüber.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#7135) Verfasst am: 02.08.2003, 00:10 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Aber mach dir selber nichts vor und denke, dass du etwas "für das Wohlergehen des Staates" beiträgst bzw. erzähle bloß nichts von Sozialschmarotzern. |
Wenn diese Maßnahme dazu beiträgt, mich soweit fit zu machen, daß ich die Chance habe, auf dem 1. Arbeitsmarkt vermittelt zu werden - und die Chancen sind bei mir auch nach erster Einschätzung des Werkstattsozialdienstes mehr gegeben, als bei anderen - dann bekomme ich irgendwann einen festen Arbeitsplatz (Stichwort Hotel), bezahle meine Steuern (Lohnsteuer), und bin ausserdem bereits im beruflichen Arbeitsleben voll drinnen, und muß nicht erst wieder mühsam da hin kommen.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7136) Verfasst am: 02.08.2003, 00:17 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Im Grunde ist das moderne Sklaverei. |
ABM oder ASS Stellen haben den gleichen Effekt. Beschäftige jemanden für ein Jahr und es macht sich prima in der Arbeitslosenstatistik. |
ABM und ASS haben ja noch eine Qualifizierungskompenente und sind finanziell auch nicht auf dem Ausbeutungsniveau einer WfB! |
Das ist allerdings korrekt: ich war nach meiner ASS-Stelle umschulungsberechtigt. |
Womit wir beim naechsten Punkt der tollen Reformen waeren.
Neue Umschulungsmaesznahmen gibt es bis 2005 erst einmal nicht. Danach sollen nur noch jene ein Anrecht haben, die dann gerade arbeitslos geworden sind (was eine voellige Umkehrung des bisherigen Prinzips bedeutet, nachdem jemand erst mindestens zwei Jahre arbeitslos sein musste, um ein Anrecht auf eine Foerderung einer - nach Eigungstest bewilligbaren - Umschulung zu erwerben).
Wer das neue Arbeitslosengeld II bezieht (welches ALH und Sozialhilfe ersetzen soll) hat grundsaetzlich gar keinen Anspruch auf Qualifizierung. Wer also keinen neuen Arbeitsplatz an Land zieht, der kommt aus dem Elend gar nicht mehr heraus, sondern wird quasi zur Zwangsarbeit in Billigjobs verpflichtet. Denn "zumutbar" soll ja kuenftig alles sein.
Zeitgleich wird ein neues Qualifizierungssystem (inclusive neuer Weiterbildungsabschluesse) aufgebaut, welches sich aber nur an Arbeitsplatzbesitzer richtet. Der Arbeitgeber stellt seinen Arbeitnehmer dafuer zeitweilig frei und der Staat bezahlt die Masznahme. Selbstverstaendlich sind alle Arbeitslosen von diesem hochwertigen System ausgeschlossen. Kurz: hier entlastet der Staat die Arbeitgeber von deren betrieblichen Fortbildungskosten. Lebenslanges Lernen - aber nur fuer Insider!
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7138) Verfasst am: 02.08.2003, 00:21 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Übrigens fällst du mit deiner Beschäftigung aus der Statistik des Arbeitsamtes als Arbeitsloser. Mehr nicht. Gesponsert wird dein Job nach wie vor durch den Staat. |
Im Grunde ist das moderne Sklaverei. |
ABM oder ASS Stellen haben den gleichen Effekt. Beschäftige jemanden für ein Jahr und es macht sich prima in der Arbeitslosenstatistik. |
ABM und ASS haben ja noch eine Qualifizierungskompenente und sind finanziell auch nicht auf dem Ausbeutungsniveau einer WfB! |
Das ist allerdings korrekt: ich war nach meiner ASS-Stelle umschulungsberechtigt. |
Womit wir beim naechsten Punkt der tollen Reformen waeren.
Neue Umschulungsmaesznahmen gibt es bis 2005 erst einmal nicht. Danach sollen nur noch jene ein Anrecht haben, die dann gerade arbeitslos geworden sind (was eine voellige Umkehrung des bisherigen Prinzips bedeutet, nachdem jemand erst mindestens zwei Jahre arbeitslos sein musste, um ein Anrecht auf eine Foerderung einer - nach Eigungstest bewilligbaren - Umschulung zu erwerben).
Wer das neue Arbeitslosengeld II bezieht (welches ALH und Sozialhilfe ersetzen soll) hat grundsaetzlich gar keinen Anspruch auf Qualifizierung. Wer also keinen neuen Arbeitsplatz an Land zieht, der kommt aus dem Elend gar nicht mehr heraus, sondern wird quasi zur Zwangsarbeit in Billigjobs verpflichtet. Denn "zumutbar" soll ja kuenftig alles sein.
Zeitgleich wird ein neues Qualifizierungssystem (inclusive neuer Weiterbildungsabschluesse) aufgebaut, welches sich aber nur an Arbeitsplatzbesitzer richtet. Der Arbeitgeber stellt seinen Arbeitnehmer dafuer zeitweilig frei und der Staat bezahlt die Masznahme. Selbstverstaendlich sind alle Arbeitslosen von diesem hochwertigen System ausgeschlossen. Kurz: hier entlastet der Staat die Arbeitgeber von deren betrieblichen Fortbildungskosten. Lebenslanges Lernen - aber nur fuer Insider! |
Es wird alles immer schlimmer....
Aber hat überhaupt irgendeine Partei einen anderen Vorschlag?
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"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7139) Verfasst am: 02.08.2003, 00:34 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Wenn diese Maßnahme dazu beiträgt, mich soweit fit zu machen, daß ich die Chance habe, auf dem 1. Arbeitsmarkt vermittelt zu werden - und die Chancen sind bei mir auch nach erster Einschätzung des Werkstattsozialdienstes mehr gegeben, als bei anderen - |
Natuerlich erzaehlen sie Dir das. Ich will Dir auch Deine Hoffnung nicht rauben.
Ich weisz nur, dasz das hiesige Arbeitslosenqualifizierungszentrum, welches vor etwa 4 Jahren noch 80 Prozent der Leute in Arbeit bringen konnte, heute nicht einmal mehr die besten Absolventen eines Kurszyklus vermitteln kann. Zudem ist die Einrichtung - und nicht nur diese! - von staatlichen Foerderkuerzungen selbst bedroht.
Allein die Stadt musz eine Finanzluecke von 60 Millionen Euro durch Kuerzungen schlieszen. Nach der naechsten Steuerschaetzung koennte der Fehlbetrag gar noch weit hoeher ausfallen. Was wird geschehen? Wird die Stadt die - im Vergleich mit Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft - ueppigen Zusatzversorgungen der staedtischen Angestellten kuerzen? Wohl eher nicht, wenn die Verwaltung beauftragt wird, die Masznahmen fuer das Kuerzungsziel 60 Millionen ¤ vorzuschlagen - und dafuer ersteinmal eine Lenkungsgruppe eingesetzt hat, deren Mitglieder auch sofort hoehergruppiert wurden. Vorgeschlagen sind bereits ein massiver Abbau staedtischer Leistungen und deutliche Erhoehung stadtischer Gebuehren. Wir Buerger sollen also mehr dafuer bezahlen, dasz die staedtischen Angestellten weniger fuer uns tun. Dafuer gibt es keine Neueinstellungen bei der Stadt und KW-Vermerke bei einigen Stellen von anstehenden Pensionierungen. Das Meiste wird dann bei den staedtischen Leistungen gekuerzt, die keine gesetzlichen Pflichtaufgaben sind. Und bei den gesetzlichen Pflichtaufgaben werden die Standards niedriger gesetzt.
Massive Gebuehrenerhoehung wird es beim Abwasser geben. Und das kommt so: Die Stadt lagert das stadtische Kanalnetz in eine GmbH aus und bringt dort - als huebschen Nebeneffekt - auch noch abgehalfterte Politiker gut unter. Waehrend die Stadt den Haushalt - und damit auch die Neuverschuldung - sich von der Mittelbehoerde (Regierungspraesidentin) genehmigen lassen muss, gilt die Kanal-GmbH als eigenes Unternehmen, das sich frei auf dem Markt Kredite beschaffen kann. Die Kanal-GmbH entscheidet auch selbststaendig darueber, wo und wie das Kanalnetz saniert werden muss. Dies wird von niemandem mehr in der Notwendigkeit ueberprueft. Die daraus entstehenden Kosten flieszen natuerlich in die Abwassergebuehr ein. Das Ganze wurde zuvor ernsthaft als Masznahme angepriesen, welche kostenguenstiger wirtschaften werde. Es wirkt jedoch wie eine Lizenz zum Gelddrucken. Bestimmt wird es daher in einigen Jahren noch einfallen, diesen lukrativen Bereich zu privatisieren.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
Zuletzt bearbeitet von Sermon am 02.08.2003, 01:34, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7140) Verfasst am: 02.08.2003, 00:53 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Wenn diese Maßnahme dazu beiträgt, mich soweit fit zu machen, daß ich die Chance habe, auf dem 1. Arbeitsmarkt vermittelt zu werden - und die Chancen sind bei mir auch nach erster Einschätzung des Werkstattsozialdienstes mehr gegeben, als bei anderen - |
Natuerlich erzaehlen sie Dir das. Ich will Dir auch Deine Hoffnung nicht rauben.
Ich weisz nur, dasz das hiesige Arbeitslosenqualifizierungszentrum, welches vor etwa 4 Jahren noch 80 Prozent der Leute in Arbeit bringen konnte, heute nicht einmal mehr die besten Absolventen eines Kurszyklus vermitteln kann. Zudem ist die Einrichtungen von staatlichen Foerderkuerzungen selbst bedroht.
Allein die Stadt musz eine Finanzluecke von 60 Millionen Euro durch Kuerzungen schlieszen. Nach der naechsten Steuerschaetzung koennte der Fehlbetrag gar noch weit hoeher ausfallen. Was wird geschehen? Wird die Stadt die Zusatzversorgungen der staedtischen Angestellten kuerzen? Wohl eher nicht, wenn die Verwaltung beauftragt wird, die Kuerzungen vorzuschlagen - und dafuer ersteinmal eine Lenkungsgruppe eingesetzt hat, deren Mitglieder dafuer auch sofort hoehergruppiert wurden. |
@Sermon: Ich weiß nicht, ob Du es gelesen hast - aber ich poste es hier auch noch einmal gern. Hier in Husum wird sich demnächst in diesem Jahr ein Förderverein gründen, dessen Ziel es sein wird, ein behindertengerechtes Hotel für Nichtbehinderte und Behinderte zu bauen. Ich soll in den Vorstand dieses Fördervereins (Beisitzer), und wenn das Hotel fertig ist, habe ich bereits eine feste Zusicherung, einen Arbeitsplatz in der Hotelverwaltung bzw. Rezeption zu bekommen.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7150) Verfasst am: 02.08.2003, 01:20 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | @Sermon: Ich weiß nicht, ob Du es gelesen hast - aber ich poste es hier auch noch einmal gern. Hier in Husum wird sich demnächst in diesem Jahr ein Förderverein gründen, dessen Ziel es sein wird, ein behindertengerechtes Hotel für Nichtbehinderte und Behinderte zu bauen. Ich soll in den Vorstand dieses Fördervereins (Beisitzer), und wenn das Hotel fertig ist, habe ich bereits eine feste Zusicherung, einen Arbeitsplatz in der Hotelverwaltung bzw. Rezeption zu bekommen.  |
Dann waere es doch sinnvoll, Dir eine Qualifizierung in einer Hotelfachschule zu finanzieren, statt Dich zum Currytuetenkleben abzustellen.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#7157) Verfasst am: 02.08.2003, 01:31 Titel: |
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Das mit den miserablen Chancen bei ABS und Umschulungsmassnahmen trifft nicht nur die eh schlecht vermittelbaren Behinderten, sondern auch alle anderen Bereiche.
Ich habe vor knapp 10 Jahren eine 1-Jährige Fortbildungsmassnahme gemacht... aus dem damaligen Kurs wurden 95% der Teilnehmer in feste Beschäftigungsverhältnisse übernommen... von einem Kurs der dieses Jahr zuende ging, waren es 5%...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#7159) Verfasst am: 02.08.2003, 01:47 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | Das mit den miserablen Chancen bei ABS und Umschulungsmassnahmen trifft nicht nur die eh schlecht vermittelbaren Behinderten, sondern auch alle anderen Bereiche.
Ich habe vor knapp 10 Jahren eine 1-Jährige Fortbildungsmassnahme gemacht... aus dem damaligen Kurs wurden 95% der Teilnehmer in feste Beschäftigungsverhältnisse übernommen... von einem Kurs der dieses Jahr zuende ging, waren es 5%... |
Bei der IHK Essen wurden im Sommer 2002 mehr als 400 Umschulungspruefungen im IT-Bereich (Elektroniker, Kaufleute, Fachinformatiker) erfolgreich abgeschlossen. Weniger als 10 Prozent davon bekamen anschlieszend ueberhaupt einen Job. Inzwischen sollen davon bereits wieder mehr als die Haelfte erneut arbeitslos sein - einigen ist schlicht die Firma weggebrochen, bei den anderen mussten sie als diejenigen gehen, die nunmal zuletzt hereingekommen waren. Das Arbeitsamt versucht - mit massivem Druck -, diese Leute in Teilzeitjobs(!) in Call-Centern zu- 5 ¤/Std. zu vermitteln. Der Eigenbehalt (ueber ALH) hinaus liegt bei 150 ¤.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#7163) Verfasst am: 02.08.2003, 09:50 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
Womit wir beim naechsten Punkt der tollen Reformen waeren.
Neue Umschulungsmaesznahmen gibt es bis 2005 erst einmal nicht. [...] |
Völlig hanebüchern und an der Realität vorbei.
Ich habe damals noch wirklich Glück gehabt, obwohl die Arbeitsweise des Arbeitsamtes mehr als unter aller Sau lag:
Der Beginn der Umschulungsmaßnahme (ich hatte mich für Steuerfachgehilfin der besseren Vermittelbarkeit wegen entschieden) wurde drei Mal (!) verschoben aus ominösen Gründen. Ich habe also völlig unnötigerweise ein dreiviertel Jahr damit verbracht, zu warten. Schließlich erfuhr ich so nebenbei, dass ich diese Umschulung auch durchaus bei einem niedergelassenen Berater machen könnte. Gelbe Seiten raus und lostelefoniert; nach drei Tagen hatte ich meinen Job. Ähnliche Geschichten habe ich von Bekannten zur Genüge gehört.
Arbeitsämter verwalten und vermitteln nicht. Ich bin wirklich mittlerweile der Auffassung, dass private Arbeitsvermittler mehr erreichen können.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#7184) Verfasst am: 02.08.2003, 12:46 Titel: |
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Ich hatte einen Praktikanten da, der alle Voraussetzungen für eine Fort-Weiter-Umschulungsmassnahme erfüllt hatte... bis auf eine, er war noch nicht lange genug arbeitslos... er hätte noch 4 Monate arbeitslos sein müssen, dann hätte das Arbeitsamt die Umschulung bezahlt... dummerweise wäre das mitten wären der Massnahme gewesen, so dass er noch ein weiteres halbes Jahr hätte warten müssen.
Er hatte das Glück, vermögende Eltern zu haben, die ihm die Umschulung bezahlt haben... (und das mit 30)
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#7188) Verfasst am: 02.08.2003, 12:51 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | Er hatte das Glück, vermögende Eltern zu haben, die ihm die Umschulung bezahlt haben... (und das mit 30) |
Ich habe vom Umschulungsgeld alleine nicht leben können und deshalb kalkuliert private Schulden gemacht, die ich später mit einem Kleinkredit abgelöst habe. Durch die Umschulung kam ich dann in den Genuss, ein Gehalt zu beziehen, welches das Bundesverwaltungsamt auf den Plan rief (hinsichtlich Rückzahlung der Studienbeihilfe). Auf dem Einkommensermittlungsbogen führte ich unter Kosten auch die Raten des Kredits auf. Dies wurde aber nicht anerkannt mit dem Hinweis, dass es mein Privatvergnügen ist, wenn ich Schulden mache. Hätte ich für den Rest meines Lebens Sozialhilfe bezogen, wäre vom Bundesverwaltungsamt billigend in Kauf genommen, dass ich meine Studienbeihilfe niemals hätte zurückzahlen können.
Die spinnen, die Bürokraten.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7191) Verfasst am: 02.08.2003, 12:57 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
Dann waere es doch sinnvoll, Dir eine Qualifizierung in einer Hotelfachschule zu finanzieren, statt Dich zum Currytuetenkleben abzustellen. |
Es ist fest geplant, und teilweise wurden dafür auch schon Fachleute angesprochen, daß wir von Fachleuten (z. B. Touristikfachwirte und Hotelfachmännern bzw. frauen) in Kursen fest angelernt und so eingewiesen werden. Aber - noch steht das Hotel ja nur in Gedanken und nicht in der Realität.
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"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7193) Verfasst am: 02.08.2003, 13:04 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Arbeitsämter verwalten und vermitteln nicht. Ich bin wirklich mittlerweile der Auffassung, dass private Arbeitsvermittler mehr erreichen können. |
In der Regel stimmt das bestimmt leider. Aber es gibt auch Ausnahmen, und eine solche Ausnahme hatte ich eine Zeitlang als Arbeitsvermittler beim Arbeitsamt. Durch private Kontakte (Stichwort Vitamin B etc...), hat er mir eine Arbeit beim Naturzentrum Nordfriesland vermittelt, wo ich dann 1 1/2 Jahre gearbeitet habe, und ich habe während dieser Zeit vieles gelernt.
Damals, und heute auch bestimmt auch noch, war es für mich ein optimaler Arbeitsplatz (wenig Mitarbeiter - 1 Hauptangestellter, 1 Saisonkraft, 1 Reinigungsfrau, 2 Kassierer) und es war wirklich schade, daß ich dort aufhören musste, weil der Arbeitsvertrag auslief und nicht verlängert werden konnte.
Es war für mich auch im mitmenschlichen Bereich gut, denn seitdem habe ich - immer mal wieder in regelmässigen Abständen - Kontakte zu den Mitarbeitern dort, und sei es, daß ich einen von denen beim Einkaufen in meinem mir nächst gelegenen Supermarkt antreffe.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#7213) Verfasst am: 02.08.2003, 15:24 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Arbeit ist nicht Selbstzweck, eine Arbeitsstelle ist kein Besitz, sondern Arbeit ist ein notwendiges Übel zur Bestreitung des Lebensunterhalts. Und wenn jemand keine Arbeit hat, dann ist das zunächst mal ein höchst erstrebenswerter Zustand. Was ein Problem ist, wenn einem Menschen verwehrt ist, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten ... |
Von der sicherlich falschen Aussage, Arbeitslosigkeit sei notwendigerweise ein Übel nun das Gegenteil richtig anzunehmen, halte ich nicht für sehr sinnvoll. Deine Argumentation lässt leider den Umstand unberücksichtigt, dass die Begriffe "erstrebenswert" und "Übel" subjektiv sind und nicht notwendigerweise mit einem objektiv bestehenden Zwang korrelieren. Kurz gesagt: Die Tasache, dass praktisch jeder zum Arbeiten gezwungen ist, bedeutet noch lange nicht, dass dieser Zwang auch subjektiv als solcher wahrgenommen werden muss. Objektiv ist auch jeder Mensch, wenn er nicht sterben will, zum Essen gezwungen. Dass heißt aber nicht, dass sich Essen für jeden Menschen als ein notwendiges Übel darstellt, von Sex ganz zu schweigen, denn zu dem war man ja lange Zeit auch gezwungen, wenn man eigene Kinder zeugen wollte. Gewiß kannst Du jetzt einwenden, dass es ein erstrebenswerter Zustand sei, wenn man den Genuß zu Essen von einem objektiven Zwang abkoppelt. Damit richtet sich Deine Argumentation aber nicht mehr gegen das Essen bzw. die Arbeit an sich, sondern lediglich gegen die Besetzung derselben mit Zwanghafigkeit. Wobei ich durchaus darauf hinweisen könnte, dass objektiv bestehende Zwänge von manchen Menschen sogar als notwendige Vorraussetzung gesehen werden können, überhaupt Befriedigung zu erfahren, z.B. beim Bergsteigen. (Objektiv ist man gezwungen, den richtigen Schritt zu machen, wenn man nicht abstürzen will, was die Sache für manche erst reizvoll und zu einer Herausforderung macht.)
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Du verwechselst "keine Arbeit haben" mit "keine Aufgabe haben". |
Die Kritik richtete sich gegen die Allgemeinheit der Behauptung, dass Arbeitslosigkeit ein erstrebenswerter Zustand sei. Für Menschen, die ihrem Beruf gerne nachgehen, weil sie sich mit den darin gestellten Aufgaben und Anforderungen identifizieren, mutet diese Behauptung eher grotesk an.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#7252) Verfasst am: 02.08.2003, 20:08 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Du verwechselst "keine Arbeit haben" mit "keine Aufgabe haben". |
Die Kritik richtete sich gegen die Allgemeinheit der Behauptung, dass Arbeitslosigkeit ein erstrebenswerter Zustand sei. Für Menschen, die ihrem Beruf gerne nachgehen, weil sie sich mit den darin gestellten Aufgaben und Anforderungen identifizieren, mutet diese Behauptung eher grotesk an. |
Ja, Babyface, das hast Du mE nach richtig erkannt.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#8076) Verfasst am: 05.08.2003, 08:28 Titel: |
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Zitat: | Arbeitgeber gegen Personal Service Agenturen
Die BDA stellt sich einem Pressebericht zufolge gegen ein Kernstück der Hartz-Reformen: Die Arbeitgeber-Vereinigung fordert die Abschaffung der neuen Personal Service Agenturen (PSA)
http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/249856.html |
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#8448) Verfasst am: 05.08.2003, 19:15 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich kann beileibe nicht erkennen, warum ausgerechnet Arbeitslosigkeit ein erstrebenswerter Zustand, nach dem man sich sehnt, sein soll. Deswegen auch hier die Frage: Bist Du schonmal Arbeitslos gewesen?  |
Gegenfrage: Wieso nimmst du an, das ich es nicht war? Wieso weigerst du dich, zu begreifen, was ich sage? Wieso muss es für mich ein erstrebenswerter Zustand sein, ziemliche Strapazen auf mich zu nehmen, mich mit einem manchmal nervigen Job rumzuschlagen, um zu arbeiten? Lebe ich, um zu arbeiten? Nein, ich arbeite, um zu leben, weil ich nun mal leider keinen netten Sponsor habe, der mir Wohnung, essen und diverses anderes einfach so spendiert, sondern weil gewisse Leute meinen, ich müsse erst mal was für sie tun, ehe sie mit Geld rüberschieben. Und ich würde sicher manches nicht machen, was ich derzeit tue, wenn es nicht nötig wäre, um meinen Lebensunterhalt zu bestreien - und gegen einen größeren Lottogewinn hätte ich ganz bestimmt auch keine Einwände...
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ja, begreift das denn niemand hier??? Mir geht es doch nicht um das, was ich in der Arbeit mache, sondern das ich überhaupt Arbeit habe. |
Nein, das kapiere ich in der Tat nicht. Warum muss ein Mensch Arbeit um der Arbeit willen haben? Warum zählt "Freizeitaktivität" nicht (zumal wenn es ja um Tätigkeiten geht, für die andere durchaus auch bezahlt werden)? Warum muss es "Arbeit" sein? Wegen des puritanischen Prinzips? Oder nur wegen der protestantischen Arbeitsethik?
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich gehöre nicht - und das will ich dann mal an dieser Stelle ganz klar zum Ausdruck bringen! - zu den Sozialschmarotzern, die sich vom Staat ihr Leben bezahlen lassen, ohne selber etwas dafür zu tun. |
Wieso ist jemand ein Sozilaschmarotzer, der von Staat unterhalten wird, weil er es allein nicht schafft? Sind Heimkinder Sozialschmarotzer?
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich möchte für das, was ich erhalte, auch eine Gegenleistung erbringen - ist denn das wirklich so schwer zu verstehen? |
Ja. Warum musst du eine Gegenleistung dafür erbringen, etwas anzunehmen, worauf du einen Anspruch hast?
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich möchte einen Kollegenkreis haben, mit denen ich mich treffen kann. |
Wieso müssen es Kollegen sein? Mir sind Freunde lieber. (Ganz nebenbei: Ich treffe mich mit vielen Leuten, aus ganz Deutschland - Kollegen sind keine dabei ...)
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Für mich bedeutet Arbeit auch einen gesellschaftlichen Status zu haben. |
Ja. Und genau das ist der Kasus Knacktus. Wieso muss man eine Arbeitsstelle haben, um einen sozialen Status zu haben. Du bestätigst, was ich gesagt habe, nicht die Arbeitslosigkeit ist das Problem, sondern die dem Arbeitslosen entgegengebrachte Geringschätzung.
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Und vor allem - und diese Frage hat ja hier überhaupt noch niemand von den Arbeitslosigkeit-Verfechtern gestellt - gerade bei der aktuellen Debatte um den Zustand des Sozialstaates ist mir dies besonders unbegreiflich! - : Der Staat würde noch viel mehr runtergehen, wenn alle Arbeitslos wären (und damit die Einstellung hätten, die hier teilweise argumentiert worden ist, nach dem Motto Arbeitslosigkeit ist das Leben pur...)! |
Und mir ist unbegreiflich, dass du immer noch nicht begriffen hast, dass genau das, was du hier schon wieder in den Raum stellst, überhaupt niemand gesagt hat. Niemand hat bestritten, dass gearbeitet werden muss. Weil es eben getan werden muss. Muss! Nicht darf! Und wenn jemand zu diesem Muss nicht herangezogen wird, dann ist das zunächst mal eben ein positiver Zustand - wenn denn nicht das leidige Geldproblem wäre. Und kein Mensch hier hat gefordert, Faulheit zu belohnen - aber nicht jeder ist ein Faulenzer, bloß weil er nicht nach Arbeit schrteit, die er nicht nötig hat.
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte arbeiten, berufstätig sein, weil ich für das Geld was ich erhalte, als Lohn, Gehalt etc... auch eine persönliche Gegenleistung erbringen will (Dienstleistung), und zwar vom / an den Staat bzw. vom denjenigen, von dem ich das Gehalt bekomme! |
Warum?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#8452) Verfasst am: 05.08.2003, 19:19 Titel: |
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Jetzt kriege ich langsam Angst.
Ich bin schon wieder mit Caballito einer Meinung.
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Nav Gast
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(#8453) Verfasst am: 05.08.2003, 19:20 Titel: |
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Ähem... so einfach geht das aber auch nicht!
Wenn keiner arbeitet, dann gibts keine Wirtschaft und dann hat keiner hier was zu Essen, Anziehen, etc...
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