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Ex-Knacki unterrichtet Dein Kind, das ist ein(e) ... |
... tolle Sache, gelungene Resozialisierung |
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71% |
[ 20 ] |
... Riesenskandal. Sofortiger Schulwechsel die Folge |
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3% |
[ 1 ] |
... weiss nicht, nie darüber nachgedacht |
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7% |
[ 2 ] |
... harter Tubak, auch für 'nen Liberalen wie Dich |
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17% |
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Stimmen insgesamt : 28 |
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Autor |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#716700) Verfasst am: 04.05.2007, 17:06 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Gibt es konkrete Hinweise das die Kinder ideologisch beeinflusst werden? |
Das will ich doch hoffen.
Das tun konservative, dem Kapitalismus anhängende Lehrer schließlich auch. Nur ist das bei denen dann sogar noch ganz offiziell.
Edit: Nicht jedoch, dass ich die Taten oder Herangehensweise der RAF gutheiße oder verteidigen will. Vielmehr deckt sich meine politische Gesinnung mit der der Gruppe, wobei ich den eingeschlagenen weg zur Erreichung dr Ziele absolut verurteilen muss. Demzufolge könnte ich mir vorstellen, dass eine ehemalige RAF-Terroristin und resozialisierte Straftäterin den Schülern evtl.andere Wege aufzeigt und Gewaltlosigkeit als primat erkannt hat und dieses daher besser vermitteln kann als zB jemand anderes.
Zuletzt bearbeitet von Baldur am 04.05.2007, 17:38, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#716708) Verfasst am: 04.05.2007, 17:24 Titel: |
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Ich hätte evtl. etwas dagegen, weil derzeit soviel Hype um sie gemacht wird... Das eigene Kind möchte man aus den Medien raushalten.
Ansonsten käme es auch für mich auf die Tat an und auf die Dauer seit Verbüßung der Haftstrafe. Außerdem selbstmurmelnd auf die fachliche Qualifikation und die gestellte Aufgaben und alles andere, was auch in "normalen" Fällen abzufragen wäre.
Ich habe z.B. keine guten Erfahrungen mit Pädagogen., deren Ausbildung zu lange zurückliegt. Das wäre bei Haftentlassenen beispielsweise ein Grund mich skeptischer dreinschauen zu lassen.
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#717087) Verfasst am: 05.05.2007, 04:40 Titel: |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Zur Abstimmung:
Tut mir irgendwie leid, aber meine Stimme bleibt bei "... harter Tubak, auch für 'nen Liberalen wie Dich". Ich weiß echt nicht wie ich in so einem Fall reagieren würde. Ich weiss auch nicht, ob ich mri wünschen soll, das Achsezuckend hinnehmen zu können.
Und kolja: Trivialerweise können auch Nicht-Mörder Arschlöcher sein, das sich daraus keinesfalls schließen lässt 'Mörder seien automatisch Nicht-Arschlöcher' muss ich Dir nicht erklären.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht allen hier, dass sie dies im Falle eines Falles bei ihren eigenen Kindern anstandslos akzeptieren würden. Natürlich argumentieren, diejneigen die irgendwelche Sympathien für die RAF haben noch am ehesten stringent.
Mich hat in dieser Meldung insbesondere der Umstand "Grundschule" und "unterrichtet Deutsch" nachdenklich gemacht. Ich bin ganz sicher nicht auf dem neuesten Stand was den Unterricht an deutschen Grundschulen angeht und schließe möglicherweise voreilig aus meiner eigenen Grundschulerfahrung: Die Deutschlehrerin dort hatte ich jeden Tag, und das vier Jahre lang, sie war meine Klassenlehrerin. Das muss natürlich nicht so sein, schien mir aber naheliegend zu sein.
Ach ja:
Die Albrecht ist aber anscheinend nicht im regulären Schuldienst. Henning Scherf in einem Spiegel-Interview: Sie ist übrigens nicht als Lehrerin im Bremer Schuldienst eingestellt, sondern arbeitet für einen freien Trägerverein, der Schulen bei bestimmten Projekten unterstützt. |
Hmm..
also mal anders denken:
Angenommen, es hätte nicht die RAF, sondern die DAF (Deutsche Armee Fraktion, warum nicht?) gegeben, und nun wäre eine ehemalige faschistische Terroristin die Deutschlehrerin meiner Tochter.
Hätte ich was dagegen?
Aber Hallo!
Woran liegt das jetzt aber?
Könnte schon sein, daß ich eine unterschwellige Sympathie für Linke habe, wohl deshalb, weil ich auch einer bin.
Aber Terroristen? Nein.
Harte Nuß, die Du da ausgebrütet hast..
Könnte daran legen, das von Linken intellektuell eher eine Weiterentwicklung zu erwarten ist, als man das bei Rechten erwartet. Aber auch das ist ja erst mal ein Vorurteil.
Schwierige Sache, und ich muß mittlerweile sagen, daß ich jetzt gar nicht weiß was ich davon halten soll.
Ich muß doch noch mal darüber nachdenken..
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#717093) Verfasst am: 05.05.2007, 06:29 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Zur Abstimmung:
Tut mir irgendwie leid, aber meine Stimme bleibt bei "... harter Tubak, auch für 'nen Liberalen wie Dich". Ich weiß echt nicht wie ich in so einem Fall reagieren würde. Ich weiss auch nicht, ob ich mri wünschen soll, das Achsezuckend hinnehmen zu können.
Und kolja: Trivialerweise können auch Nicht-Mörder Arschlöcher sein, das sich daraus keinesfalls schließen lässt 'Mörder seien automatisch Nicht-Arschlöcher' muss ich Dir nicht erklären.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht allen hier, dass sie dies im Falle eines Falles bei ihren eigenen Kindern anstandslos akzeptieren würden. Natürlich argumentieren, diejneigen die irgendwelche Sympathien für die RAF haben noch am ehesten stringent.
Mich hat in dieser Meldung insbesondere der Umstand "Grundschule" und "unterrichtet Deutsch" nachdenklich gemacht. Ich bin ganz sicher nicht auf dem neuesten Stand was den Unterricht an deutschen Grundschulen angeht und schließe möglicherweise voreilig aus meiner eigenen Grundschulerfahrung: Die Deutschlehrerin dort hatte ich jeden Tag, und das vier Jahre lang, sie war meine Klassenlehrerin. Das muss natürlich nicht so sein, schien mir aber naheliegend zu sein.
Ach ja:
Die Albrecht ist aber anscheinend nicht im regulären Schuldienst. Henning Scherf in einem Spiegel-Interview: Sie ist übrigens nicht als Lehrerin im Bremer Schuldienst eingestellt, sondern arbeitet für einen freien Trägerverein, der Schulen bei bestimmten Projekten unterstützt. |
Hmm..
also mal anders denken:
Angenommen, es hätte nicht die RAF, sondern die DAF (Deutsche Armee Fraktion, warum nicht?) gegeben, und nun wäre eine ehemalige faschistische Terroristin die Deutschlehrerin meiner Tochter.
Hätte ich was dagegen?
Aber Hallo! |
Dieser Zustand war "nach dem Krieg" ganz "normal".
Nur, daß die ehemaligen "Naziterroristen" eben nicht als solche bezeichnet wurden, und darum wurde auch kein mediales Ausehen gemacht, wie bei einer ehemaligen RAF-Soldatin ...
Nach dem Krieg hatten die meisten Frontsoldaten die Nase gestrichen voll vom Krieg, das gleiche gilt wohl auch für die überlebenden Frontsoldaten der RAF ... ?
Zoff hat folgendes geschrieben: | Könnte schon sein, daß ich eine unterschwellige Sympathie für Linke habe, wohl deshalb, weil ich auch einer bin.
Aber Terroristen? Nein.
Harte Nuß, die Du da ausgebrütet hast..
Könnte daran legen, das von Linken intellektuell eher eine Weiterentwicklung zu erwarten ist, als man das bei Rechten erwartet. Aber auch das ist ja erst mal ein Vorurteil.
Schwierige Sache, und ich muß mittlerweile sagen, daß ich jetzt gar nicht weiß was ich davon halten soll.
Ich muß doch noch mal darüber nachdenken.. |
Was unterscheidet einen freiwilligen Soldaten, der durch seinen Beitritt zu einer Armee damit rechnen muß, gegen ein Volk eingesetzt zu werden, welches das seine in keiner Weise bedroht und dort Menschen töten zu müssen, welche ihn vorher in keiner Weise bedrohten, von einem sog. "Terroristen" der RAF?
_________________ Leben kann tödlich sein
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#717095) Verfasst am: 05.05.2007, 07:05 Titel: |
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mit umgekehrten vorzeichen (ex nazi oder auch geläuterter islamist) sähe die sache nur insofern anders aus, als dass diese leute mir politisch ferner stehen, als linke.
nichtsdestotrotz sollte man ihnen (mit bauchschmerzen und entsprechender wachsamkeit) das recht einräumen ihren beruf auszuüben wie jeder andere auch.
deswegen macht unter anderem teamunterricht sinn, denn als teil eines teams (insbesondere bei wechselnden teams!) verhält man sich fast automatisch ideologisch gemäßigter.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#717353) Verfasst am: 05.05.2007, 17:54 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: | 2. Zieh nach Hamburg! |
Du weisst dass ich nicht könnte, selbst wenn ich wollen wollte.
Ausserdem müssen ja auch ein paar Leute hier bleiben, die was "dagegen" tun.
kolja hat folgendes geschrieben: | Ansonsten verstehe ich Deine Befürchtungen nicht so ganz. |
Shevek hat folgendes geschrieben: | Ansonsten schließ ich mich Koljas Frage an. |
Meine Bedenken sind äußerst unkonkret.
Gehen wir mal von Terroristen weg und nehme andere Straftäter mit anderen Motiven: Die Bachmann zB oder Hooligans, die französische Polizisten zu Brei schlagen, Skinheads, die Asylantenheime anzünden, Wirtschaftskriminelle, die illegalerweise die Ersparnisse von Rentnern verspekulieren, ganz profane Gewalttäter und jemanden der wegen fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht eingesessen hat, weil er (meinetwegen auch betrunken) mit überhöhter Geschwindigkeit jemanden überfahren hat (meinetwegen auch ein Kind).
Ich würde dazu neigen jeden Einzelfall separat zu prüfen. Das schmeckt mir nicht, deshalb stimme ich Jolesch zu, der weiter oben sagte "Resozialisierung ist okay, aber muss nicht unbedingt mit Kindern sein". Das könnte man mM sogar noch weiter eingrenzen.
Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 05.05.2007, 19:09, insgesamt einmal bearbeitet |
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#717371) Verfasst am: 05.05.2007, 18:17 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Spaß beiseite:
mir wäre es lieber, daß meine Kinder von einem Ex-Terroristen, als von einem potentiellen Mörder unterrichtet würden, der nur auf den Befehl wartet, Menschen, die ihm nichts getan haben, das Lebenslicht ausblasen zu können. |
Algol hat folgendes geschrieben: | Was unterscheidet einen freiwilligen Soldaten, der durch seinen Beitritt zu einer Armee damit rechnen muß, gegen ein Volk eingesetzt zu werden, welches das seine in keiner Weise bedroht und dort Menschen töten zu müssen, welche ihn vorher in keiner Weise bedrohten, von einem sog. "Terroristen" der RAF? |
Was macht dich so sicher, dass es in der RAF keine Befehlsempfänger und Mitläufer gegeben hat? Wer von den genannten wurde freiwillig zum Mörder?
Mir persönlich behagt das übrigens nicht wenn sich hier mehrheitlich mit den Tätern der RAF solidarisiert wird. Sicher, ihre Motive waren "edel", manche waren überzeugt zum Wohle der Gesellschaft zu handeln. Das sind Skinheads, die Brandsätze in Asylantenheime schleudern aber ebenfalls. Ideologien sind mir suspekt, wenn sie es ermöglichen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu entmenschlichen um den Tätern ihre Tat zu ermöglichen. Der eine nennt sein Opfer Kanacke, der andere nennt es Bonze oder Faschist, da muss der Chaffeur oder Leibwächter von Buback ein Büttel des Systems werden, damit man auch ihn kaltmachen kann.
Nein, diese Art von Sympathie kann ich den Tätern nicht entgegenbringen, nur weil sie sich Opfer aussuchen, denen ich zufällig überhaupt keine oder wenig Sympathie entgegenbringe.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#717389) Verfasst am: 05.05.2007, 18:56 Titel: |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | Spaß beiseite:
mir wäre es lieber, daß meine Kinder von einem Ex-Terroristen, als von einem potentiellen Mörder unterrichtet würden, der nur auf den Befehl wartet, Menschen, die ihm nichts getan haben, das Lebenslicht ausblasen zu können. |
Algol hat folgendes geschrieben: | Was unterscheidet einen freiwilligen Soldaten, der durch seinen Beitritt zu einer Armee damit rechnen muß, gegen ein Volk eingesetzt zu werden, welches das seine in keiner Weise bedroht und dort Menschen töten zu müssen, welche ihn vorher in keiner Weise bedrohten, von einem sog. "Terroristen" der RAF? |
Was macht dich so sicher, dass es in der RAF keine Befehlsempfänger und Mitläufer gegeben hat? Wer von den genannten wurde freiwillig zum Mörder? |
Die damaligen Gerichtsurteile gingen davon aus, daß die Morde im allgemeinen Einvernehmen der Mitglieder durchgeführt wurden.
Allein diese gerichtliche "Konstruktion" ermöglichte es, beinahe alle Verdächtigen wg. Mordes zu verurteilen.
Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Mir persönlich behagt das übrigens nicht wenn sich hier mehrheitlich mit den Tätern der RAF solidarisiert wird. |
Ich solidarisiere mich grundsätzlich nicht mit Gewalttätern, weder auf staatlicher, noch auf "pseudomilitärischer" Seite.
Allerdings wurden damals mE einige Grundsätze eines "Rechtsstaates" ohne Not in den Wind geschossen und genau das war eben eines der Anliegen der RAF, nämlich den angeblichen Rechtsstaat zu "demaskieren".
_________________ Leben kann tödlich sein
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#717399) Verfasst am: 05.05.2007, 19:07 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Die damaligen Gerichtsurteile gingen davon aus, daß die Morde im allgemeinen Einvernehmen der Mitglieder durchgeführt wurden.
Allein diese gerichtliche "Konstruktion" ermöglichte es, beinahe alle Verdächtigen wg. Mordes zu verurteilen. |
Ist mir auch klar. Ging aber doch hier um Thread nicht darum welches Gericht was wie beurteilten sondern um das persönliche "Urteil".
Algol hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Mir persönlich behagt das übrigens nicht wenn sich hier mehrheitlich mit den Tätern der RAF solidarisiert wird. |
Ich solidarisiere mich grundsätzlich nicht mit Gewalttätern, weder auf staatlicher, noch auf "pseudomilitärischer" Seite. |
Sorry, wollte nicht dich persönlich ansprechen damit, auch wenn die räumliche Nähe zu dem Zitat das suggeriert.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#717529) Verfasst am: 05.05.2007, 23:47 Titel: |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | [...] Ich würde dazu neigen jeden Einzelfall separat zu prüfen. Das schmeckt mir nicht, deshalb stimme ich Jolesch zu, der weiter oben sagte "Resozialisierung ist okay, aber muss nicht unbedingt mit Kindern sein". Das könnte man mM sogar noch weiter eingrenzen. |
Hmm. Ist die Resozialisierung denn nicht irgendwann abgeschlossen? Der ehemalige Täter hat sich vielleicht schon als vertrauenswürdig erwiesen, bevor er für Kinder Verantwortung übernahm.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#717534) Verfasst am: 05.05.2007, 23:53 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | [...] Ich würde dazu neigen jeden Einzelfall separat zu prüfen. Das schmeckt mir nicht, deshalb stimme ich Jolesch zu, der weiter oben sagte "Resozialisierung ist okay, aber muss nicht unbedingt mit Kindern sein". Das könnte man mM sogar noch weiter eingrenzen. |
Hmm. Ist die Resozialisierung denn nicht irgendwann abgeschlossen? Der ehemalige Täter hat sich vielleicht schon als vertrauenswürdig erwiesen, bevor er für Kinder Verantwortung übernahm. |
Welchen Zeitraum hieltest du denn für angemessen ? Müsste man auch wieder differenzieren? Inwieweit vertraut man überhaupt den Gremien, die eine gelungene Resozialisierung diagnostizieren?
Im Fall Albrecht sind seit der Tat 30 Jahre vergangen - das würde wohl reichen, denke ich. Zudem ist es in diesem Fall so, dass sie nicht im regulären Schuldienst arbeiten.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#717544) Verfasst am: 06.05.2007, 00:09 Titel: |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
Im Fall Albrecht sind seit der Tat 30 Jahre vergangen - das würde wohl reichen, denke ich. |
Also entscheidender fände ich die Zeit seit Verbüßung der Tat. Oder die Zeit seit Beginn einer Verbüßung. Ein langer Zeitraum seit der Tat heisst ja nicht automatisch, dass hier in irgendeiner Form sowas wie Resozialisierung stattgefunden haben muss.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#717601) Verfasst am: 06.05.2007, 07:05 Titel: |
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Hallo L.E.N
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | nichtsdestotrotz sollte man ihnen (mit bauchschmerzen und entsprechender wachsamkeit) das recht einräumen ihren beruf auszuüben wie jeder andere auch.
. |
Das sehe ich prinzipiell genauso, nur sollten ein paar ganz wenige Berufe davon ausgenommen sein, wie z.B. Ministerpraesident eines Bundeslandes oder Bundeskanzler und selbstverstaendlich setzt die Reintegration eine vorhergehende Verbuessung einer angemessenen Strafe fuer die begangenen Verbrechen voraus.
Als Praktikant in einem Theater habe ich keine Probleme mit Christian Klar. Wuerde er jedoch Bundeskanzler, Arbeitgeberpraesident oder Ministerpraesident von Baden-Wuerttemberg werden, dann haette ich so ein paar Bedenken. Bei solchen Aemtern sollte die Biographie schon halbwegs stimmen...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#717602) Verfasst am: 06.05.2007, 07:18 Titel: |
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Hallo Sehwolf
Sehwolf hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | [...] Ich würde dazu neigen jeden Einzelfall separat zu prüfen. Das schmeckt mir nicht, deshalb stimme ich Jolesch zu, der weiter oben sagte "Resozialisierung ist okay, aber muss nicht unbedingt mit Kindern sein". Das könnte man mM sogar noch weiter eingrenzen. |
Hmm. Ist die Resozialisierung denn nicht irgendwann abgeschlossen? Der ehemalige Täter hat sich vielleicht schon als vertrauenswürdig erwiesen, bevor er für Kinder Verantwortung übernahm. |
Welchen Zeitraum hieltest du denn für angemessen ? Müsste man auch wieder differenzieren? Inwieweit vertraut man überhaupt den Gremien, die eine gelungene Resozialisierung diagnostizieren?
Im Fall Albrecht sind seit der Tat 30 Jahre vergangen - das würde wohl reichen, denke ich. Zudem ist es in diesem Fall so, dass sie nicht im regulären Schuldienst arbeiten. |
Ich gebe zu bedenken, dass es etwas gibt, was viel wichtiger als die seit der Tat verflossene Zeit ist! Naemlich, dass sich der betreffende Mensch innerlich von seiner Vergangenheit geloest hat und auch Einsicht darin zeigt, dass er Unrecht begangen hat. Und wenn 200 Jahre vergehen, wenn einer sagt, dass "heute nicht Unrecht sein kann, was damals Recht war", dann ist diese innere Distanzierung von der eigenen verbrecherischen Vergangenheit eben nicht gegeben. Wenn Christian Klar genauso darauf beharren wuerde, dass er als RAF-Terrorist nicht im Unrecht war, dann waere eine Resozialisierung undenkbar und man koennte eigentlich sogar einen Rueckfall nicht wirklich ausschliessen.
Deshalb wuerde ich von einer festen Zeitspanne absehen. Die Zeit, die nach rechtmaessig ergangenen Urteil im Knast abgesessen wurde, reicht voellig aus, wenn die Einsicht vorhanden ist. Manche sehen schneller ein als andere und wieder andere werden nie zu "Ex-Terroristen", sondern sinken hochbetagt als uneinsichtige Verbrecher in die Grube, egal wieviele Jahre inzwischen verflossen sind.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#717604) Verfasst am: 06.05.2007, 07:59 Titel: |
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hi beachbernie!
beachbernie hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | nichtsdestotrotz sollte man ihnen (mit bauchschmerzen und entsprechender wachsamkeit) das recht einräumen ihren beruf auszuüben wie jeder andere auch.
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Das sehe ich prinzipiell genauso, nur sollten ein paar ganz wenige Berufe davon ausgenommen sein, wie z.B. Ministerpraesident eines Bundeslandes oder Bundeskanzler und selbstverstaendlich setzt die Reintegration eine vorhergehende Verbuessung einer angemessenen Strafe fuer die begangenen Verbrechen voraus.
Als Praktikant in einem Theater habe ich keine Probleme mit Christian Klar. Wuerde er jedoch Bundeskanzler, Arbeitgeberpraesident oder Ministerpraesident von Baden-Wuerttemberg werden, dann haette ich so ein paar Bedenken. Bei solchen Aemtern sollte die Biographie schon halbwegs stimmen... |
nuja ich war unpräzise.
repräsentative ämter sind so natürlich nicht drin.
um schulleiter zu werden wäre schon allerhand unterstützung durchs kollegium vonnöten. ich nehme an selbst dann würde die schulbehörde zurecht ein veto einlegen.
wer so eine vergangenheit hat, sollte nicht erwarten damit noch nett karriere zu machen!
daher finde ich die vergleiche zu den nazis in der nachkriegszeit durchaus angemessen, denn die haben noch karriere gemacht.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#717606) Verfasst am: 06.05.2007, 09:31 Titel: |
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Ehemalige Straftäter sollen prinzipiell Berufe ausüben können, wie jede(r) andere auch.
Lehrer sollen gemäß und im Rahmen ihres pädagogischen Auftrags inhaltlich Stellung beziehen dürfen. Kinder können (und was mich betrifft: sollen) nicht vor den Meinungen dritter "geschützt" werden. Falls ein Pädagoge groben Schwachsinn von sich gibt -und zwar gleichgültig, in welche Richtung- , behalte ich mir vor, entsprechend darauf zu reagieren.
Das Beispiel mit dem Päderasten finde ich unpassend, da es hier nicht um die Auseinandersetzung mit Meinungen ginge, sondern um die etwaige Geneigtheit des Pädagogen, eine Straftat gegen ein Kind zu begehen.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#717621) Verfasst am: 06.05.2007, 10:34 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ehemalige Straftäter sollen prinzipiell Berufe ausüben können, wie jede(r) andere auch. |
Dem könnte ich mich nur anschließen wenn die Resozialisierung ind den Gefängnissen zu 100 % funktionieren würde. Und das tut sie leider nicht.
Wir haben hier ne klassische Abwägung der Rechte verschiedener Individuen....ich persönlich werte die Sicherheit von Kindern höher als das Recht von Straftätern auf freie Berufswahl.
(Ich beziehe mich dabei nicht auf den konkreten Fall, sondern auf eine generelle Regelung.)
_________________ Storm by Tim Minchin
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#717623) Verfasst am: 06.05.2007, 10:43 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Ehemalige Straftäter sollen prinzipiell Berufe ausüben können, wie jede(r) andere auch. |
Dem könnte ich mich nur anschließen wenn die Resozialisierung ind den Gefängnissen zu 100 % funktionieren würde. Und das tut sie leider nicht.
Wir haben hier ne klassische Abwägung der Rechte verschiedener Individuen....ich persönlich werte die Sicherheit von Kindern höher als das Recht von Straftätern auf freie Berufswahl.
(Ich beziehe mich dabei nicht auf den konkreten Fall, sondern auf eine generelle Regelung.) |
warum denn? wenn auf den ersten blick absehbar ist, dass der täter uneinsichtig ist, ist die resozialisation gescheitert und die berufliche eignung ist ist allenfalls für tätigkeiten geeignet, die eher nichts mit menschen oder gar jungen menschen zu tun haben.
wenn die resozialisierung geglückt scheint (man kann es nie 100% wissen!) ist eine eignung vorhanden, und der berufstätige wird (nach meinen vorstellungen über die arbeit in einem lehrerteam) von seinen kollegen und sich selbst kontrolliert wie alle anderen auch.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#717691) Verfasst am: 06.05.2007, 13:11 Titel: |
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Klar - aber wenn ich mir z.B die Glanzleistungen der Expertenurteile bei Sexualstraftätern anschaue frage ich mich ob nicht eine "better safe than sorry"-Regelung sinnvoller wäre
_________________ Storm by Tim Minchin
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#717695) Verfasst am: 06.05.2007, 13:17 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Klar - aber wenn ich mir z.B die Glanzleistungen der Expertenurteile bei Sexualstraftätern anschaue frage ich mich ob nicht eine "better safe than sorry"-Regelung sinnvoller wäre |
sexualstraftäter sind mMn nicht zu resozialisieren. diese sollten nach verbüßung ihrer verbrechen in sicherungsverwahrung beziehungsweise nach ihrer gefängnisstrafe ein leben unter permanenter kontrolle führen.
ich bezog mich auf ideologisch motivierte straftaten.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#717703) Verfasst am: 06.05.2007, 13:32 Titel: |
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sind wir einer meinung, war vielleicht eine blödes Beispiel von mir. Ich wollte darauf hinaus: Wie stellt man fest, dass z.B. ein Neonazi keine Gefahr mehr ist?
_________________ Storm by Tim Minchin
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#717708) Verfasst am: 06.05.2007, 13:38 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | sind wir einer meinung, war vielleicht eine blödes Beispiel von mir. Ich wollte darauf hinaus: Wie stellt man fest, dass z.B. ein Neonazi keine Gefahr mehr ist? |
das kann man nicht mit völliger sicherheit.
man könnte z.b. sagen, er darf nicht aktiv in bestimmten parteien/organisationen mitwirken und natürlich darf er nicht ideologisch/religiös missionieren.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Peinhart registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.04.2007 Beiträge: 362
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(#717713) Verfasst am: 06.05.2007, 13:54 Titel: |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Ich wollte darauf hinaus: Wie stellt man fest, dass z.B. ein Neonazi keine Gefahr mehr ist? |
Im 'Normalfall' gar nicht. Wenn einer eine Straftat begangen hat, wird er zu einer Strafe bestimmter Art bzw Dauer verurteilt, während der 'Verbüssung' sollten unbedingt auch Bemühungen hinsichtlich einer 'Resozialisierung' stattfinden. Die Entlassung nach Verbüssung der Strafe darf aber nicht von irgendetwas weiterem abhängen, nur an eine vorzeitige Entlassung können Bedingungen geknüpft werden. Nach Verbüssung der regulären Strafe aber gilt die Straftat als 'abgesessen' und der Täter Dritten gegenüber wieder als erstmal 'unbescholten'. Und das muss mE auch so sein, weil alles andere nur zu Willkür einerseits und zu Lippenbekenntnissen andererseits führen würde. Von der Öffnung der Pandora-Büchse 'Gesinnungsschnüffelei' ganz zu schweigen.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#717760) Verfasst am: 06.05.2007, 15:35 Titel: Re: Gelungene Resozialisierung oder noch ein RAF-Skandal? |
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Das ist doch alles Blödsinn, wenn jemand seine Strafe abgesessen hat, muß er auch wieder akzeptiert werden, ansonsten macht Resozialisierung keinen Sinn, Punkt um!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#717761) Verfasst am: 06.05.2007, 15:38 Titel: Re: Gelungene Resozialisierung oder noch ein RAF-Skandal? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Das ist doch alles Blödsinn, wenn jemand seine Strafe abgesessen hat, muß er auch wieder akzeptiert werden, ansonsten macht Resozialisierung keinen Sinn, Punkt um! |
wer seine strafe abgesessen hat ist damit noch lange nicht resozialisiert!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#717764) Verfasst am: 06.05.2007, 15:44 Titel: Re: Gelungene Resozialisierung oder noch ein RAF-Skandal? |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Das ist doch alles Blödsinn, wenn jemand seine Strafe abgesessen hat, muß er auch wieder akzeptiert werden, ansonsten macht Resozialisierung keinen Sinn, Punkt um! |
wer seine strafe abgesessen hat ist damit noch lange nicht resozialisiert! |
Ne, weil Du sonst der Resozialisierung keine Chance gibt´s zum ersten, und zum Zweiten: Strafe ist Strafe und danach Freiheit mit allen Konsequenzen; wer so argumentiert wie Du, müßte alle mit dem Tode bestrafen. Und komm mir ja jetzt nicht mit irgendwelchen Ausflüchten!
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