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Nationalstaaten oder Vereinigte Erde?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#723437) Verfasst am: 15.05.2007, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#723440) Verfasst am: 15.05.2007, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt


Klar, nach ein paar Millionen Toten und den Triumph über die bösen Aliens kann die geeinte Erde den Weltraum erkunden und ein Zeitalter des Friedens und Fortschrittes einleiten.

(Ich hoffe natürlich auf das best case-Szenario. Noch nie Independence Day gesehen, oder was? Mr. Green )
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Storm by Tim Minchin
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#723442) Verfasst am: 15.05.2007, 09:54    Titel: Re: Nationalstaaten oder Vereinigte Erde? Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr für besser? Wenn wir, wie derzeit, eine Erde haben, auf der es viele Nationalstaaten gibt oder wenn wir eine Erde mit einer Zentralregierung hätten? Damit meine ich nicht sowas wie die UN, sondern einen echten Staat, mit z.B. Bundesstaaten.
Wo lägen die Vor- und Nachteile? Was würde das z.B. für die kulturelle Vielfalt bedeuten? Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?

Ich kann beim besten Willen keinen Vorteil erkennen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#723445) Verfasst am: 15.05.2007, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt


Klar, nach ein paar Millionen Toten und den Triumph über die bösen Aliens kann die geeinte Erde den Weltraum erkunden und ein Zeitalter des Friedens und Fortschrittes einleiten.

Die Menschheit soll mal lieder zusehen, daß sie mit der Erde, die sie hat, zurecht kommt. Das wäre Frieden und Fortschritt bei weitem dienlicher.
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#723447) Verfasst am: 15.05.2007, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt


Klar, nach ein paar Millionen Toten und den Triumph über die bösen Aliens kann die geeinte Erde den Weltraum erkunden und ein Zeitalter des Friedens und Fortschrittes einleiten.

Die Menschheit soll mal lieder zusehen, daß sie mit der Erde, die sie hat, zurecht kommt. Das wäre Frieden und Fortschritt bei weitem dienlicher.


Das halte ich eben für nicht realistisch. So unwahrscheinlich eine akute planetare Bedrohung ist, schätze ich die Chancen höher ein, als dass die Menschheit ohne Druck plötzlich ihre Wesensart ändert und friedlich kooperiert.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#723453) Verfasst am: 15.05.2007, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Peinhart

Peinhart hat folgendes geschrieben:
Moin beach,

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde die bisherigen Nationalstaaten zugunsten eines demokratisch legitimierten Weltmanagements und regionaler Gremien zurueckstutzen. Die Nationalstaaten sind viel zu maechtig geworden und eignen sich weder dazu die globalen Probleme in den Griff zu bekommen noch das Zusammenleben der Menschen vor Ort zu organisieren.

Ich galube nicht, dass es die Nationalstaaten sind, die zu mächtig geworden sind, ich glaube, das ist irgendwie doch eine andere, eher transnationale Kraft... Im übrigen meine ich beobachten zu können, dass kleinere Staaten durchaus größeren darin überlegen sind, das Zusammenleben vor Ort zu organisieren. Gleichzeitig sind es vor allem wieder diese großen, die global auch den anderen Probleme machen.


Das wuerde doch durchaus fuer meinen Vorschlag sprechen mehr nationale Kompetenzen, insbesondere im kultuerellen Bereich, vom Nationalstaat weg, in die Regionen zu verlegen, wobei sich bei den kleinen Staaten wohl nicht viel aendern wuerde. Luxemburg z.B. laesst sich sicher eher schlecht in Regionen unterteilen..

Peinhart hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Deshalb wuerde ich Machtbefugnisse im Hinblick auf Probleme wie z.B. die globale Erwaermung dem Weltmanagement uebertragen um diese wirksam bekaempfen zu koennen und kulturelle Belange weitestgehend von regionalen Gremien regeln lassen, schon um keinen allmaechtigen Moloch als Weltregierung aufkommen zu lassen.

Ich glaube dennoch, genauso einer würde es werden unter den heutigen Bedingungen. Nicht nur die Erfahrungen mit der EU lassen mich nur davor warnen, irgendwelchen Bestrebungen dieser Art, sollten sie unternommen werden, positiv oder auch nur neutral gegenüberzustehen. Generell alles, was irgendwie derart zentralistisch entscheidende Macht ausüben kann. Ich muss dir doch zB auch nicht gross erklären, dass gerade die globale Erwärmung hervorragende Ansätze bietet, wirtschaftliche Machtpolitik ersten Ranges auszuüben. Das hört doch nicht auf, indem man Nationalstaaten Befugnisse entzieht und diese nur noch mehr zentralisiert. Stell dir vor, nur noch ein zentraler Ort, an dem Weltlobbyismus getrieben werden müsste, und - zack - weltweit durchgesetzt. Viel weniger Stimmen, die durcheinanderquasseln, viel weniger (vergleichsweise) unabhängige Zentren, in denen sich auch mal was neues, ganz anderes durchsetzen könnte, alles diesem einen, momentan schon übermächtigen 'Kanon' unterworfen. Stell dir vor, es gäbe einen weltweiten Bundestag. Oder Senat/Kongress. Oder auch Duma. Mir graust's. Und du kennst doch den Term 'Global Governance' und in welchen Kreisen der gern verwendet wird.

Nein danke!


Nein sowas wie die real existierende EU schwebt mir eigentlich nicht vor...ist viel zu undemokratisch das Ganze. Hat anstatt 'ner gewaehlten Regierung einen Stall voll ernannter Kommisare, meistens auch noch Leute, die niemand waehlen wuerde, weshalb die EU-Kommission als garantiert demokratiefreie Zone gerade recht kommt um verdiente Patrteifreunde vollzuversorgen. Eine reformierte und vor allem demokratisierte EU wuerde allerdings schon eine recht gute Blaupause abgeben...
Gegen eine zu grosse Machtansammlung im "Weltmanagment" waere ich auch, deshalb als Ausgleich die Staerkung der Regionen. Ins globale Management gehoeren ausschliesslich globale Probleme und sonst gar nix! Das abschreckende Beispiel der "stolzen Nationen" mit all der Selbstherrlichkeit und Selbstgerechtigkeit der manchmal dort regierenden gluehenden Patridioten, sollte eigentlich Ansporn genug sein, die Machtfuelle auf das Noetigste zu begrenzen.

Gruss, Bernie
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#723456) Verfasst am: 15.05.2007, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt


Klar, nach ein paar Millionen Toten und den Triumph über die bösen Aliens kann die geeinte Erde den Weltraum erkunden und ein Zeitalter des Friedens und Fortschrittes einleiten.

Die Menschheit soll mal lieder zusehen, daß sie mit der Erde, die sie hat, zurecht kommt. Das wäre Frieden und Fortschritt bei weitem dienlicher.


Das halte ich eben für nicht realistisch. So unwahrscheinlich eine akute planetare Bedrohung ist, schätze ich die Chancen höher ein, als dass die Menschheit ohne Druck plötzlich ihre Wesensart ändert und friedlich kooperiert.

Die meisten Konflikte, die es derzeit auf der Welt gibt, liegen aber nicht in der Wesensart des Menschen begründet, sondern haben konkrete Ursachen. Die gilt es zu ergründen und zu bekämpfen, dann siehts mit der friedlichen Kooperation gar nicht mal so schlecht aus. Die meisten Menschen haben schließlich nicht wirklich Bock, sich gegenseitig die Rübe einzuhauen. Ob ein Welt-Staat da etwas Sinnvolles beitragen kann, bezweifle ich.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
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Beitrag(#723464) Verfasst am: 15.05.2007, 10:21    Titel: Re: Nationalstaaten oder Vereinigte Erde? Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr für besser? Wenn wir, wie derzeit, eine Erde haben, auf der es viele Nationalstaaten gibt oder wenn wir eine Erde mit einer Zentralregierung hätten? Damit meine ich nicht sowas wie die UN, sondern einen echten Staat, mit z.B. Bundesstaaten.
Wo lägen die Vor- und Nachteile?

Wäre doch toll. Vorausgesetzt die Weltregierung vrefügt über die nötigen Machtmittel gäbe es keine Kriege mehr, allenfalls nur noch regional begrenzte Bürgerkriege.


Der Krieg zwischen USA und Irak wird dann in Bürgerkrieg umbenannt. Jeder Weltkrieg wäre dann ein Bürgerkrieg. Macht das einen qualitativen Unterschied? Mit den Augen rollen
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
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Beitrag(#723484) Verfasst am: 15.05.2007, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, ich hab das bisschen doof formuliert.
In so einem (zugegeben utopischen) Weltstaat wie er mir vorschwebt, würde es diesen Krieg nicht mehr geben, das die Ressourcen um die es geht ja "allen" gehören.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#723523) Verfasst am: 15.05.2007, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin für eine direktdemokratisch gewählte, mehrstufig föderative weltregierung.

allerdings halte ich eine diskussion darüber für derartig verfrüht, da eine vereinigte welt im grunde science fiction ist; denn staaten wie die USA, China und Russland werden einer aufgabe ihrer souveränität bis auf absehbare zeit wohl kaum zustimmen.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#723601) Verfasst am: 15.05.2007, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:


Andererseits geht es genau darum nicht: MM können mehrere kulturell verschiedene Gruppen sich durchaus zu größeren Gemeinschaften zusammenschließen ohne dass die jeweiligen kulturellen Identitäten verloren gehen. Natürlich werden die Kulturen dabei abgeschliffen, womöglich sogar durchmischt, mindestens entstehen Bereiche mit verminderter Trennschärfe. Aber, ist das wirklich so tragisch? In D gibt es zB mM seit 1-2 Jahrzehnten eine Renaissance der Mundart, überall gibt es kleine Volkstheater, Mundartbands, Komiker und Bücher etc pp. Da wird die heimische Kultur gehegt lokale Bräche werden gepflegt und konserviert. Warum sollte das in größerem Maßstab nicht ebenfalls möglich sein.


da hätte ich auch nix dagegen und wie sollte ich auch. Das ist ein völlig normaler Vorgang, wenn es von allein kommt und nicht nach Plan durchgesetzt wird. Nur wenn der 'Superpluralismus' staatlich verordnet wird und kontraproduktiv erscheinende Ausdrucksformen irgendwie sanktioniert (mE auch wenn sie nicht gefördert werden, da wo es wert ist) werden, fängt das Ganze an zu einem kulturell-politischen Experiment zu verkommen, das nur scheitern kann. Ich habe ja auf Adnan mehr oder weniger geantwortet, dass diese Assimilierungsprozesse ohnehin stattfinden und eine verzweifeltere Ausdrucksform von Identitätsbewustsein immer dann statfindet, wenn man sich als Gruppe in Not sieht, aus welchen Gründen auch immer. Wenn man also einfach weiter versucht, die wesentlichen Weltprobleme zu lösen und somit auch ein Profit durch kulturellen Austausch möglich ist und nicht nur das Abnicken ideologischer Endlösungsphantasieen, dann wird die Einheitskultur über einen langsamen, natürlichen Prozess ganz von alleine kommen, falls sie überhaupt eine echte Voraussetzung für eine Weltregierung ist (was ich bezweifle).
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#723604) Verfasst am: 15.05.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt


Klar, nach ein paar Millionen Toten und den Triumph über die bösen Aliens kann die geeinte Erde den Weltraum erkunden und ein Zeitalter des Friedens und Fortschrittes einleiten.

(Ich hoffe natürlich auf das best case-Szenario. Noch nie Independence Day gesehen, oder was? Mr. Green )


Da sollte es mal eine Fortsetzung geben, in der gezeigt wird, wie sich die Industrienationen um die Alienwarcks erbittert schlagen, um sie auszuschlachten.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#723609) Verfasst am: 15.05.2007, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:



Gegen eine zu grosse Machtansammlung im "Weltmanagment" waere ich auch, deshalb als Ausgleich die Staerkung der Regionen. Ins globale Management gehoeren ausschliesslich globale Probleme und sonst gar nix!


Da hast du mE eigentlich Recht. Das wäre weder verwaltungstechnisch sinnvoll, noch würde es das Missbrauchsrisiko lohnen. Eine richtiggehende Weltregierung hätte aber ohnehin im Grunde nur wirkliche Macht, wenn die stärksten Nationen bereit wären, Strukturen zuzustimmen, die eine Ermächtigung unmöglich machen, wenn sie also bereit wären ihre ehemaligen Vorteilspositionen aufzugeben. Ob das überhaupt möglich ist, sei mal dahingestellt. Für durchsetzungsfähige vereinigte Staaten von Europa zB ist das Thema anders zu behandeln. Da wäre zB ein zentralorganisiertes Militär wichtig.
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Adnan
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Anmeldungsdatum: 25.04.2006
Beiträge: 88
Wohnort: Fürth im Odenwald

Beitrag(#723666) Verfasst am: 15.05.2007, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

@Peinhart:

Zitat:
Nicht nur die Erfahrungen mit der EU lassen mich nur davor warnen, irgendwelchen Bestrebungen dieser Art, sollten sie unternommen werden, positiv oder auch nur neutral gegenüberzustehen


Welche Erfahrungen denn noch?

Die EU funktioniert ganz gut, so wie ich das sehe. Schengener Abkommen sorgt für mehr Reisefreiheit; Bachelor- und Masterstudiengänge sorgen dafür, dass der Abschluss eines Studenten öfter und einfacher in Unionsländern akzeptiert wird. Ob dafür oder dagegen, Rauchverbote sollen dieses Jahrzehnt von Brüssel auf ein europaweite durchgesetzt werden. Eine europäische Nation kann sich immer weniger auf „nationale Kultur“ und „identitätsstiftende Tradition“ zurückziehen, wenn es sich unangenehmen Regelungen gegenüber sieht. Ihre Bewohner meckern dann aber natürlich über Europa. Analog über die Erdföderation. Gehört zur Demokratie. Bemängeln kann man nicht, dass die EU nicht perfekt ist, sondern, dass Brüssel den Bürger nicht hört, die EU zu wenig demokratisch und deshalb mit steigender Macht immer weniger legitimiert ist. Paradox bis absurd: Die EU-Verfassung sollte mehr Demokratie bringen, aber das französische und niederländische Volk lehnte sie ab, auch weil die EU ihnen nicht demokratisch genug war.

Zitat:
Unabhängige Zentren, in denen sich auch mal was neues, ganz anderes durchsetzen könnte


In Hinblick auf die Wohlstandszerrissenheit der heutigen Erde eine zynische Aussage. Du beschreibst in Deinem Post die Gegenwart: Viele Stimmen quasseln durcheinander, aber manche, z.B. amerikanische und europäische Stimmen, können ablehnend schweigen oder beruhigend zusagen, denn wer kann sie zu Taten zwingen, außer sie selbst? Die Welt ist aufgeteilt: Freie Marktwirtschaft ist die freie Marktwillkür des Westens. Das ist, trotz Entwicklungshilfe, trotz G8-Protesten, der stillschweigend tolerierte, ja gebilligte globale Kanon, übermächtig sowieso und kontrolliert höchstens in den Wunschträumen bekiffter Globalisierungsgegner. Freiheit und Unabhängigkeit mag sich jede Nation einbilden, der weltweiten Hackordnung kann sie sich dennoch nicht entziehen. Wenn schon eine Weltmacht sein muss, wäre es dann nicht besser, sie würde kontrolliert, oder gar – ich bin heute schrecklich naiv – legitimiert?

@Semnon: Ich will nicht, dass die Weltregierung die Weltbevölkerung zur Weltkultur zwingt, also dass der Staat den Menschen vorschreibt, wie sie zu sein haben. Das wäre allerdings faschistoid. Ich nehme an, Du liegst auch richtig, wenn du das Recht auf Individualismus auf Kulturen ausdehnst. Das habe ich so noch nicht gesehen. Dennoch glaube ich, unter gewissen Voraussetzungen, zu denen neben Austausch – meine Zustimmung – auch relativ gleiches Wohlstandsniveau gehört, werden sich gewisse Normen, Verhaltensweisen, Moden und ethische Maßstäbe weltweit „durchsetzen“, genauer: jede Kultur wird sie für sich adaptieren. Dabei werden sich regionale Eigenheiten nicht auflösen, was ich versuchte, mit dem Beispiel Japan zu erläutern. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine weltweite Regierung ohne Folgen für die Kulturen bleibt. Schon die UNO und die Menschenrechte haben ja dazu geführt, dass z.B. die Deutschen nicht mehr völlig gleichgültig gegenüber den Geschehnissen in anderen Kulturräumen sind, auch wenn sie bei deutschen Problemen natürlich aufmerksamer sind. Ich schätze, das wird sich eher noch steigern, wenn eine Weltregierung entstehen sollte. Und wenn sich diese Weltregierung den Menschenrechten verschreibt, wird sie diese auch überall durchsetzen wollen und müssen – sie wären ja ihr Rechtsmaßstab. Damit würden wohl die Menschenrechte mehr oder weniger auf die Dauer auch allgemeines Kulturgut. Kann sein, dass für ihre Durchsetzung Gewalt angewendet werden muss, nur hat dafür der Staat eben sein Gewaltmonopol. Moden, z.B. Hiphop-Klamotten, darf er damit freilich nicht erzwingen. Braucht er auch gar nicht, weil ich glaube, dass sie sich in einer Menschheit, die sich mehr zusammengehörig fühlt als heute, ohnehin weiter verbreiten würden. Auch Araber könnten Solcherlei ohne nationale Schuldgefühle adaptieren, weil es nicht mehr vom Kulturfeind, sondern nur von einer Kultur stammte, die anders, aber nicht mehr als nationale Gefährdung wahrgenommen wird . Trotzdem fände ich es nicht gut, wenn auf einmal alle Hiphop-Klamotten trügen – aber das ist ja auch gar nicht die Frage.
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#723710) Verfasst am: 15.05.2007, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Adnan hat folgendes geschrieben:
Freiheit und Unabhängigkeit mag sich jede Nation einbilden, der weltweiten Hackordnung kann sie sich dennoch nicht entziehen. Wenn schon eine Weltmacht sein muss, wäre es dann nicht besser, sie würde kontrolliert, oder gar – ich bin heute schrecklich naiv – legitimiert?

Ja - aber es funktioniert doch schon innerhalb der Nationen nicht mit dieser Form von 'Legitimation und Kontrolle', und in der EU auch nicht, deiner Darstellung ist ja insoweit nicht zu widersprechen. Nun nenn mir einen Grund, warum eine Weltregierung unter den 'herrschenden Bedingungen' keine 'freie Marktwillkür' sein sollte. Sie wird es mE ganz genauso sein - nur noch viel weniger angreifbar. Das kommt mir in etwa so vor, als wolltest du die 'Widerwärtigkeiten' der Marktwirtschaft ausgerechnet dadurch in den Griff bekommen, dass du einen einzigen Monopolkonzern installierst.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#723722) Verfasst am: 15.05.2007, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

@Adnan:

Peinhart (was für ein Nick Lachen ) hat's ja schon angesprochen (udn ich vor Urzeiten). Freie Kapitalwirtschaft setzt Verteilungsasymmetrie voruas. Verteilungsgerechtigkeit funktioniert noch nichtmal auf nationaler Ebene ordentlich. Oder sieh dir doch mal die EU und die USA einfach genauer an. Man kann sagen, je größer solche Bündnisse werden, desto größer ist das Wohlstandsgefälle. Warum sollte sich jemand in ein Kollektiv fügen, wenn man so weniger Optionen hat, sich aus der Armut zu befreien? Eine derartige Einheit kann aufgrund kapitalwirtschaftlicher Nivellierungsprozesse in befriedigender Form nicht zielführend sein. Man müsste schon Enteignungen und ununmkehrbare Machtbeschneidungen durchsetzen und eine weitgehende Gleichverteilung schaffen. Das ist mE die Utope einer Utopie.
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Adnan
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Anmeldungsdatum: 25.04.2006
Beiträge: 88
Wohnort: Fürth im Odenwald

Beitrag(#723763) Verfasst am: 15.05.2007, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

"freie Marktwillkür" - falscher Ausdruck. Ich meine: willkürliche Marktwirtschaft, also die Regeln des Marktes bestimmen die Industriestaaten. Zum Beispiel, indem sie den eigenen Markt mit Schutzzöllen belegen, dasselbe vorgehen bei anderen Ländern aber sanktionieren. Oder, indem sie ihrer Agrarsektor so subventionieren, dass Afrikaner und Lateinamerikaner keine Chance haben. Konkurrenz überhaupt erstmal zuzulassen scheint mir ein guter erster Schritt zu mehr Gerechtigkeit.

Damit einige reich sein können, müssen andere arm sein; der Erfolg des einen muss den Misserfolg des anderen bedeuten - beschreibt das grob den systemimmanenten Nachteil der Kapitalwirtschaft? Das sähe ich nämlich ein.

Auf der anderen Seite ist die von Dir vorgeschlagene Alternative "utopisch", fällt also auch flach.

Ich habe mir das angesehen, und das Wohlstandsgefälle in der EU nimmt stetig zu. Ich will das jetzt nicht auf die neuen EU-Länder zurückführen, denn soweit ich weiß, spreizt sich die Schere in so gut wie jeder Volkswirtschaft. Was ist aber mit dem Vorteil, dem Fahrstuhleffekt? Finanzielle Unterschiede bleiben oder verstärken sich, aber ingesamt wird die ganze Gesellschaft reicher. Geht aber nicht mit der ganzen Weltwirtschaft, denn wo soll die denn den Reichtum auf einmal hernehmen. Ach, das krieg' ich jetzt nicht auf die Reihe. Ich immatrikulier mich jetzt mal zwinkern
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#723780) Verfasst am: 15.05.2007, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Adnan hat folgendes geschrieben:
"freie Marktwillkür" - falscher Ausdruck. Ich meine: willkürliche Marktwirtschaft, also die Regeln des Marktes bestimmen die Industriestaaten. Zum Beispiel, indem sie den eigenen Markt mit Schutzzöllen belegen, dasselbe vorgehen bei anderen Ländern aber sanktionieren. Oder, indem sie ihrer Agrarsektor so subventionieren, dass Afrikaner und Lateinamerikaner keine Chance haben. Konkurrenz überhaupt erstmal zuzulassen scheint mir ein guter erster Schritt zu mehr Gerechtigkeit.



Ich wills mal so sagen: Wir wären schön dämlich, wenn wir faire Wettbewerbsbedingungen schaffen würden^^

Zitat:
Damit einige reich sein können, müssen andere arm sein; der Erfolg des einen muss den Misserfolg des anderen bedeuten - beschreibt das grob den systemimmanenten Nachteil der Kapitalwirtschaft? Das sähe ich nämlich ein.


Würde ich jetzt als systemimmanenten Nachteil der menschlichen Existenz an sich ansehen.

Zitat:
Auf der anderen Seite ist die von Dir vorgeschlagene Alternative "utopisch", fällt also auch flach.


Es gab gescheiterte Versuche... Napoleon, Hitler, Stalin...

.
Zitat:
Geht aber nicht mit der ganzen Weltwirtschaft, denn wo soll die denn den Reichtum auf einmal hernehmen
.

Genau das halte ich für den Knackpunkt.

Zitat:
Ach, das krieg' ich jetzt nicht auf die Reihe. Ich immatrikulier mich jetzt mal zwinkern


Och nö, da hätte ich jetzt keinen Bock drauf. Mir scheint aber, dass ein Studium an der grundlegenden Einsicht nichts ändern würde, dass eine Gleichverteilung unmöglich ist und im Rahmen eines Prozesss, der ja gerade gleiche Chancen, d.h. Konkurrenzfähigkeit, als Zielsetzung hat, nicht erreicht werden kann Schulterzucken
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#723857) Verfasst am: 15.05.2007, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Adnan hat folgendes geschrieben:
Damit einige reich sein können, müssen andere arm sein; der Erfolg des einen muss den Misserfolg des anderen bedeuten - beschreibt das grob den systemimmanenten Nachteil der Kapitalwirtschaft? Das sähe ich nämlich ein.

Würde ich jetzt als systemimmanenten Nachteil der menschlichen Existenz an sich ansehen.

Das, mit Verlaub, ist doch [Ausscheidung eines männlichen Rindes]. Tatsächlich ist es das systemimmanente Kennzeichen ('Nachteil') einer 'kapitalistischen Marktwirtschaft'.

Zitat:
Mir scheint aber, dass ein Studium an der grundlegenden Einsicht nichts ändern würde, dass eine Gleichverteilung unmöglich ist und im Rahmen eines Prozesss, der ja gerade gleiche Chancen, d.h. Konkurrenzfähigkeit, als Zielsetzung hat, nicht erreicht werden kann

Eine 'totale' Gleichverteilung wird nicht einmal von Gesellschaften oder Theorien behauptet, die sich (zu recht) 'egalitär' nennen, soweit ok. Der Rest der Aussage scheint mir etwas nebulös.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#723902) Verfasst am: 15.05.2007, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen ok, also, ich denke dass es zum Kapitalismus keine echte Alternative gibt. Selbst ein stark staatlich gelenkter Markt oder eine sogenannte 'Planwirtschaft' können dem Problem der verteilungsgerechtigkeit nicht Herr werden. Jedenfalls denke ich das ,solange du mir mit einer entsprechend (detaillierten) Erläuterung zeigst, warum du den Kommunismus für für die Alternative der Zukunft hälst.

Unten meinte ich im Prinzip, dass es keinen Sinn macht, zu versuchen Chancengleichheit herzustellen, sozusagen 'auf Null zu schalten', wenn man nur bewirken kann, das mal die anderen drann sind mit ausgebeutet werden.
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Peinhart
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Beitrag(#723957) Verfasst am: 15.05.2007, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Lachen ok, also, ich denke dass es zum Kapitalismus keine echte Alternative gibt. Selbst ein stark staatlich gelenkter Markt oder eine sogenannte 'Planwirtschaft' können dem Problem der verteilungsgerechtigkeit nicht Herr werden. Jedenfalls denke ich das ,solange du mir mit einer entsprechend (detaillierten) Erläuterung zeigst, warum du den Kommunismus für für die Alternative der Zukunft hälst.

Wer sagt dass ich das tue? Überdies müssten wir erstmal klären, was wir unter diesem Begriff verstanden haben wollen, leider wurde er im Laufe der Zeit vielfach zweckentfremdet und 'verhunzt', wie bspw auch 'Sozialismus'.

Um deiner Bitte aber schon mal nachzukommen: da ich das zufällig gerade auch lese, wäre das doch eine gute Diskussionsgrundlage:

http://www.infoshop.org/faq/index.html

Ich hoffe, es ist für den Anfang detailliert genug. Wenn du durch bist, können wir gerne einzelne Aspekte diskutieren.

Alternativ hätte ich als mehr 'praktische' Diskussionsgrundlage noch zu bieten:

http://www.zmag.org/parecon/intro.htm

bzw

http://www.zmag.org/books/polpar.htm

Mit anderen, bedeutend kürzeren Worten: Selber machen. Selbst organisieren. No Gods No Masters. Cool

Damit kann man sogar im Hier und Jetzt anfangen:

http://www.viavia.ch/spip/article.php3?id_article=263

Semnon hat folgendes geschrieben:
Unten meinte ich im Prinzip, dass es keinen Sinn macht, zu versuchen Chancengleichheit herzustellen, sozusagen 'auf Null zu schalten', wenn man nur bewirken kann, das mal die anderen drann sind mit ausgebeutet werden.

Nein, das 'macht' absolut keinen Sinn.
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Argáiþ
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Beitrag(#723965) Verfasst am: 15.05.2007, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Och ne, bitte nicht anarchistische Bewegungen skeptisch

Zitat:
Nein, das 'macht' absolut keinen Sinn.


ich hab diesen Wortgebrauch nicht erfunden, was hast du dagegen? Das Problem liesse sich übrigens wahrscheinlich lösen, wenn die Erstweltländer zu recht massiven Einschränkungen, bzw Schenkungen, bereit wären. Die Realökonomie begründet sich jedoch auf Verarsche und der Unwissenheit und Armut anderer, auch innerhalb des Westens selbst.
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Peinhart
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Beitrag(#723986) Verfasst am: 15.05.2007, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Och ne, bitte nicht anarchistische Bewegungen skeptisch

Gut, dann bist du am Zug und begründest, warum nicht. Dass Selbstverwaltung nicht funktioniert, wirst du ja wohl nicht behaupten können. Warum also nicht Selbstverwaltung im grösseren Maßstab? Ein bisschen mehr Fleisch hätte ich da schon gerne...

Semnon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nein, das 'macht' absolut keinen Sinn.

ich hab diesen Wortgebrauch nicht erfunden, was hast du dagegen?

Es ist einer der mE 'hässlichen' Anglizismen. Hässlicher ist nur noch sowas wie 'in 2007'.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Das Problem liesse sich übrigens wahrscheinlich lösen, wenn die Erstweltländer zu recht massiven Einschränkungen, bzw Schenkungen, bereit wären.

Das wäre genau das, was 'keinen Sinn macht'... ausserdem liegst du ja auch schon falsch in der Annahme, es ginge um 'Länder'. Bist du Deutschland...?

Semnon hat folgendes geschrieben:
Die Realökonomie begründet sich jedoch auf Verarsche und der Unwissenheit und Armut anderer, auch innerhalb des Westens selbst.

Die größte Verarschung dabei ist die Behauptung, dass das überhaupt auf Dauer funktionieren kann. Je länger es 'gut geht' (was ja auch schon bedeutet, dass es einer Menge Leute gar nicht gut geht), desto heftiger der 'Crash'. In etwa wie beim Saufen.

Ich geh jetzt Anstalt gucken.
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Argáiþ
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Beitrag(#723992) Verfasst am: 15.05.2007, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Peinhart hat folgendes geschrieben:

Es ist einer der mE 'hässlichen' Anglizismen. Hässlicher ist nur noch sowas wie 'in 2007'.


Du Bastard, das hat gesessen^^


Zitat:
Das wäre genau das, was 'keinen Sinn macht'... ausserdem liegst du ja auch schon falsch in der Annahme, es ginge um 'Länder'. Bist du Deutschland...?


du weisst wirklich, wie du mich anzugreifen hast. Idiotischerweise finde ich das sympathisch, wenn es wirklich mal jemand schafft Lachen

Unter der Voraussetzung von stabilen Regierungen in den Drittweltländern und zB strikter Investitionsüberwachung würde es selbstredend Sinn machen. Aber gemäß dem gegenwärtigen Stand würde ich für Afrika zB die Entwicklungshilfe komplett entziehen.

Peinhart hat folgendes geschrieben:
Die größte Verarschung dabei ist die Behauptung, dass das überhaupt auf Dauer funktionieren kann. Je länger es 'gut geht' (was ja auch schon bedeutet, dass es einer Menge Leute gar nicht gut geht), desto heftiger der 'Crash'. In etwa wie beim Saufen.



Ja und? Für wen wird es denn ein Crash sein? Für alle etwa? Ich sagte doch, dass eine Abwechslung der Ausbeutung wohl das einzige ist, was man erreichen kann und ich fürchte, der 'Westen' ist besser beraten, wenn er diese Verhältnisse allenfalls vorsichtig abbaut.

Ausserdem kann das theoretisch sehr wohl so weiter gehen: Sklavenhalterei funktioniert, solange die Sklaven am Leben sind und unfähig auszubrechen. Der Westen ist allerdings mittlerweile zu lieb und zu nett geworden und malt sich blumige Bilder von der Realität, die zB besagen, der Kolonialismus wäre beendet. Daher tendiere ich eher zu der Prognose, dass die Sklaven ausbrechen werden.
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Peinhart
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Beitrag(#724068) Verfasst am: 15.05.2007, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Unter der Voraussetzung von stabilen Regierungen in den Drittweltländern und zB strikter Investitionsüberwachung würde es selbstredend Sinn machen. Aber gemäß dem gegenwärtigen Stand würde ich für Afrika zB die Entwicklungshilfe komplett entziehen.

Entzieh ihn lieber alle anderen westlichen Einflüsse. Investitionsüberwachung? Von T-System? Oder Siemens...?

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ja und? Für wen wird es denn ein Crash sein? Für alle etwa? Ich sagte doch, dass eine Abwechslung der Ausbeutung wohl das einzige ist, was man erreichen kann und ich fürchte, der 'Westen' ist besser beraten, wenn er diese Verhältnisse allenfalls vorsichtig abbaut.

Natürlich nicht für alle, aber vermutlich schon für alle die glauben, dass es zum Kapitalismus keine Alternative gibt. Das glauben die Abzocker nämlich offensichtlich nicht mal selber.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ausserdem kann das theoretisch sehr wohl so weiter gehen: Sklavenhalterei funktioniert, solange die Sklaven am Leben sind und unfähig auszubrechen.

Du bist offenbar tatsächlich so konsequent, auch noch den 'crashenden' Kapitalismus für einen funktionierenden zu halten. Was er ja auch ist, es gehört halt dazu.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Der Westen ist allerdings mittlerweile zu lieb und zu nett geworden und malt sich blumige Bilder von der Realität, die zB besagen, der Kolonialismus wäre beendet. Daher tendiere ich eher zu der Prognose, dass die Sklaven ausbrechen werden.

Und dann Kalif werden an Stelle des Kalifen...?

Aber über all der Bauchpinselei zwinkern wollen wir doch das nicht vergessen:

Zitat:
Gut, dann bist du am Zug und begründest, warum nicht. Dass Selbstverwaltung nicht funktioniert, wirst du ja wohl nicht behaupten können. Warum also nicht Selbstverwaltung im grösseren Maßstab? Ein bisschen mehr Fleisch hätte ich da schon gerne...

Oder bist du auch nur so ein Möchtegern-Kalif? Und lässt dir einreden, du könntest es werden?

(Im Ernst - mach dir mal die Mühe einer kritischen Lektüre)
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Argáiþ
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Beitrag(#724083) Verfasst am: 15.05.2007, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Jaja, kriegst deine Fleischbrocken noch zugeworfen^^

Zitat:
Und dann Kalif werden an Stelle des Kalifen...?


Ja, was sonst?

Zitat:
Natürlich nicht für alle, aber vermutlich schon für alle die glauben, dass es zum Kapitalismus keine Alternative gibt. Das glauben die Abzocker nämlich offensichtlich nicht mal selber.


Ist mir neu und i.Ü. denke ich nicht, dass sich ein Mensch, der sich 'nach mir de Sinnflut' denkt, darüber großartig den Kopf zerbricht.

Zitat:
Entzieh ihn lieber alle anderen westlichen Einflüsse. Investitionsüberwachung? Von T-System? Oder Siemens...?


EU, UN oder einer noch nicht existierenden Instanz oder den vereinigten Staaten von Eurasien oder der zukünftigen Großmacht Indien oder durch die Chinesen, die sich einen profitablen Plan einfalölen lassen haben, was weiss ich. Wenn du auf eine prinzipielle uUndurchführbarkeit hinaus willst, dann brings doch auf den Punkt. Das würde sich dann als Argument bei dir aber langsam häufen.


Zitat:
Du bist offenbar tatsächlich so konsequent, auch noch den 'crashenden' Kapitalismus für einen funktionierenden zu halten. Was er ja auch ist, es gehört halt dazu.


So ist es... allein schon durch den Ressourcenraubbau. Banalität ist das.

Zitat:
Oder bist du auch nur so ein Möchtegern-Kalif? Und lässt dir einreden, du könntest es werden?


Nein, aber ich hätte auch kein Problem mit einem nicht besonders luxuriösen Lebensstandard für den Rest meiner Tage. Ich habe keinen Antrieb, groß reich zu werden.
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Peinhart
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Beitrag(#724130) Verfasst am: 16.05.2007, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Entzieh ihn lieber alle anderen westlichen Einflüsse. Investitionsüberwachung? Von T-System? Oder Siemens...?

EU, UN oder einer noch nicht existierenden Instanz oder den vereinigten Staaten von Eurasien oder der zukünftigen Großmacht Indien oder durch die Chinesen, die sich einen profitablen Plan einfallen lassen haben, was weiss ich. Wenn du auf eine prinzipielle Undurchführbarkeit hinaus willst, dann brings doch auf den Punkt. Das würde sich dann als Argument bei dir aber langsam häufen.

Das ist doch nicht meine Schuld.

Zitat:
Zitat:
Du bist offenbar tatsächlich so konsequent, auch noch den 'crashenden' Kapitalismus für einen funktionierenden zu halten. Was er ja auch ist, es gehört halt dazu.

So ist es... allein schon durch den Ressourcenraubbau. Banalität ist das.
Zitat:
Oder bist du auch nur so ein Möchtegern-Kalif? Und lässt dir einreden, du könntest es werden?

Nein, aber ich hätte auch kein Problem mit einem nicht besonders luxuriösen Lebensstandard für den Rest meiner Tage. Ich habe keinen Antrieb, groß reich zu werden.

Na also. Ich warte auf die Brocken...
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



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Beitrag(#724160) Verfasst am: 16.05.2007, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Man kann sagen, je größer solche Bündnisse werden, desto größer ist das Wohlstandsgefälle.

Das sehe ich auch so.
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beachbernie
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Beitrag(#724220) Verfasst am: 16.05.2007, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Haltet ihr das überhaupt für wünschenswert und machbar?


Ja, aber nur nach der Perry Rhodan - Methode. Menschen rücken und arbeiten zusammen wenn ihre Existenz bedroht wird und sie alleine nicht überleben können. Das gilt für Familien, Dörfer und Nationen. Erst wenn wir eine planetaren Bedrohung gegenüberstehen (z.B. die bösen Aliens kommen) wird sich Imo die Menschheit zusammenraufen.

Und das findest du wünschenswert? Geschockt


Klar, nach ein paar Millionen Toten und den Triumph über die bösen Aliens kann die geeinte Erde den Weltraum erkunden und ein Zeitalter des Friedens und Fortschrittes einleiten.

Die Menschheit soll mal lieder zusehen, daß sie mit der Erde, die sie hat, zurecht kommt. Das wäre Frieden und Fortschritt bei weitem dienlicher.


Das halte ich eben für nicht realistisch. So unwahrscheinlich eine akute planetare Bedrohung ist, schätze ich die Chancen höher ein, als dass die Menschheit ohne Druck plötzlich ihre Wesensart ändert und friedlich kooperiert.



Hallo Jolesch,

Die "akute planetare Bedrohung" zieht doch laengst herauf, bloss kommt sie nicht in Gestalt von Aliens aus dem Weltraum, sondern ist hausgemacht. Die Menschheit ist drauf und dran das Weltklima dauerhaft zu veraendern. Um diese "akute planetare Bedrohung" abzuwenden, bzw. ihre Folgen in den Griff zu bekommen ist globale Zusammenarbeit angesagt. Ein "Perry-Rhodan-Szenario" wie es im Heftchen steht, sozusagen...

Gruss, Bernie
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Jolesch
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Beitrag(#724244) Verfasst am: 16.05.2007, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Die "akute planetare Bedrohung" zieht doch laengst herauf, bloss kommt sie nicht in Gestalt von Aliens aus dem Weltraum, sondern ist hausgemacht. Die Menschheit ist drauf und dran das Weltklima dauerhaft zu veraendern. Um diese "akute planetare Bedrohung" abzuwenden, bzw. ihre Folgen in den Griff zu bekommen ist globale Zusammenarbeit angesagt. Ein "Perry-Rhodan-Szenario" wie es im Heftchen steht, sozusagen...

Gruss, Bernie


Das könnte stimmen - ist aber imo nicht "akut" genug. So schnell die Erderwärmung in Bezug auf das Klima vonstatten geht - für uns Menschen scheint eine mehrere Jahrzehnte dauernde Entwicklung nicht dramatisch genug. (Aber vielleicht stoppt ja der Golfstrom zwinkern )

Charmant an dem "Perry-Rhodan-Szenario" finde ich die implizierte Feststellung wie kleinlich und sinnloss die internen Konflikte der Menscheiht sind - und dazu braucht es eine plötzliche, globale Bedrohung (Meteor, Seuche, Aliens). Aber gut möglich dass ich zu naiv an das Thema herangehen.
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