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Wie stark ist Diebstahl ethisch verwerflich?
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Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#721284) Verfasst am: 11.05.2007, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Selbstverständlich ist hier nach Rechtsgebiet zu differenzieren. Ich dachte aber hier in diesem Thread speziell an das Strafrecht. Und dort ist doch - zumindest theoretisch - ein richterlicher Spielraum weitestgehend unzulässig.


Du denkst vom materiellen Recht her. In der Praxis spielt das Verfahrensrecht eine viel größere Rolle:
- freie Beweiswürdigung
- revisionsfeste Begründung (möglich trotz massiver Rechtsverletzung)
- informelle Absprachen, meist weil die STA zuviel Ermittlungsaufwand sieht
- Strafmaßfindung, wie dir vielleicht aufgefallen ist, sind die Strafrahmen enorm weit. Angesichts dessen ist die zigste Abgrenzung Diebstahl/Betrug oder Mittäterschaft/Beihilfe fast akademisch. Natürlich gibt es Regeln für die Strafmaßfindung, aber die gesetzlichen Vorgaben sind äußerst dünn.

usw.

Gerade im Strafrecht hat der Richter einen gewaltigen Spielraum.
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#721301) Verfasst am: 11.05.2007, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:


Achso, da weiß ich nichts genaueres. Lachen


was' lustig?
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#721314) Verfasst am: 11.05.2007, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Wenn ich genauer werde könnte jemand der sich auskennt rausfinden, wo ich arbeite und das möchte ich nicht


nanana, wer wird denn gleich so negativ denken Mr. Green
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#721321) Verfasst am: 11.05.2007, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Achso, da weiß ich nichts genaueres. Lachen


was' lustig?


Naja, bei Marios Andeutungen konnte ich wohl kaum wissen, wovon er redet. Hab über den Gedanken gelacht, dass ich da hätte etwas verlinken können. Dann würde sich Mario wohl sorgen machen Lachen
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#721395) Verfasst am: 12.05.2007, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wer bei Karstadt klaut, zeigt, daß er/sie vermutlich generell das Eigentum Anderer wenig respektiert.

Nö. Wer bei Karstadt & Co klaut, dem ist möglicherweise der Umstand bekannt, dass dieses (Fehl-)Verhalten im Falle der Entdeckung dort keinerlei spürbare Konsequenzen hat.

Das ist - selbst wenn es stimmt - kein Widerspruch zu meiner Aussage. Wer klaut, weil er weiß, daß es keine spürbaren Konsequenzen hat, verspielt bei mir dennoch Vertrauenspunkte, da ich ein Interesse daran habe, mich auf Menschen verlassen zu können. Ein solcher Mensch aber würde tendenziell auch mir etwas klauen, wenn er meint, daß es (für ihn) keine spürbaren Konsequenzen hat.

Mhhh. Den Sinn des ethischen Prinzps "Klauen ist böse" will ich nicht bestreiten. Zu beachten ist aber das Absinken der Hemmschwelle wenn Verstöße gegen ein solche Prinzip gemeinhin als Kavaliersdelikt gelten.

step hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Als Grauzone oder gar legitime Ausnahme sehen viele Menschen das Stehlen aus existenzieller Not.

Wäre das Nichtvorhandensein eines Turnschuhs einer bestimmten Marke bei einem Teenager als existenzielle Not zu bewerten?

Nein.

Du nicht, ich auch nicht, aber möglicherweise von dem Teenager?

step hat folgendes geschrieben:
Vielleicht verstehe ich die Frage nicht ganz. Es ist unbestritten, daß soziale Wesen eine stärkere Betrugshemmung haben gegenüber Menschen, mit denen sie sozial interagieren, als gegenüber Fremden oder Anonymen. Das ist auch beim Töten so. Wenn ich den Eindruck habe, daß bestimmte Großkonzerne der Allgemeinheit eher schaden als nützen, so versuche ich, nicht bei ihnen zu kaufen, und setze ich mich politisch für ihre Überwachung, Einschränkung etc. ein.

Wie beurteilst du Sachbeschädigung (macht kaputt was euch kaputt macht), fantasievolle Steuererklärungen, Steuerhinterziehung, GEZ-Verweigerer, Versicherungsbetrug oder Sozialschmarotzertum a la Florida-Rolf (oder war es Kalle)
Ich denke, die Grauzone ist bei diesen Beispielen ebenso wie beim Stehlen größer als du hier angedeutet hast:
Step hat folgendes geschrieben:
Als Grauzone oder gar legitime Ausnahme sehen viele Menschen das Stehlen aus existenzieller Not.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 12.05.2007, 00:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#721398) Verfasst am: 12.05.2007, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
In der Gesetzgebung manifestieren sich doch die ethischen Vorstellungen einer Gesellschaft.


Alle?


Nenn doch mal eine Ausnahme.


Eine Ausname wäre z.B., dass man Dich wegen Deiner Äusserungen zu diesem Thema nicht in Deiner Funktion als Moderator kritisieren sollte. Das ist eine ethische Konvention, die weder durch die Gesetzgebung, noch durch die Forenregeln geregelt wird.
_________________
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#721401) Verfasst am: 12.05.2007, 00:56    Titel: Re: Wie stark ist Diebstahl ethisch verwerflich? Antworten mit Zitat

Sinuhe hat folgendes geschrieben:
Eine rein hypothetische Frage: Inwiefern ist der Diebstahl im Kaufhaus Karstadt (soll einfach mal als Beispiel fungieren) ethisch verwerflich? Auf wen wirkt sich der finanzielle Schaden aus?

Natürlich ist Ethik relativ, womit man den Dieb in die Kalkulation miteinbeziehen müsste, aber stellt euch einfach einen Otto-Normal-Verbraucher vor.


Hallo Sinuhe!

Ich glaube ja kaum, dass Du diese Diskussion noch verfolgst, will Deine Frage aber trotzdem beantworten:

Lass Dich besser nicht erwischen!

Viele Grüsse,

Zoff
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#721402) Verfasst am: 12.05.2007, 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
In der Gesetzgebung manifestieren sich doch die ethischen Vorstellungen einer Gesellschaft.


Alle?


Nenn doch mal eine Ausnahme.


Eine Ausname wäre z.B., dass man Dich wegen Deiner Äusserungen zu diesem Thema nicht in Deiner Funktion als Moderator kritisieren sollte. Das ist eine ethische Konvention, die weder durch die Gesetzgebung, noch durch die Forenregeln geregelt wird.


*räusper*
Würdest du eventuell rein hypothetisch die Möglichkeit zulassen, daß dieses keine Ausnahme ist, da die Kritik an die Moderatorfunktion in diesem Zusammenhang ethischen Konventionen gar nicht widerspricht.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#721413) Verfasst am: 12.05.2007, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N., in einem anderen Thread, hat folgendes geschrieben:

Ihr hättet euch zunächst über die beiden Begriffe "moralisch" vs. "ethisch" verständigen sollen.


wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied zwischen Moral und Ethik besteht darin, dass die Moral eine Ansammlung von formellen oder informellen Regeln des Staates darstellt, die sich historisch aus Gründen des Erhalts von der Macht einer Gemeinschaft gebildet haben und dass die Ethik ein Ableitungssystem ist, das es gestattet, aus wenigen Grundsätzen Verhaltensregeln für die Menschen im Staat abzuleiten.[1] Ethik kann auch als das Nachdenken über Moral verstanden werden; sie ist das System, durch das eine konkrete Handlung als moralisch oder auch als unmoralisch bestimmt werden kann.

Durch ihre unsystematische Entstehungsgeschichte können sich einzelne moralische Regeln als unethisch erweisen. So ist etwa die in gutbürgerlichen Kreisen informell befolgte Regel: "Pflege keinen Umgang mit Knastbrüdern", ethisch nicht zu rechtfertigen.


Demnach ist Diebstahl also moralisch nicht vertretbar, ethisch aber eventuell zu rechtfertigen. Ganz sicher z.B. Hunger.
Aber auch die Gier eines mittellosen Teenagers nach den geilen Turnschuhen würde ich angesichts unserer gesellschaftlichen Werte ethisch nicht als verwerflich ansehen. Anders sieht man es wohl immer dann, wenn man selbst Opfer eines Diebstahls wird. skeptisch
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#721414) Verfasst am: 12.05.2007, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:

*räusper*
Würdest du eventuell rein hypothetisch die Möglichkeit zulassen, daß dieses keine Ausnahme ist, da die Kritik an die Moderatorfunktion in diesem Zusammenhang ethischen Konventionen gar nicht widerspricht.


Nein. Es ging hier ja nicht um eine Kritik an der Funktion Xamanoths als Moderator, sondern um eine Kritik an seiner Meinung, die dazu instrumentalisiert wurde, ihn als Moderator zu kritisieren. Das könnte man ja in einer Regel formulieren: "Wer zu Punkt X der Ansicht Y ist, ist als Moderator für das FGH nicht geeignet." Oder man könnte eine Regel formulieren, die besagt "Es ist für die Berufung zum Moderator unerheblich, welche Ansichten jemand zu Punkt X hat." In beiden Fällen müsste man jeden möglichen Einzelfall berücksichtigen, um eine praktikable Regel zu formulieren. Und man müsste die Regel ständig erweitern, um bisher unbekannte Einzelfälle zu berücksichten.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#721419) Verfasst am: 12.05.2007, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:

*räusper*
Würdest du eventuell rein hypothetisch die Möglichkeit zulassen, daß dieses keine Ausnahme ist, da die Kritik an die Moderatorfunktion in diesem Zusammenhang ethischen Konventionen gar nicht widerspricht.


Nein. Es ging hier ja nicht um eine Kritik an der Funktion Xamanoths als Moderator, sondern um eine Kritik an seiner Meinung, die dazu instrumentalisiert wurde, ihn als Moderator zu kritisieren. ...


Du brauchst nicht um den heißen Brei reden wenn du mich meinst. ok?

Davon abgesehen muß hier ein großes Missverständnis vorliegen. xamos Meinung war für meine Kritik nicht ausschlaggebend. Bin mir nicht mal sicher, ob es hier einen großartigen Dissens gibt. Es ist seine Art selektiv zu zitieren, Argumente zu verdrehen oder unter den Tisch fallen zu lassen. Dieses läßt mich an seine Moderatorfähigkeiten zweifeln, mehr nicht.

Wenn hier jemand meint ich würde Moderatoren die nicht mit mir auf einer Wellenlänge liegen nur deshalb ablehnen, weil sie nicht auf meiner Wellenlinie liegen, dann liegt er/sie falsch.

Vielleicht habe ich mich ja irgendwo irgendwie sehr schlecht ausgedrückt, so das dieser Eindruck entstehen konnte. Dann wüßte ich gerne wo und wie.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#721444) Verfasst am: 12.05.2007, 06:55    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:


Kramer hat folgendes geschrieben:
Eine Ausname wäre z.B., dass man Dich wegen Deiner Äusserungen zu diesem Thema nicht in Deiner Funktion als Moderator kritisieren sollte. Das ist eine ethische Konvention, die weder durch die Gesetzgebung, noch durch die Forenregeln geregelt wird.


*räusper*
Würdest du eventuell rein hypothetisch die Möglichkeit zulassen, daß dieses keine Ausnahme ist, da die Kritik an die Moderatorfunktion in diesem Zusammenhang ethischen Konventionen gar nicht widerspricht.



Eben dies ist keine Ausnahme. Es geht hier um kommunikative Konventionen. Und diese haben meiner Meinung nach eher pragmatischen, als ethischen Wert.

Quote-Tags repariert - Kival
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#721540) Verfasst am: 12.05.2007, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Aber auch die Gier eines mittellosen Teenagers nach den geilen Turnschuhen würde ich angesichts unserer gesellschaftlichen Werte ethisch nicht als verwerflich ansehen.

Die "Gier nach geilen Turnschuhen" sehe ich als - im Sinne der Gesamtgesellschaft - unreif an. Aber nicht unbedingt ethisch verwerflich, da Andere nicht geschädigt werden.

Wenn aus der Gier aber Diebstahl wird, so wird es tendenziell ethisch verwerflich, da Andere geschädigt werden. Natürlich ist es mindestens ebenso verwerflich, wenn die Werbewirtschaft unmündige Verbraucher zu unverantwortlichem Konsumverhalten aufgeilt. Das legitimiert aber den Diebstahl nicht.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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