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Ich sag doch: Bayern und Deutsch...
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#712237) Verfasst am: 26.04.2007, 19:33    Titel: Ich sag doch: Bayern und Deutsch... Antworten mit Zitat

Mal abgesehen davon, dass ich "manche" als Adverb un dnicht als Pronomen kannte (das scheint aber ddurchaus kontrovers zu sein), finde ich die Ergebnisse doch interessant: Germanisten können (zumindest in Bayern) kein Deutsch!

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/artikel/561/110451/

Offen gesagt entspricht das dem Bild, dass ich von Sprachlehrern habe durchaus. Allerdings bis dato nur bei Englischlehrern.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#717630) Verfasst am: 06.05.2007, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Bayerische Eingeborene, mit der Mundart aufgewachsen, haben ein großes Handikap: Die bayerische Sprache hat ihre eigene Grammatik, die auch im bayerischen Hochdeutsch oft angewendet wird. Und so können sie kein Schuldeutsch nicht. (Doppelte Verneinung = bayerische Grammatik!).
Ich habe die deutsche Grammatik durch Lesen gelernt. Vermutlich lesen die Studenten heute nicht mehr gern, sie schauen lieber in die Glotze. Und die Deppen im Fernsehen beherrschen die deutsche Sprache ja auch nicht mehr. Bei denen ist der Dativ schon lange "dem Genitiv sein Feind".
Nun kommt es aber noch darauf an, wie dieser Grammatik-Test beschaffen war. Vermutlich hätte ich ihn auch nicht bestanden. Ich habe keine Ahnung, was ein Adverb oder ein Pronomen ist. Und der wievielte Fall ein Akkusativ ist. Ich "weiß" es ganz einfach, wann ich den, dem oder des schreiben muß oder daß oder das. Und zu "brauchen" gehört bei mir immer noch ein "zu". Meine acht Jahre Volksschule haben mir da nicht viel gebracht, aber die etlichen hundert Bücher meines Papas sehr wohl.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#717698) Verfasst am: 06.05.2007, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt, aber du studierst ja auch keine Germanistik. zwinkern
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Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#717716) Verfasst am: 06.05.2007, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

In dem Artikel der SZ steht:
Zitat:
Die einzigen, die positiv auffielen, waren Österreicher, die in Passau eingeschrieben waren: Sie schnitten deutlich besser ab als ihre bayerischen Kommilitonen.

Eine Erklärung dafür wird aber nicht geliefert.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#717896) Verfasst am: 06.05.2007, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Bayerische Eingeborene, mit der Mundart aufgewachsen, haben ein großes Handikap: Die bayerische Sprache hat ihre eigene Grammatik, die auch im bayerischen Hochdeutsch oft angewendet wird. Und so können sie kein Schuldeutsch nicht. (Doppelte Verneinung = bayerische Grammatik!).
Ich habe die deutsche Grammatik durch Lesen gelernt. Vermutlich lesen die Studenten heute nicht mehr gern, sie schauen lieber in die Glotze. Und die Deppen im Fernsehen beherrschen die deutsche Sprache ja auch nicht mehr. Bei denen ist der Dativ schon lange "dem Genitiv sein Feind".
Nun kommt es aber noch darauf an, wie dieser Grammatik-Test beschaffen war. Vermutlich hätte ich ihn auch nicht bestanden. Ich habe keine Ahnung, was ein Adverb oder ein Pronomen ist. Und der wievielte Fall ein Akkusativ ist. Ich "weiß" es ganz einfach, wann ich den, dem oder des schreiben muß oder daß oder das. Und zu "brauchen" gehört bei mir immer noch ein "zu". Meine acht Jahre Volksschule haben mir da nicht viel gebracht, aber die etlichen hundert Bücher meines Papas sehr wohl.


Kann ich absolut unterschreiben.

Die Regeln beschreiben die Wirklichkeit, aber sie bestimmen sie nicht. Vor einem Weitsprung überlegt sich ja auch kein Springer, ob er alle 6 biomechanischen Grundprinzipien einhält, sondern er springt einfach.
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Charon
Hasardeur



Anmeldungsdatum: 05.05.2007
Beiträge: 9

Beitrag(#718025) Verfasst am: 06.05.2007, 23:39    Titel: Re: Ich sag doch: Bayern und Deutsch... Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Offen gesagt entspricht das dem Bild, dass ich von Sprachlehrern habe durchaus. Allerdings bis dato nur bei Englischlehrern.


Na ja, mit heutigen Lehrern habe ich noch keine so schlechte Erfahrung gemacht; vor allem nicht mit Lehrern von Fremdsprachen. Im Deutsch-Unterricht wird Grammatik jedoch nur ungenügend behandelt, was wohl zu dieser Wissenslücke von angehenden Germanistik-Studenten führt.
Allzu überraschend ist dieser Bericht also m.E. nicht. Und es wird wohl nicht nur in Bayern ein Problem sein.
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Balalon
lebenslustig



Anmeldungsdatum: 30.04.2006
Beiträge: 204
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#718215) Verfasst am: 07.05.2007, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

sueddeutsche.de hat folgendes geschrieben:
Die einzigen, die positiv auffielen, waren Österreicher, die in Passau eingeschrieben waren: Sie schnitten deutlich besser ab als ihre bayerischen Kommilitonen.


Sehr glücklich
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Ich bin nicht abergläubisch - das bringt Unglück!
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#718270) Verfasst am: 07.05.2007, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Teilnehmer mussten zum Beispiel eine Aussage in die indirekte Rede setzen und wissen, was ein Attribut ist. 77 Prozent der Teilnehmer erkannten "käme" nicht als Form des Konjunktivs Imperfekt. Für 88 Prozent war "manche" kein Pronomen und für 87 Prozent "dort" kein Adverb.

Das wissen bestimmt auch ähnlich viele Österreicher nicht. Ich hatte Null Ahnung von Grammatik nach der Schule, auch weil das ziemlich schlecht gebracht wurde und mir sich der Sinn überhaupt nicht erschloss.

Schulkinder lernen bis zum nächsten Test und vergessen dann alles. Dass in der Schule abgeprüfte Wissen kann an den Universtitäten einfach nicht vorausgesetzt werden.
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Charon
Hasardeur



Anmeldungsdatum: 05.05.2007
Beiträge: 9

Beitrag(#718497) Verfasst am: 07.05.2007, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Schulkinder lernen bis zum nächsten Test und vergessen dann alles. Dass in der Schule abgeprüfte Wissen kann an den Universtitäten einfach nicht vorausgesetzt werden.


Es handelt sich aber nicht um durchschnittliche Schüler, sondern um angehende Germanisten, denen man doch ein gewisses Interesse an dem Fach unterstellen muss. In der Schule ausreichend behandelter Stoff sollte normalerweise schon zu einem gewissen Grad vorausgesetzt werden. Die Frage ist nur, wird Grammatik in der Schule ausreichend behandelt?
Meiner Erfahrung nach im Deutsch-Unterricht nicht (wobei ich allerdings in Baden-Württemberg, nicht in Bayern lebe). Im Text steht, es handelt sich um Wissen der 7. und 8. Klasse. Das stimmt; aber in den darauffolgenden Schuljahren ist Grammatik dann nie mehr Thema des Unterrichts. Dass man sich an Stoff aus der 8. Klasse nicht erinnert, ist verständlich, egal wie interessiert man am Fach ist.
Die Frage ist aber, ob man Grammatik nicht vielleicht ausführlicher behandeln sollte. Das würde nicht nur zukünftigen Germanisten, sondern auch mittelmäßigen Schülern (denn welche Defizite werden diese erst haben?) gut tun.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#718499) Verfasst am: 07.05.2007, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Charon hat folgendes geschrieben:

Meiner Erfahrung nach im Deutsch-Unterricht nicht (wobei ich allerdings in Baden-Württemberg, nicht in Bayern lebe).


In Bayern laut meiner Erfahrung auch nicht. Grammatik haben wir wenn dann in Latein oder den Fremdsprachen gelernt. Dadurch konnte man dann irgendwann später auch mit deutscher Grammatik arbeiten - die leider schon vorher, keine Ahnung warum, da nicht gelehrt, vorrausgesetzt war.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#725300) Verfasst am: 17.05.2007, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Charon hat folgendes geschrieben:

Meiner Erfahrung nach im Deutsch-Unterricht nicht (wobei ich allerdings in Baden-Württemberg, nicht in Bayern lebe).


In Bayern laut meiner Erfahrung auch nicht. Grammatik haben wir wenn dann in Latein oder den Fremdsprachen gelernt. Dadurch konnte man dann irgendwann später auch mit deutscher Grammatik arbeiten - die leider schon vorher, keine Ahnung warum, da nicht gelehrt, vorrausgesetzt war.


Also in S-H, zumindest als ich Schüler war, wurde das gelehrt. Und das wo Bayern sich doch des guten PISA-Images rühmt... Mit den Augen rollen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#725470) Verfasst am: 18.05.2007, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Charon hat folgendes geschrieben:

Meiner Erfahrung nach im Deutsch-Unterricht nicht (wobei ich allerdings in Baden-Württemberg, nicht in Bayern lebe).


In Bayern laut meiner Erfahrung auch nicht. Grammatik haben wir wenn dann in Latein oder den Fremdsprachen gelernt. Dadurch konnte man dann irgendwann später auch mit deutscher Grammatik arbeiten - die leider schon vorher, keine Ahnung warum, da nicht gelehrt, vorrausgesetzt war.


Also in S-H, zumindest als ich Schüler war, wurde das gelehrt. Und das wo Bayern sich doch des guten PISA-Images rühmt... Mit den Augen rollen


Nur haben wir - soweit ich erinnere - uns selbst im LK nie wieder mit Sachen aus der fünften Klasse (Stichwort "Adversativsätze") beschäftigt. Wenngleich aber mit rhetorischen Stilmitteln - von denen ich aber auch nur sehr wenige erinnere Am Kopf kratzen.

Und, obwohl ich den Thread schon neulich einmal gelesen hatte, habe ich mich gerade noch an eine angeblich wahre Geschichte erinnert, die vor ein paar Wochen mal im Fernsehen lief ("Sachsen und Deutsch"): Ein junger Sachse will mit seiner Mutter in Urlaub fliegen und hofft, im Urlaub endlich seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Er hat allerdings ein kleines Problemchen, wegen dessen er ein Hilfsmittel mit sich führt, das während der Gepäckkontrolle auffällt. Der Zollbeamte fragt ihn, was das denn für ein Ding sei: so ein Zylinder aus Kunststoff, vom Durchmesser her etwa wie eine Wasserflasche, der an einem Ende offen ist und an dessen anderem Ende eine Druckuhr und ein Pumpsäckchen angebracht sind. Der Mann antwortet halblaut: "Das is' 'ne Bumbe." Der Zollbeamte skeptisch: "Eine Bombe?" Er winkt den in der Ecke stehenden Polizeibeamten zu sich heran. Der Sachse wieder: "Nein, eine Bumbe." Da ist er auch schon im Schwitzkasten des Polizisten. Bei dem verdächtigen Objekt handelte es sich um eine "Benisbumbe" für das gelähmte Stück des Mannes. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#725572) Verfasst am: 18.05.2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Charon hat folgendes geschrieben:

Meiner Erfahrung nach im Deutsch-Unterricht nicht (wobei ich allerdings in Baden-Württemberg, nicht in Bayern lebe).


In Bayern laut meiner Erfahrung auch nicht. Grammatik haben wir wenn dann in Latein oder den Fremdsprachen gelernt. Dadurch konnte man dann irgendwann später auch mit deutscher Grammatik arbeiten - die leider schon vorher, keine Ahnung warum, da nicht gelehrt, vorrausgesetzt war.


Was, wie ? Grammatik im Deutschunterricht ? Gibts das ? Zu meiner Zeit jedenfalls nicht.
Allerdings gab es zu meiner LK-Deutsch-Zeit eine Anweisung von ganz oben, daß das Hauptaugenmerk des Unterrichts auf der bayerischen Mundart zu liegen habe, sprich : wenn zu einem Themengebiet sowohl hochdeutsches als auch mundartliches Material zur Verfügung steht, ist immer letzteres zu bevorzugen.

Btw: Wer eine digitale Sat-Anlage hat, sollte sich mal das bayerische "Bildungsfernsehen" BR-Aplpha näher ansehen, da gibt es für Studenten eigene Lehrsendungen über bayerische Vokabeln und Grammatik ...
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#725594) Verfasst am: 18.05.2007, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
...Hauptaugenmerk des Unterrichts auf der bayerischen Mundart...


So ändern sich die Zeiten (ganz schön schnell). In meiner Schule war Mundart verpönt.

Jetzt hab ich so nen seltsamen Sprachmix drauf (meine Eltern und weitere Familie sprechen ja kein Hochdeutsch), nix halbes und nix ganzes. Die Preußen mokieren sich, meine Eltern mokieren sich.

Und lustigerweise bin ich daran am allerwenigsten Schuld Sehr glücklich
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#725619) Verfasst am: 18.05.2007, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:

Jetzt hab ich so nen seltsamen Sprachmix drauf (meine Eltern und weitere Familie sprechen ja kein Hochdeutsch), nix halbes und nix ganzes. Die Preußen mokieren sich, meine Eltern mokieren sich.

Und lustigerweise bin ich daran am allerwenigsten Schuld Sehr glücklich


Kisuaheli? zwinkern
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#725634) Verfasst am: 18.05.2007, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Charon hat folgendes geschrieben:

Meiner Erfahrung nach im Deutsch-Unterricht nicht (wobei ich allerdings in Baden-Württemberg, nicht in Bayern lebe).


In Bayern laut meiner Erfahrung auch nicht. Grammatik haben wir wenn dann in Latein oder den Fremdsprachen gelernt. Dadurch konnte man dann irgendwann später auch mit deutscher Grammatik arbeiten - die leider schon vorher, keine Ahnung warum, da nicht gelehrt, vorrausgesetzt war.


In meiner Schulzeit haben wir uns sehr wohl mit Grammatik herumgeschlagen Mit den Augen rollen

Das war aber weder in Bayern noch in Baden-Württemberg, sondern in Rheinland-Pfalz Cool (ist aber auch schon ne Weile her.....)
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"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#725719) Verfasst am: 18.05.2007, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jetzt hab ich so nen seltsamen Sprachmix drauf

Tröste dich, Surata. Ich bin in Sachsen aufgewachsen, kam dann ins Ruhrgebiet und schulte auf Kohlenpott-Hochdeutsch um. Woll. Dann geriet ich nach Bayerisch-Schwaben. Jetzt spreche ich Schwäbisches Hochdeutsch mit sächsischem Akzent.
---
Eisenbahnabteil. Ein Schwyzer, ein Preuße, ein Schwabe.
Fragt der Schwyzer den Preußen: "Sind Sie auch in Zürich gsi?"
"Wie bitte?"
"Ob Sie in Zürich gsi si??"
Hilfesuchend schaut der Preuße den Schwaben an. "Was meint der?"
"Der moant gwä."
---
Ja, in Bayern geht die Furcht um, die bayerische Sprache könnte sterben. Die Zugroasten werden ja auch immer mehr. Jetzt bemüht man sich allenthalben, das Bayerisch lebendig zu erhalten. Immerhin können die übrigen Deutschen und sogar die Saupreißen das Bayerisch besser verstehen als das Plattdeutsch der Nordlichter. Wenn die Touristen, so hat man mir erzählt, ins Ohnsorg-Theater gehen, sind sie immer sehr enttäuscht, weil sie kein Wort verstehen. Dort spricht man platt. Im Fernsehen, das ist "Missingsch", sagte man mir, das Hamburger Hochdeutsch.
Allerdings: Die Sprache des Bayerischen Waldes, was die Waldler reden, das halten auch die Münchner für Tschechisch.
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hainer
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 2539

Beitrag(#725734) Verfasst am: 18.05.2007, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Der beste Leserkommentar auf der SZ-Seite war:

Zitat:
"Die Aufgaben waren aus Sicht der Prüfer nicht schwer."


...wie schwer waren denn die Aufgaben? 20kg? 30kg?





*undduckundweg*
zwinkern
Lachen
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#725784) Verfasst am: 18.05.2007, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

ich bekenne mich hiermit offen zu einer tiefen abneigung gegen die bayerischen dialekte. fränkisches vielleicht mal ausgenommen, sind sie durch die bank scheußlich. jaja, vielleicht würde durch ihr verschwinden die welt ärmer. aber auch ganz sicher schöner. wobei ich hierauf nicht zu hoffen wage, denn die sorge um deren aussterben halte ich leider für eine reine phantomdebatte.
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Leonardo
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Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 389
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag(#725788) Verfasst am: 18.05.2007, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin für Toleranz gegenüber allen Ausländern. Da mache ich bei Bayern keine Ausnahme!

Leonardo
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#725796) Verfasst am: 18.05.2007, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.ds.unizh.ch/lehrstuhlduerscheid/docs/Duerscheid-GrammatischesAbendland07.pdf
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#725798) Verfasst am: 18.05.2007, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
ich bekenne mich hiermit offen zu einer tiefen abneigung gegen die bayerischen dialekte. fränkisches vielleicht mal ausgenommen, sind sie durch die bank scheußlich. jaja, vielleicht würde durch ihr verschwinden die welt ärmer. aber auch ganz sicher schöner. wobei ich hierauf nicht zu hoffen wage, denn die sorge um deren aussterben halte ich leider für eine reine phantomdebatte.


Das finde ich absolut nicht. Ich finde das Hochdeutsche lahmarschig und zur effektiven Kommunikation eher untauglich. Ausserdem ist Hochdeutsch genaugenommen selbst nur ein Dialekt. Ich wäre dafür allen Nordlichtern per Gesetz die Wahl für 2 von 3 Dialekten als abiturrelevante Pflichtfächer aufzuzwingen, das würde euch dialektvergessenen Frevlern nur gut tun. Und wenns net spurt, dann gib'ts a Trum Watschn, des sog'eh der!


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 18.05.2007, 21:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#725803) Verfasst am: 18.05.2007, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Leonardo hat folgendes geschrieben:
Ich bin für Toleranz gegenüber allen Ausländern. Da mache ich bei Bayern keine Ausnahme!

Leonardo


Man kanns mitm schlechten Humor auch übertreiben. immer die gleiche Leier
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Leonardo
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Beiträge: 389
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag(#725811) Verfasst am: 18.05.2007, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:


Man kanns mitm schlechten Humor auch übertreiben. immer die gleiche Leier


Hallo Surata,

anfangs wollte ich Dir zustimmen. Dann denke ich allerdings doch, dass Humor mehr so etwas wie eine Grundhaltung ist. Humor beinhaltet a u c h die Fähigkeit, mal über sich selbst lachen zu können. Humor ist ja nicht mit "Witz" gleichzusetzen. Also würde ich eher sagen, dass man es mit schlechten Witzen "übertreiben" könnte.

Wie dem auch sei: ich wollte niemanden kränken! Wenn Du es wünschst, kann ich den Spruch auch gerne wieder löschen!

Herzliche Grüße von
Leonardo
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Surata
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Beiträge: 17383

Beitrag(#725812) Verfasst am: 18.05.2007, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Leonardo hat folgendes geschrieben:
Wenn Du es wünschst, kann ich den Spruch auch gerne wieder löschen!


Keine Sorge, ich hab das nicht als Mod geschrieben zwinkern
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Domingo
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Beitrag(#725813) Verfasst am: 18.05.2007, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Das finde ich absolut nicht. Ich finde das Hochdeutsche lahmarschig und zur effektiven Kommunikation eher untauglich.


Kommt darauf an, inwieweit man es wirklich beherrscht. (Und natürlich auch darauf, was man genau darunter versteht zwinkern )
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Leonardo
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Beiträge: 389
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag(#725814) Verfasst am: 18.05.2007, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Leonardo hat folgendes geschrieben:
Wenn Du es wünschst, kann ich den Spruch auch gerne wieder löschen!


Keine Sorge, ich hab das nicht als Mod geschrieben zwinkern


Hallo Surata,

das habe ich Dir auch nicht unbedingt als Moderatorin angeboten, sondern als Menschen!
Ein Problem bei der rein schriftlichen Kommunikation liegt ja darin, dass manche Äußerungen anders herüberkommen, als sie eigentlich gemeint sind (.... naja, dafür gibt es ja eigentlich die smilies!)
Also bleiben wir dabei: Schwamm drüber zwinkern ?

Herzliche Grüße von
Leonardo
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#725817) Verfasst am: 18.05.2007, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Das finde ich absolut nicht. Ich finde das Hochdeutsche lahmarschig und zur effektiven Kommunikation eher untauglich.


Kommt darauf an, inwieweit man es wirklich beherrscht. (Und natürlich auch darauf, was man genau darunter versteht zwinkern )


ich weiss wovon ich schwäble. Ich bin zu absolut dialektfreiem Hochdeutsch und breitestem Schwäbisch fähig und behaupte das^^

Nein, zum Ausdrücken komplizierter Sachverhalte ist Hochdeutsch wegen der Fremdworte natürlich besser geeignet, aber sonst würde ich nicht sagen, dass ein Dialekt da besonders hinderlich ist, es würde nur irgendwie lächerlich klingen. Tut es auch. Hör dir halt man den Schäuble an zB ^^

Übrigens weigere ich mich das Hannover-Deutsch zB als lupenreines Hochdeutsch anzuerkennen. Wenn sie einem mit 'Weiss nich' und 'kannst ja ma kuckn' und so daherkommen, dann muss ich sagen, meine Damen und Herren Hannoveraner, das ist halt ein schlapper Dialekt, aber kein Hochdeutsch. Schulterzucken
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#725825) Verfasst am: 18.05.2007, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Lupenreines Hochdeutsch existiert nicht.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#725829) Verfasst am: 18.05.2007, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Bei uns gibts Leute, die sich verbitten, dass man Tschüß zu ihnen sagt, es muss schon "Pfiad di" oder sowas sein, weil mir san ja in Bayern. So ein Stuß! Manche (einezelne) Kinder werden gerügt, wenn sie hochdeutsch sprechen: "Red Bayrisch!" Und man soll doch den Dialekt fördern und erhalten.

Haha, sag ich da immer mit meinem Schwäbisch-fränkischen-Mischmasch, den ich von zuhause hab und dem oberbayrischen von hier, das ich munter dazu mixe. Hohdeutsch kann ich auch, außerdem streue ich auch gern mal Hessische oder Nordeutsche Brocken ein, oder was man so kennt, das macht Spaß! Meine Kinder spielten im Kindergarten bevorzugt mit Kindern Thüringer und Berliner Zugezogener und sprachen da hochdeutscher als vorher. Welchen Dialekt soll ich denn nun fördern? Sprache ist lebendig und verändert sich ständig, in einem weltvergessenen Kaff mit Inzucht und Fremdenmißtrauen früher vielleicht langsamer, aber die Zeiten sind zum Glück vorbei. Manche Ausdrücke sind echt lustig und treffend, das ist schon ganz nett, aber Verbissenheit ist blödsinnig.
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