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RAF
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#712755) Verfasst am: 27.04.2007, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
2. Ist Staatskapitalismus definitionsgemäß etwas anderes.


oh, erzähl mal, ich bin ehrlich gespannt auf deine definition! Sehr glücklich


Staatskapitalismus liegt vor, wenn das System kapitalistisch ist, der Staat aber der einzige Kapitalist. Also eine Herrschaft des Staates über den Kapitalismus.

Deine Definition kehrt das um. Um verwirrungen zu vermeiden, solltest du also umformulieren.

Was Dominik mit Vietnam etc. anprangert, entspringt übrigens auch der Ausfüllung des Systems, nicht des Systems an sich.


Vielleicht. Aber in einem System, wo jeder dazu gehalten wird, das Möglichste zu geben, damit er/sie im Wettstreit bestehen kann (bzw. überleben), da handelt man auch notgedrungen gegen das was eigentlich vernünftig ist. Beispiel: Ron Sommer tu das was für seine Firma Telekom das beste ist: er bringt Kapital an Land indem er das Unternehmen an die Börse bringt. Damit dies erfolgreich verläuft verspricht er den ANlegern traumhafte Renditen. Zusammen mit einer geeigneten Werbekampagne, sprich Desinformation, gelingt ihm eben das: die Menschen kaufen Telekomaktien. Am gleichen Abend, nach der Ausschüttung relativiert SOmmer seine Aussage "Die ANlage ist LANGFRISTIG Gewinnträchtig."
Für die ANleger eine Katastrophe. Für die Telekom ok. Hat Ron Sommer das getan was sein Unternehmen von ihm erwartet hat? Ja. War es richtig/vernünftig? Nein.
Das gleiche gilt für den Kleinbauern der in Brasilien den Urwald rodet um zu überleben. Weiß er dass der Urwald in absehbarer Zeit verschwinden wird, wenn am Ende der Trockenzeit weiterhin die ärmsten der Armen, die aber natürlich auch ein Recht auf Überleben haben, das einzige tun, was möglich und legal ist und nicht in ein Elendsviertel führt? Ich habe einen gefragt und er hat gesagt, dass er es weiß. Und dennoch ist er durch den Überlebenskampf gezwungen eben dieses unvernünftige Handeln fortzusetzten, weil er überleben will. Alternative? In Kuba ist niemand gezwungen gegen die Vernunft alles mögliche zu tun, um zu überleben, weil das überleben selbst nicht auf dem Spiel steht. Die Brandrodungen in Kuba sind seit der Revolution (verstaatlichung der wälder) kein Thema mehr, weil verboten. Ist solch ein Verbot grausam weil es gegen die "Freiheit" verstößt (die unvernünftig zu handeln)? Mag sein. Aber es ist vernünftig und richtig.
_________________
"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
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Beitrag(#712769) Verfasst am: 27.04.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
[Soweit ich weiß, weil eine scheindemokratische Regierung Afghanistans darum gebeten hat.


Ich glaube, wenn du etwas Zeit aufwenden kannst, um die Hintergründe der Afghanischen Geschichte auszuforschen wirst du sehen, dass gerade die Geschichte von Afghanistan sich sehr gut eignet, um die Maximen der Außenpolitik der Supermächte enttarnen zu können.
Auch der Kubaeinsatz in Angola ist so ein Beispiel. Castro hat es zur Pflicht aller Völker erklärt dem angolanischen Volk (von Südafrika angegriffen) zur Hilfe zu kommen. Er sagte "Die Imperialisten verstehen nicht was unserer Interessen in ANgola sind. Es gibt keine Interessen, außer die, dass es eines jeden anständigen Menschen Pflicht ist, dem Rassismus und der Apartheit entgegenzutreten. Unser Kriegsgrund ist die Solidarität". Während im Kapitalismus die (Logische) suche nach Ressourcen zum Imperialismus führt (Irak), ist der "Ostblock" bemüht gewesen, andere Völker nicht auszubeuten (Siehe Braunkohlepolitik der DDR).
Es ist auch vom Menschbild her nur logisch; ein Kommunist begreift alle Menschen als gleichwertig und macht keinen Unterschied zwischen Nationen ("Weltrepublik"). Imperialistische Länder haben ein chauvinistisches Weltbild, d.h . sie fühlen sich ihrem eingenen Volk sehr viel stärker verpflichtet als einem fremden, wollen fremde Völker unter umständen besiegen. Ein Krieg um Ressourcen ist daher im Kapitalismus verständlich, so wie er im Kommunismus völlig unverständlich ist. Dort würde selbstverständlich davon ausgegangen, dass notwendige Ressourcen gerecht verteilt werden müssen, da niemand gegenüber einem anderen (bzw kein Volke gegenüber einem anderen Volk) zu bevorteilen sei.
Kapitalismus ist der Darwinsche Kampf ums Überleben, mit Imperialismus,m also Krieg, als letzter Konsequenz. ("Der Mensch dem Menschen ein Wolf").
Kommunismus ist die Überwindung dieses Kampfes durch die EInsicht, dass alle Menschen aller Rassen gleichwertig sind und gleiche Bedürfnisse und Rechte haben (Essen, Schlafen, Wohnen,...)("Der Mensch dem Menschen ein Bruder")..
_________________
"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)


Zuletzt bearbeitet von Dominik am 27.04.2007, 14:45, insgesamt einmal bearbeitet
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#712774) Verfasst am: 27.04.2007, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
[Soweit ich weiß, weil eine scheindemokratische Regierung Afghanistans darum gebeten hat.


Ich glaube, wenn du etwas Zeit aufwenden kannst, um die Hintergründe der Afghanischen Geschichte auszuforschen wirst du sehen, dass gerade die Geschichte von Afghanistan sich sehr gut eignet, um die Maximen der Außenpolitik der Supermächte enttarnen zu können.
Auch der Kubaeinsatz in Angola ist so ein Beispiel. Castro hat es zur Pflicht aller Völker erklärt dem angolanischen Volk (von Südafrika angegriffen) zur Hilfe zu kommen. Er sagte "Die Imperialisten verstehen nicht was unserer Interessen in ANgola sind. Es gibt keine Interessen, außer die, dass es eines jeden anständigen Menschen Pflicht ist, dem Rassismus und der Apartheit entgegenzutreten. Unser Kriegsgrund ist die Solidarität". Während im Kapitalismus die (Logische) suche nach Ressourcen zum Imperialismus führt (Irak), ist der "Ostblock" bemüht gewesen, andere Völker nicht auszubeuten (Siehe Braunkohlepolitik der DDR).
Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#712788) Verfasst am: 27.04.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.


Es ist nicht egal, wenn du verstehen willst. Sonst sind wir gezwungen Geschichte zu wiederholen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#712792) Verfasst am: 27.04.2007, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.


Es ist nicht egal, wenn du verstehen willst. Sonst sind wir gezwungen Geschichte zu wiederholen.
Ich glaub, dass jemand dernicht wahrhaben will dass in einem Krieg Verbrechen geschehen sind, eher eine Gefahr darstellt, als jemand, denn ein kleines historisches Detail nicht interessiert.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#712798) Verfasst am: 27.04.2007, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.


Es ist nicht egal, wenn du verstehen willst. Sonst sind wir gezwungen Geschichte zu wiederholen.
Ich glaub, dass jemand dernicht wahrhaben will dass in einem Krieg Verbrechen geschehen sind, eher eine Gefahr darstellt, als jemand, denn ein kleines historisches Detail nicht interessiert.


Geschockt Wie kommst du dazu mir dergleichen zu unterstellen!
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#712846) Verfasst am: 27.04.2007, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Selbst jemand der Geschichte studiert hat, hat die westdeutsche Sicht der Geschichte studiert.


Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn du etwas Zeit aufwenden kannst, um die Hintergründe der Afghanischen Geschichte auszuforschen wirst du sehen, dass gerade die Geschichte von Afghanistan sich sehr gut eignet, um die Maximen der Außenpolitik der Supermächte enttarnen zu können.
Auch der Kubaeinsatz in Angola ist so ein Beispiel. Castro hat es zur Pflicht aller Völker erklärt dem angolanischen Volk (von Südafrika angegriffen) zur Hilfe zu kommen. Er sagte "Die Imperialisten verstehen nicht was unserer Interessen in ANgola sind. Es gibt keine Interessen, außer die, dass es eines jeden anständigen Menschen Pflicht ist, dem Rassismus und der Apartheit entgegenzutreten. Unser Kriegsgrund ist die Solidarität".


Ich finde es ja interessant, ideologisierte Geschichtsinterpretation beim anderen anzuprangern und anschließend selbst die Geschichte hochgradig ideologisch zu interpretieren.

Der Einmarsch der sowjetunion erfolgte erst, als sie die Umsetzung der von ihr inspirierten Ideologie der DVPA in Gefahr sah. Humanitäre Gründe wie z.B. die Folterungen durch die Geheimpolizei oder der Umgang mit politischen Gegnern waren dabei für die UDSSR nicht relevant, es ging ihr nur um das Durchsetzen des eigenen Wertesystems gegen das der konkurierenden Supermacht (USA). Natürlich kannst Du den USA im gegenzug in Vietnam und an anderen Stellen das selbe vorwerfen, ich will hier nur darlegen das das Handeln der UDSSR nicht moralischer war als das der USA.
Deiner Argumentation zufolge hätte man die sowjetischen Soldaten in der DDR genauso umbringen müssen wie die amerikanischen in der BRD.

Was Angola angeht kenne ich mich zugegeben kaum aus, habe nach kurzer Recherche aber doch noch etwas dazu zu sagen:
Für mich wirkt dieser Konflikt wie ein Krieg gegen die europäische Kolonialherrschaft, der dann nahtlos in einen Bürgerkrieg überging. Die militärischen Auseinandersetzungen mit der Kolonialmacht Portugal waren 1975, als die Kubanischen Truppen anlandeten, schon vorüber, Angola wurde 4 Tage vor der kubanischen Intervention unabhängig, ergo waren die bewaffneten Konflickte zu diesem Zeitpunkt ein Bürgerkrieg. Kuba angagierte sich ausschließlich auf kommunistischer Seite, von einer Verteidigung aus Solidarität kann also nicht die rede sein; es wurde Krieg gegen den nicht-kommunistischen Teil des angolanischen Volkes geführt. Es intervenierten zwar auch andere Mächte zugunsten der nicht-Kommunisten, das rechtfertigt die kubanische Intervention allerdings nicht. Die kubanische Solidarität beschränkte sich auf das kommunistische Angola, wer das gutheißt kann anderen Mächten nicht verwehren ihre Solidarität nur gegenüber dem kapitalistischen zu zeigen. Generell halte ich militärische Versuche, eine bestimmte Weltanschauung zu etablieren, für unrechtfertigbar - von welcher Seite sie kommen ist für mich dabei irrelevant.

Die RAF war in meinen Augen eine Ansammlung vorschneller Idioten. Das man, egal in welcher Richtung, an unserer Gesellschaft etwas ändern will ist natürlich ein legitimes Anliegen, man muss dabei aber auch die Verhältnismäßigkeit und Effizienz seiner Methoden im Auge behalten und auch seine eigenen Möglichkeiten nicht überschätzen. Die RAF stellte an sich selbst den Anspruch, einen Krieg gegen den Staat zu führen - mit den ihr zur Verfügung stehenden personellen und materiellen Ressourcen war das ein schlechter Scherz. Wenn man die Gesellschaft mit einem Krieg so radikal ändern will, wie es die RAF wollte, dann muss man in der Lage sein, Krieg auf dem gleichen Niveau zu führen wie sein Wiedersacher, alles andere endet in einer Niederlage da kleinere radikale und bewaffnete Gruppen normalerweise nicht den nötigen Zulauf haben. Der RAF war es so passiert und das es ihr so passieren würde war absehbar, die bereitschaft eine angeblich bessere Gesellschaft mit Mord zu erzwingen war damals auf seiten der Sozialisten nicht verbreitet genug. Wäre die RAF eine militärisch ernstzunehmende Guerillia geworden hätte das womöglich anders ausgesehen, m.E. nach litt sie schlicht an Selbstüberschätzung.
Dazu kommt, das die RAF durch ihr Handeln ihre eigene Legitimität in Zweifel zieht: Angenommen die von der RAF propagierte Ideologie wäre dem Kapitalismus so überlegen wie behauptet, warum sollte ein Systemumsturz dann nicht friedlich möglich sein? Auch wenn die Medien durch den Kapitalismus kontrolliert sind, die Wirkung von Mund-zu-Mund-Propaganda sollte man nicht unterschätzen.

Mein persönlichen Fazit: Die RAF ist ein glücklicherweise gescheitertes Experiment, es gibt keinen Grund sie im Nachhinein zu glorifizieren.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#712871) Verfasst am: 27.04.2007, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.


Es ist nicht egal, wenn du verstehen willst. Sonst sind wir gezwungen Geschichte zu wiederholen.
Ich glaub, dass jemand dernicht wahrhaben will dass in einem Krieg Verbrechen geschehen sind, eher eine Gefahr darstellt, als jemand, denn ein kleines historisches Detail nicht interessiert.


Geschockt Wie kommst du dazu mir dergleichen zu unterstellen!
Der Eindruck ist jedenfalls bei mir entstanden.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#713992) Verfasst am: 29.04.2007, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

1.
...das das Handeln der UDSSR nicht moralischer war als das der USA.
Deiner Argumentation zufolge hätte man die sowjetischen Soldaten in der DDR genauso umbringen müssen wie die amerikanischen in der BRD.

2.
Wäre die RAF eine militärisch ernstzunehmende Guerillia geworden hätte das womöglich anders ausgesehen,....

3.
Dazu kommt, das die RAF durch ihr Handeln ihre eigene Legitimität in Zweifel zieht: Angenommen die von der RAF propagierte Ideologie wäre dem Kapitalismus so überlegen wie behauptet, warum sollte ein Systemumsturz dann nicht friedlich möglich sein? Auch wenn die Medien durch den Kapitalismus kontrolliert sind, die Wirkung von Mund-zu-Mund-Propaganda sollte man nicht unterschätzen.


zu 1:
Wenn die UDSSR imperialistisch gegen andere Völker gewesen hätte, natürlich. Waren sie das?

zu2:
diese Frage hast du selbst beantwortet.

zu 3:
die Macht der Medien auch nicht. Und "wenn Wahlen das System ändern könnten, wären sie verboten." sag jetzt nicht, dass an dieser Floskel so gar nichts dran sein könnte.
_________________
"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#713997) Verfasst am: 29.04.2007, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:

(..)
Wenn die UDSSR imperialistisch gegen andere Völker gewesen hätte, natürlich. Waren sie das?
(..)


Natürlich waren sie das.
Die Folgen haben jetzt unter anderen die russische Bevölkerungsminderheit in Estland zu tragen.
Und natürlich gibt es noch sehr viel mehr Beispiele, als nur das Baltikum.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#714028) Verfasst am: 29.04.2007, 21:35    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich möchte hier mal eine Lanze für die RAF brechen.

Ich finde ihre ANnahme die BRD sei imperialistische Basis für die kriegerische Politik der Amerikaner/des Kapitals ist richtig.
1. Hier befinden sich seit dem 2. Weltkrieg die größten außeramerikanischen Truppenübungsplätze der USA, mit enormen Mengen SOldaten und Kriegsgerät, inkusive Atomraketen, und dazu gab es niemals eine demokratische EInverständniserklärung. Findet ein ANschlag gegen Soldaten statt, die nicht zur Bundeswehr gehören, aber hier ohne Willen meines Volkes sind, kann ein solcher Anschlag als ANgriff gegen eine Besatzungsmacht angesehen werden. Das wäre Befreiungskampf. Nicht Mord gegen Unschuldige.
2. Unsere NATO-Beiträge finanzierten und finanzieren die Bomber, die z.T. tatsächlich völkerrechtswidrige Angriffskriege, sprich Mord, mit möglich machen. Im Falle des Vietnamkriegs ist es meines Erachtens moralisch geradezu notwendig sich gegen die amerikanischen Agressoren zu stellen. Wer die Größe besitzt um genügend Empathie für die zigtausenden völlig unschuldigen Laoten und Kambodschander aufzubringen, und sich für Vietnamesen, die für eine gerechte Sache kämpfen, einsetzt, dem kann ich nur wünschen, dass er sich diese Selbstlosigkeit behält und mit seiner Kritik und seinem Widerstand erfolg hat. Solche Menschen sind im höchsten Maße moralisch, da altruistisch motiviert.
3. Menschen, die den kleinen Mann schamlos ausbeuten, haben meiner Meinung nach Bestrafung verdient. Ich denke da an Josef Ackermann, Ron Sommer und Konsorten. Da man juristisch nicht in der Lage ist, sie für ihr Fehlverhalten zur Verantwortung zu ziehen, ist mir jemand, der in meinem Namen "Recht übt", willkommen. Und auch Politiker, die die Verfassung gebrochen haben, indem sie unsere Verteidigungsarmee an Kriegen teilnehmen lässt, die mit Landesvertreidigung nichts mehr zu tun haben, sind nicht hinnehmbar. ALtnazis in der BRD in leitenden Positionen, sind nicht hinnehmbar. Filbinger war und bleibt eine Schande für mein Land.
Welches Strafmass ein "Rächer" verhängt wird, das ist eine andere Frage, die hier nicht disskutiert werden soll. Bevor man in den Chor der Meinungsmacher einstimmt sei daran erinnert, dass Mord "im Namen des Volkes" in manchen Ländern legitim anerkannte Praxis ist(USA, China,....). Und wer will behaupten, dass unser Bündnispartner mit Mumia Abu Jamal im Todestrakt, den CIA-Morden gegen Allende etc. und dem Schandfleck Guantanamo mehr Moral hätte. Wer gegen das Morden der RAF schreit, um wie viel lauter müsste der dann schreien, wenn er allein an die 200 000 Wehrdienstleistenden toten Iraker denkt? "Imperialismus, die höchste Stufe des Kapitalismus"Lenin
4. Zensur ist nicht hinnehmbar. Hannes Wader, WIZO und unzählige andere Künstler.
5. Berufsverbote gegen Demokraten, und dazu gehören sehr wohl die Kommunisten, sind nicht hinnehmbar.
6. Parteienverbote sind in einer Demokratie nicht hinnehmbar (KPD)
7. Listen, die man unterschreiben muss, wenn man Angestellter des Öffentlichen Dienstes wird, auf denen man bekräftigt, nicht in der DKP, in der SDAJ, in der Antifa, in der MLPD, in der SAV, und sogar in der PDS, zu sein und auch niemals Erkennen lassen darf, dass man für eine dieser Gruppierungen Sympathie empfindet, sind nicht hinnehmbar, sondern antidemokratisch.
8. DIe Texte die die RAF verfasst hat sind hochkarätige Zeugnisse von Sachverstand und Bildung. Warum verschwinden derartige Texte in Archiven und sind unzugänglich? Die Positionen des Staates werden jeden Tag angeboten, in Medien, Schule und Politik. Wie soll man sich ein Urteil bilden können, wenn die Gegenpartei kein Sprachrohr hat?
9. Seit wann darf man keine öffentliche "Kapitalismuskritik" mehr üben? Wenn es tatsächlich jemals so weit kommt, (wie Koch, Stoiber, Schäuble und so weiter ja angeblich wollen) dann ist Widerstand Pflicht.


Ich stimme Dominik in jedem Punkt vollkommen zu und möchte mir daher, wegen meiner schändlich abscheulichen systemkritischen und übermäßig unkonformen Meinung (besonders diese auch noch zu äußern) ebenfalls eine Verwarnung einholen.

Ich bitte um Bestätigung, Danke.


RAF-Texte gibt´s übrigens nicht nur in verschlossenen Archiven, sondern auch hier:
RAFInfo.de
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#714166) Verfasst am: 30.04.2007, 03:29    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
abscheulichen systemkritischen und übermäßig unkonformen Meinung (besonders diese auch noch zu äußern) ebenfalls eine Verwarnung einholen.

Ich bitte um Bestätigung, Danke.


RAF-Texte gibt´s übrigens nicht nur in verschlossenen Archiven, sondern auch hier:
RAFInfo.de


Diesmal bin ich gegen eine Verwarnung, man sollte auch Schwachfug tolerieren Lachen
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groundhog
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Anmeldungsdatum: 11.03.2007
Beiträge: 296

Beitrag(#714180) Verfasst am: 30.04.2007, 04:58    Titel: Antworten mit Zitat

Die DDR Dogmatik scheint bei manchen, auch 17 JAhre nach ihrem Ende, noch ganz gut zu wirken Mit den Augen rollen
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"Ich bin nicht wie die anderen, aber ich kann es vortäuschen.“ (Kurt Cobain)
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#714183) Verfasst am: 30.04.2007, 05:14    Titel: Antworten mit Zitat

groundhog hat folgendes geschrieben:
Die DDR Dogmatik scheint bei manchen, auch 17 JAhre nach ihrem Ende, noch ganz gut zu wirken Mit den Augen rollen


Laß mir mal die gute alte SBZ in Ruhe, die RAF waren nur billige Arnachos und haben mit dem Befreiungskampf der Arbeiterklasse soviel zu tun, wie die Kuh mit dem Kräppelbacken
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
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Beitrag(#714728) Verfasst am: 01.05.2007, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.


Es ist nicht egal, wenn du verstehen willst. Sonst sind wir gezwungen Geschichte zu wiederholen.

Was genau soll man an Agriffskriegen, die ohne Not angeordnet werden, denn verstehen, außer, daß sie den Interessen der angreifenden Nation dienen sollen, bzw. daß sie ein Machthaber anordnet, der von der Notwendigkeit dieses Angriffskrieges überzeugt ist?

Wenn wir nun "verstünden", wie der Angriffskrieg der USA in Afghanistan zustande gekommen ist, würden wir dann Angriffskriege etwa vermeiden und weshalb?

Oder im Gegenteil: wenn wir die Gründe von Angriffkriegen verstünden, würden wir dann nicht selbst welche führen wollen?
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
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Beitrag(#714730) Verfasst am: 01.05.2007, 02:16    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich möchte hier mal eine Lanze für die RAF brechen.

Ich finde ihre ANnahme die BRD sei imperialistische Basis für die kriegerische Politik der Amerikaner/des Kapitals ist richtig.
1. Hier befinden sich seit dem 2. Weltkrieg die größten außeramerikanischen Truppenübungsplätze der USA, mit enormen Mengen SOldaten und Kriegsgerät, inkusive Atomraketen, und dazu gab es niemals eine demokratische EInverständniserklärung. Findet ein ANschlag gegen Soldaten statt, die nicht zur Bundeswehr gehören, aber hier ohne Willen meines Volkes sind, kann ein solcher Anschlag als ANgriff gegen eine Besatzungsmacht angesehen werden. Das wäre Befreiungskampf. Nicht Mord gegen Unschuldige.
2. Unsere NATO-Beiträge finanzierten und finanzieren die Bomber, die z.T. tatsächlich völkerrechtswidrige Angriffskriege, sprich Mord, mit möglich machen. Im Falle des Vietnamkriegs ist es meines Erachtens moralisch geradezu notwendig sich gegen die amerikanischen Agressoren zu stellen. Wer die Größe besitzt um genügend Empathie für die zigtausenden völlig unschuldigen Laoten und Kambodschander aufzubringen, und sich für Vietnamesen, die für eine gerechte Sache kämpfen, einsetzt, dem kann ich nur wünschen, dass er sich diese Selbstlosigkeit behält und mit seiner Kritik und seinem Widerstand erfolg hat. Solche Menschen sind im höchsten Maße moralisch, da altruistisch motiviert.
3. Menschen, die den kleinen Mann schamlos ausbeuten, haben meiner Meinung nach Bestrafung verdient. Ich denke da an Josef Ackermann, Ron Sommer und Konsorten. Da man juristisch nicht in der Lage ist, sie für ihr Fehlverhalten zur Verantwortung zu ziehen, ist mir jemand, der in meinem Namen "Recht übt", willkommen. Und auch Politiker, die die Verfassung gebrochen haben, indem sie unsere Verteidigungsarmee an Kriegen teilnehmen lässt, die mit Landesvertreidigung nichts mehr zu tun haben, sind nicht hinnehmbar. ALtnazis in der BRD in leitenden Positionen, sind nicht hinnehmbar. Filbinger war und bleibt eine Schande für mein Land.
Welches Strafmass ein "Rächer" verhängt wird, das ist eine andere Frage, die hier nicht disskutiert werden soll. Bevor man in den Chor der Meinungsmacher einstimmt sei daran erinnert, dass Mord "im Namen des Volkes" in manchen Ländern legitim anerkannte Praxis ist(USA, China,....). Und wer will behaupten, dass unser Bündnispartner mit Mumia Abu Jamal im Todestrakt, den CIA-Morden gegen Allende etc. und dem Schandfleck Guantanamo mehr Moral hätte. Wer gegen das Morden der RAF schreit, um wie viel lauter müsste der dann schreien, wenn er allein an die 200 000 Wehrdienstleistenden toten Iraker denkt? "Imperialismus, die höchste Stufe des Kapitalismus"Lenin
4. Zensur ist nicht hinnehmbar. Hannes Wader, WIZO und unzählige andere Künstler.
5. Berufsverbote gegen Demokraten, und dazu gehören sehr wohl die Kommunisten, sind nicht hinnehmbar.
6. Parteienverbote sind in einer Demokratie nicht hinnehmbar (KPD)
7. Listen, die man unterschreiben muss, wenn man Angestellter des Öffentlichen Dienstes wird, auf denen man bekräftigt, nicht in der DKP, in der SDAJ, in der Antifa, in der MLPD, in der SAV, und sogar in der PDS, zu sein und auch niemals Erkennen lassen darf, dass man für eine dieser Gruppierungen Sympathie empfindet, sind nicht hinnehmbar, sondern antidemokratisch.
8. DIe Texte die die RAF verfasst hat sind hochkarätige Zeugnisse von Sachverstand und Bildung. Warum verschwinden derartige Texte in Archiven und sind unzugänglich? Die Positionen des Staates werden jeden Tag angeboten, in Medien, Schule und Politik. Wie soll man sich ein Urteil bilden können, wenn die Gegenpartei kein Sprachrohr hat?
9. Seit wann darf man keine öffentliche "Kapitalismuskritik" mehr üben? Wenn es tatsächlich jemals so weit kommt, (wie Koch, Stoiber, Schäuble und so weiter ja angeblich wollen) dann ist Widerstand Pflicht.


Ich stimme Dominik in jedem Punkt vollkommen zu und möchte mir daher, wegen meiner schändlich abscheulichen systemkritischen und übermäßig unkonformen Meinung (besonders diese auch noch zu äußern) ebenfalls eine Verwarnung einholen.

Ich bitte um Bestätigung, Danke.

Muß man als Anwärter für den Öffentlichen Dienst in Deutschland versichern, nicht Mitglied der PDS zu sein?

Gib es für diese Behauptung Belege?
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#714771) Verfasst am: 01.05.2007, 08:31    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:



Wenn wir nun "verstünden", wie der Angriffskrieg der USA in Afghanistan zustande gekommen ist, würden wir dann Angriffskriege etwa vermeiden und weshalb?

Oder im Gegenteil: wenn wir die Gründe von Angriffkriegen verstünden, würden wir dann nicht selbst welche führen wollen?


wer ist wir?
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
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Beitrag(#714775) Verfasst am: 01.05.2007, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:


narziss hat folgendes geschrieben:
[Soweit ich weiß, weil eine scheindemokratische Regierung Afghanistans darum gebeten hat.


Wie genau der Afghanistankrieg zustande gekommen ist, ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass ca. eine Mio afghanische Zivilisten ihr Leben verloren.


stimmt - ob eine sozialistisch - scheindemokratische Regierung um Unterstützung gegen die Taliban bittet,
oder ob eine kapitalistisch - scheindemokratische Regierung um Unterstützung gegen die Taliban bittet,
spielt nicht wirklich eine Rolle.

der einzige Unterschied ist wer die Taliban jeweils grad mit welcher Absicht finanziert.


1Million Zivilisten? - sind ja noch 4 Jahre Zeit...
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wigwam
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Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 126

Beitrag(#714823) Verfasst am: 01.05.2007, 11:12    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:


Ich stimme Dominik in jedem Punkt vollkommen zu und möchte mir daher, wegen meiner schändlich abscheulichen systemkritischen und übermäßig unkonformen Meinung (besonders diese auch noch zu äußern) ebenfalls eine Verwarnung einholen.

Ich bitte um Bestätigung, Danke.


RAF-Texte gibt´s übrigens nicht nur in verschlossenen Archiven, sondern auch hier:
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Das bürgerliche Lager reagiert nun mal gereizt wenn sie als Imperialitsten bezeichnet werden, denn das beglücken der Welt mit Demokratie&Marktwirtschaft ist nun mal jedes Opfer Wert. Danke für den Link.
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Jolesch
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Beitrag(#714834) Verfasst am: 01.05.2007, 12:06    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

wigwam hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:


Ich stimme Dominik in jedem Punkt vollkommen zu und möchte mir daher, wegen meiner schändlich abscheulichen systemkritischen und übermäßig unkonformen Meinung (besonders diese auch noch zu äußern) ebenfalls eine Verwarnung einholen.

Ich bitte um Bestätigung, Danke.


RAF-Texte gibt´s übrigens nicht nur in verschlossenen Archiven, sondern auch hier:
RAFInfo.de


Das bürgerliche Lager reagiert nun mal gereizt wenn sie als Imperialitsten bezeichnet werden, denn das beglücken der Welt mit Demokratie&Marktwirtschaft ist nun mal jedes Opfer Wert. Danke für den Link.


Und ich dachte hier im Forum regen sich einige User auf weil ein paar Spinner Mord und Terrorismus gut heißen - aber eigentlich sind das nur verblendete Imperalistenschweine, da hätte ich auch von allein draufkommen können... Verlegen
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wigwam
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Beitrag(#714836) Verfasst am: 01.05.2007, 12:08    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:

Und ich dachte hier im Forum regen sich einige User auf weil ein paar Spinner Mord und Terrorismus gut heißen - aber eigentlich sind das nur verblendete Imperalistenschweine, da hätte ich auch von allein draufkommen können... Verlegen


Ohne auf deine tiefschürfende Analyse eingehen zu wollen, möchte ich dich doch bitten einigermaßen höflich zu bleiben.
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Jolesch
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Beitrag(#714840) Verfasst am: 01.05.2007, 12:16    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

wigwam hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:

Und ich dachte hier im Forum regen sich einige User auf weil ein paar Spinner Mord und Terrorismus gut heißen - aber eigentlich sind das nur verblendete Imperalistenschweine, da hätte ich auch von allein draufkommen können... Verlegen


Ohne auf deine tiefschürfende Analyse eingehen zu wollen, möchte ich dich doch bitten einigermaßen höflich zu bleiben.


Der Bitte kann in diesem konkreten Fall, der sich in Bezug auf Qualität und Quantität vorhandener Menschenverachtung und Dummheit besonders hervortut, leider nicht entsprochen werden.

Ich verbleibe mit der Ihnen gebührenden Hochachtung,

Jolesch
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Danol
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Beitrag(#714844) Verfasst am: 01.05.2007, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:

1.
...das das Handeln der UDSSR nicht moralischer war als das der USA.
Deiner Argumentation zufolge hätte man die sowjetischen Soldaten in der DDR genauso umbringen müssen wie die amerikanischen in der BRD.

2.
Wäre die RAF eine militärisch ernstzunehmende Guerillia geworden hätte das womöglich anders ausgesehen,....

3.
Dazu kommt, das die RAF durch ihr Handeln ihre eigene Legitimität in Zweifel zieht: Angenommen die von der RAF propagierte Ideologie wäre dem Kapitalismus so überlegen wie behauptet, warum sollte ein Systemumsturz dann nicht friedlich möglich sein? Auch wenn die Medien durch den Kapitalismus kontrolliert sind, die Wirkung von Mund-zu-Mund-Propaganda sollte man nicht unterschätzen.


zu 1:
Wenn die UDSSR imperialistisch gegen andere Völker gewesen hätte, natürlich. Waren sie das?

zu2:
diese Frage hast du selbst beantwortet.

zu 3:
die Macht der Medien auch nicht. Und "wenn Wahlen das System ändern könnten, wären sie verboten." sag jetzt nicht, dass an dieser Floskel so gar nichts dran sein könnte.


1.: Die UDSSR hat in vielen fällen die Souveränität anderer Völker ignoriert, siehe z.B. Prager Frühling oder der Aufstand in der DDR 1953. Dieses Vorgehen war Imperialismus.

2.: Nein das habe ich nicht. Die RAF hatte, spätestens nachdem die sog. "erste Generation" in Haft war, mit ihren Aktionen den dafür nötigen Rückhalt in der Bevölkerung verspielt.

3.: Darüber kann man streiten. Fakt ist das die RAF nichtmal versucht hat, friedliche Änderungen herbeizuführen, das Argument "Es war nicht möglich" ist daher schlicht unsinnig. Bewaffneter Kapf darf in der Politik nur das allerletzte Mittel sein, selbst wenn friedlich keine Änderung möglich wäre könnte ich Gewalt nur dann gutheißen wenn sie auf der Zustimmung der Mehrheit des Volkes beruht. Wer vorher Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele einsetzt will dem Rest des Volkes seinen Willen aufzwingen und trägt daher selbst imperialistische Züge.
Mal nebenher, ich finde der Großteil der Menschen ist sich der Manipulationsmöglichkeiten der Medien bewusst, das war damals sicher nicht anders.


Zuletzt bearbeitet von Danol am 01.05.2007, 14:29, insgesamt einmal bearbeitet
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wigwam
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Beitrag(#714853) Verfasst am: 01.05.2007, 12:43    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:


Der Bitte kann in diesem konkreten Fall, der sich in Bezug auf Qualität und Quantität vorhandener Menschenverachtung und Dummheit besonders hervortut, leider nicht entsprochen werden.

Ich verbleibe mit der Ihnen gebührenden Hochachtung,

Jolesch


Statt sachlicher Kritik peinliches Verbreiten von Vorurteilen. Wie immer: Wer keine Argumente hat dem helfen eben nur Beleidigungen.
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Jolesch
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Beitrag(#714861) Verfasst am: 01.05.2007, 13:19    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

wigwam hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:


Der Bitte kann in diesem konkreten Fall, der sich in Bezug auf Qualität und Quantität vorhandener Menschenverachtung und Dummheit besonders hervortut, leider nicht entsprochen werden.

Ich verbleibe mit der Ihnen gebührenden Hochachtung,

Jolesch


Statt sachlicher Kritik peinliches Verbreiten von Vorurteilen. Wie immer: Wer keine Argumente hat dem helfen eben nur Beleidigungen.


Lachen Wer der RAF hinterhertrauert und diese als Altruisten sieht hat den Rahmen einer zivilisierten Diskussion verlassen. Sachliche Kritik bringt da genauso viel wie beim Opa, der über die Zeiten im Dienste des Führers schwärmt.

Solche Mitmenschen kann man je nach Charakter verspotten oder bemitleiden, sinnvoll diskutieren kann man kaum.
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wigwam
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Beitrag(#714873) Verfasst am: 01.05.2007, 13:44    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:


Lachen Wer der RAF hinterhertrauert und diese als Altruisten sieht hat den Rahmen einer zivilisierten Diskussion verlassen.


Warum schreibst du mir das?
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Dominik
...



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Beitrag(#715142) Verfasst am: 01.05.2007, 23:27    Titel: Re: RAF Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich möchte hier mal eine Lanze für die RAF brechen.

Ich finde ihre ANnahme die BRD sei imperialistische Basis für die kriegerische Politik der Amerikaner/des Kapitals ist richtig.
1. Hier befinden sich seit dem 2. Weltkrieg die größten außeramerikanischen Truppenübungsplätze der USA, mit enormen Mengen SOldaten und Kriegsgerät, inkusive Atomraketen, und dazu gab es niemals eine demokratische EInverständniserklärung. Findet ein ANschlag gegen Soldaten statt, die nicht zur Bundeswehr gehören, aber hier ohne Willen meines Volkes sind, kann ein solcher Anschlag als ANgriff gegen eine Besatzungsmacht angesehen werden. Das wäre Befreiungskampf. Nicht Mord gegen Unschuldige.
2. Unsere NATO-Beiträge finanzierten und finanzieren die Bomber, die z.T. tatsächlich völkerrechtswidrige Angriffskriege, sprich Mord, mit möglich machen. Im Falle des Vietnamkriegs ist es meines Erachtens moralisch geradezu notwendig sich gegen die amerikanischen Agressoren zu stellen. Wer die Größe besitzt um genügend Empathie für die zigtausenden völlig unschuldigen Laoten und Kambodschander aufzubringen, und sich für Vietnamesen, die für eine gerechte Sache kämpfen, einsetzt, dem kann ich nur wünschen, dass er sich diese Selbstlosigkeit behält und mit seiner Kritik und seinem Widerstand erfolg hat. Solche Menschen sind im höchsten Maße moralisch, da altruistisch motiviert.
3. Menschen, die den kleinen Mann schamlos ausbeuten, haben meiner Meinung nach Bestrafung verdient. Ich denke da an Josef Ackermann, Ron Sommer und Konsorten. Da man juristisch nicht in der Lage ist, sie für ihr Fehlverhalten zur Verantwortung zu ziehen, ist mir jemand, der in meinem Namen "Recht übt", willkommen. Und auch Politiker, die die Verfassung gebrochen haben, indem sie unsere Verteidigungsarmee an Kriegen teilnehmen lässt, die mit Landesvertreidigung nichts mehr zu tun haben, sind nicht hinnehmbar. ALtnazis in der BRD in leitenden Positionen, sind nicht hinnehmbar. Filbinger war und bleibt eine Schande für mein Land.
Welches Strafmass ein "Rächer" verhängt wird, das ist eine andere Frage, die hier nicht disskutiert werden soll. Bevor man in den Chor der Meinungsmacher einstimmt sei daran erinnert, dass Mord "im Namen des Volkes" in manchen Ländern legitim anerkannte Praxis ist(USA, China,....). Und wer will behaupten, dass unser Bündnispartner mit Mumia Abu Jamal im Todestrakt, den CIA-Morden gegen Allende etc. und dem Schandfleck Guantanamo mehr Moral hätte. Wer gegen das Morden der RAF schreit, um wie viel lauter müsste der dann schreien, wenn er allein an die 200 000 Wehrdienstleistenden toten Iraker denkt? "Imperialismus, die höchste Stufe des Kapitalismus"Lenin
4. Zensur ist nicht hinnehmbar. Hannes Wader, WIZO und unzählige andere Künstler.
5. Berufsverbote gegen Demokraten, und dazu gehören sehr wohl die Kommunisten, sind nicht hinnehmbar.
6. Parteienverbote sind in einer Demokratie nicht hinnehmbar (KPD)
7. Listen, die man unterschreiben muss, wenn man Angestellter des Öffentlichen Dienstes wird, auf denen man bekräftigt, nicht in der DKP, in der SDAJ, in der Antifa, in der MLPD, in der SAV, und sogar in der PDS, zu sein und auch niemals Erkennen lassen darf, dass man für eine dieser Gruppierungen Sympathie empfindet, sind nicht hinnehmbar, sondern antidemokratisch.
8. DIe Texte die die RAF verfasst hat sind hochkarätige Zeugnisse von Sachverstand und Bildung. Warum verschwinden derartige Texte in Archiven und sind unzugänglich? Die Positionen des Staates werden jeden Tag angeboten, in Medien, Schule und Politik. Wie soll man sich ein Urteil bilden können, wenn die Gegenpartei kein Sprachrohr hat?
9. Seit wann darf man keine öffentliche "Kapitalismuskritik" mehr üben? Wenn es tatsächlich jemals so weit kommt, (wie Koch, Stoiber, Schäuble und so weiter ja angeblich wollen) dann ist Widerstand Pflicht.


Ich stimme Dominik in jedem Punkt vollkommen zu und möchte mir daher, wegen meiner schändlich abscheulichen systemkritischen und übermäßig unkonformen Meinung (besonders diese auch noch zu äußern) ebenfalls eine Verwarnung einholen.

Ich bitte um Bestätigung, Danke.

Muß man als Anwärter für den Öffentlichen Dienst in Deutschland versichern, nicht Mitglied der PDS zu sein?

Gib es für diese Behauptung Belege?





http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Jura/allgemein/fakultaet/download/btreue.pdf

und

http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Jura/allgemein/fakultaet/download/vtreue.pdf
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#715151) Verfasst am: 01.05.2007, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

dominik, gilt das verbot nur für bayern wie aus der pdf hervorgeht, oder für ganz deutschland?
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Beitrag(#715152) Verfasst am: 01.05.2007, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
dominik, gilt das verbot nur für bayern wie aus der pdf hervorgeht, oder für ganz deutschland?
Ich glaube, nur in Bayern.
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Dominik
...



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Beitrag(#715468) Verfasst am: 02.05.2007, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist kein Verbot. Nur ein "Denkzettel". Wenn du Mitglied bist, und das Rückgrad hast dich beispielsweise zur VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) zu bekennen, dann kommt ein jemand aus Bonn und in einem Gespräch wird dann geprüft ob du jederzeit für die demokratisch-freiheitliche Grundordnung eintrittst (also für den Kapitalismus). Für Michael Csaszkóczy war das Engagenment in der Antifa jedenfalls Grund genug ihm Berufsverbot zu erteilen. Direkt verboten ist es aber nicht, in der PDS zu sein. Theoretisch. Aber jeder kann sich denken, was für eine kriminalisierende Wirkung von einem derartigen Dokument ausgeht. Und immerhin können sie dich rausschmeissen (egal ob verbeamtet oder nicht) wenn sich rausstellt, dass du die Unwahrheit gesagt hast. Noch ein Vorteil: keiner deiner Lehrer (oder Hochschullehrer) wird Kommunist sein. Und wenn, dann wird er sich möglichst ungenau als solcher zu erkennen geben. Die Wirkung ist jedesmal die gleiche: Keine Diskussionen über sensible Themen. Schere im Kopf arbeitet von alleine.

Zu deiner Frage: Meines Wissens gilt ein derartiges Dokument für Bayern, Baden-Würtenberg und Sachsen.
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