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Nationalstaaten oder Vereinigte Erde?
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722892) Verfasst am: 14.05.2007, 13:26    Titel: Nationalstaaten oder Vereinigte Erde? Antworten mit Zitat

Was haltet Ihr für besser? Wenn wir, wie derzeit, eine Erde haben, auf der es viele Nationalstaaten gibt oder wenn wir eine Erde mit einer Zentralregierung hätten? Damit meine ich nicht sowas wie die UN, sondern einen echten Staat, mit z.B. Bundesstaaten.
Wo lägen die Vor- und Nachteile? Was würde das z.B. für die kulturelle Vielfalt bedeuten? Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#722896) Verfasst am: 14.05.2007, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem ist, das Kapitalwirtschaft eine Verteilungsasymmetrie voraussetzt. Was willst du mit einem Staat 'Erde', in dem es ein kaum verändertes Maß an Gerechtigkeit gegenüber dem nicht-vereinigten Zustand gibt? EInigkeit lässt sich nicht einfach nur erklären und verwaltungstechnisch durchsetzen, sie ist nur dann tatsächlich und nachhaltig gegeben, wenn gewissermaßen alle oder die meisten aller substanziellen Versorgungsprobleme der Welt gelöst werden können. Bei Ressourcenknappheit verstärken sich nationalistische, tendenzen; wenn alle satt werden, kann man sich einigen. Ist doch ein alter Hut. Was im Allgemeinem von beidem besser ist, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Das hängt von den Kriterien ab, die man erhebt. Für das Überleben der Menschheit selbst, ist es zB nicht zwingend notwendig, möglichst konfliktfrei zu koexistieren, solange keine Massenvernichtungswaffen mit globalen Folgen eingesetzt werden. Eine einzelne starke Gruppierung hat es leichter sich das zu beschaffen, was sie will, wenn sie neben vielen anderen konkurrierenden Gruppierungen koexistiert. Derjenigen, die sich im Konkurrenzkapmf beweist, geht es dann halt am besten.
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Sibisibi
nie ganz da



Anmeldungsdatum: 19.05.2006
Beiträge: 41
Wohnort: auf einem Hügel am großen Fluss

Beitrag(#722900) Verfasst am: 14.05.2007, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte eine "Weltregierung" für nicht gut.

Allerdings habe ich auch was gegen Nationalstaaten von der Größe Rußlands oder der USA.

Staaten von der Größe Belgiens, Islands, der Niederlande fände ich gut.

Wirtschaftlich und kulturell weitgehend autonome Einheiten, die klein genug sind nicht zum Aggressor zu werden und auf ein funktionierendes Netz multilateraler Verträge für Sicherheit und Handel angewiesen sind.

Wenn ich sehe, auf was für Ideen ein Hr. Schäuble kommt oder wie in den USA mit seinen Bürgern umgegangen wird halte ich globale Sicherheit für ein Thema, daß nicht in zu wenigen Händen liegen sollte.
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so so ....
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722902) Verfasst am: 14.05.2007, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Nur um das klarzustellen: es handelt sich bei dem Gedanken um eine Utopie. Ich halte das jedenfalls für utopisch. Also kann man doch auch über andere mögliche Wirtschaftssysteme, jenseits des Kapitalismus, nachdenken und z.B. auch eine gerechte Ressourcenverteilung einfach mal als Voraussetzung annehmen. Wie wäre es denn dann? Wie sähe die Kultur aus?

Ich wundere mich z.B. bei StarTrek immer darüber, dass Besatzungsmitglieder die Kultur ihrer Ahnen lebendig halten, obwohl doch eine Vereinigung aller Menschen und Kulturen zu einer allmählichen Auflösung von kulturellen Unterschieden führen müsste? Oder muss sie das eben nicht?
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722903) Verfasst am: 14.05.2007, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Sibisibi hat folgendes geschrieben:

Wirtschaftlich und kulturell weitgehend autonome Einheiten, die klein genug sind nicht zum Aggressor zu werden und auf ein funktionierendes Netz multilateraler Verträge für Sicherheit und Handel angewiesen sind.


Also meinst Du kleine, kommunale Wirtschaften?
Da kommt mir grad eine Frage: hat Kommunismus was mit Kommune zu tun? zwinkern...wie groß darf eine Kommune maximal sein, um (nachhaltig) zu funktionieren?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#722908) Verfasst am: 14.05.2007, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nationen sind eigentlich nur verwaltungstechnisch und sprachlich vereinigte Großallianzen, die ursprünglich aus militärischer Notwendigkeit entstanden sind. Ein Netz von Kleinstaaten, wie du's beschrieben hast, ist eigentlich auch eher mein Favorit. Das dürfte aber kaum möglich sein, da sich die notwendige Gleichverteilung weder bei der Gründung eines solchen solchen Systems durchsetzen lässt, noch liesse sich vernünftig verhindern, das ein Staat extremen Reichtum und damit größeren Einfluss gewinnt. Alianzen können auch freiwillig geschlossen werden und dann einigt man sich halt naheliegenderweise wieder auf einen Nationalstaat.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722910) Verfasst am: 14.05.2007, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Nationen sind eigentlich nur verwaltungstechnisch und sprachlich vereinigte Großallianzen, die ursprünglich aus militärischer Notwendigkeit entstanden sind. Ein Netz von Kleinstaaten, wie du's beschrieben hast, ist eigentlich auch eher mein Favorit. Das dürfte aber kaum möglich sein, da sich die notwendige Gleichverteilung weder bei der Gründung eines solchen solchen Systems durchsetzen lässt, noch liesse sich vernünftig verhindern, das ein Staat extremen Reichtum und damit größeren Einfluss gewinnt. Alianzen können auch freiwillig geschlossen werden und dann einigt man sich halt naheliegenderweise wieder auf einen Nationalstaat.


Da stimme ich zu. Dennoch finde ich, dass diese Utopie irgendwie eine interessante Zukunftsvision ist, die man nicht gleich auf ewig verwerfen sollte. Bundesstaaten können z.B. viel Freiheit haben und gehörem zu einem gemeinsamen Bund. Vielleicht führt der Thread aber tasächlich ins Leere. Hab da zu kurz gedacht...
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#722911) Verfasst am: 14.05.2007, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das Großfürstentum Schwaben würde euch eh alle innerhalb von 2 Generationen wieder kassieren ^^
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722913) Verfasst am: 14.05.2007, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Das Großfürstentum Schwaben würde euch eh alle innerhalb von 2 Generationen wieder kassieren ^^


Dem würde der Stadtstaat Köln schon standhalten zwinkern
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Sibisibi
nie ganz da



Anmeldungsdatum: 19.05.2006
Beiträge: 41
Wohnort: auf einem Hügel am großen Fluss

Beitrag(#722941) Verfasst am: 14.05.2007, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Sibisibi hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftlich und kulturell weitgehend autonome Einheiten, die klein genug sind nicht zum Aggressor zu werden und auf ein funktionierendes Netz multilateraler Verträge für Sicherheit und Handel angewiesen sind.
Also meinst Du kleine, kommunale Wirtschaften?
Da kommt mir grad eine Frage: hat Kommunismus was mit Kommune zu tun? zwinkern...wie groß darf eine Kommune maximal sein, um (nachhaltig) zu funktionieren?
Kommunismus und Kommune kommen beide vom lat. Communion ("Gemeinschaft").

Kommunale Wirtschaften halte ich für zu klein. Ich denke um eine funktionierende Volkswirtschaft installieren zu können ist eine gewisse Mindestgröße an Fläche und Bevölkerung notwendig.

Luxemburg wäre da vllt. eine Untergrenze.

Andorra, Liechtenstein, Monaco, etc. überleben ja im Prinzip nur, weil sie an größere Länder gekoppelt sind.

Der Mensch als Hordentier kann sich zwar afaik nur 300 Personen gleichzeitig merken, aber unter 500.000 Menschen glaube ich ist eine Wirtschaft mit einem Minimum an Sozialwesen und Arbeitsteilung nicht möglich.

Und Subsistenzwirtschaften mit 250 - 1000 Personen halte ich nicht mehr für erstrebenswert.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722949) Verfasst am: 14.05.2007, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sibisibi hat folgendes geschrieben:

Kommunale Wirtschaften halte ich für zu klein. Ich denke um eine funktionierende Volkswirtschaft installieren zu können ist eine gewisse Mindestgröße an Fläche und Bevölkerung notwendig.

Luxemburg wäre da vllt. eine Untergrenze.


Ich denke da anders. Ich glaube nur ganz kleine, autonome Kommunen, mit in sich geschlossenem Wirtschaftssystem können dauerhaft existieren. Die Ressource Land (z.B. für Ackerbau) ist sehr begrenzt und es kann daher nur eine gewisse Anzahl von Menschen ernährt werden. Sobald die Einwohnerzahl die eigenen Ressourcen übersteigt funktioniert eine Kommune nicht mehr autonom, sondern ist auf Handel oder Raub angewiesen. Im Großen sieht man das sehr schön...die 3.Welt wird ausgebeutet, weil z.B. Europas Ressourcen für die Versorgung nicht ausreichen. Mit Bodenschätzen ist es ähnlich.
Luxemburg kann sich bei der Einwohnerzahl die es hat nicht selbst ernähren. Geschweige denn Länder wie Deutschland oder Frankreich. Selbst Luxemburg ist also eigentlich schon zu groß. Da man aber nicht einfach die Bevölkerung dezimieren kann, muss man eben im Endeffekt andere Bevölkerungen dezimieren oder auspressen. Kapitalismus eben.
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mehrdad
Prediger in der Wüste



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 742

Beitrag(#722957) Verfasst am: 14.05.2007, 15:48    Titel: Re: Nationalstaaten oder Vereinigte Erde? Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr für besser? Wenn wir, wie derzeit, eine Erde haben, auf der es viele Nationalstaaten gibt oder wenn wir eine Erde mit einer Zentralregierung hätten? Damit meine ich nicht sowas wie die UN, sondern einen echten Staat, mit z.B. Bundesstaaten.
Wo lägen die Vor- und Nachteile? Was würde das z.B. für die kulturelle Vielfalt bedeuten? Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


das wird nicht funktioniern, solange 2/3 der UN-mitglieder diktaturen sind, und solange es eine ideologie namens islam gibt, die auf alleinherrschaft und nicht auf koexistenz und kulturelle vielfalt ausgerichtet ist.

gäbe es keinen islam auf der welt, wäre dein vorschlag super, aber wenn man bedenkt, wie schnell muslime beleidigt sind und wie stur sie imemr auf maximalforderungen bestehen, dann wird einem klar, dass eine weltregierung so nicht funktioniern kann.

MFG
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Da der Koran nicht falsch seien kann, muss die Realität falsch sein.

Muslime lernen den Koran auswendig. Nicht-Muslime verstehen den Koran.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#722958) Verfasst am: 14.05.2007, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man liest, was du schriebst, könnte man denken, der Islam wäre das einzige Problem auf der Welt... Mit den Augen rollen
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722960) Verfasst am: 14.05.2007, 15:50    Titel: Re: Nationalstaaten oder Vereinigte Erde? Antworten mit Zitat

mehrdad hat folgendes geschrieben:

gäbe es keinen islam auf der welt, wäre dein vorschlag super


Das war kein Vorschlag. Eher ein utopisches Gedankenspiel. Religion wäre sicherlich grundsätzlich das größte Hemmnis für die Umsetzung einer solchen Utopie. Nicht nur der Islam.
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mehrdad
Prediger in der Wüste



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 742

Beitrag(#722966) Verfasst am: 14.05.2007, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Wenn man liest, was du schriebst, könnte man denken, der Islam wäre das einzige Problem auf der Welt... Mit den Augen rollen


jetzt mal tacheles:

ohne die ideologie islam gäbe es auf der welt viel weniger probleme.

@Konstrukt:

es gibt religionen, bei denen ich mir deinen vorschlag super vorstellen könnte. das sind religionen, die heutzutage mehrheitlich "säkularisiert" sind. bei andere religionen wird deine gute und auf kompromisse, koexistenz und vielfalt zielende idee leider nicht funktioniern.

MFG
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#722967) Verfasst am: 14.05.2007, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

mehrdad hat folgendes geschrieben:

es gibt religionen, bei denen ich mir deinen vorschlag super vorstellen könnte. das sind religionen, die heutzutage mehrheitlich "säkularisiert" sind. bei andere religionen wird deine gute und auf kompromisse, koexistenz und vielfalt zielende idee leider nicht funktioniern.

MFG


Vielfalt ist ein Punkt bei dem ich da sogar eher skeptisch bin. Ich denke es würde viel mehr zu einem allmählichen Erlöschen dieser Vielfalt zugunsten einer kulturellen McDonaldisierung der Weltgesellschaft kommen. Aber das ist natürlich alles Theorie.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#723027) Verfasst am: 14.05.2007, 17:10    Titel: Re: Nationalstaaten oder Vereinigte Erde? Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr für besser? Wenn wir, wie derzeit, eine Erde haben, auf der es viele Nationalstaaten gibt oder wenn wir eine Erde mit einer Zentralregierung hätten? Damit meine ich nicht sowas wie die UN, sondern einen echten Staat, mit z.B. Bundesstaaten.
Wo lägen die Vor- und Nachteile?

Wäre doch toll. Vorausgesetzt die Weltregierung vrefügt über die nötigen Machtmittel gäbe es keine Kriege mehr, allenfalls nur noch regional begrenzte Bürgerkriege. MM fällt mit Expansion oder Landnahme einer der wichtigsten Kriegsgründe weg. Entscheidend dürfte der Erfolg dieser Utopie vom Wirtschafts- und Rechtssystem abhängen. Welchen Vorteil hat Region x wegen Bodenschätzen oder irgendwelcher anderer Ressourcen. "Gehört" dieser Vorteil exklusiv der dort beheimateten Bevölkerungsgruppe.

Zitat:
Was würde das z.B. für die kulturelle Vielfalt bedeuten? Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?

Deutschland gibt doch ein gutes Beispiel dafür. Trotz diverser historischer Wirrnisse konnten die ehemaligen deutschen Kleinstaaten ihre kulturelle Identität wahren.
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Kafir
Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo

Beitrag(#723080) Verfasst am: 14.05.2007, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Noch nicht mal die Dummah konnte ihr weltweites Super-Kalifat ausrufen oder gar die Länder EU sind zu einem Staat (so einer Art europäische USA) verschmolzen. Ich sehe eher genau das Gegenteil, es entstehen immer mehr Nationalstaaten, demnächst erwarte ich so etwas wie ein unabhängiges Kurdistan im Nahen Osten...
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Adnan
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.04.2006
Beiträge: 88
Wohnort: Fürth im Odenwald

Beitrag(#723236) Verfasst am: 14.05.2007, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der Islam konnte kein weltweites Kalifat ausrufen, weil er nie die Welt beherrschte. Das "noch nicht mal" finde ich hier ungerechtfertigt, denn andere ethnische und ideologische Gruppen mit Weltherrschaftsanspruch gab und gibt es seither. Nur weil der Islam gerne die Weltherrschaft will, sie aber nicht bekam, schließt das noch keine freiwillige Weltvereinigung aus.

Dass in den Regionen, in denen der Nationalstaatsgedanke von Europa gebracht wurde die dortigen Völker nicht immer zufrieden sind mit den von Europäern gezogenen oder daraus resultierenden heutigen Grenzen, ist verständlich. Denn selbst in Europa brauchte es erst den Ersten und Zweiten Weltkrieg, um den Unsinn von Grenzstreitigkeiten bewusst werden zu lassen. Der Nationalgedanke in Europa ist sicherlich nicht ausgestorben, aber die EU zeigt: er hat für Bevölkerung und Politik an Wert eingebüßt. Stringent nationale Politik bringt nicht das meiste nationale Glück, eine Einsicht, die viel wert ist, aber nicht millionenfaches Leid. Deshalb sollten wir die Lunte nicht runter brennen lassen, damit sie separatistischen Sprengstoff, sei er kurdisch oder sudanesisch, explodieren lässt. Dabei müssen wir (die westliche Welt) auch noch darauf achten, keinem Staat, auch nicht der Türkei, in seine Souveränität zu pfuschen. Denn das würde die labile politische Weltordnung gefährden, bei der die potentielle Schlichungstinstanz UNO noch weit hinter der Macht der Nationalstaaten zurücksteht und deshalb erst einmal potentiell bleibt. Ein schwieriger Balance-Akt zwischen dem Gewährenlassen anderer Staaten und dem Verhindern großer Bürgerkriege.

Ganz davon abgesehen: Wie soll denn die Menschheit ihr Zusammenleben am Besten regeln? Demokratisch und Föderalistisch, denn ein System, dass die Interessen von zig Milliarden Individuen gegeneinander abwägen will, muss flexibel sein. Ein zentralistisches, autoritäres Regime wie in China reicht zwar aus, eine Milliarde Menschen zu regieren, aber wie lange das dort noch funktionieren wird, ist zweifelhaft. Vor allem zweifelhaft auch, ob es ein Fortschritt für die Menschheit wäre, würde Regierungsrepression globalisiert.

Die heuten Kulturen halte ich nicht für sakrosankt. Sie sind im Laufe der Zeit entstanden, im Laufe der Zeit werden sie sich ändern, so wie es Kulturen eigen ist. Vielleicht werden die aus künftiger Sicht traditionelle Kultur nicht ganz verschwinden, wie man am Beispiel Japan im Bezug auf den westlichen Kulturkreis ableiten kann: Eine eigene kulturelle Identität haben die Bewohner der Insel ja beibehalten, obwohl sie viel von der westlichen, größtenteils wohl amerikanisch-stämmigen Kultur (die wohl heute am meisten den Begriff „global“ verdient), übernommen haben – aber die Japaner haben andersherum auch viel dazu beigetragen! Schon die Kolonisation hat gezeigt, dass sich Kulturen immer gegenseitig beeinflussen (einige Details wie Hängematten, Kaffee, Sofas seien mal genannnt), gleichwohl sich eine der beteiligten Kulturen als die Herrschende betrachtet. Eine einzige, einheitlich-flache Weltkultur kann ich mir nur vorstellen, wenn Kommunikation und Reisemöglichkeiten durch den Fortschritt so enorm wachsen, dass der Aufwand, mit Menschen auf der ganzen Welt und mit Menschen im eigenen Land in Kontakt zu treten ein etwa gleiches Niveau erreicht. Dabei meine ich mehr Kontakt, als den durch's Internet ermöglichte, obwohl es für eine umfassende Weltkultur in Zukunft möglicherweise sogar eine ausreichende Basis an Austausch schaffen könnte Ich meine, Kulturen sind heutzutage regionsabhängig, weil nur auf beschränktem Raum ein Austausch stattfinden kann, der rege genug ist, eine Kultur hervorzubringen. Fiele diese Schranke, erweiterte sich auch der zwischenmenschliche Austausch, entstünde schließlich eine neue Kultur.

Ist eine Weltkultur überhaupt erstrebenswert? Ich kann sie nicht allein wegen ihrer quantitativen Größe ablehnen, und ihre qualitative steht noch nicht fest. Das betrachte ich aber nicht als Ablehungsmotiv. Gehört nicht eine gewisse Feigheit dazu, etwas abzulehnen, weil es neu ist und deshalb freilich nicht mit der Vertrautheit des Althergebrachten mithalten kann? Ich sehe es eher als Chance, dass eine Weltkultur noch nicht entstanden ist, weil es uns in sehr kleinem Maß das mitwirken ermöglicht.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#723246) Verfasst am: 14.05.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kafir hat folgendes geschrieben:
Noch nicht mal die Dummah konnte ihr weltweites Super-Kalifat ausrufen oder gar die Länder EU sind zu einem Staat (so einer Art europäische USA) verschmolzen. Ich sehe eher genau das Gegenteil, es entstehen immer mehr Nationalstaaten, demnächst erwarte ich so etwas wie ein unabhängiges Kurdistan im Nahen Osten...

Weder ist die Geschichte der EU an ihrem Ende angekommen noch muss die Bildung neuer Nationalstaaten in einer gegend der Auflösung alter Nationalstaaten in anderen Gegenden widersprechen
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#723265) Verfasst am: 14.05.2007, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kafir hat folgendes geschrieben:
Noch nicht mal die Dummah konnte ihr weltweites Super-Kalifat ausrufen oder gar die Länder EU sind zu einem Staat (so einer Art europäische USA) verschmolzen. Ich sehe eher genau das Gegenteil, es entstehen immer mehr Nationalstaaten, demnächst erwarte ich so etwas wie ein unabhängiges Kurdistan im Nahen Osten...

Du übersiehst mM etwas grundlegendes. Dort wo (jetzt) neue Nationalstaaten entstehen wurde die kulturelle Identität der fraglichen Bevölkerungsgruppen mehr oder weniger lange negiert und unterdrückt. Eine "normale" Gegenreaktion mM, dass die unterdrückten sich von den Unterdrückern abgrenzen wollen. Ich hoffe trotzdem, dass man früher oder später zur Erkenntnis kommen wird dass Nationalstaaten für die Aufrechterhaltung irgendwelcher Identitäten nicht notwendig sind.

Welche Vorteile bietet denn der Nationalstaat gegenüber anderen Modellen ganz konkret?


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 14.05.2007, 22:01, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#723277) Verfasst am: 14.05.2007, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wuerde die bisherigen Nationalstaaten zugunsten eines demokratisch legitimierten Weltmanagements und regionaler Gremien zurueckstutzen. Die Nationalstaaten sind viel zu maechtig geworden und eignen sich weder dazu die globalen Probleme in den Griff zu bekommen noch das Zusammenleben der Menschen vor Ort zu organisieren. Deshalb wuerde ich Machtbefugnisse im Hinblick auf Probleme wie z.B. die globale Erwaermung dem Weltmanagement uebertragen um diese wirksam bekaempfen zu koennen und kulturelle Belange weitestgehend von regionalen Gremien regeln lassen, schon um keinen allmaechtigen Moloch als Weltregierung aufkommen zu lassen.

Gruss, Bernie
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Adnan
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Anmeldungsdatum: 25.04.2006
Beiträge: 88
Wohnort: Fürth im Odenwald

Beitrag(#723315) Verfasst am: 14.05.2007, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Nationalstaaten sind auch meiner Meinung nach nicht zweckvoll.

"Staat" halte ich für einen weiterhin brauchbaren Begriff. Er ist auch für andere als wirtschaftliche Bereiche zuständig, anders als ein Management. Nennt man Regierung Management und Regionalparlamente Gremien nennt ändert das nichts an ihrem Wesen, nur an ihrer Wahrnehmung.


Zitat:
Welche Vorteile bietet denn der Nationalstaat gegenüber anderen Modellen ganz konkret?


Was gibt es denn für andere Modelle?

Kommt für einen lang bestehenden, friedlichen Weltstaat etwas anderes als eine Willensnation in Frage? Verschiedene Völker müssen in einem Staat zusammen leben wollen, sonst lässt sich ein Bürgerkrieg kaum vermeiden.

In einem Weltstaat hätte aber auch kein Volk einen Nationalstaat. Ein Volk, dass sich vom Weltstaat separierte, trennte sich von der Welt, wäre vollständig isoliert.
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#723323) Verfasst am: 14.05.2007, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Moin beach,

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde die bisherigen Nationalstaaten zugunsten eines demokratisch legitimierten Weltmanagements und regionaler Gremien zurueckstutzen. Die Nationalstaaten sind viel zu maechtig geworden und eignen sich weder dazu die globalen Probleme in den Griff zu bekommen noch das Zusammenleben der Menschen vor Ort zu organisieren.

Ich galube nicht, dass es die Nationalstaaten sind, die zu mächtig geworden sind, ich glaube, das ist irgendwie doch eine andere, eher transnationale Kraft... Im übrigen meine ich beobachten zu können, dass kleinere Staaten durchaus größeren darin überlegen sind, das Zusammenleben vor Ort zu organisieren. Gleichzeitig sind es vor allem wieder diese großen, die global auch den anderen Probleme machen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Deshalb wuerde ich Machtbefugnisse im Hinblick auf Probleme wie z.B. die globale Erwaermung dem Weltmanagement uebertragen um diese wirksam bekaempfen zu koennen und kulturelle Belange weitestgehend von regionalen Gremien regeln lassen, schon um keinen allmaechtigen Moloch als Weltregierung aufkommen zu lassen.

Ich glaube dennoch, genauso einer würde es werden unter den heutigen Bedingungen. Nicht nur die Erfahrungen mit der EU lassen mich nur davor warnen, irgendwelchen Bestrebungen dieser Art, sollten sie unternommen werden, positiv oder auch nur neutral gegenüberzustehen. Generell alles, was irgendwie derart zentralistisch entscheidende Macht ausüben kann. Ich muss dir doch zB auch nicht gross erklären, dass gerade die globale Erwärmung hervorragende Ansätze bietet, wirtschaftliche Machtpolitik ersten Ranges auszuüben. Das hört doch nicht auf, indem man Nationalstaaten Befugnisse entzieht und diese nur noch mehr zentralisiert. Stell dir vor, nur noch ein zentraler Ort, an dem Weltlobbyismus getrieben werden müsste, und - zack - weltweit durchgesetzt. Viel weniger Stimmen, die durcheinanderquasseln, viel weniger (vergleichsweise) unabhängige Zentren, in denen sich auch mal was neues, ganz anderes durchsetzen könnte, alles diesem einen, momentan schon übermächtigen 'Kanon' unterworfen. Stell dir vor, es gäbe einen weltweiten Bundestag. Oder Senat/Kongress. Oder auch Duma. Mir graust's. Und du kennst doch den Term 'Global Governance' und in welchen Kreisen der gern verwendet wird.

Nein danke!
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#723334) Verfasst am: 14.05.2007, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Adnan hat folgendes geschrieben:
[ng.


Zitat:
Welche Vorteile bietet denn der Nationalstaat gegenüber anderen Modellen ganz konkret?


Was gibt es denn für andere Modelle?

Kommt für einen lang bestehenden, friedlichen Weltstaat etwas anderes als eine Willensnation in Frage? Verschiedene Völker müssen in einem Staat zusammen leben wollen, sonst lässt sich ein Bürgerkrieg kaum vermeiden.

Logisch. Zwangsweise Beglückung funktioniert in den seltensten Fällen. ZZ würde es sicherlich nicht funktionieren. Aber als Projekt über mehrere Generationen schon vorstellbar meiner Meinung. Und natürlich müsste man genau überlegen welche Macht man der Weltregierung einräumen sollte (und könnte).
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#723354) Verfasst am: 14.05.2007, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

@Adnan

Zitat:
Dabei meine ich mehr Kontakt, als den durch's Internet ermöglichte, obwohl es für eine umfassende Weltkultur in Zukunft möglicherweise sogar eine ausreichende Basis an Austausch schaffen könnte Ich meine, Kulturen sind heutzutage regionsabhängig, weil nur auf beschränktem Raum ein Austausch stattfinden kann, der rege genug ist, eine Kultur hervorzubringen. Fiele diese Schranke, erweiterte sich auch der zwischenmenschliche Austausch, entstünde schließlich eine neue Kultur.


Hin- und Hergereise, gibts genug. Sprache und Sitten sind die wesentlichen Gründe. Die Leute aufgrund einer kulturellen Verschmelzung zusammenzuführen, ist unmöglich, schon gar nicht gezielt. Alles was man tun kann ist, Versorgungsprobleme zu lösen und irgendwie Wohlstandsnivellierung zu fördern. Ohne großräumig substantielle Not zu beseitigen, kommt man keinen Schritt weiter. Im Übrigen kommt dein Vorschlag vom 'mutigen' Ziel des Einheitsbreis auch bissl faschistoid angehaucht rüber. Deinen Einheitsbrei kannst du für meinem Geschmack selbst löffeln und da bin ich sicher nicht der Einzige ^^
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Argáiþ
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Beiträge: 12486

Beitrag(#723358) Verfasst am: 15.05.2007, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf: Die Frage nach dem Sinn von Nationalstaaten ist wie die Frage nach dem Sinn von verschiedenen Identitäten und Sprachen, letztlich nach dem Individualismus selbst. Es hat keinen Sinn, es ist einfach vorhanden und parametrisiert die Art u. Weise des Zusammenlebens. Ich bin aus irgendwelchen jenseitigen Gründen froh, dass ich ich bin und nicht jemand anders und ich nehme an, dir geht es ähnlich. Ich halte diesen Umstand auch für auf Gruppen ausdehnbar Schulterzucken
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Sehwolf
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Beiträge: 10077

Beitrag(#723390) Verfasst am: 15.05.2007, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Sehwolf: Die Frage nach dem Sinn von Nationalstaaten ist wie die Frage nach dem Sinn von verschiedenen Identitäten und Sprachen, letztlich nach dem Individualismus selbst. Es hat keinen Sinn, es ist einfach vorhanden und parametrisiert die Art u. Weise des Zusammenlebens. Ich bin aus irgendwelchen jenseitigen Gründen froh, dass ich ich bin und nicht jemand anders und ich nehme an, dir geht es ähnlich. Ich halte diesen Umstand auch für auf Gruppen ausdehnbar Schulterzucken

Guter Beitrag.
Einerseits geht es genau darum: Ist doch geradzu erschreckend dass/wie vehement manche ihre eigene Identität am zukünftigen Fortbestand ihrer Nation/Kultur festmachen.

Andererseits geht es genau darum nicht: MM können mehrere kulturell verschiedene Gruppen sich durchaus zu größeren Gemeinschaften zusammenschließen ohne dass die jeweiligen kulturellen Identitäten verloren gehen. Natürlich werden die Kulturen dabei abgeschliffen, womöglich sogar durchmischt, mindestens entstehen Bereiche mit verminderter Trennschärfe. Aber, ist das wirklich so tragisch? In D gibt es zB mM seit 1-2 Jahrzehnten eine Renaissance der Mundart, überall gibt es kleine Volkstheater, Mundartbands, Komiker und Bücher etc pp. Da wird die heimische Kultur gehegt lokale Bräche werden gepflegt und konserviert. Warum sollte das in größerem Maßstab nicht ebenfalls möglich sein.
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Ogion
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Anmeldungsdatum: 29.10.2006
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Wohnort: Giessen

Beitrag(#723416) Verfasst am: 15.05.2007, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, was in diesem Zusammenhang viele nicht erkennen, ist, dass Kultur an ihnen liegt. Kultur ist eine Sache der Menschen, die sie ausüben. Wenn also ein staatliches Gebilde genug individuelle Freiheiten lässt, dann gibt es keinen Grund, zu fürchten, man würde seine Kultur verlieren.^
Schlimm wird es dann, wenn der Staat anfängt, und selber versucht Richtlinien für 'Kultur' aufzustellen (ich sag nur Leitkultur, grusel). Was dahinter steht, ist IMHO die Xenophobie der Leute. Die denken, das Fremde würde sie bedrohen, nur weil es fremd ist. Ich habe nichts dagegen, wenn der Staat gewisse Prinzipien klarstellt, wie das Bekenntniss zu Demokratie und vor allem den Menschenrechten. Aber wenn sie anfangen, darüber hinaus irgendwelche Richtlinien für Kultur aufzustellen, verstoßen sie gegen die Freiheit des Individuums.

Was ich dagegen nachvollziehen (nicht persönlich, aber 'intellektuell') kann, ist, dass einige befürchten, dass die Veränderung der Einwohnerverhältnisse auch eine Veränderung der Politik, der Gesetze und vlt. gar der grundlegenden Prinzipien (wie Grundgesetzartikel oder so) bringen kann. Aber da muss ich sagen, das ist der Effekt der Mehrheitsgesellschaft. In einer Demokratie hat nunmal per definitionem die Veranstaltung der Merhheti. Auch ohne Türken^

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"Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#723422) Verfasst am: 15.05.2007, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.
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