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Afghanistaneinsatz angemessen? |
Ja, es war die Pflicht der freien Völker, diesem Verbrecherregime ein Ende zu bereiten! |
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Man hätte auch ohne Waffengewalt etwas erreichen können! |
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9% |
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Das war ein völkerrechtswidriger Überfall auf einen souveränen Staat! |
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21% |
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Dazu habe ich keine Meinung! |
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Stimmen insgesamt : 33 |
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Autor |
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#712749) Verfasst am: 27.04.2007, 14:12 Titel: Afghanistaneinsatz |
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Immer wieder lese ich, teilweise von denselben Leuten, dass der Kriegseinsatz in Afghanistan ein Verbrechen sei, die Taliban aber auch ganz üble Burschen sind. Daher interessiert mich, wie die User den Einsatz in Afghanistan werten.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#712753) Verfasst am: 27.04.2007, 14:16 Titel: |
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In der Theorie kann ich nix dagegen haben, wenn eine solche Regierung gestürzt wird.
Aber die Praxis sieht nunmal längst nicht so gut aus.
Ich bin für ein sofortiges Ende des Einsatzes.
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#712794) Verfasst am: 27.04.2007, 14:51 Titel: |
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Der Sturz der Talibanen war richtig, aber im Moment ist es so, dass in Afghanistan die Scharia in der Verfassung verankert ist. Dort kann ein Moslem zum Tode verurteilt werden, wenn er vom Glauben abfällt.
Ich kann im Moment nur sagen, der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist in jeder Hinsicht sinnlos, sie verhindert keine Terroranschläge in Deutschland und es steht einem "liberalen" Talibanregime bei.
http://www.miz-online.de/archiv/miz203.htm#islam
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Jubin registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 481
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(#712795) Verfasst am: 27.04.2007, 14:52 Titel: |
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Ein diffizieles Thema:
Grundsätzlich bin ich dagegen, daß in die Angelegenheiten von anderen Staatem eingegriffen wird. Doch der Eingriff erfolgte schon früher, wo die "Freiheitskämpfer der Taliban" vom Westen unterstützt wurden. Es ist wünschenswert, daß solche Systeme wie die Taliban nicht mehr herrschen, doch bitte nicht von aussen induziert. Klar, die Taliban wären nicht an die Macht gekommen ohne die vorangegangene massive Unterstützung des Westens.
Meine Wunschvorstellung wäre gewesen, daß man denen "einfach" keine Waffen mehr verkauft hätte. Dann wäre das Problem von der eigenen Bevölkerung erledigt worden und man hätte jetzt nicht das Chaos.
Was jetzt in Afghanistan gemacht wird finde ich nur teilweise richtig. Es ist richtig, wenn man Hilfe zur Selbshilfe liefert, aber falsch, wenn man eine gefällige Regierung künstlich an die Macht hält.
Ist halt das Problem, daß humanistische Interessen den effektiv wirkenden wirtschaftlichen Interessen entgegen stehen.
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#712824) Verfasst am: 27.04.2007, 15:23 Titel: |
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Das Talibanregime hat es wohl leider erforderlich gemacht militärisch dort einzugreifen. Zumindest war es schwierig, das was dort geschah einfach hinzunehmen. Leider bleibt es aber auch irgendwie bei Halbherzigkeiten, da das Kern-Problem eines sich ausbreitenden, radikalen Islam sich eben nicht nur auf Afghanistan beschränkt. Im Grunde genommen müsste man auch die arabischen und einige andere Länder miteinbeziehen, was aber wohl dann tatsächlich einen dritten Weltkrieg provozieren würde. Das will natürlich niemand. Eine schwierige Frage also, bei der man sich grundsätzlich die Frage nach Rechtfertigung von Gewalt stellen muss, wie aber auch die Frage was man zulassen darf. Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn auch aus wirtschaftspolitischen Gründen utopisch, sämtliche diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den islam(istischen) Staaten vollständig einzustellen, einen Sperrgürtel um diese Länder zu ziehen und sie sich selbst zu überlassen. Alle Auslandskonten sollten eingefroren werden. Kein Handel mehr mit Öl. Es sollte dann dafür Sorge getragen werden, dass dort niemand rein und niemand mehr raus kommt. Was Flüchtlinge und Asylsuchende anginge, käme dieses aber einem Verbrechen gleich. Wie man also die Sache dreht und wendet, es ist und bleibt eine ganz, ganz schwierige Frage. Ich kann mich da meinungsmäßig nicht wirklich festlegen, habe aber die Tendenz eine totale Isolation solcher Staaten den kriegerischen Einsätzen vorzuziehen.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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fornit Kaktus
Anmeldungsdatum: 06.10.2003 Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?
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(#712829) Verfasst am: 27.04.2007, 15:31 Titel: |
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imho war die ganze aktion von vorneherein der pure schwachsinn. gibt ein ganz gutes fallbeispiel dafür ab, daß man demokratie, menschenrechte nicht in eine bevölkerung reinbomben kann. eher im gegenteil, man bombt die letzten reste davon raus.
die richtige patentlösung fällt mir aber auch nicht ein. letztlich muss eine veränderung wohl von der bevölkerung selbst ausgehen. isolation ist da wohl auch eher kontraproduktiv. man sollte aber demokratische bestrebungen da unterstützen, wo man sie vorfindet. klingt selbstverständlich, aber oft wurde eher gegenteiliges praktiziert, z.b. von den usa in südamerika.
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Kafir Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!
Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo
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(#712912) Verfasst am: 27.04.2007, 17:11 Titel: |
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Es sollte jedem klar sein, dass Afghanistan einst ein vorbildlich islamisch regiertes Land gewesen ist und viele gläubige Muslime sehr zornig reagiert haben als diese islamische Regierung gestürzt wurde. Schon der Vorfall mit dem christlichen Konvertiten der nicht gemäß islamischer Vorschrift umgebracht wurden ist, zeigt doch dass islamische Gesetze zur Zeit in Afghanistan mit den Füßen getreten werden, sehr zum Ärger gläubiger Muslime. Dass diese sich gegen die Ent-Islamisierung ihres Landes wehren ist nur allzu verständlich.
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#713126) Verfasst am: 27.04.2007, 22:25 Titel: |
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Kafir hat folgendes geschrieben: | Es sollte jedem klar sein, dass Afghanistan einst ein vorbildlich islamisch regiertes Land gewesen ist und viele gläubige Muslime sehr zornig reagiert haben als diese islamische Regierung gestürzt wurde. Schon der Vorfall mit dem christlichen Konvertiten der nicht gemäß islamischer Vorschrift umgebracht wurden ist, zeigt doch dass islamische Gesetze zur Zeit in Afghanistan mit den Füßen getreten werden, sehr zum Ärger gläubiger Muslime. Dass diese sich gegen die Ent-Islamisierung ihres Landes wehren ist nur allzu verständlich. |
Bist du der Ansicht, die westlichen Truppen sollten sich zurückziehen?
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RAmen registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.04.2007 Beiträge: 47
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(#713143) Verfasst am: 27.04.2007, 22:34 Titel: |
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Ich bin auch dafür sich nicht in andere Leute/Staaten Angelegenheit zu mischen, solang es keine Verbrechen gibt wie Ausrottung einer Minderheit. Desweiteren bin ich dafür, die Truppen (zumindest die deutschen) aus dem Land abziehen zu lassen! Warum müssen sich die deutschen damit beschäftigen Amerika alles gleich- und rechtzumachen sowie hinter denen aufzuräumen? Das Geld und die Mittel wären hierzulande besser angelegt! Viel besser, wenn ich an die Schulden und die Wirtschaft denke!
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Kafir Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!
Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo
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(#713147) Verfasst am: 27.04.2007, 22:37 Titel: |
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Hatuey hat folgendes geschrieben: | Bist du der Ansicht, die westlichen Truppen sollten sich zurückziehen? | Wenn sie weiter so machen wie bisher hat Afghanistan keine Zukunft, entweder sie geben den Taliban die Macht komplett zurück und verziehen sich oder sie errichten einen wirklich säkularen Staat mit 0% Shariaanteil (und wenn sie ein Blutbad unter den Taliban und islamischen Hardlinern anrichten müssen), nicht so ein Zwitterwesen zwischen Islam und Demokratie, welches zum Scheitern verurteilt ist, beides gleichzeitig funktioniert so gut wie nie.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#713223) Verfasst am: 28.04.2007, 00:07 Titel: |
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Nun müssen die Soldaten schön für Ruhe und Ordnung sorgen. Sonst wird wieder nichts aus der Gas-Pipeline aus Turkmenistan.
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mehrdad Prediger in der Wüste
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 742
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(#713240) Verfasst am: 28.04.2007, 00:31 Titel: |
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erschreckend finde ich, dass immerhin 4 leute die taliban-diktataur als "legitime regierung" bezeichnet haben, wobei diese soweit ich weiss nur von pakistan und saudi-arabien (später nicht mehr) annerkannt wurde.
der einsatz an sich war richtig, aber zu glauben, man könne demokratie in arabische oder paschtunische gesellschaften bringen, ist naiv. daher wäre es das beste gewesen, in afganestan oder den irak diktatoren einzusetzen, die verhindern, dass diese länder islamistische terrorzentren werden. oder man akzeptiert islamistische regime, die terror und hass in den westen exportiern. eine andere möglichkeit sehe ich nicht im zusammenhang mit arabisch/paschtunische gesellschaften und länder.
MFG
_________________ Da der Koran nicht falsch seien kann, muss die Realität falsch sein.
Muslime lernen den Koran auswendig. Nicht-Muslime verstehen den Koran.
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satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
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(#713245) Verfasst am: 28.04.2007, 00:53 Titel: |
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RAmen hat folgendes geschrieben: | Ich bin auch dafür sich nicht in andere Leute/Staaten Angelegenheit zu mischen, solang es keine Verbrechen gibt wie Ausrottung einer Minderheit. Desweiteren bin ich dafür, die Truppen (zumindest die deutschen) aus dem Land abziehen zu lassen! Warum müssen sich die deutschen damit beschäftigen Amerika alles gleich- und rechtzumachen sowie hinter denen aufzuräumen? Das Geld und die Mittel wären hierzulande besser angelegt! Viel besser, wenn ich an die Schulden und die Wirtschaft denke! |
Was andere Länder machen kann mir egal sein.
In Deutschland steht vor solchen Einsätzen eine mehrheitliche, namentliche Zustimmung der Volksvertreter.
Ich schlage vor, von denjenigen, die zustimmen müssen 5% Ausgeloste mitgehen.
Alter und Geschlecht egal, Uzzi gibt es nicht, nur G3.
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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reign bla bla
Anmeldungsdatum: 21.07.2006 Beiträge: 1880
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(#713264) Verfasst am: 28.04.2007, 01:24 Titel: |
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Ein Einsatz war notwendig, nur leider denken die Amis immer sie können's aber die Beispiele aus Vietnam und Iraq und Afghanistan, Somalia etc zeigen, dass sie es nicht können. Nur die Bundeswehr hat dort nichts zu suchen; klarer Verfassungsbruch.
_________________ be your own pet
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#713267) Verfasst am: 28.04.2007, 01:31 Titel: |
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satsche hat folgendes geschrieben: |
Was andere Länder machen kann mir egal sein.
In Deutschland steht vor solchen Einsätzen eine mehrheitliche, namentliche Zustimmung der Volksvertreter.
Ich schlage vor, von denjenigen, die zustimmen müssen 5% Ausgeloste mitgehen.
Alter und Geschlecht egal, Uzzi gibt es nicht, nur G3. |
[IRONIE]
Ein sehr vernünftiger Vorschlag!
Gabriel, Strunz, von Klaeden (oder wie der heißt) und Westerwelle an die Front!
Dann macht der Krieg so richtig Spass!
[/IRONIE]
Afghanistan wird ohnehin wieder von Islamisten regiert werden, früher oder später.
Also, was soll´s?
Alles raus geworfenes Geld!
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#713285) Verfasst am: 28.04.2007, 02:22 Titel: |
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Jubin hat folgendes geschrieben: | Ein diffizieles Thema:
Grundsätzlich bin ich dagegen, daß in die Angelegenheiten von anderen Staatem eingegriffen wird. Doch der Eingriff erfolgte schon früher, wo die "Freiheitskämpfer der Taliban" vom Westen unterstützt wurden. Es ist wünschenswert, daß solche Systeme wie die Taliban nicht mehr herrschen, doch bitte nicht von aussen induziert. Klar, die Taliban wären nicht an die Macht gekommen ohne die vorangegangene massive Unterstützung des Westens.
Meine Wunschvorstellung wäre gewesen, daß man denen "einfach" keine Waffen mehr verkauft hätte. Dann wäre das Problem von der eigenen Bevölkerung erledigt worden und man hätte jetzt nicht das Chaos.
Was jetzt in Afghanistan gemacht wird finde ich nur teilweise richtig. Es ist richtig, wenn man Hilfe zur Selbshilfe liefert, aber falsch, wenn man eine gefällige Regierung künstlich an die Macht hält.
Ist halt das Problem, daß humanistische Interessen den effektiv wirkenden wirtschaftlichen Interessen entgegen stehen. |
Und dem inzwischen wieder weltweit größten Produzenten von Heroin.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#713286) Verfasst am: 28.04.2007, 02:23 Titel: |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Das Talibanregime hat es wohl leider erforderlich gemacht militärisch dort einzugreifen. |
Ja, wieso?
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#713287) Verfasst am: 28.04.2007, 02:30 Titel: |
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fornit hat folgendes geschrieben: | imho war die ganze aktion von vorneherein der pure schwachsinn. |
Im Gegenteil, die USA halten Afghanistan besetzt und unter der Herrschaft der USA schwang sich Afghanistan wieder zum weltweit größten Produzenten von Heroin auf, abgesehen davon, daß es nun eine günstige Basis darstellt, auch China zu formen, das für mehrere Jahrzehnte dem westlichen Einfluß entzogen war -
und ja, die Engländer wollten tatsächlich die Chinesen opium-süchtig machen, um ihre Handelsbilanz aufzumöbeln.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#713291) Verfasst am: 28.04.2007, 02:32 Titel: |
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RAmen hat folgendes geschrieben: | Ich bin auch dafür sich nicht in andere Leute/Staaten Angelegenheit zu mischen, solang es keine Verbrechen gibt wie Ausrottung einer Minderheit. Desweiteren bin ich dafür, die Truppen (zumindest die deutschen) aus dem Land abziehen zu lassen! Warum müssen sich die deutschen damit beschäftigen Amerika alles gleich- und rechtzumachen sowie hinter denen aufzuräumen? Das Geld und die Mittel wären hierzulande besser angelegt! Viel besser, wenn ich an die Schulden und die Wirtschaft denke! |
Zustimmung und "A-men" - äh - Amun!
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#713292) Verfasst am: 28.04.2007, 02:36 Titel: |
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mehrdad hat folgendes geschrieben: | erschreckend finde ich, dass immerhin 4 leute die taliban-diktataur als "legitime regierung" bezeichnet haben, wobei diese soweit ich weiss nur von pakistan und saudi-arabien (später nicht mehr) annerkannt wurde.
der einsatz an sich war richtig, ... |
Gutheißung von Gewalt und Angriffskrieg - Moderation, bitte einschreiten!!!
(Und das nicht nur in einem Märchen, sondern ganz real.)
_________________ Leben kann tödlich sein
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#713366) Verfasst am: 28.04.2007, 10:36 Titel: |
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Ich lese im Zusammenhang mit dem Afganistanfeldzug immer wieder von der Notwendigkeit,
das Talibanregime abgelöst zu haben.
Natürlich wird dieses "ehrenhafte" Anliegen inzwischen gern proklamiert,
nachdem das ursprüngliche Kriegsziel als vollständig nicht erreicht betrachtet
werden dürfte.
Immerhin hat man die Taliban weitestgehend ungestört seid 1996 regieren und
ihr Unrechtsregime errichten und sie sogar unschätzbare Kulturgüter zerstören lassen,
ohne das dies ernsthafte Konsequenzen zur Folge gehabt hätte.
Der Feldzug hingegen war unmittelbare Folge des 11.09 und hatte zum Ziel die Drahtzieher
samt dem Schreckgespenst Nr1 bin Laden zu fangen oder zu eliminieren - zumindest aber
durch die Besetzung des vermuten Aufentahltsortes dem neu erfundenen internationalen Terrorismus die vermutete Basis
und damit die vermutete Handlungsgrundlage zu entziehen,
was von ortskundigen Fachleuten als von vorn herein zum scheitern verurteilt angesehen wurde.
Als Fazit des Einsatzes kann man heute sagen, das es der Bevölkerung in Afganistan heute nicht einen Hauch besser geht als unter den Taliban,
das Bin Laden nicht gefangen wurde,
das die Welt durch offenen Krieg gegen souveräne Staaten (unabhängig davon ob man ihr
Regime gut oder schlecht heißen möchte),
keinen Hauch sicherer geworden ist - im Gegenteil.
Das sind die Fakten und sich nach vollumfänglichen Scheiterns der Unternehmung als humanistischer Talibanablöser feiern zu wollen ist einfach nur lächerlich.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#713389) Verfasst am: 28.04.2007, 11:12 Titel: Re: Afghanistaneinsatz |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Immer wieder lese ich, teilweise von denselben Leuten, dass der Kriegseinsatz in Afghanistan ein Verbrechen sei, die Taliban aber auch ganz üble Burschen sind. Daher interessiert mich, wie die User den Einsatz in Afghanistan werten. |
Schwierig, weil ich zu den Optionen unterschiedliche Meinungen habe:
Zitat: | Ja, es war die Pflicht der freien Völker, diesem Verbrecherregime ein Ende zu bereiten! |
Die war es wohl, ja.
Zitat: | Man hätte auch ohne Waffengewalt etwas erreichen können! |
Vielleicht. Vielleicht wäre das sogar nachhaltiger gewesen, denn momentan haben wir nicht den geringsten Anlass zu glauben, die Taliban kämen nicht wieder.
Zitat: | Das war ein völkerrechtswidriger Überfall auf einen souveränen Staat! |
Ja, definitiv. Die Frage ist, ob man das als Problem ansieht.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#713416) Verfasst am: 28.04.2007, 12:04 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Das war ein völkerrechtswidriger Überfall auf einen souveränen Staat! |
Ja, definitiv. Die Frage ist, ob man das als Problem ansieht. |
Nein war es nicht - Man kann das aktuelle Völkerrecht kritisieren, aber rein faktisch war das nicht "völkerrechtswidrig".
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Man hätte auch ohne Waffengewalt etwas erreichen können! |
Vielleicht. Vielleicht wäre das sogar nachhaltiger gewesen, denn momentan haben wir nicht den geringsten Anlass zu glauben, die Taliban kämen nicht wieder. |
Welche Methoden meint ihr da genau?
_________________ Storm by Tim Minchin
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#713425) Verfasst am: 28.04.2007, 12:26 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Nein war es nicht - Man kann das aktuelle Völkerrecht kritisieren, aber rein faktisch war das nicht "völkerrechtswidrig". |
So ist es. Selbst ein Alleingang wäre nicht unbedingt völkerrechtswidrig gewesen.
Es erstaunt mich doch immer wieder, wie inflationär die Prädikate "menschenrechtswidrig" und "völkerrechtswidrig" eingesetzt werden um Privatmeinungen zu stützen.
Was den Krieg angeht, so war ich von Anfang an aus Praktikabilitätsgründen dagegen. Die Etablierung von Basen und einzelne Angriffe auf Terrorcamps hätte ich befürwortet. Wie sich aber herausgestellt hat, brauchen die Terroristen diese albernen Camps sowieso nicht, da ihre Angriffe im Westen sowieso nur feige Selbstmordanschläge auf Zivilisten sind.
Folglich deckt keine der angebotenen Optionen meine Meinung ab.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#713432) Verfasst am: 28.04.2007, 12:49 Titel: |
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Welcher Privatmeinung genau soll ich dE damit stützen?
Wie gesagt, ich halte einen Angriffskrieg auf ein bestehendes Land für völkerrechtswiedrig, man möge mich da widerlegen. Allerdings sage ich auch, dass das nicht per se problematisch sein muss.
Zur nicht-kriegerischen Methode: Hättte ich eien bestimmte im Auge hätte ich nicht "vielleicht" geschrieben, oder?
Allerdings denke ich, dass Krieg eine recht ungeeignete Methode ist, eine Gesellschaft zum Positiven zu beeinflussen. Das ist zum Beispiel 1918 gründlich schiefgegangen und auch danach und davor immer wieder.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#713434) Verfasst am: 28.04.2007, 12:52 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Welcher Privatmeinung genau soll ich dE damit stützen?
Wie gesagt, ich halte einen Angriffskrieg auf ein bestehendes Land für völkerrechtswiedrig, man möge mich da widerlegen. |
Der Sicherheitsrat hat dich widerlegt, denn der kann Angriffe laut Völkerrecht per Beschluss absegnen.
Und abgesehen davon hatte Afghanistan keine anerkannte Regierung und eigentlich auch kaum etwas, was man staatliche Strukturen nennen könnte.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#713437) Verfasst am: 28.04.2007, 12:56 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Welcher Privatmeinung genau soll ich dE damit stützen?
Wie gesagt, ich halte einen Angriffskrieg auf ein bestehendes Land für völkerrechtswiedrig, man möge mich da widerlegen. |
Der Sicherheitsrat hat dich widerlegt, denn der kann Angriffe laut Völkerrecht per Beschluss absegnen.
Und abgesehen davon hatte Afghanistan keine anerkannte Regierung und eigentlich auch kaum etwas, was man staatliche Strukturen nennen könnte. |
WWow, das ist als könnte der Bundestag einfach so das grundgesetz brechen. Aber was soll's, Formalitäten halt, bin mit der Widerlegung als solcher einverstanden.
Ob irgendwer die Regierung anerkennt sollte mE keine Rolle spielen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Peinhart registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.04.2007 Beiträge: 362
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(#713439) Verfasst am: 28.04.2007, 13:00 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Was den Krieg angeht, so war ich von Anfang an aus Praktikabilitätsgründen dagegen. Die Etablierung von Basen und einzelne Angriffe auf Terrorcamps hätte ich befürwortet. Wie sich aber herausgestellt hat, brauchen die Terroristen diese albernen Camps sowieso nicht, da ihre Angriffe im Westen sowieso nur feige Selbstmordanschläge auf Zivilisten sind. |
Und ich finde es bemerkenswert, wenn jemand, der in erster Linie überlegt, ob ein Krieg(!) praktikabel(!) (nicht etwa legitim) ist, von 'feigen' Selbstmordanschlägen redet. Ist das Werfen von Bomben aus der Luft, noch dazu bei (nahezu) unangefochtener 'Lufthoheit' weniger 'feige'? Und schliesslich - welche Anschläge eigentlich?
Zitat: | Am 10. April veröffentlichte Europol, der Zusammenschluß der europäischen Polizeibehörden, einen Bericht über die Gefahren des Terrorismus: “EU Terrorism and Trendreport 2007”. In den Großmedien hierzulande wurde die umfangreiche Studie nicht zum Thema, ja sie wurde nicht einmal erwähnt. Eine Meldung aus den USA hingegen, dass us-amerikanische Einrichtungen in Deutschland einer stärkeren Bedrohung ausgesetzt seien, landete vergangene Woche in sämtlichen Wiederholungsschleifen der Nachrichten. Wie kommt es, dass eine Meldung mit der zweifelhaften Quelle “US-Militärkreise” groß die Runde macht, eine umfangreiche Studie der EU-Polizei aber keinerlei Erwähnung findet ?
Die Europol-Studie hat sämtliche Terroranschläge, die 2006 in 11 EU-Ländern stattfanden, analysiert– von den 498 Anschlägen, die von den Euro-Polizisten untersucht wurden, hatte nach diesen Erkenntnis nur ein einziger einen “islamistischen” Hintergrund, es handelte sich um die verhinderten “Kofferbomber” im letzten Sommer in Deutschland. Zwei weitere angeblich geplante Anschläge in England und Dänemark, die im Vorfeld entdeckt wurden, wurden nicht in die Statistik aufgenommen. Die meisten Anschläge – 136 – werden der baskischen ETA zugeschrieben, insgesamt kamen bei allen 498 terroristischen Attacken in der EU im Jahr 2006 sage und schreibe zwei Menschen ums Leben.
Angesichts dieser Lage von einer “islamistischen Bedrohung” und “Gefahren des Terrorismus” zu reden, ist reine Demagogie. [...] Die Bedrohung durch Terrorismus ist für EU-Bürger deutlich niedriger als die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden.
Quelle, Studie |
Und das soll 'unterm Strich' einen Krieg, oder auch 'nur' militärische Einzeloperationen auf dem Gebiet eines fremden, immer noch souveränen Staates rechtfertigen?
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#713445) Verfasst am: 28.04.2007, 13:08 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Welcher Privatmeinung genau soll ich dE damit stützen?
Wie gesagt, ich halte einen Angriffskrieg auf ein bestehendes Land für völkerrechtswiedrig, man möge mich da widerlegen. |
Der Sicherheitsrat hat dich widerlegt, denn der kann Angriffe laut Völkerrecht per Beschluss absegnen.
Und abgesehen davon hatte Afghanistan keine anerkannte Regierung und eigentlich auch kaum etwas, was man staatliche Strukturen nennen könnte. |
WWow, das ist als könnte der Bundestag einfach so das grundgesetz brechen. |
ein ebenso merkwürdiger, wie falscher Vergleich
Peinhart hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Was den Krieg angeht, so war ich von Anfang an aus Praktikabilitätsgründen dagegen. Die Etablierung von Basen und einzelne Angriffe auf Terrorcamps hätte ich befürwortet. Wie sich aber herausgestellt hat, brauchen die Terroristen diese albernen Camps sowieso nicht, da ihre Angriffe im Westen sowieso nur feige Selbstmordanschläge auf Zivilisten sind. |
Und ich finde es bemerkenswert, wenn jemand, der in erster Linie überlegt, ob ein Krieg(!) praktikabel(!) (nicht etwa legitim) ist, von 'feigen' Selbstmordanschlägen redet. |
Genau das war dieser Krieg: legitim, aber nicht praktikabel.
Zitat: | Und schliesslich - welche Anschläge eigentlich? |
Dem oft gesagten Satz "Es gibt keine blöden Fragen." habe ich noch nie zugestimmt.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#713446) Verfasst am: 28.04.2007, 13:09 Titel: |
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Peinhart hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Was den Krieg angeht, so war ich von Anfang an aus Praktikabilitätsgründen dagegen. Die Etablierung von Basen und einzelne Angriffe auf Terrorcamps hätte ich befürwortet. Wie sich aber herausgestellt hat, brauchen die Terroristen diese albernen Camps sowieso nicht, da ihre Angriffe im Westen sowieso nur feige Selbstmordanschläge auf Zivilisten sind. |
Und ich finde es bemerkenswert, wenn jemand, der in erster Linie überlegt, ob ein Krieg(!) praktikabel(!) (nicht etwa legitim) ist, von 'feigen' Selbstmordanschlägen redet. Ist das Werfen von Bomben aus der Luft, noch dazu bei (nahezu) unangefochtener 'Lufthoheit' weniger 'feige'? Und schliesslich - welche Anschläge eigentlich? |
In Afghanistan gibt es genug Infanterie, die täglich mit den Taliban kämpft. Das ist alles andere als feige (von beiden Seiten).
Wenn der Krieg gegen die Taliban, der ja anfänglich vor allem mit einheimischen Verbündeten geführt wurde, tatsächlich eine nachhaltige Demokratie bringen hätte können, dann wäre er eine gute Sache gewesen.
Peinhart hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Am 10. April veröffentlichte Europol, der Zusammenschluß der europäischen Polizeibehörden, einen Bericht über die Gefahren des Terrorismus: “EU Terrorism and Trendreport 2007”. In den Großmedien hierzulande wurde die umfangreiche Studie nicht zum Thema, ja sie wurde nicht einmal erwähnt. Eine Meldung aus den USA hingegen, dass us-amerikanische Einrichtungen in Deutschland einer stärkeren Bedrohung ausgesetzt seien, landete vergangene Woche in sämtlichen Wiederholungsschleifen der Nachrichten. Wie kommt es, dass eine Meldung mit der zweifelhaften Quelle “US-Militärkreise” groß die Runde macht, eine umfangreiche Studie der EU-Polizei aber keinerlei Erwähnung findet ?
Die Europol-Studie hat sämtliche Terroranschläge, die 2006 in 11 EU-Ländern stattfanden, analysiert– von den 498 Anschlägen, die von den Euro-Polizisten untersucht wurden, hatte nach diesen Erkenntnis nur ein einziger einen “islamistischen” Hintergrund, es handelte sich um die verhinderten “Kofferbomber” im letzten Sommer in Deutschland. Zwei weitere angeblich geplante Anschläge in England und Dänemark, die im Vorfeld entdeckt wurden, wurden nicht in die Statistik aufgenommen. Die meisten Anschläge – 136 – werden der baskischen ETA zugeschrieben, insgesamt kamen bei allen 498 terroristischen Attacken in der EU im Jahr 2006 sage und schreibe zwei Menschen ums Leben.
Angesichts dieser Lage von einer “islamistischen Bedrohung” und “Gefahren des Terrorismus” zu reden, ist reine Demagogie. [...] Die Bedrohung durch Terrorismus ist für EU-Bürger deutlich niedriger als die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden.
Quelle, Studie |
Und das soll 'unterm Strich' einen Krieg, oder auch 'nur' militärische Einzeloperationen auf dem Gebiet eines fremden, immer noch souveränen Staates rechtfertigen? |
2006 ist zum Glück nichts passiert, bzw. alle Anschlagsversuche konnten verhindert werden. Die größten Anschläge in Europa gab es 2004 in Madrid und 2005 in London mit hunderten Toten und tausenden Verletzten. Ja, solche Anschläge rechtfertigen militärische Einsätze in fremden Ländern, falls diese Anschläge von dort aus geplant werden und die lokalen Regierungen nichts dagegen tun können oder wollen.
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